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Der 1. FSV Mainz 05 muss im Heimspiel gegen den SC Paderborn am Dienstag auf seinen Kapitän Dimo Wache verzichten. Beim Torhüter sind nach dem Auswärtsspiel beim FC Augsburg am vergangenen Freitag erneut starke Schmerzen an dem durch eine Verletzung aus dem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim (23. März) lädierten rechten Knie aufgetreten. Der 34-Jährige unterzieht sich am Donnerstag einer Arthroskopie des Kniegelenks, bei der über weitere Therapiemaßnahmen entschieden wird. Eine Prognose über die Dauer der Ausfallzeit kann erst nach dem Eingriff getroffen werden.

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05-Torwart fällt gegen SC Paderborn aus / Arthroskopie am Donnerstag / Gunkel kann heute Abend spielen

Vom 15.04.2008

Ohne Stammtorhüter Dimo Wache, dafür aber doch mit dem Mittelfeldstrategen Daniel Gunkel wird Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 die heutige Partie gegen Schlusslicht SC Paderborn (17.30 Uhr, Bruchweg-Stadion) angehen. Für Wache rückt Daniel Ischdonat ins Tor.


Von

Roland Hessel

05-Manager Christian Heidel schaute sich gestern das Abschlusstraining der Schützlinge von Trainer Jürgen Klopp an. Und der 40-Jährige beschäftigte sich natürlich auch mit dem Thema Wache. "Er rennt ja seit einiger Zeit von Arzt zu Arzt. Man kann jetzt nur abwarten und hoffen, dass es nichts Gravierendes ist", meinte Heidel. Der 34-Jährige Schlussmann hatte schon nach der Begegnung am 23. März gegen die TSG Hoffenheim über starke Schmerzen im rechten Knie geklagt.

Gestern nun ging nichts mehr. Am Donnerstag soll eine Arthroskopie (Gelenkspiegelung) Aufschluss über die Schwere der Verletzung geben. "Wir warten jetzt erst einmal ab", meinte Wache, der aus seiner Niedergeschlagenheit keinen Hehl machte, im AZ-Gespräch. "Ich habe mich schon wesentlich besser gefühlt." Der Mannschaftskapitän bestätigte, dass die Probleme seit der Partie gegen Hoffenheim nicht wesentlich besser geworden sind. "Es war ja nicht so, dass ich eine schmerzfreie Zeit hatte." Für ihn, der nach seiner langwierigen Schulterverletzung erst vor wenigen Wochen ins 05-Tor zurückgekehrt ist, ein herber Rückschlag. "Erst diese lange Schulter-Scheiße und jetzt das. Aber es hat so einfach keinen Sinn."

Klar ist nun, dass Daniel Ischdonat ins Mainzer Gehäuse zurückkehren wird. "Ich bin bereit", meinte der 31-Jährige nach dem gestrigen Abschlusstraining - weiter äußern wollte er sich nicht. Auf der Bank wird Amateur-Keeper Rainer Adolf Platz nehmen. Christian Wetklo, der gestern voll mittrainierte, bleibt noch außen vor. "Christian ist noch nicht so weit", betonte 05-Trainer Klopp.

Immerhin gab es bei einer anderen "Baustelle" gestern Entwarnung. Daniel Gunkel, der aufgrund einer entzündeten Sehne am Fuß am Sonntag eine Trainingspause verordnet bekam, konnte die abschließende Übungseinheit komplett mitmachen. "Daniel wird spielen", sagte Klopp nach den 70 Minuten auf dem Nebenplatz des Bruchwegstadions. Um allen Risiken aus dem Weg zu gehen, bezog aber gestern ein Feldspieler mehr das Mannschaftshotel. Nicht eingecheckt haben lediglich Stefan Markolf, Damir Vrancic, Nejmeddin Daghfous und Petr Ruman.

Neben dem erzwungenen Wechsel im Tor wird es gegenüber der 1:2-Schlappe in Augsburg nur zwei personelle Änderungen geben. Tim Hoogland wird nach auskurierten Magen-Darm-Problemen wieder seine angestammte Position als Rechtsverteidiger beziehen, und im Angriff wird Felix Borja stürmen. Isaac Boakye hatte in Augsburg seine Chance nicht genutzt. "Ich erwarte eine hochprozentige Steigerung", nahm jedenfalls Manager Heidel die, die spielen werden, schon einmal vorab in die Pflicht.

Das SWR-Parkhaus (Am Fort Gonsenheim) kann zum heutigen Spiel nicht von den Fußballfans genutzt werden.

Am Donnerstag beginnt der Vorverkauf für das letzte Heimspiel der Saison gegen den FC St. Pauli (Sonntag, 18. Mai). Ab 8 Uhr sind die Tickets an der Stadion-Hauptkasse und im Internet unter www.mainz05.de erhältlich. Es gilt ein Vorkaufsrecht für Vereinsmitglieder.

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Nach der überzeugenden Vorstellung gegen Wehen (3:0) im Anschluss an das Kurztrainingslager von Grünberg wähnte sich der 1. FSV Mainz 05 auf einem guten Weg im Aufstiegsrennen. Aber just zwei Tage nach der Bekanntgabe von Jürgen Klopp, im Falle des Aufstiegs ein weiteres Jahr am Bruchweg zu bleiben, erfolgte durch eine dürftige Vorstellung der nächste Rückschlag.
Jürgen Klopp
Sah eine dürftige Vorstellung seines Teams: Jürgen Klopp fordert ein konsequenteres Auftreten.
© imago Zoomansicht

Das 1:2 in Augsburg bedeutete die zweite Rückrundenniederlage (drei Siege, sechs Remis). Zum sechsten Mal verpasste es die Mannschaft seit Jahresbeginn, eine Begegnung nach einer 1:0-Führung mit einem Sieg abzuschließen.

"Diesen Vorwurf muss man der Mannschaft machen", erklärte Manager Christian Heidel am Sonntag, "und wenn man ein Spitzenteam sein will, muss man selbst gegen ein solches Bollwerk eine Lösung finden. Da haben uns die spielerischen Mittel gefehlt." Eines ließ er jedoch nicht gelten: "Der Mannschaft fehlende Einstellung zu unterstellen, ist dummes Zeug."

Trainer Jürgen Klopp mochte sich gar nicht mehr groß mit der Niederlage beschäftigen. "Wir müssen wieder konsequenter auftreten und dürfen keine Fragen aufkommen lassen", erklärte der Coach, "gegen Paderborn kann es nur einen Weg geben: Wir müssen den SC brutal unter Druck setzen."
Fragezeichen hinter Gunkel

Um dieses Vorhaben umzusetzen, steht dem Fußballlehrer am Dienstag gegen den Tabellenletzten Außenverteidiger Tim Hoogland (nach Magen-Darm-Problemen) wieder zur Verfügung. Noch ungewiss ist hingegen der Einsatz von Daniel Gunkel. Der torgefährliche Mittelfeldspieler (neun Treffer, acht Assists in dieser Saison) hat eine starke Prellung am Fuß, die Beugesehne ist betroffen.
Arthroskopie bei Wache

Ganz sicher wird hingegen Keeper Dimo Wache ausfallen. Beim Mainzer Kapitän sind nach dem Auswärtsspiel beim FC Augsburg am vergangenen Freitag erneut starke Schmerzen am bereits lädierten rechten Knie aufgetreten. Der 34-Jährige wird sich am Donnerstag einer Arthroskopie des Kniegelenks unterziehen, bei der über weitere Therapiemaßnahmen entschieden werden soll. So konnte der Verein auch noch keine genauen Angaben darüber machen, wie lange Wache genau ausfallen wird.

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Baljak zum "Humba" auf Zaun / Subotic mit dicker Nase und blauem Auge / Dreifach-Torschütze Borja über Klopp: "Ein intelligenter Trainer"

Vom 16.04.2008

Von

Lutz Eberhard

Die Gegengerade war am Dienstagabend fest in der Hand der 05-Fans. Nur gut 30 Anhänger des SC Paderborn standen in ihrer "Ecke" und blieben still. Aber auch einige Plätze im 05-Sektor waren unbesetzt, nicht jeder Fan kann an einem Dienstag um 17.30 Uhr zu einem Fußballspiel gehen, doch die TV-Rechte sorgen für ungünstige Anpfiffzeiten ...

Dafür war Stadionsprecher Klaus Hafner in seinem Element. Wann darf er schon mal sechs Tore präsentieren, wie üblich im Zusammenspiel mit der Mainzer Fangemeinde? Sechs Mal ertönte das "Danke" beim letzten Tor, sechs Mal antwortete der Stadion-Chor mit "Bitte". Das Happening hatte um 19.05 Uhr endgültig begonnen, um 19.11 Uhr schwappte sogar die Welle durch das Stadion. Auch in der nicht ganz so euphorischen Startphase dieser Partie hatten die Zuschauer ihr Team unermüdlich unterstützt.

"Es ist leichter zu den Fans zu gehen, als Tore zu schießen", plauderte Srdjan Baljak. Er ist nun in Mainz angekommen, "es wird besser und besser für mich". Er fühle sich gut und bei seinem Tor habe er sich "zwei Schritte aus dem Abseits heraus bewegt" und gesehen, dass der Torwart weit heraus gerückt sei. "Wir haben etwas gebraucht, um auf Touren zu kommen", sagte Marco Rose, der den am Knie verletzten Dimo Wache als Kapitän vertrat. Für die Gelbe Karte habe er sich bei den Kollegen entschuldigt, es war seine fünfte, damit ist Rose gegen Osnabrück am 27. April, gesperrt. "Ich war vier Mal gefoult worden und hatte 240 Puls ...", erklärte der Verteidiger das Meckern beim Schiedsrichter, der an der Strafraumlinie nicht gepfiffen hatte und Vorteil gelten ließ.

05-Dolmetscher Martin Heininger hatte jede Menge Arbeit, denn Felix Borja war gestern Abend ein gefragter Mann. "Klopp ist ein intelligenter Trainer, der weiß, wann er einen Spieler bringen muss." Der Ecuadorianer war nicht verunsichert, weil er gegen Augsburg nicht in der Startelf gestanden hatte, und "Nein, ich wollte darauf heute keine Antwort geben". Seit seinem ersten Tag in Mainz wünsche er sich den Aufstieg. "Ich war auf mich selbst sauer, dass es nicht so lief. Ich habe meine Leistung nicht abgerufen." Acht Spiele hatte er nach seinem zehnten Tor nicht getroffen, jetzt waren es gleich drei. Zum Torjubel nach dem ersten Treffer lächelte Borja nur. "Nein, er habe keinen Baum pflanzen wollen, es sei vielleicht Samen für den Erstligaaufstieg gewesen", lächelte der Südamerikaner und verschwieg die wahre Auflösung seiner Aktion.

"Wer heute nicht zufrieden ist ...", meinte Präsident Harald Strutz. Kritik verbiete sich bei einem 6:1, so der Klubchef schmunzelnd. Die Spielpause wegen des Pokalfinales am Samstag sei gut. "Da können wir uns für die restlichen fünf Spiele sammeln. Es ist aber gut, mit Schwung und diesem Erlebnis in die nächsten Tage zu gehen."

