Am Volksparkstadion: Drohplakat und Kreuze Nicht zum ersten Mal erlebte der Hamburger SV beim FC Bayern München ein Debakel, nach einer erneut desaströsen Vorstellung unterlagen die Hanseaten am Samstagnachmittag mit 0:6. Nach der Niederlage ließen bisher Unbekannte ihrem Frust durch eine geschmacklose Aktion freien Lauf.
Wie die Polizei Hamburg am Samstagabend bestätigte, wurde vor dem Volksparkstadion ein Plakat angebracht. Darauf wurde dem Team mit den Worten gedroht: "Eure Zeit ist abgelaufen! Wir kriegen euch alle." Das Drohplakat sei von mehreren schwarzen Kreuzen flankiert gewesen.
Die Leitstelle der Hamburger Polizei sei "durch die zuständige Wache informiert worden", teilte ein Behördensprecher mit. Weitere Einzelheiten teilte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mit. So ist auch über die möglichen Urheber der Aktion noch nichts bekannt.
Allerdings ist es anzunehmen, dass diese aus dem Umfeld der HSV-Fans kommen könnten. Denn bereits Mitte Februar sorgten einige Anhänger des Bundesliga-Dinos für negative Schlagzeilen, als sie während der Partie gegen Bayer Leverkusen (1:2) ein Banner mit dem Aufschrift "Bevor die Uhr ausgeht, jagen wir euch durch die Stadt" entrollten.
Der Hamburger SV steht nach 26 Spieltagen mit 18 Punkten bei nur 18 geschossenen Toren auf dem vorletzten Rang und taumelt dem ersten Abstieg der Vereinsgeschichte entgegen. Sollte Werder Bremen im Montagspiel gegen den 1. FC Köln (20.30 Uhr, ! auf kicker.de) einen Sieg verpassen, würden die Geißböcke die Rote Laterne an die Hanseaten weiterreichen.
Ich hoffe man tut sich und der Person Titz einen Gefallen und lässt ihn arbeiten. Er ist einer, der es kann, denke ich. Aber vermutlich wird es so laufen, dass man mit ihm in die Vorbereitung (egal welche Liga) gehen wird und nach 3-4 Spielen Kühne feststellt, dass er nicht geeignet sei. Und dann wird er verbrannt wie Joe Zinnbauer, der auch massives Potential durch den Job "Trainer des Hamburger SV" verschenkt hat. Es gibt kaum eine gut bezahlte Stelle im Sport, die dich so kaputt macht wie diese.
Der Zerfall beginnt - Papadopoulos geht auf Titz los Kyriakos Papadopoulos hatte Redebedarf und blieb bereitwillig vor den Mikrofonen und Diktiergeräten in der Mixed Zone stehen nach Hamburgs 1:2 gegen Hertha BSC. Das ist ungewöhnlich für einen Spieler, der nicht zum Einsatz gekommen ist. Im Fall des Griechen hing es genau damit zusammen.
Der vermeintliche Führungsspieler unternimmt eine klare Absetzbewegung vom Team und dem neuen Trainer Christian Titz. Der hatte mit dem Bankplatz für Papadopoulos ebenso überrascht wie mit der Verbannung von Dennis Diekmeier, Mergim Mavraj, Walace und André Hahn.
"Er hat nicht mit mir gesprochen", kritisierte der Ex-Schalker und teilt aus: "Es ist brutal schade, dass einige erfahrene Spieler nicht im Kader waren, sie sind wichtig für die Mannschaft. Das war nicht die beste Lösung." Worte wie Peitschenhiebe gegen den von der U 21 beförderten Trainer. Und vor allem Worte in eigener Sache. Was Papadopoulos nämlich nicht sagt: Besagte erfahrene Spieler sind maßgeblich beteiligt daran, dass der HSV unmittelbar vor dem ersten Abstieg steht.
Titz' Frischzellenkur und Mut zum Risiko hat sich nur 45 Minuten ausgezahlt, nach spielerisch ansprechender erster Hälfte erholte sich die runderneuerte Elf nicht vom Schock des Berliner Ausgleichs und taumelte im zweiten Durchgang der Niederlage entgegen. Und damit dem Abstieg.
Vorweggenommene Abschiedsworte? Papadopoulos wird den Weg in die 2. Liga kaum mit antreten. Dass seine harsche Kritik vorweggenommene Abschiedsworte waren, deutete er nämlich auch an. Mit dem HSV künftig auch eine Klasse tiefer zu spielen kann er sich kaum vorstellen: "2. Liga, das ist schwer..."
Klar scheint: Seine Worte werden Konsequenzen haben. Titz nämlich widerlegte eine Aussage des Verteidigers: "Ich hatte in dieser Woche mit jedem Spieler einen intensiven Austausch." Mit Papadopoulos wird noch mindestens ein weiterer folgen.
Gift-Pfeile aus Leverkusen Eigentlich sind die European Darts Open ein, genau: Darts-Wettbewerb. Doch bei den Zuschauern scheinen die Schnittmengen zum Fußball recht groß zu sein. Die Fans in Leverkusen hatten am Wochenende während des Turniers jedenfalls ihren Spaß daran, den HSV in die Zweite Liga zu singen, wie das folgende Video dokumentiert.
Die Sehnsucht nach einem Abstieg des HSV ist offenbar groß. Schon bei der 1:2-Niederlage gegen Hertha BSC hatten die Berliner Fans den Schlachtruf in Dauerschleife zum Besten gegeben.
Die European Open in Leverkusen sind das erste von 13 Turnieren der European Tour. Die Begeisterung für den Konzentrationssport vor grölenden und feiernden Fans wächst vor allem in Deutschland stetig weiter. Die wichtigsten Turniere finden traditionell auf der britischen Insel statt, die WM wird alljährlich in London ausgetragen.
Schon stark wie man es in ein paar Jahren von einem recht normal angesehenen Bundesligisten geschafft hat zu einer Truppe zu werden, die von allen Seiten Antipathien empfängt
HSV rechnet bei Abstieg mit sofortigem Wiederaufstieg
Sollte der Hamburger SV in diesem Jahr tatsächlich zum ersten Mal aus der Bundesliga absteigen, rechnet der Dino mit dem sofortigen Wiederaufstieg. Das geht aus den Unterlagen für die Zweitliga-Lizenz hervor, die der HSV bei der Deutschen Fußball Liga eingereicht hat. Clubboss Frank Wettstein wollte NDR 90,3 zwar keine Zahlen nennen, erklärte jedoch, dass den Berechnungen die direkte Bundesliga-Rückkehr zugrunde liege. Eigentlich hätte der HSV noch bis Dienstag Zeit gehabt, doch der Club hatte schon vor Ostern alles erledigt, wie Wettstein betonte. Es geht vor allem um den "Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit", schmerzhafte finanzielle Einschnitte sind unvermeidlich.
Viele VIPs haben ihre Tickets gekündigt Denn die Einnahmen würden in der Zweiten Liga drastisch sinken. Unter anderem dürfte es deutliche Einbußen bei der Vermarktung von VIP-Tickets geben. Nach Informationen des "Hamburger Abendblatts" sollen rund 40 Prozent der VIP-Fans zum 31. März gekündigt haben. Eine derart hohe Kündigungsquote habe es in der HSV-Geschichte noch nicht gegeben. Der schlechteste Wert soll bislang bei 25 Prozent gelegen haben.
Vereinspräsident und Aufsichtsratchef Bernd Hoffmann ist in Sachen Lizenzerteilung dennoch optimistisch. Er hatte dem NDR vorab gesagt: "Das ist ein Prozess im Austausch mit der DFL, aber auch mit all denen, die möglicherweise wirtschaftlich dazu beitragen können, bis zum 23. Mai die Lizenz des HSV zu sichern. Das kriegen wir hin."
Kühne setzt Hoffnung in Hoffmann, ...
