Ist Schalkes Wunsch-Manager Christian Heidel schon in strategische Planungen involviert? Der Mainzer dementierte das, Horst Heldt reagierte anders.
Nein, die besten Freunde werden Schalke-Manager Horst Heldt und sein mutmaßlicher Nachfolger Christian Heidel nicht mehr. Am Donnerstag äußerten sie sich bei allen Meinungsverschiedenheiten aber ähnlich. Sie reagierten unabhängig voneinander auf Meldungen, Heidel würde im Hintergrund bereits den FC Schalke 04 regieren und die strategischen Planungen festlegen. "Ich habe das auch gelesen", erklärte Heldt und ergänzte: "Das hat mich amüsiert."
Heidel, der beim FSV Mainz 05 noch bis zum 30. Juni 2017 unter Vertrag steht, sprach nahezu zeitgleich etwas ausführlicher über seine Gefühlslage: "Man kann mir abnehmen, dass ich mit jeder Faser beim FSV Mainz 05 bin. Nicht nur, weil es mein Arbeitgeber ist, sondern auch weil mein Herz dort ist." Noch keine offizielle Heidel-Entscheidung
Heldt will seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag erfüllen, es gilt aber als ausgeschlossen, dass er über den 30. Juni 2016 hinaus ein Schalker bleibt. Heidel hat sich offiziell noch nicht zwischen Mainz und Schalke entschieden. Das Mainzer Präsidium hat angekündigt, Heidel ein neues Vertragsangebot vorzulegen.
Heute findet der Klassiker gegen den FC Bayern statt, das zweitwichtigste Spiel in der Saison. In der vergangenen Saison verlor man beide Saisonspiele NICHT!!
Der letzte Sieg datiert noch aus der Saison 2010/11 als ein 2:0 Heimsieg gelang. Wenn Bayern mal nicht so übermenschlich gut drauf ist, dann meist nach Länderspielpausen, so dass heute ein Remis im Bereich des Möglicgen ist. dafür ist aber ein fehlerfreies Spiel von Nöten, ansonsten kann es auch zu einem mehr oder weniger deutlichen Sieg der Bayern kommen.
Mögliche Aufstellung:
Fährmann - Riether, Höwedes, J. Matip, Aogo - Goretzka, Kolasinac - L. Sané, M. Meyer - di Santo, Huntelaar
Scheinbar wird auch der erst 17-Jährige Fabian Reese erstmals im Kader stehen.
Schiedsrichter
Mit Tobias Stieler wird ein doch recht unerfahrener Schiedsrichter die prestigeträchtige Partie leiten.
Nach einer couragierten Leistung zog der FC Schalke 04 am Samstag (21.11.) gegen Bayern München den Kürzeren. In der ausverkauften VELTINS-Arena setzte sich der ungeschlagene Tabellenführer mit 3:1 durch. Den königsblauen Treffer zum zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte Max Meyer in der 17. Minute. Für die Gäste waren David Alaba (9.), Javi Martinez (69.) und Thomas Müller (90.+2) erfolgreich. Taktik und Personal
Bei den Knappen kehrte Benedikt Höwedes in die Startelf zurück. Wegen einer Mittelhandfraktur hatte der Weltmeister im Derby passen müssen. Zudem begannen Sascha Riether und Pierre-Emile Hojbjerg. Das Trio rückte für Sead Kolasinac, Junior Caicara und Franco Di Santo ins Team. Taktisch agierten die Königsblauen in einem 5-4-1-System.
Max Meyer trifft zum 1:1
Nach ausgeglichenen ersten Minuten übernahmen die Münchner zunächst die Kontrolle über das Spiel und gingen durch einen abgefälschten Linksschuss von David Alaba in Führung (9.). Die Königsblauen benötigten einen Moment, um den Rückschlag wegzustecken - aber dann folgte die richtige Antwort. Leroy Sane eroberte den Ball in der eigenen Hälfte, trieb das Leder nach vorne und setzte Max Meyer ein. Der Mittelfeldmann versetzte anschließend Philipp Lahm und vollendete in seinem 75. Bundesligaspiel zum viel umjubelten 1:1 (17.). In der Folgezeit verhielten sich die Platzherren taktisch äußerst geschickt und hielten die Bayern vom eigenen Strafraum fern. Der Tabellenführer verbuchte zwar deutlich mehr Ballbesitz, aber dies brachte dem deutschen Meister gegen die zweikampfstarken Knappen bis zum Seitenwechsel nicht viel ein. Das Remis zur Pause war verdient.
Königsblaues Engagement wird nicht belohnt
Der zweite Durchgang begann ausgeglichen. Beide Mannschaften kamen zunächst nicht wirklich zwingend in Tornähe - der Großteil des Geschehens spielte sich im Mittelfeld ab. Die Königsblauen lieferten den Münchnern dabei einen ansehnlichen Fight und kämpften mit viel Herz und Leidenschaft um jeden Ball. Nach 69 Minuten fand der FC Bayern dann aber doch die entscheidende Lücke. Nach einer Hereingabe von Arjen Robben stand Javi Martinez sechs Meter vor dem Tor goldrichtig und traf per Kopf zum 2:1.
Andre Breitenreiter setzte nach dem zweiten Gegentreffer alles auf eine Karte und brachte mit Franco Di Santo und wenig später auch Bundesliga-Debütant Fabian Reese aus der U19 zwei zusätzliche Offensivkräfte ins Spiel. Der Mut wurde beinahe belohnt, doch ein Versuch von Joel Matip in der 88. Minute flog knapp am Tor vorbei. In der Nachspielzeit machte Thomas Müller schließlich den Deckel drauf und traf zum 3:1 für den Rekordmeister.
Fazit und Ausblick
Der S04 präsentierte sich engagiert, haute sich in jeden Zweikampf und ließ lange nicht viel zu. Nach dem 2:1 der Bayern musste die Mannschaft von Andre Breitenreiter dann aufmachen und wäre beinahe mit dem erneuten Ausgleich belohnt worden. Trotz der Niederlage stimmte die Leistung der Knappen..
Die kommende Aufgabe heißt APOEL Nikosia. Die Europa-League-Partie wird am Donnerstag (26.11.) um 19 Uhr in der VELTINS-Arena angepfiffen. Drei Tage später kommt es dann in der Bundesliga zum Duell mit Bayer Leverkusen.
Die Höhepunkte
9. Minute - 1:0 für die Gäste: Nach einer Ecke kommt David Alaba nach einem Schalker Klärungsversuch in halblinker Position an den Ball. Der Österreicher nimmt Maß und zieht ab. Leon Goretzka fälscht die Kugel noch ab, sodass Ralf Fährmann ohne Abwehrchance ist.
12. Minute: Robert Lewandowski schließt vom Strafraum aus ab. Sein Versuch fliegt knapp am rechten Pfosten vorbei.
17. Minute - der Ausgleich: Leroy Sane erobert das Leder tief in der eigenen Hälfte und nimmt Tempo auf. Es folgt das Zuspiel zum halblinks postierten Max Meyer, der Philipp Lahm mit einem Haken versetzt und aus 18 Metern mit rechts in die lange Ecke trifft.
29. Minute: Robert Lewandowski kommt kurz hinter der Strafraumgrenze zum Abschluss. Ralf Fährmann kann den Schuss des Polen auf dem regennassen Platz nur abklatschen, aber seine Mitspieler sind sofort zur Stelle und bereinigen die Situation.
69. Minute - das 2:1 für die Bayern: Douglas Costa bedient Arjen Robben, der von rechts präzise auf Javi Martinez flankt. Der Innenverteidiger nickt den Ball aus sechs Metern in die Maschen.
88. Minute: Fabian Reese verlängert per Kopf zu Joel Matip. Der Innenverteidiger hebt den Ball an und knapp rechts am Tor vorbei.
90. Minute: Robert Lewandowski ist nach einem Steilpass frei durch und schießt den Ball an den rechten Pfosten.
90.+2 Minute - dritter Treffer der Bayern: Joshua Kimmich hebt den Ball in den Lauf von Thomas Müller, der mit links aus spitzem Winkel ins rechte Eck vollendet.
Der FC Bayern München hat sich mit deutlichen Worten von Gewalttätern distanziert, die am Rande des Spitzenspiel beim FC Schalke für Ausschreitungen mit zahlreichen Verletzten gesorgt hatten.
"Es ist mir und uns allen absolut unerklärlich, wie man sich gerade in diesem Moment, nach den furchtbaren Ereignissen von Paris, so respektlos gegenüber der Gesellschaft und dem Fußball zeigen kann. Ich habe erwartet, dass Fans des FC Bayern sich angemessen sensibel und anständig verhalten", klagte der Vorstandsvorsitzende des Fußball-Rekordmeisters Karl-Heinz Rummenigge im Anschluss an die Partie.
