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Kuhnert gibt sich ganz gelassen
Vertragsverlängerung nur Frage der Zeit / Kehrt Wetklo auf Bank zurück?

Vom 23.04.2008
Das Wetklo-Comeback, eine mögliche Sippel-Verpflichtung und die eigene Zukunft - für Stephan Kuhnert, den Torwarttrainer des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05, gibt es derzeit einige Themen.


Von

Roland Hessel

Dabei gibt sich der 47-Jährige gelassen wie immer. So wiegelt Kuhnert ob seiner Vertragsverlängerung, die noch nicht schriftlich fixiert ist, ab. "Ich bin doch schon so lange hier. Und werde wohl auch bleiben", meint der ehemalige Profi, der seit 21 Jahren in Diensten des FSV Mainz 05 steht und seit 1999 als Torwarttrainer fungiert. "Irgendwann werden wir uns zusammen setzen. Beide Seiten wissen ja Bescheid", ist sich Kuhnert sicher, dass er sich mit 05-Manager Christian Heidel schnell einig werden wird.

Auch ob Christian Wetklo, der am Montag beim Test gegen die Offenbacher Kickers in Neu-Isenburg (1:2) erstmals seit seiner schweren Schulterverletzung vom 30. Oktober wieder für eine Halbzeit im Tor stand, schon am Sonntag beim Punktspiel in Osnabrück wieder zumindest auf die Bank zurückkehren wird, wollte Kuhnert noch nicht sagen. "Allzu viel hat er ja nicht zu tun bekommen. Wir werden jetzt die Trainingswoche noch abwarten und dann kurzfristig entscheiden."

Schließlich hat sich der Mainzer Torwarttrainer natürlich auch bereits mit einem möglichen 05-Interesse an Tobias Sippel, dem 19-jährigen Schlussmann des 1. FC Kaiserslautern, beschäftigt (siehe auch erste Sportseite). "Ich habe gehört, dass er uns angeboten wurde. Sicherlich ist er für sein Alter ein sehr talentierter Torwart, der in der schwierigen Phase, in der sich Kaiserslautern befindet, einen sehr guten Job macht", urteilt der 47-Jährige, der aber auch unterstreicht, dass mit Wetklo, Dimo Wache und Daniel Ischdonat alle drei 05-Keeper auch in der nächsten Saison mit einem Mainzer Vertrag ausgestattet sind. Und da auch Sippel selbst von Kontakten zu Mainz 05 nichts gehört haben will, bleibt auch diese Sache offen. "Er hat ja auch einen Vertrag für die Dritte Liga", weiß Kuhnert.

Noveski pausiert

An der gestrigen Trainingseinheit konnte Nikolce Noveski, der sich beim Spiel gegen Offenbach in der Schlussminute eine Oberschenkel-Prellung zugezogen hat, nicht teilnehmen. Nur eine Laufeinheit absolvierten Ranisav Jovanovic (Verhärtung) und Stefan Markolf (Sprunggelenksprobleme). Isaac Boakye (Magen-Darm-Infekt), Milorad Pekovic und Elkin Soto (beide Sprunggelenk), die allesamt zuletzt pausieren mussten, waren indes wieder mit von der Partie.

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CDU begutachtet künftigen Stadion-Standort

Vom 25.04.2008

Von Martin Recktenwald

BRETZENHEIM "Man merkt, die Frischluftschneise ist keine Erfindung", kommentierte Stadtratsmitglied Walter Konrad eine frische Brise, die über die Äcker am künftigen Standort der Coface-Arena strich. Die CDU-Fraktion traf sich gestern auf den Feldern, um sich vor Ort ein Bild vom Gelände des künftigen 05-Stadions zu machen.

Das Thema Frischluft spiele bei der Bauplanung eine entscheidende Rolle, erklärte der Baudezernent, Bürgermeister Norbert Schüler. "Die Höhe des Stadions wird begrenzt, und es wird in Ost-West-Richtung ausgerichtet - es bietet somit dem Wind weniger Widerstandsfläche", erläuterte er.

Verkehrsanbindung

Neben dem 05-Stadion entstehen 1100 zusätzliche Parkplätze. "Das bestehende Parkkonzept Bruchweg mit 2500 Plätzen rund um die Universität wird zusätzlich übernommen", ergänzte Schüler. Auch 150 neue Parkplätze an der Fachhochschule könnten genutzt werden."Die Zufahrt zum Stadion läuft für Besucher ausschließlich über den Europakreisel. Von der Koblenzer Straße aus ist nur Zufahrt für Sonderverkehr wie die Sanitätsdienste", verdeutlichte der Baudezernent anhand eines Übersichtsplans. Der reguläre Verkehr läuft vom Kreisel über eine dreispurige Zufahrt auf das Gelände.

Nahe dem Europakreisel werden auch die Busse des ÖPNV halten - die restlichen 800 Meter müssen die Fans zu Fuß laufen. Bei den Landwirten bestehe teilweise Furcht vor Vandalismus und Verschmutzung, brachte die CDU-Kreisvorsitzende Dr. Andrea Litzenburger in diesem Zusammenhang ins Gespräch. "Dieses Problem ist noch nicht gelöst", räumte Schüler ein. Bis zur Vorlage des komplett fertigen Masterplans am 3. Juni im Stadtvorstand sei aber auch diese, wie alle übrigen noch offenen Fragen, geklärt. Am 10. Juni soll dann eine zweite Bürgerbeteiligung durchgeführt werden, und am 13. Juni könnte der Stadtrat die PlanungsphaseI des formalen Bauplanungsverfahrens einleiten.

Die Belange der Ortsansässigen müssen dabei, nach Ansicht der CDU, im Auge behalten werden. "Für die 650 Meter entfernte Siedlung am Ostergraben könnte eine Verkehrsregelung eingeführt werden, ähnlich der jetzt am King-Park praktizierten", regte der Bürgermeister an. Anwohner hätten an den Spieltagen Zufahrt, aber eben keine Stadionbesucher auf Parkplatzsuche.

36 kritische Fragen

Kritisch sieht die Fraktion ödp/Freie Wähler den Stadionbau in Bretzenheim. In einer Anfrage im Stadtrat stellten sie 36 Fragen zu den Auswirkungen auf Landschaftsbild, Klima, Landwirtschaft, Standortumfeld, Verkehr und Wirtschaft. Nicht alle dieser Fragen könnten derzeit schon beantwortet werden, teilte Oberbürgermeister Jens Beutel (SPD) mit. Im Zuge des Bebauungsplanverfahrens werde dies jedoch geschehen, da der überwiegende Teil der Fragen ohnehin in Form von Bürgereingaben vorliege und bearbeitet werden müsse.

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Hoffen auf Hoogland-Einsatz

05-Rechtsverteidiger ohne Training nach Osnabrück / Wetklo im Kader

Vom 26.04.2008

Tim Hoogland, der mit Konditionstrainer Axel Busenkell eine Sonderschicht fuhr, und Felix Borja, der die freitägliche Trainingseinheit mit deutlich gebremsten Schaum absolvierte, bleiben die Sorgenkinder des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 vor dem richtungweisenden Match am Sonntag (14 Uhr) beim VfL Onsabrück.

"Ich gehe weiter davon aus, dass Hoogland spielen wird", gab sich 05-Trainer Jürgen Klopp nach der rund 80-minütigen Einheit, in der Torschusstraining auf dem Programm gestanden hatte, optimistisch. Der Rechtsverteidiger, der an einer Adduktoren-Verhärtung laboriert, ist am Freitag ebenso in den Bus gestiegen wie Felix Borja (Probleme an der Patellasehne), der - um es freundlich zu formulieren - das Training am Bruchweg sehr vorsichtig anging. "Man hat ja gesehen, wie er trainiert hat", meinte Klopp. Dennoch sollte der Stürmer am Sonntag in Niedersachsen zur Verfügung stehen.

Bis auf die Spieler, die für die Oberliga-Mannschaft abgestellt wurden (siehe auch unten stehenden Bericht), sind bis auf Stefan Markolf (Sprunggelenksprellung) alle Akteure nach Osnabrück gefahren. Linksverteidiger Markolf, der gebraucht werden könnte, falls Hoogland nicht spielen kann, könnte aber eventuell an diesem Samstag nachreisen.

Erstmals wieder im Kader steht auch Torhüter Christian Wetklo, der für Rainer Adolf (Beckenprellung) als zweiter Keeper auf der Bank Platz nehmen wird.

Dass das Spiel beim forschen Neuling kein leichtes wird, ist dabei allen bewusst. "Wir wissen, was auf uns zukommt und nehmen die Partie sehr ernst", sagte Mittelfeld-Akteur Daniel Gunkel vor der Abfahrt nach Niedersachsen. "Das Spiel ist sehr wichtig für die nächsten Wochen und wir haben die große Chance, einen Bigpoint zu landen", weiß der 28-Jährige. Dass es zuletzt auswärts nicht gerade rund lief, will der Freistoßspezialist nicht verhehlen. "Die letzten Spiele waren wirklich nicht so, wie sie sein sollten. Gerade in Augsburg haben wir uns sehr schwer getan", gibt Gunkel zu, der auf die offensive Spielweise der Osnabrücker baut. "Die spielen schon ein wenig ,wilde Sau´, das kommt uns entgegen. Aber auch wenn sie vielleicht etwas ganz anderes probieren, muss uns das egal sein. Wir müssen unser Ding durchziehen. Nur dann können wir unser Ziel auch erreichen."

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Wollitz: Ich passe zu vielen Vereinen

Osnabrücks Trainer glaubt an den Klassenerhalt

Vom 26.04.2008

Claus-Dieter Wollitz führte den VfL Osnabrück als Aufsteiger mit flottem Offensivfußball bislang zu 34 Punkten, auf Platz 13 in der Zweiten Liga. Am Sonntag erwartet der 42-Jährige Mainz 05 mit Chefcoach Jürgen Klopp. Mit Klopp duellierte sich Wollitz erstmals am 17. April 1991 als Spieler. Die Partie endete 0:0.


Herr Wollitz, Sie wollten Ihrem Team vor dem Saisonschlussspurt noch einmal Selbstvertrauen in den Trainingseinheiten einflößen. Was haben Sie angestellt?

Wollitz: Ha, das werde ich Ihnen gerade erzählen. Das ist eine Sache zwischen der Mannschaft und mir.

Vielleicht ansatzweise?

Wollitz: Nur soviel: Wir haben Inhalte gesucht, die uns in der Saison schon stark gemacht haben und diese wieder angesprochen.

Stürmer Thomas Reichenberger dürfte am besten zugehört haben. Schließlich ist er 14-fache Saisontorschütze seit neun Spielen ohne Erfolgserlebnis. Einen solchen Negativlauf hatte auch der 05er Felix Borja, bevor er gegen Paderborn wieder drei Mal traf....