Manager Christian Heidel sieht im klaren Erfolg über den Tabellenletzten keinen Fingerzeig für die Endphase der Saison. "Es zählen nur noch Siege, jetzt haben wir Osnabrück im Kopf und nicht das Spiel in Köln", betonte er. Zu Borja meinte Heidel: "Das war ein Spiel für ihn, er ist explodiert." Und zum von vielen als Fehleinkauf abgestempelten Baljak bemerkte er: "Er hat seine Zeit gebraucht. Dort, wo er gespielt hat, da stand ein Lastwagen neben dem Tor. Das ist jetzt eine neue Welt. Er hat heute überragend gespielt, Srdjan taut auf."

Mit Blessuren verließen Milorad Pekovic und Neven Subotic das Stadion. Subotic ging mit dicker Nase und blutunterlaufenen Augen davon, Pekovic erklärte: "Ich bin umgeknickt (27. Minute, d. Red.), und es ist wohl eine Zerrung an der rechten Achillessehne. Der Doc hat in der Pause gesagt, ich soll draußen bleiben; die Schmerzen waren schon stark." Die Pause kommt genau richtig, wie auch Markus Feulner feststellte: "Jetzt könne wir uns besinnen, und dann sind alle für den Endspurt fit."

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utz. Daniel Ischdonat: Das elfte Saisonspiel für den eigentlich dritten Torwart der 05er, der nach erneuten Knieproblemen von Stammkeeper Dimo Wache wieder zwischen den Pfosten stand. Nahezu beschäftigungslos, obwohl einige Aktionen der Paderborner vor allem in den ersten 45 Minuten nicht ungefährlich waren. Note: 2,5

Tim Hoogland: Er hatte die erste Chance nach knapp vier Minuten und bereitete das 2:0 perfekt per Flanke vor. Unverzichtbar vor allem für das Offensivspiel. Note: 2,5

Neven Subotic: Schon das 28. Punktspiel für den 19-jährigen Verteidiger. Solide Vorstellung, aber eine unnötige Gelbe Karte. Es war allerdings erst die zweite nach 29 Spieltagen. Note: 3

Nikolce Noveski: Der Mazedonier strahlt nicht die gewohnte Sicherheit aus. Schon nach 30 Sekunden mit Problemen gegen Dragan Bogavac, aber ohne Folgen. Note: 3,5

Marco Rose: Beherzte Vorstöße des Kapitäns. Völlig unnötig war seine Gelbe Karte, weil er nun ein Speil gesperrt ist. Note: 3,5

Miroslav Karhan: Im Vergleich zum Augsburg-Spiel körperlich wieder präsent. Nach der Pause auf der geliebten zentralen Mittelfeldposition mit guten Szenen. Böser Schnitzer vor dem Tor der Gäste. Note: 2,5

Daniel Gunkel: Mit unnötigen leichten Fehlern im Spielaufbau, aber zwei gute Freistöße in der ersten Halbzeit. Ging früh raus. Note: 3,5

Milorad Pekovic: Laufstark und kampfstark wie gewohnt. Es lastet viel Verantwortung auf ihm, deshalb sind kleine Fehler im Passspiel entschuldbar. Musste beim Seitenwechsel angeschlagen in der Kabine bleiben. Hatte sich in der 27. Minute verletzt. Note: 2

Markus Feulner: Viel unterwegs, aber der Mittelfeldspieler auf der linken Seite läuft seiner Form hinterher. Rennt sich zu oft fest. Rückte ab der 46. Minute dann auf die rechte Seite. Staubte zum 3:0 an, sein sechster Saisontreffer. Note: 3,5

Felix Borja: Mit den Saisontreffern elf, zwölf und 13. Dazu eine Vorarbeit zu Feulner. Zuletzt hatte er beim dritten Rückrundenspiel in Mönchengladbach getroffen. Diesmal dynamisch und abgebrüht. Note: 1

Srdjan Baljak: Wieder ein starker Auftritt des Serben. Der Stürmer wird mit seiner Spielweise immer wertvoller für die Nullfünfer. Der dritte Saisontreffer, der dritte in der Rückrunde, technisch stark gemacht. Unglaublich fleißig und überlegt im Passspiel. Note: 1

Elkin Soto: Kam nach der Pause für Pekovic. Er braucht Spielpraxis, dann kann er noch wichtig werden im Endspurt der Saison. Note: 3

Chadli Amri: Wurde für seine Laufarbeit belohnt und erzielte das 6:1. Note: 2,5

Bo Svensson: Der Däne durfte im Mittelfeld ran, für Feulner eine Viertelstunde vor dem Abpfiff. Gute Spieleröffnung. Note: 0

Bewertungen: Note 1=sehr gut; Note 2=gut; Note 3=Durchschnitt; Note 4=unter Durchschnitt; Note 5=mangelhaft; Note 0=ohne Wertung, da Einsatzzeit zu kurz.

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05er tun auch etwas für das Torverhältnis

Vom 16.04.2008

Im eigenen Stadion ist auf den FSV Mainz 05 weiterhin Verlass. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp überzeugte über weite Strecken gegen das Tabellenschlusslicht SC Paderborn und fuhr einen auch in dieser Höhe verdienten Sieg ein.


Personal: Gegenüber der 1:2-Schlappe in Augsburg gab es bei den Mainzern drei Veränderungen. Daniel Ischdonat rückte für den verletzten Dimo Wache ins Tor, Tim Hoogland übernahm nach überstandener Magen-Darm-Infektion seine angestammte Position als rechtes Glied der Viererkette und im Angriff löste Felix Borja den in Augsburg glücklosen Isaac Boakye ab.

System: Beide Mannschaften agierten im flachen 4-4-2, wobei die Mainzer diese Formation naturgemäß offensiver interpretierten, während Paderborn zwei Abwehrriegel aufbaute, sein Heil in - dann aber durchaus gefällig vorgetragene - Kontern suchten.

Erste Halbzeit: Rund 20 Minuten gelang es den Hausherren kaum, richtig Druck aufzubauen. Zum einen, weil der Gast konzentriert und konsequent verteidigte, zum anderen, weil die 05-Angriffe nicht präzise genug vorgetragen wurden. Mit dem sehenswerten Führungstor durch Srdjan Baljak änderte sich das Bild. Mainz wirkte befreit, Paderborn verlor das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten. Folgerichtig ging der Aufstiegsaspirant noch vor dem Seitenwechsel durch Felix Borja mit 2:0 in Führung.

Zweite Halbzeit: Mit dem Ausfall von Milorad Pekovic wurde die Mittelfeldkette ordentlich durcheinander gewirbelt. Der eingewechselte Elkin Soto rückte auf die linke Seite, Markus Feulner wechselte nach rechts, Miroslav Karhan ging neben Daniel Gunkel in die Zentrale. An der Überlegenheit änderte sich wenig. Und mit dem 3:0 durch Feulner nach einer Stunde war auch der Deckel drauf.

Fazit: Der Tabellenletzte entpuppte sich als genau der richtige Aufbau-Gegner für eine 05-Mannschaft, die gewiss nicht ohne Bedenken in dieses Spiel gegangen ist. Dass auch das gute Torverhältnis weiter ausgebaut wurde, ist mehr als ein angenehmer Nebeneffekt.

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05-Coach denkt an die Fans und lobt Baljak

Vom 16.04.2008

rh. An der Tabellensitutation hat sich nichts geändert. Der FSV Mainz 05 wird, wenn der 29. Spieltag heute Abend abgeschlossen sein wird, weiter einen Platz unterm Strich stehen. Doch dass der Kantersieg gegen den Rangletzten aus Paderborn extrem wichtig für die Stimmung rund um das Bruchweg-Stadion ist, wusste 05-Coach Jürgen Klopp nach dem nicht nur für ihn vergnüglichen Fußball-Abend nur zu gut. "Die Leute, unsere Fans, sehen das Glas jetzt wieder halbvoll."

Auch wenn nicht alles so lief wie es sich der Mainzer Coach vorgestellt hat, überwog die Zufriedenheit. "Wir waren nicht überrascht über die Paderborner Leistung. Wir wussten, dass der Gegner Fußball spielen will. Aber meine Mannschaft hat gebissen und den Lohn eingefahren", meinte Klopp, der vor allem Srdjan Baljak hervorhob. "Er war der beste Mann auf dem Platz", lobte der 40-Jährige den Serben, der nach einer über halbjährigen Anlaufzeit nun richtig angekommen zu sein scheint.

Natürlich bekam auch Felix Borja seine persönliche Streicheleinheit. Der beste Mainzer Torschütze hatte in Augsburg eine Denkpause erhalten und sich nun mit drei Treffern zurückgemeldet. "Das vor allem ihm gut getan. Er war ja auch unzufrieden mit sich selbst", meinte Klopp, der auch den "Fall" Marco Rose schnell zu den Akten legte. Der Linksverteidiger hatte sich wegen Meckerns die fünfte Gelbe Karte eingefangen und wird beim nächsten Spiel beim VfL Osnabrück fehlen. "Ich habe mit `Rosi` gesprochen. Er ärgert sich selbst am meisten. Da muss ich nicht noch einen draufpacken. Das wäre nur anders, wenn er es nicht einsehen würde..."

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Mainz 05 nutzt das punktspielfreie Wochenende und tritt am Montag, 21. April, 18 Uhr, in Neu-Isenburg gegen den Ligakonkurrenten Offenbacher Kickers an.

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Mainzer Ausrufezeichen
VON ANDREAS HUNZINGER


Am Ende war das Ergebnis deutlich. So deutlich, wie es wahrscheinlich nur wenige der 19 000 Fans im Bruchwegstadion zu Beginn der Partie des FSV Mainz 05 gegen den SC Paderborn hätten vorhersagen wollen. Als Schiedsrichter Christian Bandurski jedoch um 19.18 Uhr gestern Abend abpfiff, stand ein klares 6:1 (2:0) gegen den Tabellenletzten der Zweiten Fußball-Bundesliga. Der Pflichterfolg war dringend nötig - gleichzeitig gewann auch der Rivale 1. FC Köln, so dass die Rheinhessen weiter auf dem undankbaren vierten Rang verweilen. "Das Glas ist wieder halb voll", konstatierte Trainer Jürgen Klopp.

Nach dem Kantersieg hatte es anfangs allerdings nicht ausgesehen. "Wir sind schwer ins Spiel gekommen", umschrieb Aushilfskapitän Marco Rose sehr moderat das, was die Gastgeber zu Beginn geboten hatten. Nach einer Großchance für den nach einer Magen-Darm-Grippe ins Team zurückgekehrten Tim Hoogland (4.) und einem Abseitstor von Angreifer Felix Borja (6.) erlahmte das Mainzer Spiel vollends, die Aktionen wirkten schwerfällig und statisch.