Nach Angaben der Gelsenkirchener Polizei hatten "gewaltbereite Anhänger des FC Bayern und des VfL Bochum" vor der Partie versucht, "in einer gemeinsamen Aktion den Kassenbereich Nord an der Arena zu stürmen". Bei dem laut Behördenangabe "extrem gewalttätigen Übergriff" wurden nach ersten Erkenntnissen zahlreiche Menschen teilweise erheblich verletzt. Es kam zu circa 170 Festnahmen.
"Der FC Bayern München distanziert sich unmissverständlich und in aller Form von diesen sogenannten Anhängern unseres Vereins", sagte Rummenigge. Der Vereinschef kündigte Konsequenzen an: "Der FC Bayern München wird - in Absprache mit den Behörden Gelsenkirchens - gegen die dem FC Bayern zugeordneten Gewalttäter vorgehen."
Nach den Terroranschlägen in Paris und der Länderspielabsage von Hannover hatte es bei der Partie in der ausverkauften Gelsenkirchener Arena verstärkte Sicherheitsmaßnahmen gegeben.
Schalker Defensivprofi könnte EM-Kandidat sein Neustädter bald russischer Nationalspieler?
Der FC Schalke schätzt Roman Neustädter als zuverlässigen Profi, der so gut wie nie verletzt ausfällt und vor allem in der bisherigen Saison beständige Leistungen bringt. Sie sind offenbar so auffällig, dass sich der russische Verband vorstellen könnte, Neustädter einzubürgern - und ihn mit zur EM 2016 nach Frankreich zu nehmen. Auf kicker-Nachfrage reagiert der 27-Jährige entzückt.
Bisher habe ihn noch niemand in dieser Angelegenheit kontaktiert, sagt Neustädter, er habe selbst nur von derlei Gerüchten gehört. "Aber wenn das wirklich stimmt, dass sie auf mich zukommen wollen, würde mich das freuen", gibt er zu. "Es wäre eine super Chance für mich."
Neustädter hat zwar schon zweimal das Trikot der deutschen A-Nationalmannschaft getragen, doch handelte es sich bei beiden Einsätzen nicht um Pflichtduelle. Vor fast genau drei Jahren, am 14. November 2012, wurde der Defensivspieler im Test gegen die Niederlande eingewechselt und ein halbes Jahr später für eine Länderspielreise in die USA nominiert. Am 29. Mai 2013 stand er gegen Ecuador in der Startelf und bereitete das 4:0 durch Lars Bender vor.
Dennoch könnte Neustädter bald das russische Trikot tragen, seine Familiengeschichte macht's möglich. Der Abwehrspieler wurde vor 27 Jahren in Dnipropetrowsk geboren - es gehörte damals zur Sowjetunion und ist heute mit etwa einer Million Einwohnern die drittgrößte Stadt der Ukraine.
Seine Mutter ist Russin und Papa Peter, Ex-Profi unter anderem bei Dnipro Dnipropetrowsk und später beim 1. FSV Mainz 05, Russlanddeutscher (aus Kirgisistan). Eine Einbürgerung des Filius wäre demnach theoretisch möglich.
Mit Einbürgerungen von Spitzensportlern hat Russland zuletzt beste Erfahrungen gemacht. Auf Initiative von Sportminister Witali Mutko hatten der gebürtige Koreaner Wiktor Ahn (Shorttrack) und der in Washington geborene Vic Wilde (Snowboard) im Vorjahr an den Olympischen Spielen in Sotschi teilgenommen - und den Russen fünf Goldmedaillen beschert.
Am Montagnachmittag war es ungewöhnlich voll auf dem Schalker Trainingsplatz.
Der ein oder andere Zaungast mag sich die Augen gerieben haben, denn außer den Langzeitverletzten waren alle Profis sowie U19-Stürmer Fabian Reese dabei. Auch Sidney Sam gab sein Comeback und gab dabei keine schlechte Figur ab. Zuletzt hatte der Außenbahn-Spezialist immer wieder mit hartnäckigen muskulären Problemen zu kämpfen. Der Weg des ehemaligen Leverkuseners zurück zu alter Form dürfte lang sein.
Zwar bezeichneten Schalkes Verantwortliche den ehemaligen Nationalspieler mitunter als "Waffe", mussten aufgrund der mangelnden Fitness aber immer im Konjunktiv sprechen. In dieser Saison brachte es der 27-Jährige gerade mal auf einen Kurzeinsatz in der Europa League und ein Regionalliga-Spiel mit der U23. So war Sam auf Schalke bisher ein einziges, großes Missverständnis. Fest steht aber auch: Wollen die Königsblauen den Offensiven loswerden, müssen sie ihn fit bekommen. Schließlich war ein Transfer zu Eintracht Frankfurt im Sommer daran knapp gescheitert. Angeblich hat die SGE weiterhin Interesse an einer Verpflichtung oder einem Ausleihgeschäft.
Ähnlich unglücklich verlief bisher Fabian Giefers Zeit auf Schalke. Auch der Ersatztorwart, der vor knapp anderthalb Jahren zu den Gelsenkirchenern gewechselt war, machte am Montag das komplette Programm der Torhüter. Wann er den Posten im 18er-Kader wieder einnehmen kann, ist nach seiner langen Pause aber noch offen. Muskel- und Adduktorenprobleme haben den Ex-Düsseldorfer, der bisher auf nur 135 Pflichtspielminuten kommt, immer wieder zurückgeworfen.
Schalkes Riether "Gibt keinen Anlass, um überheblich zu sein"
Nach sieben Spielen ohne Sieg will Schalke am Donnerstag den Bock gegen APOEL Nikosia unbedingt umstoßen.
Rechtsverteidiger Sascha Riether sprach vor dem Europa-League-Heimspiel über die Situation bei den Königsblauen und ihren Kampf gegen die Ergebniskrise.
Sascha Riether, wie haben Sie die Niederlage gegen Bayern München aufgearbeitet?
Natürlich waren wird danach geknickt. Ich denke, wir haben den Bayern alles abverlangt und konnten das Spiel bis zum Schluss offen halten. Wir wussten, dass wir es den Bayern schwermachen können, wenn wir mit viel Kampf und einem guten Teamgedanken ins Spiel gehen. Das haben wir geschafft, vielleicht hatten wir sogar das 2:2 auf dem Fuß. Es wäre super gewesen, einen Punkt mitzunehmen. Aber das haben wir jetzt abgehakt, am Donnerstag geht es schon wieder weiter - und gegen Nikosia wollen wir natürlich einen Sieg einfahren. Wie groß ist der Druck, gewinnen zu müssen, damit das Umfeld nicht unruhig wird?
Auf jeden Fall ist es unser Ziel dort einen Dreier zu holen. Für uns selber als Mannschaft, für das Selbstvertrauen und für die Fans, die uns in den letzten Spielen super unterstützt haben, obwohl die Serie nicht besonders positiv war. Die Resonanz war trotzdem hervorragend, denn die Fans konnten sehen, dass sich jeder auf dem Platz den Arsch aufgerissen hat. Mit einem Quäntchen Glück hätten wir gegen Dortmund und Bayern durchaus etwas holen können. Ein Erfolgserlebnis hätten wir alle uns jetzt einfach verdient.
Besteht die Gefahr, den Gegner zu unterschätzen? Das Hinspiel war eine klare Sache und auch in der Liga läuft es für APOEL nicht besonders...
Das wird trotzdem ein schweres Spiel. Vermeintlich leichte Spiele entpuppen sich oft als ganz schwierige Aufgaben. Deshalb werden wir gewappnet sein. Wir kennen die Mannschaft noch vom Hinspiel. Für uns ist wichtig, dass wir mit drei Punkten wieder Selbstvertrauen tanken und den Trend umdrehen.
Inwiefern sind Sie als erfahrener Spieler in den letzten Wochen, als es nicht mehr so gut lief, gefordert gewesen? Vor allem neben dem Platz?