Wollitz: Es haben schon ganz andere Stürmer solche Phasen durchgemacht, Leute, die in der Champions League spielen. So was passiert einfach. Da hilft nur eins: Weiterarbeiten, dann trifft man auch wieder. Dass Thomas in dieser Runde 14 Tore schießen würde, hat ihm doch kein Mensch zugetraut. Sicher wäre es mir auch lieber gewesen, er hätte sie etwas gleichmäßiger verteilt. Aber solange er uns noch zum Klassenerhalt schießt, ist mir alles egal. Dann hat er eine Supersaison hinter sich.

Jetzt kommen die 05er, dann geht´s noch gegen Jena, Fürth, 1860 und Offenbach. Der Vorsprung auf den ersten Nichtabstiegsplatz beträgt fünf Punkte. Sie dürften guter Dinge sein was den Ligaverbleib angeht, oder?

Wollitz: Natürlich. Wir müssen das Ganze nur noch verteidigen. Wobei es natürlich noch besser wäre, den Abstand auszubauen. Wir haben noch drei Heimspiele. Vier Punkte aus den letzten fünf Partien könnten schon reichen, da ist also beinahe jedes Spiel ein Matchball. Es gibt wirklich keinen Grund, weshalb wir uns verrückt machen sollten. Das müssen andere: Der 1. FC Kaiserslautern, Aue, Jena, Paderborn - eben die, die unten stehen. Vor Saisonbeginn waren sich alle einig, dass Osnabrück absteigt. Dann haben wir die Leute erst mit unseren Ergebnissen und dann unserer Art und Weise des Fußballspielens überrascht.

Der Lizenzerhalt für die kommende Saison ist an Auflagen und Bedingungen geknüpft. Der Nachweis ausreichender Liquidität muss geführt werden. Interessiert Sie so was, oder konzentrieren Sie sich nur auf den sportlichen Bereich?

Wollitz: Ich bin jetzt vier Jahre hier Trainer, deswegen interessiert mich so was natürlich. Als ich antrat, gab´s den Klub ja schon fast gar nicht mehr. Wir sind in der vergangenen Saison aufgestiegen, jetzt ist der Klassenerhalt realistisch. Die Perspektive stimmt. Aber natürlich müssen die wirtschaftlichen und infrastrukurellen Bedingungen auch wachsen. Die im Bau befindliche Nordtribüne ist ein wichtiger Schritt. Doch es muss bald auch in die Mannschaft investiert werden können, sonst reicht es auf Dauer nicht für Profifußball.

Es gibt Leute, die könnten sich Claus-Dieter Wollitz als Nachfolger von Jürgen Klopp im Fall des Mainzer Nichtaufstiegs vorstellen. Wie sehen Sie das?

Wollitz: Ich passe zu vielen Vereinen: Mainz, Köln, egal wie sie alle heißen, denn ich leiste gute Arbeit. Aber ich beschäftige mich jetzt wirklich nur mit dem VfL Osnabrück. Und für unsere Möglichkeiten ist die Saison, die wir gerade hinlegen, womöglich die größte Sensation in der Vereinsgeschichte.

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05-Manager Heidel im Interview
„Uns fehlen noch 11 Punkte zum Aufstieg“
Von MIRKO FRANK

BILD: Herr Heidel, Klopp hört beim ZDF auf. Auch auf Anraten von Mainz 05?

Heidel: „Quatsch! Das war ganz alleine seine Entscheidung. Mir wäre es genauso recht, wenn er weitermachen würde. Kloppo hat aufgrund seiner TV-Tätigkeit nicht eine Trainingseinheit am Bruchweg verpasst.“

BILD: Jetzt hat Mainz aber einen Werbeträger weniger...

Heidel: „Klar war es schön, wenn bei den Analysen rund um die DFB-Elf auch ab und zu mal der Name Mainz 05 fiel. Das war nett – mehr nicht.“

BILD: Morgen der nächste Aufstiegs-Thriller in Osnabrück. Niederlagen darf sich Mainz nicht mehr leisten!

Heidel: „Es muss das Ziel sein, jedes Spiel zu gewinnen. Auch in Osnabrück. Es ist mittlerweile ein Fünfkampf um zwei Aufstiegsplätze geworden. Dass Hoffenheim zuletzt geschwächelt hat – damit hatte ich nicht gerechnet.“

BILD: Wie viele Punkte braucht man für den Aufstieg?

Heidel: „60. Das heißt, uns fehlen noch elf Punkte.“

BILD: Mainz hat Erfahrung im Aufstiegskampf. Ist das am Ende entscheidend?

Heidel: „Na ja, da gibt es positive und negative Erfahrungen. Mit 64 Punkten und mit 62 Punkten haben wir den Aufstieg zweimal verpasst. Dann 2004 mit 54 Punkten geschafft. Fakt ist, und das ist unser Vorteil: Hier herrscht die größte Ruhe im Umfeld.“

BILD: Anders, als in Köln...

Heidel: „Ganz anders. Da ist der Druck vom 1. Spieltag da, unbedingt aufsteigen zu müssen.“

BILD: Apropos Köln. Nach dem „Zoff um Klopp“ mal was von ihrem Kölner Kollegen Michael Meier gehört?

Heidel: „Nein. Ich wollte durch meine Äußerungen keine Unruhe in Köln verursachen, aber Unruhe bei uns vermeiden. Das ist mir gelungen.“

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Mainz besiegt Osnabrück mit 2:1

Es war eine hitzige Partie, in der leidenschaftliche Osnabrücker am Ende den souveräneren Mainzern unterlagen. Die 05er behielten in den richtigen Situationen die Nerven, erwiesen sich als das abgebrühtere Team und konnten am Ende drei wichtige Punkte im Aufstiegskampf sammeln.

Die Gastgeber aus Osnabrück begannen beherzt, Nico Frommer hatte bereits in der sechsten Spielminute die Möglichkeit zum Führungstreffer, als Henning Grieneisen Tim Hoogland überlupfte und den VfL-Stürmer so im Strafraum bediente. Doch der Schusswinkel war zu spitz, Frommers Schuss segelte am Pfosten vorbei. Insgesamt präsentierten sich die Mainzer zunächst zurückhaltend und waren in der Anfangsphase des Spiels eindeutig das besonnenere Team. Die 05-Abwehr konnte jedoch den einen oder anderen Vorstoß der sehr agilen Osnabrücker Offensive gut im Zaum halten. Der VfL erarbeitete sich seine Gefährlichkeit mit vielen schnellen Pässen in die Spitzen, aber auch durch Standardsituationen wie den Freistoß von Pierre de Wit in der 20. Minute, der sein Ziel nur knapp verfehlte. Der erste Mainzer Torschuss folgte in der 23. Minute, doch Srdjan Baljaks schwacher Ball bereite Tino Berbig kaum Probleme. Auch zwei Freistöße von Daniel Gunkel brachten den Ball nicht gefährlich in die Nähe der Maschen. Der VfL war da erfolgreicher und kam in der 35. Minute zur Führung durch einen Elfmeter. Nico Frommer stolperte im Sechzehner über Neven Subotic, Schiedsrichter Stefan Lupp zeigte zum Unverständnis der Mainzer auf den Punkt. Daniel Ischdonat ahnte zwar die richte Ecke, doch Thomas Cichon netzte zum 1:0 ein. Die Osnabrücker Freude hielt aber nicht lange, denn die Mainzer glichen nur vier Minuten später aus. Nach einem Freistoß von Mirsolav Karhan behielt Neven Subotic im Strafaumkampf die Übersicht und stocherte das Spielgerät zum 1:1 ins Tor. Die Partie wurde hitziger, auf und neben dem Platz kam es zu Disputen über die Richtigkeit der Schiedsrichterentscheidungen, doch die 05er ließen sich nicht beirren und gingen Sekunden vor der Pause durch Felix Borja in Führung. Der Ecuadorianer setzte sich nach einem Steilpass erst gegen zwei VfL-Abwehrspieler durch und dann auch gegen den weit raus gekommenen Berbig, der Mainzer Stürmer konnte ins leere Tor einschieben. Kurz zuvor parierte der Osnabrücker Keeper noch einen Torschuss von Markus Feulner, der im Strafraum von Baljak bedient wurde.

Die Mainzer kamen nach dem Führungstreffer in letzter Sekunde gestärkt aus der Kabine und traten viel selbstbewusster auf als noch zu Beginn der Partie. Es ging mehr Offensivbewegung Latte. Osnabrück hatte sich allerdings schnell vom Rückstand erholt und zog ebenfalls wieder nach vorne. Thomas Reichenberger scheiterte zunächst an Ischdonat, dann verhinderte das Aluminium den Ausgleich durch einen Distanzschuss von Henning Grieneisen (57. Minute). Doch auch die Mainzer kamen zu ihren Chancen, Milorad Pekovic konnte sich allein vors Tor kämpfen, am Ende hatte Berbig noch seinen Fuß dazwischen (58. Minute). Die nächste Riesenmöglichkeit ging aufs Konto der Osnabrücker, der für Thomas Reichenberger zur Pause eingewechselte Rouwen Hennings verzog aus der zweiten Reihe Millimeter über die Latte (60. Minute). Die Atmosphäre blieb hitzig. Cichons Freistoß aus 17 Metern verfehlte in der 70 Minute sein Ziel genau wie Chadli Amris Torschuss aus spitzem Winkel (70. und 71. Minute). Auch Tim Hoogland konnte nicht einnetzen, sein Kopfball nach Ecke von Karhan war zu unplatziert (76. Minute). Amri hatte in der 78. Minute das 3:1 auf dem Fuß, doch sein Lupfer ging knapp über den Kasten. Gegen Ende der Partie versuchten die Osnabrücker die androhende Niederlage noch einmal abzuwenden, doch ohne Erfolg. Der eingewechselte Uwe Ehlers scheiterte nach Strafraumgestochere am bereits auf dem Boden befindlichen Ischdonat (88. Minute), dies war die letzte große Möglichkeit des Spiels, am Ende konnten die Mainzer drei wichtige Punkte im Aufstiegsrennen holen. Bereits am Freitag wartet der nächste Gegner auf die 05er, Kaiserslautern ist ab 18 Uhr am Bruchweg zu Gast.

VfL Osnabrück: Berbig – Schuon, Cichon, Ndjeng, Schäfer (86. Ehlers) – Thomik, Heidrich, de Wit, Grieneisen (71. Aziz) – Frommer, Reigenberger (46. Hennings)

Trainer: C.-D. Wollitz

Mainz 05: Ischdonat – Hoogland, Subotic, Noveski, Demirtas (86. Svensson) – Karhan, Gunkel, Pekovic, Feulner (60. Amri) – Borja (78. Boakye), Baljak

Trainer: J. Klopp



Schiedsrichter: S. Lupp (Zossen)

Tore: 1:0 Cichon (35. Minute, FE), 1:1 Subotic (39. Minute), 2:1 Borja (45. Minute)

Zuschauer: 10.000

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05er setzen ein Ausrufezeichen

Sieg in Osnabrück kann Schlüsselerlebnis sein

Vom 28.04.2008

Der FSV Mainz 05 hat sich gestern in einem vor leidenschaftlichen Fans leidenschaftlich geführten Spiel 2:1 beim VfL Osnabrück durchgesetzt und somit ein Ausrufezeichen im Zweitliga-Aufstiegskampf gesetzt.