Da aber die Ostwestfalen keinen Deut besser waren, sahen die Zuschauer zunächst sehr mäßigen Fußball. Immerhin erwiesen sich die Gastgeber als äußerst effizient. Mit ihrer dritten Torchance gingen sie durch Srdjan Baljaks schönen Schlenzer in Führung (28.), "das war der Dosenöffner", erklärte Klopp später. Schon elf Minuten später sorgte Borja mit seinem Kopfballtor zum 2:0 für die Vorentscheidung. Spätestens nach dem 3:0 durch Markus Feulner, der nach einem Solo von Borja einschoss (60.), war die Partie gelaufen, "weil meine Mannschaft zusammengebrochen ist", wie Paderborns Trainer Pavel Dotchev kritisierte. Gegen eine desolate Gäste-Mannschaft legte die Klopp-Elf durch Borja (62./83.) und Chadli Amri (90.) bei einem Gegentreffer des eingewechselten Jovan Damjanovic (64.) nach und feierte schlussendlich gar den höchsten Saisonsieg.

Präsident Strutz versöhnt

Entsprechend erleichtert waren alle Mainzer hinterher. "Jetzt können wir alles ein bisschen gelassener sehen", sagte beispielsweise Mittelfeldspieler Daniel Gunkel, während Klopp der Ansicht war, "dass wir die Leute wieder auf unsere Seite gezogen haben".

Und auch Präsident Harald Strutz, der den Auftritt der Mannschaft beim 1:2 in Augsburg noch "schockierend" genannt hatte, war ebenfalls wieder versöhnt. "Bei dem Ergebnis muss man zufrieden sein. Da gibt es nichts zu kritisieren."

Bei aller Freude und Erleichterung über den klaren Erfolg waren sich alle am Bruchweg aber im Klaren: Ein Feuerwerk hatte Mainz 05 mitnichten abgebrannt. "Es hat nicht alles gut ausgesehen", sagte Daniel Gunkel, und auch Trainer Klopp hatte erkannt: "Wir haben sicher nicht die Sterne vom Himmel gespielt." Aber "ein Ausrufezeichen gesetzt" (Gunkel) und der Konkurrenz gezeigt, dass mit dem FSV Mainz 05 im Aufstiegsrennen zu rechnen ist. Möglicherweise wieder in einem Drama bis zum letzten Spieltag.

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Mainz (dpa/lrs) - Der FSV Mainz 05 muss in den kommenden Tagen auf
Milorad Pekovic und Daniel Gunkel verzichten. Die beiden
Mittelfeldspieler des Fußball-Zweitligisten zogen sich im Spiel am
Dienstag gegen den SC Paderborn (6:1) kleinere Verletzungen zu, wie
der Club am Mittwoch mitteilte. Pekovic pausiert wegen einer leichten
Zerrung in der Wadenmuskulatur, Gunkel leidet an einer Sehnenreizung
im Sprunggelenk und einer Knochenstauchung.

Beide Akteure werden dem FSV damit aller Voraussicht nach im
Testspiel gegen den Ligakonkurrenten Kickers Offenbach am Montag in
Neu-Isenburg (18.00 Uhr) fehlen. Bis zum Punktspiel beim VfL
Osnabrück am 27. April rechnet Trainer Jürgen Klopp aber wieder mit
den zwei Leistungsträgern.

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Das 6:1 über den SC Paderborn will der Manager des Fußball-Zweitligisten Mainz 05 nicht überbewertet wissen, Christian Heidel sieht aber eine gute Basis für die fünf finalen Saisonspiele und den Aufstieg in die Erste Liga.


Von

Lutz Eberhard

"Wir haben nicht erwartet, dass wir direkt oben mitspielen. Jetzt ist es umso schöner, dass die Chance zum Aufstieg da ist", meinte Christian Heidel gestern im Gespräch mit der AZ. Der Manager wirkt entspannt, die "Verschnaufpause" wegen des Pokalendspiels am Samstag, sei vor den fünf letzten Spielen nicht schlecht. "Die Kräfte können gebündelt werden, Verletzungen werden auskuriert. Gegen Osnabrück geht es um einen Sieg, auswärts werden nun die Big points gemacht", beschwört der Manager. In Augsburg sei dies leider nicht gelungen.

Aufstieg wegen Relegation

Drei Heimspiele (Alemannia Aachen, 1. FC Kaiserslautern, FC St. Pauli) und zwei Mal auswärts (VfL Osnabrück, 1. FC Köln) seien "eine glänzende Ausgangslage". Natürlich sei es sehr erstrebenswert jetzt aufzusteigen, "denn im nächsten Jahr gibt es die Relegation zwischen dem Drittletzten der Ersten Liga und dem Dritten der Zweiten Liga". Heidel sagt aber auch, wirtschaftlich sei der Aufstieg nicht zwingend, auch wenn der Etat geringer sei als in dieser Spielzeit. Um gut zwei Millionen Euro würde abgespeckt, ein oder zwei Neuzugänge seien aber machbar.

Der Manager kann nicht erkennen, warum Mainz mit der Entscheidung, dass Jürgen Klopp nur bei einem Aufstieg bleibt, ein Risiko eingegangen sei. "Was wissen wir den heute mehr als am 18. Mai? Würden wir heute ein neuen Trainer haben, wüsste der auch nicht, ob wir Erste oder Zweite Liga spielen. Und Spieler wollen dies ja auch wissen." Natürlich dürfe dann keine Hängepartie aus der Trainersuche werden, wenn der Aufstieg verpasst würde. Auch wenn der Plan B nicht in der Schublade liegt, so sagt Heidel: "Das muss dann rasch gehen, auch wenn es vielleicht nicht innerhalb von zehn Tagen gelingt."

Der 44-Jährige gesteht ein, dass er mit Klopp schon über den Trainer-Typ als Nachfolger gesprochen habe. "Wir kennen uns so lange, haben viele Schlachten geschlagen." Als "Männerfreundschaft" möchte Heidel sein Verhältnis zu Jürgen Klopp nicht bezeichnen: "Wir haben ja privat nicht viel miteinander zu tun. Es ist eine Fußball-Freundschaft. Wir bewegen uns in unterschiedlichen privaten Kreisen. Aber natürlich wird ein Abschied von Klopp den Verein verändern. Mainz 05 ist nicht Klopp, aber er ist ein wichtiger Bestandteil." Klopp werde nicht bestimmen, wer sein Nachfolger wird, "aber natürlich macht er sich auch seine Gedanken." Es müsse genau geschaut werden, wer passt - eine "Klopp-Kopie" dürfe es nicht sein. Klar sei, so Heidel: "Wir erwarten, dass ein neuer Trainer sich mit unserem Team intensiv befasst und unsere Philosophie mitträgt." Stand heute geht Heidel aber davon aus, dass diese Überlegungen frühestens in einem Jahr greifen.

"Fans brauchen Geduld"

"Jeder Punkt, der nun verloren geht, der tut besonders weh. Es wird noch viel passieren, ich hätte auch nie gedacht, dass Hoffenheim zu Hause gegen Aachen verliert. Und die Alemannia kommt ja auch noch zu uns ... Und wenn der FCK weiter siegt, dann wird das ein ganz heißes Spiel am Bruchweg." Heidel ist sich sicher, wenn Köln ein Spiel verliert, dass es "dort dann rund geht. Wir haben nach Augsburg die Ruhe bewahrt. Natürlich wird auch mal was schön geredet..."

Nun möchte der 05-Manager die Stimmung vom Dienstag mit nach Osnabrück nehmen und hofft auf die Unterstützung vieler Fans, auch wenn dort wegen der Umbauarbeiten nicht viel Platz zur Verfügung steht. "In den drei Heimspielen brauchen die Fans wieder Geduld. Pfiffe helfen jetzt nicht. Natürlich waren die Leute nach Augsburg sauer, zu Recht. Aber manchmal klagen wir hier auch auf hohem Niveau, wir als Klub und auch die Zuschauer", weiß Heidel.

Während die Aufstiegsfrage noch eine Weile unbeantwortet bleibt, läuft beim neuen Stadion alles nach Plan. "Die Ausschreibungen laufen, ich denke nach den Sommerferien können wir was zum Zeigen vorlegen", sagte 05-Manager am Mittwoch.

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Klopp-Mannschaft scheint für den Endspurt gerüstet, muss die spielfreie Zeit aber nutzen

Vom 18.04.2008

MAINZ Bis zum übernächsten Sonntag, dem Auftritt in Osnabrück, können sich die Zweitliga-Fußballer des FSV Mainz 05 auf das große Aufstiegs-Finale einstimmen. Genug Zeit, um sich neu zu justieren. Was trotz des Kantersieges gegen Paderborn nötig ist. Eine Analyse.


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Roland Hessel

Tor: Nach dem erneuten Ausfall von Dimo Wache wird Daniel Ischdonat bis zum Saisonende die Nummer eins bleiben.

Gegen Paderborn bekam der 31-Jährige Nullkommanichts zu tun, dies wird in den kommenden Begegnungen bestimmt anders werden. Die Frage ist, wie gut der Routinier mittlerweile die Patzer verdaut hat, die ihm den Stammplatz gekostet haben. Prognose: Der Ex-Trierer wird sich nahtlos einfügen. An ihm wird es nicht liegen, sollte das Aufstiegsziel verpasst werden.

05-Formcheck

Abwehr: Die Viererkette steht, muss aber zumindest in Osnabrück umgebaut werden, weil Marco Rose Gelb-gesperrt fehlen wird. Gut ist, dass genügend Zeit verbleibt, um beim Zweikampf zwischen Christian Demirtas und Stefan Markolf um die vakante Position genau hinzuschauen. Guttun könnte die Pause auch Nikolce Noveski, der zuletzt ein wenig überspielt wirkte und ungewohnte Fehler einstreute. Prognose: Mit nur 30 Gegentoren in 29 Spielen hat die Defensiv-Abteilung bisher mehr als ordentlich gearbeitet. Es spricht auch nichts dagegen, dass die Viererkette das Prunkstück bleiben wird.

Mittelfeld: Auch wenn mit Formschwankungen (Milorad Pekovic, Markus Feulner) oder Verletzungsproblemen (Daniel Gunkel) ausgestattet, bleibt das Mittelfeld der wichtigste Baustein im Aufstiegskampf. Die Torgefährlichkeit und die Kreativität brauchen sich in Liga zwei vor keinem der Konkurrenten zu verstecken. Da mit Elkin Soto (zwei Torvorlagen gegen Paderborn) eine zusätzliche Kreativkraft mit Vehemenz in die Startformation drängt, gibt es auch Alternativen - sowohl personell wie auch spieltaktisch. Prognose: Läuft es in der Zentrale, läuft auch das Spiel des FSV Mainz 05. Mit einem Häuptling Miroslav Karhan an der Spitze, der zuletzt mehr und mehr Verantwortung übernahm, wird es zu keinem Einbruch kommen. Gefahr besteht nur bei Ausfällen. Denn bis auf Soto gibt es für die mittlere Viererkette derzeit keine Alternativen.