Wenn es beim HSV ums Geld geht, geht es seit Jahren vor allem um Klaus-Michael Kühne. Und auf den Logistik-Unternehmer, der schon mehr als 70 Millionen Euro in den Club investiert hat, können die Hamburger wohl auch in diesem Jahr zählen. "Hoffmann und Hoffnung, das passt zusammen", hatte der 80-Jährige Mitte März zur Situation bei seinem Lieblingsclub gesagt, sich ansonsten aber sehr vage - um nicht zu sagen philosophisch - geäußert: "Man kann immer geben, man kann immer nehmen. Das Leben ist lang und das Leben ist bewegt. Es kommen auch mal bessere Zeiten. Im Augenblick haben wir keine guten Zeiten, was den Fußball anbetrifft."
Egal, wie die Saison zu Ende geht, Hoffmann weiß, dass "der HSV nicht jahrelang Zeit bekommt, um sich zurechtzuruckeln und dann wieder vernünftigen Sport anzubieten". Im Falle des immer wahrscheinlicher werdenden Abstiegs würde die Arbeit allein schon dadurch erschwert, dass in der Zweiten Liga Rückgänge in Sachen Fernseh-, Werbe- und Zuschauereinahmen in Millionenhöhe zu verkraften wären.
... HSV auf Spielerverkäufe - und "guten Austausch" Die Hamburger setzen im Fall des Gangs in die Zweite Liga auf Einnahmen durch Spielerverkäufe. Allerdings können bei der Beantragung der Lizenz bei der DFL nur bereits fixierte Transfers geltend gemacht werden. Und solche gibt's noch gar nicht. Es gilt allerdings als wahrscheinlich, dass Kühne für die Lizenz erneut Sicherheiten zur Verfügung stellt. Zu dem Milliardär pflegt nicht zuletzt Hoffmann nach eigener Aussage "einen ständigen und ausgesprochen guten Austausch".
Wettstein bringt neue Fananleihe ins Spiel Alleinvorstand Frank Wettstein hat Einblick in die finanziellen Planungen des HSV für den Fall des Abstiegs in die Zweite Bundesliga gegeben. Das Mannschaftsbudget werde dann auf gut 27 Millionen Euro gedeckelt, sagte Wettstein beim "Handelsblatt-Club-Gespräch" im Volksparkstadion. Das entspräche etwa der Hälfte der aktuellen Ausgaben für Spielergehälter. Spieler und Manager des Vereins müssten vertraglich vereinbarte Einbußen in Kauf nehmen. "Die Pleite droht dem Club nicht", versicherte Wettstein, "der Abstieg würde uns nicht ungeplant treffen."
Um die Rückzahlung einer 2019 fälligen Fananleihe über 17,5 Millionen Euro zu gewährleisten, müsse in den kommenden zwölf Monaten ein Plan entwickelt werden. Denkbar sei, eine neue Fananleihe aufzulegen, die sowohl für Fans als auch für professionelle Investoren interessant sei. In jedem Fall seien die Voraussetzungen für eine Bundesliga-Lizenz erfüllt, zumal der HSV auf 50 Millionen Euro Eigenkapital verweisen könne.
Vergangene Woche hatte der HSV eine Lizenz für die kommende Zweitligasaison beantragt. Der Club erwartet nun ein Antwortschreiben der DFL, in dem die erwarteten Bedingungen und Auflagen für den Fall des Abstiegs formuliert werden. Diese müsste der HSV bis zum 23. Mai erfüllen. Voraussichtlich ist dafür eine Bürgschaft von Investor Klaus-Michael Kühne vonnöten.
"Die Lizenz für die Zweite Liga werden wir bekommen", versicherte Wettstein, der seit März alleiniger Vorstand des HSV ist. Sollte der HSV allerdings mehrere Jahre in der Zweiten Liga verbleiben, wäre das ein "Totalschaden. Aber das kann nicht der Anspruch des HSV sein". Als Vorbild könne vielmehr Borussia Dortmund dienen, zu dessen Sanierung Wettstein einst beratend beitrug. Der BVB habe konsequent auf den eigenen Nachwuchs gesetzt und sich erfolgreich als Alternative zum FC Bayern positioniert.
Fiete Arp soll bei Abstieg zu Bayern München wechseln
Die Ablösesumme ist nach einem Bericht fix. Abiturient Fiete Arp könnte unter Umständen beim HSV bleiben.
Hamburg. Der April ist die Zeit für das Abitur in Hamburg – und der kommende HSV-Star Fiete Arp (18) hat eigentlich Besseres zu tun, als sich mit dem FC Bayern München zu befassen, der an diesem Mittwoch das Halbfinale der Champions League gegen den FC Sevilla perfekt machen will (live bei Sky, im ZDF und bei abendblatt.de). Doch eine neue Spekulation um die Zukunft des HSV-Talents schießt ins Kraut.
Nach Informationen der "Sport Bild" soll Arp zu Bayern München wechseln. "Voraussetzung" ist der Abstieg des HSV aus der Bundesliga. Als Ablöse sollen laut Bericht etwa acht Millionen Euro fällig werden. Der TV-Sender Sky berichtet, dass Arp dann zunächst vom FC Bayern verliehen werden könnte. So haben es die Bayern auch bei Serge Gnabry gemacht und auch beim späteren Weltmeister Philipp Lahm, der von den Münchnern vor seiner grandiosen Bayern-Karriere zunächst zum VfB Stuttgart ausgeliehen wurde.
Fiete Arp soll beim HSV verlängern Im Falle des Klassenerhalts des HSV könnte Arp laut "Sport Bild" auch in Hamburg bleiben. Arp soll ein Angebot der Hanseaten auf eine Verlängerung seines bis 2019 datierten Vertrags bis 2023 vorliegen. In seiner ersten Profisaison erzielte der gebürtige Bad Segeberger bei bisher 17 Einsätzen zwei Tore.
HSV-Trainer Christian Titz hatte zuletzt im NDR Andeutungen gemacht, in welche Richtung der Arp-Zug rollen könnte. Keiner wisse wie er, wie Arp ticke und was er wolle, vor allem eben mit dem HSV, sagte Titz. Es habe ein vertrauliches Gespräch der beiden gegeben. Mehr wollte Titz nicht sagen, verriet aber unterschwellig, dass Arp in Hamburg bleiben wolle. Natürlich wolle er erstklassig spielen. So scheint auch möglich, dass Arp im Abstiegsfalle vom HSV ausgeliehen wird und bei Aufstieg zurückkommt.
Kühne erhöht Druck - HSV reagiert verständnisvoll Wenige Tage bevor der Abstieg besiegelt sein könnte, droht Investor Klaus-Michael Kühne dem Hamburger SV mal wieder - doch der nennt das "komplett nachvollziehbar".
In der Vergangenheit musste Klaus-Michael Kühne vor allem immer dann aushelfen, wenn es um die Lizenzierung für die kommende Saison ging. Und auch vor dem wohl bevorstehenden Gang in die zweite Liga könnte der Hamburger SV das Geld des Investors mal wieder gut gebrauchen - doch der ziert sich öffentlich.
"Gezahlt wird erst, wenn die Rechnung stimmt, und im Augenblick stimmt sie noch nicht", machte er am Dienstagabend in Hamburg bei einer Veranstaltung von "Bild" und "Welt" mal wieder Druck auf den HSV. "Deshalb kann ich derzeit keine Zusagen machen." Immer bleibe er "als Alleinunterhalter übrig", klagte er. "Wenn man so lange leiden muss, dann muss man schon überlegen, ob die Leidenszeit unendlich sein soll."
Erst im November hatte er gedroht, den Geldhahn zuzudrehen, im März war es dann jedoch zum Schulterschluss mit dem neuen Präsident und Aufsichtsratschef Bernd Hoffmann gekommen. "Hoffnung und Hoffmann - das passt zusammen", sagte Kühne da.