Die Atmosphäre: Die osnatel Arena, früher Stadion "An der Bremer Brücke", ist etwas für Liebhaber. Mitten im Wohngebiet gelegen, erinnert sie auch wegen ihrer teilweisen Klinkerstein-Fassade an Wettkampfstätten in England. Aus dem Bauch der Haupttribüne kommt Grillgeruch. Männer und Frauen an den Zapfhähnen arbeiten im Akkord. Und die insgesamt 12000 Zuschauer gestern erfüllen das Stadion 90 Minuten mit speziellen Leben. Zu einem Musik-Mix des Film-Sountracks "Das Boot" und AC/DCs Thunderstruck betreten die Gladiatoren die Arena. Und diese liefern sich einen leidenschaftlichen Fight. Ab der 82. Minuten sind eigentlich alle K.o. 05-Coach Jürgen Klopp: "Das war richtig Fußball heute."

Das System: Klopp schickt die 05er im gewohnten 4-4-2 auf den Rasen. Im Vergleich zum 6:1 gegen den SC Paderborn ist Christian Demirtas für den gesperrten Linksverteidiger Marco Rose dabei. VfL-Coach Claus-Dieter Wollitz bietet ein 4-3-3 auf.

Erste Hälfte: Die Mainzer sind sofort drin im Spiel, betreiben extremes Pressing, die Osnabrücker sind beeindruckt. Doch schon nach drei Minuten lassen die 05er stark nach. Die auf mannschaftliche Geschlossenheit und Schnelligkeit gedrillten Gastgeber übernehmen die Initiative. Zwar ist der Elfmeter zum 1:0 unberechtigt, die Führung zu diesem Zeitpunkt aber verdient. Doch angeführt von Neven Subotic geben die Mainzer die passende Antwort - sie nutzen ihre individuellen Vorteile.

Zweite Hälfte: Wieder einmal verschludern die 05er beste Konterchancen. Wollitz schickt am Ende Innenverteidiger Uwe Ehlers in den Sturm. Die Osnabrücker flanken, was die Füße hergeben. Erfolglos.

Fazit: Der Sieg in dieser dichten Atmosphäre könnte das Schlüsselerlebnis im Endspurt sein. Die 05er versammelten sich zehn Minuten nach dem Abpfiff noch einmal zum Kreis auf dem Rasen und nahmen ein gutes Gefühl mit nach Hause.

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Auf Tribüne verbannt

Der Gelb gesperrte Marco Rose und der verletzte Torwart Dimo Wache, privat waren die beiden angereist, hatten es sich hinter dem Gehäuse von Daniel Ischdonat im Innenraum der osnatelArena bequem gemacht.

Aber nach ihren lautstarken Protesten beim Elfmeterpfiff "wurden wir", so die Schilderung von Rose, "unter Begleitung der örtlichen Polizei auf die Sitztribüne zu den Mainzer Zuschauern gesteckt."

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Der gute Sieg für Geist und Körper

05-Manager Heidel erhofft sich "Doping für die nächsten Spiele" / Strutz: Jetzt wird es richtig heiß

Vom 28.04.2008

Das Fanspiel in der Halbzeitpause hatte Symbolcharakter: Zwei Mainzer waren gegen zwei Osnabrücker angetreten - beim Torwandschießen und im Bierfaßschleppen. Die 05er waren treffsicher, die VfL-Anhänger gewannen beim Bier. Und so ging dann auch die Partie aus: Die Rheinhessen trafen, und die Norddeutschen waren umsonst viel gelaufen.

Gegen die anrennenden Osnabrücker stemmte sich vor allem Neven Subotic. Der offizielle Torschütze zum 1:1 meinte nach dem Abpfiff, er wisse nicht genau, ob er oder Nikolce Noveski den Ball über die Linie gedrückt habe. "Ich war auf jeden Fall dran, nur ob ich zuletzt den Ball berührt habe, das weiß ich wirklich nicht." Der 19-Jährige hat den Ex-Abwehrchef Manuel Friedrich längst vergessen lassen, der junge Innenverteidiger ist durch nichts zu erschüttern, ob unberechtigter Elfmeterpfiff gegen ihn oder nervöser Nebenmann. "Das war nie ein Elfmeter, ich habe komplett den Ball gespielt", schilderte Subotic die Aktion, der dann das 1:0 für die Gastgeber folgte. Genauso sicher umschiffte er die Frage nach dem nicht gegebenen, vielleicht aber berechtigten Elfmeter in der 69. Minute, als er Marcel Schuon am Trikot gezupft hatte. "Darf man niemand mehr berühren? Das war ein normaler Zweikampf." Für die kommenden Aufgaben hat Subotic nur Siege im Blick: "Wir dürfen nicht auf die anderen schauen. Wir dürfen nicht von anderen Resultaten abhängig sein. Ich habe erzählt bekommen, so war das bei den Nichtaufstiegen."

Auf der Tribüne zittern musste Marco Rose: "Es ist immer schwer zuschauen zu müssen", meinte der Linksverteidiger. Dass nach seiner Gelbsperre, und der nun fünften Gelben Karte für Nikolce Noveski die Abwehr wieder umgebaut werden muss, das schreckt den Linksverteidiger nicht: "Bo ist richtig gut drauf, der lässt nichts anbrennen", ist Rose von der Qualität Bo Svenssons, der für Noveski ins Team rücken wird, überzeugt.

Für 05-Präsident Harald Strutz war wichtig, dass ein "Bigpoint gesetzt" wurde. "Jetzt haben wir alles selbst in der Hand. Jetzt wird es richtig heiß", so der Klubchef. "Ich habe ja gesagt, jetzt geht die Saison richtig los." Das hoffen auch die VfL-Spieler, Kapitän Thomas Cichon eilte zu 05-Manager Christian Heidel: "Ein Sieg gegen Kaiserslautern, dann ist alles klar", wünschte sich der Abwehrspieler.

Für Heidel stand nach den 94 Minuten in der osnatel Arena fest: "Solch knappen Siege bleiben in Geist und Körper. Das ist wie Doping für die nächsten Spiele. Die Dramatik verstärkt alles." Lächelnd berichtete Heidel, dass man vor dem Spiel erfahren habe, dass Schiedsrichter Stefan Lupp noch nie einen Heimsieg gepfiffen habe...

Beim VfL Osnabrück haderten sie mit dem Unparteiischen, aber Heidel meinte, "er hat das alles sehr gleichmäßig verteilt". Nun fordert der 05-Manager zwei Heimsiege gegen den 1. FC Kaiserslautern und Alemannia Aachen. "Wir haben in zehn Tagen drei Spiele, danach kann schon alles vorbei sein. Die Mainzer müssen das vor den beiden Heimspielen so sehen. Ich hoffe, jetzt wird alles geschmückt in der Stadt und die Fahnen an die Autos gesteckt." Ob dies nun ein so genannter "Bigpoint" gewesen sei, da wollte sich der 44-Jährige nicht festlegen: "Wir haben zwei Heimspiele in Folge. Und wir spielen gegen den FCK, während Köln Hoffenheim empfängt. Mal sehen, was da passiert..."

Heidel wird allerdings zu viel über die Situation beim FCK gesprochen. "Auch für uns geht es um was. Was wir vorhaben, ist genauso wichtig. Wenn es für beide klappt, da habe ich ja gar nichts dagegen... Das ist jetzt eine kurze Woche und eine spannende Woche."

05-"Vize" Peter Arens bezeichnete den 2:1-Erfolg als "Büchsenöffner" für die letzten vier Spiele: FCK, Alemannia, 1. FC Köln und St. Pauli. Drei Mal zu Hause, einmal auswärts. "Man denkt, man hat schon alles erlebt...", wartet Arens auf weitere dramatische Spiele seiner Nullfünfer.

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Viele Emotionen und die besten Wünsche

Die Trainer bekommen sich heftig in die Wolle, aber auch schnell wieder in den Griff

Vom 28.04.2008

grü. Als sich 05-Chefcoach Jürgen Klopp, Co-Trainer Zeljko Buvac und der Osnabrücker Trainer Claus-Dieter Wollitz in der 40. Minute am Spielfeldrand heftig ankeiften, war nicht abzusehen, dass sich Klopp und der VfL-Kollege eineinhalb Stunden später mit einer heftigen Umarmung und den besten Wünschen verabschieden würden.

Buvac hatte Wollitz Ende der ersten Hälfte nach dessen Wutausbruch angesichts einer Schiedsrichter-Entscheidung zugerufen: "Red´ doch nicht so ein Scheiß´." Doch der Osnabrücker hatte etwas anderes verstanden, nämlich: Ihr spielt Scheiß´. Deswegen gerieten sich Wollitz und Buvac noch beim Gang in die Halbzeit fast in die Haare. 05-Teammanager Axel Schuster stürmte herbei, um zu schlichten. Dann klärte sich das Missverständnis auf. "So was passiert schon einmal in solch einer emotionalen Atmosphäre. Ich habe mich gleich entschuldigt und es gab ein Shake-Hands", so Wollitz.

In der Schlussphase war Klopp auf Christian Demirtas und Daniel Gunkel richtig sauer. Demirtas plagte ein Krampf. Als Klopp den Außenverteidiger fragte, ob er raus müsse, gab der 23-Jährige jedoch keine richtige Antwort. Also entschied Klopp eigenmächtig und schickte Bo Svensson aufs Feld. Als Gunkel in der vorletzten Minute auf dem Boden lag und routiniert Zeit schinden wollte, verbot Klopp 05-Arzt Dr. Klaus Gerlach zum Mittelfeldmann zu laufen. Der Cheftrainer wollte partout weitere Nachspielzeit verhindern - diese kostete die Mainzer bei Hannover 96 schon mal einen Sieg. "Und Daniel ist dann ja auch wieder aufgestanden." Auch Chadli Amri bekam noch sein Fett weg. "Dessen Puls war schon fünf Minuten nach der Einwechslung am Anschlag." Deswegen missrieten beste Konter.

Claus-Dieter Wollitz schließlich nahm sich im Abstiegskampf noch den ehemaligen Arbeitgeber 1. FC Kaiserslautern vor. "Ein paar Kilometer von Mainz weg wird seit Jahren Geld verbrannt. Aber da hebt der Stadtrat jetzt mal schnell die Hand und erlässt dem Klub 1,4 Millionen Euro. So was ist Wettbewerbsverzerrung. Aber ich weiß eins: Nach dem 34. Spieltag sind wir nicht abgestiegen."