Angriff: Die Partie gegen Paderborn war Balsam auf die Seelen von Felix Borja und Srdjan Baljak. Während Baljak von Spiel zu Spiel stärker wird, hat Borja seine Torgefahr wieder gefunden. Zudem steht mit dem mittlerweile schmerzfreien Chadli Amri eine ordentliche Alternative parat.

Der mit großen Hoffnungen in der Winterpause gekommene Isaac Boakye hängt indes in einem tiefen Loch. Prognose: Halten Baljak und Borja ihre Form, bilden sie ein Angriffsduo, das in Liga zwei vielleicht nur von den Kölnern Patrick Helmes und Milivoje Novakovic getoppt wird. Dem serbisch-ecuadorianischem Tandem ist zuzutrauen, die entscheidenden Nadelstiche im Aufstiegskampf zu setzen.

Fazit: Viele Baustellen gibt es derzeit nicht. Und da die Pause gerade zur rechten Zeit kam, um zum einen die Wehwehchen (Gunkel, Pekovic) auszukurieren, zum anderen den zuletzt schwankenden Akteuren (Noveski, Feulner) das Durchatmen zu gestatten, wird der FSV Mainz 05 bis zum Saisonende im Aufstiegskampf ein deutliches Wörtchen mitreden. Das Osnabrück-Spiel am übernächsten Sonntag wird dennoch eine vorentscheidende Bedeutung haben.

Verlieren ist für die Mainzer an der Bremer Brücke verboten. Nur dann kann die sehr gute Ausgangslage gewahrt werden.

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Masterplan für 05-Stadion nimmt Gestalt an

Schüler stellt im Bauausschuss Zwischenentwurf vor/Neubau der Pfarrer-Landvogt-Hilfe kostet 1,5 Millionen Euro


Vom 18.04.2008

Einen Zwischenentwurf des Masterplanes für das "Multifunktionale Stadion südlich des Europakreisels" präsentierte Baudezernent Norbert Schüler (CDU) gestern im Bauausschuss. Dieser soll noch vor der Sommerpause dem Bauausschuss am 12. Juni und dem Stadtrat am 18. Juni vorgelegt werden.

Von Michael Heinze

Geplant ist, in den gleichen Sitzungen den Babauungsplanentwurf "B 157" in Planstufe I vorzulegen. "Wir sind sehr intensiv an der Arbeit, den Masterplan fertigzustellen", betonte Schüler und sprach davon, dass man am Europakreisel II "mit der Planung passgenau auf die Grundstückssituation hinarbeiten" könne. "Zu 70 Prozent sind wir fertig."

Bei den restlichen 30 Prozent handele es sich insbesondere um Fragen der Wegeführung oder der Abgrenzung zur angrenzenden Feldflur. "Wie wir das machen, wenn die Zuschauer ein paar hundert Meter durch die Gemarkung gehen, müssen wir noch klären", so Schüler. Da die Erschließung der Coface Arena für Fahrzeuge und Fußgänger nur über das Uni-Erweiterungsgelände südlich der Saarstraße und der im Bau befindlichen Fachhochschule geplant sei, müsse man sich mit den Landesministerien abstimmen. Im Juni soll der Stadtrat auch die Grundstücksankäufe für das 05-Stadion absegnen.

1,5 Millionen Euro soll der Neubau der Pfarrer-Landvogt-Hilfe (PLH) in der Wormser Straße kosten. "Die Pfarrer-Landvogt-Hilfe ist von diesem Standort im Bereich des Röhrenlagers der Stadtwerke begeistert", versicherte Baureferentin Ulrike Backes. Laut Backes soll ein Teil der bestehenden Gebäude ausgebaut werden. In der offenen Remise sollen Zwinger für die Hunde der Obdachlosen untergebracht werden. Eventuell auch eine Außentoilette. Die Schießscharten sollen geschlossen werden.

"Im hinteren Bereich wollen wir in Massivbauweise einen mehrgeschossigen Neubau hinstellen", erläuterte Backes. "Im Erdgeschoss bringen wir die Teestube mit den unmittelbar angrenzenden Räumen unter und einen Bereich, in dem die Kleider gereinigt werden können." Im oberen Stockwerk sind Übernachtungsmöglichkeiten für die PLH-Klientel vorgesehen. In dem Betrag von 1,5 Millionen Euro seien die mit 300000 Euro bezifferten Kosten für die Einrichtung - unter anderem sechs Waschmaschinen, sechs Trockner und eine komplett neue Küche - nicht enthalten. Es gelte abzuklären, ob die PLH Teile von der Einrichtung mitbringe, so Backes. "Über Finanzierung und Baubeginn können wir keine Aussagen machen." Schüler sagte, denkbar sei eine Erbbaupachtlösung. Was mit dem übrigen Teil des Stadtwerke-Geländes passiere, sei nicht klar.

In Sachen Masterplan Kindertagesstättensanierung sollen im August erste Ergebnisse vorgelegt werden. Aus dem Zusammenspiel von baulichen und pädagogischen Beurteilungen soll eine Prioritätenliste erstellt werden, die Jugendhilfeausschuss und Bauausschuss vorlegt wird.

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Für 05-Chef fängt es erst jetzt richtig an
Präsident Harald Strutz spricht von Saisonfinale ohne Angst / "Zukunft ist gesichert"

Vom 19.04.2008

Fußball-Zweitligist Mainz 05 hat die Lizenz für die Erste und Zweite Liga ohne jegliche Nebengeräusche erhalten. Jetzt geht es um die sportliche Qualifikation, der Aufstieg ist das große Ziel. Wir sprachen mit dem Präsidenten des Vereins, Harald Strutz, über die Emotionen im Saisonfinale und die Rolle von Trainer Jürgen Klopp.


Herr Strutz, wie groß ist die Genugtuung, dass die wirtschaftliche Basis für die kommende Spielzeit von der Deutschen Fußball Liga (DFL) ligaunabhängig ohne Wenn und Aber abgesegnet wurde?

Strutz: Die wirtschaftliche Entwicklung ist mindestens genau so wichtig wie die sportliche. Seit einigen Jahren haben wir auf dem diesem Sektor keine Probleme mehr. Ich glaube, das ist auch eine tolle Bestätigung für die Vereinsführung.

Jetzt geht es um die sportliche Qualifikation. Liga eins oder zwei lautet die Frage. Beginnt nun die Gänsehaut-Phase der Saison?

Strutz: Jetzt fängt es ja erst richtig an. Dieser Spannung, der kann man sich nun nicht mehr entziehen. Das ist für mich persönlich nervenaufreibend. Emotional kann und will ich mich diesem Gefühl auch nicht entziehen. Das ist doch ein besonderes Erlebnis, auch als Vereinsführung. Aber, das alles läuft alles ohne Angst vor der Zukunft ab, sollte das Ziel nicht erreicht werden. Die Zukunft von Mainz 05 ist gesichert, das Stadion kommt. Aber jetzt schon in der Ersten Liga, das wäre halt schöner.

Aber Jürgen Klopp bleibt nur beim Aufstieg. Sie hatten vor Wochen in einem AZ-Interview gesagt, es wäre wichtig den Trainer zu halten?

Strutz: Natürlich ist die jetzt getroffene Entscheidung, er bleibt nur beim Aufstieg, außergewöhnlich. Für viele ist sie auch nicht nachvollziehbar. Aber für den Verein und Jürgen Klopp ist diese Entscheidung perfekt.

Aber beim Nicht-Aufstieg, oder wie Jürgen Klopp es formuliert hat, beim "Klassenerhalt", dann steht ein großer Umbruch innerhalb weniger Wochen bevor. Ist das nicht eine unberechenbare Situation?

Strutz: Diese Art der Entscheidung zeugt von gegenseitigem Respekt. Natürlich ist das emotional eine schwierige Situation, auch zu den Mainzern und den Fans. Wenn der Aufstieg gelingt, dann wollen wir gemeinsam mit Klopp die Erste Liga noch einmal erleben. Klappt es nicht, dann ist es sachlich und fachlich, aber auch emotional nachvollziehbar, dass es ohne Klopp weitergeht. Getrennt werden Mainz 05 und Jürgen Klopp ja nie, es beginnt dann nur ein fußballerisch gesehen anderer Lebensabschnitt.

Mainz 05 im Jahre 2008. Wo steht der Klub in seiner Entwicklung?

Strutz: Beim 100. Geburtstag haben die Fans den Slogan kreiert: Unsere Zeit ist gekommen. Besser kann man es nicht sagen. Mainz 05 ist ein anderer Verein geworden, er bietet ein gemeinschaftliches Erlebnis für die Stadt, für die Mainzer. Wirtschaftlich arbeiten wir solide, und es gibt eine unglaubliche Emotionalität und Leidenschaft. Das ist das, was der Fußball leisten soll. Unser Wirken findet Anerkennung in ganz Fußball-Deutschland.

Haben Sie nicht die Befürchtung, dass dies alles nicht mehr zu steigern ist?

Strutz: Wir haben eine tolle Perspektive, unabhängig von der Ligazugehörigkeit. Das gilt für das Profiteam, aber besonders für den Unterbau, die Junioren und die zweite Mannschaft, die ja wohl bald in der Regionalliga spielt. Unsere Philosophie greift, wir können immer wieder eigenen Nachwuchs nach oben heranführen. Interview

Ich nenne da nur Manuel Friedrich und Mimoun Azaouagh. Und auch Andrej Voronin hat ja nach seinem Aufbauprogramm über unsere Amateure den Weg bis zum FC Liverpool geschafft. Wir haben uns in Mainz die Akzeptanz erarbeitet. Wir sind für viele Mainzer das liebste Kind, ohne dass ich damit der Fastnacht zu nahe treten möchte. Aber das war und ist kein Selbstläufer. Es kam kein Goldengel vorbei.

Welche Prognose wagen Sie für die abschließenden fünf Spiele?

Strutz: Unsere Kraft haben wir schon immer aus der Ruhe geschöpft. Die Mannschaft kann jetzt Kraft schöpfen und jeder einzelne Spieler tankt auf. Unser Team hat die Qualität zum Aufstieg. Entscheidend wird die Kraft, die Geduld und die Überzeugung in die eigene Leistungsfähigkeit sein. Dies alles muss man sich vor dem Spiel in Osnabrück vor Augen führen. Dann werden wir aufsteigen - nur so geht es.

Das Gespräch führte

Lutz Eberhard

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Einschweißen und schweigen
Der Mainzer Angreifer Felix Borja hat seine Torflaute überwunden und will sich durch nichts vom Ziel Bundesliga ablenken lassen
VON ANDREAS HUNZINGER

Felix Borja will momentan nicht mehr sagen als unbedingt nötig. "No talk", ließ er deshalb jüngst einen Journalisten abfahren. Immerhin ließ der Stürmer des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 dann noch wissen, wann er wieder für längere Gespräche zur Verfügung stehen will. "Wenn Bundesliga - talk", erklärte Borja in seinem putzigen Gemisch aus Englisch und Deutsch.

