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Mainz oder Hoppenheim als 3. Austeiger
Mainz dann bitte
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Mit tief hängenden Köpfen VON JAN CHRISTIAN MÜLLER
Als das Spiel zu Ende war, hörte man plötzlich kaum noch einen Mucks im Mainzer Bruchwegstadion. 91 Minuten lang hatten 20.000 Fans Mainz 05 in Richtung Erstligaaufstieg klatschen und schreien wollen, aber Gegner Alemannia Aachen ließ sich von dem ohrenbetäubenden Krach nicht stören.
Mit tief hängenden Köpfen verließen die Mainzer Spieler nach dem 0:1 - durch ein Tor von Daniel Brinkmann eine Viertelstunde vor Schluss - den Platz. Als die Fans sich dann bald wieder eingekriegt hatten, brüllten sie "Auswärtssieg".
Den brauchen die hinter Köln und Hoffenheim von Platz zwei auf den Nichtaufstiegsplatz vier abgerutschten Mainzer am Sonntag beim 1. FC Köln unbedingt, um die letzte Hoffnung noch wach zu halten.
"Wir werden um unsere letzte Chance kämpfen, und das wird man auch sehen", bemühte sich Trainer Jürgen Klopp, der ein holpriges Spiel seiner Mannschaft gegen einen spielerisch stärkeren Gegner gesehen hatte, um Zuversicht. Zuversicht, die angesichts des sichtbaren Substanzverlustes schwer fällt.
Wenn es schlecht läuft, die Mainzer bei den durch ihren Sieg in Augsburg vor Selbstvertrauen strotzenden Kölnern verlieren und die TSG Hoffenheim in Offenbach gewinnt, wäre das Saisonziel bereits verfehlt - und der FSV Mainz 05 müsste sich für die kommende Saison einen neuen Trainer suchen.
Das einzige Tor des Abends fiel unglücklich, als Brinkmann bei seinem Schuss aus 18 Metern genau durch die Beine von Marco Rose ins lange Eck traf. Zuvor hatte Schiedsrichter Christian Schößling zurecht nicht gepfiffen, als der sehr schwache Mainzer Stürmer Felix Borja vermeintlich durch eine Notbremse vom Aachener Torwart Thorsten Stuckmann zu Fall gebracht worden war.
Klopp, der zunächst vehement protestierte, entschuldigte sich später beim Unparteiischen in dessen Kabine. Auch für den Trainer galt dessen Analyse am Ende eines frustrierenden Tages: "Wir hätten heute eine Million Dinge besser machen können."
Am nächsten Sonntag beim Gastspiel in Köln wird das dringend nötig sein.
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Mainz kann Aachener Defensive nicht knacken
Vom 08.05.2008
Der FSV Mainz 05 muss zwei Spieltage vor Saisonschluss mit der Rolle des Verfolgers vorlieb nehmen, weil er beim 0:1 gegen Alemannia Aachen spielerisch nicht gut genug gegen eine stabile Defensive war.
System: Jürgen Klopp schickte die Mainzer im flachen 4-4-2-System auf den Rasen. Im Gegensatz zum 2:1 gegen den 1.FC Kaiserslautern rückte Nikolce Noveski nach seiner Gelb-Sperre wieder in die Innenverteidigung. Marco Rose ging auf den gewohnten Außenverteidigerposten. Für Markus Feulner kam Elkin Soto vom Start weg ins linke Mittelfeld. Daniel Gunkel war nach seiner Innenbandreizung wieder fit. Dass die 05er auf den gelb-gesperrten Milorad Pekovic verzichten mussten, wog schwer. Es fehlte der Mann, der die Drecksarbeit als erste Pflicht ansieht. Der Aachener Trainer Jürgen Seeberger stellte den Mainzern ein engmaschiges 4-4-2 entgegen.
Erste Hälfte: Vor allem Chadli Amri scherte häufig aus der Mittelfeldreihe aus, provozierte mit seinem Gerenne Hektik, die sich negativ beim Spielaufbau bemerkbar machte. Felix Borja war in der ersten halben Stunde fast gar nicht präsent. Der Ecuadorianer überließ Srdjan Baljak das Öffnen der Räume. So verpuffte die anfängliche Druckphase der 05er. Versuche über die Außen scheiterten an der Laufstärke der Gäste, Versuche mit Kurzpässen durch die Mitte waren erfolglos, weil die Gäste sicher standen und weil die Passgenauigkeit des FSV fehlte. Die Topchance kam eher zufällig: Amri schlenzte aus 17 Metern an die Latte (38.).
Zweite Hälfte: Die 05er rannten weiterhin, was die Lungen hergaben. Und vor allem Soto versuchte Bälle in den Strafraum zu legen, doch es fehlte den Kollegen an Konsequenz und Timing, um zum Erfolg zu kommen. Die Aachener hielten die Gastgeber geschickt vom 16er weg, vermieden Fouls und somit gefährliche Standards. Nach zwei, drei harmlosen Distanzschüssen saß dann der Vollspannschuss von Daniel Brinkmann (75.). Daniel Gunkel vergab fünf Minuten vor Schluss per Kopf die Topchance aus sechs Metern.
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Nach 0:1-Heimpleite gegen Aachen kommt es zum "Aufstiegs-Halbfinale" in Köln
MAINZ Herber Rückschlag für Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 im Aufstiegskampf: Das Team von Jürgen Klopp kassierte eine 0:1 (0:0)-Niederlage am heimischen Bruchweg gegen Alemannia Aachen und purzelte vom zweiten auf den vierten Platz.
Von
Jens Grützner
Am Sonntag kommt es zum Duell mit dem neuen Zweiten, dem 1. FC Köln, der den 05ern zwei Punkte voraus ist. "Das ist ein echtes Halbfinale", sagte Jürgen Klopp. "Wenn wir das gewinnen, kriegen wir noch unser Finale."
Im Zweitliga-Aufstiegskampf der Saison 2002/03 musste der FSV Mainz 05 am 30. Spieltag zu Alemannia Aachen. Die 05er kamen als Drittplatzierter zum Tivoli. Die Aachener Anhänger empfingen die Mainzer mit einem Transparent auf dem stand: "Wir spucken euch in die Aufstiegssuppe." Tatsächlich kassierten die Mainzer eine 0:3-Pleite und fielen auf Rang vier zurück - den sie auch am Saisonende belegten, weshalb sie noch eine weitere Saison in der Zweiten Liga verbrachten. Gestern Abend hatten die Alemannia-Fans kein Plakat mitgebracht. Doch sie riefen Ende der zweiten Hälfte bestens gelaunt: "Wie ist das schön, euch wieder zu sehen" - in Liga zwei.
Doch so weit ist es nach dem Treffer von Daniel Brinkmann in der 75. Minute zum 0:1 noch nicht. Noch haben die 05er eben zuvorderst in Köln die Chance, mit einem Sieg am 1. FC vorbeizukommen, wieder Herr des eigenen Geschicks zu werden. Bei einem Remis oder einer Niederlage den Rhein abwärts sind die Mainzer dann aber vor allem auf die Ergebnisse der drittplatzierten Hoffenheimer angewiesen - bei einer Pleite könnte der Nichtaufstieg sogar schon besiegelt sein und damit die Ära Klopp als Trainer nach sieben Jahren. "Eine gewisse Agonie ist da. Und wenn wir die nicht abschütteln können, haben wir ein ernstes Problem", sagte 05-Präsident Harald Strutz.
Die Mainzer Anhänger hatten den handfesten Rückschlag relativ schnell verdaut. Mit Rufen nach einem "Auswärtssieg" schickten sie die 05-Profis in die Kabine. Und auch Jürgen Klopp hatte sich nach einer kurzen Besinnungsphase schnell wieder im Griff. "Wir haben noch eine sehr gute Chance. Man muss blind sein, wenn man die nicht erkennen will. Wir werden jetzt regenerieren. Und dann fahren wir nach Köln zu einem Fußballspiel, in dem zwei Mannschaften nach vorne spielen, in dem es Räume gibt."
Am Bruchweg war das gestern anders. Alemannia Trainer Jürgen Seeberger, ein guter Freund Klopps, hatte die Aachener, für die es um nichts mehr geht in dieser Saison, perfekt defensiv eingestellt. "Ich will eine Willensleistung sehen", hatte der 43-Jährige vor dem Spiel betont. Er bekam sie geliefert. Die Aachener rannten und kämpften bei warmem Wetter, als würde es für sie noch um Alles gehen." Keiner gab ein direktes Duell verloren. Der 05-Chefcoach hatte seine Profis zwar darauf vorbereitet und die Mainzer verausgabten sich komplett gegen diesen Gegner, doch sie waren außer Stande, spielerische Mittel gegen das Bollwerk zu finden. Unter dem Druck der Tabellensituation missrieten im Laufe der Zeit einfachste Zuspiele. Deswegen hielten sich die Chancen auch in engen Grenzen. Chadli Amri schlenzte in der 38. Minute an die Latte, Daniel Gunkel köpfte fünf Minuten vor Schluss aus sechs Metern übers Tor. Ansonsten gab es nur Distanzschüsse, die Alemannia-Keeper Thorsten Struckmann locker parierte. Dafür gelang Daniel Brinkmann eine Viertelstunde vor Schluss ein echtes Pfund mit dem Vollspann.
Als die 05er in der Saison 2003/04 den Aufstieg packten, sprangen sie am letzten Spieltag von Platz vier auf drei. Jetzt sind sie wieder in der Rolle des Verfolgers.