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Mainz 05 springt zurück auf Rang drei

Zweitligist gewinnt nach spannender Partie mit 2:1 in Osnabrück / Subotic und Borja treffen

Vom 28.04.2008

OSNABRÜCK Der FSV Mainz 05 ist am 30. Spieltag der Zweiten Fußball-Bundesliga wieder auf den dritten Aufstiegsplatz gesprungen. Das Team von Jürgen Klopp setzte sich gestern vor 12000 Zuschauern in einer spannenden, emotionsgeladenen Partie beim VfL Osnabrück 2:1 (2:1) durch.
Von

Jens Grützner

Am Freitag kommt es nun zu einem besonderen Spiel am Bruchweg zwischen den 05ern und dem gegen den Abstieg kämpfenden 1. FC Kaiserslautern. 05-Trainer Jürgen Klopp: "Ich glaube, es gab noch kein Derby, in dem es um so viel ging. Das Spiel müssen wir gewinnen, wollen wir uns weiter in der Stadt aufhalten. "

Milorad Pekovic flitzte sofort zu Klopp und sprang diesem in die Arme. Bo Svensson, der den letzten gefährlichen Ball der Osnabrücker in der vierten Minute der Nachspielzeit aus dem 05-Strafraum getreten hatte, ballte die Fäuste und brüllte seine Freude heraus. Viele Mainzer eilten zu Keeper Daniel Ischdonat, der den Sieg durch seine Parade in der 88. Minute gegen den zwei Meter vor ihm stehenden Rouwen Hennings gesichert hatte. Derweil sanken die Osnabrücker auf den Rasen. Deren Abstiegskampf geht weiter. Die finalen Bilder bewegter 90 Fußballminuten.

Sicher: Die Gäste hätten aufgrund ihrer klaren Konterchancen in der zweiten Hälfte die Partie früh entscheiden müssen. "Aber für das Gesamterlebnis hier war es besser, dass wir sie nicht gesetzt haben", sagte Klopp. So erzitterte sich der FSV gegen kämpferische, zu Hause bärenstarke Aufsteiger die drei Punkte. Das schweißt weiter zusammen "Und das muss allen in Mainz den finalen Schub geben, das muss die letzte Euphorie in diesem Aufstiegskampf erzeugen", so der Coach.

Zumindest im Derby gegen den FCK müssen die 05er auf Innenverteidiger Nikolce Noveski verzichten. Der Mazedonier sah in der 42. Minute die fünfte Gelbe Karte. Noveski stand nun zum zweiten Mal auswärts in Serie neben sich. In Augsburg verschuldete er beide Gegentore beim 1:2. Gestern leitete er das 0:1 ein. In der 36. Minute verlor der Verteidiger den Ball gegen Marcel Schuon. Dieser schickte Nico Frommer in den 05-Strafraum. Nach einem Zweikampf dort mit Neven Subotic entschied Schiedsrichter Stefan Lupp auf Strafstoß. "Dass das kein Elfmeter war, ist klar", so VfL-Coach Claus-Dieter Wollitz. Doch Thomas Cichon verwandelte. Und die Führung war verdient, weil die Gastgeber nach starken Anfangsminuten der 05er deren plötzliche Lethargie, die fehlerhaften Zuspiele, nutzten, um sich selbst in Fahrt zu bringen.

Doch dieses Mal reagierten die 05er gut. Allen voran der 19-jährige Neven Subotic zeigte sich nicht geschockt vom Unglück. Nach einem Freistoß von Miroslav Karhan tauchten Subotic und Noveski am langen Pfosten auf, der Amerikaner drückte die Kugel über die Linie. "Aber das war kein freistoßwürdiges Foul", monierte Claus-Dieter Wollitz. Dabei hatte Andreas Schäfer dem Mainzer Tim Hoogland den Ellenbogen ins Gesicht gezogen. Es folgte die überragende Kombination aus Mainzer Sicht: Daniel Gunkel spielte einen langen Flachpass der Extraklasse - seine neunte Torvorlage der Saison. Denn Felix Borja setzte sich im Laufduell mit Dominique Ndjeng und den aus seinem Tor geeilten Tino Berbig durch. Der Ecuadorianer erzielte Saisontreffer Nummer 14 ins leere Netz.

In der zweiten Hälfte gab´s dann die katastrophalen Konter der Gäste. Der eingewechselte Chadli Amri (72., 80.) vergab genauso wie der völlig allein auf Berbig zulaufende Milorad Pekovic (58.) und Miroslav Karhan (74.). Auf der Gegenseite bestürmten die Osnabrücker mit aller Kraft weiter das Tor von Ischdonat. Henning Grieneisen donnerte die Kugel an die Latte (57.), Nico Frommer hätte nach einem tatsächlichen Foul von Neven Subotic einen Elfmeter erhalten können (69.) Claus-Dieter Wollitz: "Aber uns fehlt das Quäntchen Glück, in so einem Spiel noch ein Unentschieden zu holen." Jürgen Klopp: "Wir können aus diesem Spiel viel mitnehmen." Vor allem drei Punkte.

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Zurück auf den Plätzen des Glücks

Dem FSV Mainz 05 genügen in Osnabrück ein paar starke Minuten, um einen wichtigen Erfolg zu landen
VON DANIEL MEUREN

Am heutigen Montag wird Jürgen Klopp im Rahmen einer PR-Aktion der Brillenindustrie zum "Brillenträger des Jahres 2008" gekürt. In den kommenden, entscheidenden Wochen dürfte Klopp seine derart gewürdigte Sehhilfe genügen, um auch das Traumziel vom sofortigen Wiederaufstieg in die Bundesliga im Auge behalten zu können. Nach dem 2:1-Sieg beim VfL Osnabrück hat Mainz jedenfalls den Aufstiegsrang drei vom 1. FC Köln zurückerobert. "Das war heute sicher ein wichtiger Sieg, da wir gewonnen haben und Köln nicht", sagte auch Manager Christian Heidel.

Den fünften Auswärtserfolg der laufenden Spielzeit hatten die Mainzer einer starken Phase kurz vor der Pause zu verdanken, in der sie den Führungstreffer der Gastgeber nach einem unberechtigten Foulelfmeter durch Thomas Cichon in der 36. Minute zunächst quasi im Gegenzug egalisierten und dann in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs sogar noch das 2:1 erzielten. Das 1:1 nach einer Freistoßflanke von Miroslav Karhan war dabei ein Gemeinschaftswerk von Neven Subotic und Nikolce Noveski, die zuvor in der Entstehung des Osnabrücker Führungstreffers erhebliche Teilschuld auf ihre breiten Innenverteidigerschultern geladen hatten. Felix Borja profitierte bei seinem 14. Saisontreffer unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff schließlich von einem mustergültigen Pass von Daniel Gunkel. Der Ecuadorianer gewann anschließend das Sprintduell gegen seinen Gegenspieler Dominique Ndjeng, umkurvte VfL-Schlussmann Tino Berbig und schob den Ball ins leere Gehäuse.


Im zweiten Spielabschnitt ließen die Mainzer zahlreiche Kontergelegenheiten ungenutzt und mussten den Auswärtserfolg in der Schlussphase in einer Abwehrschlacht verteidigen. Bei einem Lattentreffer des Osnabrücker Stürmers Rouwen Hennings hatten die Mainzer obendrein großes Glück. Manager Heidel bemängelte unterdessen die anfängliche Passivität des Aufstiegsanwärters, der sich in der ersten halben Stunde vom abstiegsgefährdeten Gastgeber den Schneid abkaufen ließ. "Vielleicht hat der völlig unberechtigte Elfmeter für Osnabrück unsere Mannschaft aus dieser Lethargie gerissen", sagte Heidel, dessen Mannschaft am kommenden Freitag gegen den 1. FC Kaiserslautern auf Noveski wegen einer Gelbsperre verzichten muss.

"Es ist jetzt mein Herzenswunsch, dass wir aufsteigen ", sagte derweil Coach Klopp, der bekanntlich nur im Aufstiegsfall seine bislang sieben Jahre währende Arbeit am Bruchweg um eine weitere Spielzeit verlängern würde. "Wir haben auf jeden Fall eine gute Ausgangsposition." Für diese zuversichtliche Prognose muss Klopp nicht mal auf eine rosarote Brille zurückgreifen.

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Elkin Soto wird am Dienstag im Training des 1. FSV Mainz 05 fehlen. Der Kolumbianer begibt sich gemeinsam mit 05-Manager Christian Heidel zum Internationalen Sportgerichtshof (CAS) nach Lausanne, der am Mittwoch als letzte Entscheidungsinstanz im Vertragsstreit zwischen Soto und seinem ehemaligen Klub Once Caldas ein Urteil fällt. Elkin Soto wird vertreten vom bekannten Schweizer Rechtsanwalt Gianpaolo Moneteri. Once Caldas wirft Elkin Soto im Zusammenhang mit dem Wechsel zum 1. FSV Mainz 05 im Januar 2007 Vertragsbruch vor, der 27-Jährige bestreitet dies entschieden.

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Heidel: "Jetzt zählt´s" / Will der KSC Hoogland?

Vom 29.04.2008

Die Freude über den wichtigen Auswärtserfolg beim VfL Osnabrück ist noch gegenwärtig, da richten sich die Blicke des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 schon auf das nächste Groß-Ereignis. Am Freitag können die Rheinhessen im rheinland-pfälzischen Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern (18 Uhr, Bruchweg) den nächsten Schritt in Richtung Aufstieg machen.