Der am 2. April 1983 in San Lorenzo in der ecuadorianischen Provinz Esmeraldas geborene Angreifer will erst das gemeinsame Ziel mit seinem Arbeitgeber erreichen, ehe er verbal wieder die Offensive suchen wird. "Tore statt Worte" lautet deshalb sein Credo. Genau dafür haben ihn die Mainzer im vergangenen Sommer vom griechischen Erstligisten Olympiakos Piräus ausgeliehen und im Januar dann die Kaufoption für eine Million Euro genutzt und den Spieler bis 2011 verpflichtet. Das 6:1 vorige Woche gegen den designierten Absteiger SC Paderborn hat die Rheinhessen im Hinblick auf die Rückkehr in die höchste deutsche Spielklasse weitergebracht. Nicht unbedingt tabellarisch, denn die Mainzer sind nach wie vor Vierter. Aber fürs Selbstwertgefühl war der klare Erfolg sehr wichtig.


Zwischenstation auf der Bank

Felix Borja hat aus der Begegnung mit dem Tabellenletzten seinen persönlichen Nutzen gezogen. Gleich dreimal traf der 1,79 Meter große und 70 Kilogramm schwere Südamerikaner und zeigte dabei eindrucksvoll, warum sie ihn schon in Ecuador so riefen, wie er nun auch in Mainz genannt wird: Känguru. Bei zwei seiner drei Tore stand Borja förmlich in der Luft und wuchtete den Ball dann ins Netz. Für den Mann, der bei Nacional in Ecuadors Hauptstadt Quito 2001 sein Profidebüt gab, waren die Treffer eine Befreiung. Acht lange Woche hatte Borja zuvor nicht getroffen, letztmals am 20. Spieltag Mitte Februar beim Mainzer 1:0-Erfolg in Mönchengladbach. Und nachdem Borja - der durch Kopfballstärke, Athletik und Schnelligkeit überzeugt, aber im Kombinationsspiel deutliche Mängel aufweist - vom Mainzer Trainer Jürgen Klopp beim 1:2 eine Woche zuvor in Augsburg gar auf die Bank gesetzt worden war, kamen die drei Tore gegen Paderborn natürlich wie gerufen.

Nach dem sportlichen Ausrufezeichen war dem Mann aus Ecuador sogar nach Sprechen zumute. Das tat er allerdings äußerst zurückhaltend. Brav sagte Borja, dass "die Hauptsache ist, dass die Mannschaft gewonnen hat", er aber natürlich froh sei, getroffen zu haben. Und dass die Versetzung auf die Bank in Augsburg keine zusätzliche Motivation gewesen und er nicht sauer auf seinen Vorgesetzten sei. "Jürgen Klopp ist ein sehr intelligenter Trainer, der genau weiß, wann er einen Spieler draußen lässt", so Borja. Er sei vielmehr sauer auf sich selbst gewesen, "dass ich zuletzt meine Leistung nicht gebracht habe".

Überbewerten will Borja seine Flaute aber nicht. "Jeder Stürmer hat solche Phasen", sagt er. Borja hakt die schwierigen Wochen ab und schaut lieber in die Zukunft, die ihn ans Ziel seiner Träume bringen soll. "Seit dem ersten Tag in Mainz freue ich mich darauf, in der Bundesliga zu spielen", sagt Borja. Mit weiteren Toren will der Mann, der mit bislang 13 Saisontreffern die Erwartungen am Bruchweg durchaus erfüllt hat, dazu beitragen, dass er sein persönliches Ziel und das seines Arbeitgebers erreicht. Und dann, ja dann will Felix Alexander Borja Valencia auch ordentlich "talk" machen. Das hat er schließlich zugesagt.

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Viele Fragezeichen vor Offenbach-Test

Mainzer Liste der möglichen Ausfälle ist beachtlich / Spielpraxis für Torhüter Wetklo?

Vom 21.04.2008

rh. Um im Spielrhythmus zu bleiben, bestreitet Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 heute Abend um 18 Uhr in Neu-Isenburg ein Testspiel gegen den Liga-Konkurrenten Kickers Offenbach. Mit welcher Aufstellung die Elf von Trainer Jürgen Klopp antreten wird, entscheidet sich erst nach dem Vormittagstraining.

Die Liste der Spieler, die eventuell mittun könnten, aber bei denen eine Schonung sinnvoller wäre, ist durchaus beachtlich. "Unsere Physiotherapeuten waren das ganze Wochenende quasi rund um die Uhr im Einsatz", berichtete 05-Teammanager Axel Schuster. Und sie hatten alle Hände voll zu tun. Milorad Pekovic (Zerrung in der Wadenmuskulatur) und Daniel Gunkel ( Sehnenreizung im Sprunggelenk und Knochenstauchung) hatten sich ihre Verletzungen beim 6:1-Sieg am vergangenen Dienstag gegen Paderborn zugezogen. Stefan Markolf laboriert seit dem Oberliga-Spiel in Saarbrücken an einer Sprunggelenksprellung. Elkin Soto ist wegen einer Bänderdehnung und Kapselreizung im linken oberen Sprunggelenk in Behandlung und Christian Demirtas plagt sich mit muskulären Problemen im Rücken herum. Schließlich hat Isaac Boakye mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen.

"Der eine oder andere könnte natürlich spielen, wenn es um Punkte ginge. Aber die Frage ist ja immer, ob man das Risiko in solch einem Test eingeht", erläuterte Schuster. Deshalb könnte es gut sein, dass Marco Rose im Neu-Isenburger Sportpark Alicestraße zum Einsatz kommt, obwohl er am kommenden Sonntag beim VfL Osnabrück gelb-gesperrt fehlen wird. Sofern seine beiden möglichen Vertreter Demirtas und Markolf nicht doch noch grünes Licht erhalten.

Durchaus möglich übrigens, dass Christian Wetklo zumindest für eine Halbzeit mal wieder Wettkampfpraxis schnuppern könnte. Für den Torhüter, der sich Ende Oktober beim Pokalspiel bei 1860 München eine schwere Schulterverletzung zugezogen hatte, könnte der Kick gegen die Kickers genau die richtige Plattform sein, um zu überprüfen, wie seine Schulter in einem Spiel belastet werden kann. Zumal nach dem Ausfall von Dimo Wache ja die Möglichkeit besteht, dass Wetklo in dieser Runde noch gebraucht wird...

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Obwohl wahrscheinlich erst am 18. Mai feststeht, in welcher Liga der 1. FSV Mainz 05 künftig spielt und wie dann der Trainer heißt, steht die Grobplanung für die neue Saison bereits. Der Gesamtetat wird im Aufstiegsfall rund 32 Millionen Euro betragen (Personalkosten rund 17 Millionen), bei Nichtaufstieg sind es 19 Millionen Euro (11).

Die Kadergröße von 24 Spielern soll in etwa beibehalten werden, "für die Bundesliga werden wir uns auf drei bis vier Positionen verstärken", erklärt Christian Heidel. Dem Manager schweben Neuzugänge in allen Mannschaftsteilen vor, "ob wir auch im Tor etwas machen, müssen wir angesichts der Verletzung von Dimo Wache noch abwarten".

Das Gros des Kaders hat Verträge über diesen Sommer hinaus, lediglich bei vier Spielern ist die Zukunft ungewiss. Den Beratern von Nejmeddin Daghfous (21) und Damir Vrancic (22) hat man signalisiert, die Verträge verlängern zu wollen. In naher Zukunft soll es Gespräche mit beiden Ergänzungsspielern geben, "in denen wir ihnen abhängig von der Ligazugehörigkeit erläutern werden, wie realistisch ihre Einsatzchancen sind", sagt Heidel. Anders gelagert ist der Fall des Brasilianers Wellington. Der kurz vor Ende der Transferperiode im Sommer 2007 ausgeliehene Linksfüßer (Corinthians Sao Paulo) brachte es auf mickrige sechs Einsätze (ein Assist). Mainz könnte zwar bis Ende Mai die Option ziehen, aber wegen der vereinbarten Ablösesumme von 800000 Euro ist eine Verpflichtung "zurzeit kein Thema", sagt Heidel.

Schwierig ist die Situation auch für Isaac Boakye. Der im Winter vom VfL Wolfsburg für 100000 Euro ausgeliehene Angreifer konnte bisher nur selten überzeugen und steht in der Stürmerhierarchie hinter Felix Borja und Srdjan Baljak. Wie groß Boakyes Chancen auf eine Weiterverpflichtung sind, wollte Heidel nicht sagen. Vor dem Hintergrund der gezeigten Leistungen und einer Ablöseforderung von 1,6 Millionen Euro ist es aber eher unwahrscheinlich, dass Mainz 05 die Kaufoption zieht.

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Testspiel: Offenbach gewinnt gegen Mainz 05
21. April 2008
In einem Testspiel gegen Ligakonkurrenten Mainz 05 hat Kickers Offenbach mit 2:1 (1:1) gewonnen. Trotz Führungstreffer der Mainzer konnten die Offenbacher das Spiel noch drehen.

Am Montagabend hat Zweitligist FSV Mainz 05 ein Testspiel gegen Kickers Offenbach 1:2 (1:1) verloren. Das Spiel fand in Neu-Isenburg vor 1000 Zuschauern statt. Der Mainzer Daniel Gunkel konnte nach einem abgewehrten Eckball die Führung für seinen Verein erzielen. Die Freude wehrte nicht lange, noch vor der Pause konnte Dino Toppmöller ausgleichen und nach dem Seitenwechsel konnte Stephan Sieger sogar den Siegtreffer für Offenbach erzielen.

Die Mainzer nutzten das Testspiel, um Torhüter Christian Wetklo eine Chance zum Comeback zu geben. Er wurde in der zweiten Halbzeit nach fast halbjähriger Pause aufgrund einer Schulterverletzung eingewechselt.

hier ...

Von Mainz05.de

Mainz 05 (1. Halbzeit): Ischdonat – Hoogland, Subotic, Svensson, Demirtas – Amri, Gunkel, Wellington, Feulner - Jovanovic, Ruman

Mainz 05 (2. Halbzeit): Wetklo – Liesenfeld, Svensson, Noveski, Wellington – Karhan, D. Vrancic, Landeka, Daghfous – Borja, Baljak

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Heidel: Schlimm und respekt los

Mainz - Eine Falsch mel dung zum Thema Jürgen Klopp hat am Samstag große Wellen geschla gen. Der Nach rich ten­sen der "N 24" sendete wenige Stunden vor dem Pokalend spiel in Berlin die Nachricht, der 05-Trainer werde zur neuen Saison Nach fol ger von Thomas Doll bei Borussia Dortmund.

Gerüchte um den Trainer sorgen für Ner vosität bei den 05-Fans. Dabei hat Jürgen Klopp (hier bei der Auto gramm­stunde mit den 05-Anhängern vor dem Wehen-Spiel) angekün digt, bis zum 18. Mai mit keinem Verein Gespräche zu führen.

