Der FC Basel 1893 in Lausanne: Die Möglichkeit der Bestätigung
Der FC Basel 1893 möchte in der 11. Super-League-Runde vom Samstag, 29. September 2012 gegen den FC Lausanne-Sport (19.45 Uhr, Pontaise) an die sehr gute zweite Hälfte des Sion-Spiels (4:1) anknüpfen und seinen sportlichen Aufschwung fortsetzen. Die Lausanner haben in der Liga zuletzt zweimal hintereinander 1:0 gewonnen und liegen mit 11 Punkten auf dem ordentlichen 7. Tabellenplatz. FCB-Trainer Heiko Vogel ist von der Arbeit der Waadtländer und dessen Trainer Laurent Roussey beeindruckt und erwartet auf der Pontaise „alles andere als ein leichtes Spiel“. Anzeige
Man darf es ruhig noch einmal betonen: Der 4:1-Sieg gegen den FC Sion hat dem FC Basel 1893 und seinen Sympathisanten sehr gut getan, keine Frage. In einer schwierigen Phase lernt man einen Erfolg als Beobachter auch wieder ganz anders zu schätzen. Man spürte am Mittwochabend im St. Jakob-Park, dass die Zuschauer einen dominanten FCB, der am Ende als überlegener Sieger vom Platz geht, richtiggehend herbeigesehnt hatten. Entsprechend frenetisch war nach den 90 Minuten der Jubel, der in allen Sektoren des „Joggeli“ ausbrach, entsprechend warm war der langanhaltende Applaus.
Dass ein solcher Abend das Selbstvertrauen seiner Mannschaft stärke sei völlig klar, sagte Heiko Vogel am Freitagmittag an der Vorschau-Medienkonferenz für das Lausanne-Spiel. „Allerdings muss man alles auch mit einer gehörigen Portion Realismus betrachten“, so der FCB-Trainer. „Ich habe immer gewusst, dass in dieser Mannschaft das Potenzial steckt, das man in der furiosen zweiten Halbzeit gesehen hat.“ Der erste Durchgang gegen Sion hingegen sei gar nicht zufriedenstellend gewesen, insbesondere an Zweikampfhärte hat es da dem Trainer gefehlt. „Ich habe von Saisonbeginn an Geduld eingefordert und betone nochmal: „Unser Entwicklungsprozess ist immer noch in vollem Gange, daran ändern auch die sehr guten 45 Minuten vom Mittwoch nichts. Ich war und bin sehr zuversichtlich, aber es braucht weiterhin Zeit.“
Wieder mit Philipp Degen und Kay Voser?
Nun gehe es darum, diese Zeit für akribische Arbeit im Training zu nutzen, so dass sich die Mannschaft in den Partien dafür belohnen könne. Vogel: „Ich habe mich nach dem Sion-Spiel in erster Linie enorm für mein Team gefreut. Und darüber, dass der Fussball so schöne Geschichten schreibt.“ Damit sprach der Trainer natürlich die beiden Tore von Philipp Degen an, der eine enorm lange Leidenszeit hinter sich hat. Im Moment sieht es danach aus, dass der Rechtsverteidiger seinen hervorragenden Auftritt gut verkraftet hat und auch am Samstag gegen den FC Lausanne-Sport mittun könnte. „Ich werde mich noch mit ihm unterhalten und mal schauen, was er meint“, so Vogel. Gibt Degen grünes Licht ist es gut möglich, dass im Waadtland dieselbe Vierer-Abwehrkette beginnen wird wie gegen Sion – denn auch Linksaussen Kay Voser hat seine Sache sehr gut gemacht. Ansonsten dürfte es wieder die eine oder andere Rotation in der Aufstellung der Basler geben. Von Captain Marco Streller, der vor dem Sion-Spiel noch unter einer muskulären Verhärtung litt, gibt es bisher keine negativen Signale. Sicher fehlen werden nur Gilles Yapi und Stjepan Vuleta – „beide sind aber auf einem sehr guten Weg zurück“, sagt Vogel.
Im Hinblick auf die Partie in Lausanne, in der sich dem FCB die Möglichkeit der Bestätigung bietet, verweist Heiko Vogel auf die gute Form des Gegners. Die Waadtländer gewannen zuletzt sowohl gegen den Servette FC als auch gegen den FC Luzern mit 1:0 und haben sich allmählich aus der hintersten Tabellenregion entfernt. Mit 11 Punkten liegt das Team von Laurent Roussey derzeit auf dem ordentlichen 7. Platz. Vogel ist denn auch beeindruckt von der Arbeit des Lausanne-Trainers: „Ich bewundere wirklich, was er im Moment mit Lausanne erreicht ist aller Ehren wert. Schon bei Sion hat mir seine Arbeit sehr gut gefallen.“ Deswegen – und aus grundsätzlicher Überzeugung – würden er und seine Mannschaft den samstäglichen Gegner auch sicherlich nicht unterschätzen. „Unsere demütige Haltung ist, dass wir jeden Gegner ernst nehmen und uns immer gleich akribisch vorbereiten.“
Am Donnerstag, 4. Oktober 2012, ist wieder die UEFA Europa League angesagt: Der FC Basel 1893 trifft am zweiten Spieltag der Gruppe G auf den belgischen Vertreter KRC Genk (19.00 Uhr, St. Jakob-Park). Nach dem positiven Auftakt auswärts gegen Sporting Lissabon (0:0) sind die Basler bestrebt, gegen Genk ein weiteres Erfolgserlebnis zu verbuchen. Die Exponenten beider Clubs – vom FCB waren Trainer Heiko Vogel und Torhüter Yann Sommer anwesend – zeigten sich an der Vorschau-Medienkonferenz respektvoll gegenüber der Qualität des Gegners und zuversichtlich, was die eigene Stärke anbelangt. Anzeige
Yann Sommer brachte es mit einem Satz ziemlich gut auf den Punkt, als er nach dem Formstand des FC Basel 1893 gefragt wurde. „Wir haben in den letzten paar Spielen zwei verschiedene Gesichter gezeigt“, sagte der Torhüter des Schweizer Meisters am Mittwochabend. Die eine Seite sei jene, die für die bisweilen durchzogenen Leistungen der Basler und die damit zusammenhängenden Negativerlebnisse verantwortlich sei. „Und die andere ist die, welche man zuletzt in der zweiten Halbzeit gegen den FC Sion von uns gesehen hat.“ Genau daran wollen sich Sommer und seine Teamkollegen orientieren, wenn sie am Donnerstagabend den KRC Genk zum ersten Europa-League-Heimspiel dieses Jahres empfangen.
„Es wird ein schwieriges Spiel für uns“, vermutet der FCB-Keeper. „Genk hat eine gute Mannschaft mit Champions-League-Erfahrung, ein starkes Kollektiv, gefährliche Stürmer und kann sehr schnell von der Defensive in den Angriff umschalten – alles in allem wartet also ein anspruchsvoller Gegner auf uns.“ Der FCB sei aber gewillt, den Kampf gegen die Belgier anzunehmen und wenn möglich die Zuschauer im St. Jakob-Park zu begeistern. Sommer: „Das wollen wir eigentlich immer, auch in der Meisterschaft. Nur ist es uns in letzter Zeit leider nicht allzu oft gelungen. Aber wir wissen, worum es am Donnerstag geht: Wir wollen unbedingt in der Europa League überwintern, dafür werden wir alles tun.“
Erst eine Saisonniederlage – gegen Luzern
Natürlich wird der KRC Genk etwas dagegen haben, die Nordost-Belgier sind in dieser Saison gut aus den Starlöchern gekommen. Genk hat bisher in 15 Partien erst einmal verloren. Das war am 28. August 2012 gegen den FC Luzern, im Hinspiel der Playoffs zur Europa League. Das 1:2 war verkraftbar, siegten die Belgier doch im Rückspiel mit 2:0 und qualifizierten sich auf Kosten der Innerschweizer für die Gruppenphase des Wettbewerbs. In der Liga erzielte der Club bisher vier Siege und fünf Unentschieden, damit belegt Genk hinter dem Club Brugge KV und dem RSC Anderlecht den dritten Tabellenplatz. „Es kommt ein sehr eingespielter und routinierter Gegner auf uns zu“, blickt FCB-Trainer Heiko Vogel dem Spiel vom Donnerstag denn auch respektvoll entgegen. „Genk hat eine gute Balance zwischen Angriff und Verteidigung gefunden, sie verlieren sehr selten und haben bisher in allen Saisonspielen mindestens ein Tor erzielt – da ist die Qualität klar erkennbar.“
Bis auf die rekonvaleszenten, aber bald wieder einsatzbereiten Gilles Yapi und Stjepan Vuleta kann Heiko Vogel „aus dem Vollen schöpfen“, wie er betonte. Marcelo Diaz, der gegen Lausanne pausierte, ist wieder zurück im Kader. Vogel: „Wir haben auf jeden Fall genug Klasse im Team, um Genk zu schlagen. Es ist eine Frage der Einstellung und des unbedingten Willens, das Bestmögliche herauszuholen.“ Angesprochen auf die momentane Durststrecke von Stürmer Alex Frei sagte der Trainer: „Er hat genügend Erfahrung, um mit dieser Situation umzugehen, er hat oft genug bewiesen, wie treffsicher er ist. Und die Trainingsleistungen stimmen, heute hat er sogar mit links gegen Yann Sommer getroffen…“, sagte Vogel schmunzelnd. Der FCB-Torhüter sass daneben und konterte scherzhaft: „Wenn ich Alex damit auf seinem Weg zurück zu alter Stärke helfen kann, mache ich das gerne. Im Ernst: Wir alle wissen, wie enorm wichtig er für uns ist und ich bin ganz sicher, dass er bald wieder regelmässig treffen wird.“
Genk kommt mit viel Selbstvertrauen Der Gast aus Belgien kommt mit breiter Brust nach Basel. Zwar heben sowohl Trainer Mario Been als auch Mittelfeldspieler Julien Gorius die Klasse und Erfahrung des Schweizer Gegners hervor. Beide rechnen sich aber auch gute Chancen auf ein positives Resultat im St. Jakob-Park aus. „Basel hat ein kräftiges und lauffreudiges Team mit viel internationaler Erfahrung“, sagt Trainer Been. „Sie lassen nicht viele Tore zu und haben einen starken Angriff. Doch die offensive Spielweise des FCB wird uns Platz geben, um unsere grosse Stärke – das schnelle Umschalten – auszunützen.“ Insbesondere in der Champions League im vergangenen Jahr habe man zudem gelernt, wie wenige Fehler es auf diesem Niveau erträgt. „Das wird auch gegen Basel so sein, die individuell guten Stürmer werden unsere Fehler bestrafen.“
Der Franzose Julien Gorius, Genks Nummer 10, sagte, man habe das Spiel des FCB in Lissabon angeschaut – „das war eine starke Leistung, es wird sicher schwierig für uns, wir werden unter Druck sein“. Die Basler hätten ein imposantes internationales Palmarès vorzuweisen und viel individuelle Klasse in der Mannschaft. „Aber wir werden sehr gut vorbereitet sein und kommen aufgrund unserer starken Leistungen in der Meisterschaft mit viel Selbstvertrauen nach Basel.“
Ein hart erarbeitetes und verdientes 2:2 gegen ein sehr effizientes Genk
Im zweiten Gruppenspiel der UEFA Europa League 2012/2013 erkämpfte sich der FC Basel 1893 im Heimspiel gegen den KRC Genk ein 2:2 (0:2). Die Basler erwischten einen unglücklichen Start und gerieten in der 10. Minute mit 0:1 in Rückstand. Die Reaktion darauf war gut, die Basler zogen ein druckvolles Spiel auf und kamen zu einigen Gelegenheiten. Allein, die Effizienz blieb eine belgische Angelegenheit – noch vor der Pause fiel das 2:0 für die Gäste. Nach dem Seitenwechsel blieb der FCB dran, kam durch einen Penaltytreffer von Marco Streller zum 1:2 und später, erneut durch den Basler Captain, noch zum aufgrund der Spielanteile und des Engagements verdienten 2:2-Ausgleich. Alex Frei (Kopf) und Aleksandar Dragovic (Knöchel) mussten während des Spiels verletzt vom Platz. Weiter geht es am Sonntag in der Liga gegen den Servette FC. Anzeige
Am Ende wollte der FCB unbedingt noch mehr. Marco Streller hatte nach einem Eckball von Fabian Frei soeben per Kopf den umjubelten 2:2-Ausgleich für das Heimteam erzielt – und es waren noch gut fünf Minuten zu spielen. Die Basler rannten geschlossen zurück zur Mittellinie und drängten auf die rasche Fortsetzung der Partie, um möglichst doch noch mit drei Punkten vom Rasen des St. Jakob-Parks zu gehen. Danach kam Fabian Frei in aussichtsreicher Position nochmals zum Abschlussversuch, doch ein belgischer Verteidiger warf sich dazwischen. Es blieb deshalb beim Unentschieden zwischen dem FC Basel 1893 und dem KRC Genk. Der Schweizer Meister konnte damit zufrieden sein, einen 0:2-Pausenrückstand noch wettgemacht zu haben. Er dürfte anderseits aber auch unglücklich darüber gewesen sein, dass er keinen Vollerfolg feiern durfte.
Dass es nicht zu mehr als zu einem verdienten 2:2 gegen Genk gereicht hatte, war vor allem in der Entwicklung der ersten Halbzeit begründet. Der Start in die Partie war aus Sicht des FCB denkbar unglücklich geraten – bereits in der 10. Minute kamen die Gäste zur 1:0-Führung. Nachdem die Basler von Beginn weg versuchten Druck zu machen und etwa Mohamed Salah bereits zweimal gut, aber erfolglos lanciert hatten, traf auf der anderen Seite Stürmer Jelle Vossen ins Tor. Benjamin De Ceulaer spielte einen klugen Steilpass auf Vossen, und dieser berührte den Ball (wenn überhaupt) nur noch ganz leicht, was reichte, dass dieser an Yann Sommer vorbei zum frühen Gegentreffer ins Tor kullerte.