Natürlich reden wir viel, der Trainer spricht mit uns, wir diskutieren, was man in der ein oder anderen Situation machen kann. Ich weiß, dass man nur gemeinsam aus so einem Negativlauf wieder herauskommen kann. Aber bei uns im Kader herrscht Ruhe, jeder ist konzentriert, das sieht man sowohl im Training als auch im Spiel. Vielleicht hatten wir zu Saisonbeginn auch einfach das Quäntchen Glück, obwohl wir gar nicht so überragend gespielt haben. Dieses fehlt uns jetzt leider, wobei ich nicht finde, dass wir gegen die Top-Mannschaften Dortmund und Bayern schlechter gespielt hätten als gegen andere Gegner, die wir besiegt haben. Jetzt gilt es, uns dieses Glück wieder zu erarbeiten. Jeder ist dabei gefragt, egal ob jung oder alt. Aber die Ansätze stimmen ja. Wenn wir aber mit dem Mut und der Leidenschaft wie zuletzt auftreten, dann werden wir mit Sicherheit bis zum Ende der Hinrunde noch kräftig punkten. Gibt es da ein konkretes Ziel bis zum Beginn der Winterpause?
Ich denke, wir sollten uns in unserer aktuellen Situation nicht irgendwelche Ziele setzen. Erst recht gibt es keinen Anlass, überheblich zu sein. Wichtig ist, dass wir Donnerstag den ersten Dreier holen und der uns ein bisschen Rückenwind für Leverkusen gibt, das wird auch eine harte Partie. Dann haben wir noch drei Spiele gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel, darunter zwei Heimspiele. Da gilt es, die Spiele zu gewinnen. Fertig aus.
Schalke: Höwedes fällt gegen Nikosia aus Für Breitenreiter ist Goretzka ein EM-Kandidat
Für Leon Goretzka ist es die vierte Saison als Profi und bereits die dritte beim FC Schalke 04. Die Entwicklung des 20-Jährigen verlief in den vergangenen Wochen aber besonders rasant. Sein Trainer André Breitenreiter sieht in ihm sogar einen Kandidaten für die EM 2016 in Frankreich. Für das Spiel am Donnerstag gegen Nikosia ist er gesetzt, Abwehrmann Benedikt Höwedes dagegen fällt aus.
Als er im Sommer den Trainerjob beim FC Schalke übernommen habe, erinnert sich Breitenreiter, "war Leon in seiner Verhaltensweise auf dem Platz sehr auffällig" - nämlich auffallend zurückhaltend. "Er war geprägt von seinen vielen Verletzungen aus der vergangenen Saison und hatte kein Vertrauen in seinen Körper." Goretzkas Empfinden ist ähnlich: "Ich war oft damit beschäftigt, mir Gedanken darüber zu machen, was passieren könnte, wenn ich in den nächsten Sprint gehe." Nun habe er aber "das Vertrauen in meinen Körper wiedergefunden und den Kopf frei. Das spiegelt sich auf dem Platz wider", sagt der Jungprofi.
Goretzka sei "nicht ohne Grund Führungsspieler und Kapitän der U21", sagt Breitenreiter. Auch im Klub traut er dem gebürtigen Bochumer eine große Karriere zu: "Ich bin mir sicher, dass er trotz seines jungen Alters auf dem besten Weg ist, auch bei Schalke 04 Führungsspieler zu werden." Ein Platz im defensiven Mittelfeld neben dem in der Europa League nicht gesperrten Johannes Geis scheint Goretzka am Donnerstag gegen APOEL Nikosia (ab 19 Uhr ! bei kicker.de) sicher. Nicht mit dabei gegen die Zyprer ist Defensivspieler Benedikt Höwedes, der an Achillessehnenproblemen laboriert.
Im Vergleich zu anderen Fußballern seines Alters sei Goretzka "besonders ehrgeizig. Wenn es mal nicht läuft, bringt er das auch zum Ausdruck, dass er darüber verärgert ist. Das ist das beste Mittel, um sich selbst zu reflektieren", sagt Breitenreiter, der zugibt: "Zunächst haben wir ihn rechts offensiv gesehen, weil viele der Meinung waren, dass er defensiv große Schwächen im Zweikampfverhalten hat." Doch Goretzka bekam die Chance, sich als Sechser zu präsentieren, und sei "aus unserem Zentrum nicht mehr wegzudenken", sagt Breitenreiter. "Er hat große Möglichkeiten im Hinblick auf die A-Nationalmannschaft, vielleicht sogar schon zur nächsten Europameisterschaft."
Fast wäre Goretzka bereits im Vorjahr auf den WM-Zug aufgesprungen. Im Mai war er in den vorläufigen WM-Kader nominiert worden und hatte daraufhin im Freundschaftsspiel gegen Polen seinen Einstand für die A-Nationalmannschaft gefeiert. Nach dem Test, in dem er sich eine Muskelverletzung zugezogen hatte, wurde er für das Vorbereitungs-Trainingslager aber wieder gestrichen. Der Einsatz gegen Polen ist bisher sein einziger für den Weltmeister.
Der FC Schalke 04 hat am Donnerstag (26.11.) in der Europa League vorzeitig das Ticket für die Runde der letzten 32 gelöst. Im Heimspiel gegen APOEL Nikosia setzte sich die Mannschaft von Andre Breitenreiter, die am letzten Spieltag nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze in der Gruppe K verdrängt werden kann, nach einem späten Treffer von Eric Maxim Choupo-Moting mit 1:0 durch.
Taktik und Personal
Im 4-4-2-System der Knappen gab es gegenüber dem vergangenen Bundesligaspiel gegen Bayern München vier personelle Veränderungen. Anstelle von Sascha Riether, Max Meyer, Pierre-Emile Hojbjerg und Benedikt Höwedes, der wegen Achillessehnenproblemen gar nicht erst im Kader stand, liefen Junior Caicara, Eric Maxim Choupo-Moting, Franco Di Santo und der in der Bundesliga noch gesperrte Johannes Geis auf.
Schalke lässt viele Chancen ungenutzt
Die Königsblauen gaben in der VELTINS-Arena von Anfang an den Takt vor und kamen schnell zu guten Möglichkeiten. Nikosias Keeper Boy Waterman, einst bei Alemannia Aachen zwischen den Pfosten, musste im ersten Durchgang gleich mehrfach sein Können beweisen und verdiente sich mit seinen Paraden gute Noten. Die blau-weiße Dominanz spiegelte sich auch im Eckballverhältnis zur Pause wider: Schalke verbuchte zwölf ruhende Bälle von außen, APOEL gerade einmal einen. Und gerade nach diesen ruhenden Bällen strahlten die Knappen viel Gefahr aus. Doch Klaas-Jan Huntelaar, Joel Matip und Co. schafften es nicht, die Kugel über die Linie zu bugsieren.
Das erlösende Tor fällt kurz vor Schluss
Nach Wiederanpfiff sollte sich das Bild nicht ändern. Der S04 diktierte das Geschehen, schaffte es aber zunächst weiterhin nicht, die entscheidende Lücke zu finden. Zudem kamen die Knappen nicht mehr so häufig zum Abschluss, da die Zyprer defensiv besser standen und geschickt die Räume eng machten. Mit zunehmender Spielzeit kamen die Gäste selbst das eine oder andere Mal gefährlich in die Nähe des Schalker Tores. Vier Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit wurden die Fans dann erlöst, als Eric Maxim Choupo-Moting nach Vorarbeit von Sascha Riether zum 1:0 traf. Wenig später hatte Dennis Aogo die Riesenchance zum zweiten Schalker Treffer des Abends. Doch der Linksfuß vergab einen Handelfmeter. Am Ende sollte sich dies allerdings nicht rächen.
Fazit und Ausblick
Der Schalker Sieg ist hochverdient. Die Knappen waren über weite Strecken des Spiels dominant, gingen aber lange fahrlässig mit ihren Möglichkeiten um.
Zeit zum Durchatmen bleibt kaum. Bereits am Sonntag (29.11.) wartet mit Bayer Leverkusen die nächste Herausforderung auf die Schalker Profis. Die Partie im Rheinland wird um 17.30 Uhr angepfiffen.
Die Höhepunkte
2. Minute: Nach einem Geis-Eckball von rechts köpft Joel Matip aufs Tor. Boy Waterman ist aber hellwach und lenkt die Kugel gerade noch am Kasten vorbei.
5. Minute: Eric Maxim Choupo-Moting zwingt APOELs Schlussmann erneut zu einer starken Reaktion, als er nach einem Aogo-Freistoß von halblinks aufs Tor köpft.
14. Minute: Nach einer Ecke kommt Eric Maxim Choupo-Moting halbrechts im Sechzehner an den Ball, zieht kurz nach innen und schließt dann mit links ab. Boy Waterman pariert erneut.
20. Minute: Leon Goretzka drückt das Leder nach einer Ecke von Johannes Geis am Fünfmeterraum per Kopf auf die Kiste. Einmal mehr hält Boy Waterman.