"Herr Kühne ist ein verlässlicher Partner, für den viele den Klub beneiden" Wohl auch deshalb reagieren die HSV-Verantwortlichen gelassen auf die neuerlichen Aussagen. "Dass Herr Kühne dem HSV keinen Freibrief erteilt, ist aufgrund der sportlichen Leistungen nicht nur wenig überraschend, sondern komplett nachvollziehbar", sagte Finanzvorstand Frank Wettstein am Mittwoch der dpa. "Herr Kühne ist ein wichtiger und verlässlicher Partner, für den viele den Klub beneiden." Auch Hoffmann hatte zuletzt die "zwingende" Notwendigkeit betont, "dass man ihn so schnell wie möglich und so häufig wie möglich mit ins Boot nimmt".
Kühne sieht allerdings auch andere in der Pflicht - die Stadt zum Beispiel: "Der HSV möge leben. Dazu müssen viele beitragen, nicht zuletzt die Stadt Hamburg. Ich weiß, alle Vereine müssen gleich behandelt werden, aber es gibt auch gleichere." Mehr Förderung durch den Senat? "Ich glaube", so Kühne, "das würde mich wieder motivieren, auch weiter mitzumachen."
Der Hamburger SV war schon immer überzeugend Warum die Hamburger trotz acht Punkten Rückstand noch alle Möglichkeiten haben, den ersten Abstieg der Vereinsgeschichte abzuwenden. Eine Glosse.
Acht Punkte, vier Spieltage. Das ist die neue HSV-Formel. Statistisch gesehen unlösbar, weil noch nie ein Klub in der Bundesliga verblieb, dem am 30. Spieltag acht Punkte zum ersten Nicht-Abstiegsplatz fehlten. Egal. Der Hamburger SV ist ja noch nie abgestiegen. Und schwere Aufgaben gehen die Hamburger besonders überzeugt an. Ein Rück- und Ausblick.
4. Mai 2014: „Immerhin können wir aus eigener Kraft den Klassenerhalt schaffen. Wir sind zu hundert Prozent überzeugt, dass das gelingt.“ (Sportdirektor Oliver Kreuzer vor dem 34. Spieltag in Mainz)
18. Mai 2014: „Hier ist in den letzten Jahren viel schiefgelaufen. Ich bin fest davon überzeugt, dass der HSV noch so eine Saison nicht überleben wird.“ (Heiko Westermann nach den Relegationsspielen gegen Fürth)
27. Mai 2015: „Ich bin überzeugt: Wenn wir als Team zusammen alles geben, dann werden wir es auch diesmal schaffen.“ (Dennis Diekmeier vor den Relegationsspielen gegen den KSC)
25. September 2016: „Ich bin hundertprozentig von der Mannschaft überzeugt.“ (Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer)
25. September 2016: „Ich bin der Überzeugung, dass wir jetzt eine Veränderung auf der Trainerposition vornehmen müssen, um nach dem enttäuschenden Saisonstart den sportlichen Turnaround zu schaffen.“ (Beiersdorfer zur Entlassung von Trainer Bruno Labbadia)
26. September 2016: „Ich habe mich bewusst und voller Überzeugung für Hamburg entschieden. Ich bin überzeugt von der besonderen Strahlkraft des HSV.“ (Der neue Trainer Markus Gisdol)
11. Oktober 2016: „(...) weil ich überzeugt war, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ (Warum Ex-Trainer Bruno Labbadia das Ende seiner Tätigkeit in Hamburg bedauert)
5. Mai 2017: „Wir sind sehr angespannt, aber vom Ziel Klassenerhalt überzeugt.“ (Vorstandschef Heribert Bruchhagen)
1. April 2018: „Frank Wettstein und ich sind von ihm total überzeugt.“ (Sportdirektor Bernhard Peters über Neu-Trainer Christian Titz.)
2. April 2018: „Bei uns überwiegt die Überzeugung.“ (Christian Titz)
2. April 2018: „Titz ist von seiner Linie überzeugt.“ (Bild)
21. April 2018: Der HSV schlägt Freiburg 1:0. Holtby steht bei seinem Treffer zwar im Abseits, für den Videoassistenten ist die Szene aber „nicht eindeutig“. SC-Trainer Streich tobt, Titz findet „Holtbys Überzeugung beim Tor beeindruckend“.
28. April 2018: Wolfsburgs Trainer Labbaddia ist noch immer vom richtigen Weg beim HSV überzeugt – genau wie Titz. Beide sind sich einig, dass dem HSV für die weitere Entwicklung drei Punkte guttun würden. Genau so kommt es. Als Doppeltorschütze überzeugt beim 2:1 in Wolfsburg Toptalent Fiete Arp.
5. Mai 2018: In seinem letzten Heimspiel als Eintracht-Trainer lässt Niko Kovac bayrisch offensiv spielen. Nur fehlt seinen Spielern die Überzeugung. Kevin-Prince Boateng drischt den Ball versehentlich ins eigene Netz, der HSV holt erneut drei Punkte. „Das Team lebt wieder“, erkennt Uwe Seeler.
12. Mai 2018: Gegen Gladbach reicht dem HSV ein Punkt für die Relegation. Titz nominiert Bernd „die Axt“ Hollerbach (hat noch Vertrag bis 2019) als Ein-Mann-Viererkette. Der gelernte Metzger („An mir kommt entweder der Gegner vorbei oder der Ball, aber niemals beide zusammen!“) sorgt für ein verdientes 0:0.
Was zwei Abstiege für Hamburg bedeuten würden Sowohl der HSV als auch der FC St. Pauli stehen vor einem möglichen Abstieg. Das ist nicht nur für die Vereine und ihre Fans bitter – unter dem Wechsel in die niedrigeren Klassen würden auch die Tourismusbranche und das Image der Stadt leiden.
Noch vor drei Jahren, als sich der HSV mit dem Relegationsspiel gegen den Karlsruher SC gerade noch den Verbleib in der 1. Liga sichern konnte, herrschte Einigkeit unter den Hamburgerinnen und Hamburgern: der HSV darf nicht absteigen. Mittlerweile hat sich die Stimmung gedreht.
"Wenn man sieht, wie die sich in den letzten Jahren gerettet haben… Da war schon so viel Ungerechtes dabei. Die müssen weg!"
"Ich finde, dass so ein Traditionsverein weiterhin in der Bundesliga bleiben soll. Aber wer sich nicht anstrengt, hat es auch nicht verdient, weiterzukommen."
HSV "von großer Bedeutung" für die Sportstadt Auch Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher macht sich schon Gedanken über die Zeit des HSV in der 2. Liga:
"Es wird weiterhin Fans geben, die dann umso stärker für den Aufstieg wieder jubeln. Und ich bin noch nicht ganz sicher, ob es so kommt, wie wir jetzt befürchten. Aber der HSV ist wirklich von großer Bedeutung für das Bewusstsein, für die Sportstadt und für die Fußballbegeisterung, die wir in allen Stadtteilen haben."
Finanzielle Einbußen Natürlich würde ein Abstieg finanzielle Einbußen für den Verein bedeuten, erklärt der Hamburger Professor und Experte für Sportökonomie Wolfgang Maennig:
"Wir wissen aus anderen Fällen, dass zwar gar nicht so viel weniger Zuschauer kommen, dass aber die Zahlungsbereitschaft sinkt. Es ist auch so, dass mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung die Anteile aus den Fernsehrechten sinken werden. Ein bisschen schon in der ersten Saison und wenn man dann eine zweite Saison in der zweiten Liga bleibt, wird der Effekt schon deutlicher. Der HSV muss mit einem verringerten Budget rechnen, ich würde mal sagen, in der ersten Saison von tatsächlich roundabout 20 Prozent."