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rh. Daniel Ischdonat: Bekam lange Zeit so gut wie keine Arbeit, streckte sich beim 0:1 dann vergeblich, weil ihm Marco Rose auch die Sicht versperrte. Note: 3
Tim Hoogland: Interpretierte seine Position noch ein Stück offensiver als sonst. Bis auf einen guten Kopfball nach 20 Minuten sprang allerdings wenig heraus. Note: 3
Neven Subotic: Stand von Beginn an unter Strom, ackerte und rackerte bis zum bitteren Ende. Seine weiten Schläge fanden freilich zu selten das Ziel. Note: 2,5
Nikolce Noveski: Rückte nach der Gelbsperre wieder in die Innenverteidigung. Im Zweikampf gewohnt kompromisslos, in der Spieleröffnung mit zunächst schwachen Szenen. Versuchte sich nach der Pause in bester Lucio-Manier zwei, drei Mal als Antreiber. Seine Märsche durchs Mittelfeld brachten allerdings nichts ein.Note: 3
Marco Rose: Hatte mit dem pfeilschnellen Daniel Brinkmann reichlich Arbeit, die er aber zumeist zuverlässig verrichtete. Beim 0:1 griff er den Torschützen zu spät an, der Schuss ging ihm zudem durch die Beine. Note: 3
Chadli Amri: Rochierte viel, kam meist über die rechte Seite, blieb aber bis zur 38. Minute nahezu wirkungslos. Dann aber sorgte er mit seinem gefühlvollen Schlenzer an die Latte für den größten Aufreger vor der Pause. Begann den zweiten Abschnitt druckvoll, tauchte dann aber ab. Note: 3,5
Daniel Gunkel: Hatte vor der Pause das Visier nicht richtig eingestellt. Ein Eckball, der zu flach kam, ein Freistoß in die Mauer und einer, der weit drüber ging. Vergab in der 84. Minute den Ausgleich fast kläglich, als sein Kopfball weit übers Tor segelte. Note: 4,5
Miroslav Karhan: Agierte zentraler, aber nicht wirkungsvoller. Versuchte viel, vieles misslang aber auch. Note: 4
Elkin Soto: Der erste Einsatz des Kolumbianers von Beginn an stand unter keinem guten Stern. Manches technische Kabinettstückchen misslang. Holte zwei Freistöße in guter Position heraus. Im zweiten Abschnitt war von ihm nicht mehr viel zu sehen. Note: 3,5
Srdjan Baljak: Lebte am meisten die von Trainer Jürgen Klopp geforderte Aggressivität, verzeichnete zahlreiche Ballgewinne. Kam aber zu selten zum Abschluss - und wenn, dann zu harmlos. Nach 70 Minuten raus. Note: 2,5
Felix Borja: In 54. Minute die erste und letzte brauchbare Szene des Torjägers, der völlig neben sich stand. Note: 5
Ranisav Jovanovic: Gegen Lautern sorgte er nach seiner Einwechselung noch für viel Betrieb. Diesmal gelang dies nicht. Note: 0
Markus Feulner: Nach seiner Einwechselung ohne Wirkung. Note: 0
Isaac Boakye: Nahezu ein Fremdkörper, der nichts mehr bewirkte. Note: 0
Bewertungen: Note 1=sehr gut; Note 2=gut; Note 3=Durchschnitt; Note 4=unter Durchschnitt; Note 5=mangelhaft; Note 0=keine Bewertung, da Einsatz zu kurz.
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Trotzige Durchhalteparolen nach Heimpleite / Spieler und Verantwortliche betonen: "Haben es weiter selbst in der Hand"
Vom 08.05.2008
Von
Roland Hessel
Es ist fraglos ganz normal, dass man sich in schwierigen Situationen in bestimmte Floskeln flüchtet. Das war am gestrigen Abend in den Katakomben des Bruchwegstadions nicht anders. Durchhalteparolen, in denen sich eine "Jetzt-Erst-Recht-Stimmung" widerspiegelte, gab es reichlich nach der deprimierenden 0:1-Niederlage gegen Alemannia Aachen.
"Wenn wir jetzt sagen, es ist vorbei, dann ist es auch vorbei", philosophierte beispielsweise 05-Präsident Harald Strutz. Der Mainzer Manager Christian Heidel sprach davon, dass "wir einen linken Haken einstecken mussten, aber noch nicht k.o. gegangen sind." Linksverteidiger Marco Rose betonte: "Das war ein Rückschlag, aber kein Genickbruch." Und die beste Auflösung der nun extrem schwierigen Situation für den FSV Mainz 05 hatte Mittelfeldmann Daniel Gunkel parat: "Ich hatte immer gesagt, dass wir die letzten drei Spiele gewinnen müssen. Geändert hat sich jetzt ja nichts. Jetzt müssen wir die letzten zwei Spiele gewinnen."
Denn was alle, die ihr Statement zu der zweiten Heimniederlage der Rheinhessen abgaben, einte, war die eine Tatsache, die sich aufgrund der Tabellenkonstellation ergibt: "Wir haben es immer noch selbst in der Hand."
Denn die Tatsache, dass die Mainzer mit zwei Siegen in den verbleibenden zwei Spielen doch noch den direkten Wiederaufstieg aus eigener Kraft schaffen können, war ständiges Thema nach dem Schlusspfiff. Manager Heidel fühlt sich sogar an die Situation vor dem ersten Bundesliga-Aufstieg vor vier Jahren erinnert. Seine Rechnung: Mainz holt einen Punkt in Köln und dann kommt es zum Herzschlagfinale, wenn die Kölner am letzten Spieltag beim gegen den Abstieg strampelnden 1. FC Kaiserslautern antritt und die 05er zuhause den FC St. Pauli erwartet. "Am Ende könnte es genauso ausgehen wie damals."
Für den 44-Jährigen ist klar: "Wer Mainz 05 kennt, der weiß, dass wir immer zu etwas Außergewöhnlichem im Stande sind." Dass dieses Außergewöhnliche gegen Aachen nicht gelang, lag für ihn auch am Gegner. "Wir sind von einer taktisch cleveren Mannschaft bestraft worden." Auch Strutz hatte für den Mitabsteiger, der so befreit aufspielen konnte, nur lobende Worte. "Wir hatten einen starken Gegner heute", unterstrich der 05-Präsident, der davon sprach, dass "uns dieses Spiel natürlich sehr weh getan hat." Der Präsident betonte aber auch: "Der Mannschaft ist kein Vorwurf zu machen. Sie hat alles gegeben."
Ähnlich sah es auch Kapitän Marco Rose: "Wir waren die bessere Mannschaft, haben alles probiert, haben einen hohen Aufwand betrieben, sind aber nicht belohnt worden, weil uns auch das nötige Quäntchen Glück gefehlt hat." "Alles richtig", bestätigte Heidel, gab aber freimütig zu. "Große Chancen hatten wir durch Amri und Gunkel ja auch nur zwei. Und irgendwann denkst du dann: Hoffentlich schießen die nicht plötzlich einen rein."
Taten sie aber in einer Situation, in der die Mainzer Spieler noch das Foul an Felix Borja, das aber keines war (siehe auch oben stehenden Bericht) monierten. "Ob wir deswegen unsortiert waren, kann ich gar nicht mehr sagen. Ärgerlich ist nur, dass der Ball mir dann irgendwie durch die Beine gegangen ist", berichtete Rose, der im übrigen kein Problem damit hat, dass bereits am Sonntag das zunächst entscheidende Duell beim 1. FC Köln ansteht. "Ich stehe seit vier Wochen unter Dauerstrom, muss jetzt keinen Schalter mehr umlegen", sagte der 31-Jährige. Auch Heidel sieht keine Probleme damit, dass die Zeit zwischen den zwei Begegnungen so kurz ist. "Ich weiß nicht, ob es was bringen würde, eine besondere Maßnahme zu ergreifen und einen Tag früher nach Köln zu fahren. Ich weiß nur, dass dort die Feierlichkeiten in Sachen Bundesliga-Aufstieg schon begonnen haben. Wir werden uns in aller Ruhe vorbereiten und dann mal schauen, was am Ende dabei rauskommt..."
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Von ganz einfach bis einfach kurios Fest steht: Gewinnt Mainz 05 zweimal, ist der Aufstieg perfekt / Die Varianten im Überblick
Vom 09.05.2008 Die Zeit der wilden Rechnereien, der wüsten Spekulationen ist gekommen. Seit Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 vorgestern gegen Aachen verloren hat, werden wieder die berühmten Rechenschieber bemüht. Und obwohl nur noch zwei Spieltage ausstehen, ist die Zahl der Variationen, wie das Aufstiegsrennen tatsächlich ausgeht, hoch.
Von
Roland Hessel
Fakt ist derzeit nur, dass die Mainzer nicht mehr "Meister" werden und im allerschlimmsten und wirklich nur noch therotischen Fall auf Platz sechs zurückfallen können. Dazwischen ist jedoch viel Spielraum, wie die folgenden Varianten belegen.
Die Einfache: Ohne Wenn und Aber kehrt der FSV Mainz 05 in die Bundesliga zurück, wenn er seine noch ausstehenden Spiele am Pfingstsonntag beim 1. FC Köln und am Sonntag darauf gegen den FC St. Pauli gewinnt. Dann ist es auch egal, was 1899 Hoffenheim (in Offenbach und gegen Greuther Fürth) noch anstellt.
Die Mögliche: Holen die 05er in Köln einen Punkt und gewinnen anschließend das Finale gegen St. Pauli, gibt es zwei Möglichkeiten: Die Kölner gewinnen ihr abschließendes Spiel beim 1. FC Kaiserslautern nicht und Mainz steigt aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber Köln auf. Oder 1899 Hoffenheim beendet eine seiner beiden Begegnungen als Verlierer. Auch dann würden die 05er wegen des Torverhältnisses in die Bundesliga einziehen.
Die Unwahrscheinliche: Mainz verliert in Köln, schlägt aber den FC St. Pauli (oder umgekehrt). Auch hier gibt es noch eine Möglichkeit, die zum 05-Aufstieg führen würden. Nämlich dann, wenn parallel Hoffenheim nur noch höchstens einen Punkt holt.
Die Kuriose: Die Elf von Trainer Jürgen Klopp gewinnt überhaupt nicht mehr, spielt aber noch einmal Remis - egal, ob in Köln oder gegen St. Pauli - und steigt trotzdem auf, weil Hoffenheim die Puste ausgeht und überhaupt nicht mehr punktet. Auch in diesem Fall würde das Torverhältnis für die Rheinhessen sprechen.
Fazit: Dass es extrem schwer wird, ist seit Mittwochabend klar. Aber dass es nicht unmöglich ist, steht auch fest. Schließlich gibt es übrigens auch eine "nette" Variante, die die These vom "Endspiel" zwischen Köln und Mainz ad absurdum führt. Lassen wir nämlich die Rheinländer und die Rheinhessen die Punkte teilen und danach (möglichst deutlich) verlieren. Lassen wir gleichzeitig den SC Freiburg zweimal extrem hoch gewinnen. Dann nämlich wären die Breisgauer nach Mönchengladbach und Hoffenheim die dritte Mannschaft, die sich das begehrte Ticket sichern würde. Die beiden Klubs aus den Karnevalshochburgen Köln und Mainz würden buchstäblich in die Röhre schauen...