26. Minute: Aus sechs Metern köpft Klaas-Jan Huntelaar das Spielgerät nach einer Aogo-Hereingabe wenige Zentimeter über die Latte.
28. Minute: Leroy Sane dringt über rechts mit Tempo in den Strafraum ein und legt dann zurück in die Mitte. Dort schließt Eric Maxim Choupo-Moting ab. Doch Mario Sergio steht auf der eigenen Torlinie genau richtig und klärt für den geschlagenen Boy Waterman.
45.+3 Minute: Nach einer Ecke von links kommt Pieros Sotiriou aus kurzer Distanz zum Abschluss. Sein abgefälschter Ball fliegt über das Tor.
67. Minute: Ralf Fährmann behält im Eins-gegen-eins gegen Nuno Morais die Oberhand.
69. Minute: Leroy Sane legt vor dem Strafraum quer zu Max Meyer, der mit links abzieht. Sein Flachschuss zischt rechts am Tor vorbei.
81. Minute: Vander trifft aus halblinker Position nur das Außenetz.
86. Minute - 1:0 für Schalke: Sascha Riether flankt von rechts nach innen. Sieben Meter vor dem Kasten ist Eric Maxim Choupo-Moting als Erster am Ball und schießt ins linke Toreck ein.
89. Minute: Boy Waterman pariert einen Handelfmeter von Dennis Aogo.
90.+1 Minute: Nach einem Huntelaar-Pass scheitert Leroy Sane am gegnerischen Keeper.
Im Duell der Tabellennachbarn ist der FC Schalke 04 zum Abschluss des 14. Spieltags am Sonntag (29.11.) um 17.30 Uhr bei Bayer Leverkusen gefordert. „Nach dem vorzeitigen Einzug in die K.o.-Runde der Europa League werden wir mit Selbstvertrauen anreisen“, sagt Andre Breitenreiter.
Wichtig sei es, dieses Selbstvertrauen in der BayArena auch auf den Platz zu bringen und die sich bietenden Chancen gegen den Champions-League-Teilnehmer zu nutzen. „Gegen APOEL hatten wir viele gute Möglichkeiten und hätten bereits zur Pause vier oder fünf Treffer erzielen können“, blickt Breitenreiter noch einmal auf das vergangene Pflichtspiel zurück und fügt hinzu, dass die Chancenverwertung besser werden müsse. „Da haben wir uns auch kritisch hinterfragt. Wichtig ist aber, dass wir uns überhaupt Möglichkeiten erarbeiten - und das haben wir zuletzt getan. Machen wir das weiterhin, wird der Ball auch wieder im Tor landen. Dass unsere Ergebnisse zuletzt nicht immer gestimmt haben, wissen wir. Wir arbeiten als Team hart daran, das zu ändern.“
Trotz der zuletzt ebenfalls wechselhaften Resultate des Gegners hat Breitenreiter großen Respekt vor dem Leistungsvermögen der Leverkusener. „Bayer hat eine qualitativ hochwertige Mannschaft, gerade im Offensivbereich“, sagt der 42-Jährige. Nichtsdestotrotz laute das Ziel der Knappen, aus Leverkusen etwas Zählbares mitzunehmen. Breitenreiter: „Wir haben bis Weihnachten noch vier Spiele und wollen möglichst viele Punkte einfahren. Und damit möchten wir in Leverkusen anfangen.“
In der BayArena müssen die Knappen ein letztes Mal auf den in der Bundesliga rotgesperrten Johannes Geis verzichten. Benedikt Höwedes, der gegen APOEL Nikosia wegen Achillessehnenbeschwerden eine Pause eingelegt hatte, kehrt indes ins Aufgebot zurück. „Bene hat trainiert und ist dabei“, sagt Breitenreiter. Gegenüber dem Europa-League-Spiel wird es zudem eine weitere Veränderung geben. Anstelle des 17-jährigen Fabian Reese reist Marvin Friedrich mit ins Rheinland. „Fabian hat bei uns in den vergangenen beiden Wochen einen guten Eindruck hinterlassen, ist an diesem Wochenende aber für die U19 eingeplant“, erklärt der Chef-Trainer.
Der 14. Spieltag steht an, der Gewinner der Begegnung bleibt dran an den Verfolgeröngen, der Verlierer verbleibt im Mittelfeld, es ist also eine wegweisende Partie.
Der FC Schalke 04 hat am Sonntag (29.11.) einen Auswärtssieg in der BayArena knapp verpasst. Nachdem Eric Maxim Choupo-Moting die Königsblauen fünf Minuten nach dem Seitenwechsel in Führung geschossen hatte, traf Sascha Riether in der Schlussphase unglücklich zum 1:1-Endstand in die eigenen Maschen.
Taktik und Personal
Im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen APOEL Nikosia tauschte Andre Breitenreiter auf vier Positionen das Personal. Anstelle von Roman Neustädter, Junior Caicara, Johannes Geis und Franco Di Santo begannen der wieder fitte Benedikt Höwedes, Sascha Riether, Pierre-Emile Hojbjerg und Max Meyer. Taktisch liefen die Knappen in einem 4-4-2-System auf.
Die Latte rettet für Schalke
Beide Mannschaften verteidigten ordentlich und gestatteten dem Gegner zunächst kaum Freiräume. Daher spielte sich ein Großteil der Aktionen in der ersten halben Stunde im Mittelfeld ab, wobei Leverkusen und auch Schalke jeweils auf den passenden Moment warteten, um Nadelstiche zu setzen. Nachdem die Knappen durch Benedikt Höwedes (14.) und Eric Maxim Choupo-Moting (24.) die etwas besseren Szenen vor dem gegnerischen Kasten hatten, diktierte die Werkself ab der 30. Minute weitestgehend das Geschehen und hatte in Person von Karim Bellarabi auch die beste Möglichkeit vor dem Pausenpfiff. Der Mittelfeldmann nagelte den Ball aus spitzem Winkel an die Latte (32.). Zwei Minuten vor dem Seitenwechsel hatte der deutsche Nationalspieler zudem eine weitere gute Chance.
Unglückliches Eigentor kurz vor Schluss
Die Knappen legten einen Traumstart in den zweiten Durchgang hin. Denn keine fünf Minuten nach Wiederanpfiff brachte Eric Maxim Choupo-Moting die Mannschaft von Chef-Trainer Andre Breitenreiter mit 1:0 in Führung. Der Kameruner vollendete nach schöner Vorarbeit von Klaas-Jan Huntelaar und Leon Goretzka aus kurzer Distanz. Nach dem Treffer wurde Leverkusen etwas offensiver, sodass sich dem S04 Räume zum Kontern boten. Viel wichtiger: Die Königsblauen standen hinten kompakt. Bayer versuchte zwar, Chancen zu kreieren und den Ausgleich zu erzielen, hatte damit aber lange keinen Erfolg. Fünf Minuten vor dem Abpfiff fiel dann aber doch das 1:1. Pechvogel war dabei Sascha Riether. Der Rechtsverteidiger köpfte den Ball unglücklich zum Endstand in die eigenen Maschen.
Fazit und Ausblick
Der Sieg war zum Greifen nah. Aber das nötige Quäntchen Glück war nicht auf Schalker Seite. Unterm Strich ist das Remis aber dem Spielverlauf entsprechend, da Bayer in der Viertelstunde vor der Pause gute Möglichkeiten ungenutzt ließ. Die zweiten 45 Minuten gehörten dann eher den Schalkern.
Die nächste Aufgabe heißt Hannover 96. Die Niedersachen gastieren am Freitag (4.12.) in der VELTINS-Arena. Die Partie wird um 20.30 Uhr angepfiffen.
Die Höhepunkte
14. Minute: Nach einer Ecke von links schraubt sich Benedikt Höwedes hoch und köpft anschließend aus sechs Metern zentraler Position in die Arme von Bernd Leno.
24. Minute: Eric Maxim Choupo-Moting köpft in Bedrängnis nach einer gut getimten Riether-Flanke gegen die Laufrichtung von Bernd Leno. Leverkusens Torhüter reagiert aber stark und hält den Ball fest.
32. Minute: Karim Bellarabi versetzt im Sechzehner gleich mehrere Gegenspieler und nagelt die Kugel aus spitzem Winkel an die Latte. Chicharito setzt nach, kann den Ball aber nicht kontrollieren.
43. Minute: Chicharito entwischt auf rechts und passt scharf und flach von der Grundlinie aus nach innen. Im Fünfer kommt aber kein Angreifer entscheidend ans Leder. Der Ball bleibt dennoch in der Gefahrenzone. Aus fünf Metern hält Karim Bellarabi den Fuß hin. Die Kugel rauscht haarscharf am linken Pfosten vorbei.