Die meisten Spieler des HSV haben in ihren Verträgen eine Klausel, die bei einem Wechsel in Liga zwei auch eine Kürzung der Bezüge vorsieht. Trotzdem beziffert auch das HSV-Management den Einnahmerückgang nach einem Abstieg auf über 40 Millionen Euro. Etwas geringer könnten die Verluste für den FC St. Pauli ausfallen, wenn der Verein in die 3. Liga absteigen sollte.
"Es könnte sein, dass die Sankt Pauli-Fans, wie der Ökonom sagen würde, unelastischer reagieren. Das heißt, denen ist ziemlich egal, ob sie in der 2. oder 3. Liga spielen und trotzdem den gleichen Preis zahlen wie vorher. So schätze ich das Publikum ein. Aber die Beteiligung an den Fernseherlösen, die wird doch recht deutlich fallen."
100 Millionen Euro Einkommen durch den Fußball Und auch die Stadt Hamburg würde vor allem durch einen Abstieg des HSV auf einen Teil ihrer Wertschöpfung verzichten müssen, erklärt Henning Vöpel vom Hamburger Weltwirtschafts-Institut:
"Man kann sagen, dass durch den HSV – und mit St. Pauli wäre es dann noch ein bisschen mehr – ungefähr 100 Millionen Euro entstehen an Einkommen in Hamburg. Und an Arbeitsplätzen sind mit dem HSV 700, 800 Arbeitsplätze verbunden."
Vor allem die Auswirkungen auf die Übernachtungszahlen in der Hansestadt bei Heimspielen würden unter einem Abstieg leiden, erklärt Michael Otremba von der Hamburg-Tourismus GmbH:
"Jeder Gastverein bringt 4.000 Gäste mit. Das wird in der 2. Liga anders sein, weil einfach die Breite der Fans von Borussia Dortmund oder Borussia Mönchengladbach etwas anderes ist als von Heidenheim. Das werden wir in den Übernachtungszahlen merken. Und wir werden das auch spüren an den Umsätzen im Einzelhandel."
Image-Schaden für den "Dino" Aber vor allem wird das allgemeine Image der stolzen Hansestadt leiden: Die Olympiabewerbung scheiterte an einem Volksentscheid, der Eishockey-Spielbetrieb der Hamburg Freezers wurde vor zwei Jahren eingestellt. Und zeitgleich ging die Handball-Mannschaft des HSV Pleite. Nun droht der Abstieg der Fußballsparte des Vereins. Henning Vöpel vom Hamburger Weltwirtschafts-Institut:
"Für das Image, für das Selbstverständnis dieser Stadt ist es schon wichtig, dass man das verhindert. Aber es ist ja vermutlich gar nicht mehr zu verhindern. Sondern es liegt jetzt in den Händen und vor allem den Füßen und Beinen der Spieler."
Am Ende, so Vöpel, sei ein Abstieg des HSV vor allem deshalb besonders bitter, weil der Verein selbst in der Vergangenheit sein Image als "Bundesliga-Dino" allzu hoch gehängt hat und die berühmte Stadionuhr, die die Stunden als Erstligist sekundengenau anzeigt, möglicherweise schon sehr bald angehalten werden muss. Dieses Problem hätte der FC Sankt Pauli, der so viel Wert auf sein "Underdog"- und Außenseiter-Image legt, bei einem möglichen Abstieg in die 3. Liga jedenfalls nicht.
"Schlechteste Investitionsentscheidung meines Lebens" Er kann es nicht lassen: Hamburgs Investor Klaus-Michael Kühne hat erneut Kritik am HSV geübt. Ins Stadion zieht es ihn schon länger nicht mehr.
Investor Klaus-Michael Kühne hat zum wiederholten Mal vor einem wichtigen Bundesligaspiel des Hamburger SV über den Klub hergezogen. "Rein wirtschaftlich betrachtet, ist der HSV die schlechteste Investitionsentscheidung meines Lebens", sagte der Milliardär der "Süddeutschen Zeitung".
Der Abstieg der Hamburger, die am Samstag (15.30 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE; TV: Sky) bei Eintracht Frankfurt antreten, sei aber noch längst nicht sicher. "Beim HSV weiß man nie. Es ist noch nicht vorbei", sagte Kühne über den Tabellensiebzehnten, "aber ich sagte ja, dass mir geschäftlich vieles besser gelungen ist, als ich mir je hätte vorstellen können. Da ist der HSV sicher die Ausnahme."
In den Volkspark zieht es den 80-Jährigen nicht mehr. "Ich gehe schon seit Jahren nicht mehr ins Stadion. Da werde ich erkannt und auch oft beschimpft", sagte Kühne: "Ich sehe die Spiele aber immer im Fernsehen. Und dann leide ich mit. Wobei, eigentlich leide ich nicht mehr."
Im Klub habe er "nicht richtig Einfluss" nehmen können: "Es wurde nicht das richtige Management verpflichtet. Insgesamt ist es eine Schande. Furchtbar für Hamburg."
Der lange Abschied des Hamburger SV kam gleich doppelt grausam. "Das muss man alles erst einmal verarbeiten", sagt Aufsichtsratchef Bernd Hoffmann nach dem ersten Abstieg in der Clubgeschichte, der begleitet war von vermummten Chaoten mit Böllern, Rauchbomben und Bengalos. Der Glaube an die "Unabsteigbarkeit" versiegte - und das Plakat mit der Raute in Hoffmanns Händen symbolisierte nur mehr das trotzige Versprechen: In einem Jahr sind wir wieder da in der Fußball-Bundesliga. Doch so einfach wird das nicht, sagen Experten. Und Tradition allein hilft nicht weiter, wie der 1. FC Kaiserlautern gerade beweist, der 1998 als Aufsteiger noch Meister wurde und künftig in Liga drei zu Hause ist.
Auch HSV-Legende Uwe Seeler warnt: "Ein Selbstläufer ist der Aufstieg sicher nicht. Ich weiß, wie schwer es ist, wieder aufzusteigen." Ähnlich argumentiert Holger Hieronymus, ehemaliger HSV-Profi und -Sportvorstand: "Ich habe noch keine Argumentationskette gesehen, dass ein Abstieg heilsam sein kann. Die Unterschiede zwischen Erster und Zweiter Bundesliga sind enorm."
Vorsätze schon vergessen? Allein der Absturz kommt einem Desaster gleich: Sportlich, wirtschaftlich und für die Marke, die sich als "Dino der Liga" positioniert hatte. Alte Zöpfe sollen im Zuge des Neubeginns radikal abgeschnitten werden, hat Hoffmann für den Fall der Fälle angekündigt. Doch der Dino macht als Maskottchen weiter, obwohl er doch als ausgestorben gilt. Und auch die Uhr tickt als Zeichen der Tradition weiter, obwohl sie beim Abstieg aus der Eliteliga stehenbleiben sollte. Vorsätze schon vergessen? "Wir müssen viele Steine umlegen, um wieder in die Spur zu kommen", sagt Hoffmann und verweist im NDR Sportclub auf "viele falsche Entscheidungen in der Vergangenheit. Dass wir acht Wochen nach außen ein gutes Bild abgegeben haben, reicht mir persönlich nicht aus."
Sportchef dringend gesucht Immerhin ist die Trainerfrage geklärt: Coach Christian Titz wird seinen Posten behalten. Wie es mit den anderen vakanten Positionen in der Chefetage der Hamburger aussieht, steht derweil in den Sternen - oder in Hoffmanns Notizbuch. Der Erfolg in einem Profi-Club habe damit zu tun, ob alle wichtigen Positionen topbesetzt sind, sagt der alte und neue "Macher und Alleinunterhalter" (Mäzen Klaus-Michael Kühne). "Wir brauchen eine Trend-Umkehr. Unser Fokus muss wieder viel mehr auf dem Sport liegen. Das ist unser Versäumnis gewesen."