Die Meldung ver brei tete sich wie ein Flächen brand. Am Sams tagnach mit tag, wenige Stunden vor dem Anpfiff des Deutschen Pokal fina les in Berlin, ver öffent lichte der Nach rich ten sen der "N 24" auf seinem Live-Ticker via Fern seh­bild die Mär, Jürgen Klopp werde in der neuen Saison Nach fol ger von Thomas Doll bei Borussia Dortmund. Der TV-Sender bezog sich dabei auf "interne Dort mun der Kreise" als Quelle. Innerhalb kürzester Zeit stürzten sich diverse Online-Medien auf dieses Gerücht und ver öffent lich ten die aben teu erlichs ten Versionen dieser Spe­kula tion.

Dementis ignoriert

Inter essant dabei: Dementis wollte eigent lich keiner der Internet-Dienste gelten lassen. Zwar zitierten die meisten Meldungen BVB-Geschäfts füh rer Hans-Joachim Watzke mit den Worten: "Wir haben mit keinem Trainer gespro chen. Wir haben schließ lich einen", doch diese Aussage, so "Spiegel-Online" könne man als taktisch motiviert abtun, schließ lich habe der BVB so kurz vor dem Finale kein Interesse an aus ufern den Per sonal debat ten. "Goal.com" hin ter­fragte Watzkes Ein las sung: "Nur noch ein Lip pen bekennt nis?" und behaup tete, für Klopp wäre das Trai ner amt in Dortmund so etwas wie ein Traumjob, weil Klopp ein BVB-Fan sei. Denn der 05-Trainer habe mehrfach geäußert, dass er die Stimmung dort "einfach nur geil" finde.

Vor der Partie der Dort mun der gegen Bayern München am Abend sagte der 40-Jährige, der als ZDF-Experte vor Ort war, selbst lachend, er bleibe natürlich bei seinem Ver spre chen, bei einem Aufstieg am Bruchweg zu bleiben. Er wisse auch nicht, woher jetzt schon jemand wissen wolle, dass sein Klub nicht aufsteige. Außerdem hat Klopp seit jenem Tag, als er seine Ent schei dung im Rahmen einer Pres sekon ferenz ver kün dete, immer wieder betont, dass er bis zum 18. Mai, dem letzten Spieltag in der Zweiten Liga also, keine Gespräche mit anderen Vereinen führe.

Die ständigen Gerüchte muss der Fuß ball leh rer im Grunde als Unver schämt heit empfinden. Auch dass seine Erklärun gen, von diversen Medien offenbar als Wor thül sen abgetan werden, dürfte Klopp nicht gefallen. Solche Spe­kula tio nen wie die am Samstag unter stel len dem 05-Trainer eindeutig, er würde nicht zu seinem Wort stehen. Nach dem Motto, wenn nur das richtige Angebot komme, gehe Klopp sowieso. Unab hän gig davon, was der 40-Jährige auch ver spro chen haben mag. Als ob Klopp in den vielen Jahren in Mainz jemals seine Ver spre chen gebrochen hätte.

Heidel: "Ich kann das nicht mehr hören"

"Ich empfinde das in erster Linie respekt los Thomas Doll gegenüber", sagte Christian Heidel gestern verärgert. "Fünf Stunden vor einem Pokalend spiel so etwas zu ver öffent lichen. Und dann noch bei einem Nach rich ten sen der, der seriös sein will." Dass sich außerdem viele solcher Falsch mel dun gen auf so genannte "interne Kreise" beziehen, stieß dem 05-Manager sauer auf. "Ich kann das nicht mehr hören."

Man müsse sich doch nur dieses Szenario einmal vor stel len. In irgend einem Gremium des Bun des ligis ten Borussia Dortmund machten sich Funk tionäre nach der Nie der lage gegen Hannover 96 unter der Woche Gedanken darüber, was nach dieser ver korks ten Bun des ligasai son beim BVB geschehen müsse. "Und irgend einer der Herren sagt: Mensch, eigent lich müssten wir ja den Klopp holen", sinnierte Heidel, "Prompt gibt es eine Meldung, Klopp sei als Doll-Nach fol ger im Gespräch."

Der einzige Trost in dieser Ange legen heit sei jedoch die Tatsache, dass jeder, der Jürgen Klopp kenne, wisse, dass diese ganzen Gerüchte jeglicher Grundlage ent behr ten. Mainz 05 lebe seit Jahren mit diesem Umstand, dass sein Trainer ständig irgendwo in Gesprächen stecken soll.

Mainz 05 muss sich damit abfinden

"Ich weiß aber, dass Klopp diese Sache sehr unan genehm war und sein Verhalten Thomas Doll gegenüber erschwert. Kloppo kann ja nichts dafür, aber wie denkt ein Kollege über so etwas?" Doll erklärte nach der 1:2-Nie der lage in Berlin am späten Abend: "Ich finde es einfach respekt los, dass man sich in der heutigen Medien land schaft selbst an einem Finaltag Gedanken über einen Trainer macht."

Mainz 05 selbst, so Heidel, müsse sich damit abfinden. "was sollen wir dagegen tun? Bei uns in Mainz führt dieses Gerede zu keiner Unruhe", sagte Heidel. "Sowohl der Verein als auch unsere Mann schaft können damit umgehen, weil wir darin Übung haben. Das hat uns in der Ver gan gen heit nicht gestört und wird uns auch in der Zukunft nicht stören."

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Test gegen Offenbach verpatzt

Kommt Sippel?

Mainz hat Interesse an Lauterns Torwart
Von ULLI SCHAUBERGER

Für Mainz 05 wird es im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg mächtig spannend. Gestern kassierten die 05er im Test gegen den Ligakonkurrenten Kickers Offenbach eine 1:2-Niederlage. Dabei war Mainz im Neu-Isenburger Sportpark nahezu komplett angetreten.

Doch ausgerechnet die um den Klassenerhalt kämpfenden Offenbacher zeigten den Mainzern, was ihnen in dieser Saison fehlt - ein ausgezeichneter Torhüter.

Offenbach testete als Gastspieler Massimo Colomba (30) vom Schweizer Erstligisten FC Aarau. Und der 1,91 m große Keeper hielt prächtig, ließ nur die 1:0-Führung durch Gunkel (5.) zu. So hätte man sich während der Saison auch den verletzen Dimo Wache gewünscht.

Aber Mainz hat das Problem längst erkannt und die Fühler nach Lautern Torwart Tobias Sippel (20) ausgestreckt. Das große Torwarttalent wäre im Falle eines Abstiegs der Roten Teufel eine Option fürs Mainzer Tor. Sippel ist nach Roman Weidenfeller, Tim Wiese und Florian Fromlowitz der 4. Torhüter aus der Schule von Ex-Keeper Garry Ehrmann.

Gestern teilten sich Ischdonat (1. Halbzeit) und der wiedergenesene Wetklo das Mainzer Tor. Aber beide konnten die Offenbacher Treffer durch Toppmöller (42.) und Sieger (56.) nicht verhindern.

Eine Niederlage, die nachdenklich macht. Denn Offenbach verzichtete auf seine Topstürmer Bancé und Türker.

Im Endspurt um den Bundesliga-Aufstieg müssen die Mainzer auf ihre beiden Torhüter bauen und hoffen, dass keine weiteren Fehler passieren. Sonst bleibt der Aufstieg nur ein Traum...

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SV Mainz 05 verliert Testspiel gegen Kickers Offenbach mit 1:2/Wetklo feiert Comeback in der zweiten Hälfte

Vom 22.04.2008

Mit einer mäßigen Leistung und einer 1:2 (1:1)-Niederlage gegen den Liga-Konkurrenten Kickers Offenbach hat sich der FSV Mainz 05 auf den Endspurt der Zweiten Fußball-Bundesliga eingestimmt. In Abwesenheit von Jürgen Klopp gab´s nur zwei Höhepunkte: der Führungstreffer von Daniel Gunkel und das Comeback von Christian Wetklo nach der Pause.


Von

Roland Hessel

Der Mainzer Coach versäumte den Test gegen die Hessen, weil er in Waiblingen einen ZDF-Termin wahrnehmen musste, der wegen ihm schon drei Mal verschoben worden war. Verpasst hat Klopp freilich wenig. Sein Co-Trainer Zeljko Buvac jedenfalls wollte nach den zunächst recht unterhaltsamen, dann aber immer mehr abflauenden 90 Minuten nur wenig sagen: "Da reicht ein Satz. Das war zu wenig."

Buvac ärgerte sich darüber, dass die 05er, die bereits nach sechs Minuten durch einen fulminanten Vollspannschuss aus 28 Metern von Mittelfeldspieler Daniel Gunkel in Führung gegangen waren, nicht nachgelegt hatten. Doch die Mainzer scheiterten entweder am eigenen Unvermögen oder am Offenbacher Test-Torhüter Massimo Colomba. Der Schweizer vom FC Aarau klärte per Fuß gegen Tim Hoogland, entschärfte einen ordentlichen Fernschuss von Christian Demirtas und war auch nach dem Gewaltschuss von Markus Feulner zur Stelle.

Und so kam es, wie es kommen musste. Kurz vor der Pause versuchte Petr Ruman per Grätsche einen Offenbacher Angriff zu unterbinden. Allerdings mit der Folge, dass der Ball genau in den Lauf von OFC-Stürmer Dino Toppmöller kam. Der umkurvte noch 05-Keeper Daniel Ischdonat und schob zum zu diesem Zeitpunkt unverdienten Ausgleich ein (42.).

Trotz der Überlegenheit vor der Pause wollte Buvac nicht von einem guten Auftritt sprechen. "Wir haben klare Torchancen. Aber wir nutzen sie nicht. Das ist zu wenig", wiederholte der Mainzer Co-Trainer, der auch den durchaus erfrischenden Auftritt des Brasilianers Wellington im defensiven Mittelfeld nicht überbewerten wollte: "Das war okay, aber nicht genug, um ihn zu loben."

Die zweite Halbzeit begann zwar wieder mit einer guten Chance für die Mainzer, verflachte spätestens nach der Offenbacher Führung, die Stephan Sieger nach einer Ecke mit einem Volleyschuss unter die Latte erzielt hatte, vollends. Zwar hatten die Mainzer bis auf Bo Svensson und Wellington das komplette Personal ausgetauscht, aber auch die Stammkräfte Miroslav Karhan, Nikolce Noveski sowie den derzeitigen 1a-Sturm mit Srdjan Baljak und Felix Borja ins Rennen geschickt. Trotz der Ausfälle von Isaac Boakye (Magen-Darm), Stefan Markolf, Milorad Pekovic und Elkin Soto (alle Sprunggelenk-Probleme) also durchaus bewährte Kräfte, die sich gestern Abend in Neu-Isenburg dem Wettkampf stellten.

Bleibt also nur noch das Comeback von Christian Wetklo, der in den zweiten 45 Minuten erstmals seit seiner schweren Schulterverletzung, die er sich am 30. Oktober beim Pokalspiel bei 1860 München zugezogen hatte, wieder die Torwarthandschuhe überstreifte. "Das war sehr angenehm nach so langer Zeit", freute sich der Schlussmann. "Es war wichtig, wieder einmal reinzuschnuppern. Und den Ball zum 1:2 hätte ich in einer Woche auch gehalten", flachste der Torhüter.