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aum wiegelt ab, die Fans feiern schon
Vom 09.05.2008 rh. Die Verantwortlichen wiegeln ab, die Spieler geben sich kämpferisch und die Stadt rüstet für den Ausnahmezustand. Alle eint die Zuversicht, dass der 1. FC Köln am Sonntag gegen den FSV Mainz 05 den entscheidenden Schritt in Richtung Bundesliga machen kann. Bei einem eigenen Sieg sind die Kölner definitiv durch. Was den "Express" nach dem Kölner 3:1 in Augsburg dazu veranlasste, wie folgt zu titeln: "Olé, FC, am Sonntag winkt die Rückkehr in die 1. Bundesliga." Im "Stadtanzeiger" ist unter der Überschrift "Hüpfen und Singen in Augsburg" unter anderem zu lesen: "Für FC beginnt Sommermärchen." Und da hilft es derzeit wenig, wenn FC-Trainer Christoph Daum immer wieder unterstreicht: "Wir haben nur eine gute Ausgangsposition, aber noch nichts erreicht." Der Fußballlehrer weiß, was derzeit in der Stadt und vor allem bei den Fans abgeht. "In Köln neigt man dazu, abzuheben", sagt der 57-Jährige und bekommt Unterstützung von seinem Präsidenten. "Wir sind zwar in einer wunderbaren Situation, dürfen aber nicht glauben, dass es das schon war", warnt FC-Boss Wolfgang Overath.
Doch den Fans des Traditionsvereines scheint das Mahnen und Warnen schlichtweg egal zu sein. "Die Stadt dreht gerade ab", berichtet ein Kölner Journalist, der weiß, dass die Aufstiegsfeierlichkeiten bereits am Mittwochabend begonnen haben. "Die Biergärten in und rund um Köln waren voll, und alle haben schon gefeiert als sei der Aufstieg bereits Tatsache."
Christian Heidel scheint also doch vielleicht recht zu haben. Der Mainzer Manager hatte nach der 05-Schlappe gegen Aachen auf überbordende Kölner Euphorie gehofft. Zumindest beim FC-Anhang scheint dies auch der Fall zu sein...
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FSV Mainz 05
Hopp oder Klopp
VON FRANK HELLMANN
Jürgen Klopp, das weiß man beim FSV Mainz 05, kann von den kleinen Lastern nicht lassen. Mal eine Zigarette, gerne Süßigkeiten - beides soll ja nervenschonende Wirkung haben. War es ein Zufall, dass der Fußballlehrer vor und nach der gestrigen Pressekonferenz zum Glimmstängel griff, während der fast 40-minütigen Plauderrunde die bereit liegenden Schoko-Küsschen genoss? Doch wer daraus eine besondere Anspannung ableiten möchte, liegt falsch.
Klopp und Klub demonstrieren vor dem Aufstiegsendspiel am Sonntag beim 1. FC Köln (14 Uhr) Gelassenheit. "Bei uns ist immer Dramatik bis zum letzten Spieltag. Die Situation ist fast schon Normalität", erklärt Manager Christian Heidel. Einerseits. Andererseits platzen bei einer Niederlage vermutlich alle Aufstiegsträume. Und so oft die Rheinhessen die Partie am Rhein zum "Halbfinale" erklären - sie ist auch ein Endspiel um Kultfigur Klopp. Nur beim Aufstieg bleibt der seit mehr als sieben Jahre wirkende Trainer.
"Das kann ich ausblenden", konterte Klopp. "Komplett." Es gab Fragen, da antwortete der 40-Jährige ausführlicher. In Köln sei Sturm nach der Devise "Holla-hier-kommt-die-Waldfee" (Klopp) nicht angesagt. Für die defensive Stabilität sei die Rückkehr von Milorad Pekovic elementar, "der Junge spielt immer mit Puls 200". Für die offensive Ausrichtung sei nicht klar, ob der zuletzt lethargische Torjäger Felix Borja von Beginn an spiele, "das wird keine einfache Entscheidung". Und der 40-Jährige referierte, dass Kölns Topstürmer Milivoje Novakovic (20 Tore) und Patrick Helmes (17) nur von den besten Verteidigern der Liga gestoppt werden könnten, "das sind wohl unsere." Sprach's und schmunzelte.
Zukunft völlig offen
Ernst wiederum wurde die Miene des Mainzer Frontmannes, als die Fragen auf mögliche künftige Arbeitgeber zielten. Es könne ja sein, dass statt den Mainzern die Kölner aufstiegen, Christoph Daum trotzdem ginge und erneut Klopp kontaktiert werde. Kann er ausschließen, durch diese Hintertür in die erste Liga zu schreiten? "Es gibt für mich nur ein Thema, und das ist das Köln-Spiel. Zu allem anderen werde ich mich nicht äußern." Sein scherzender Nachsatz ließ allen Raum zu Spekulationen: "Jetzt kann man wieder schreiben: ‚Ein Dementi klingt anders'."
Präziser äußerte sich später Heidel. Klopp solle bitteschön keineswegs zu Klubs vom Kaliber Kölns wechseln. "Dass er was aufbauen kann, hat er bewiesen. Der nächste logische Schritt wäre ein Spitzenverein, um an die Früchte zu kommen." Das Szenario mochte der ehemalige Autohändler aber nicht näher ausführen. Stattdessen die Alternativen: "Bei einem Sieg sind wir mit der Fußspitze auf der Ziellinie. Und beim Unentschieden kehren wir voller Optimismus nach Mainz zurück." Und mit der Hoffnung, die Zusammenarbeit mit dem bekanntesten Angestellten fortzuführen.
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„Das Spiel gegen den FC ist das Halbfinale“
ERSTELLT 09.05.08, 20:58h
Markus Feulner (26), heute in Diensten vom FSV Mainz 05, spielte über zwei Jahre beim 1. FC Köln. Vor dem brisanten Duell der beiden Clubs sprach Lars Hering mit dem offensiven Mittelfeldspieler. Herr Feulner, was haben Sie nach der 0:1-Niederlage am Mittwoch gegen Alemannia Aachen gedacht?
Ich dachte: Verdammt, das darf doch nicht passieren! Wir haben ja ordentlich gespielt. Ärgerlich. Aber ich denke, jetzt vor dem Spiel gegen den FC ist ja noch alles offen - wenn wir ein Superspiel abliefern.
Wie reagierte Ihr Trainer Jürgen Klopp danach?
Er hat gesagt: Alles ist noch möglich. Wer gewinnt, ist fast durch. Das Spiel gegen den FC ist das Halbfinale auf dem Weg zum Aufstieg.
Wie wollen denn die Mainzer gegen den FC siegen? Der FC hat die besseren Karten . . .
Wir haben doch ein super Hinspiel beim 1:0 abgeliefert. Warum soll das nicht noch mal klappen? Und der FC hat ja auch Druck. Die 50 000 Zuschauer wollen den Aufstieg feiern. Wenn es schlecht läuft, muss man die auch erst mal wieder hinter sich bringen. Wir müssen auf jeden Fall Patrick Helmes und Milivoje Novakovic in den Griff kriegen. Die sind einfach super drauf.
Wie motiviert Ihr Trainer eigentlich? Am Spielfeldrand sieht es immer so aus, als ob er noch mitspielt.
Ja, er ist immer noch ganz nahe dabei. Er kommt über die Motivation, bringt viele Emotionen mit herein, gibt seine ganze Energie an die Spieler ab. Aber in den Besprechungen kann er auch mal beruhigen. Und er weiß immer, worauf wir Spieler uns beim Gegner einzustellen haben.
Ist das Spiel gegen den FC ein besonderes für Sie?
Das ist es für uns alle, schließlich geht es um den Aufstieg. Aber klar, es geht gegen den ehemaligen Verein. Und es ist immer schön, vor einer solchen Superkulisse wie in Köln zu spielen. Beim FC kenne ich ja auch nur noch den Patrick Helmes. Wir quatschen immer auch ein bißchen.
Wie war Ihre Zeit beim FC?
Wechselhaft. Wir sind auf- und abgestiegen. Nach Huub Stevens konnte ich endlich spielen, hatte dann aber einen Kreuzbandriss. Es war schön, aber auch oft schwer.
Worauf wollen Sie als Ex-Jugendnationalspieler und Spieler des FC Bayern München später mal zurückblicken? Es gibt Gerüchte, dass Sie nach Karlsruhe wechseln . . .
Erstmal zählt für mich nur der Aufstieg mit Mainz. Natürlich will man später auf Erfolge, auf Titel zurückschauen, will international gespielt haben. Ich will noch mehr erreichen.
Die WM 2010 . . . . . . ist weit weg. Erstmal will ich in der Bundesliga Fuß fassen. Wenn ich dort gut arbeite, kommt der Rest von alleine.
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Showdown im Kölner WM-Stadion Vor dem "Halbfinale" zwischen den Aufstiegskandidaten Mainz 05 und Köln sind alle fit
Vom 10.05.2008
Sonntag, 14 Uhr, im Kölner WM-Stadion: Showdown. Der Zweitliga-Zweite 1. FC Köln empfängt den Vierten FSV Mainz 05. Zwei Spieltage vor Saisonschluss zählt für das 05-Team von Jürgen Klopp nur ein Sieg, um aus eigener Kraft den direkten Wiederaufstieg zu packen.
Von
Jens Grützner
Die Zeit des Psychologen im Trainer ist endgültig gekommen. Sowohl für Jürgen Klopp als auch Christoph Daum. Viele Profifußballer in Mainz und in Köln sind sensible Geschöpfe. Und die wollen vor diesem womöglich entscheidenden Duell zwischen den 05ern und dem FC im Kampf um den Aufstieg in die Erste Liga vor 50 000 Menschen in der Kölner WM-Arena gepflegt sein. Grund, dieses Spiel mit markigen Worten medial hochzujazzen, gibt es nicht. "Es ist offensichtlich, worum es geht", sagt Klopp. Kollege Daum erklärt: "An diesem Tag muss alles stimmen." Keine Seitenhiebe, keine Lautsprecheransagen. Die Feinarbeit der Motivation findet im Geheimen statt.