Besonders dringend gesucht ist ein Sportchef mit Sitz im Vorstand, den allzu gerne Bernhard Peters einnehmen würde. Mit seinem Vorstoß per Interview mitten im Abstiegskampf hat sich der frühere Hockey-Bundestrainer offenbar aber disqualifiziert. "Jeder darf seine Ambitionen intern äußern", sagt Hoffmann im NDR süffisant. Holstein Kiels Ralf Becker soll ein heißer Kandidat sein. Neben einem Marketing-Experten fahndet der HSV zudem nach einem Vorstandsvorsitzenden. Frank Wettstein soll nun zurück ins Finanzressort.
Sparen müsste das Gebot der Stunde sein
Nordrivale Hannover 96 musste vor zwei Jahren erfahren, was ein Abstieg bedeutet. Hannover machte in seiner Zweitliga-Saison einen Verlust von zwölf Millionen Euro. "Ein zweites Jahr mit diesen hohen Kosten und Verlusten hätten wir aber nicht durchstehen wollen und auch nicht können", betont Clubchef Martin Kind. Beim Hamburger SV sind rote Zahlen in dieser Größenordnung programmiert. Hoffmann: "Auch in der Bundesliga hatten wir zuletzt jedes Jahr ein zweistelliges Millionenminus; dieses Jahr 13,4 Millionen Euro." Das müsse sich komplett ändern, zumal Verbindlichkeiten von 105,5 Millionen Euro den Verein belasten. "Wir werden mit Sicherheit nicht weiter Unsinnspreise zahlen, wie wir das in der Vergangenheit teilweise getan haben."
Überdurchschnittlicher Zweitliga-Etat Während Kind den durchschnittlichen Kaderetat der Zweitligisten mit zwölf bis 15 Millionen Euro beziffert, kalkuliert der HSV angeblich mit 30 Millionen Euro (zuletzt waren es 55 Millionen Euro). In welcher Form sich Logistik-Milliardär Kühne weiter engagieren wird, ist unklar. Sparen wird erstes Gebot für die Hanseaten sein. Hoffmann: "Immer dann, wenn es uns schlecht geht, zu Herrn Kühne zu rennen", sei keine Lösung. "Wir müssen uns von ihm im Kopf unabhängig machen."
Millionen-Minus bei TV-Geldern Sparen und besser haushalten sei das Gebot der Stunde. "Wir können nicht weiter über unsere Verhältnisse leben", so Hoffmann. Die 296 HSV-Mitarbeiter sollen zwar bleiben, aber das Minus bei den TV-Geldern (Kind: "Das ist der größte Hammer.") macht die Planungen nicht leichter. Kassierte der HSV in dieser Saison noch 34,145 Millionen Euro, werden es in der kommenden Zweitliga-Saison nur noch 20,714 Millionen Euro sein. Hinzu kommen Einbußen bei den Sponsorenverträgen sowie niedrigere Eintrittspreise (Dauerkarten sollen 15 Prozent billiger werden) und sinkende Erträge im Merchandising und in der Arena. Dass die Bezüge der Topverdiener um 30 bis 40 Prozent sinken sollen, ist dabei wohl nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Was wird aus den Topverdienern?
Bestverdiener dürfte der zuletzt an Leeds United ausgeliehene Pierre-Michel Lasogga sein. Sein Vertrag würde auch in der Zweiten Liga mit 3,4 Millionen Euro honoriert. Selbst Bobby Wood bekäme trotz Abstiegs-Gehaltskürzungen noch zwei Millionen Euro pro Jahr überwiesen. Neuverpflichtungen werden nur im bescheidenen finanziellen Rahmen möglich sein. Mit Stürmer Manuel Wintzheimer, der ablösefrei vom FC Bayern München kommt, und Abwehrspieler David Bates von den Glasgow Rangers wurden zwei Talente schon verpflichtet. Ob Fiete Arp bleibt, ist jedoch ebenso unklar wie die Zukunft von Großverdienern wie Aaron Hunt, Lewis Holtby oder Kapitän Gotoku Sakai, der schon angekündigt hat, seinen Vertrag verlängern zu wollen. "Wir müssen uns den Gegebenheiten der Zweiten Liga anpassen", sagt Hoffmann. Damit die Stadionuhr nicht irgendwann die Zeit des HSV im Unterhaus der Bundesliga anzeigt.
Mal ein Artikel, der diverse Probleme, die anstehen anreißt. Viel zu viele nehmen den direkten Wiederaufstieg für Selbstverständlich und mit so einer Einstellung kann man nur auf die Schnauze fliegen. In Zeiten, in der man eine Chance hat, Ballast los zu werden, fehlt jede Spur von nötiger Demut.
Hoffmann zum mächtigsten Mann beim HSV gemacht Nach dem Abstieg in die 2. Liga geht der Umbau beim HSV weiter. Wie am Samstag bekannt wurde, kehrt Bernd Hoffmann nach sieben Jahren auf den Posten des Vorstandschefs zurück. Der 55-Jährige ist nun auch formell wieder der mächtigste Mann beim HSV.
Der Aufsichtsrat berief ihn am Samstag auf seiner Sitzung in das Amt, das er schon einmal von 2003 bis 2011 ausgeübt hatte. Laut Mitteilung des Vereins soll Hoffmann aber nur interimsweise in den Vorstand wechseln - seine Arbeit als Aufsichtsratsvorsitzender lässt er in der Zeit ruhen, Vereinspräsident bleibt er.
"Wir brauchen in der aktuellen Situation im Vorstand größtmögliche Schlagkraft mit Fachkenntnis und Managementqualität, um die richtigen Entscheidungen für die kommende Spielzeit zu treffen", wurde Max-Arnold Köttgen zitiert, der als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender nun das Kontrollgremium führt. "Bernd Hoffmann erfüllt diese Anforderungen zu 100 Prozent und wird gemeinsam mit Frank Wettstein ein sehr gutes Team bilden."
Nach der Trennung von Vorstandschef Heribert Bruchhagen und Sportvorstand Jens Todt im März war der eigentlich für Finanzen zuständige Wettstein das einzige Vorstandsmitglied. Jetzt soll aber schon bald das Dreier-Gremium komplettiert werden, um dann das Projekt Wiederaufstieg anzuschieben.
Für Hoffmann ist es ein weiterer Schritt bei seiner Rückkehr nach Hamburg. Bis 2011 war er acht Jahre lang Vorstandschef gewesen, musste dann aber unfreiwillig gehen. Im vergangenen Februar dann das große Comeback, er wurde zum Präsidenten des Gesamtvereins gewählt und später dann auch Aufsichtsratsvorsitzender. Im Hinblick auf seine Vorstandsambitionen hatte sich Hoffmann bedeckt gehalten.
Alle Fragen sind beim HSV aber nicht geklärt: So ist der Posten des Sportvorstandes weiter offen. Der Aufsichtsrat fällte am Samstag darüber noch keine Entscheidung. Ralf Becker von Holstein Kiel gilt als Favorit, allerdings ist auch und Markus Krösche vom Zweitliga-Aufsteiger SC Paderborn ein Kandidat. Beide haben in ihren Vereinen bewiesen, dass sie mit wenig Mitteln erfolgreich arbeiten können. Und dann gibt es noch die Personalie Bernhard Peters, die ein Knackpunkt sein könnte: Nach kicker-Informationen soll Becker, so ist es aus dem HSV-Umfeld zu hören, Zweifel haben, ob eine loyale Zusammenarbeit mit dem früheren Hockeybundestrainer möglich ist, wenn dieser zurück in den HSV-Campus muss. Ursache seiner Zweifel ist, dass dieser sich zuletzt offen zu seinen Ambitionen, den Posten des Sportvorstandes bekleiden zu wollen, bekannt hat.