Der FCB spielte, Genk traf
Die Reaktion der Basler auf dieses ärgerliche 0:1 war gut – sie hatten weiterhin klar mehr Spielanteile und versuchten auch, druckvoll nach vorne zu agieren. Marco Streller hatte in der 23. Minute eine gute Schussgelegenheit, bekam aber aus rund 10 Metern nicht genügend Druck hinter den Ball. Wenn auch nicht durchgehend gleich stark – der FCB presste weiter und drängte augenfällig aus den Ausgleich. Alex Frei verpasste in der 29. Minute nach einer sehr schönen Stafette über Valentin Stocker und Streller die Hereingabe des Captains nur ganz knapp. Nur eine Minute später war es Stocker, der nach einem Eckball anstatt zu flanken frech auf den nahen Pfosten zielte und Torhüter Van Hout beinahe erwischte. Und erneut wenig später scheiterte der wieder ins Team gerückte Marcelo Diaz mit einem satten Schuss aus 25 Metern am nicht mühelosen Genk-Schlussmann.
Irgendwie lag etwas in der Luft, und es geschah auch etwas – aber nicht das, was sich die Mehrheit der nur 14‘000 Zuschauer im St. Jakob-Park vorgestellt hatte. In der 38. Minute schloss erneut Vossen eine sehr schöne Direktkombination über mehrere Stationen mit einem Schuss von der Strafraumgrenze zum 2:0 für den KRC Genk ab. Es war das, was FCB-Trainer Heiko Vogel später als „gnadenlose Effizienz dieses guten Gegners“ bezeichnete. Der FCB arbeitete und drängte, doch die Belgier machten die Tore. So bitter kann Fussball sein. Hinzu kam noch, dass sich Alex Frei kurz vor der Pause bei einem Kopfballduell mit Ngongca eine Platzwunde über dem linken Auge zuzog, die danach mit 12 Stichen genäht werden musste. Frei kam in der zweiten Halbzeit nicht aufs Feld zurück, für ihn spielte jetzt Jacques Zoua neben Streller.
Auch Dragovic verletzt raus
Nach dem Seitenwechsel ging es aus Basler Sicht unglücklich weiter. Ohne gegnerische Einwirkung zog sich Aleksandar Dragovic in der 53. Minute eine schmerzhafte Knöchelverletzung zu – auch er musste raus und wurde durch Fabian Schär ersetzt, der damit seine internationale Premiere feierte. Der FCB blieb weiter spielbestimmend, ohne zu ganz grossen Chancen zu kommen. Man musste dem Heimteam aber zu Gute halten, dass es seine Bemühungen nie unterbrach, grosse Moral bewies und einen Angriff nach dem anderen zu lancieren versuchte.
Einer der „Drahtzieher“ war diesbezüglich (wie so oft) Valentin Stocker, der auch den Anschlusstreffer vorbereitete: In der 69. Minute drängte er beherzt in den Strafraum, wo Verteidiger Koulibaly nur mit einem „sehr hohen Bein“ gegen Stocker klären konnte und dafür einen Penaltypfiff in Kauf nehmen musste. Marco Streller verwandelte den fälligen Strafstoss souverän, womit die Schlussphase und die Aufholjagd lanciert waren. Letztlich gereichte dies aber nicht weiter als bis zum verdienten 2:2.
„Es war ein schwieriges Spiel für uns“, sagte Trainer Heiko Vogel hinterher. „Nachdem wir eigentlich gut in die Partie fanden, zur Halbzeit aber mit 0:2 zurücklagen, dachte ich: Okay, das ist irgendwie der falsche Film!“ Es tue einem Spiel zudem nie gut, wenn man – wie bei Alex Frei und Dragovic – zwei unfreiwillige Wechsel vornehmen müsse. Und trotzdem habe sich sein Team weiterhin stark bemüht, grosse Moral bewiesen und sich gemeinsam mit den eingewechselten Zoua und Schär „ins Spiel zurückgebissen“, so Vogel. „Am Ende hätte für uns sogar noch mehr herausschauen können, aber die sehr starke Effizienz von Genk hat das verhindert.“ Ziemlich überrascht war Vogel derweil über das Resultat des zweiten Spiels der Gruppe G, in dem der Videoton FC gegen Sporting Lissabon mit 3:0 gewann.
Das Telegramm:
FC Basel 1893–KRC Genk 2:2 (0:2) St. Jakob-Park. – 14‘023 Zuschauer. – SR Bülent Yildirim (Türkei). Tore: 10. Vossen 0:1 (De Ceulaer). 38. Vossen 0:2 (De Ceulaer). 70. Streller 1:2 (Foulpenalty). 84. Streller 2:2 (Fabian Frei).
FC Basel: Sommer; Philipp Degen, Sauro, Dragovic (52. Schär), Park; Salah, Diaz (70. Fabian Frei), Cabral, Stocker; Alex Frei (46. Zoua), Streller.
Genk: Van Hout; Dani Fernandez, Nadson, Koulibaly, Tshimanga; Ngongca; Buffel (68. Nwanganga), Kumordzi, De Ceulaer (77. Hamalainen), Gorius; Vossen.
Bemerkungen: FCB ohne Yapi, Vuleta (beide verletzt). Auf der Ersatzbank: Vailati, David Degen, Voser, Schär, Fabian Frei, Steinhöfer, Zoua. Restliche Spieler ohne Aufgebot. – Verwarnungen: 12. Dragovic (Foul). 15. Tshimanga (Foul). 25. Ph. Degen (Foul). 70. Koulibaly (Foul).
FC Basel 1893 ab sofort mit Murat Yakin für Heiko Vogel
Der Verwaltungsrat des FC Basel 1893 AG ist nach einem Beurteilungsprozess der aktuellen und perspektivischen Lage der ersten Mannschaft zum Entscheid gekommen, sich mit sofortiger Wirkung von Heiko Vogel zu trennen und mit Murat Yakin als neuem Cheftrainer weiterzuarbeiten. Der 38jährige Yakin tritt sein Amt am 16. Oktober 2012 an. Sein Vertrag ist vorerst bis 30. Juni 2014 befristet. Anzeige
Die vorzeitige Freistellung von Heiko Vogel aus dem bis Sommer 2014 laufenden Vertrag ist die Folge einer Beurteilung des Istzustandes und der sportlichen Entwicklung der ersten Mannschaft. Verschiedene Auffassungen hinsichtlich der weiteren Gestaltung der Zusammenarbeit, der sportlich unbefriedigende Saisonstart und der nicht zu erkennende Aufwärtstrend der Mannschaft im Kollektiv haben dabei den Ausschlag gegeben, eine aktuelle Lagebeurteilung vorzunehmen. Dabei ist sehr wohl berücksichtigt worden, dass aufgrund der verschiedenen Wechsel im Kader und der aussergewöhnlichen Erfolge der jüngsten Vergangenheit von vornherein eine schwierige Saison 2012/2013 zu erwarten war.
Zum Entscheid, sich dennoch von Heiko Vogel als Cheftrainer zu trennen, führten in erster Linie die unterschiedlichen Meinungen, wie ein Aufwärtstrend erreicht werden könnte. Dadurch konnte keine gemeinsame Basis gefunden werden, die die Clubleitung für das Erreichen der sportlichen Ziele als unumgänglich voraussetzt, weshalb sie eine Beendigung der Zusammenarbeit als konsequent und logisch betrachten musste.
Diese Erkenntnis ändert nichts an der Tatsache, dass sich die Clubleitung bewusst ist, mit der Aufhebung der Zusammenarbeit mit Heiko Vogel eine unerfreuliche, sehr unpopuläre und schmerzhafte Massnahme getroffen zu haben, die in erster Linie eine Führungskraft trifft, die in fast dreieinhalb Jahren wertvolle und lange Zeit sehr erfolgreiche Arbeit abgeliefert hat. Das war zuerst während knapp zweieinhalb Jahren als Assistenztrainer der Fall, nach dem Weggang von Thorsten Fink zum Hamburger SV dann als Cheftrainer. In dieser neuen Aufgabe führte Heiko Vogel den FCB zum Double-Gewinn 2012 und zu spektakulären Resultaten in der Champions League, wofür ihm der gesamte FCB und seine Anhängerinnen und Anhänger zu grossem Dank verpflichtet sind. Für seine Zukunft wünscht ihm der FCB denn auch das Beste.
Nachfolger Murat Yakin
Die durch die Spiele der Nationalmannschaften bedingte Meisterschaftspause hat die Clubleitung des FCB auch genutzt, möglichst ohne Verzögerung die Nachfolge von Heiko Vogel zu regeln und sich dabei in einem effizienten und gleichwohl gründlichen Evaluationsprozess für Murat Yakin entschieden, der die elementaren Punkte des Anforderungsprofils erfüllt:
• In seiner bisherigen Tätigkeit als Cheftrainer hat Murat Yakin beim FC Concordia, beim FC Thun und beim FC Luzern bemerkenswerte und anerkannte Arbeit geleistet. • Mit Murat Yakin verpflichtete der FCB einen Trainer, der bereits bestens mit dem Schweizer Fussball vertraut ist und deshalb keine Eingewöhnungszeit an die Eigenheiten der Liga benötigt. • Murat Yakin ist Basler, war während Jahren Captain des FC Basel 1893 und ist sich deshalb auch der Bedeutung des Vereins in der Öffentlichkeit, seiner ambitionierten Ziele sowie seiner Möglichkeiten bewusst.
Neben Murat Yakin verpflichtet der FC Basel keine anderen neuen Mitglieder für den Trainerstaff, sondern wird mit den bisherigen Assistenten Marco Walker, Markus Hoffmann und Massimo Colomba (Torhütertrainer) weiterarbeiten.
Zur Person
Name: Murat Yakin Geburtsdatum: 15. September 1974?Geburtsort: Basel Nationalität: Schweizer Erlernter Beruf: Fussballer, Fussballlehrer, UEFA Pro Lizenz ?Aufgabe beim FCB: Cheftrainer ab 16. Oktober 2012
Laufbahn als Spieler: Bis 1992: FC Concordia Basel 1992-1997: Grasshopper Club Zürich 1997-1998: VfB Stuttgart 1998-1999: Fenerbahçe Istanbul 1999-2000: FC Basel 1893 1999-2000: Fenerbahçe Istanbul 2000-2001: FC Basel 1893 2000-2001: 1. FC Kaiserslautern 2001-2006: FC Basel 1893
1994-2004: 49 A-Länderspiele Schweiz
Laufbahn als Trainer: 2006-2007: FC Concordia Basel 2007-2009: Grasshopper Club (Nachwuchs) 2009-2011: FC Thun 2011-20.08.2012: FC Luzern
der Vorstand und bernhard heusler hat die FCB-Fans hinters licht geführt. als die wahl auf heiko vogel fiel, obwohl murat yakin der Liebling von bernhard heusler war, ist dieser noch beim fc luzern unter vertrag gewesen. nach dessen entlassung beim FCL (weil murat yakin keine leistung brachte - schlusslicht) war der wunschtrainer von bernhard heusler frei. daraus muss ich schliessen, dass heiko vo gel für bernhard heusler immer nur ein "übergangstrainer" gewesen ist obwohl er immerhin mit den "ersatzspieler" auf rang 4. stand. bernhard heusler : «wir waren ehrlich genug, zu sagen, wir würden eine schwere saison haben. aber wir haben die ziele definiert. dieser entscheid ist aber nicht direkt rang- oder punkteabhängig. uns hat die tendenz nicht gefallen. deshalb ist es keine panikaktion und auch kein widerspruch zu unseren früheren aussagen, dass die mannschaft zeit braucht» wieso wurde dann heiko vogel entlassen und sucht die fehler nicht bei den fehleinkäufen und die mangelnde leistung der neuen spieler. hätte alex frei im augenblick nicht ein bisschen eine "flaute", würde wir in den plätzen 2- 3 sein, vielleicht mit ein paar punkten besser als heute, jedoch nicht besser als im 2011. aber auch dann hätte der vorstand etwas gefunden um den liebling von bernhard heusler auf den trainerstuhl zu heben.
Bernhard Heusler, nicht der trainer ist für die lustlose leistung der spieler alleine schuld sondern die spieler (Verteidigung/Mittelfeld) die mit ihrem sehr grossen lohn & bonus nicht fähig sind über 90 minuten zu kämpfen.
wieso kommunizieren sie nicht alles was vorgefallen ist , damit wir fans ex verstehen würden??
ich schäme mich für die tolle leistung des fcb-vorstandes, sorry heiko. aber du warst für mich der sympathischste trainer der letzten jahre beim fc basel danke und mit rotblauen grüsse heiko vogel und ich wünsche dir eine gute zeit für deine weitere trainer kariere.
PS. «uns fans gefallen die tendenz des fcb-vorstandes auch nicht»
Zuletzt bearbeitet von Bamm Bamm; 17/10/201218:48.
Der FC Basel 1893 unterlag im ersten Spiel unter dem neuen Cheftrainer Murat Yakin am Sonntag, 21. Oktober 2012, auswärts gegen den FC Luzern mit 0:1 (0:0). In einem abwechslungsreichen und umkämpften Spiel setzten sich die Innerschweizer insbesondere aufgrund ihres Chancenplus‘ in der zweiten Hälfte nicht unverdient gegen den Schweizer Meister durch. Den einzigen Treffer erzielte Luzerns Jahmir Hyka aus einem Strafraumgewühl heraus in der 60. Minute, zuletzt berührte ihn unglücklicherweise wohl noch Arlind Ajeti. Für den FCB geht es am kommenden Donnerstag weiter, wenn er am dritten Spieltag der UEFA Europa League auswärts auf den FC Videoton (Ungarn) trifft. Anzeige
Es bleibt dabei: Der FC Basel 1893 kann in der Swissporarena weiterhin nicht gewinnen. In der vergangenen Saison resultierten aus den beiden Spielen im neuen Luzerner Stadion ein 1:3 und ein 1:1 – und diesmal, an einem milden Oktober-Sonntagnachmittag, musste der FCB mit einer 0:1-Niederlage im Gepäck zurück nach Basel reisen. Murat Yakin hätte sich seinen Einstand als neuer Trainer des Schweizer Meisters – und an seiner vorherigen Wirkungsstätte – sicher anders vorgestellt. Doch sein Team war in einem hart umkämpften Spiel nicht in der Lage, eine der (nicht allzu vielen) Torchancen gewinnbringend zu nutzen. Weil dies auf Luzerner Seite immerhin einmal gelang, kommt der FCL nun auf 12 Punkte und arbeitet sich in der Tabelle allmählich hoch. Der FCB verbleibt derweil auf dem vierten Platz der Rangliste.