Wobei der Mainzer Coach dann doch etwas nach außen trägt. Klopp:"Wir haben einen Eindruck wettzumachen" - nämlich denjenigen, der zum 0:1 gegen Alemannia Aachen am Mittwoch geführt hat, als die 05er dem Druck gegen einen frei aufspielenden Konkurrenten nicht standhielten, weswegen die Kölner jetzt wieder Zweiter sind und die 05er Vierter. "Wir freuen uns stündlich mehr auf diese Chance", so Klopp. "Wir wissen seit Mittwoch, was für ein wichtiges Spiel ansteht." Der 40-Jährige orakelt, dass die Konkurrenz "erst am Sonntagmorgen aufwacht und weiß, worum es geht". Die Hoffnung: zu euphorische und somit wenig fokussierte FC-Kicker nach deren 3:1 in Augsburg.
Die Mainzer sind bereits am Freitag nach Köln aufgebrochen, damit "wir uns 100-prozentig auf das Geforderte einlassen, ohne Ablenkung", sagt Jürgen Klopp. In den anstehenden Gesprächen mit der Mannschaft gehe es nicht darum, die Bedeutung dieser Partie zu erläutern - um diese wissen Profis, die ihre Gehälter durch einen Aufstieg fast verdoppeln können, am besten Bescheid. Klopp: "Es geht um die Herangehensweise." Man könne gewinnen wollen aus Angst vor einer Niederlage - so wie die 05er gegen Aachen. Oder man könne gewinnen wollen aus Vorfreude auf den Sieg - so wie die Aachener in Mainz. Der FSV soll mit viel Lust ab 14 Uhr am Sonntag spielen.
Jürgen Klopp spricht von einem Halbfinale gegen den FC, weil ihn nur ein Szenario interessiert: Gewinnen die Mainzer, erhalten sie ihr Endspiel. Dann sind sie am 18. Mai mit einem weiteren Sieg gegen den FC St. Pauli direkt wieder aufgestiegen. Entscheidende Faktoren für den Ausgang der Partie? "Nerven, Klasse, Glück", sagt der Coach. "Am besten viel von allem."
FC-Sturm-Duo: 37 Tore
Klopp kann wie Christoph Daum aus dem Vollen schöpfen. Der kleine Schnupfen von Srdjan Baljak sollte sich verflüchtigen. Milorad Pekovic kehrt in die defensive Mittelfeldzentrale der Mainzer zurück. Der FC kommt mit dem Top-Stürmer-Duo. Milivoje Novakovic hat 20 Treffer erzielt und acht Torvorlagen gegeben. Patrick Helmes blickt auf 17 Treffer und fünf Assists. "Diesem Duo stellen wir die besten Innenverteidiger der Liga entgegen", so Klopp. Angeführt von Nikolce Noveski und Neven Subotic stellen die 05er weiter die beste Defensive. "Wenn jemand in der Zweiten Liga diese Jungs ausschalten kann, dann sind wir das." Beim 1:0-Sieg im Hinspiel funktionierte es bereits. Klopp: "Das war unser bestes Saisonspiel. Das Pressing war ideal. Wir haben die Kölner da gejagt, wo es ihnen weh tat." So soll es wieder kommen.
Ob Elkin Soto ein zweites mal innerhalb von vier Tagen wieder in der Startelf für Markus Feulner spielt, darüber gibt die physische Verfassung des Kolumbianers kurz vor Spielbeginn Aufschluss. Soto fehlte monatelang wegen eines Kreuzbandrisses. Und dann überlegt Jürgen Klopp angeblich, ob er Felix Borja auf die Bank setzt. Den 15-Tore-Mann aus Ecuador, der gegen Aachen ganz schwach spielte. "Felix hatte die richtige Einstellung, er hat sie nur nicht gezeigt", so der Chefcoach. Und das dürfe nicht noch einmal passieren. "Vielleicht kommen seine Geistesblitze besser von der Bank", sagt Klopp. Doch angesichts eines formschwachen Isaac Boakye und eines abschlussschwachen Chadli Amri fehlen echte Alternativen.
Auch von Seiten des Mainzer Managers Christian Heidel bleibt alles ruhig vor diesem Aufstiegs-Halbfinale. Heidel und FC-Manager Michael Meier hatten sich vor Wochen wegen der von Kölner Boulevardmedien kolportierten Zukunft von Trainer Jürgen Klopp beim FC in den Haaren. "Wir werden ein Schwätzchen halten. Wir haben keinen Krach. Jetzt geht es um Punkte, darum, unser Ziel zu erreichen", so der 05er. Das Finale gegen Pauli.
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Mund abputzen, andere Spieler aufstellen, Rieslingspende nach Fürth, dann geht noch was. :verneigen
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Statisten im Klassenkampf
12. Mai 2008 Diese letzten Minuten waren die Höchststrafe für Jürgen Klopp und Mainz 05. Der Cheftrainer saß am Spielfeldrand auf einer Getränkekühlbox, hin und wieder schüttelte er sachte den Kopf, blickte auf seine Uhr. Vielleicht hätte er gerne vorgespult wie bei einem Videorekorder, damit endlich der Abspann kommt. Auf den Rängen des Rhein-Energie-Stadions hatten die 45.000 Kölner Fans längst ihre Jubelgesänge angestimmt.
„Nie mehr zweite Liga . . .“ – was eben so geboten wird in der Stunde des Triumphs. Und es war einer für Christoph Daum und seine Mannschaft. Sie gewannen 2:0 in ihrem ganz persönlichen Aufstiegsendspiel zur Ersten Fußball-Bundesliga, und über weite Strecken waren die direkten Konkurrenten aus Mainz nur als Statisten geduldet.
Mainz ist vorzeitig gescheitert
Schlusspfiff. „Ein Märchen ist wahr geworden“, brüllte der Stadionsprecher. Für den 1. FC Köln. Klopp ging langsam auf den Rasen, schüttelte dem Schiedsrichter und dessen Assistenten die Hände, dann griff er mit dem Zeigefinger unter sein rechtes Brillenglas, wischte irgendetwas weg, ging zu seinen Spielern und forderte sie zum Verlassen des Rasens auf. Vorbei. Alles, was danach kommen sollte, war ein Solo für den 1. FC Köln, den vorerst zweiten Aufsteiger nach Borussia Mönchengladbach.
Zumindest Klopp wusste zu diesem Zeitpunkt, dass Mainz nicht gänzlich hinausgekegelt war aus dem Aufstiegsrennen, Manager Christian Heidel hatte ihm kurz zuvor gesagt, dass Kickers Offenbach noch das 1:1 gegen 1899 Hoffenheim geglückt war, durch Suat Türker in der 81. Minute. Dieses Tor war der Rettungsanker, ansonsten wäre es aus Sicht der Rheinhessen noch schlimmer gekommen – Köln und Hoffenheim zeitgleich aufgerückt in Liga eins, Mainz vorzeitig gescheitert. Nun verbleibt eine minimale Restchance: Gewinnt Mainz am nächsten Sonntag sein Heimspiel gegen den FC St. Pauli und erreicht Hoffenheim in seiner Heimpartie gegen Greuther Fürth nur ein Remis oder verliert, heißt der dritte Aufsteiger Mainz. Definitiv fehlen gegen St. Pauli wird Marco Rose: der Abwehrspieler zog sich in Köln einen Innenbandriss zu, wie der Klub am Montagabend bekanntgab.
Klopp hat nicht viel gesagt zur Leistung seiner Profis beim 1. FC Köln. Wäre er ins Detail gegangen, sein Vortrag hätte wohl ziemlich lange gedauert. Auf den kleinsten Nenner gebracht, fehlten Qualität, individuelle Klasse und ein spieltaktisches Konzept, um ansatzweise etwas Siegbringendes zu bewegen. Auch angesichts der herausragenden Bedeutung der Partie war die Leistung eine herbe Enttäuschung. Für Klopp, die 5000 mitgereisten Fans, für Heidel und Klubpräsident Harald Strutz. „Für alles, was heute nicht funktioniert hat, übernehme ich die hundertprozentige Verantwortung“, sagte Klopp. Und es hatte fast nichts funktioniert.
Klopp: „Durchschlagskraft“ hat gefehlt
Mit öffentlicher Kritik hielten sich aber alle zurück. Heidel räumte lediglich ein, dass es durchaus möglich gewesen wäre, „eine Schippe draufzulegen“. Klopp bemühte zum wiederholten Mal die Sprachregelung, wonach es an „Durchschlagskraft“ gemangelt habe. „Wer soll die Tore schießen?“, fragte Strutz und hatte keine Antwort. Topstürmer Felix Borja ist außer Form, neuerdings auch Mittelfeldspieler Daniel Gunkel; Miroslav Karhan, Elkin Soto (beide Mittelfeld) und Srdjan Baljak (Angriff) durften erst gar nicht mittun.
Mainz nach dem „Aufstiegs-Halbfinale“ (Klopp) – das kam einem vor wie ein börsennotierter Verein, der verkündet, dass er sein Gewinnziel verfehlt hat, aber an der Jahresprognose festhält. Bei Klopp lösten die Bilder der jubelnden Kölner Fans „nur das Gefühl aus, dass wir das auch haben möchten“. Einmal noch wird er seine kriselnde Mannschaft aufrichten müssen für den letzten Kraftakt. „Ganz Fußball-Deutschland wünscht sich Mainz in der ersten Liga“, glaubt Strutz. Und deshalb müsse sich die Mannschaft „zerreißen“ gegen St. Pauli. „Für den Aufstieg und für Jürgen Klopp.“
Denn wird das Klassenziel verfehlt, ist die Ära Klopp beendet am Bruchweg. Nach etwas mehr als sieben Jahren und drei Monaten. Verlängert um eine Saison hat der Vierzigjährige nur für Liga eins. Und dass er umfällt, auch zweitklassig weitermacht in Mainz, diese neueste mediale Spekulation weist er weit von sich. „Ich stehe zu meiner Entscheidung.“ Und so kommt es für Mainz wieder einmal zu einem sogenannten Herzschlagfinale am letzten Spieltag. „Vielleicht tut Greuther Fürth in Hoffenheim ja mal etwas für uns“, hofft Heidel. Vor sechs Jahren, Ende April 2002, verhinderten die Franken mit dem 1:1 am Bruchweg den vorzeitigen Aufstieg der Mainzer.
„Jürgen Klopp hat Unglaubliches aufgebaut“
„Jürgen Klopp hat in Mainz Unglaubliches aufgebaut. Wir drücken euch die Daumen, dass ihr es noch schafft“, sagt der Kölner Erfolgstrainer Daum. Der so Gepriesene hat zumindest „das Gefühl, noch im Rennen zu sein“. Und das ist ja auch schon etwas. Viel mehr Hoffnung sollten sich die Anhänger von Mainz 05 nicht machen.