Mainz 05, erste Halbzeit: Ischdonat - Hoogland, Svensson, Subotic, Demirtas - Amri, Gunkel, Wellington, Feulner - Ruman, Jovanovic.

Mainz 05, zweite Halbzeit: Wetklo - Liesenfeld, Svensson, Noveski, Wellington - Karhan, D. Vrancic, Landeka, Daghfous - Borja, Baljak.

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Die Zeichen stehen auf Abschied

Die Uhr für Wellington und Isaac Boakye scheint beim FSV Mainz 05 zum Ende dieser Zweitligasaison abzulaufen. Die Ablösesummen für die beiden Ergänzungsspieler wären dem Klub nach jetzigem Stand der Dinge einfach zu hoch.

Vier Verträge laufen am 30. Juni aus beim FSV Mainz 05. Die Planungen des Fußball-Zweitligisten sind unterschied­lich gelagert. Die Offensivspieler Wellington und Isaac Boakye sind ausgeliehen, bei einer Weiterverpflichtung stehen relativ hohe Ablösesummen im Raum. "Das wäre beim gegenwärtigen Stand beides nicht darstellbar, da beide keine Stammspieler sind", sagt 05-Manager Christian Heidel. Wellington, an dem der brasilianische Erstligist Corinthians Sao Paulo die Transferrechte hat, würde 800 000 Euro Ablöse kosten. Boakye gehört dem VfL Wolfsburg, beim Stürmer sind 1,6 Millionen Euro Ablöse im Ausleihvertrag verankert. Die jeweiligen Kaufoptionen müssten die 05er erst nach Saisonende ziehen. "Im Moment wollen wir keinem der beiden Spieler den Weg verbauen, sich in den restlichen fünf Saisonspielen vielleicht noch in den Vordergrund zu schieben", erklärt Heidel. "Klar ist aber, dass wir für Bankspieler nicht solche Summen investieren können und wollen."

In den nächsten 14 Tagen wird Heidel mit den zuständigen Beratern entsprechende Gespräche führen. "Wunder gibt es immer wieder", sagt Heidel. Das ist gemünzt auf Wellington, der zuletzt nur noch auf der Tribüne saß. Da stehen die Zeichen auf Abschied. Die taktischen Defizite des Mittelfeldspielers, der technisch stark ist, einen guten Schuss hat und auch verwertbare Flanken schlagen kann, sind nach wie vor groß. Zudem fehlt es dem Brasilianer natürlich inzwischen an Spielpraxis, damit auch an Selbstvertrauen.

Von Potenzial eines Isaac Boakye sind Manager Heidel und Trainer Jürgen Klopp nach wie vor überzeugt. Den Ghanaer plagen Anpassungsprobleme an die Mainzer Spielart, an das neue Umfeld. Dazu kommt, dass Boakye zuvor in Wolfsburg eineinhalb Jahre lang fast keine Spielpraxis hatte, auch das schlägt sich nieder in fehlendem Wett­kampfrhythmus und einem unterentwickelten Selbstwertgefühl. Heidel will in Gesprächen mit dem Spieler, dem Berater und dem Wolfsburger Trainer-Manager Felix Magath herausfinden, ob es möglicherweise noch andere Lösungen gibt. "Isaac könnte uns in Zukunft sicher sowohl in der Zweiten, als auch in der Ersten Liga helfen", so Heidel. "Deshalb werden wir darüber sprechen, welche Wege es geben könnte." Eventuell sind die Wolfsburger bereit, die Ablöse neu zu verhandeln. Ein weiteres Jahr Ausleihe dürfte keinen Sinn machen, denn im Sommer 2009 läuft Boakyes Vertrag beim VfL aus, dann wäre der Stürmer ablösefrei, und der abgebende Klub ginge jetzt noch möglichen Transfereinnahmen verlustig. "Wir müssen jetzt erst einmal hören", so Heidel, "welche Vorstellungen der Spieler hat." Komme es mit den Beteiligten Parteien zu keiner Einigung, "dann müsste man sich eben trennen". Grundsätzlich aber habe Boakye die Qualität für eine Zukunft am Bruchweg. Nur nicht für 1,6 Mio Ablöse in diesem Sommer.

Verträge von Vrancic und Daghfous laufen ebenfalls aus

Blieben Damir Vrancic und Nej Daghfous. Vrancic hatte im Sommer 2007 einen 2-Jahres-Vertrag angeboten bekommen. Der Mittelfeldspieler lehnte ab und handelte einen 1-Jahres-Kontrakt aus. "Damir wollte sehen, ob er sich durchsetzen kann bei uns, und danach wollte er freie Hand haben, für einen besseren Vertrag oder für einen Wechsel", erklärt Heidel. Nun müsse man sich unterhalten. Bei einer Zweitligazukunft hätte Vrancic sicher gute Karten. Der 22-Jährige hat sich weiter entwickelt, er hatte auch einige Einsätze in der Ersten und Zweiten Liga, woran es mangelt bei dem werdenden Strategen, das ist die Dynamik im Umschaltverhalten, die Handlungs­geschwindigkeit. "Wir werden Damir für beide Ligen seine Perspektiven aufzeigen", sagt Heidel. Nach einem Aufstieg würde sich der Klub im Mittelfeld natürlich weiter verstärken. Ob Vrancic gewillt ist, dann weiterhin auf der Bank zu sitzen, das müssten nun die Gespräche zeigen. "Wenn er vernünftige Vorstellungen hat", so der Manager, "dann können wir uns eine Vertragsverlängerung vorstellen." Mag sein, dass der Techniker mittlerweile aber auch die Chance sieht, bei einem anderen Zweitligisten Stammspieler zu werden.

Ähnlich gelagert ist der Fall bei Daghfous. Der laufstarke 21-Jährige hatte Zweitligaeinsätze im Sturm und auch im rechten Mittelfeld. Nach einem Aufstieg würde Daghfous in beiden Mannschaftsteilen sicher Probleme haben, in den Spielkader zu gelangen. Auch da will sich Heidel zunächst die Gedanken des Spielers anhören.
"Auch bei Nej können wir uns eine Vertragsverlängerung vorstellen." Da der Manager sich aber heute einer mehr­stündigen Kieferoperation unterziehen muss, können die Verhandlungen erst fortgeführt werden, wenn Heidel wieder im Voll besitz seiner verbalen Kräfte ist.

Zuletzt bearbeitet von Mainzer; 22/04/2008 09:57.
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Stoffpuma, Boßeln und ein Jahrhunderttor

Von Alfons Batke, Osnabrück.

Der Präsident des FSV Mainz 05 schnaufte am Abend des 26. Oktober 2005 einmal kräftig durch. Mit 4:2 hatte der Erstligist im Elfmeterschießen (2:2 nach 120 Minuten) den Regionalligisten VfL Osnabrück besiegt und war in das Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. „Zuvor war für uns an der Bremer Brücke nie etwas zu holen“, sagte 05-Boss Harald Strutz und hatte recht: Denn in den zuvor absolvierten fünf Punktspielen auf Zweitligaebene gelang den Mainzern kein einziger Sieg in Osnabrück. Vor dem erneuten Duell am kommenden Sonntag (14 Uhr) blicken wir zurück.

2:1 am 12. Februar 1988: Beide Teams befinden sich im Abstiegskampf, mit dem von 3000 Fans beklatschten Erfolg zieht der VfL an Aufsteiger FSV vorbei. Es ist harte Arbeit, die aber sieben Minuten vor dem Abpfiff durch ein spektakuläres Kopfballtor von Stefan Holze belohnt wird. Vielleicht liegt es ja auch am neuen Maskottchen – ein lila-weiß bedresster Stoffpuma namens „OsPu“, der Betreuer Klaus Leiteritz auf einer Brillenmesse in die Arme lief –, dass die Weichen auf Klassenerhalt gestellt werden. Der freilich ist erst am letzten Spieltag perfekt, mit einem 1:1 bei den Mainzern, die absteigen müssen. Eine halbe Stunde nach Spielende erhält VfL-Trainer Hans-Werner Moors von Präsident Hartwig Piepenbrock den Laufpass.

0:0 am 17. April 1991: Während sich Mainz im oberen Drittel eingerichtet hat, kämpft der VfL erneut um den Klassenerhalt. In der torlosen und niveauarmen Partie vor 4000 Besuchern duellieren sich erstmals die heutigen Trainer Jürgen Klopp und Claus-Dieter Wollitz. Auch in diesem Duell gibt es keinen Sieger, wohingegen Wollitz am Saisonende insbesondere durch sein Last-Minute-Freistoßtor über den SV Meppen (3:2) die Liga rettet.

1:1 am 28. Februar 1993: Der VfL ist mit drei Niederlagen aus der Winterpause gekommen, der letzte Sieg datiert vom 15. November 1992 mit dem 3:2 in Oldenburg. Die Stimmung ist frostig, Coach Hubert Hüring ordnet vor der Mainz-Partie ein zweitägiges Trainingslager in der Sportschule Lastrup an und versucht sich mit Boßel-Wettbewerben im Teambuilding. Mit bescheidenem Erfolg, denn ein nervöser VfL erreicht vor 2500 Zuschauern gerade mal ein Remis. Immerhin sticht der Spieler Wollitz den Spieler Klopp aus, als er in der 76. Minute mit einem verwandelten Elfer wenigstens einen Punkt rettet. Am Ende hat es wenig gebracht, denn in der mörderischen 24er-Liga verfehlt der VfL den Klassenerhalt um zwei Zähler.

2:1 am 22. Oktober 2000: Nach dem Missverständnis Michael Lorkowski ist Lothar Gans als Trainer eingesprungen und haucht dem VfL neues Leben ein. Das 2:1 gegen Mainz ist der zweite Sieg im dritten Spiel des etatmäßigen Managers. 10000 Fans feiern besonders lautstark den zweifachen Torschützen Daniel Thioune und Sturmpartner Christian Claaßen, der beide Treffer vorbereitet. In diesem Match wird Klopp nach 15 Minuten eingewechselt und von Dennis Weiland anschließend „schwindelig gespielt“, wie sich „Kloppo“ noch heute erinnert. Im 2:0 gewonnenen Rückspiel ist er bereits Trainer und hat Weiland nicht aus den Augen verloren, den er nach dem VfL-Abstieg zu 05 holt.

2:2 am 24. August 2003: Es ist das wohl beste Spiel in der kurzen Pagelsdorf-Ära. 13000 Zuschauer sehen einen VfL mit großer Moral und viel Spielwitz – und ein Jahrhunderttor durch Anel Dzaka. Waagerecht in der Luft liegend, befördert er per Hacke eine Flanke von Guido Spork zum zwischenzeitlichen 2:1 in die Maschen. Lakonischer Kommentar des heutigen Koblenzers: „Ich hatte keine andere Chance, den Ball zu treffen.“ Die ARD-Zuschauer wählen die zirkusreife Einlage zum „Tor des Monats“. Was dem VfL allerdings nicht hilft, denn am Saisonende ist er ab- und Mainz aufgestiegen.