Murat Yakin war nach dem Spiel selbstredend nicht zufrieden mit dem Resultat in der Swissporarena. „Wir haben vor allem in den Zweikämpfen etwas unglücklich agiert und zu viele Ballverluste erlitten“, sagte der neue FCB-Trainer. „Luzern spielte cleverer und aggressiver als wir, daran müssen wir arbeiten.“ Zufrieden war Yakin hingegen mit dem Einstand von Arlind Ajeti („Er hat es gut gemacht“), der in Luzern erstmals in der Meisterschaft von Beginn weg zum Einsatz kam. Ajeti war gemeinsam mit Radoslav Kovac und Aleksandar Dragovic Teil einer Dreierabwehr, die Yakin ins Rennen schickte. Im Mittelfeld liess der Basler Trainer dafür mit fünf Spielern agieren. „Ich habe mir von der taktischen Umstellung mehr defensive Stabilität und ein besseres Gleichgewicht zwischen Verteidigung und Angriff erhofft. Aber dass so etwas nicht von heute auf morgen perfekt klappt, ist auch klar.“
Chancen von Dragovic und Frei
In der ersten Halbzeit gab es auf beiden Seiten verhältnismässig wenige Torchancen. Beide Teams neutralisierten sich relativ gut, so dass Strafraumszenen eher Seltenheitswert hatten. Während Jahmir Hyka mit einem Schuss aus 17 Metern (18.) und der Ex-Basler Stephan Andrist mit einem direkten Freistoss (35.) die besten Gelegenheiten für das Heimteam besassen, waren es auf Basler Seite Aleksandar Dragovic und Alex Frei, welche die besten Chancen vergaben. Dragovic verpassten Alex Freis Corner-Flanke aus bester Position nur ganz knapp (30.) und Frei selber köpfte eine gute Hereingabe von Philipp Degen freistehend links am Tor vorbei (39.). Kurz vor dem Pausenpfiff hatte der beste Super-League-Torschütze der vergangenen beiden Saisons noch einmal eine Möglichkeit, als er Cabrals gutes Zuspiel volley mit links über das Tor setzte.
Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie deutlich Fahrt auf, es waren aber insbesondere die Luzerner, die nun gesteigerten Druck aufsetzten. Immer wieder kamen die Gastgeber nun gefährlich in den Basler Strafraum, doch zunächst wurden Muntwiler sowie Lezcano von der FCB-Verteidigung geblockt und dann köpfte Puljic knapp über das Tor. Danach traf Lezcano per Kopf nur die Latte (57.), ehe in der 60. Minute das in dieser Phase zumindest nicht unlogische 1:0 für die Luzern fiel: Der starke Adrian Winter eroberte auf der rechten Seite den Ball und spielte diesen scharf in die Mitte, wo Hyka im Gewühl mit Yann Sommer, Philipp Degen und Arlind Ajeti profitierte und den Ball irgendwie über die Linie bugsieren konnte – vermutlich berührte zuletzt sogar noch Arlind Ajeti unglücklich den Ball. Ein Schuss von Gilles Yapi aus rund 22 Metern, der aber über das Tor flog, war bis zu diesem Zeitpunkt die einzige nennenswerte FCB-Offensivaktion gewesen.
Yakin: „Ich will das Spiel von Beginn weg dominieren“
Die Mannschaft von Murat Yakin hatte nun Mühe, gegen die phasenweise entfesselt agierenden Innerschweizer entscheidend dagegenzuhalten. Das Heimteam kam zu weiteren Gelegenheiten, die es aber alle ungenutzt verstreichen liess – und das sogar bisweilen fahrlässig. Doch weil sich auch der FCB bei seinen wenigen Chancen – Alex Frei zog einen Schuss aus rund 18 Metern übers Tor (80.) und eine gefährliche Flanke von Marco Streller fand in der Mitte keinen Abnehmer (89.) – nicht so effizient wie gewünscht zeigte, reichte es am Schluss für den FC Luzern zum knappen 1:0-Erfolg. Auch die letzte Aktion der Partie in der 93. Minute, ein direkter Freistoss von Alex Frei aus aussichtsreicher Position, brachte den Baslern keinen Punkt mehr.
„Es gab einige gute Phasen, als der Ball ganz ordentlich durch unsere Reihen lief“, befand Murat Yakin hinterher noch. „Aber ich will das Spiel von Beginn weg dominieren, und auf den letzten Metern waren wir zu hektisch und zu kompliziert.“ Er wolle nun mit der Mannschaft weiter arbeiten und sich Schritt für Schritt steigern. Das Ziel seines Teams müsse sein, viel aggressiver in die Zweikämpfe zu gehen und mehr zweite Bälle zu gewinnen. „Wir haben die Qualität. Aber wir müssen über den Kampf zurück zu unserem Spiel finden, dann kommt auch der Rest wieder, davon bin ich überzeugt.“
Das Telegramm:
FC Luzern–FC Basel 1893 1:0 (0:0) Swissporarena. – 16‘253 Zuschauer. – SR Gerhard Grobelnik (Ö). Tor: 60. Hyka 1:0 (Winter).
Der FCB in Ungarn: Auf der Suche nach einem Erfolgserlebnis
Am dritten Spieltag der UEFA Europa League trifft der FC Basel 1893 am Donnerstag, 25. Oktober 2012 in Szekesfehervar (Ungarn) auf den Videoton FC (19.00 Uhr, Stadion Sostoi). Bisher hat der FCB in der Europa-League-Gruppenphase in zwei Spielen auswärts gegen Sporting Lissabon (0:0) und zuhause gegen den KRC Genk (2:2) zwei Punkte geholt. Ein Erfolg gegen Videoton würde den Baslern nicht nur auf dem angestrebten Weg zum Überwintern im internationalen Wettbewerb gut tun, sondern womöglich auch etwas Schwung für den weiteren, strengen Verlauf der Schweizer Meisterschaft verleihen. Für Murat Yakin ist der Auftritt in Ungarn die Trainer-Premiere im Europa Cup. Anzeige
Der FC Basel 1893 ist am frühen Mittwochmorgen von Basel nach Budapest geflogen. Nicht mit nach Ungarn reisten Alex Frei aufgrund einer von der UEFA kurzfristig ausgesprochenen Sperre (siehe separate Meldung, letzter Absatz), die verletzten Darko Jevtic (Schulter) und Stjepan Vuleta (Oberschenkel) sowie Gilles Yapi und Radoslav Kovac. Den beiden letzteren gönnte Trainer Murat Yakin nach ihrem Einsatz am vergangenen Wochenende in Luzern – für beide war es das erste Pflichtspiel seit längerer Zeit – eine regenerative Pause. Dies auch im Hinblick auf die weiteren englischen Wochen, die dem Schweizer Meister noch bevorstehen.
Mit den mitgereisten Spielern will Yakin im Europa-League-Spiel gegen den Videoton FC ein positives Resultat und ein Erfolgserlebnis erzielen. „Wir gehen in dieses Spiel, um zu gewinnen und in der Tabelle mindestens Platz zwei zu erreichen, das ist unser Ziel“, sagte der FCB-Trainer am Mittwochabend an der Medienkonferenz im Sostoi-Stadion in Szekesfehervar. „Man hat im bisherigen Verlauf gesehen, dass in dieser Gruppe jeder jeden schlagen kann. Und ich bin überzeugt, dass wir genügend Qualität im Kader haben, um auch international ein gutes Spiel zu machen.“ Yakin äusserte zudem seine Vorfreude auf sein erstes Europa-Cup-Spiel als Trainer: „Ich durfte als Aktiver viele internationale Partien bestreiten und schöne Momente erleben. Ich hoffe, dass es nun als Trainer so weiter geht und freue mich sehr auf das Spiel gegen Videoton.“
Am liebsten mit schnellen Kontern
Vom Gegner hat der FCB-Trainer durchaus grossen Respekt – insbesondere mit dem 3:0-Heimsieg über Sporting Lissabon am zweiten Spieltag haben die Ungarn für eine Überraschung besorgt. „Videoton ist eine sehr gut organisierte, kompakt stehende Mannschaft, die am liebsten mit schnellen Kontern ihre Tore erzielt“, so Yakin. Sie hätten nicht unbedingt viel Ballbesitz, seien aber sehr effizient. „Wir sind gut vorbereitet darauf und ich bin sicher, dass wir am Donnerstag etwas bewegen können. Wir haben die Qualität, das Spiel in die Hand zu nehmen – aber wir müssen hochkonzentriert sein.“
FCB-Ziel gegen den FCZ: Gegen vorne spielen wie in Ungarn – aber gewinnen
Der FC Basel 1893 ist am Freitagnachmittag aus Ungarn nach Basel zurückgekehrt. Und das mit der unschönen Erkenntnis, gegen den Videoton FC insgesamt gut gespielt aber dennoch 1:2 (0:2) verloren zu haben. Allerdings kann das Team von Trainer Murat Yakin im Hinblick auf die Partie auswärts gegen den FC Zürich vom Sonntag, 28. Oktober 2012 (16.00 Uhr, Letzigrund) sicherlich auf die Leistung vom Europa-League-Spiel aufbauen. Die Zürcher liegen derzeit mit sieben Punkten weniger als der Tabellenvierte FCB auf dem siebten Platz. Anzeige
Das Vorhaben am Sonntag in Zürich ist klar: Der FC Basel 1893 will im dritten Spiel unter Trainer Murat Yakin im Minimum erstmals Punkte holen, im Idealfall natürlich gewinnen. Während die Basler am vergangenen Wochenende gegen den FC Luzern (0:1) noch ein Stück weit davon entfernt gewesen waren, präsentierten sie sich am Donnerstagabend in Szekesfehervar gegen den Videoton FC klar verbessert und machten vieles richtig. Zwei fatale Unkonzentriertheiten und die fehlende Präzision auf den letzten Metern vor dem gegnerischen Tor brachten den FCB aber um den Erfolg in Ungarn.
Das soll sich nun gegen den FCZ ändern. Der Schweizer Meister will die positiven Aspekte des Videoton-Spiels – auswärts durchgehend dominiert und viele Offensivszenen gehabt zu haben sowie grosser Einsatz und Wille – mit ins Letzigrund-Stadion nehmen und sich noch einmal steigern. FCB-Captain Marco Streller zeigte sich vor dem Rückflug am Flughafen in Budapest zwar nach wie vor enttäuscht über die Niederlage gegen die Ungarn. Doch er betonte in erster Linie auch noch einmal in aller Deutlichkeit seine Zuversicht nach dem Auftritt gegen Videoton: „Aufgrund meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es enorm wichtig ist, dass die Mannschaft lebt. Und das habe ich bei uns definitiv gespürt!“ Er habe Leidenschaft sowie Kampfgeist gesehen und den oftmals auch erfolgreichen Versuch, schnell in die Offensive umzuschalten und den Pass in die Tiefe zu suchen. „Das sind alles klare Zeichen für mich, dass wir wieder auf die Siegerstrasse zurückehren werden“, so Streller.
Taktische Ideen einbrennen
Zudem erkenne man in seinen Augen bereits einen Teil der Handschrift von Murat Yakin, trotz der erst kurz andauernden Zusammenarbeit. „Es geht nicht darum, die Trainer miteinander zu vergleichen, jeder weiss, was wir vorher für unglaublich tolle Erfolge gefeiert haben“, erklärt Streller. „Aber es ist jetzt wichtig, dass sich Muris taktische Ideen so schnell wie möglich in unseren Köpfen einbrennen und wir wieder mehr Präzision in unser Spiel bekommen, dann kommt es gut.“ Auch wenn man das nicht gerne höre, aber das Einschleifen der Automatismen brauche nun mal etwas Zeit. „Unser Ziel muss meines Erachtens sein, bis zur Winterpause bis auf fünf oder sechs Punkte an die Tabellenspitze der Super League heranzukommen und dann, nach einer guten Vorbereitung, im Frühling mit Vollgas anzugreifen.“
Da käme ein „Derby“-Sieg am Sonntag beim FCZ natürlich wie gerufen und wäre sicherlich auch Balsam für die zuletzt nicht allzu verwöhnte Basler Fussballseele. „Jeder Punkt ist momentan Gold wert, deshalb hoffe ich auf ein positives Spiel gegen Zürich“, sagte Murat Yakin nach der Rückkehr am Euroairport Basel. „Ich will, dass wir auswärts dominant auftreten, aber ohne naiv zu sein – der FCZ hat zuletzt auch 2:0 in Lausanne gewonnen und wird bereit sein für uns.“ Natürlich sei es unschön, dass der FCB unter ihm bisher zweimal verloren habe, so der Basler Trainer. „Doch die Entwicklung, die ich zwischen dem ersten und zweiten Spiel gesehen habe, stimmt mich zuversichtlich. Wir brauchen ein Erfolgserlebnis, um dann eine Serie zu starten. Dafür müssen wir an den Details arbeiten, das heisst weniger Fehler machen, konzentrierter sein und in der Offensive noch überraschender werden.“
Yakin: „Derbys sind da, um sie zu gewinnen“
Am Sonntag ist gegen den FCZ damit zu rechnen, dass der in Ungarn gesperrte Alex Frei wieder in die Mannschaft rückt. Yakin kündigt darüber hinaus den einen oder anderen weiteren Wechsel an, ohne dabei ins Detail gehen zu wollen. „Wichtig ist mir, dass wir nun eine Reaktion auf die beiden Niederlage zeigen, dass wir uns wehren.“ Und schliesslich ist sich Murat Yakin aus seiner langjährigen Zeit als FCB-Spieler auch immer noch bestens bewusst, dass Spiele zwischen Basel und Zürich immer etwas Besonderes sind – er sagt deshalb abschliessend mit einem verschmitzten Lächeln: „Derbys sind da, um sie zu gewinnen.“
28.10.2012 | Remo Meister, Zürich Ein ganz wichtiger und verdienter 2:1-Sieg des FCB im verschneiten Letzigrund
Endlich! Der FC Basel 1893 kommt wieder einmal zu einem Erfolgserlebnis und zum ersten Sieg unter Trainer Murat Yakin. Der FCB gewann am Sonntag, 28. Oktober 2012 im Schneegestöber des bitterkalten Letzigrund-Stadions beim FC Zürich mit 2:1 (2:0). Innenverteidiger Fabian Schär gehörte wie schon am Donnerstag in Ungarn zu den Torschützen – er traf bereits in der 6. Minute per Kopf zum 1:0 für die Basler. Den Assist dazu gab Alex Frei, der sich in der 29. Minute über seinen ersten Treffer seit dem 28. Juli 2012 freuen konnte. Das 1:2-Anschlusstor für den FCZ fiel erst kurz vor Schluss durch Mario Gavranovic per Foulpenalty. Anzeige
Nach zwei Niederlagen in Serie hat der FC Basel 1893, ausgerechnet auswärts im Klassiker gegen den FC Zürich, wieder zum Siegen zurückgefunden. Es war der erste Erfolg für Trainer Murat Yakin – und ein ganz wichtiger dazu. Nach zwei Niederlagen in Serie feierte der neue FCB-Trainer mit seinem Team das erste Erfolgserlebnis und machte damit gleich auch noch Boden auf den Tabellenführer GC gut, der auswärts gegen Servette 0:2 verlor. Damit beträgt der Rückstand der Basler auf GC noch acht Punkte – und er soll in den nächsten Wochen möglichst noch weiter schmelzen. Yakin war nach dem Sieg über den FCZ zwar „sehr froh über diesen wichtigen Erfolg, den sich die Mannschaft mit viel Einsatzfreude verdient hat“. Angesprochen auf die GC-Niederlage sagte er aber auch: „Wir schauen im Moment nur auf uns und wollen einfach unsere Spiele gewinnen. Es gibt noch genügend Arbeit, nach einem Sieg sieht nicht einfach alles wieder rosig aus.“
Ganz so einfach war es für den FCB denn auch nicht gewesen, die drei Punkte im Letzigrund einzufahren. Von Beginn weg herrschte in Zürich ein wildes Schneegestöber, das den ganzen Platz in ein weisses Kleid hüllte. Auf diesem Geläuf einen gepflegten Spielaufbau zu präsentieren, war „praktisch unmöglich“ (Yakin). Deswegen waren natürlich ruhende Bälle ein gutes Offensiv-Argument, wie der FC Basel in der 6. Minute erstmals eindrücklich unter Beweis stellte: Alex Frei trat von der linken Seite her einen Freistoss in den Strafraum, und dort stieg – wie schon am Donnerstag in Szekesfehervar sowie am 7. Oktober beim 3:2-Sieg über Servette – Fabian Schär am höchsten und traf per Kopf zur frühen 1:0-Führung für die Basler. Damit war das Spiel aus FCB-Sicht perfekt lanciert.