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Innenbandriss bei Marco Rose
Marco Rose steht dem 1. FSV Mainz 05 im letzten Saisonspiel gegen den FC St. Pauli nicht zur Verfügung. Der Linksverteidiger hat sich in der Partie beim 1. FC Köln am Sonntag bei einem gegnerischen Foul einen Innenbandriss im linken Knie zugezogen. Eine Kernspintomografie in der Mainzer Uni-Klinik bestätigte am Sonntagabend diese Diagnose. Weitere ärztliche Untersuchungen in dieser Woche sollen klären, ob die Verletzung konservativ behandelt wird oder eine Operation nötig ist und ob noch eine weitere Schädigung des Knies vorliegt.
Im Training der 05er am Montag fehlte zudem Torhüter Daniel Ischdonat, der aufgrund einer Muskelverhärtung im linken Oberschenkel eine Trainingspause verordnet bekam.
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Deutschland gegen Hoffenheim
VON JAN CHRISTIAN MÜLLER
Mentales Training (dpa)
Natürlich haben die Mainzer Macher sich nach dem stark ernüchternden 0:2 beim 1. FC Köln nicht die Blöße gegeben, keine Zuversicht für das Saisonfinale mehr zu verbreiten. "Es ist kurios. Wir haben das Halbfinale verloren und stehen trotzdem im Endspiel", redete Christian Heidel die Situation schön, derweil ein vor Freude grölender Kölner Stürmer Patrick Helmes sich hinter dem Mainzer Manager den Weg in die Kabine bahnte. Das muss weh getan haben. Einem Endspiel haftet in der Regel die Chance an, aus eigener Kraft gewinnen zu können. Die Mainzer müssen am kommenden Sonntag aber nicht nur ihre Aufgabe gegen den FC St. Pauli lösen, sie müssen zudem darauf hoffen, dass die Spielvereinigung Greuther Fürth gleichzeitig einen Punkt bei den Neureichen in Hoffenheim holt. "Die Fürther haben uns gegenüber noch etwas gut zu machen", sagte 05-Manager Christian Heidel über den Mainzer Angstgegner, gegen den es zuletzt sechs Niederlagen in Folge gab. Er habe "keine Bedenken", so Heidels Zweckoptimismus, "dass Fürth sich abschlachten lässt. Die stehen schließlich deutschlandweit unter Beobachtung." Zumal in Hoffenheim, wie Präsident Harald Strutz messerscharf folgerte: "Ganz Fußball-Deutschland wünscht sich Mainz 05 in der Bundesliga." Wahrscheinlich hat Strutz Recht.
Eine halbe Stunde zuvor, als das Spiel in seine Schlussphase gegangen war, hatte Jürgen Klopp in einem Anflug von Resignation einen Sitzplatz auf einer Gefriertruhe neben der Trainerbank gefunden. Gerade war dem Mainzer Trainer von Heidel mitgeteilt worden, dass Hoffenheim in Offenbach 1:0 führt, Klopp wähnte sich nur Minuten vor dem Vollzug des Abschieds nach 18 Jahren. Doch dann informierte Heidel ihn ein zweites Mal, Offenbach hatte den Ausgleich geschafft. Man konnte sehen, wie in Klopp die Lebensgeister wieder erwachten, aber er sah auch, dass in seinem Team weit und breit keine Profis von der Qualität der beiden Kölner Stürmer Helmes und Novakovic zu finden sind, auch keine Mittelfeldspieler, die zügig den Weg in den gegnerischen Strafraum finden.
Offensivspieler lahmen
Zudem ist es Klopp nicht gelungen, sein Team für den Endspurt auf Spur zu bringen. Stürmer Felix Borja und die gesamte Offensive dahinter läuft nun bereits seit drei Spielen im Zuckeltrab ihrer Form meilenweit hinterher. "Wer soll denn da vorne eigentlich ein Tor schießen", fragte sich nicht nur der Präsident, der zudem den Ausfall von Kapitän Marco Rose mit Innenbandanriss beklagt.
Klopp stellte derweil klar, dass seine Entscheidung, die Mainzer im Fall des Nichtaufstiegs zu verlassen, unumstößlich ist. Heidel will dennoch mit Klopp reden ("Ich wäre ja bescheuert, wenn ich das nicht täte") und eine Woche abwarten, ehe er sich auf Nachfolgesuche begibt: "Ich werde jetzt bestimmt nicht in Deutschland rumfahren und einen Trainer suchen. Was soll ich dem denn sagen, wenn wir doch aufsteigen sollten? Tut mir leid, aber wir haben es doch noch geschafft?" Gespräche mit potenziellen Neuzugängen wird es aber geben. In Anwesenheit von Klopp übrigens, denn, so der Trainer: "Es gibt viele Gründe, nach Mainz zu wechseln, unabhängig von meiner Position." Was allerdings noch zu beweisen wäre.
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Kölner Zuspruch in der Straßenbahn
Mitgereiste 05-Fans schwanken nach Niederlage zwischen Enttäuschung und Hoffnung Vom 13.05.2008 Aufstieg oder nicht? Bleibt Klopp oder geht er? Und wie wird das begangen? Nachdem der 33. Spieltag für 05 in Köln keine Entscheidung brachte, entscheidet sich all das erst am kommenden Sonntag. Einige Tausend Mainzer erlebten das Spiel in Köln - und waren enttäuscht. Von Mara Braun Der Nullfünfer an sich liebt es spannend bis zur letzten Spielsekunde. Ein vorzeitiger Klassenerhalt oder ein frühzeitiger Aufstieg unterfordert die Fans, bringt sie um die vertrauten Herzschlagfinales im Entscheidungsmonat Mai. Die Anspannung geht meist sogar über die eigene Partie am letzten Spieltag hinaus, denn erst, wenn in allen Stadien abgepfiffen ist, endet die Saison. Und erst dann geht am Bruchweg kollektiv der Puls runter. Soweit die Theorie der letzten Jahre. Das Problem mit Herzschlagfinales ist nur, sie wirken speziell im Rückblick wundervoll, wenn man weiß, am Ende ging alles gut. Als am Sonntag im Rhein-Energie-Stadion die Anhänger der Geißböcke nach dem 2:0 über Aufstiegskonkurrent Mainz 05 "nie mehr zweite Liga" schmetterten, waren die Gäste von dieser Gewissheit so weit weg wie vom Glück der Kölner. Der eigene Aufstieg schien plötzlich unerreichbar. "Wir gewinnen!", war Nullfünfer Ludwig Wolf vor dem Spiel noch zuversichtlich. Reinhard Bliwier rechnete, "Hoffenheim verliert und uns reicht ein Unentschieden. Nächste Woche schlagen wir Pauli und sind aufgestiegen." Auch im Fanzug von Mainz nach Köln herrschte am Morgen inmitten wehender Schals und Fahnen rot-weiße Zuversicht und auf den letzten Metern wurden gut gelaunte Schlachtgesängen angestimmt. Nun aber - Leere in den Gesichtern der Anhänger, ungläubige Blicke auf die Kölner, die teils jubeln, teils hämisch johlend die Nullfünfer verspotten. Das "Frühlingsmärchen", wie der Stadionsprecher den Aufstieg genannt hatte, ist wahr geworden, nur aus Mainzer Sicht fürs falsche Team. "Der Märchen-Begriff ist voll überstrapaziert", schimpft eine Rot-Weiße, die Augen tränennass. Vor dem Stadion herrscht Fassungslosigkeit. Zumal einige Fans rausgestürmt sind, als die Endergebnisse der anderen Partien noch offen waren. "Wir sind traurig", gesteht Roswitha Wallenstein. "Sch...!", flucht Sohn Jonas über den vermeintlich verpassten Aufstieg. Als sie hören, dass Offenbach gegen Hoffenheim noch der Ausgleich gelungen ist, glimmt Hoffnung auf - aber nur kurz. "Ich glaube, wir schlagen Pauli, aber den Aufstieg schafft Hoffenheim", vermutet Jonas. In der Straßenbahn solidarisieren sich Kölner mit den Mainz-Fans. "Ihr schafft das noch", muntert der Fanclub "Reissdorf Crew" die niedergeschlagenen Nullfünfer auf. Helmut Stättler lächelt über so viel Sympathie. "Ich bin ja auch hoffnungsloser Optimist", gibt er zu. Doch das Spiel sitzt ihm in den Knochen. "Ich konnte auch die Aufstellung heute nicht nachvollziehen", schüttelt er den Kopf und nennt Soto und Karhan als zwei Spieler, die er vermisste. Mit etwas Abstand beginnt am Gleis des Fanzugs erneut das Aufstiegseinmaleins. "Mir geht es gerade beschissen, aber ich habe noch Hoffnung", gesteht Horst Pullmann. "Was mit den Buben heute los war, weiß ich nicht, aber wenn wir Pauli am Sonntag schlagen, kann es ja noch klappen." Und Jens Pfeiffer grinst, als er sagt, "dass wir heute verlieren, war ja fast klar, so ist es immer".
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Schock kam um 14.22 Uhr
300 Anhänger verfolgen Aufstiegsduell in Alter Patrone
Vom 13.05.2008
dri. Es war alles angerichtet für das erste von zwei Aufstiegsendspielen des FSV Mainz 05 beim 1. FC Köln. Rund 300 Fans strömten zum Public Viewing in die Alte Patrone und wollten vor der Großbildleinwand den ersten Big Point ihrer 05er im Kampf um den Aufstieg "live" miterleben.
"Wir sind schon seit halb eins hier, um noch einen Platz zu bekommen", berichtete Any Elzer, lange vor Beginn war der Saal voll besetzt. "Ich bin davon überzeugt, dass wir am Ende aufsteigen werden", zeigte sich der eingefleischte 05-Fan im Vorfeld optimistisch, tippte jedoch auf ein 1:1, denn "die anderen werden am letzten Spieltag patzen und wir werden mit einem Heimsieg gegen St. Pauli den Sprung in die erste Liga perfekt machen."
Erstmals stockte den Besuchern um 14.22 Uhr der Atem. Köln erzielte das 1:0 und versetzte die vorher noch so froh gestimmten 05-Fans in einen Schockzustand. "Es sieht nicht gut aus. Aber wir haben noch Zeit und glauben bis zuletzt an den Aufstieg", blieb Elzer selbst nach dem Rückstand optimistisch. Auch Sebastian Habann war fest davon überzeugt, dass "wir das Ruder jetzt noch rumreißen und in einer Woche den Aufstieg feiern."