Von

Jens Grützner

und Roland Hessel

"Wir haben schon jede Menge Resonanz bekommen. Die Stadt rüstet für das Spiel", freute sich gestern 05-Manager Christian Heidel, der natürlich weiß, dass das der Dreier im Derby immens wichtig wäre, aber auch sagt: "Rechenspiele bringen nichts. Wir müssen nur auf uns schauen." Fakt ist, dass Mainz aufsteigt, wenn die restlichen vier Spiele gewonnen werden. "Aber das sagen die Kölner ja auch", weiß Heidel, dass die Rheinländer, die derzeit einen Zähler hinter Mainz stehen und die 05er am vorletzten Spieltag empfangen, die gleiche Ausgangslage haben: "Vor zwei Wochen hatte der FC gedacht, er wäre schon aufgestiegen" - nach der 1:2-Pleite der 05er in Augsburg lag der Topfavorit wieder auf Platz drei. Doch zwei Spieltage später hat sich das Blatt gewendet, weil die Kölner jetzt in der Nachspielzeit das 3:3 in Aue kassierten und der FSV eben 2:1 in Osnabrück siegte. "Es geht darum, Ruhe zu bewahren. Das haben wir auch getan, als der FC in der Trainerfrage Unruhe zu uns bringen wollte", so der Mainzer. Der Kölner Manager Michael Meier hatte Heidel öffentlich zum Lügner gestempelt, nachdem dieser auf wiederholte Anfragen Kölner Medien erklärte hatte, dass es mal ein Treffen zwischen 05-Coach Jürgen Klopp und Meier wegen einer möglichen gemeinsamen Zukunft beim Traditionsverein gegeben habe. Denn die Zukunft von Trainer Christoph Daum beim FC ist selbst im Fall des Aufstiegs nicht geklärt. Meier warf Heidel öffentlich vor, absichtlich Störfeuer abzubrennen. "Jetzt spielen die Kölner gegen Hoffenheim, das gucken wir uns mal ganz genau an", so Heidel. Es ist das Duell des Zweiten beim Vierten. Die Kölner stehen in dieser Partie am Sonntag unter großem Zugzwang. Dass die 05er ihrerseits schon am Freitag im Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern wieder etwas zu verlieren haben - und mit dieser Situation noch nie gut umgegangen sind -, erschreckt Heidel nicht. "Jetzt zählt´s. Wir haben noch drei Heimspiele und das Auswärtsspiel in Köln. Unsere Ausgangslage ist besser als die 2004 beim ersten Aufstieg. Vier Siege und wir sind durch." Aber die 05er wollen, egal , was gegen den FCK passiert, weiter Ruhe bewahren. "Eine Garantie für Erfolge ist das nicht, aber Ruhe hat uns bisher immer geholfen."

Die Ruhe bewahren will Heidel auch bei den Spekulationen, dass Bundesligist Karlsruher SC neben Markus Feulner (wir berichteten) auch Interesse an Tim Hoogland signalisiert hat. "Ich weiß, dass KSC-Manager Rolf Dohmen mit unserem Präsidenten Harald Strutz kurz über Feulner gesprochen hat. Aber wir sehen das alles ganz entspannt. Es ist legitim, dass Interesse vorhanden ist, aber ich werde jedem sagen, dass er gerne am 19. Mai noch einmal anrufen darf. Derzeit haben wir nur eines im Kopf. Und das ist der Freitag." Dass Spieler wie Hoogland sich beeinflussen lassen, schließt der 40-Jährige ebenfalls aus. "Ich glaube nicht, dass Tim jetzt auf dem Sofa sitzt und grübelt. Auch er hat ein Ziel. Und das ist der Aufstieg mit Mainz 05."

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MAINZ Vor dem Rheinland-Pfalz-Derby zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und dem 1. FC Kaiserslautern am Freitag bittet die Polizei die Fans um Fair Play. Im ausverkauften Stadion am Bruchweg werden 20.300 Besucher das Spiel zwischen dem Aufstiegsaspiranten Mainz 05 und dem abstiegsbedrohten FCK erleben.
Die Mainzer Polizei setzt darauf, dass sich die Rivalität zwischen Fans aus Rheinhessen und der Pfalz nur in lautstarker Unterstützung ihrer Teams im Stadion ausdrückt. Ansonsten sei die Strategie, so Polizeisprecherin Heidi Nägel, dass man alle Personen, die unangenehm auffallen – ob durch übermäßigen Alkoholkonsum oder durch Randale – ansprechen und „notfalls nach Hause oder in Gewahrsam schicken“ werde. Zudem würden auch Stadionverbote kontrolliert, wer trotz Verbots rund ums Derby oder in der Stadt auffalle, müsse mit Konsequenzen rechnen.

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Noch kein Derby-Sieg in Zweiter Liga

Bilanz zwischen Mainz 05 und FCK absolut ausgeglichen / Ausgangslage wie vor Hinspiel

Vom 30.04.2008

MAINZ/KAISERSLAUTERN Natürlich haben der FSV Mainz 05 und der 1. FC Kaiserslautern, die am Freitag (18 Uhr) beim ultimativen Zweitliga-Derby am längst ausverkauften Mainzer Bruchweg aufeinander treffen, schon unzählige Male die Klingen gekreuzt. Um Punkte im Profi-Fußball ging es allerdings noch nicht so häufig. Sieben Duelle stehen bis dato zu Buche. Und die Bilanz ist absolut ausgeglichen.

Dreimal in Liga zwei, viermal in Liga eins gab es den rheinland-pfälzischen Vergleich. Und während im Unterhaus die Begegnungen allesamt ohne Sieger blieben, gewannen die Rheinhessen in der Beletage ebenso zwei Partien wie die Pfälzer - jeweils einmal auswärts und einmal daheim. Lediglich im Torverhältnis hat der FCK hauchdünn die Nase vorn. Er "führt" mit 7:6 Treffern.

Freitag, 6. September 1996:

38000 Zuschauer pilgerten zum Betzenberg, um dem ersten Aufeinandertreffen der beiden Rivalen in der Zweiten Liga beizuwohnen. Die Lauterer, die als Bundesliga-Gründungsmitglied erstmals im Unterhaus um Punkte kämpften, gingen als Favorit in die Partie, aber erst in der 70. Minute durch Michael Schjönberg in Führung. Der eingewechselte Marco Grevelhörster markierte zehn Minuten später den Endstand. Während beim FCK Weltmeister Andreas Brehme noch den klassischen Libero gab, stand im 05-Tor der derzeitig verletzte Dimo Wache.

Montag, 24. März 1997:

Das "Rückspiel" im picke-packe vollen Bruchweg, der seinerzeit mit 13551 Zuschauern ausverkauft war, wurde zur Nullnummer. Dabei durften die Mainzer über eine halbe Stunde in Überzahl agieren, weil Schjönberg nach einer Tätlichkeit an Jürgen Klopp in der 53. Minute die Rote Karte gesehen hatte. Der aktuelle 05-Trainer durfte damals übrigens im Sturm agieren.

Sonntag, 5. Dezember 2004: Erstes Aufeinandertreffen der Rheinland-Pfälzer in der Bundesliga. Die Neulinge aus Mainz, die so stark in die Saison gestartet waren, waren hochmotiviert, brachten aber vor 46615 Fans in Kaiserslautern kein Bein auf den Boden. Mathias Abel (20.) per Eigentor sowie Kamil Kosowski (59.) sorgten für den verdienten FCK-Erfolg. In der Mainzer Startaufstellung standen Wache und Nikolce Noveski, die heute noch das 05-Trikot tragen. Auf der Bank saßen Christian Wetklo und Marco Rose. Ebenfalls auf Mainzer Seite agierte Linksverteidiger Benjamin Weigelt, der derzeit im Lauterer Kader steht.

Samstag, 14. Mai 2005:

Das "Rückspiel" wurde zur großen 05-Partie. Einen Spieltag zuvor hatten die Mainzer nämlich trotz einer 2:4-Niederlage gegen den FC Bayern München den Klassenerhalt gefeiert. Dem entsprechend gelöst trumpfte die Heimmannschaft auf, die nach Toren von Abel, Lucien Mettomo (Eigentor) und Noveski einen hochverdienten Sieg einfuhr. Lautern hatte durch Ioannis Amanatidis zum zwischenzeitlichen 1:1 ausgeglichen. Erst als vier Minuten vor dem Ende Noveski ein Eigentor unterlief, kam noch Spannung auf.

Mittwoch, 21. September: Mit fünf Niederlagen am Stück waren die Mainzer katastrophal in ihr zweites Bundesliga-Jahr gestartet. Die Partie am Betze wurde so zum Schicksalsspiel für die 05er deklariert. Und die Mainzer hielten dem Druck stand. Michael Thurk vor der Pause und Benjamin Auer in der Schlussminute schossen den Mainzer Sieg heraus. Unrühmlicher Höhepunkt: Der Lauterer Kapitän Ciriaco Sforza sah nach einem üblen Foul an Petr Ruman kurz vor der Pause die Rote Karte.

Samstag, 25. Februar 2006: Buchstäblich auf Augenhöhe begegneten sich die beiden Derby-Kontrahenten in der Rückrunde. Bei Punktgleichheit standen die Mainzer nur aufgrund des besseren Torverhältnisses vor den Pfälzern. Doch der 05-Heimvorteil zog nicht. Boubacar Sanogo, der mittlerweile für Werder Bremen auf Torejagd geht, sorgte mit seinem Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten für FCK-Jubel und Entsetzen beim Mainzer Anhang.

Montag, 26. November 2008:

Nach elf Jahren Pause das dritte Zweitliga-Duell zwischen FCK und 05. Und wie in den beiden zuvor gab´s keinen Sieger. In einer mäßigen Begegnung fielen keine Tore. Mainz blieb dennoch auf einem Aufstiegsplatz, Kaiserslautern auf einem Abstiegsplatz. An dieser Ausgangslage hat sich nichts geändert...

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Emotionen dosieren

Eigentlich sollte alles bereitet sein für ein denkwürdiges Match. Angenehme Temperaturen. Ein Spiel unter Flutlicht. Volle Ränge. Ein Derby - das Derby in Rheinland-Pfalz. Hier der FSV Mainz 05, der sich im zurückliegenden Heimspiel gegen den SC Paderborn aufgrund seiner individuellen und spielerischen Klasse 6:1 durchsetzte und beim VfL Osnabrück auch die nötige Leidenschaft an den Tag legte, um einen 2:1-Erfolg in hitziger Atmosphäre zu erzwingen: Sechs Punkte in zwei Partien auf dem Weg zum Aufstieg. Und da der 1. FC Kaiserslautern, der sich in den beiden zurückliegenden Duellen am heimischen Betzenberg 2:0 gegen den FC Augsburg und 2:1 gegen Alemannia Aachen durchsetzte. Weil er sowohl kämpferisch als auch spielerisch überzeugte. Sechs Punkte in zwei Partien auf dem Weg zum Klassenerhalt. Die Mainzer strotzen wieder vor Selbstbewusstsein, nachdem sie den 1.FC Köln auf Platz vier verdrängt haben. Die Lauterer saugen viel Kraft aus der Tatsache, dass sie unabhängig vom Schicksal der TuS Koblenz an Kickers Offenbach und den VfL Osnabrück rangesprintet sind. Hier predigt Jürgen Klopp seit Jahren unbedingte Gier in 90 Minuten Fußball. Da signalisiert jetzt der Slogan "Lautrer Herzblut", auf was es ankommt. Vor vermeintlichen Saisonhöhepunkten wie dem am Freitag geht es gerne darum, dass die Profis über die Grenzen des Normalen gehen sollen. Fußball als extreme Willensleistung, in jedem Zweikampf, in jedem Laufduell, bei jedem Torschuss, bei jeder Parade. Aber gerade in solchen Partien kommt mitunter alles anders als erwartet. Statt eines denkwürdigen Matches ein lahmer Kick. Weil der Kopf streikt, weil die Begegnung emotional zu überfrachtet ist. Also: cool bleiben. Was die individuelle Qualität betrifft, liegt der Vorteil sicher klar auf Mainzer Seite. Aber das muss in 90 Minuten nichts heißen. Das Schöne an dieser Partie: Egal, wie sie ausgeht, entschieden ist danach weiter nichts im Auf- und Abstiegskampf der Zweiten Liga.