Spielbestimmend und aggressiv
Trotz der Schnee-Unterlage lief der Ball bisweilen gut durch die Basler Reihen. Der FCB war klar spielbestimmend und suchte immer wieder die Offensive. Zudem gingen die Gäste mit der notwendigen Aggressivität in die Zweikämpfe. Während der FCZ im ersten Durchgang im Angriff einzig mit zwei, drei Weitschüssen auffiel, kombinierte sich der FCB doch auch das eine oder andere Mal gefährlich bis vor Torhüter David Da Costa durch. In der 13. Minute traf Valentin Stocker mit seinem Kopfball neben das Tor, vorausgegangen war dem Versuch ein flüssiger Angriff über mehrere Basler Stationen. Die nächste gute Chance hatte Philipp Degen, doch auch er setzte seinen Kopfball nach einer Flanke von Alex Frei über das Gehäuse. Und schliesslich war es Philipps Zwillingsbruder David, der nach einem starken Steilzuspiel von Frei aus bester Position an Da Costa scheiterte.
Alex Frei hatte sich also in der ersten halben Stunde offensiv mehrfach in Szene gesetzt. Ein beträchtlicher Stein dürfte ihm aber dann in der 29. Minute vom Herzen gefallen sein: Valentin Stocker schlug einen Corner zur Mitte, wo Philipp Degens Kopfball in Freis Füsse flog, der Super-League-Torschützenkönig der vergangenen zwei Jahre den Ball sauber annahm und zum 2:0 über die Linie drückte. Es war Freis erster Treffer seit dem 28. Juli 2012 – und sowohl er als auch seine Teamkollegen werden hoffen, dass es der erste von vielen weiteren Torerfolgen war. „Ich freue mich für Alex, dass er mit einem Treffer und einem Assist in die Mannschaft zurückgekehrt ist“, sagte Trainer Yakin hinterher.
Weniger Tempo in der zweiten Hälfte
Auch nach dem Seitenwechsel hatte der FCB das Spiel soweit gut im Griff. Insgesamt bekamen die Zuschauer im Kühlschrank Letzigrund einen eher ereignisarmen zweiten Durchgang zu sehen, in dem die Zürcher zwar mit der Zeit etwas mehr Druck aufzusetzen versuchten, dabei allerdings kaum konkrete Offensivaktionen zustande brachten. Die Basler ihrerseits waren vielleicht etwas gar stark auf Sicherheit bedacht und reduzierten das Tempo merklich. Stockers sehenswerter Volley aus rund 20 Metern in der 53. Minute war die gefährlichste FCB-Strafraumszene der zweiten Halbzeit – Torhüter Da Costa konnte den Aufsetzer nicht richtig parieren und hatte Glück, dass der Ball knapp am Pfosten vorbeistrich.
Wie es oftmals ist, kam die Hektik und Nervosität dann in den letzten Spielminuten doch noch auf. Der eingewechselte Gastón Sauro – er kam für den am Knöchel angeschlagenen Aleksandar Dragovic – brachte im Strafraum Davide Mariani zu Fall und es gab Penalty. Diesen verwandelte Mario Gavranovic in der 87. Minute zum 1:2 aus Zürcher Sicht. Zu mehr reichte es dem FCZ allerdings in diesem Schnee-Klassiker nicht, so dass es beim sicherlich verdienten Basler 2:1-Sieg blieb.
Murat Yakin betonte hinterher noch, dass es ihm gefallen habe, „dass wir diesmal bis auf den unglücklich verursachten Penalty kaum unnötige Fehler gemacht haben“. Darauf lasse sich nun im Hinblick auf die zehn Spiele in den kommenden sechs Wochen aufbauen. Den nächsten Ernstkampf bestreitet der FCB am kommenden Samstag, 3. November 2012 mit einem weiteren „heissen“ Spiel, wenn er zu Yakins erstem Heimspiel als Basler Trainer den BSC Young Boys im St. Jakob-Park empfängt.
Das Telegramm:
FC Zürich–FC Basel 1893 1:2 (0:2) Letzigrund. – 12‘321 Zuschauer. – SR Sascha Kever. Tore: 6. Schär 0:1 (Alex Frei). 29. Alex Frei 0:2 (Philipp Degen). 87. Gavranovic 1:2 (Foulpenalty).
FC Zürich: Da Costa; Philippe Koch, Djimsiti, Teixeira, Glarner; Schönbächler (46. Pedro Henrique), Kajevic, Kukeli (75. Frimpong), Chiumiento (81. Mariani); Jahovic, Gavranovic.
FC Basel: Sommer; Philipp Degen (65. Voser), Schär, Dragovic (75. Sauro), Steinhöfer; David Degen, Fabian Frei, Yapi, Stocker; Alex Frei (87. Diaz); Streller.
Bemerkungen: FCZ ohne Beda, Benito, Chikhaoui, Goncalves Caetano (alle verletzt), Drmic, Buff (beide gesperrt), Brecher, Chermiti (nicht im Aufgebot). FCB ohne Jevtic, Vuleta (beide verletzt). FCB-Ersatzbank: Vailati, Park, Voser, Diaz, Salah, Sauro und Zoua. – Verwarnungen: 22. Ph. Degen (Foul). 49. Schär (Foul).
Murat Yakin: „Wir sind bereit, gegen YB den Kampf anzunehmen“
Der FC Basel 1893 empfängt am Samstag, 3. November 2012, in der 15. Runde der Raiffeisen Super League den BSC Young Boys zum Heimspiel (19.45 Uhr, St. Jakob-Park). Nach dem 2:1-Sieg am vergangenen Wochenende gegen den FC Zürich ist der FCB bestrebt, mit einem neuerlichen Erfolgserlebnis den positiven Lauf fortzusetzen, um sich in der Tabelle weiterhin nach oben zu orientieren. Das Team von Trainer Murat Yakin liegt auf dem vierten Platz und hat auf das fünftplatzierte YB sieben Punkte Vorsprung. Nicht mittun kann am Samstag der verletzte Kay Voser. Anzeige
Nach den zwei Niederlagen gegen den FC Luzern und den Videoton FC sowie einem Sieg auswärts beim FC Zürich kehrt Murat Yakin am Samstagabend erstmals seit fast sechseinhalb Jahren wieder als FCB-Angestellter in den St. Jakob-Park zurück. Yakin, der im Sommer 2006 als Captain des FC Basel 1893 seine Karriere als Profifussballer beendet hatte, ist seit Mitte dieses Oktobers Trainer beim Schweizer Meister. Als solcher schickt er gegen den BSC Young Boys zum ersten Mal seine „eigene“ FCB-Mannschaft auf das Feld – die im Idealfall drei weitere Punkte einfährt. Dann wäre die noch junge Bilanz des neuen Trainers zumindest schon mal ausgeglichen. „Ich freue mich sehr auf das Heimspiel, aber es geht am Samstagabend überhaupt nicht um mich und meine Position. Es geht um die Mannschaft, sie steht im Vordergrund.“
Marco Streller und seine Teamkollegen wollen deshalb den zuletzt festgestellten Aufwärtstrend gegen die Berner fortsetzen. Der FCB-Captain wird trotz seines Nasenbeinbruchs vom vergangenen Wochenende gegen YB auflaufen können, allerdings mit einer schützenden Gesichtsmaske. „Es ist für Marcos Mitspieler klar, dass sie ihn in diesem Fall nicht allzu oft hoch anspielen sollten“, sagt Murat Yakin schmunzelnd. „Ohnehin ist es unser Ziel, den Ball laufen zu lassen und gepflegten Fussball zu spielen.“ Auch der zweite Angeschlagene vom FCZ-Spiel, Aleksandar Dragovic, kann gegen YB eingesetzt werden. Trotz seines verstauchten Fussgelenks hat der Innenverteidiger die ganze Woche voll mit der Mannschaft trainiert und ist bereit für den Ernstkampf. Dafür zog sich Kay Voser in einer Übungseinheit der letzten Tage eine Zerrung am Wadenbeinmuskel zu – er wird gegen die Berner pausieren müssen.
Das Credo: Hinten gut organisiert und vorne flexibel
Murat Yakin hofft darauf, dass sein Team im Spiel gegen die Young Boys weiter zusammenwächst und seine Ideen, die gemeinsam im Training eingeübt wurden, so gut wie möglich umsetzt. Das Credo des neuen FCB-Trainers lautet: „Wir wollen aus einer stabilen, gut organisierten Defensive heraus im Angriff mit flexiblem Spiel die Lücken finden.“ Er wolle, dass die elf Spieler auf dem Platz als Mannschaft funktionieren, viel miteinander kommunizieren und sich gegenseitig verstehen. Die taktische Variante mit Alex Frei als linkem Flügel, die Yakin in Zürich erstmals ausprobierte, hat ihm durchaus gefallen. „Alex ist einer, der das Spiel lesen und von dieser Position aus gute Impulse für unsere Offensivaktionen geben kann“, sagt der Trainer. Er wolle seine Angriffstaktik so verstanden wissen, dass die Positionen nicht allzu fix sind und dass es immer wieder zu Rotationen kommen kann und soll.
Mit den Young Boys tritt am Samstag ein Gegner im St. Jakob-Park an, welcher in der vergangenen Woche auf administrativer Ebene einen Umbruch erlebt hat. Murat Yakin glaubt allerdings nicht, „dass dies in den Köpfen der Spieler eine Rolle spielen wird“, wie er sagt. Dass die Berner am letzten Wochenende aufgrund des abgesagten Spiels gegen Luzern nicht im Einsatz standen, könne sowohl ein Vorteil wie auch ein Nachteil sein. Yakin: „Wir wollen uns aber gar nicht so sehr auf den Gegner konzentrieren, denn wir haben selber genug zu tun. Am Samstag ist ein bedeutender Fussballtag für den FCB. Wir sind bereit, den Kampf anzunehmen und unseren Heimvorteil im ‚Joggeli‘ auszunutzen.“ Bis am Freitagmittag waren 28‘300 Tickets verkauft.
Die Heimpremiere für FCB-Trainer Murat Yakin ist geglückt! Der FC Basel 1893 gewann am Samstag, 3. November 2012 vor gut 30‘000 Zuschauern im St. Jakob-Park gegen den BSC Young Boys mit 2:0 (2:0). Die Basler wurden damit für ihren starken, überlegenen, offensiv ausgerichteten und variantenreichen Auftritt belohnt. Die Treffer für den FCB erzielten Gilles Yapi (27.) und Marco Streller (39.), der sich von seiner schwarzweissen Gesichtsmaske nicht irritieren liess. Damit stösst das Yakin-Team zumindest vorübergehend auf den dritten Tabellenrang vor. Weiter geht es für die Basler am kommenden Donnerstag mit dem Europa-League-Heimspiel gegen den Videoton FC. Anzeige
Zwei Siege in Serie – das hatte es für den FC Basel 1893 letztmals am 12./18. August 2012 gegeben, als er hintereinander Thun (3:1) und Lausanne-Sport (2:0) bezwungen hatte. Jetzt, Anfang November, ist es dem Schweizer Meister endlich wieder einmal gelungen. Auf den 2:1-Erfolg am vergangenen Wochenende liess die Mannschaft von Murat Yakin einen 2:0-Sieg gegen den BSC Young Boys folgen – und gestaltete damit die Heimspiel-Premiere für den neuen FCB-Trainer erfolgreich. „Das ist eine Riesenfreude“, sagte Yakin nach dem Schlusspfiff. „Es ist toll, dass die Spieler schon ein paar Dinge umsetzen konnten, die wir uns vorgenommen hatten. Aber es ist mir bewusst, dass wir weiterhin hart arbeiten müssen, um unsere Ziele zu erreichen.“ Schön aus Basler Sicht ist auch, dass der Rückstand auf Tabellenführer GC auf sechs Punkte geschrumpft ist, weil die Zürcher im Heimspiel gegen Lausanne-Sport nicht über ein 1:1 hinauskamen.
Den 2:0-Sieg gegen YB erspielte sich der FCB dank zweier Tore in der ersten Halbzeit. Die Partie war von Beginn weg unterhaltsam und zunächst noch ziemlich ausgeglichen, was die Spielanteile anbelangte. Auf Seiten der Basler hatten Alex Frei, der wieder auf dem linken Flügel spielte, Philipp Degen und Gilles Yapi in der ersten 25 Minuten die besten Offensivaktionen, ohne dass es einmal richtig zwingend wurde. Für die Berner kamen ganz zu Beginn Raphael Nuzzolo und später Alexander Farnerud zum Abschluss, doch Yann Sommer war auf dem Posten. Je länger die erste Halbzeit dauerte, desto dominanter wurde der FCB. Defensiv und im Zentrum brachte das Heimteam die von Yakin verlangte Stabilität gut hin – die Arbeit gegen den Ball, das aggressive Pressing bei Ballverlust, war bereits ziemlich effektiv und machte es YB schwer, ein konstruktives Spiel aufzuziehen.