Eine Hoffnung, die sich an diesem Tag nicht erfüllen sollte. Denn die Geißböcke erhöhten in der zweiten Halbzeit auf 2:0 und verpassten der Klopp-Truppe aufgrund der zwischenzeitlichen Hoffenheimer Führung in Offenbach scheinbar den endgültigen K.o. im Aufstiegsrennen. Die Stimmung war am Tiefpunkt und schon vor dem Abpfiff machten sich viele enttäuschte Anhänger im Glauben an den verpassten Aufstieg auf den Heimweg. Dass die 05er am letzten Spieltag doch noch die Chance haben, den Sprung in die erste Liga zu schaffen, weil Hoffenheim den Ausgleich kassierte, bekamen nur die treuesten Fans noch mit, die bis zum Schluss geblieben waren und wieder Hoffnung schöpften.
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05ern fehlt´s an Durchschlagskraft
Individuelle Klasse der Kölner entscheidet Spiel
Vom 13.05.2008
rh. KÖLN Die Geschichte des Spieles, das dem 1. FC Köln die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga ermöglichte und das dem FSV Mainz 05 die Chance raubte, aus eigener Kraft in die Beletage der bundesdeutschen Kicker aufzusteigen, ist eigentlich schnell erzählt. Nach dem 2:0 (1:0)-Erfolg der Kölner waren sich nämlich beide Trainer in einer Beziehung absolut einig. "Uns hat die Durchschlagskraft gefehlt", sagte 05-Coach Jürgen Klopp. "Wir hatten in den entscheidenden Szenen mehr Durchschlagskraft", meinte FC-Trainer Christoph Daum.
Dabei hatte es für die Gäste vor 50 000 Zuschauern in der ausverkauften Kölner WM-Arena nicht schlecht begonnen. Trotz der überraschenden personellen Umstellungen hinterließen die Mainzer zunächst den besseren Eindruck. Die ersten 20 Minuten jedenfalls gehörten den Rheinhessen - auch wenn sie bereits dort besagte Durchschlagskraft vermissen ließen. Halbchancen durch Nejmeddin Daghfous, durch Daniel Gunkel und durch Markus Feulner. Kurzum: Feldüberlegenheit, die nichts einbrachte.
Dann aber kam der 1. FC Köln erstmals gefährlich vor das Mainzer Tor, und der Ball war direkt drin. Ümit Özat hat eine Ecke von rechts vors Tor gezogen, Neven Subotic und Tim Hoogland waren nicht hoch genug gesprungen und Rode Antar konnte mit einem wuchtigen Kopfball ins lange Eck das 1:0 erzielen (22.).
Die Mainzer antworteten erneut mit vagen Möglichkeiten. Die beste noch durch Milorad Pekovic, der frei stehend das Leder über das Tor drosch. Doch schon der nächste Standard der Kölner hätte für die Vorentscheidung sorgen können. Diesmal war Özat per Freistoß der Vorbereiter, Zweiliga-Top-Torjäger Milivoje Novakovics Kopfball-Treffer wurde aber wegen Abseits zurückgepfiffen. In der Folgezeit erspielten sich die Hausherren durch überfallartige Angriffe und vor allem durch Nationalspieler Patrick Helmes die klareren Möglichkeiten. Bis sich der Mainzer Markus Feulner ein Herz fasste und den Kölner Schlussmann Faryd Mondragon zu einer Faustabwehr zwang.
Konter aus dem Bilderbuch
Die zweite Halbzeit begann zwar mit der nächsten Mainzer Chance, als der Kopfball von Subotic nur auf die Kölner Querlatte tropfte, doch das Spiel wurde insgesamt ausgeglichener. Novakovic traf nach einem Fehler von Nikolce Noveski den Pfosten, Thomas Broich verfehlte mit seinem Kunstschuss nach Fehler von Gunkel das Tor nur knapp. Auf der anderen Seite zwang Daghfous Mondragon zu der nächsten Faustabwehr - all das Szenen, die nur ein Vorgeplänkel der Entscheidung waren. Denn in der 67. Minute war es dann so weit. Ein Bilderbuchkonter, den Novakovic auf der linken Seite mit einem perfekt getimten Flügelwechsel auf rechts zu Helmes einleitete, schloss erneut Antar zum 2:0 ab. Die Feierlichkeiten in Köln begannen.
Die Mainzer machten nun gänzlich auf, boten Kontermöglichkeiten, die allerdings von den Kölnern nicht genutzt wurden. Einmal noch hätte Spannung aufkommen können. Allerdings bugsierte Youssef Mohamad den Drehschuss des eingewechselten Mainzers Isaac Boakye noch von der Linie. Dies war in der 83. Minute. Und es war die letzte Mainzer Möglichkeit.
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Finale Hoffnungen
Von Lutz Eberhard
Vom 13.05.2008
Drei Vereine, drei Mal die Hoffnung vor dem letzten Spieltag. Der 1. FSV Mainz 05 setzt auf die Spvgg. Greuther Fürth, der 1. FC Kaiserslautern auf einen Heimsieg über Köln, und die Offenbacher Kickers auf das neue Selbstbewusstsein. Die Ziele sind noch erreichbar, aber andere mischen eben mit. Klar ist aber auch, alle drei Klubs haben sich selbst in diese missliche Lage gebracht. Der FCK schwächelte nicht nur in Jena, der OFC hat eine insgesamt verkorkste Saison hinter sich. Der Trainerwechsel von Wolfgang Frank zu Jörn Andersen blieb ohne Wirkung. Nur ein Klub aus der Region hat keine Ziele mehr und kann froh sein, dass der Absturz nicht früher begann - der SV Wehen Wiesbaden.
Reicht die Stimmung am "Betze"?
Für die Lauterer geht es um die Existenz. Das kann lähmen oder Kräfte freisetzen. Vieles hängt auch davon ab, ob Köln die Partie am ausverkauften "Betze" noch ernst nehmen wird. Denn der "Geißbock"-Klub ist ein seltsamer Verein: Die Fans und Spieler feierten ausgelassen, Gänsehautgefühl in der imposanten WM-Arena, aber Christoph Daum eierte herum, ob er bleibt. Pure Aufstiegsfreude bei einem Trainer sieht anders aus.
Es mangelt an individueller Qualität
Mainz 05 nutzte seine perfekte Ausgangsposition mit drei Heimspielen im Saisonfinale nicht, weil es offenbar an individueller Qualität mangelt. Dazu wählte Trainer Jürgen Kopp in Köln eine Aufstellungsvariante, die nicht nur überraschte, sondern die den Ansprüchen zu keinem Zeitpunkt gerecht werden konnte. Es bleibt also nur noch die Hoffnung auf motivierte Franken. Patzt 1899 Hoffenheim gegen Fürth nicht, dann ist zumindest der Beweis erbracht, dass Geld doch Tore schießen kann. Dieser Vorteil, er ist keineswegs sittenwidrig, bestimmt aber das Geschehen eindeutig, hat schon Borussia Mönchengladbach und den 1. FC Köln nach oben gebracht.
Klopp wirkt ausgelaugt und sein Team patzt
In Mainz ist eine Zäsur geplant, wenn der Wiederaufstieg nicht gelingt. Klopp hat angekündigt, dann ist seine Arbeit am Bruchweg beendet. Es wird schwer für die 05er, ihr Ziel zu erreichen, denn nach den zuletzt gebotenen Leistungen ist der zwingend erforderliche Heimsieg über den FC St. Pauli nicht sicher. Im Bruchweg-Stadion und am Radio entscheidet sich also am Sonntag, ob Jürgen Klopp sein letztes Spiel als 05-Trainer bestritten hat. In Köln konnte man zwar den Eindruck gewinnen, dass die Tür für einen Zweitligatrainer Klopp in Mainz doch noch nicht ganz zu ist, dies hängt aber vielleicht auch davon ab, was in den kommenden Tagen in Leverkusen, Hamburg, Dortmund oder Stuttgart noch geschieht, wenn dort die Saisonziele nicht erreicht werden.
Mainz 05 steht trotz Stadionneubaus am sportlichen Scheideweg, mehr als manche vielleicht zur Stunde wahr haben wollen. Auch Jürgen Klopp wirkt in diesen Tagen nicht mehr wie der Zauberer, der das "Wunder von Mainz" gestaltet hat. Die Art der Niederlagen gegen Aachen und Köln schmerzen den erfolgsorientierten Coach. Diese Mannschaft lässt viel von dem vermissen, was Mainz 05 einst ausgezeichnet hat.
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Mainzer benötigen jetzt Schützenhilfe
Aufstieg nach 0:2 in Köln aus eigener Kraft nicht mehr möglich / Daums Zukunft offen
Vom 13.05.2008
KÖLN Der FSV Mainz 05 darf auch nach dem 33. Spieltag vom direkten Wiederaufstieg in die Fußball-Bundesliga träumen. Allerdings haben sich die Mainzer vor dem Saisonfinale am Sonntag gegen den FC St. Pauli um den entscheidenden Pluspunkt gebracht. Nach dem 0:2 (0:1) beim 1. FC Köln, der seinerseits den Aufstieg perfekt machte, haben es die 05er nicht mehr selbst in der Hand.
Von Roland Hessel
Die Mainzer Gefühlswelt fuhr am Pfingstsonntag zwischen 14 und 15.50 Uhr nahezu Achterbahn.Der 1. FC Köln war durch die zwei Tore von Rode Antar (siehe auch unten stehenden Bericht) schon uneinholbar enteilt, da teilte 05-Manager Christian Heidel seinem Trainer Jürgen Klopp mit, dass 1899 Hoffenheim bei Kickers Offenbach mit 1:0 führte. Klopps Mission beim FSV Mainz 05 war zu diesem Zeitpunkt, etwa eine Viertelstunde vor Spielschluss, nach insgesamt 18 Jahren, davon sieben als Trainer, beendet. Die Aufstiegstür war zu und der Coach, der nur bei der Rückkehr in die Bundesliga in Mainz bleiben wollte, schien sich eine neue Aufgabe suchen zu müssen.
Kurz vor dem Ende war es wieder Heidel, der seinen Coach vom Offenbacher Ausgleich informierte. Die Ausgangslage hatte sich plötzlich grundlegend geändert. Klar war: Sollte der FSV Mainz 05 das Finale gegen St. Pauli gewinnen und gleichzeitig 1899 Hoffenheim die Partie gegen die Spvgg. Greuther Fürth nicht als Sieger beenden, dann ist 05 in der Spielzeit 2008/2009 doch noch erstklassig.