Ralf Becker wird den Posten des neu geschaffenen Sportvorstands beim Hamburger SV antreten. Darauf hat sich der Aufsichtsrat des künftigen Fußball-Zweitligisten nach Informationen von NDR 90,3 bei seiner Sitzung am Sonnabend geeinigt. Am Montag soll die Entscheidung offiziell vom Bundesliga-Absteiger verkündet werden. Vom HSV selbst gab es am Sonntag noch keine Stellungnahme zu der Personalie. Becker ist noch bis 2019 vertraglich an Holstein Kiel gebunden. Der 47-Jährige hatte in der vergangenen Woche allerdings seinen Abschied von der KSV bekannt gegeben.
Kiel-Geschäftsführer setzt sich gegen Mitbewerber Krösche durch
Der frühere St.-Pauli-Profi (von 1995 bis 1997) hatte bereits seit geraumer Zeit als Favorit auf den Posten beim HSV gegolten. Zuletzt hatte es bei den Entscheidungsträgern des Clubs um den neuen Vorstandschef Bernd Hoffmann aber offenbar Bedenken gegen eine Verpflichtung Beckers gegeben. Sie hätten Zweifel gehabt, ob der 47-Jährige harmonisch mit Sportdirektor Bernhard Peters würde zusammenarbeiten können, hieß es in Medien. Der 58-Jährige hatte sich in einem Interview mit dem "Hamburger Abendblatt" offensiv als neuer Sportvorstand ins Gespräch gebracht - sehr zum Ärger von Hoffmann.
Anschließend wurde neben Becker auch Sportgeschäftsführer Markus Krösche von Zweitliga-Aufsteiger SC Paderborn als möglicher HSV-Sportvorstand gehandelt. Nun ist die Entscheidung für Becker gefallen. Auch Peters dürfte seinen Job behalten. In den kommenden Tagen soll es nun zu klärenden Gesprächen kommen mit dem Ziel, dass Peters seinen Posten als strategischer sportlicher Leiter der HSV-Nachwuchsabteilung behalten kann.
Klaus-Michael Kühne, Investor bei Bundesliga-Absteiger Hamburger SV, hat sich mal wieder zu Wort gemeldet. Der Milliardär ließ in einem Zeitungs-Interview wissen, dass er seine "Beteiligung an der HSV Fußball AG um bis zu zehn Prozent aufstocken" wolle.
In der "Hamburger Morgenpost" kündigte der 81-Jährige an, dass er weiter helfen werde - allerdings nur unter der Voraussetzung, "dass mir eine höhere Beteiligungsquote an der HSV Fußball AG eingeräumt wird". Dies sei bisher nicht gelungen. Um seinen gut 20-prozentigen Anteil an der 2014 ausgegliederten Profiabteilung des Vereins aufzustocken, müsste die Mitgliederversammlung des e.V. befragt werden. Oder aber es wäre eine Satzungsänderung erforderlich - was Kühne offensichtlich bevorzugt: "Damit könnten die Finanzen stabilisiert und - mit der gebotenen Vorsicht - die Mannschaft maßgeblich verstärkt werden", sagte Kühne.
In der Vergangenheit hatte sich der Unternehmer bezüglich seines Engagements immer wieder unterschiedlich geäußert, wollte zwischenzeitlich den Geldhahn auch schon einmal zudrehen. Seine Beteiligung am abgestiegenen Traditionsverein beurteilt Kühne nicht als "verlorenes Geld, sondern eine, wenn auch sehr langfristig zu betrachtende, Wertanlage".
Titz als Hoffnungsträger Coach Christian Titz sieht Kühne als großen Hoffnungsträger: "Wenn ihm genügend Mittel und Möglichkeiten zur Verfügung gestellt werden, kann er eine sehr gute Mannschaft formen."
Hoffmann lehnt Erhöhung der Kühne-Anteile am HSV ab Vorstandschef Bernd Hoffmann lehnt eine Erhöhung der Anteile von HSV-Investor Klaus-Michael Kühne an der Fußball-AG des Hamburger SV ab. Der HSV werde keine weiteren Anteile an den Milliardär verkaufen, sagte Hoffmann dem Hörfunksender NDR 90,3 am Sonntag.
In der "Hamburger Morgenpost" hatte der der 81-Jährige angekündigt, dass er weiter helfen werde - allerdings nur unter der Voraussetzung, "dass mir eine höhere Beteiligungsquote an der HSV Fußball AG eingeräumt wird". Dies sei bisher nicht gelungen. Um seinen gut 20-prozentigen Anteil an der 2014 ausgegliederten Profiabteilung des Vereins aufzustocken, müsste die Mitgliederversammlung des e.V. befragt werden. Oder aber es wäre eine Satzungsänderung erforderlich - was Kühne offensichtlich bevorzugt: "Damit könnten die Finanzen stabilisiert und - mit der gebotenen Vorsicht - die Mannschaft maßgeblich verstärkt werden", sagte Kühne.
Würde Kühne mit mindestens 25 Prozent an der Fußball AG beteiligt sein, hätte er eine Sperrminorität und könnte wichtige Entscheidungen blockieren.
In der Vergangenheit hatte sich der Unternehmer bezüglich seines Engagements immer wieder unterschiedlich geäußert, wollte zwischenzeitlich den Geldhahn auch schon einmal zudrehen. Seine Beteiligung am abgestiegenen Traditionsverein beurteilt Kühne nicht als "verlorenes Geld, sondern eine, wenn auch sehr langfristig zu betrachtende, Wertanlage".
Hamburger SV: Klaus-Michael Kühne zieht sich als HSV-Investor zurück Kühne zieht sich beim HSV zurück
Investor Klaus-Michael Kühne will den HSV nicht weiter finanziell unterstützen. In einem Interview kündigt er an, die Hanseaten nur noch als Fan zu begleiten.
Schlechte Nachrichten für den Hamburger SV.
Investor Klaus-Michael Kühne wird den Klub in Zukunft nicht mehr finanziell unterstützen. In einem Interview mit der Sport Bild erklärte er: "Ich werde den Verein nicht weiter fördern, weil mein Wunsch, meine Anteile langfristig aufstocken zu können, nicht respektiert wird."
Der 81-Jährige werde sich nun zurückziehen. "Im Augenblick bin ich mal weg und nur noch Fan - das wird sich auch nicht kurzfristig ändern. Dieser Entschluss ist nachhaltig", zeigte sich der Investor entschlossen.
Hoffmann hält an Sperrklausel fest
Aktuell hält Kühne 20,57 Prozent der HSV-Anteile. In der Satzung des Zweitligaklubs ist eine Sperrklausel von 24,9 Prozent verankert. Damit Kühne sein Anteils-Paket erhöhen könnte, müssten die Mitglieder einer Satzungsänderung zustimmen.
Präsident Bernd Hoffmann sieht die Klausel nach mehrmaligem Überlegen jedoch als "unumstößlich" an. "Wir waren nah dran an einer Lösung und hatten sogar schon Papiere entwickelt, doch dann hat er sich klar dagegen positioniert", so Kühne.
Den Grund für die ablehnende Haltung von Hoffmann meint Kühne zu kennen. "Ich glaube, dass er die Veränderung eigentlich möchte, aber panische Angst vor den Mitgliedern hat und befürchtet, dass er mit diesem Antrag scheitern könnte", ist sich der 81-Jährige sicher.
Kühne schließt Rückkehr nicht ganz aus
"Er ist schon einmal abgewählt worden, und ich glaube, dass diese Enttäuschung tief in ihm drinsteckt. Dem Risiko, das erneut zu erleben, möchte er sich nicht stellen."
Kühne hätte im Falle einer Einigung rund zehn bis 15 Millionen Euro in den Verein gesteckt, darauf muss der HSV nun verzichten.
Eine Rückkehr als Investor könnte sich Kühne zwar vorstellen, dafür müssten sich jedoch einige Dinge ändern: "Man soll nie nie sagen. Im Augenblick ist die Sache sehr festgefahren, da kann ich von mir aus keine Schritte mehr machen - die müssten von der anderen Seite kommen."