Variantenreich und erfrischend
Am Ursprung des Basler Führungstreffers in der 27. Minute stand ein missratener Abschlag von YB-Torhüter Marco Wölfli, der von Gilles Yapi in aussichtsreicher Position abgefangen werden konnte. Es ist nicht auszuschliessen, dass bei Yapis Ballannahme der Oberarm mit im Spiel gewesen war und deshalb der Verdacht auf Handspiel bestand. Der Schiedsrichter jedenfalls pfiff nicht, weshalb der auch sonst auffällige zentrale Mittelfeldspieler des FCB auf das YB-Tor los zog und flach unten links zum 1:0 traf. Danach powerten die Basler weiter, spielten offensiv variantenreichen und erfrischenden Fussball. Die Berner wurden in der 34. Minute erstmals wieder gefährlich, als Raul Bobadillas schöner Schlenzer aus 16 Metern nur ganz knapp an Sommers Tor vorbeistrich. Doch danach war schon wieder FCB dran: YB-Verteidiger Juhani Ojala konnte als letzter Mann einen langen Ball von Markus Steinhöfer nicht kontrollieren, Marco Streller profitierte davon, lief alleine auf Wölfli zu und traf ins untere rechte Eck zum 2:0. Der Captain liess sich dabei von seiner Maske, die er aufgrund seines gebrochenen Nasenbeins trug, kein bisschen irritieren. Zuvor schon hatte er nach einem sehenswerten Angriff den Pfosten getroffen.
Damit hatten sich die Basler eine gute Ausgangslage für die zweite Hälfte erarbeitet. Allerdings waren es nach dem Seitenwechsel plötzlich die Berner, die wieder aktiver wurden und durchaus gute Chancen zum Anschlusstreffer hatten. Doch Gonzalo Zarate (52.) scheiterte ebenso wie zweimal Bobadilla, der insbesondere in der 70. Minute alleine vor Sommer das 1:2 hätte erzielen müssen. Der FCB war in dieser Phase etwas gar offensiv ausgerichtet und dadurch in der Defensive bisweilen ein wenig entblösst. Gegen Ende der Partie aber stimmte die Ordnung wieder besser und es war die Heim-Mannschaft, die noch einmal gute Offensivaktionen präsentierte. Valentin Stocker traf mit einem wuchtigen Schuss den Pfosten (76.), der eingewechselte Fabian Frei prüfte mit seinem Versuch von der Strafraumgrenze Marco Wölfli (77.) und Mohamed Salah scheiterte nach einem langen Sololauf aus bester Position ebenfalls am YB-Keeper.
Dann war Schluss und Gäste-Trainer Martin Rueda urteilte so über diesen FCB: „Wir haben die Entwicklung der Basler beobachtet – der FCB wird mit jedem Spiel stilsicherer und flexibler.“ Das dürfte Murat Yakin gerne zur Kenntnis genommen haben. „Das war ein guter, weiterer Schritt in die richtige Richtung“, so der FCB-Trainer. „Gefallen hat mir der Einsatz meiner Mannschaft – und natürlich das Resultat.“ Der zweite Sieg in Serie gebe Selbstvertrauen, darauf lasse sich aufbauen. „Es war wieder eine Steigerung, aber wir waren noch nicht über 90 Minuten dominant. Darauf wollen wir hinarbeiten.“
Das Telegramm:
FC Basel 1893–BSC Young Boys 2:0 (2:0) St. Jakob-Park. – 30‘057 Zuschauer. – SR Nikolaj Hänni. Tore: 27. Yapi 1:0. 39. Streller 2:0 (Steinhöfer).
FC Basel: Sommer; Philipp Degen (79. Park), Schär, Dragovic, Steinhöfer; Cabral; David Degen, Yapi (71. Fabian Frei), Stocker, Alex Frei (71. Salah); Streller.
Bemerkungen: FCB ohne Voser und Pak (beide verletzt). FCB-Ersatzbank: Park, Vailati, Fabian Frei, Diaz, Salah, Sauro und Zoua. Restliche Spieler in der U21 oder ohne Aufgebot. – YB ohne Raimondi, Martinez, Spycher, Bürki, Simpson und Doubai (alle verletzt). – Verwarnungen: 14. Nuzzolo (Foul). 28. Wölfli (Reklamieren). 53. Ojala (Foul). – 31. Pfostenschuss Streller. 76. Pfostenschuss Stocker.
Gegen Videoton – der FC Basel 1893 hat noch eine Rechnung offen
Spieltag 4 in der UEFA Europa League: Der FC Basel 1893 trifft am Donnerstag, 8. November 2012 im Heimspiel auf den Videoton FC (21.05 Uhr, St. Jakob-Park). Vor zwei Wochen unterlag der FCB dem ungarischen Meister von 2011 in Szekesfehervar im ersten internationalen Spiel mit Murat Yakin als Trainer trotz grosser spielerischer Vorteile mit 1:2 (0:2). Diese liegengelassenen Punkte wollen Yakin und sein Team nun zurückgewinnen, um das angestrebte Ziel – im Europa Cup zu überwintern – nicht aus den Augen zu verlieren. Der FCB-Trainer und Verteidiger Philipp Degen gaben am Mittwochabend an der Medienkonferenz Auskunft darüber, wie das gelingen soll. Später blickte auch Videoton-Trainer Paulo Sousa auf das Spiel voraus. Anzeige
Nach drei gespielten Runden liegt der FC Basel 1893 in der Gruppe G der Europa League mit lediglich zwei Punkten auf dem 3. Platz. Das ist sicher weniger als „budgetiert“, aber es ist nicht unbedingt die einzige Überraschung in dieser Gruppe, liegt der vermeintliche Favorit Sporting Lissabon doch mit gar einem Zähler weniger auf dem 4. und letzten Tabellenrang. Die insgesamt doch besonderen Resultate in den ersten drei Runden führen allerdings auch dazu, dass die Basler noch gute Chancen haben, in der zweiten Hälfte der Gruppenphase nach vorne zu rücken. Und genau das strebt Murat Yakin auch an: „Mit einem Sieg gegen Videoton können wir in der Tabelle etwas vorwärts kommen, das ist unser grosses Ziel.“
Allerdings weiss der FCB-Trainer auch, dass dies gegen den Viertplatzierten der ungarischen Meisterschaft kein Selbstläufer wird. „Wir haben eine grosse Aufgabe und ein sehr wichtiges Spiel vor uns“, sagt er. „Wir müssen vorsichtig sein, denn Videoton hat seine Qualitäten beim schnellen Umschalten und beim effizienten Kontern.“ Das hatte der FCB im Hinspiel vor zwei Wochen bitter erfahren, als er zwar spielerisch klar dominierte, aber zwei sehr ärgerliche Gegentore kassierte und letztlich 1:2 verlor. Deshalb haben die Basler nun noch eine Rechnung offen. „Ich erhoffe mir von Beginn weg einen sehr konzentrierten Auftritt und gehe davon aus, dass wir geduldig sein sowie ihre Gegenstösse verhindern müssen. Zudem brauchen wir im Vergleich zum Spiel in Ungarn dringend eine viel bessere Effizienz bei unseren Standardsituationen.“
Der schnelle Degen
Sehr zuversichtlich, dass der FCB nach sechs sieglosen internationalen Partien zum ersten Vollerfolg seit dem 1. August 2012 (1:0 in Molde) kommt, ist Philipp Degen. Aus dem FCB-Rechtsverteidiger sprudelte an der Medienkonferenz vom Mittwochabend nur so heraus, so dass der werte ungarisch-deutsche Dolmetscher mit Zuhören kaum mitkam und den schnellen Lampenberger mehrmals lachend unterbrechen musste. „Wir müssen gegen diesen defensiv eingestellten Gegner von Beginn weg dominant sein und viel Druck ausüben, dann bin ich zu hundert Prozent überzeugt, dass wir das Spiel gewinnen werden“, so Degen. „Wir wollen sofort zeigen, wer der Herr im Haus ist. Der Trainer hat uns gut auf ihre Taktik mit den Gegenstössen eingestellt, darauf müssen wir vorbereitet sein. Wir wollen und müssen am Donnerstagabend als Sieger vom Platz gehen, das muss der Anspruch des FC Basel sein.“ Der 29-Jährige sagte auch noch, er sei „extrem happy“, dass er zuletzt wieder ein paar Spiele hintereinander habe absolvieren können. „Ich freue mich, gesund zu sein und mich für die Mannschaft einsetzen zu können.“
Auch Yakin wurde aus der Runde der Medienschaffenden zum formstarken Philipp Degen befragt. Und der Trainer nahm Stellung: „Philipp bringt unheimlich viel Erfahrung mit, er bringt in jedem Training und in jedem Spiel seine positive Art ein. So schnell wie er hier an der Pressekonferenz redet, mit soviel Elan ist er tagtäglich bei der Sache“, sagte der FCB-Trainer und sorgte damit für heitere Stimmung im Mediencenter. „Das gilt übrigens auch für David, beide Degens sind sehr erfrischende Typen“, so Yakin. „Sie machen auf der rechten Seite unheimlich viel Dampf – deshalb muss ich sie manchmal ein bisschen in die Defensive zurückpfeifen…“
Immer eine Steigerung
Die Verteidigungsarbeit seiner Mannschaft generell hat Murat Yakin vor allem in der letzten Partie beim 2:0-Sieg gegen YB bereits ziemlich gut gefallen: „Die Arbeit gegen den Ball hat schon recht gut funktioniert, das Spiel mit dem Ball gegen vorne ist sicher noch verbesserungswürdig.“ Daran arbeite man jetzt, obschon für tiefgründig taktische Trainings – vor allem während den englischen Wochen – derzeit nicht allzu viel Zeit vorhanden sei. Diesbezüglich dürfte sich Yakin bereits heute auf die etwas ausgedehntere Vorbereitungszeit in der Winterpause freuen. Grundsätzlich ist der Cheftrainer aber bereits zufrieden damit, „dass sich die Mannschaft bis jetzt meiner Meinung nach in jedem der vier Spiele, seit ich hier bin, ein bisschen gesteigert hat.“
Geht das am Donnerstagabend im St. Jakob-Park gegen den Videoton FC so weiter, stehen die Chancen auf ein weiteres Erfolgserlebnis gar nicht mal so schlecht. Unterstützung im Stadion kann der FCB dafür durchaus noch gebrauchen – bisher wurden 12‘000 Tickets verkauft, die Tageskassen sind am Donnerstag geöffnet.
Alex Frei beschliesst Rücktritt per Ende Saison – PK-Livestream auf fcb.ch!
FCB-Stürmer Alex Frei wird heute am frühen Nachmittag an einer Medienkonferenz über seinen Entscheid, seine Karriere als Spieler im Sommer 2013 zu beenden, informieren. Die Medienkonferenz aus dem St. Jakob-Park wird ab 13.15 Uhr auf fcb.ch im LIVESTREAM übertragen!
15.11.2012 | FC Basel 1893 Alex Frei beschliesst Karrierenende per Ende Saison – erweiterte Fassung
Die Karriere eines der erfolgreichsten Schweizer Fussballspieler aller Zeiten neigt sich ihrem Ende zu: Alex Frei, seit 2009 Stürmer beim FC Basel 1893 und Rekordtorschütze der Nationalmannschaft, hat sich entschieden, Ende der laufenden Saison im Juni 2013 zurückzutreten. Er hat die Clubleitung entsprechend informiert und gleichzeitig seine Ambition, anschliessend im Nachwuchsbereich des FCB tätig zu sein, kommuniziert, was die Clubleitung begrüsst. Zum Zeitpunkt seines Rücktrittes wird Alex Frei 34jährig sein und auf über 600 Profispiele mit über 300 Toren zurückblicken können. Anzeige
So, wie es seinem konsequenten Charakter entspricht und wie man ihn in seiner über 15 Jahre dauernden Karriere kennen gelernt hat, war Alex Frei auch bei diesem bedeutsamen Entscheid Selbstbestimmung wichtig: Er wollte den Termin seines Karrierenendes als aktiver Fussballspieler selbst festlegen und zu einem Zeitpunkt aufhören, den er als den richtigen Moment beurteilte und der nicht von Dritten auferlegt wird.
Der Katalog dieser Kriterien setzte sich zusammen aus seiner eigenen sportlichen Perspektivenbeurteilung, aus privaten Überlegungen, die auch durch die Geburt seiner Tochter im Sommer 2012 geprägt waren, und aus seinem Interesse, künftig im Nachwuchsbereich des FCB zu arbeiten. In der Summe dieser Argumente kam Frei zum Schluss, mit dem FCB nicht über eine Verlängerung des am 30. Juni 2013 auslaufenden Vertrages als Spieler zu verhandeln, sondern seine weitere berufliche Laufbahn zu lancieren. Dass die weiterhin in der Fussballbranche und bei seinem ersten Proficlub, dem FCB, in die Wege geleitet wird, entspricht den Wünschen sowohl des Spielers wie des FCB. In welcher Funktion dies der Fall sein wird, wird im Verlauf der nächsten Monate erarbeitet.
Mit dem Rücktritt Freis verlieren der FCB und der Schweizer Sport zwar einen ihrer erfolgreichsten Spieler aller Zeiten, erhalten aber bleibt dem Fussball im allgemeinen und dem FC Basel 1893 im speziellen ein eigentlicher Charakterkopf. Aufgrund seiner mitunter eigenwilligen Persönlichkeit polarisierte er gelegentlich zwar auch, dank seines gradlinigen Wesens, seiner riesigen Leidenschaft für den Fussball und seines sozialen Engagements ausserhalb des Fussballs verschaffte er sich aber vor allem sehr viel Anerkennung und Respekt.
„Ich werde auf eine wunderbare Karriere zurückblicken können. Dazu bleibt die Chance, nochmals einen Meistertitel zu gewinnen. Es war mir aber sehr wichtig, selber den richtigen Zeitpunkt meines Rücktrittes zu spüren und zu wählen“, fasste Alex Frei diesen einschneidenden Entscheid zusammen.