50. Minute - 1:0 für Schalke: Klaas-Jan Huntelaar passt halbhoch auf Leon Goretzka, der Eric Maxim Choupo-Moting geschickt in Szene setzt. Der Kameruner setzt sich geschickt gegen Giulio Donati durch und vollendet schließlich aus kurzer Distanz.
55. Minute: Karim Bellarabi sucht aus 17 Metern den Abschluss. Sein Flachschuss fliegt links vorbei.
59. Minute: Eric Maxim Choupo-Moting setzt sich auf der linken Seite durch und flankt auf Klaas-Jan Huntelaar. Der Niederländer köpft anschließend aus zentraler Position knapp am Ziel vorbei.
73. Minute: Wendells halbhohe Flanke von links landet bei Chicharito, der aus elf Metern sofort abzieht. Der Schuss des Mexikaners fliegt letztlich aber deutlich über das Tor.
85. Minute - der Ausgleich: Christoph Kramer bedient Kevin Kampl, der einen feinen Pass in den Lauf von Chicharito spielt. Dessen scharfe Hereingabe lenkt Ralf Fährmann ab. Der Ball trifft den Kopf von Riether, der großes Pech hat - Eigentor.
Die vier wichtigsten Fragen vor dem Winter-Endspurt
Als am 4. Oktober Uhr das Spiel zwischen dem FC Schalke und dem 1. FC Köln angepfiffen wurde, träumten die begeisterten Fans der Königsblauen von einer überragenden Saison.
Mit einem Sieg hätte S04 am achten Spieltag den großen Rivalen BVB vom zweiten Platz verdrängt und sich ein Fünf-Punkte-Polster bis zum Tabellenvierten zugelegt.
Acht Wochen später ist die Sommer-Euphorie einer Herbst-Tristesse gewichen. Schalke unterlag Köln verdient mit 0:3, holte aus den vergangenen sechs Bundesligaspielen sogar nur fünf Punkte, erzielte lediglich acht Tore und rutschte auf den achten Platz ab. Den BVB sehen die Schalke-Fans nur mit dem Fernglas - sechs Plätze, elf Punkte und 23 Treffer liegen zwischen den Ruhrgebiets-Rivalen.
Die Fans murren trotz der Tabellen-Talfahrt nicht. Im Gegenteil: Die Stimmung ist so gut wie seit Jahren nicht. Der ehrgeizige Trainer André Breitenreiter muss aber im Dezember zeigen, dass er seine Mannschaft aus der Ergebniskrise führen kann. Die kommenden Gegner sind die Kellerkinder Hannover 96 (Freitag, 4. Dezember, 20.30 Uhr), FC Augsburg (Sonntag, 13. Dezember, 15.30 Uhr, in Augsburg) und 1899 Hoffenheim (Freitag, 18. Dezember, 20.30 Uhr) - alle drei Aufgaben sind lösbar.
Schwankende Leistungen, Formschwächen der Routiniers, rhetorische Patzer von Breitenreiter, die Manager-Suche, stockende Vertragsverhandlungen mit Joel Matip - Baustellen gibt es genug auf Schalke. Wir stellen die vier wichtigsten Fragen vor dem Winter-Endspurt.
1. Kann Breitenreiter Schalke zu überzeugenden Siegen führen? Nach der Länderspielpause Anfang Oktober gewann Schalke von neun Pflichtspielen nur zwei - und keins davon überzeugend. Die Königsblauen besiegten Hertha BSC (2:1) trotz langer Überzahl erst in allerletzter Sekunde. Auch das 1:0-Siegtor gegen den international zweitklassigen Gegner Apoel Nikosia in der Europa League fiel unmittelbar vor dem Schlusspfiff. Breitenreiter spricht gern von "Entwicklungsprozessen" seiner Mannschaft - aber jeder Prozess sollte wenigstens in jedem zehnten Spiel zu einem überzeugenden Sieg führen.
Fazit: Mannschaft und Trainer sind begabt, der Trend ist positiv, wie das 1:1 in Leverkusen zeigte. Sieben Punkte aus den drei Bundesliga-Spielen im Dezember sind realistisch, dann wäre ein guter Tabellenplatz am 17. Spieltag garantiert. Sollte Schalke aber bis Weihnachten sieglos bleiben, dürfte Breitenreiter eine ungemütliche Winterpause erleben - bei aller Fan-Geduld. Denn klar ist: Schalke kann sich finanziell ein Jahr ohne internationales Geschäft nicht ohne Spielerverkäufe erlauben. Schalke muss mindestens Sechster werden - das spricht aber niemand offen aus.
2. Kommen die erfahrenen Spieler aus ihrem Leistungsloch? Schalke suggeriert gern, dass die Leistungsschwankungen der Mannschaft vor allem mit den jungen Spielern zusammenhängen. Die Wahrheit ist aber: Leon Goretzka (20), Max Meyer (20), Leroy Sané (19) und Joel Matip (24) sind die konstantesten Feldspieler der Königsblauen. Vielmehr schwächeln die Routiniers. Kapitän Benedikt Höwedes (27) sucht nach einer langen Verletzungspause noch seine Form. Im Spielaufbau zeigt er Schwächen, leistete sich zudem gegen den FC Bayern (1:3) und in Leverkusen (1:1) böse Stellungsfehler, die zu Gegentoren führten. Auf ein überragendes Spiel von Linksverteidiger Dennis Aogo (28) wartet Schalke seit Wochen. Klaas-Jan Huntelaar (32) hatte in dieser Saison noch keine gesundheitlichen Beschwerden, vergibt aber ungewöhnlich viele Chancen. Der aus Bremen geholte Stürmer Franco Di Santo (26) hat in der Bundesliga noch gar nicht getroffen.
Fazit: Nur wenn die erfahrenen Spieler zu ihrer Form zurückfinden, kann Schalke im Dezember erfolgreich sein.
3. Drückt sich Trainer Breitenreiter künftig etwas geschickter aus? Offen, ehrlich, direkt - Breitenreiter ist bei den Schalke-Fans beliebt. Seine Formulierungen sind aber manchmal etwas ungeschickt. Damit eckt der Trainer innerhalb des Vereins an. Als er zum Beispiel vor dem Revierderby bei Borussia Dortmund von einem "Bonusspiel" sprach, kam das einigen ambitionierten Sponsoren der Königsblauen gar nicht gut an. Schalke bat zu einer Pressekonferenz, damit Breitenreiter diese und weitere missverständliche Aussagen korrigieren konnte. Am Mittwoch wollte Breitenreiter am Tag vor dem Nikosia-Spiel zu einer Medienschelte ausholen, als es um den ramponierten Arena-Rasen ging. "Wir haben gesehen, dass es kein Schuhproblem ist, wie es in den vergangenen Wochen unterstellt wurde", erklärte Breitenreiter. Was er offenbar nicht wusste: Das Schuh-Thema hatte allein Manager Horst Heldt angestoßen. Aus einer Medien- wurde eine Manager-Kritik.
Fazit: Breitenreiter ist ein junger Trainer, der die Wirkung seiner Sätze offenbar manchmal unterschätzt. Kein Erfolg und fehlerhafte Kommunikation - das ist auf Dauer eine gefährliche Mischung.
4. Kommt der Mainzer Manager Christian Heidel für Horst Heldt? Noch-Manager Heldt hat zwar angekündigt, seinen Vertrag bis zum Saisonende erfüllen zu wollen. Damit hat er die Manager-Diskussion aber nicht beendet. Denn Schalke benötigt weiter einen Mann, der die kommende Saison plant. Das ist akut vor allem für die Vertragsverlängerung mit dem momentan unverzichtbaren Joel Matip wichtig. Matips Berater Alexander Schütt legte die Verhandlungen auf Eis. "Er will die Entwicklung abwarten", sagte Heldt neulich. Schütt meint damit nicht nur die sportliche Entwicklung. Er will wissen, mit wem er überhaupt verhandeln soll. Eine Entscheidung, ob Wunschkandidat Christian Heidel aus Mainz kommt, muss deshalb schnell fallen.
Fazit: Heldt, Heidel, Mainz und Schalke haben ein Interesse an einer schnellen Antwort. Das weiß Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies, der die Verhandlungen mit Heidel im Alleingang vorbereitete. Tönnies muss im Dezember eine Entscheidung liefern. Kommt die nicht, ist eine unruhige Vorbereitung im Januar 2016 vorprogrammiert. Das wäre ein weiterer Grund, warum der vor allem bei den "Ultras" umstrittene Tönnies im Sommer 2016 um seine Wiederwahl fürchten müsste.