Investor Klaus-Michael Kühne wird den Hamburger SV zukünftig nicht mehr finanziell unterstützen. Im Interview mit SPORT BILD erklärt der 81-jährige Mäzen, der seit 2010 fast 100 Millionen Euro in den Verein investiert hat: „Ich werde den Verein nicht weiter fördern, weil mein Wunsch, meine Anteile langfristig aufstocken zu können, nicht respektiert wird. Im Augenblick bin ich mal weg und nur noch Fan – das wird sich auch nicht kurzfristig ändern. Dieser Entschluss ist nachhaltig.“
Kühne hält 20,57 Prozent der Anteile, in der Vereinssatzung ist eine Sperrklausel (24,9 Prozent) verankert, die für weitere Investitionen hätte aufgehoben werden müssen. ---------------------------- Endlich ist dieser Raffzahn weg, gratuliere allen HSV-Fans. Sein Nutzen tendiert für mich gegen Null! In 8 Jahren fast 100 Millionen in den Verein gepumpt, das ist jetzt nicht die Welt. Dafür hat er aber auch einige Gegenleistungen bekommen, z.B Provision kassiert bei einigen Spilerverkäufen. Ich geh davon aus, das Kühne seine Anteile verkaufen könnte. Wenn man das grob Gegenrechnet, hat er ein Apfel und Ei in den Verein gepumpt. Und 20 Prozent der Anteile sind weg. Das war ein Mega-schlechter-Deal für den HSV. Jetzt kann es nur noch besser werden
Zitat Atatürk: "Friede im Lande, Friede auf der Welt"
Kühne-Rückzug: Hamburger SV plant laut Hoffmann Zukunft ohne Investoren HSV plant Zukunft ohne Investoren
HSV-Boss Bernd Hoffmann reagiert auf den Rückzug von Investor Kühne. Mittelfristig wolle der Bundesliga-Absteiger finanziell wieder auf eigenen Beinen stehen.
Bundesliga-Absteiger Hamburger SV plant seine Zukunft ohne weitere finanzielle Unterstützung von Investor Klaus-Michael Kühne.
HSV-Boss Bernd Hoffmann sagte dem Radiosender NDR 90,3: "Wir orientieren uns an dem Szenario, bei der Finanzierung ohne externe Hilfe oder Investoren auszukommen. Wir wollen mittelfristig auf eigenen Beinen stehen und es erreichen, dass sich Einnahmen und Ausgaben wieder decken."
Kühne wirft Hoffmann indes Wortbruch vor. "Offensichtlich sind 'Geben und Nehmen' für ihn Fremdwörter", sagte der 81 Jahre alte Unternehmer bei SPORT1.
Kühne hatte vor wenigen Tagen das Ende seines finanziellen Engagements beim HSV angekündigt. Er wolle den Verein nicht weiter fördern, da sein Wunsch, seine Anteile langfristig aufstocken zu können, nicht respektiert wurde.
Hamburger SV muss Investor Kühne offenbar Transfer-Investitionen zurückzahlen HSV drohen Rückzahlungen an Kühne
Dem Hamburger SV stehen offenbar anders als bisher kolportiert Millionen-Rückzahlungen an Investor Klaus-Michael Kühne ins Haus.
Bundesliga-Absteiger Hamburger SV muss offenbar anders als bisher angenommen Transfererlöse an Investor Klaus-Michael Kühne abtreten.
Wie die Bild berichtet, erhält der 81-Jährige, der aufgrund von Streitigkeiten mit der HSV-Führung dem Klub aktuell keine weiteres Geld zur Verfügung stellen will, bei Weiterverkäufen von ihm finanzierter Spieler die einst aufgewendeten Transfersummen in voller Höhe zurück. Somit blieben dem HSV nur etwaige Gewinne.
Auf Nachfrage von SPORT1 wollte sich der HSV dazu nicht äußern.
Im Fall Luca Waldschmidt, der die Hamburger kürzlich für rund fünf Millionen Euro in Richtung Freiburg verließ, stünden Kühne insofern die etwa 1,3 Millionen Euro zu, die der HSV im Sommer 2016 an Eintracht Frankfurt überwies.
Bisher war davon die Rede gewesen, dass die Hanseaten diese Gelder Kühne nur dann zurückzahlen müssen, wenn sie in den Europapokal einziehen.
Auch bei den noch im Raum stehenden Verkäufen der Spieler Filip Kostic und Douglas Santos würde laut des Berichts Kühne die seinerzeit vorgestreckten Summen zurückerhalten.
Nach Kiel-Klatsche Das schnelle Ende der HSV-Euphorie
Sie war riesig, die „Abstiegs-Euphorie“ beim HSV. 7500 neue Mitglieder, die Marke von 80.000 durchbrochen, 25.000 Dauerkarten abgesetzt und sogar bei den Trainingseinheiten schauten bis zu 500 Fans zu. Der Auftakt gegen Holstein Kiel war mit 57.000 Zuschauern ausverkauft – eine Champions-League-würdige Kulisse. Doch mit der peinlichen 0:3-Klatsche gegen den kleinen Nordrivalen hat der Klub aus dem Volkspark mal wieder das gemacht, was er am besten kann: seine Fans bitter enttäuscht! Das schnelle Ende der Euphorie.
Die große Hoffnung, die mit dem Neustart in der Zweiten Liga verknüpft war, verpufft bereits nach einem Spieltag in Schall und Rauch. Der HSV ist nach nur einer Partie auf dem harten Boden der Realität gelandet. Katzenjammer statt Freudentaumel. So hatte man sich die historische Premiere im Unterhaus ganz und gar nicht vorgestellt – ein Wahnsinn!
„Ich weiß, dass die Häme groß ist. Ich gebe zu, dass ich schon gedacht habe, dass wir einen anderen Auftritt zeigen. Uns hat der Mut gefehlt“, gab auch Trainer Christian Titz enttäuscht einen Tag nach dem Heimdebakel gegen die „Störche“ zu.
Holtby: „Haben auf die Fresse gekriegt!“ Zuvor hatte der Übungsleiter sein Team am Morgen zur Video-Analyse verdonnert. Sie dürfte wohl lauter ausgefallen sein, denn Mängel gab es vor allem in der zweiten Halbzeit zur Genüge. Die Gegentore von Jonas Meffert, David Kinsombi und Mathias Honsak fielen fast ohne Hamburger Gegenwehr. Aushilfs-Kapitän Lewis Holtby faste trefflich zusammen: „Das war desaströs, eine Katastrophe – einfach scheiße. Wir haben auf die Fresse gekriegt!“
Keine Körpersprache, keine offensiven Ideen, fehlende Griffigkeit und zu große Abstände zwischen den Mannschaftsteilen. Titz: „Die Mannschaft hat im Laufe des Spiels die Linie verloren und keine Antworten mehr gefunden. Ich glaube ganz einfach, dass wir einen Tag erwischt haben, der einfach nicht gut für uns lief.“
Hunts Ausfall schmerzte sehr Ein wichtiger Faktor war auch der Ausfall von Kapitän Aaron Hunt. Der Schlüsselspieler ist der verlängerte Arm vom Trainer, sorgt mit seiner Erfahrung in den passenden Momenten für Ruhe. „Wir haben es nicht geschafft, seinen Ausfall aufzufangen“, so Titz.
Aber auch die fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem Kasten – Titz spielte lange Zeit ohne echten Mittelstürmer – rächte sich gegen Kiel. „Ich will nicht alles verteufeln. Wir haben über Monate viele Dinge gut gemacht. Zu sagen, die können alle nicht gut kicken, wäre der falsche Weg. Wir haben eine gewisse Qualität, die müssen wir am kommenden Spieltag mit einer anderen Griffigkeit abrufen“, sagte der Coach.