Die Karriere von Alex Frei ist in der Tat beeindruckend: Aufgrund des damaligen Wohnortes seiner Eltern in der Westschweiz war der FC Begnins im Jahr 1987 der erste Club des 8jährigen Knirpses. Nach einem Jahr kehrte die Familie in die Region Basel zurück, wo sich Alex Frei 1988 dem FC Aesch anschloss und bei diesem Verein – unter anderem zusammen mit Marco Streller – die ersten Juniorenjahre verbrachte. 1995 schloss er sich im Alter von 16 Jahren der Nachwuchsabteilung des FCB an und absolvierte für die Rotblauen in der Saison 1997/1998 auch seine ersten elf Einsätze in der Profimannschaft. Zudem gehörte Frei in jener Epoche der FCB-Nachwuchsmannschaft an, die 1997 das berühmte FIFA-Blues-Stars-Turnier in Zürich gewann.
Gleichwohl wurde damals beim FCB das Talent des jungen Angreifers nicht mit jener Überzeugung erkannt, die nötig gewesen wäre, um ihn intern mit genügender Geduld zu formen. Deshalb führte sein Weg vorerst weg vom FCB zum FC Thun in die Nationalliga B, danach in die Nationalliga A zum FC Luzern und zu Servette. Stade de Rennes in Frankreichs oberster Liga war 2003 seine erste dreijährige Auslandstation, die er als Frankreichs Torschützenkönig im Jahr 2005 so erfolgreich gestaltete, dass er 2006 für drei Bundesliga-Saisons von Borussia Dortmund verpflichtet wurde. Auch für diesen renommierten Verein in Deutschland kam er mit 37 Toren in 81 Spielen zu einer überragenden Trefferquote.
2009 gelang es dem FCB, Alex Frei zur Rückkehr zu bewegen. Für diesen Transfercoup wendete der FCB – auch mit Unterstützung einiger Privatpersonen – eine für Schweizer Verhältnisse hohe Ablösesumme auf. Doch diese Investition machte sich für alle mehrfach bezahlt: Mit Alex Frei holte sich der FCB seinen ersten Titel-Hattrick seiner Geschichte sowie zwei Cupsiege. Dazu qualifizierte er sich zweimal für die Champions League. Insgesamt bestritt Alex Frei für den FCB bisher 155 Wettbewerbsspiele und erzielte dabei die unglaublich anmutende Zahl von bis heute 101 Toren.
In seiner gesamten Karriere kam Alex Frei bis Mitte November 2012 auf 604 Profispiele, in denen er 307 Goals schoss, darunter in 84 Länderspielen für die Schweizer A-Nationalmannschaft auch die Rekordzahl von 42 Toren.
Der FC Basel 1893 bedankt sich bei Alex Frei – auch im Namen seiner Fans – von Herzen für bald vier unvergessliche Jahre, die einhergingen mit einer äusserst erfolgreichen FCB-Epoche und freut sich gleichzeitig, dass dem Club eine starke Persönlichkeit über seine Zeit als Spieler hinaus erhalten bleibt und er bereit ist, seine riesige Erfahrung an junge Spieler weiter zugeben.
Der FC Basel 1893 empfängt am kommenden Sonntag den Grasshopper Club Zürich zum Spitzenspiel im St. Jakob-Park (16.00 Uhr, SF2 live). Der Super-League-Tabellenführer liegt derzeit noch sechs Punkte vor dem FCB, mit einem Heimsieg über die Zürcher könnten die Basler aber bis auf drei Punkte aufschliessen – diese Voraussetzungen versprechen Spannung und Brisanz. FCB-Trainer Murat Yakin muss auf die verletzten Darko Jevtic und Kay Voser verzichten, Letzterer fällt bis zum Ende der Vorrunde aus. Bis am Freitagmittag wurden 29‘500 Tickets für die Partie gegen GC verkauft. Anzeige
Es gab Zeiten, da lag der FC Basel elf Punkte hinter Tabellenführer GC zurück – und diese Zeiten sind noch gar nicht so lange her. Am 21. Oktober dieses Herbstes war es, also genau am Sonntag vor vier Wochen, als der FCB in Luzern mit 0:1 unterlag und auf seinen 21 Punkten sitzen blieb. Der Grasshopper Club bestätigte gleichzeitig seine starke Form, besiegte die Berner Young Boys mit 3:2 und führte die Tabelle mit 32 Punkten auf dem Konto souverän an. Allzu viel ist seither nicht passiert – ausser, dass die Basler in Zürich (2:1) und gegen YB (2:0) zwei wichtige Siege holten und GC gleichzeitig in Genf (0:2) verlor und gegen Lausanne unentschieden 1:1 spielte.
Das reicht, um eine spannende Ausgangslage für das Spitzenspiel zwischen dem FCB und den Zürchern im St. Jakob-Park zu schaffen, bei welchem das Team von Murat Yakin im Falle eines weiteren Erfolgs bis auf drei Punkte zum Grasshopper Club aufschliessen kann. Und GC könnte – je nach Ausgang der Partie YB–St. Gallen – zudem erstmals seit Ende September die Tabellenführung wieder an die Ostschweizer verlieren. „Wir freuen uns riesig auf das Spiel am Sonntag, alle sind heiss“, sagt FCB-Trainer Murat Yakin. „Wir haben eine Woche lang im Training konzentriert gearbeitet und haben nun die Möglichkeit, mit einem Heimsieg und dem dritten Meisterschafts-Erfolg in Serie die Aufholjagd richtig zu lancieren. Das ist eine schöne und grosse Aufgabe.“
Wichtige Spieler von der Bank
Yakin ist sich allerdings bewusst, „dass wir gegen GC sehr clever spielen müssen, die Zürcher stehen in der Tabelle zurecht zuoberst“. Er gehe davon aus, dass die Mannschaft von Trainer Uli Forte seinem Team im St. Jakob-Park alles abverlangen werde und dass deshalb auch jene Spieler, die von der Bank her kommen werden, ein wichtiger Faktor sein werden. „Sie müssen den Rhythmus sofort annehmen und bis zum Ende durchziehen, wenn sie reinkommen“, erklärt der FCB-Trainer. Die Vorzüge des sonntäglichen Gegners beschreibt Yakin so: „Das Team ist jung, willig und hungrig, die Spieler marschieren sehr viel, machen die Räume eng und schalten schnell von der Defensive in die Offensive um. GC hat einige sehr interessante junge Spieler in der Mannschaft.“
Der FCB müsse am Sonntag deshalb zunächst einmal dagegenhalten. „Und dann wollen wir natürlich dominant auftreten und den Ton angeben“, ergänzt Yakin. Der Auftritt und die Einstellung am vergangenen Cup-Wochenende in Chiasso hätten ihm gefallen, so der FCB-Trainer. Im Tessin kamen einige Profis zum Einsatz, die zuletzt in der Meisterschaft nicht immer spielten. „Es war gut und wichtig ein bisschen zu wechseln, das gab den Spielern wieder Rhythmus und sie konnten sich mit guten Leistungen aufdrängen.“ Er werde in den kommenden Spielen immer auch bereits die jeweils nächste Partie im Auge haben, wenn es um seine Aufstellung gehe: „Wir sind in allen drei Wettbewerben noch voll dabei, da müssen wir die Kräfte etwas einteilen.“
Yakin: „Dem Publikum etwas bieten“
Der Begegnung mit den Grasshoppers misst Murat Yakin zwar grosse Bedeutung zu, doch er sagt auch: „Es ist ein wichtiges Spiel, aber nicht das wichtigste. Am Sonntag wird noch nicht die Meisterschaft entschieden. Klar sei es die Ambition des FCB, resultatmässig gut weiterzukommen und vor allem auch dem Publikum etwas zu bieten. „Aber wichtig ist mir auch, dass sich die Automatismen weiter einspielen und dass jedem bewusst ist was es bedeutet, das rotblaue Trikot zu tragen“, findet der Trainer. „Wir wollen je länger desto mehr Vertrauen ins System gewinnen.“ Nicht dabei mittun können am Sonntag der rekonvaleszente Darko Jevtic (Schulter) und Kay Voser. Dessen Verletzung unterhalb des Knies hat sich als etwas langwieriger herausgestellt, so dass beim Verteidiger noch weitere Untersuchungen nötig sind und er für den Rest der Vorrunde ausfällt.
Die Siegesserie geht weiter – der FCB schlägt GC spektakulär 4:0
Der FC Basel 1893 bleibt im Schuss – im Heimspiel gegen den Grasshopper Club Zürich überzeugte das Team von Trainer Murat Yakin erneut und bezwang den Tabellenführer dank einer starken Leistung gleich mit 4:0 (1:0). Vor allem in der zweiten Halbzeit drehte der FCB mächtig auf und bot den gut 32‘000 Zuschauern im St. Jakob-Park ein kleines Spektakel. Die Tore erzielten David Degen, Marco Streller per Foulpenalty und zweimal der eingewechselte Alex Frei. Valentin Stocker – einer der stärksten Basler – gab drei Assists und holte den Elfmeter heraus. Damit rückt der FCB in der Tabelle bis auf drei Punkte an GC heran, bleibt aber vorläufig noch auf dem vierten Platz. Anzeige
So etwas hatte es wieder einmal gebraucht! Ein hoher und souveräner Sieg vor einer tollen Kulisse im St. Jakob-Park – und dann noch gegen den Tabellenführer. Alles war diesen Sonntag angerichtet für einen herrlichen Fussballnachmittag im „Joggeli“, und die grosse Mehrheit der 32‘060 Zuschauer sollte belohnt werden dafür, dass sie bei doch sehr kalten Temperaturen ins Stadion gekommen waren. Denn was sie in der Folge zu sehen bekamen, war herzerwärmend. Der FCB zeigte sich von einer ganz starken Seite, allerdings für lange Zeit ohne den ebenfalls sehr gut aufgelegten Grasshopper Club entscheidend zurückzubinden. Doch je länger das Spiel dauerte, desto mehr drehten die Basler auf – und am Ende stand mit dem 4:0 der höchste Sieg seit März 2012, als der FCB Servette Genf mit 5:0 bezwungen hatte. Der Vollerfolg über GC war der fünfte Sieg unter Murat Yakin in Serie, der dritte in der Schweizer Meisterschaft.
Schon der Start in die Partie gegen den Tabellenführer war dem Heimteam perfekt geglückt. In der 7. Minute krönte David Degen den temporeichen Auftakt des FCB bereits mit dem sehenswerten 1:0: Valentin Stocker flankte von der linken Seite her scharf in die Mitte, wo Gilles Yapi den Ball geschickt passieren liess, David Degen danach volles Risiko nahm und seinen Direktschuss platziert unten links ins Tor schnellen sah. Der FCB war vom Anpfiff weg sofort konzentriert und aggressiv auf dem Platz, er betrieb ein starkes Pressing und setzte den Gegner schnell unter Druck. Allein, die Grasshoppers taten genau das gleiche, und sie waren besonders schnell im Umschalten von der Verteidigung in den Angriff. In der 10. Minute verpasste Stéphane Grichting eine Flanke von Izet Hajrovic nur knapp, sonst wäre es wohl sehr gefährlich geworden.
Gute Phase von GC vor und nach der Pause
Dann aber wieder der FCB: Marco Streller köpfte eine gute Hereingabe von Fabian Frei zum vermeintlichen 2:0 ins Tor, doch der Schiedsrichter-Assistent entschied auf Abseits. Die Gastgeber hatten viel Zug in ihrem Spiel, doch GC war stabil in der Abwehr und bot den Baslern gut Paroli. Und die Zürcher setzten auch offensiv immer wieder den einen oder anderen Nadelstich. Etwa in der 30. Minute, als Steven Zubers Flanke so gefährlich aufs Tor zuflog, dass Yann Sommer ins Corner-Out klären musste. Gerade in dieser Phase, die auch noch nach dem Seitenwechsel ein paar Minuten andauerte, tauchten die Grasshoppers doch mehrmals unangenehm nahe an der Basler Gefahrenzone auf. Die FCB-Abwehrarbeit machte in dieser kurzen Zeit bisweilen einen nicht allzu geordneten Eindruck, was auch Trainer Murat Yakin hinterher bemängelte: „Man spürt einen starken Offensivdrang in meiner Mannschaft, was toll ist. Aber defensiv müssen wir noch etwas cleverer sein und sauberer arbeiten.“
Nachdem FCB-Keeper Sommer bei GC-Chancen gegen Zuber (48.) und Hajrovic (52.) zweimal mirakulös gerettet hatte, drehte der FCB mächtig auf und zeichnete sich in der Folge durch gnadenlose Effizienz aus. Zunächst foulte Grichting den enorm fleissigen und starken Stocker im Strafraum, worauf Captain Streller den fälligen Penalty souverän zum 2:0 verwertete (57.). Nach einer weiteren Top-Gelegenheit von David Degen (65.) kam dann der grosse Auftritt von Alex Frei. Der FCB-Stürmer wurde von Murat Yakin nach 70 Minuten ins Spiel geschickt – und erzielte zwei Minuten später das 3:0. Wieder war es Stocker, der – ideal und hart an der Offside-Grenze von Streller lanciert – den Ball für Frei perfekt querlegte. Praktisch das genau gleiche Bild sah man dann sieben Minuten später nochmals: Mohamed Salah spielte in die Tiefe auf Stocker, der diesmal (ungeahndet) wohl knapp im Abseits stand, und der Krienser präsentierte den Ball Alex Frei erneut auf dem Silbertablett. Das 4:0 war die spektakuläre Krönung einer tollen zweiten Halbzeit.
Nach der Pause klarer in der Offensive
„Wir haben heute gegen ein sehr aufsässiges GC gespielt“, bilanzierte Trainier Yakin hinterher. „Das frühe 1:0 kam uns natürlich sehr entgegen, doch insgesamt hatten wir in der ersten Halbzeit wir Mühe damit, eine Lösung zu finden.“ Nach dem Seitenwechsel sei sein Team in der Offensive klarer aufgetreten und hätte von GC dann auch mehr Räume zugestanden erhalten. Ein 4:0 gegen den Leader tue dem FCB natürlich gut. „Wir wollten den Rückstand auf die Spitze verkürzen, das ist uns gelungen und darüber freuen wir uns sehr“, so Yakin. „Ich freue mich insbesondere auch für Alex Frei und die anderen Torschützen, sowie für Valentin Stocker, der für seinen grossen Einsatz mit drei Skorerpunkten belohnt worden ist. Man hat heute gesehen, wie wichtig er für diese Mannschaft ist.“ Generell mache die Arbeit mit dem Team grosse Freude, sagte der FCB-Trainer: „Wir leisten seriöse Arbeit und die Jungs ziehen super mit. Man merkt, dass sie Spass haben, weil wir langsam einen Plan und ein bisschen mehr Klarheit in unserem System haben.“
Weiter geht es für den FCB am kommenden Donnerstag, 22. November 2012, mit dem nächsten wichtigen Spiel. Die Basler empfangen dann am zweitletzten Europa-League-Spieltag Sporting Lissabon im St. Jakob-Park.