Mittelfeldchef nach langer Rotsperre wieder dabei Schalke sehnt das Geis-Comeback herbei
Johannes Geis war im Sommer noch nicht ganz angekommen auf Schalke, da pries ihn Trainer André Breitenreiter bereits als Führungsfigur. Wie wichtig der rund zehn Millionen Euro teure Zugang aus Mainz für den FC Schalke ist, zeigen die vergangenen Wochen. Geis fehlte wegen seiner Rotsperre auf nationaler Bühne fünfmal, keines der Spiele konnte die Mannschaft gewinnen. Am Freitag gegen Hannover 96 (ab 20.30 Uhr ! bei kicker.de) kehrt der 22-Jährige zurück.
Das Foul an André Hahn bei der 1:3-Niederlage am 25. Oktober in der Liga bei Borussia Mönchengladbach war hässlich, Geis hatte mit fünf Spielen Sperre die Quittung für sein Einsteigen bekommen. Und Schalkes Bilanz aus diesen fünf Partien ohne Geis sollte sich als ernüchternd erweisen. Die Knappen flogen aus dem Pokal (0:2-Heimniederlage gegen Gladbach), auch die vier folgenden Liga-Aufgaben konnten sie ohne ihren Mittelfeldstrategen nicht gewinnen.
Da war als erstes das 1:1 vor eigenem Publikum gegen den Aufsteiger FC Ingolstadt. Das defensive Mittelfeld enttäuschte, Leon Goretzka bekam die kicker-Note 4,5, sein Sechser-Partner Sead Kolasinac sogar die 5. Dieses Duo stand auch beim 2:3 in Dortmund in Schalkes Startelf, diesmal gab es für Goretzka die Note 3, für Kolasinac die 4,5. Beim folgenden 1:3 gegen Bayern München wurde Kolasinac von Pierre Emile Höjbjerg ersetzt, der ebenso wie Goretzka die Note 3 erhielt. Beide spielten auch zuletzt beim 1:1 in Leverkusen (Note 3 für Goretzka, Note 5 für Höjbjerg).
Zumindest international durfte Geis mitspielen. Schalkes Ausbeute der Europa-League-Gruppenpartien gegen Sparta Prag und APOEL Nikosia zeigt allerdings, dass es mit Hilfe des Denkers und Lenkers nicht zwangsläufig bedeutend besser laufen muss. In Prag spielte Geis (kicker-Note 3,5) an der Seite Höjbjergs, die Gelsenkirchener kamen nicht über ein 1:1 hinaus und mussten die Qualifikation für die K.o.-Phase vertagen. Und in der Vorwoche gegen Nikosia mühte sich Schalke trotz vieler Großchancen zu einem späten 1:0, Geis (kicker-Note 4, Partner Goretzka) wirkte in seinen Aktionen phasenweise gehemmt.
Dennoch verleiht allein Geis' Präsenz im zentralen Mittelfeld der Mannschaft Stabilität und Sicherheit. Im Heimspiel gegen Hannover 96 kehrt der 22-Jährige deshalb am Freitag nicht nur in den Kader zurück, sondern auf Anhieb in die Startelf. Gefürchtet sind vor allem seine Standards. Welch eine unersetzliche Waffe seine Ecken und Freistöße sein können, zeigte sich vor allem zuletzt gegen Nikosia.
Schalke: Die Folgen der Geis-Rückkehr Höjbjerg weicht und setzt auf Entwicklung
Johannes Geis wird nach seiner Rotsperre am Freitag beim Heimspiel des FC Schalke gegen Hannover 96 in Schalkes Startelf zurückkehren. Aber wer muss für ihn weichen? Es könnte Pierre-Emile Höjbjerg treffen. Erfreut wäre er über eine Reservistenrolle natürlich nicht, im Gespräch mit dem kicker verrät der 20-Jährige aber, dass für ihn etwas anderes viel wichtiger ist.
Nach seinen Startschwierigkeiten zu Beginn der Saison hat sich Höjbjerg inzwischen in seinem neuen Umfeld akklimatisiert. Der bis Saisonende an Schalke ausgeliehene Vertragsspieler des FC Bayern München kam zuletzt häufig bei den Königsblauen zum Einsatz - auch deshalb, weil wegen der Fünf-Spiele-Sperre von Geis ein Vakuum im defensiven Mittelfeld entstanden war. Höjbjerg wurde mehrfach gelobt, etwa nach der Partie im Vormonat gegen die Bayern. "Das hat er sehr gut gemacht. Man darf nicht vergessen, dass auch er noch sehr jung ist", sagte Sportvorstand Horst Heldt.
André Breitenreiter hat Leon Goretzka erst kürzlich als möglichen EM-Kandidaten gepriesen, insofern könnte der Trainer am Freitag gegen Hannover 96 (ab 20.30 Uhr ! bei kicker.de) im defensiven Mittelfeld auf Geis und Goretzka bauen. Für Höjbjerg bliebe nur die Rückkehr auf die Ersatzbank. Doch der 20-jährige dänische Nationalspieler will sich davon nicht herunterziehen lassen. Er denkt perspektivisch. "Im Endeffekt geht es für mich darum, dass ich meine längerfristigen Ziele im Auge behalte", sagt er dem kicker. "Für mich geht es als junger Spieler besonders darum, dass ich in meiner Zeit auf Schalke durch eine Schule gehe, dass ich Erfahrung sammle und mich kontinuierlich weiterentwickle. In dieser Phase sehe ich mich."
In seinem ersten großen Interview als Schalke-Profi erzählt Höjbjerg, wo er bei sich Fortschritte erkannt hat, warum beim FC Bayern jeder gut aussieht und dass er sich vorstellen kann, auch über den Sommer 2016 hinaus auf Schalke zu bleiben. Außerdem richtet der 20-Jährige ein großes Dankeschön an Jupp Heynckes - allerdings mit dem emotionalen Zusatz: "Danke ist ein zu kleines Wort für das, was ich empfinde."
Zuletzt gewann also immer die Heimmannschaft. Ich denke, dass es auch heute so kommen wird und tippe auf einen 2:0 Sieg der Schalker.
Die Aufstellung:
Schiedsrichter:
Wolfgang Stark wird die Partie leiten. In seinem letzten Spiel mit Schalker Beteiligung stellt er Johannes Geis vom Platz, der heute endlich nach seiner Sperre zurückkehren wird.
Spieler und Trainer begeistert vom Fan-Spektakel Schalke-Choreographie "setzt Maßstäbe"
Das hat es in der Form in einem deutschen Stadion noch nicht gegeben. "Da sind Maßstäbe gesetzt worden, was Choreographien angeht", sagte Trainer André Breitenreiter. Auch die Profis des FC Schalke 04 waren ganz aus dem Häuschen in Anbetracht dessen, was ihre Fans da vor dem Anpfiff der Partie gegen Hannover 96 (3:1) für ein minutenlanges Spektakel in der Nordkurve veranstaltet haben.
Um was ging es genau? Bevor die beiden Mannschaften zum Abendspiel einliefen, wurde die Schalker Arena abgedunkelt, das Stadion samt seiner geschlossenen Dachkonstruktion verwandelte sich in ein gigantisches Kino. Höhepunkt des Szenarios: Auf einer riesigen Leinwand, hochgezogen in einer Ecke der Nordkurve, wurden mit Hilfe eines Beamers Kurzfilme gezeigt - es ging um die Vereinsgeschichte, unterteilt in vier Kapiteln. Gewaltige Blockfahnen rundeten das Bild ab.
Warum jetzt? Weder Datum (4.12.) noch Gegner waren ausschlaggebend für die Choreographie. Da es um ganze Zeitabschnitte der Klubhistorie ging, war die Aktion an keinen festgelegten Termin oder an ein bestimmtes Ereignis gebunden. "Die Fans haben insgesamt sechs Monate daran gearbeitet", sagte Schalkes Sportvorstand Horst Heldt. 61.229 Zuschauer wurden Zeuge der Show.
Wer hat die Choreographie bezahlt? Allein die Fans kamen für die Kosten auf. "Es war ein fünfstelliger Betrag", sagte Heldt. "Von Vereinsseite gibt es da generell keine Unterstützung, was von den Fans aber auch nicht gewünscht ist."