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05-Mittelfeldmann Markus Feulner fordert im Derby Konzentration von Beginn an

Vom 30.04.2008

Der Countdown läuft. Noch zwei Tage bis zum Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern. "Dann müssen wir von der ersten Minuten an hellwach sein, dann dürfen wir uns nicht erst wieder von einem Gegentor wecken lassen", fordert Mittelfeldmann Markus Feulner. "Denn Lautern steht hinten wohl sicherer als die Osnabrücker."


Von

Jens Grützner

Markus Feulner fühlt sich in den vergangenen Wochen etwas zu schlecht bewertet. Dass der Mittelfeldspieler des FSV Mainz 05 in der Rückrunde erst zwei Treffer in seiner Bilanz stehen hat, dass er trotz allen läuferischen Engagements nicht mehr den Zug zum Tor entwickelt wie zu Rundenbeginn, als er ständig auf den Kasten zielte und mit vier Toren in vier Partien glänzend da stand, gibt der 26-Jährige zu. "Aber ich hole viele Freistöße und Ecken raus, die Daniel Gunkel nutzen kann", sagt er. "Nur taucht das nirgends auf."

Allerdings sagt auch Trainer Jürgen Klopp, dass "Markus natürlich noch besser spielen kann. Manchmal verpasst er den richtigen Zeitpunkt des Abspiels." Aber es sei nicht so, dass man ihn aus irgendeinem Leistungsloch ziehen müsse. Das Gute an Feulner, so der 40-Jährige: "Er zieht Kraft aus Eins-gegen-eins-Situationen und macht den Gegner müde."

Dass Klopp Feulner vergangenen Sonntag beim 2:1 in Osnabrück bereits in der 62. Minute vom Platz holte, hatte nichts mit etwaiger Müdigkeit des Mittelfeldspielers zu tun. "Wir wollten auf Konter setzen. Und hätten wir einen verwandelt, wäre es wohl gar nicht mehr zu Osnabrücker Lattentreffern gekommen", so Feulner selbst. Doch der eingewechselte Chadli Amri und die verbliebenen Kollegen scheiterten. Dazu Jürgen Klopp: "Wir haben Konter in dieser Saison schon häufig reingemacht, aber nicht häufig genug. Trotzdem war unser Umschaltspiel in der zweiten Hälfte richtig gut. Das nehmen wir mit in den Freitag, in den Saisonschlussspurt"

Feulner hofft, dass "wir das Derby ganz normal angehen. Es geht ja auch nur um drei Punkte. Wir müssen uns voll auf unsere Stärken konzentrieren. Von der ersten Minute an." Dass der ein oder andere 05er übermotiviert in diese Partie gehen könnte, kann Jürgen Klopp nicht ausschließen. "Aber wir haben ja mittlerweile Erfahrung mit diesen Situationen." Jeder wisse, um was es gehe, fertig.

Dass Bundesliga-Aufsteiger Karlsruher SC bei den 05ern wegen einer möglichen Verpflichtung von Markus Feulner im Fall des Mainzer Nichtaufstiegs anfragte, hat der Profi mit Vertrag bis 2009 vernommen. "Es ehrt mich, dass sich ein Bundesligist um mich bemüht, aber ich hatte keinen Kontakt. Ich konzentriere mich voll auf den Aufstieg", so Feulner. Dass die Karlsruher allerdings auf der Suche nach einem Ersatz für Tamas Hajnal ein Auge auf den Mainzer geworfen haben, kann dieser nicht ganz verstehen. "Wir sind unterschiedliche Typen."

Elkin Soto verpasste gestern als einziger die Trainingseinheit der Mainzer. Soto weilt bis heute mit 05-Manager Christian Heidel beim Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne, um die Rechtmäßigkeit seines Wechsels von Once Caldas an den Bruchweg vor eineinhalb Jahren klären zu lassen. "Ich hoffe natürlich, dass es gut für ihn ausgeht", sagt Klopp. "Vielleicht setzt das dann noch einmal zusätzliche Kräfte bei ihm frei." Soto sitzt Markus Feulner im Nacken, was die Position im linken Mittelfeld angeht.

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Noch kein Derby-Sieg in Zweiter Liga

Bilanz zwischen Mainz 05 und FCK absolut ausgeglichen / Ausgangslage wie vor Hinspiel

Vom 30.04.2008

MAINZ/KAISERSLAUTERN Natürlich haben der FSV Mainz 05 und der 1. FC Kaiserslautern, die am Freitag (18 Uhr) beim ultimativen Zweitliga-Derby am längst ausverkauften Mainzer Bruchweg aufeinander treffen, schon unzählige Male die Klingen gekreuzt. Um Punkte im Profi-Fußball ging es allerdings noch nicht so häufig. Sieben Duelle stehen bis dato zu Buche. Und die Bilanz ist absolut ausgeglichen.

Dreimal in Liga zwei, viermal in Liga eins gab es den rheinland-pfälzischen Vergleich. Und während im Unterhaus die Begegnungen allesamt ohne Sieger blieben, gewannen die Rheinhessen in der Beletage ebenso zwei Partien wie die Pfälzer - jeweils einmal auswärts und einmal daheim. Lediglich im Torverhältnis hat der FCK hauchdünn die Nase vorn. Er "führt" mit 7:6 Treffern.

Freitag, 6. September 1996:

38000 Zuschauer pilgerten zum Betzenberg, um dem ersten Aufeinandertreffen der beiden Rivalen in der Zweiten Liga beizuwohnen. Die Lauterer, die als Bundesliga-Gründungsmitglied erstmals im Unterhaus um Punkte kämpften, gingen als Favorit in die Partie, aber erst in der 70. Minute durch Michael Schjönberg in Führung. Der eingewechselte Marco Grevelhörster markierte zehn Minuten später den Endstand. Während beim FCK Weltmeister Andreas Brehme noch den klassischen Libero gab, stand im 05-Tor der derzeitig verletzte Dimo Wache.

Montag, 24. März 1997:

Das "Rückspiel" im picke-packe vollen Bruchweg, der seinerzeit mit 13551 Zuschauern ausverkauft war, wurde zur Nullnummer. Dabei durften die Mainzer über eine halbe Stunde in Überzahl agieren, weil Schjönberg nach einer Tätlichkeit an Jürgen Klopp in der 53. Minute die Rote Karte gesehen hatte. Der aktuelle 05-Trainer durfte damals übrigens im Sturm agieren.

Sonntag, 5. Dezember 2004: Erstes Aufeinandertreffen der Rheinland-Pfälzer in der Bundesliga. Die Neulinge aus Mainz, die so stark in die Saison gestartet waren, waren hochmotiviert, brachten aber vor 46615 Fans in Kaiserslautern kein Bein auf den Boden. Mathias Abel (20.) per Eigentor sowie Kamil Kosowski (59.) sorgten für den verdienten FCK-Erfolg. In der Mainzer Startaufstellung standen Wache und Nikolce Noveski, die heute noch das 05-Trikot tragen. Auf der Bank saßen Christian Wetklo und Marco Rose. Ebenfalls auf Mainzer Seite agierte Linksverteidiger Benjamin Weigelt, der derzeit im Lauterer Kader steht.

Samstag, 14. Mai 2005:

Das "Rückspiel" wurde zur großen 05-Partie. Einen Spieltag zuvor hatten die Mainzer nämlich trotz einer 2:4-Niederlage gegen den FC Bayern München den Klassenerhalt gefeiert. Dem entsprechend gelöst trumpfte die Heimmannschaft auf, die nach Toren von Abel, Lucien Mettomo (Eigentor) und Noveski einen hochverdienten Sieg einfuhr. Lautern hatte durch Ioannis Amanatidis zum zwischenzeitlichen 1:1 ausgeglichen. Erst als vier Minuten vor dem Ende Noveski ein Eigentor unterlief, kam noch Spannung auf.

Mittwoch, 21. September: Mit fünf Niederlagen am Stück waren die Mainzer katastrophal in ihr zweites Bundesliga-Jahr gestartet. Die Partie am Betze wurde so zum Schicksalsspiel für die 05er deklariert. Und die Mainzer hielten dem Druck stand. Michael Thurk vor der Pause und Benjamin Auer in der Schlussminute schossen den Mainzer Sieg heraus. Unrühmlicher Höhepunkt: Der Lauterer Kapitän Ciriaco Sforza sah nach einem üblen Foul an Petr Ruman kurz vor der Pause die Rote Karte.

Samstag, 25. Februar 2006: Buchstäblich auf Augenhöhe begegneten sich die beiden Derby-Kontrahenten in der Rückrunde. Bei Punktgleichheit standen die Mainzer nur aufgrund des besseren Torverhältnisses vor den Pfälzern. Doch der 05-Heimvorteil zog nicht. Boubacar Sanogo, der mittlerweile für Werder Bremen auf Torejagd geht, sorgte mit seinem Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten für FCK-Jubel und Entsetzen beim Mainzer Anhang.

Montag, 26. November 2008:

Nach elf Jahren Pause das dritte Zweitliga-Duell zwischen FCK und 05. Und wie in den beiden zuvor gab´s keinen Sieger. In einer mäßigen Begegnung fielen keine Tore. Mainz blieb dennoch auf einem Aufstiegsplatz, Kaiserslautern auf einem Abstiegsplatz. An dieser Ausgangslage hat sich nichts geändert...

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Die Entscheidung im Vertragsstreit zwischen Elkin Soto und seinem ehemaligen Klub Once Caldas fällt voraussichtlich innerhalb der nächsten vier Wochen. Am Mittwoch nahm der Mittelfeldspieler des 1. FSV Mainz 05, vertreten durch den Schweizer Rechtsanwalt Gianpaolo Monteneri und in Begleitung von 05-Manager Christian Heidel, an der vierstündigen Anhörung durch den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne teil, der als letzte Entscheidungsinstanz urteilen wird.

„Die Parteien sind angehört worden, Once Caldas war durch einen Anwalt vertreten. Wir hoffen weiterhin auf eine positive Entscheidung für Elkin Soto, werden aber das laufende Verfahren nicht kommentieren“, sagte 05-Manager Christian Heidel.

Once Caldas wirft Elkin Soto im Zusammenhang mit dem Wechsel zum 1. FSV Mainz 05 im Januar 2007 Vertragsbruch vor, der 27-Jährige bestreitet dies entschieden.