Das Telegramm:
FC Basel 1893 – Grasshopper Club Zürich 4:0 (1:0) St. Jakob-Park. – 32‘060 Zuschauer. – SR Daniel Wermelinger. Tore: 7. David Degen 1:0 (Stocker). 57. Streller 2:0 (Foulpenalty). 72. Alex Frei 3:0 (Stocker). 79. Alex Frei 4:0 (Stocker).
FC Basel: Sommer; Philipp Degen, Schär, Dragovic, Steinhöfer; Cabral; David Degen (70. Alex Frei), Yapi (65. Salah), Fabian Frei, Stocker (82. Diaz); Streller.
FCB gegen Sporting Lissabon: Den guten Rhythmus nutzen
In der fünften und zweitletzten Runde der Europa-League-Gruppenphase trifft der FC Basel 1893 am Donnerstag, 22. November 2012 im Heimspiel auf den Sporting Clube de Portugal (19.00 Uhr, St. Jakob-Park). Beide Mannschaften wollen unbedingt gewinnen, um ihre Chancen auf ein Überwintern im Wettbewerb zu wahren. Der FCB, der mit fünf Punkten wieder gut im Rennen ist und noch aus eigener Kraft die 1/16-Finals erreichen kann, geniesst dabei die etwas bessere Ausgangslage als die Portugiesen, die bisher lediglich zwei Punkte geholt haben. Allerdings haben die Basler gegen Sporting Lissabon in bisher fünf Spielen noch nie ein Tor erzielt – und müssen zudem auf den gesperrten Marco Streller verzichten. Anzeige
Mit dem wichtigen 1:0-Heimsieg Ende Oktober über den Videoton FC hat sich der FC Basel 1893 in der UEFA Europa League wieder ins Geschäft gebracht. Gewinnt der FCB sowohl gegen Sporting Lissabon als auch am 6. Dezember auswärts gegen den KRC Genk, hat er sein Ziel erreicht und spielt auch im kommenden Frühling im Europacup. Die Basler hätten dann elf Punkte auf dem Konto und stünden aufgrund des Vorteils in der Direktbegegnung selbst dann vor Genk, wenn die Belgier am Ende ebenfalls elf Zähler vorweisen könnten. Auch im Fall einer Niederlage bliebe der FCB zwar im Rennen, doch hätte er sein Weiterkommen nicht mehr in den eigenen Händen und müsste in der letzten Runde auf andere hoffen.
So oder so steht dem Team von Murat Yakin bis dahin noch ein hartes Stück Arbeit bevor. Bei der letzten Begegnung zwischen dem FCB und Sporting resultierte für die Basler am 20. September in Lissabon ein starkes 0:0-Unentschieden. Doch auch in den bisherigen vier Spielen zuvor – im Uefa-Cup und in der Champions League 2008 setzte es vier Niederlagen (0:2, 0:3, 0:2, 0:1) – konnte der FCB gegen das portugiesische Topteam noch nie ein Tor erzielen. Höchste Zeit also, daran im St. Jakob-Park etwas zu ändern. „Wir freuen uns, dass wir dieses schöne Spiel gegen diesen Top-Gegner austragen können“, sagt Trainer Murat Yakin. „Wir sind gut im Rhythmus und haben das Selbstvertrauen, unserem Publikum gegen Sporting etwas zu bieten und ein gutes Resultat zu erreichen.“
Schlechte Bilanz des Gegners
Der FCB muss gegen Lissabon ohne den gesperrten Marco Streller antreten. Auch ohne ihn will Yakin sehen, „dass wir von Beginn weg Druck machen und das Führungstor suchen – schliesslich ist es ein Heimspiel.“ Natürlich dürfe sein Team dabei nicht vergessen, defensiv konzentriert und stabil zu sein. „Wir müssen clever spielen, den Ball gut halten und in der Offensive auch ohne Streller unsere Chancen nutzen.“ Der Trainer liess an der Medienkonferenz vom Mittwochabend durchblicken dass er gedenke, wohl mit Alex Frei als Sturmspitze zu beginnen. Die Alternative dazu hiesse Jacques Zoua. Den Gegner aus Lissabon erwartet Yakin als „gut organisierte, kompakte Mannschaft mit schnellen Flügelspielern“. Zuletzt hat Sporting, das in der portugiesischen Meisterschaft auf dem für seine Ansprüche enttäuschenden 10. Tabellenplatz liegt, vor der Nationalmannschafts-Pause gegen Braga 1:0 gewonnen. Seit dem 24. September 2012 war dies über alle Wettbewerbe gesehen der erste Sieg für das Team, das seit Ende Oktober vom Belgier Frank Vercauteren trainiert wird.
Auch FCB-Verteidiger Markus Steinhöfer ist entschlossen, mit seinem Team gegen die noch nicht ganz stilsicheren Portugiesen den Ton anzugeben: „Wir wollen unseren positiven Lauf fortsetzen und die gute Ausgangslage nutzen, die wir uns mit dem 1:0-Sieg über Videoton geschaffen haben. Wir müssen von Beginn weg zeigen, wer der Herr im Haus ist.“ Vom 0:0 im Hinspiel in Lissabon müsse man nicht alles vergessen, aber mittlerweile seien auf beiden Seiten neue Trainer mit anderen Philosophien da, deshalb seien die Vorzeichen anders. „Das 0:0 war okay für eine Auswärtspartie“, so Steinhöfer. „Aber jetzt spielen wir im St. Jakob-Park, hier können und wollen wir es noch besser machen.“ Zudem betonte der 26-jährige Deutsche noch einmal, dass die Europa League ein toller Wettbewerb sei: „Wir spielen hier auf europäischem Topniveau gegen starke Teams. Es macht Spass, andere Städte und Stadien kennenzulernen – wir wollen auf jeden Fall überwintern!“
Vercauteren: „Wir werden dasselbe tun“
Später am Abend kamen von Sporting Lissabon der Schweizer Nationalspieler Gelson Fernandes und Trainer Frank Vercauteren an die Vorschau-Medienkonferenz. Fernandes sagte, dass sich sein Team „spielerisch und physisch gut auf den FCB vorbereitet“ habe und bereit sei für die Aufgabe in Basel. „Niemand zweifelt an der Qualität unserer Mannschaft. Wir konzentrieren uns jetzt nur von Spiel zu Spiel und hoffen, damit Erfolg zu haben“, so Fernandes. Sein Trainer sieht das ähnlich, und auch er erwartet im St. Jakob-Park ein „hartes und schwieriges Spiel bei einem starken Gegner“. Der FCB werde sicher Druck machen und angreifen, das sei normal. „Und wir werden auf jeden Fall dasselbe tun“, versprach Vercauteren.
Das Basler Stadion und seine Besucher dürfen sich also mutmasslich auf einen weiteren, spannenden internationalen Fussballabend freuen.
Mit einem Mann weniger – der FCB bezwingt Sporting Lissabon 3:0
Was für ein Abend im St. Jakob-Park! Der FC Basel 1893 gewann am Donnerstagabend in der fünften Runde der Europa-League-Gruppenphase gegen Sporting Lissabon spektakulär mit 3:0 (1:0), obschon er nach der gelb-roten Karte gegen Cabral aber der 58. Minute nur noch zu zehnt spielte. Dank eines bis auf eine Phase um die Halbzeitpause herum sehr überzeugenden Auftritts war der Sieg der Basler auch in dieser Höhe verdient. Im sechsten Versuch gelang dem FCB damit erstmals überhaupt ein Torerfolg gegen Sporting. Die Treffer für den Schweizer Meister erzielten Fabian Schär, Valentin Stocker und David Degen. Anzeige
Der FCB ist im Moment kaum zu bremsen. Seit den zwei Niederlagen zu Beginn von Murat Yakins Amtszeit als Basler Trainer (Luzern und Videoton) hat die Mannschaft nun zum sechsten Mal in Serie gewonnen. Und nach dem 4:0 am Wochenende gegen GC siegte der FCB nun gegen Sporting Lissabon erneut hoch und ohne Gegentor. Zwei ihrer drei Treffer erzielten die Basler in der zweiten Halbzeit bei nummerischer Unterlegenheit, nachdem Cabral eine gute halbe Stunde vor Schluss aufgrund der zweiten Verwarnung vorzeitig unter die Dusche musste. Der FCB zeigte sich über weite Strecken der Partie in einer beeindruckenden spielerischen und physischen Verfassung und belegt nun nach dem Erfolg den zweiten Tabellenplatz in der Gruppe G. Ein Remis im letzten Spiel auswärts gegen den KRC Genk am 6. Dezember 2012 reicht zur angestrebten Qualifikation für die Sechzehntelfinals des Wettbewerbs.
Der FCB hatte sich vorgenommen, in seinem Heimspiel gegen Lissabon dominant aufzutreten und das Führungstor zu suchen. Und genau das taten die Basler auch. In den ersten 20 Minuten kam es nicht selten vor, dass die Portugiesen mit zehn Mann um ihren Strafraum herum zurückstaffelten und sich gegen die intensiv anrennenden und nach offensiven Lösung suchenden Basler zu wehren versuchten. Und nach mehreren vielversprechenden Angriffen gelang dem FCB das, was ihm in den fünf Spielen zuvor gegen diesen Gegner noch nie geglückt war – er erzielte ein Tor! Es war Fabian Schär, der nach einer Hereingabe von Valentin Stocker am schnellsten reagierte, als Alex Frei in der Mitte nicht an den Ball kam. Schär profitierte und schoss aus naher Distanz zum 1:0 für das Heimteam ein.
Spielbestimmend und hohe Laufbereitschaft
Die Führung war verdient, weil der FCB viel dafür investiert hatte und in dieser Startphase „sehr vieles sehr gut gemacht hat“, wie Trainer Murat Yakin hinterher befand. „Wir sind spielbestimmend aufgetreten und zeigten eine hohe Laufbereitschaft, das hat mir sehr gefallen.“ Auch nach dem Führungstreffer kam der Schweizer Meister zu weiteren guten Gelegenheiten, ehe eine Phase mit mehreren Unkonzentriertheiten einsetzte. Torschütze Schär spielte einen missratenen Querpass in die Füsse von Stürmer Ricky van Wolfswinkel, der sodann alleine auf Yann Sommer zulaufen konnte (38.). Doch der FCB-Keeper parierte in dieser Szene reflexstark und hielt damit die Führung für sein Team fest. Die heiklen Minuten dauerten auch nach dem Seitenwechsel an, was Trainer Yakin missfiel, wie er nach dem Schlusspfiff sagte: „Da haben wir uns in die Defensive drängen lassen und unsere Arbeit nicht mehr richtig gemacht, das müssen wir genau analysieren.“
Dafür lobte der FCB-Trainer seine Mannschaft explizit dafür, dass sie danach eine sehr gute Reaktion gezeigt habe. Namentlich ab dem Zeitpunkt, als Cabral in der 58. Minute innert Kürze seine zweite gelbe Karte gezeigt bekam und vom Feld geschickt wurde, schien bei den Baslern ein Ruck durch das Team zu gehen. Dies hing allerdings auch mit der Einwechslung von Mohamed Salah zusammen: In der 66. Minute dribbelte sich der Ägypter auf der linken Seite spektakulär durch die Lissaboner Reihen, spielte einen „Dreifachpass“ mit Valentin Stocker – und der Krienser erzielte in der 66. Minute aus rund 14 Metern mit einem platzierten Schuss das erlösende 2:0.
Wieder frisch nach vorne
Fortan spielte der FCB wieder frisch nach vorne und kam nur gut fünf Minuten später durch einen mustergültigen Konter gar zum dritten Treffer gegen Sporting: Yann Sommer warf weit ab auf Salah, der wieder ein weiteres Mal den Turbo zündete und zuletzt einen geschickten Querpass auf David Degen spielte. Und dieser, der erneut genau so fleissig die rechte Seite beackerte wie sein Bruder Philipp, erzielte souverän und überlegt das 3:0 für die Basler. Auch in den verbleibenden 20 Minuten powerte das Heimteam weiter. Und es blieb an diesem kalten, aber schönen Fussballabend durchaus verkraftbar, dass Philipp Degen mit einem Versuch aus spitzem Winkel (86.) sowie Fabian Frei mit einem tollen Schuss aus 20 Metern an die Lattenoberkante, das Skore nicht mehr erhöhen konnten.
Lissabon-Trainer Franky Vercauteren gab sich hinterher als fairer Verlierer: „Man muss nicht lange diskutieren, der FCB war besser als wir – auch zu zehnt. Die Basler haben sehr viel Qualität in der Mannschaft, sie haben unsere Fehler eiskalt ausgenutzt und verdient gewonnen.“ Murat Yakin freute sich derweil darüber, dass seine Mannschaft eine gute Entwicklung durchlebe und die Spieler toll mitmachen würden. „Aber wir dürfen jetzt auf keinen Fall zu euphorisch werden“, so Yakin, „denn bereits am Sonntag haben wir in Thun ein unheimlich schwieriges Spiel vor uns.“
Das Telegramm:
FC Basel 1893–Sporting Clube de Portugal 3:0 (1:0) St. Jakob-Park. – 15‘566 Zuschauer. – SR Paolo Valeri (Italien). Tore: 23. Schär 1:0 (Stocker). 66. Stocker 2:0 (Salah). 70. David Degen 3:0 (Salah).
FC Basel: Sommer; Philipp Degen, Schär, Dragovic, Steinhöfer; Cabral; David Degen, Diaz, Fabian Frei (89. Ajeti), Stocker (80. Zoua); Alex Frei (64. Salah).