Wie waren die Reaktionen? Zumindest die Mannschaft war eingeweiht in das ebenso aufwändige wie geheime Fan-Vorhaben - und bedankte sich nach dem Schlusspfiff mit einer nicht minder ungewöhnlichen Geste. Sie ging geschlossen in die Nordkurve und mischte sich feiernd unter die Anhänger. "Das war eine spontane Aktion", sagte Mittelfeldspieler Johannes Geis. Der Elfmeterschütze zum 1:0 fand es "einfach geil, was die Fans gemacht haben. Das hat uns gepusht". Heldt fand die Choreographie "beeindruckend und in der Art einzigartig".
Selten zuvor hatte eine Choreographie so viele und emotionale Reaktionen der Profis zur Folge. "Diese Leidenschaft der Fans hat uns Energie gegeben", sagte Klaas Jan Huntelaar. Sein Stürmerkollege Franco di Santo fand die Show in der Nordkurve "atemberaubend". Kapitän Benedikt Höwedes bedankte sich in sozialen Netzwerken: "Es gibt Vereine, die haben Zuschauer. Es gibt Klubs, die haben Fans. Und es gibt S04 und euch. Danke!" Torwart Ralf Fährmann schrieb: "Manche nennen es unbeschreiblich. Manche nennen es verrückt. (...) Es behaupten sogar welche, es sei irre. Ich nenne es Schalke."
Der FC Schalke will in der Winterpause das zentrale Mittelfeld verstärken. Zwar haben die Königsblauen gerade in diesem Mannschaftsteil genügend Spieler, dennoch suchen die Knappen eine Verstärkung im Zentrum und haben vor allem an Sebastian Rode (25, FC Bayern, Vertrag bis 2018), Maximilian Arnold (21, VfL Wolfsburg) und Gökhan Inler (31, Leicester City) Interesse. Nach kicker-Informationen erwägen die Schalker bei Rode, ihrem Wunschkandidaten aus dem Trio, ein Leihgeschäft. Allerdings wollen die Bayern ihn - Stand jetzt - nicht ziehen lassen, auch sein Berater hatte unlängst einen Januar-Wechsel seines Schützlings ausgeschlossen. Inler, der Kapitän der Schweizer Nationalelf, braucht indes Spielpraxis für die EM, bei Premier-League-Überraschungsspitzenreiter Leicester ist er nur Bankdrücker.
Heimspiel gegen Hoffenheim bereits auf frischem Gras Schalke: Neuer Rasen noch vor Ende der Hinrunde
Am Montag haben die Arbeiten begonnen, bis zum Ende der Woche sollen sie abgeschlossen sein: Der FC Schalke 04 lässt den Rasen in seiner Arena austauschen - zu einem sehr ungewöhnlichen Zeitpunkt zwar, aber es muss sein. Der bisherige Untergrund ist in einem fürchterlichen Zustand, obwohl er erst vor wenigen Wochen verlegt worden ist.
Das finale Heimspiel dieses Jahres nächste Woche Freitag gegen die TSG Hoffenheim (20.30 Uhr, ! bei kicker.de) wird bereits auf dem neuen Rasen ausgetragen. "Eigentlich hätten wir ihn gern schon zum Spiel gegen Hannover 96 ausgetauscht, aber das war nicht möglich", erklärte Sportvorstand Horst Heldt.
Schalke siegte gegen Hannover mit 3:1, wie schon vor allem in den vorangegangenen Heimpartien gegen Borussia Mönchengladbach (0:2), den FC Ingolstadt (1:1), den FC Bayern München (1:3) und APOEL Nikosia (1:0) wurde aber erneut ersichtlich, wie sehr der löchrige und seifige Arena-Acker alle Profis in ihrem Spiel beeinträchtigt. Heldt machte es konkret an Tempodribbler Leroy Sané fest, dessen Künste "noch viel mehr zum Tragen kommen, wenn der Rasen besser ist".
Rasen war nicht mehr vergnügungssteuerpflichtig
Der Rasen war sogar in einem derart erbärmlichen Zustand, dass der FC Schalke vor dem jüngsten Europa-League-Spiel gegen APOEL Nikosia sein Abschlusstraining auf den Übungsplatz außerhalb der Arena verlegen musste - auf Anraten der Uefa, von höchster Stelle also. Das Team aus Nikosia durfte derweil von seinem Recht Gebrauch machen und sich an den Stadionrasen gewöhnen. Es wird kein Vergnügen gewesen sein.
Für den Austausch eines Stadionrasens müssen Klubs um die 100.000 Euro investieren. Auf Schalke soll die Angelegenheit nun ein Fall für die Garantie sein, schließlich war die derzeitige Spielfläche erst im Herbst verlegt worden. Doch das Gras wuchs nicht an in jener besonderen Arena, die über ein verschließbares Dach verfügt und wo das Spielfeld regelmäßig zur Rasen-Regeneration mittels einer Hydraulik auf Schienen aus dem Stadion hinausgeschoben wird. Dieser Vorgang kann bis zu vier Stunden dauern und kostet jedes Mal bis zu 13.000 Euro.
Macht S04 bei Asteras Tripolis den Gruppensieg perfekt?
Bis zur Begegnung gegen die TSG Hoffenheim am 18. Dezember vor eigenem Publikum haben die Schalker zwar noch zwei Spiele - beide finden allerdings auswärts statt. An diesem Donnerstag wollen die Königsblauen bei Astera Tripolis den Europa-League-Gruppensieg perfekt machen (ab 21.05 Uhr ! bei kicker.de), ehe sie direkt von Griechenland aus nach Augsburg durchstarten. Dort wird ihr letztes Auswärtsspiel dieses Jahres am Sonntag um 15.30 Uhr gegen den FCA angepfiffen.
Knappen möchten ihrer Favoritenrolle gerecht werden
Mit dem Selbstvertrauen des 3:1-Sieges gegen Hannover 96 und dem Ansporn, die Gruppenphase der Europa League als Spitzenreiter abzuschließen, ist der FC Schalke 04 am Mittwoch (9.12.) nach Griechenland gereist.
Nicht an Bord des Fliegers waren Dennis Aogo (leichte Achillessehnenbeschwerden) und Leon Goretzka, der nach der hohen Belastung zuletzt eine Pause von Andre Breitenreiter verordnet bekam. Ansonsten können die Knappen auf das Aufgebot der vergangenen Wochen zurückgreifen.
„Wir sind hier, um das Spiel zu gewinnen“, unterstreicht Manager Horst Heldt vor dem Duell am Donnerstag (10.12., 21.05 Uhr) mit Asteras Tripolis. „Wir möchten unserer Favoritenrolle gerecht werden und die Tabellenführung verteidigen“, sagt auch Ralf Fährmann, der seinen Kasten beim 4:0-Sieg im Hinspiel sauber halten konnte. „Denn wenn man sieht, welche Mannschaften aus der Champions League in die Europa League rutschen, wäre es sehr gut, bei der Auslosung der K.o.-Runde gesetzt zu sein. Manchester United oder auch der FC Sevilla, das sind schon harte Brocken. Das ist schon ein ganz hohes Niveau.“
Schalkes Torhüter erwartet in Griechenland ein schwieriges Duell, „obwohl es im Hinspiel eine klare Angelegenheit war. Aber das lag vielleicht auch ein Stück weit daran, dass unser Gegner von unserer Arena beeindruckt war. Diesen Pluspunkt haben wir in Tripoli nicht. Dort erwartet uns ein ganz kleines Stadion - in dem aber viele Schalker zu sehen sein werden“, so Fährmann.
Sascha Riether sieht es ähnlich. „Von den knapp 7000 Zuschauern werden etwa 1000 von uns sein. Das ist beeindruckend und motiviert uns noch einmal zusätzlich“, erklärt der Rechtsverteidiger. „Unser Ziel sind ganz klar drei Punkte, denn wir sind der FC Schalke 04 und haben an uns selbst den Anspruch, die Gruppenphase ungeschlagen zu beenden!“
„Auch wenn es ein kleines Stadion ist - in Griechenland ist es immer ein Hexenkessel. Das wissen wir aus der Vergangenheit“, erinnert sich Heldt an vergangene Duelle mit Olympiakos Piräus und PAOK Saloniki im Europapokal. „Nichtsdestotrotz ändert sich unsere Zielsetzung nicht. Wir wollen nach 90 Minuten als Sieger vom Feld gehen“, so der 46-Jährige. Denn neben einem vermeintlich leichteren Gegner bei der Auslosung hätte die Tabellenführung zum Abschluss der Gruppenphase noch einen weiteren Vorteil. Heimrecht im Rückspiel in der Runde der letzten 32. Gelost wird am Montag (14.12.) um 13 Uhr in Nyon.