"Natürlich habe ich mich sofort an 2004 erinnert", sagte Klopp. Damals hatten die Mainzer durch ein 0:0 in Regensburg ebenfalls fast alles aus der Hand gegeben, durften dann aber eine Woche später nach dem 3:0-Erfolg über Trier bei gleichzeitiger 0:1-Niederlage von Aachen in Karlsruhe doch noch jubeln. "Wir haben damals eine Woche nach dem vermeintlichen Aus leidenschaftlich Fußball gespielt. Das werden wir diesmal wieder tun. Wir werden unsere Hausaufgaben machen und sehen, wozu das führt. Wir müssen gewinnen, darüber hinaus brauchen wir nicht nachzudenken."
Dass es in Köln nicht so geklappt hat mit dem leidenschaftlichen Fußball, nahm Klopp indes auf seine Kappe. "Für alles, was nicht funktioniert hat, trage ich zu 100 Prozent die Verantwortung", betonte der 40-Jährige, der mit einer ungewohnten Aufstellung überrascht hatte. Für Miroslav Karhan, Elkin Soto und Srdjan Baljak brachte er Markus Feulner, Nejmeddin Daghfous und Chadli Amri. Drei extrem schnelle Spieler, "die die Kölner dort beschäftigen sollten, wo es besonders weh tut." Zudem seien Soto und Karhan am Mittwoch zuvor mit Krämpfen ausgewechselt worden. Baljak war krank. "Und wir hatten keine normale Trainingswoche, sodass ich nicht sehen konnte, wie fit sie jetzt wirklich sind." Nach langen Einzelgesprächen hätte er sich für diese Aufstellung entschieden, wohl wissend, dass die drei "Ausgebooteten" allesamt nicht begeistert waren: "Dass die Mannschaft nächste Woche wieder anders aussehen kann, ist logisch."
Die Mainzer gehen also mit großen Hoffnungen in die finale Begegnung, die Kölner tun dies überaus entspannt. "Es ist ein unglaublich schönes Gefühl", sagte FC-Trainer Christoph Daum, der nach der obligatorischen Bierdusche die Pressekonferenz im edlen Zwirn und merkwürdig distanziert abhielt. "Es ist schön, hier zu sein und es ist schön, diese Erfolge zu feiern", so der nicht unumstrittene Trainer, dessen Vertrag sich mit dem Aufstieg automatisch verlängert hat, der sich aber über seine Zukunft nur nebulös äußerte. "Ich habe immer gesagt, wenn die Saison vorbei ist, setzen wir uns zusammen. Das werden wir zeitnah tun. Ob das diese Woche ist oder am 19. Mai nach dem letzten Spiel - das kann ich jetzt nicht mit Sicherheit sagen."
Zu sagen hatte Daum dann aber noch etwas in Richtung Jürgen Klopp, der übrigens direkt nach dem Schlusspfiff sofort zu ihm gekommen war und gratuliert hatte. "Ich gönne es Jürgen persönlich von ganzem Herzen. Was er hier in Mainz mit aufgebaut hat, ist unglaublich." Kaum tröstende Worte für den vielleicht bald scheidenden 05-Trainer, der sich aber mit seiner Zukunft (noch) nicht beschäftigen wollte. "Ich stand bisher immer 100 Prozent hinter meinen Entscheidungen. Aber das ist jetzt gerade überhaupt nicht das Thema. Das Thema ist nur das Spiel gegen St. Pauli..."
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OFC stoppt Rangnick
Offenbach "kostet" Abstiegskampf aus / Hoffenheim braucht Heimsieg
Vom 13.05.2008
OFFENBACH (dpa) Die Offenbacher Kickers "kosten" den Abstiegskampf in der Zweiten Fußball-Bundesliga wie in der vergangenen Saison bis zum letzten Spieltag aus. "Dieser Klub darf nicht absteigen. Diese Fans, dieses Stadion, diese Mannschaft gehören in diese Liga", sagte Trainer Jörn Andersen nach dem schwer erkämpften 1:1 (0:0) vor 14 256 Zuschauern gegen den Aufstiegsaspiranten 1899 Hoffenheim.
Der gewonnene Punkt kann Gold wert sein für die nie aufsteckenden Kickers, die ihr "Endspiel" am kommenden Sonntag beim genauso zitternden VfL Osnabrück zu bestreiten haben. "Die Ausgangslage ist gut, wir müssen jetzt alle Kräfte mobilisieren", meinte der norwegische Coach. Ein Punkt genügt dem OFC zum Klassenverbleib. Selbst eine Niederlage können sich die Hessen leisten, wenn der FCK gegen Aufsteiger Köln nicht gewinnt oder Augsburg gegen Absteiger Jena verliert. "Ich appelliere an die Kölner, sich gut zu verkaufen und alles zu geben. Wir sind abhängig von ihnen", erklärte Andersen und fordert einen fairen Wettbewerb bis zur letzten Sekunde.
Ihre letzte Chance erarbeiteten sich die Kickers hart. Denn nicht nur Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick hatte nach dem Führungstor seines Teams gedacht: "Die schießen kein Tor." Der ehemalige Eintracht-Stürmer Francisco Copado hatte einen Foulelfmeter in der 54. Minute gegen den 40-jährigen Cesar Thier in dessen letztem Heimspiel sicher verwandelt, nachdem Niko Bungert Gäste-Stürmer Demba Ba bei einem Abwehrversuch im Gesicht getroffen hatte. Hoffenheims Stürmer verstolperte danach das sichere 2:0 (68.).
So hatten die Kickers doppeltes Glück, dass sie zum Ausgleich kamen. Denn das von Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer (Herne) gepfiffene Handspiel von Zsolt Löw war keines. Der eingewechselte Dino Toppmöller traf bei seinem Schussversuch den fallenden Löw am Arm. Suat Türker nahm das Geschenk an (80.) und eröffnete eine dramatische Schlussphase, in der auf beiden Seiten der Siegtreffer möglich war. Türker (87.) scheiterte ebenso an 1899-Schlussmann Ramazan Özcan wie Bungert (90.).
Für Hoffenheim ist nun ein Sieg im letzten Spiel, zu Hause gegen die Spvgg. Greuther Fürth Pflicht, sonst ist der sicher geglaubte Aufstieg verspielt. "Ich gehe zu hundert Prozent vom Erfolg aus", sagte Trainer Ralf Rangnick nach der Partie in Offenbach.
Direkt nach dem Spiel mussten die rund 14 000 Zuschauer sowie die Mannschaften und die Betreuer das Stadion am Bieberer Berg umgehend wegen einer Bombendrohung verlassen.
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Klopp-Rotation verfehlt Wirkung
Überraschende Umstellungen im 05-Team
Vom 13.05.2008
Nichts hat gepasst im Aufstiegs-"Halbfinale", wie die Nullfünfer die Partie in Köln tituliert hatten. 05-Trainer Jürgen Klopp baute das Mainzer Team überraschend um und "verzockte" sich damit gehörig.
Das Personal: Klopp ließ Miroslav Karhan, Srdjan Baljak und Elkin Soto auf der Bank und dort saßen die drei Akteure auch bis zum Abpfiff. Der 05-Trainer begründete dies mit seinen Eindrücken aus dem Training und der verlorenen Aachen-Partie. Im Nachhinein muss festgestellt werden - gründlich verzockt. Mainz 05 setzte auf Schnelligkeit mit Nejmeddin Daghfous, Chadli Amri, Felix Borja und Markus Feulner. Diese Idee zündete nicht.
Die erste Halbzeit: Mainz hatte die Partie bis zum 0:1 gut im Griff. Es sah nicht schlecht aus, was die Nullfünfer bis zu diesem Zeitpunkt boten. Doch nach dem ersten Treffer von Roda Antar wurde es sehr mager, vor allem die Aktionen nach vorne blieben Stückwerk, obwohl der 1. FC Köln in der Defensive keineswegs sattelfest wirkte.
Die zweite Halbzeit: Auch im zweiten Durchgang blieben die Mittelfeldaktionen das Hauptproblem und vorne stolperte Borja über die Bälle. Vielleicht hätte es Sinn gemacht, Elkin Soto oder Miroslav Karhan nach der Pause im Mittelfeld für den überforderten Daghfous zu bringen. Das 05-Spiel war einfallslos. Köln konnte mehrfach Konter setzen und hatte mehr Chancen als zum 2:0.
Fazit: Mainz 05 schwächelt bedenklich in der Schlussphase der Saison, das zeichnete sich schon auswärts in Osnabrück ab und setzte sich in den Heimspielen gegen Kaiserslautern und Aachen fort. In Köln ging dazu noch die Ordnung im Mannschaftsgefüge verloren, weil das Team umgestellt worden war. Das Mainzer Spiel ist zwar gefällig, aber es fehlt die Gefährlichkeit im Abschluss, der Überraschungseffekt im Spiel nach vorne. Köln reichte eine normale Leistung, gepaart mit Leidenschaft. FC-Trainer Christoph Daum hatte auf taktische und personelle Experimente verzichtet. Ein 05-Heimsieg über den FC St. Pauli ist in der aktuellen Verfassung keine Selbstverständlichkeit.
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"Hoffenheim geht jetzt die Klammer"
05-Manager baut auf Greuther Fürth / Strutz: "Müssen uns die Lunge aus dem Leib rennen"
Vom 13.05.2008
Von Jens Grützner
Nach einer Stunde des Zweitliga-Topspiels, um 15.15 Uhr Sonntagnachmittag, hatte 05-Manager Christian Heidel Trainer Jürgen Klopp gerufen. "Zwei Minuten zuvor hatte er mich gefragt, wie es in Offenbach steht. Da musste ich ihm schließlich die Veränderung bekannt geben", so Heidel. Aus dem 0:0 auf dem Bieberer Berg im Duell der Kickers mit 1899 Hoffenheim, war ein 1:0 für die Gäste geworden - der vermeintliche K.o. für die 05er im Aufstiegsrennen. Klopp war durch diese Nachricht merklich angeschlagen. Heidel: "Und auch für mich war die Geschichte Aufstieg damit beendet." Doch das ist sie nicht.