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05-Fans sind in der Pfalz dünn gesät

Vom 01.05.2008

Von
Werner Wenzel

Ihm sei kein 05-Fan in der Pfalz bekannt, sagt der Vorsitzende der Supporters Mainz, Christian Gomolzig. Das sei wohl historisch bedingt. Und selbst wenn es welche gäbe, meint ein 05-Fan, dann würde die Verbundenheit mit den Mainzern wohl eher im Verborgenen gepflegt. Das sieht Brigitte Giehle anders. Denn sie hat vor einigen Jahren ihr Herz für die Nullfünfer und Kloppo entdeckt - nicht zuletzt, weil ihr siebenjähriger Enkel begeisterter Nullfünfer ist. Seither hofft und bangt sie mit den Mainzern und fährt im pfälzischen Merzalben auch einen 05-Aufkleber auf dem Auto spazieren - also ganz öffentlich und mitten im FCK-Hoheitsgebiet. Früher prangte am Wagenheck neben dem 05-Aufkleber auch noch einer vom FCK. Den hatte Ehemann Siegfried angebracht. Doch seit ein neues Auto im Haus ist, gibt es nur noch einen Aufkleber. "Ich bin fer die Määnzer", sagt Brigitte Giehle. Sie sollten am Freitag gewinnen, denn "es wäre schön, wenn Kloppo noch ein Jahr bleibt". In der pfälzischen Diaspora dürfte die 05-Anhängerin ("Das ist so und das bleibt so") absolute Ausnahme sein. Obwohl direkt im Nachbarort Christoph Steigner lebt und arbeitet. Der Bassist der Band "Se Bummtschacks" hat zwar viele 05-Stadionhits mit gestaltet, aber anders als Sänger und AZ-Kolumnist Sven Hieronymus mit Fußball nicht viel am Hut.

Eine Besonderheit in der Szene ist sicher ein Fan aus dem 05-Internet-Forum "Kigges". Denn wie sein Spitzname "Bruchwegteufel" schon andeutet, ist der 29-jährige Mainzer Anhänger beider Teams. Fest in FCK-Hand ist derweil nicht nur die Staatskanzlei mitten in Mainz. Die Stadt sei eben ein Hort der Toleranz, meint auch Christian Gomolzig von den Supporters, wenn er davon erzählt, dass hier ein Arzt seine Praxis komplett mit FCK-Devotionalien ausgestattet hat. "Sich das umgekehrt in der Pfalz vorzustellen, das fällt mir schwer."

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FSV ist in Angriff und Abwehr top - der FCK nur hinten

Werden die Gastgeber ihrer klaren Favoritenrolle ím Derby gerecht?

Vom 01.05.2008

grü/tt. Ein paar Zahlen: Der FSV Mainz 05 hat bis zum 31. Zweitliga-Spieltag 20 Punkte mehr geholt als der 1. FC Kaiserslautern. Die Heimbilanz der 05er in dieser Saison: Neun Siege, vier Remis, eine Niederlage. Die Auswärtsbilanz der Pfälzer: Drei Erfolge, sechs Unentschieden, sechs Pleiten. Die Rollen im Derby am Freitagabend sind klar verteilt. Und trotzdem kann in 90 Minuten natürlich alles passieren. Schließlich hat der FSV schon Punkte gegen die Kellerkinder Carl Zeiss Jena und FC Augsburg am Bruchweg gelassen. Hier die 05-Formation und die der Lauterer in einer Gegenüberstellung:


FSV Mainz 05

Tor

Daniel Ischdonat: Die Bilanz des etatmäßigen dritten Keepers in zwölf Spielen: Sechs Siege, vier Remis, zwei Niederlagen. Ein schwacher Auftritt gegen Greuther Fürth am 19. Spieltag kostete Ischdonat zunächst wieder den Platz, doch er profitierte vor dem 6:1 gegen Paderborn erneut von einer Verletzung Dimo Waches. Gegen Osnabrück stark auf der Linie und bei hohen Bällen.


Abwehr

Der FSV Mainz 05 stellt die stärkste Abwehr der Liga mit nur 31 Gegentoren.

Tim Hoogland: Hinten immer wieder mit kleineren Unsicherheiten und Zweikampfniederlagen. Aber explosiv im Spiel nach vorne. Fünf Tore. Erzielte die Siegtreffer gegen Köln und Offenbach.

Bo Svensson: Rückt für den gesperrten Nikolce Noveski ins Team. Bei seinen bisherigen neun Einsätzen ein absolut solider Arbeiter.

Neven Subotic: Das Mainzer Wunderkind mit seinen 19 Jahren. Hinten top und vorne mit vier Treffern.

Marco Rose: Sollte nach seiner absolvierten Gelbsperre wieder an die Leistung anknüpfen, die er in einigen Spielen der Rückrunde zeigte. Immer mutiger im Gang nach vorne.


Mittelfeld

Miroslav Karhan: Der Takt- und Ideengeber im rechten Mittelfeld. In Osnabrück hielt sich der Techniker allerdings zurück und verschluderte eine gute Konterchance. In Spielen wie dem anstehenden aufgrund seiner Routine Gold wert.

Daniel Gunkel: Neun Tore, neun Vorlagen. Der Standardspezialist, dem im freien Feld allerdings immer wieder fehelnde Spritzigkeit den Weg zu noch größeren Taten versperrt.

Milorad Pekovic: Jürgen Klopps Mann fürs Grobe, für die ganz weiten Wege. Im Abschluss zu harmlos, wie wieder in Osnabrück zu sehen war.

Markus Feulner: So etwas wie die Wundertüte. Er besitzt die Explosivität und die Schussstärke um den Unterschied zu machen, doch er zeigt es mitunter nur in Ansätzen.


Sturm

Der FSV Mainz 05 stellt den zweitbesten Sturm (55 Tore) nach Mönchengladbach (56).

Felix Borja: 14 Saisontreffer für den Ecuadorianer. Nach einer langen Dursttrecke vier Tore in den zurückliegenden beiden Spielen. Der "Maskenmann" ist wieder da, schnell und schussstark.

Srdjan Baljak: Dass der Serbe noch einmal wichtig für die 05er werden würde, hatte Jürgen Klopp im Winter prophezeit. Daran zu glauben, fiel schwer. Doch über sein läuferisches Engagament und seine Flanken hat sich Baljak auch zu einem torgefährlichen Mann aufgeschwungen.


1.FC Kaiserslautern


Tor

Tobias Sippel: Der 20-Jährige hat sich von seinem Aussetzer im Duell mit den Münchner Löwen am 19. Spieltag, der zur 1:2-Pleite führte, nicht beeinflussen lassen. Aufgund konstant guter Leistungen ist er auch den 05ern angeboten worden. Der Mainzer Manager Christian Heidel stellte jedoch klar, dass man während der Runde keinen Kontakt zu niemanden in brenzligen Situationen aufnehmen würde. Eine echte Schwäche hat Sippel nicht. Es fehlt ihm allerdings an Erfahrung in hitzigen Spielen.


Abwehr

Nach dem FSV Mainz 05 und Mönchengladbach stellen die Pfälzer die drittstärkste Abwehr (33 Gegentore).

Sven Müller: Müller ist der Routinier in der Viererkette. Der 28-Jährige spielt allerdings höchst wechselhaft. Sein Plus: das hohe Laufpensum.

Moussa Ouattara: Der Mann aus Burkina Faso ist der Stabilsator hinten. Ouattara profitierte am meisten vom Trainerwechsel hin zu Milan Sasic. Er erzwang das Eigentor zum 1:0 beim wichtigen 2:0 in Wiesbaden.

Fabian Schönheim: Vor zwei Jahren absolvierte der damals 19-Jährige eine starke Bundesliga-Partie gegen die 05er. Dann warfen ihn Verletzungen und Einstellungsprobleme zurück. Seit Milan Sasic dem Eigengewächs fünf Kilo abgerungen hat, zeigt die Form nach oben.

Christopher Lamprecht: Hat wegen verletzungen erst vier Spiele als Winterzugang des VfL Wolfsburg absolviert. Verdrängte immerhin Ex-05er Benjamin Weigelt problemlos.


Mittelfeld

Georges Mandjeck: Die Leihgabe des VfB Stuttgart besticht durch bissiges Zweikampfverhalten, ist mitunter zu sehr Hitzkopf. Mandjeck ist taktisch gut geschult. Eine Verstärkung für die Lauterer.

Sascha Kotysch: Zwei Gelb-Rote Karten, sechs Verwarnungen, der Mann langt gerne ein bisschen zu stark hin. Aber er ist auch sehr einsatzfreudig und laufstark als "Sechser".

Axel Bellinghausen: Die Seele des FCK-Spiels (siehe nebenstehendes Interview).

Stefan Lexa: War schon aussortiert am Betzenberg. Jetzt bringt er Linie ins Spiel, tritt die meisten Standards. In Laufduellen fehlt ihm die Spritzigkeit.

Sturm

Der FCK stellt die zweitschlechteste Offensive der Liga mit lediglich 29 Treffern.

Steffen Bohl: Zwei Saisontore. War zwischenzeitlich völlig in der Versenkung verschwunden.

Josh Simpson: Ist zwar immer auf Achse und dadurch ansatzweise gefährlich, doch zu mehr als vier Treffern hat es noch nicht gereicht.

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Fußball Zweite Liga geht ans Eingemachte

Topspiele im Unterhaus /"Woche der Wahrheit"

Vom 01.05.2008

MÜNCHEN (dpa) Triumph oder Tränen: Vier Spieltage vor Saisonende geht es auf der Zielgeraden der Zweiten Fußball-Bundesliga ans Eingemachte. "Es gibt kein Wenn und kein Aber mehr. Es geht um alles", sagt Präsident Wolfgang Overath vor dem "Aufstiegsgipfel" seines 1. FC Köln am Sonntag gegen 1899 Hoffenheim. Das zweite Topspiel des 31. Spieltags steigt in Rheinland-Pfalz, wo Aufstiegskandidat FSV Mainz 05 bereits am Freitag "Kellerkind" 1. FC Kaiserslautern zum besonders brisanten Derby empfängt.

Nach dem 3:3-Rückschlag bei Erzgebirge Aue hoffen die "Geißböcke" gegen den Millionen-Club aus Hoffenheim auf die Rückkehr in die Aufstiegsränge. "Vor uns liegt die Woche der Wahrheit", erklärte Overath. Mit der Gelassenheit des 5:0-Kantersieges gegen den FC Carl Zeiss Jena im Rücken reist Dorfclub Hoffenheim in die Rhein-Metropole. "Ich könnte mit einem Punkt leben", sagt Trainer Ralf Rangnick.