Das Aufgebot für das Spiel in Tripoli
Ralf Fährmann, Marvin Friedrich, Junior Caicara, Benedikt Höwedes, Johannes Geis, Sead Kolasinac, Max Meyer, Franco Di Santo, Eric Maxim Choupo-Moting, Sidney Sam, Leroy Sane, Pierre-Emile Hojbjerg, Kaan Ayhan, Klaas-Jan Huntelaar Sascha Riether, Michael Gspurning, Joel Matip, Roman Neustädter, Alexander Nübel.
Avdijaj will im Winter zurück, S04 hat andere Pläne
Donis Avdijaj liebäugelt mit einer vorzeitigen Rückkehr zum FC Schalke 04. Offiziell ist der 19-jährige Offensivspieler (Vertrag bis 2019) noch bis zum Saisonende an den österreichischen Erstligisten Sturm Graz ausgeliehen. Wegen anhaltender Oberschenkelprobleme lässt er sich derzeit aber in Gelsenkirchen behandeln. Am liebsten würde er direkt in Deutschland bleiben. "Bis zum 20. Dezember verständigen sich die Vereine, wie es in der Rückrunde weitergeht", verriet Avdijaj. Dabei muss es allerdings nicht zwangsläufig um eine vorzeitige Rückkehr zu den Königsblauen gehen. Denn: Schalke will nach kicker-Informationen lieber noch ein paar Monate warten. Denkbar wäre stattdessen, Avdijaj bis zum Sommer bei einem anderen Klub zwischenzuparken - etwa bei einem deutschen Zweitligisten.
Der FC Schalke 04 hat die Gruppenphase in der Europa League erfolgreich abgeschlossen. Bei Asteras Tripolis setzte sich die Mannschaft von Chef-Trainer Andre Breitenreiter am Donnerstag (10.12.) nach Treffern von Franco Di Santo (29.), Eric Maxim Choupo-Moting (37., 78.) und Max Meyer (86.) mit 4:0 durch. Der Erfolg in Griechenland ist gleichbedeutend mit dem Gruppensieg.
Taktik und Personal
Bei den Königsblauen feierte Sidney Sam sein Comeback. Der Mittelfeldspieler rückte für Leroy Sane ins Team. Zudem begannen Roman Neustädter, Junior Caicara, Sead Kolasinac, Pierre-Emile Hojbjerg und Franco Di Santo anstelle von Joel Matip, Sascha Riether, Dennis Aogo, Leon Goretzka und Max Meyer. Taktisch agierte der S04 in einer 4-4-2-Formation.
Verdiente Zwei-Tore-Führung
Vor rund 5000 Zuschauern im Stadio Theodoros Kolokotronis - davon knapp 1000 Schalker - entwickelte sich zunächst eine ausgeglichene Begegnung ohne ganz große Strafraumszenen. Ab Mitte der ersten Hälfte gaben die Knappen dann aber den Takt vor und gingen folgerichtig durch Franco Di Santo in Führung. Der Argentinier nickte in der 29. Minute eine Caicara-Hereingabe in die Maschen. Wenig später ließ Eric Maxim Choupo-Moting das 2:0 folgen. Der Offensivmann tunnelte Asteras‘ Schlussmann Kostas Theodoropoulos nach einem Pass von Klaas-Jan Huntelaar. S04 legt nach und bleibt ungeschlagen
Schalke dominierte auch nach dem Seitenwechsel weitestgehend das Geschehen. Die Mannschaft um Kapitän Benedikt Höwedes ließ Ball und Gegner geschickt laufen, kam aber erst einmal nicht zu weiteren Großchancen. Erst nach 64 Minuten feuerte Pierre-Emile Hojbjerg wieder einen gefährlichen Torschuss ab, den Kostas Theodoropoulos aber ganz stark noch um den Pfosten lenkte. In der Schlussphase musste der griechische Keeper dann aber doch noch zweimal hinter sich greifen, denn Eric Maxim Choupo-Moting schnürte in der 78. Minute seinen Doppelpack. Die Vorlage zu dem Treffer lieferte Klaas-Jan Huntelaar. Acht Zeigerumdrehungen später besorgte Max Meyer nach einem Pass von Sead Kolasinac den Treffer zum 4:0-Endstand.
Fazit und Ausblick
Schalke diktierte nahezu die gesamte Spielzeit das Geschehen, stand defensiv kompakt und nutzte die sich bietenden Chancen. Damit sind die Knappen die einzige deutsche Mannschaft in der laufenden Europapokalsaison, die noch ungeschlagen ist.
Die Auslosung der Runde der letzten 32 findet am Montag (14.12.) ab 13 Uhr in Nyon statt. Tags zuvor sind die S04-Profis in der Bundesliga beim FC Augsburg gefordert. Anpfiff in der WWK Arena ist um 15.30 Uhr. Die Höhepunkte
27. Minute: Johannes Geis zirkelt einen Freistoß aus 22 Metern halbhoch aufs linke Eck. Kostas Theodoropoulos ist aber zur Stelle und klärt zur Ecke.
29. Minute - Tor für Schalke: Junior Caicara schlägt eine Flanke von rechts auf den zweiten Pfosten. Dort lauert Franco Di Santo, der sich geschickt in Position bringt und überlegt gegen die Laufrichtung des Torwarts einköpft.
32. Minute: Apostolos Giannou spielt halbhoch in die Mitte. Dort ist Braian Lluy in Position, der aus sechs Metern aber über den Kasten zielt.
37. Minute - die Knappen legen nach: Klaas-Jan Huntelaar spielt einen Pass in den Lauf von Eric Maxim Choupo-Moting. Der Kameruner läuft noch einige Meter und schließt dann ab. Sein Schuss geht durch die Beine des gegnerischen Keepers ins Tor.
64. Minute: Pierre-Emile Hojbjerg zieht aus 16 Metern halbrechter Position flach ab. Theodoropoulos kann die Kugel gerade noch um den Pfosten lenken.
70. Minute: Nach einem Zuspiel von Eric Maxim Choupo-Moting setzt Pierre-Emile Hojbjerg die Kugel rechts neben den Kasten.
78. Minute - das 3:0: Klaas-Jan Huntelaar nimmt Eric Maxim Choupo-Moting mit, der Giorgos Zisopoulos per Körpertäuschung versetzt und dann flach einschiebt.
86. Minute - Treffer Nummer vier: Max Meyer schließt einen gut vorgetragenen Angriff nach Zuspiel von Sead Kolasinac mit einem trockenen Flachschuss erfolgreich ab.
90.+1 Minute: Nicolas Fernandez schließt aus halbrechter Position im Sechzehner ab. Sein Schuss fliegt knapp links vorbei.
Erstmals in dieser Saison wieder in der Startelf Sam: Premiere - und baldiger Abschied?
Dass Schalke 04 zum Abschluss der Gruppenphase mit einem souveränen 4:0 bei Asterias Tripolis Platz eins eintütete, muss nicht gerade als große Sensation gewertet werden. Dafür gab es eine überraschende Personalie: Sidney Sam gehörte nicht nur erstmals wieder zum Kader, sondern stand sogar in der Startelf. Eine Zukunft auf Schalke besitzt der Ex-Leverkusener jedoch nicht.
Im Sommer war der geplante Transfer des Offensivmannes nach Frankfurt aus gesundheitlichen Gründen gescheitert, und auch in der neuen Saison kam Sam bisher nicht so richtig auf die Füße. Nun aber belohnte Andre Breitenreiter, dass Sam "in den letzten 14 Tagen sehr ordentlich trainiert hat". Wohl weniger, um dem Schalker Spiel neue Impulse zu verleihen, als die Möglichkeit zu nutzen, Sam mal ins Schaufenster zu stellen - für mögliche Interessenten während der Winterpause.
Logisch, dass dem an guten Tagen dribbelstarken, wendigen Offensivmann, der immerhin auch mal zum Kader der Nationalelf gehörte, die Spielpraxis fehlt. "Er hat das ordentlich gelöst", urteilt Breitenreiter nach dem klaren Erfolg. "Aber es ist ja klar, dass nach einer so langen Pause viel Luft nach oben bleibt."
Debüt also für Sam - und baldiger Abschied? Auch in der neuen Saison fiel er wegen Verletzungen schon wieder acht Wochen aus. Für 2,5 Millionen war er im Sommer 2014 nach Gelsenkirchen gekommen, doch viel Freude an ihrer Neuerwerbung hatten die Schalker nicht. Dementsprechend wird es nun wohl zur Trennung kommen; bei ernsthaftem Interesse eines anderen Klubs werden die Schalker dem 27-Jährigen sicher keine Steine in den Weg legen.
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