2:2 (2:4 im Elfmeterschießen) am 26. Oktober 2005:

Ein packendes DFB-Pokalspiel der 2. Hauptrunde. „Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum“ heißt es auf einem Transparent vor der Ostkurve, und der Regionalligist hat den Erstligisten tatsächlich am Rande einer Niederlage. Die Tore aus dem Spiel heraus gelingen Thomas Reichenberger und Markus Feldhoff, doch im Elfmeterschießen scheitern Andreas Schäfer und Marcus Wedau. Dennoch ist es ein Spiel, das VfL-Trainer Wollitz gut als Motivationshilfe für den nächsten Sonntag benutzen kann.

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05-Keeper will sich nach Comeback für den Notfall fit machen - Stephan Kuhnert: Zum Thema Sippel gibt es nichts zu sagen



Christian Wetklo ist wieder da. Nach seinem Einsatz im Test gegen Kickers Offenbach will der lange verletzte Torwart des FSV Mainz 05 bis Saisonende eine verlässliche Nummer zwei sein - und danach den Konkurrenzkampf auch gegen eine mögliche Neuverpflichtung aufnehmen.
MAINZ. Mehr als fünfeinhalb Monate lagen zwischen Christian Wetklos zweiter schwerer Schulterverletzung und seinem Comeback. Am Dienstagabend stand der Torhüter des FSV Mainz 05 erstmals wieder in einem (Test-)Spiel zwischen den Pfosten; 45 Minuten lang beim 1:2 gegen Kickers Offenbach.

Wetklos sportliche Bilanz des Abends: Beim entscheidenden Treffer von Stefan Sieger war er machtlos, ansonsten hatte er nichts zu tun. "Früher hätte ich den gehalten", witzelte Wetklo hinterher. Wichtiger war die medizinische Bilanz - und die fiel positiv aus. "Keine Schmerzen", bestätigte der Schlussmann gestern der MRZ, "ich bin wieder okay."

Am 30. Oktober vorigen Jahres war Wetklo kurz vor Schluss des DFB-Pokalspiels bei 1860 München so unglücklich gefallen, dass er sich eine Knochenverletzung am rechten Schultergelenk, Bänderrisse und einen Anriss der Bizepssehne zuzog. Mindestens vier Monate Pause hatten die Ärzte damals prognostiziert, doch als Wetklo dann wieder ins Training einstieg, trat ein Folgeproblem auf. "Bei Abwürfen, wenn es auf Schnellkraft ankam, hat der Muskel nicht mitgemacht", erzählt der 28-Jährige. "Da war ein Nerv irritiert, und es war nicht absehbar, wie lange es dauern würde, das in den Griff zu bekommen. Eigentlich musste ich davon ausgehen, dass es in dieser Saison nichts mehr werden würde."


Jetzt ist Christian Wetklo wieder da, und er versichert, nicht nur schmerzfrei zu sein, sondern auch die psychologische Blockade, die Angst vor einer erneuten Schulterverletzung überwunden zu haben. "Im Training ziehe ich vielleicht noch zurück, wenn ich sehe, dass ich kaum Chancen habe, einen Ball zu erreichen. Dann verzichte ich vielleicht mal darauf, in die rechte Ecke zu springen. Aber im Ernstfall würde ich über so etwas gar nicht nachdenken, da versuche ich, jeden Ball zu bekommen."

Dass er trotzdem bis Saisonende Daniel Ischdonat den Vorzug lassen muss, damit hat sich Wetklo offenbar abgefunden. "Ich stelle keine Forderungen", sagt er. "Dafür habe ich nach der langen Pause zu wenig trainiert, und viele Gelegenheiten, außerhalb der Zweiten Liga Spielpraxis zu sammeln, gibt es ja auch nicht mehr." Seine Aufgabe definiert der vor acht Jahren von Rot-Weiß Essen gekommene Ex-Schalker anders: "Ich will so viel wie möglich arbeiten, um bereit zu sein, falls es nötig werden würde. Wie schnell es manchmal gehen kann, haben wir ja auch in dieser Saison wieder gesehen."


Und was kommt danach? Wetklos Vertrag läuft bis 2010, gleiches gilt für die Kollegen Dimo Wache und Daniel Ischdonat. Zudem verfügen die 05er in Rainer Adolf über den überragenden Schlussmann der Oberliga Südwest, und im derzeit ebenfalls an der Schulter verletzten A-Jugendlichen Pierre Kleinheider über ein großes Talent. Doch die Spekulationen über eine mögliche Neuverpflichtung für die Torhüterposition reißen nicht ab - als heißesten Kandidaten nannte der Boulevard gestern den 20-jährigen Tobias Sippel vom 1.FC Kaiserslautern.


"Sippel ist schon ein absolut talentierter Mann", sagt der Mainzer Torwarttrainer Stephan Kuhnert. "Jemand in diesem Alter, der in einer so schwierigen Lage so hält, ist ein guter Junge, da gibt es nichts." Darüber hinaus jedoch gebe es zum Thema Sippel nichts zu sagen. Knapp vier Wochen vor Saisonende könnte Kuhnert wohl auch dann nichts anderes sagen, wenn die Verantwortlichen sich bereits auf einen neuen Keeper verständigt hätten - wer wollte im heißen Saisonfinale schon riskieren, diejenigen vor den Kopf zu stoßen, die mit ihren Paraden zum Aufstieg beitragen sollen?


Nicht geringer wäre allerdings das Risiko, im Aufstiegsfall auf die Verpflichtung einer potenziellen Nummer eins zu verzichten. Denn wer kann garantieren, dass Dimo Wache nach seiner x-ten Knieverletzung erneut ein Comeback gelingt? Oder dass Christian Wetklo verletzungsfrei bleibt und sich dauerhaft im Tor durchsetzt?

Der 28-Jährige selbst ist gewillt, sich auch einem möglichen neuen Konkurrenten zu stellen. "Früher oder später wird der Verein ganz sicher einen neuen Torwart holen", sagt Wetklo. "Das belastet mich nicht. Ich kenne meine Stärken, und ich bin davon überzeugt, dass ich, sofern ich gesund bin, genügend Qualität habe, um mich gegen jeden anderen, der aktuell in Deutschland zu bekommen wäre, auch durchzusetzen."

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Zukunft von Vrancic unsicher

18-Jähriger hängt bei 05 durch / Svensson hat Frust überwunden / Klopp lässt VfL kopieren

Vom 24.04.2008

Für den Fall, dass sich kein Profi des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 mehr vor dem Duell am Sonntag (14 Uhr) beim VfL Osnabrück verletzt, wird Trainer Jürgen Klopp nur eine Umbesetzung vornehmen: Für den gelbgesperrten Marco Rose kommt Christian Demirtas ins Team. Reservisten wie Bo Svensson oder Mario Vrancic gehen unterschiedlich mit ihrem Schicksal auf Bank oder Tribüne um. Sicherlich auch eine Frage des Alters.


Von

Jens Grützner

Bo Svensson stand gestern in der vermeintlichen Startformation des FSV Mainz 05 für die Partie in Osnabrück. Der Grund: Der gesetzte Innenverteidiger Nikolce Noveski laborierte noch an einer Oberschenkelprellung. "Aber ich denke schon, dass Nikolce am Sonntag spielt", sagte der 28-jährige dänische Abwehrspieler. Svensson und Kollegen mussten sich einige kritische Worte von Chefcoach Jürgen Klopp gefallen lassen, weil sie gegen die Mainzer B-Formation, die das aggressive 4-3-3 des VfL interpretierte, zu wenig lange Bälle auf die eigenen Stürmer schlugen. Klopp will Felix Borja und Srdjan Baljak in Eins-gegen-eins-Situationen mit den gegnerischen Innendeckern bringen.

In der Winterpause hatte Svensson erklärt, dass er sich im Fall eines weiteren Reservistendaseins am Bruchweg trotz laufenden Vertrags neu orientieren wolle. Schließlich hatte der Mann, der 32 Erstliga-Spiele für Borussia Mönchengladbach bestritt, auf einen Stammplatz spekuliert. Derzeit weist Svenssons Mainzer Gesamtbilanz aber nur acht Einsätze auf, vier in der bisherigen Rückrunde. "In der Vorrunde war ich frustriert, jetzt habe ich die Situation akzeptiert. Was aber nicht heißt, dass ich mich hängen lasse. Ich gebe weiter jeden Tag alles." Aber an Nikolce Noveski und dem 19-jährigen Überflieger Neven Subotic ist wohl auch vor den letzten fünf Partien im Abwehrzentrum kein Vorbeikommen.

Gedanken an einen Abschied verschwendet Svensson deswegen zurzeit aber angeblich nicht. "Das einzige Thema ist die Hoffnung auf unseren Aufstieg", sagt der 28-Jährige. "Und klar ist auch, dass ich mich in Mainz wohl fühle." Manager Christian Heidel will Bo Svensson weiter im 05-Trikot wissen.

Die Bilanz von Mario Vrancic in dieser Saison: Fünf Zweitliga-Einsätze für den FSV Mainz 05 in der Vorrunde. Acht Spiele für die Mainzer Oberliga-Amateure. Acht Partien im Trikot der deutschen U 19-Nationalmannschaft. Mittlerweile fühlt sich der 18-Jährige bei der DFB-Auswahl von Alt-Star Horst Hrubesch fast heimischer als am Bruchweg. Vorgestern kam Vrancic in der 78. Minute im Duell mit Serbien in Meuselwitz zum Zug. "Der Trainer wollte die Münchner Sven und Lars Bender mal gemeinsam spielen sehen, deshalb saß ich auf der Bank", so Vrancic. "Ansonsten bin ich weiter gesetzt", sagt er.

Die Deutschen siegten 3:0 und gehen als Favoriten in die Spiele der zweiten EM-Qualifikationsgruppe vom 18 bis 27. Mai in der Slowakei. Die EM-Endrunde läuft vom 14. bis 26. Juli in Tschechien. "Und da will ich natürlich hin. Und dann den Titel holen", sagt der Mainzer.

Dass Mario Vrancic im Verein nicht wie erwartet zum Zuge kommt in seiner ersten kompletten Profi-Saison, wurmt ihn. "Ich fühle mich komisch", sagt er. Und dann: "Ich hatte mir von Ausbildung und Entwicklung mehr erhofft." Weil er im Gegensatz zur vergangenen Saison, in der am Ende sogar sehr gut beim FC Bayern München spielte, gesundheitlich auf der Höhe ist, tut sich der mit einem Vertrag bis 2010 ausgestattete Techniker schwer, die Schuld bei sich selbst zu suchen. Dabei hat sich Mario Vrancic noch nicht an das Tempo in gehobenen Zweitliga-Gefilden gewöhnt. Die Handlungsgeschwindigkeit ist in sämtlichen Bereichen angesichts harter Zweikämpfe noch nicht den Erwartungen der Verantwortlichen entsprechend. "Aber ich bekomme keine Rückmeldung von oben", sagt der Youngster. Was aber nicht bedeuten soll, dass er sich alleine gelassen fühlt. "Ich wüsste dann nur, woran es liegt, dass ich nicht in die Mannschaft komme."

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