Zehn Sekunden nach Suat Türkers 1:1 für den OFC in der 81. Minute auf dem Bieberer Berg, erreichte Heidel eine SMS mit selbigem Inhalt. Der Manager informierte den Trainer. Die abschließenden Minuten der Konferenzschaltung im Fernsehen verfolgte Heidel in den Katakomben des Kölner WM-Stadions, derweil die 05-Profis wie geprügelte Hunde nach einem Dank an die Fans vom Platz schlichen - gerade noch rechtzeitig, bevor die freudetrunkenen Kölner Anhänger den Platz nach dem 2:0, dem Aufstieg stürmten. "Ich bin sicherlich enttäuscht, Köln hat verdientermaßen gewonnen, Glückwunsch hierfür. Wir haben das Halbfinale verloren, stehen aber trotzdem irgendwie ein bisschen im Finale", so der Mainzer Manager weiter.
Es ist Ironie des Schicksals, dass die Spvgg. Greuther Fürth dem FSV mit einem Sieg oder einem Remis in Hoffenheim nächsten Sonntag zum Aufstieg verhelfen kann, insofern sich die Mainzer Profis selbst gegen den FC St. Pauli mit einem Erfolg helfen. "Schon in der Kabine habe ich gesagt, dass Fürth vielleicht mal was gutmachen kann", erklärte der 05-Manager. In dieser Saison kassierten die Mainzer ein 0:3 und ein 1:2 gegen die Kleeblätter, in Fürth holten sie in acht Zweitliga-Spielen nur einen Punkt, die Gesamtbilanz gegen die Franken: nur vier Siege, zwei Remis und zehn Niederlagen. Heidel: "Es geht für Fürth darum, deutschlandweit ins Rampenlicht zu kommen." Die Hoffnung lebt, dass die Mannschaft von Bruno Labbadia den nervösen Hoffenheimern zumindest einen Punkt abtrotzt. Heidel: "Ich denke schon, dass den Hoffenheimern die Klammer geht. Das Pressing der Fürther ist sehr unangenehm."
Der Mainzer Präsident Harald Strutz sagte: "Nein, ich werde keinen Kontakt zu meinem Kollegen in Fürth aufnehmen. Wir kennen uns lange genug, was soll da jetzt ein Telefonat? Aber: Die Fürther haben uns oft weh getan, vielleicht tun sie uns diesmal etwas Gutes." Es gehe jetzt vor allem darum, dass "sich unser Team am Sonntag die Lunge aus dem Leib rennt. Es geht um den Aufstieg und Jürgen Klopp", so Strutz. Die Möglichkeit, dass Jürgen Klopp im Einklang mit den Wünschen der FSV-Verantwortlichen womöglich seine Meinung revidiert und auch im Fall des Nichtaufstiegs seinen Vertrag verlängert, wollte Christian Heidel nicht groß kommentieren. "Es ist deutlich abgesprochen, dass es wie vereinbart läuft."
Gegen Alemannia Aachen und den 1. FC Köln machten die 05-Profis ihre Hausaufgaben nicht. "Aller guten Dinge sind drei", so Christian Heidel. Den Manager störte vor 50 000 Leuten im WM-Stadion vor allem, dass "wir nicht um die zweiten Bälle gekämpft haben. Und vorne fehlte uns der Punch." Wie vor vier Wochen in Augsburg habe es der FSV nicht verstanden, nach dem 0:1 einen Weg durch einen tief stehenden Gegner zu finden. Heidel: "Wir haben gespielt und gespielt, aber rausgekommen ist nichts. Wir haben ein wichtiges, vielleicht ein entscheidendes Spiel verloren, aber deswegen hauen wir jetzt nicht auf die Mannschaft drauf." Wie man jetzt richtig mit ihr umgeht, ist die entscheidende Frage.
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"Wir sind unseren Fans einen Sieg schuldig"
Schwacher Gunkel übt Selbstkritik / Daghfous´ Traum erfüllt sich nicht
Vom 13.05.2008
grü. Neven Subotic hatte die Nase gestrichen voll. Der 19-Jährige Innenverteidiger, einer der besten 05er in einer schwachen Mannschaft und aufgrund seines Lattenkopfballs drei Minuten nach der Pause auch einer der gefährlichsten, stapfte wortlos Richtung Bus. Sauer auf sich selbst, sauer auf die Kollegen wegen des 0:2 beim FC Köln.
Daniel Gunkel war auch bedient. Der 27-jährige Mittelfeldspieler, schlechtester Profi im Mainzer Zweitliga-Team, stellte sich und redete besser als er zuvor gespielt hatte.
"Wir sind vor allem unseren Fans am Sonntag gegen St. Pauli einen Sieg schuldig. Uns fehlte der Glaube, dass Ding hier reinzumachen. Wir haben es nicht erzwungen. Wir haben zu wenig getan." Zu wenig getan?! Es bleibt ein großes Geheimnis, warum man in einem vermeintlichen Halbfinale nicht alles tut. Gunkel war außer Stande, es zu lüften. "In der Halbzeit war ich noch felsenfest überzeugt, dass wir ein Tor machen, einen Punkt holen." Dann hätten die Kölner nicht feiern können.
Aber vor allem Gunkel trat ohne Körperspannung zu seinen gefürchteten Standards an, die deswegen gefahrlos blieben, Gunkel stolperte unkonzentriert über Bälle ohne Zweikampfhektik. Ein Phänomen. "Als ich vom Platz gegangen bin, war ich total leer", so der 05er. "Ich dachte ja, dass wir schon weg vom Fenster sind. Umso schöner war es in der Kabine zu erfahren, dass wir noch eine kleine Chance haben. Dafür müssen wir alles tun." Aber diese Worte sagten die Mainzer auch schon vor der Köln-Partie...
Nejmeddin Daghfous war auch nicht bester Laune, dafür aber die Überraschung des Tages. 14 Einsätze, davon nur zwei vom Start weg - gegen die TuS Koblenz und Borussia Mönchengladbach am 18. und 20. Spieltag -, hatte er vor dem Duell in Köln aufzuweisen. Zuletzt war der 21-Jährige nur zu ganz kurzen Auftritten gekommen. Und plötzlich stand Daghfous in der ersten Elf vor 50 000 Leuten. "Am Samstagabend im Hotel fragte mich Jürgen Klopp, ob ich mich der Aufgabe stellen könnte", so der offensive Mittelfeldspieler. "Ich bin von mir selbst überzeugt, deswegen war die Antwort klar."
Und der Mainzer hatte die Vorahnung, dass er nach ein paar vergebenen Topchancen in dieser Saison sein erstes Tor machen würde. Das Gefühl trog. Immerhin prüfte Daghfous den Kölner Schlusmann Faryd Mondragon in der 64. Minute aus der Distanz. "Wir hätten öfter zum Abschluss kommen müssen", sagte er. Ansonsten kam der junge 05er nicht mit einem Dribbling an Kölner Konkurrenten vorbei, verlor er beinahe jeden Zweikampf, war er außer Stande, seine Schnelligkeit gewinnbringend auszuspielen. "Aber wir haben ja noch eine Chance." Eine letzte.
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Wir alle sind Mainzer Ich hab Lauter Fans
Von
Sven Hieronymus
So, das war es dann mal wieder... nicht. Aber so ist es doch auch am Sonntag viel lustiger. Wir müssen auf Fürth hoffen, denen es wahrscheinlich viel lieber wäre, wenn Hoffenheim aufsteigt, denn von uns bekommen sie ja immer sechs Punkte geschenkt. Und ich lade mir doch auch lieber Freunde ein, die Geschenke mitbringen. Aber egal, was da passiert, wir müssen ja erst mal gegen Pauli ein Tor schießen. Und das ist ja momentan nicht gerade unsere Stärke.
War das Spiel unserer Buben gegen Köln bei Ihnen auch sooo schlecht, oder hat es in Berlin, durch den langen Übertragungsweg des Fernsehsignals, nur so gewirkt? Ja, ich war in Berlin. Ich bin geflüchtet vor lauter Fans... nee, vor Lauterer Fans, so. Denn nach meiner letzten Kolumne bin ich jetzt quasi der Salman Rushdie der Pfalz. Drohmails, Gästebucheinträge mit schönen Beschimpfungen, dumme Sprüche auf der Straße...
Als Kolumnist lebt man gefährlich und macht trotzdem alles möglich, um ja jedes Spiel mitzubekommen. In der Schöneberger Kneipe "Graffiti" also traf ich dann auch so ungefähr 20 Fans, Exil-Meenzer, Urlauber, eingeflogene Portugiesen, und einen zufällig in Berlin weilenden alten Kumpel. Mit ihnen habe ich nach kurzer Vorstellung untereinander - das war wichtig, denn welcher Vollidiot hockt sich bei 28 Grad im Schatten, mittags in eine Berliner Spelunke? - das Spiel geschaut.
Alleine die Aufstellung hat für Gelächter und endlose Diskussionen gesorgt. Wir waren uns einig, froh zu sein, dass nicht Herzberger und Grevelhörster in der Anfangself standen, aber das hätten wir wahrscheinlich noch eher verstanden. Dann die Tonspur von Premiere. Unschlagbar. Ein kölscher Fanreporter und neben ihm babbelte Bodo Illgner. Beide wirklich erfrischend objektiv. Und ich weiß jetzt zwar, warum der fußentzündete Geißbock nicht im Stadion war - das wurde ja immerhin 13 Mal erklärt - aber warum Soto, Karajan und Ballack nicht spielten, weiß ich bis heute nicht. Ich kenne zwar jetzt jede Schuhgröße Kölner Spieler, weiß, welche Unterhose Bodo Illgner beim WM-Finale getragen hat, wie Wolfgang Overath mit Vornamen heißt, aber warum Kloppo in Köln ein Haus gekauft haben soll, weiß ich nicht. Was man da so alles liest und hört, wo Kloppo wann Häuser kauft, lässt ja vermuten, dass er jetzt in Immobilien machen will.
Apropos Kloppo. Stellen wir uns mal nächsten Sonntag vor. Wir führen klar gegen Pauli und in Hoffenheim steht es bis zur 93. Minute 0:0. Dann schießt ein Hoffenheimer - quasi mit Abpfiff - den Ball gegen die Unterkante der Latte, von da springt er an Innenpfosten und dann... ja, und dann? Springt er raus, bleibt Kloppo, rollt er rein, geht er? Lieber Kloppo, das verstehe ich nicht. Rollt er raus, ist alles gut und rollt er rein, ist es Zeit für einen Neuanfang? Kapier ich nicht, das kann mir - glaube ich - auch keiner erklären. Höchstens Lautern-Fans.
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