Fast viel schlimmer als die verloren gegangene Premiere ist die verursachte Enttäuschung bei den Fans. Hoffnung auf Besserung hatten alle Anhänger vor der Saison, nun haben sie den „klassischen“ HSV mal wieder zu Gesicht bekommen. Bereits nach dem zweiten Gegentreffer verließen die Zuschauer in Scharen den Volkspark.
Sportvorstand Ralf Becker ist enttäuscht Das zarte Pflänzchen Hoffnung hat der HSV in bester Manier mal wieder selbst eingetreten. „Wir hätten gerne die Euphorie mitgenommen, das ist doch klar“, zeigt sich auch Sportvorstand Ralf Becker enttäuscht: „Die Unterstützung in der Vorbereitung war wahnsinnig, wir haben sehr viel Vertrauen von unseren Fans entgegengebracht bekommen. Dass haben wir gegen Kiel nicht bestätigt. Das ist sehr schade.“
Nach der Blamage ist der Respekt vor dem Dino a.D. erst mal weg. Die HSV-Kicker, die in Testspielen überzeugende Leistungen gegen namhafte Gegner wie ZSKA Moskau oder AS Monaco abgeliefert hatten, haben nun vor dem Spiel am kommenden Sonntag in Sandhausen mächtig Druck.
Deutliche Kritik an Spielern Ob da der spanische Ansatz von Titz, mit einer Zweitliga-Variante des Tiki-Taka zum Erfolg zu kommen, der richtige ist? „Im Fußball kann man immer eine gewisse Idee haben“, sagt Becker: „Die Grundtugenden wie Zweikampfverhalten, Mentalität und Einsatzbereitschaft werden aber immer die Spiele entscheiden. Wir werden nicht erfolgreich sein, wenn wir nur über unsere Spielidee versuchen, Spiele zu gewinnen. Die Erkenntnisse haben wir schon länger.“
Erkenntnisse wird Titz hoffentlich aus dem desaströsen Auftakt gewonnen haben. In der kommenden Trainingswoche wird der Coach ganz genau hinsehen, wem er gegen Sandhausen vertrauen kann. „Wir ziehen unsere Lehren aus der Niederlage gegen Kiel“, sagte Titz: „Aber wir werden unsere Jungs jetzt auch nicht in den Boden drücken.“
Weil sie keinen Klub finden | HSV will Kostic und Ekdal wieder einbauen
Von Kai-Uwe Hesse
Alles war angerichtet für eine rauschende Zweitliga-Premiere. 57 000 Zuschauer, riesige Begeisterung im Hamburger Volkspark. Doch nach der 0:3-Pleite gegen Holstein Kiel herrscht beim HSV schon wieder Frust.
Die HSV-Krise, sie ist mit abgestiegen – und immer noch da.
Nach dem ersten Bundesliga-K.o. der Vereinsgeschichte müssen die Hamburger schon aus finanziellen Gründen direkt wieder hoch. Wie hart es in der 2. Liga aber wird, erlebten sie gleich zum Auftakt.
Sport-Vorstand Ralf Becker: „Ein 0:3 zu Hause gegen Kiel ist ein Mega-Dämpfer. Wenn die Gegner die Möglichkeit bekommen, werden sie über sich hinauswachsen. Das wird uns jetzt jedes Spiel erwarten.“
Muss Trainer Christian Titz (47), der es gegen Kiel ohne echten Stürmer probierte, schon jetzt seine taktische Ausrichtung ändern? Becker: „Eine Spiel-Idee zu haben ist gut und wichtig. Aber allein darüber werden wir nicht erfolgreich sein. Die Basis wird immer sein, gegenzuhalten.“
Titz wird aber wohl auch Sonntag in Sandhausen an seiner spielerisch-offensiven Marschroute festhalten. Der Coach sagt: „Die Leistung war nicht ausreichend, sie soll so nicht mehr vorkommen. Aber wir werden nicht alles über den Haufen werfen.“
Gut möglich, dass die Hamburger in Sandhausen mit zwei weiteren WM-Teilnehmern (neben Japan-Verteidiger Sakai) auflaufen. Weil die Verkaufs-Kandidaten Filip Kostic (25) sowie Albin Ekdal (29) bislang keinen neuen Klub finden, wollen die HSV-Bosse sie wieder eingliedern.
Becker: „Wenn sie gut trainieren, dürfen sie auch spielen. Solange sie hier sind, sind sie fester Bestandteil des Kaders.“
Dazu soll bis zum Ende der Wechselfrist unbedingt noch ein neuer Innenverteidiger kommen. Becker: „Es soll einer sein, der sofort hilft. Einer, der Erfahrung und Qualität hat. Gerade in der Situation, in der du unter Druck stehst, brauchst du einen, der damit umgehen kann.“
Ob der von einigen Spitzenklubs umworbene Linksverteidiger Douglas Santos den HSV verlassen darf, macht Becker vom Preis abhängig: „Wenn ein Top-Verein kommt mit einem wahnsinnigen Angebot, müssen wir uns zusammensetzen. Das ist aber jetzt nicht der Fall.“
Trotz der Pleite mahnte Becker auch zu Besonnenheit: „Wir lassen uns nach einem Spieltag nicht verrückt machen und auseinanderdividieren. Wir haben noch 33 Spiele vor uns. Wir haben einen Schlag bekommen, damit müssen wir offensiv umgehen und eine gute Trainingswoche hinlegen“
5,8 Millionen - HSV mit achtem Minus in Folge Sportlich läuft es für den Hamburger SV nach Wunsch, wirtschaftlich hingegen wurde einmal mehr die Vorgabe verfehlt - mit einer schwarzen Null wollten die Hanseaten das abgelaufene Geschäftsjahr abschließen, herausgekommen ist das achte Minus in Folge. Für 2017/18 beträgt es 5,8 Millionen Euro. Der Stand der Verbindlichkeiten beläuft sich auf 85,4 Millionen.
Hauptursache für das erneute Minus (im Vorjahr waren es 13,4 Millionen) sind laut Finanzvorstand Frank Wettstein vor allem ein außerordentlicher Steueraufwand in Höhe von 3,7 Millionen Euro und außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 5,9 Millionen. Außerdem wurde das Jahresergebnis durch Freistellungen von Trainern und Verantwortlichen mit 5,4 Millionen belastet. Positiv hingegen ist: Die Umsatzerlöse stiegen von 122,1 Millionen auf 133,6 Millionen.
Ziel erneut verfehlt Wettstein konstatiert: "Wir haben unser Ziel, ein ausgeglichenes Ergebnis für die Saison 2017/18 zu erzielen, nicht erreicht." Und: Für das kommende laufende Geschäftsjahr droht ein weiteres Minus, womöglich sogar in Rekordhöhe von rund 20 Millionen. Ein Grund: die Zweitklassigkeit. Ein anderer: Die Rückzahlung der Fan-Anleihe in Höhe von 17,5 Millionen wird fällig.
Wettstein erklärt: "Die Rückzahlung der Fan-Anleihe ist eine Voraussetzung für die Erteilung der Lizenz durch die DFL, die wir bereits im Lizenzierungsverfahren nachzuweisen haben." Eine große Herausforderung, die ohne fremde Hilfe kaum zu bewältigen ist. "Wir arbeiten daran und sind zuversichtlich, dass dies auch für beide Lizenzen gelingt", sagt der Finanzvorstandsboss und kündigt das nächste Minus bereits an: "In der 2. Liga werden wir voraussichtlich wieder einen Jahresfehlbetrag erwirtschaften, dies ist leider unvermeidlich. Allein die Einbußen auf der Umsatzseite liegen bei rund 40 Millionen Euro gegenüber der abgelaufenen Saison."
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Denn die Spannung einer Wette ergibt sich aus der Überzeugung, es besser zu wissen und diese mittels eines Geldeinsatzes auf die Probe zu stellen.
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