Drei Zähler will Lautern aus Mainz entführen. Die "Roten Teufel" könnten beim FSV den dritten Sieg in Serie holen und die Aufholjagd im Tabellenkeller fortsetzen. "Weiter gemeinsam Herzblut zeigen!", forderte der neue Vorstandschef Stefan Kunz. In Mainz ist ein Erfolg gegen den FCK aber fest eingeplant. "Der Aufstieg ist mein absoluter Herzenswunsch", spornt Trainer Jürgen Klopp seine Profis an.

Die dritte Chance auf eine Vorentscheidung im Rennen um die Rückkehr in die Bundesliga hat Borussia Mönchengladbach. Sechs Zähler Vorsprung hat die Mannschaft von Trainer Jos Luhukay auf Rang vier, zuletzt gab es aber nur zwei Remis. "Wenn wir in Offenbach gewinnen, sind wir so gut wie durch", sagt Offensivkraft Sascha Rösler. Ganz andere Sorgen haben die Kickers: Den Hessen droht bei einem erneuten Punktverlust der Sturz in die Abstiegsränge.

Wohl endgültig in die Drittklassigkeit stoßen kann die Spvgg. Greuther Fürth den SC Paderborn und dabei noch die "Minimalchance" (Trainer Bruno Labbadia) auf den Aufstieg wahren. Etwas klarer nach oben schielt noch der SC Freiburg: Für einen Platz unter den ersten Drei muss nach neun sieglosen Spielen in der Fremde beim TSV 1860 München aber ein Auswärtserfolg her.

Nach dem allerletzten Strohhalm im Abstiegskampf greift Jena im Kellerduell gegen den VfL Osnabrück. Die Thüringer müssen auf Jan Simak verzichten, der mit einem Leistenbruch bis zum Saisonende ausfällt. TuS Koblenz kämpft nach dem Punktabzug durch die Deutsche Fußball Liga (DFL) gegen den SV Wehen Wiesbaden um die Rettung. Zudem spielen noch FC St. Pauli gegen Aue und Alemannia Aachen gegen den FC Augsburg.

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Wer hält den Druck besser aus?

05-Trainer Klopp: Perfekter Zeitpunkt für das Derby / Appell an Fans

Vom 01.05.2008

Freitag, 18 Uhr: Derbyzeit in der Zweiten Fußball-Bundesliga. Der auf dem Sprung zurück in die Bundesliga befindliche FSV Mainz 05 empfängt den gegen den Abstieg in die Dritte Liga kämpfenden 1. FC Kaiserslautern.

"Als Profi will man große, wichtige Spiele haben", sagt Jürgen Klopp. "Das ist eins." Und auch der Trainer des FSV Mainz 05 freut sich riesig auf das Duell mit den Pfälzern. "Der Zeitpunkt ist perfekt." Und vier Spieltage vor Saisonschluss kommt dem 40-Jährigen gelegen, dass es für den FCK, der vor ein paar Spieltagen scheinbar aussichtslos auf Platz 15 dümpelte, wieder um alles geht. "Beide Mannschaften spüren Druck. Diese Situation ist mir allemal lieber als eine, in der ein Gegner völlig befreit aufspielen kann. Mal gucken, wer mit dem Druck besser umgeht."

Jürgen Klopp ist von seinen Spielern absolut überzeugt vor diesem Duell. "In Osnabrück ist etwas besonderes passiert, das hat man sofort gemerkt", so der Coach nach dem leidenschaftlich umkämpften 2:1-Auswärtssieg vergangenen Sonntag. Am Montag hatte Klopp die Bruchweg-Profis versammelt, um sie noch einmal auf andere Art und Weise auf den Schlussspurt einzuschwören. "Die Spieler, die letztlich an Spieltagen in den 05-Trikots stecken, müssen alles umrennen, was sich ihnen in den Weg stellt."

Dass Nikolce Noveski aufgrund seiner Gelb-Sperre nicht gegen den FCK mittun kann, ist klar. Noveskis Vertreter Bo Svensson trainierte am Mittwoch nicht, weil er Probleme mit einem Schleimbeutel an der Achillessehne hat. "Wir gehen da kein Risiko ein", so Klopp. Sollte der Däne ausfallen, zieht der FSV-Coach wohl Marco Rose auf die Innenverteidigerposition und lässt Christian Demirtas weiter links verteidigen. Der Erfahrung wegen. Daniel Gunkel pausierte ebenfalls. Der Mittelfeldspieler klagt über eine Innenbandreizung im Knie. Doch Gunkel dürfte spielen. Petr Ruman steht dagegen nicht zur Verfügung, weil er krank im Bett liegt.

Jürgen Klopp spricht mit viel Respekt vom Gegner. "Die Mannschaft hat absolute Qualität. Nach einem Schönheim sehnt sich fast die ganze Bundesliga, Lexa und Bohl sind in richtig guter Form, Mandjeck ist ein echter Knaller. Die Jungs waren durch die Gesamtsituation in Kaiserslautern verunsichert, haben sich jetzt aber befreit."

Überhöhen tut Klopp die Leistung der Pfälzer in den zurückliegenden zwei Siegen gegen den FC Augsburg und Alemannia Aachen aber auch nicht. "Zum einen hatten beide Gegner nicht ihren besten Tag erwischt, zum anderen waren das Heimsiege." Jetzt komme auf die "Roten Teufel" eine völlig andere Situation zu: "Wir haben vor, ein gutes Spiel zu machen", so Klopp. "Und das hier ist alles andere als das Zuhause des FCK."

Womit Jürgen Klopp bei seinem Appell an die 05-Fans angekommen ist. "Die Spieler werden sich in 90, 91, 92 oder 93 Minuten alles abverlangen. Es wäre schön, wenn sich die Leute auf den Rängen auch darauf einlassen könnten." Und Klopp betont, dass die Atmosphäre trotz aller Brisanz bitteschön friedlich zu bleiben habe. Eine echte Rivalität empfindet der Mainzer Chefcoach nicht bei Gedanken an dieses Spiel. "Um große Derbys zu haben, muss man eigentlich öfter gegeneinander spielen, als wir das getan haben. Aber wir müssen uns natürlich dem stellen, was die Leute in Mainz sehen wollen. Und selten war die sportliche Situation so klar wie jetzt", so Klopp.

05-Mittelfeldspieler Elkin Soto und FSV-Manager Christian Heidel kamen gestern ohne Urteilsspruch im Transferstreit zwischen Soto und dessen vormaligen kolumbianischen Klub Once Caldas vom Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne zurück. Es war zu einer vierstündigen Anhörung gekommen. Ein Urteil wird im Laufe von vier Wochen erwartet.

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Sippel ist sich sicher: "Es wird ein offenes Spiel"

FCK mit Respekt, aber ohne Angst zum rheinland-pfälzischen Duell

Vom 01.05.2008

Milan Sasic kann es kaum abwarten: "Am liebsten würde ich sofort anfangen zu spielen", sagt der Trainer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern vor dem Rheinland-Pfalz-Derby am Freitag um 18 Uhr beim FSV Mainz 05. Dabei sorgen nicht nur die jüngsten FCK-Erfolge für gute Laune beim Kroaten, auch die Vorfreude auf das Flair in Mainz ist groß. "Das passt", meint Sasic. "Es wird 90 Minuten lang beben. Was kann schöner sein für einen Fußballer."

Deshalb will der Coach auch trotz bestehender Gefahr der Übermotivation keine Emotionen aus dem Derby neben. Im Gegenteil: "Wir werden das auf keinen Fall stoppen, wir werden Gas geben. Denn was wäre der Sport ohne Emotionen."

Und die haben die Lauterer auch am vergangenen Freitag deutlich gespürt, als sie Alemannia Aachen in einer begeisternden Partie 2:1 schlugen. "Wir waren schon abgeschlagen, jetzt sind wir wieder da", sagt Torhüter Tobias Sippel zur neuen Tabellenkonstellation. Nach dem Acht-Punkte-Abzug für die TuS Koblenz sind die abstiegsgefährdeten Pfälzer punktgleich mit einem Nichtabstiegsplatz. Sippel ist dies aber logischerweise nicht genug, zumal er die Koblenzer nicht als Hauptkonkurrenten im Abstiegskampf ansieht. "Unsere Gegner sind Offenbach und Osnabrück, die ja auch am letzten Spieltag noch gegeneinander spielen."

Zunächst gilt die Konzentration der Pfälzer aber dem nächsten Kontrahenten Mainz 05, vor dem Sasic großen Respekt zeigt. "Ich sehe eine Entwicklung in Mainz, die sehr, sehr positiv ist." Trotzdem fahren die Lauterer ohne Angst zum rheinland-pfälzischen Rivalen. "Wir unterschätzen die Mainzer sicher nicht. Die müssen auch gewinnen. Aber wir sind auch gut drauf", macht Sippel klar. "Es wird ein offenes Spiel und ein ganz heißes Derby."

Dabei geht es für die Pfälzer vor allem darum, nicht zu verkrampfen. So wie es Sasic vorlebt. Bei der Pressekonferenz zur Vorschau auf das Spiel wirkt der Kroate jedenfalls völlig entspannt und hofft, dass seine Spieler mit der Situation ähnlich gelassen umgehen werden. "Wir haben uns fest vorgenommen, dass wir nicht über das Endergebnis nachdenken oder darüber, was nach dem Spiel passiert, sondern einfach Fußball spielen." Es steh in seinem Kopf auch keine Partie zwischen einem Aufstiegs- und einem Abstiegskandidaten an. "Ich sehe das einfach als Derby. Und ich freue mich auf so ein Spiel."

Ob daran die angeschlagenen Stefan Lexa und Moussa Ouattara teilnehmen können, ist noch offen. Auch hat sich Sasic laut eigener Aussage noch nicht festgelegt, wen er als Ersatz für den gesperrten Stürmer Marcel Ziemer nominieren wird.

Seine entspannte Haltung verliert der Trainer dann aber doch noch einmal, als er auf die Aussage des Osnabrücker Trainers Claus-Dieter Wollitz angesprochen wird, der die Minderung der Stadionmiete für den FCK durch die Stadt Kaiserslautern kritisierte. "Es gibt eine klare Regel: Schaue immer nur bei dir zu Hause, vor deiner eigenen Tür, und kommentiere nicht das, was andere tun", meint Sasic.

Der Ärger darüber wird bei ihm aber spätestens dann vergessen sein, wenn am Freitag um 18 Uhr der Ball rollt. "In Mainz wird die Bude voll sein", sagt er und erlaubt sich dann doch noch einen kleinen Seitenhieb in Richtung Landeshauptstadt. "Die müssen noch ein bisschen üben, dass sie es so krachen lassen, wie es bei uns der Fall ist." Aber auch hier folgt die Entschärfung der Aussage sofort: "Dort gehen natürlich auch deutlich weniger Zuschauer ins Stadion als bei uns. Doch das neue Stadion ist ja schon geplant." Böses Blut will Sasic vor dem Derby also gar nicht erst aufkommen lassen. Die Punkte aber trotzdem mitnehmen.

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