Im Berner Oberland soll am Sonntag der Schlussspurt des FCB beginnen
Nach dem beeindruckenden 3:0-Sieg vom Donnerstagabend gegen Sporting Lissabon tritt der FC Basel 1893 am Sonntag, 25. November 2012 auswärts gegen den FC Thun an (16.00 Uhr, Arena Thun, SF2 live). Es ist das viertletzte Spiel des Jahres für den FCB, der seine Kadenz in allen drei Wettbewerben am liebsten mit dem zuletzt aufgenommenen Schwung bis zur Winterpause durchziehen möchte. Murat Yakin, der von 2009 bis 2011 Trainer in Thun war, erwartet zum Auftakt des Vorrunden-Schlussspurts im Berner Oberland „eine sehr schwierige Aufgabe“, wie er betont. Anzeige
Bereits kurz nach dem 3:0-Erfolg über Sporting Lissabon, dem sechsten Sieg seiner Mannschaft in Serie, blickte Murat Yakin voraus auf das Sonntagsspiel gegen den FC Thun. Man dürfe nun keinesfalls zu euphorisch werden, im Berner Oberland warte bereits die nächste delikate Prüfung auf den FCB, sagte der Trainer. Am Freitagmittag an der obligaten Vorschau-Medienkonferenz betonte Yakin dieses Anliegen noch einmal deutlich: „Nach unserem über weite Strecken sehr guten Auftritt gegen einen starken, internationalen Gegner müssen wir nun sofort wieder der Realität der heimischen Meisterschaft begegnen: Das heisst mentale Stärke beweisen und die Zweikämpfe gewinnen“, so Yakin, der mit einem Schmunzeln noch anfügte: „Ich weiss, wie sie im Berner Oberland ticken – die werden sich hervorragend auf den FCB einstellen und bereit sein.“
Das schwierige sei allerdings auch die derzeitige Konstellation in Thun und die damit verbundene Unsicherheit, wie man den Gegner taktisch zu erwarten habe. Der Tabellenvorletzte und Trainer Bernard Challandes, „vor dem ich grossen Respekt habe“ (Yakin), lösten ihr Arbeitsverhältnis vergangene Woche per sofort auf. Assistenztrainer und Ex-Stürmer Mauro Lustrinelli leitet derzeit die Mannschaft interimistisch. „Er ist ein Fuchs“, findet Yakin, „er wird sich sicher etwas Besonderes gegen uns einfallen lassen.“ So oder so sei es ein spezielles Spiel für ihn, wenn er mit dem FC Basel im Berner Oberland antreten dürfe, wo er seine Trainerlaufbahn vor dreieinhalb Jahren so richtig lanciert hatte.
„Wir haben das nötige Selbstvertrauen“
Sentimentalitäten sind am Sonntag natürlich trotzdem keine zu erwarten – Murat Yakins Mannschaft befindet sich derzeit in sehr guter Verfassung und will den aufgenommenen Schwung mitnehmen. „Wir haben uns durch die jüngsten Erfolge das nötige Selbstvertrauen geholt, um auch auswärts in Thun unsere Stärken auszuspielen und dominant aufzutreten“, sagt der FCB-Trainer. „Ich bin sicher, dass die Spieler die Vorgaben optimal umsetzen werden.“ Ein weiterer Vollerfolg wäre ein perfekter Auftakt in den Schlussspurt vor der Winterpause: Während sich der FCB in der Europa League noch für die Sechzehntelfinals und im Schweizer Cup für die Achtelfinals qualifizieren kann, wollen die Basler in der Meisterschaft so nahe wie möglich an der Spitze bleiben. Die erstmalige Tabellenführung in dieser Saison liegt am Wochenende noch nicht drin, da der Leader GC (33 Punkte) den Drittplatzierten FC Sion (31) empfängt und einer der beiden danach immer noch mehr Punkte haben wird als der FCB (jetzt 30).
In Thun muss Yakin auf Philipp Degen verzichten – der Verteidiger sorgte in letzter Zeit auf der rechten Seite gemeinsam mit seinem Bruder David gehörig für Wirbel, ist nun aber „gelb-gesperrt“. Für Degen dürfte Linksverteidiger Joo Ho Park ins Spiel kommen, Markus Steinhöfer würde dann auf seine angestammte Position hinten rechts zurückkehren. Wieder zur Mannschaft gehört nach der im Spiel gegen Sporting Lissabon gesperrt gewesene Marco Streller, der Captain ist in der Sturmspitze gesetzt. Ansonsten möchte Trainer Yakin – Stand Freitagnachmittag – nicht unnötig viele Wechsel in der Aufstellung vornehmen: „Es ist gut gelaufen zuletzt und es ist in dieser Phase wichtig, dass sich die Automatismen jetzt einspielen. Zudem hat man etwa am Beispiel von Mohamed Salah gesehen, was für eine Qualität wir auch auf der Bank haben und wie wichtig die Einwechselspieler sein können.“
In der 17. Runde der Raiffeisen Super League unterlag der FC Basel 1893 am Sonntag, 25. November 2012, auswärts gegen den FC Thun mit 2:3 (2:1). Die Berner Oberländer waren der von Trainer Murat Yakin angekündigte unangenehme Gegner und machten dem FCB das Leben in der Thun Arena äusserst schwer. Nach einem frühen Gegentor in der 5. Minute durch Ngamukol konnten die Basler noch in der ersten Halbzeit ausgleichen und gar mit 2:1 in Führung gehen, die Treffer erzielten Fabian Frei und Marco Streller. Auf das zweite und dritte Thuner Tor in der zweiten Halbzeit (64./88.) fand der Schweizer Meister aber keine passende Antwort mehr. Weiter geht es in einer Woche mit dem Heimspiel gegen den FC St. Gallen. Anzeige
Nach sechs Siegen in Serie hat der FCB am Sonntagnachmittag erstmals wieder verloren. Dies in einem Spiel gegen den FC Thun, der nach seinen turbulenten Tagen mit dem Abgang von Trainer Bernard Challandes unbedingt positive sportliche Schlagzeilen schreiben wollte – und das auch schaffte. Zuerst gelang den Berner Oberländern ein Start nach Mass mit dem frühen 1:0 durch Anatole Ngamukol in der 5. Minute; ein langer Ball aus dem zentralen Mittelfeld von Mathieu Salamand und ein guter Diagonalschuss des Stürmers führten dazu. Später dann, nachdem der FCB den Thunern den Schneid abgekauft und mit 2:1 in Führung gegangen war, bewiesen die Hausherren Moral, kamen zurück und gingen am Ende dank zwei weiterer Treffer als Sieger vom Platz.
„Die Thuner haben diesen Sieg nicht gestohlen“, sagte FCB-Trainer Murat Yakin hinterher. „Wir haben es in der zweiten Halbzeit verpasst, Fussball zu spielen und die nötigen Zweikämpfe zu gewinnen.“ Wenn man auswärts in Führung liege, müsse man cleverer spielen als dies seine Mannschaft getan habe. „Stattdessen haben wir mit zwei Fehlern dem Gegner ein Geschenk gemacht und waren in unseren Offensivaktionen zu wenig klar“, so Yakin. „Es gibt keine Ausreden, wir haben es uns heute trotz der guten Reaktion in der ersten Halbzeit nicht verdient, zu gewinnen.“ Thuns Interimstrainer Mauro Lustrinelli sprach derweil von „grossem Herz, Leidenschaft und auch ein bisschen Glück“, das sein Team gegen den FCB gebraucht habe. „Der Sieg bedeutet uns sehr viel“, so Lustrinelli, „denn der FCB ist nicht nur spielerisch die beste Mannschaft, sondern auch physisch. Ich freue mich sehr für die Mannschaft.“
Nicht dieselbe Stringenz wie sonst
Nach der frühen Thuner Führung kam der FCB zwar besser ins Spiel, ohne dabei aber in seinem Auftritt dieselbe Stringenz wie in den vergangenen Wochen zu erreichen, als er sechsmal hintereinander gewonnen hatte. Dafür waren die Basler effizient im Abschluss: In der 32. Minute schloss Fabian Frei eine schöne Kombination über Marcelo Diaz, Mohamed Salah, Aleksandar Dragovic und letztlich über Assistgeber Marco Streller wunderbar ab: Frei traf von links mit einem scharfen Schuss zum 1:1-Ausgleich. Und nur sieben Minuten später war es Captain Streller, der von Salah sehenswert per Aussenrist lanciert wurde und Thun-Torhüter Guillaume Faivre aus kurzer Distanz perfekt zum 2:1 erwischte. So schnell geht das – noch vor der Pause hatte der souveräne FCB die aufmüpfigen Gastgeber einigermassen in die Schranken gewiesen und das Spiel in die für ihn richtigen Bahnen gelenkt.
Nach dem Seitenwechsel aber wurde die Partie bedeutend ereignisärmer, was den Gästen überhaupt nicht in die Karten spielte. Die Thuner hingegen wurden frecher und suchten vermehrt die Offensive. Nach einem Basler Ballverlust im zentralen Mittelfeld schickte Dennis Hediger Andreas Wittwer auf die Reise, der im Strafraum vor Yann Sommer nicht lange fackelte und – wieder mit einem scharfen Diagonalschuss, diesmal von der linken Seite – den 2:2-Ausgleich erzielte. Bereits in der ersten Halbzeit hatte Wittwer eine Grosschance gehabt, doch da hatte Sommer seinen Schuss bravourös pariert (38.), genauso wie kurz zuvor den Versuch von Ngamukol, der plötzlich alleine vor ihm aufgetaucht war.
Nur Ngamukol behielt die Übersicht
Nach dem Ausgleich nahm auch der FCB wieder etwas mehr Fahrt auf, doch zu vielen Chancen kamen die Basler (wie die Thuner) nicht. Fabian Frei hätte in der 86. Minute beinahe den Siegtreffer erzielt, als er nach David Degens Flanke ein paar Zentimeter zu wenig hoch stieg und so etwas zu wenig Druck hinter den Ball brachte. Hinter Frei wäre noch Marco Streller gestanden, der sich ebenfalls im Kopfball versucht hätte. Und wie es dann manchmal eben kommt, schlug es dafür im Gegenzug der Thuner ein: Nach einer Standardsituation von der linken Seite her gab es im Basler Strafraum ein grosses Durcheinander, in dem einzig Anatole Ngamukol die Übersicht behielt – er legte sich den Ball zurecht und traf ins linke hohe Eck zum 3:2-Siegestreffer für die Thuner.
Damit verbleibt der FCB vorerst auf dem vierten Tabellenplatz der Super League, mit vier Punkten Rückstand auf den Leader GC. Am kommenden Wochenende kommt es im St. Jakob-Park zum Spitzenkampf mit dem FC St. Gallen, dann könnten die Basler punktemässig zu den Ostschweizern aufschliessen. FCB-Trainer Murat Yakin mutmasste nach dem Spiel in Thun noch: „Vielleicht kam diese Niederlage zum richtigen Moment.“ Jetzt weiss man wieder, dass nichts selbstverständlich ist.
FC Basel: Sommer; Steinhöfer, Schär, Dragovic, Park; Cabral; Salah (76. Alex Frei), Diaz (91. Zoua), Fabian Frei, Stocker (55. David Degen); Streller.
Bemerkungen: Thun ohne Bigler, Steffen, Cassio (alle verletzt), Lüthi (gesperrt) und M. Schneuwly (krank). FCB ohne Voser, Jevtic, Pak (alle verletzt) und Philipp Degen (gesperrt). FCB-Ersatzbank: Vailati, Zoua, David Degen, Ajeti, Alex Frei, Sauro und Yapi. Restliche Spieler U21 oder kein Aufgebot.- Verwarnungen: 91. Hediger (Foul).
Der FC Basel 1893 bestreitet morgen am ersten Dezembertag 2012 gegen den FC St. Gallen sein letztes Heimspiel in diesem Jahr. Nach der Niederlage gegen den FC Thun vom vergangenen Sonntag braucht der FCB einen Sieg, um den Kontakt mit der Spitze zu halten oder zu verkleinern. Anpfiff ist um 19:45 Uhr im St. Jakob-Park. Anzeige
Am vergangenen Montag analysierte die Mannschaft des FCB das Spiel gegen Thun nochmals mittels Videobilder - und Trainer Murat Yakin fand dabei auch die Gründe für die Niederlage: „Wir haben zu viele gravierende Fehler gemacht. Wir standen zum Schluss zu weit offen und haben vielleicht etwas zu stark den Sieg gesucht, anstatt uns mit einem Punkt zu begnügen. Dafür wurden wir bestraft.“
Analysiert und abgehakt - die Chance, diese Scharte wieder auszuwetzen, bietet sich dem FCB nun morgen im Heimspiel gegen die Ostschweizer. Das Ziel gegen den Tabellenzweiten ist klar: Mit einem Sieg will Yakin den Abstand zur Spitze verkleinern oder zumindest nicht grösser werden lassen. Dieses will er mit wieder mehr Routine und Erfahrenheit im Team erreichen, nachdem in Thun eine sehr junge Mannschaft auf dem Feld stand: „Vor dem Spiel in Thun sagte ich Markus Steinhöfer, dass er der zweitälteste Spieler des FCB auf dem Platz sei, das hat ihn fast ein wenig geschockt.“
Der Trainer liess antönen, dass auf dem rechten Flügel wieder mit den Degen-Zwillingen gerechnet werden darf, ansonsten wollte er sich nicht zu tief in die Karten blicken lassen, aber grosse Überraschungen dürften in der Aufstellung kaum dabei sein. Verzichten muss Yakin weiterhin auf die verletzten Darko Jevtic, Kwang Ryong Pak und Kay Voser, nicht dabei sein wird zudem Radoslav Kovac.
Über 30'000 Zuschauer?
Mit dem FC St. Gallen gastiert die Überraschungsmannschaft schlechthin im St. Jakob-Park. Der Aufsteiger zeigt bisher eine starke Saison. Um die Fähigkeiten des Gastes weiss der FCB, verlor er doch beim ersten Aufeinandertreffen in dieser Saison in der AFG-Arena mit 1:2. Besonders zu erwähnen gilt es dabei die Defensive: „Zwölf Gegentore in 17 Ligaspielen sind eine beeindruckende Bilanz,“ meinte Yakin, „die St. Galler stehen sehr kompakt und lassen nicht viele Chancen zu. Sie sind ein eingespieltes Team und beweisen grossen Teamgeist.“
Für den FCB dürfte dieses Spiel also zu einer Geduldsprobe werden. Zuletzt harzte es aber ein wenig beim Aufsteiger, aus den letzten drei Spielen resultierten lediglich zwei Punktgewinne. Die Tendenz beim FCB dagegen sieht anders aus. Vor der Niederlage in Thun konnte der FCB sechs Pflichtspiele in Folge gewinnen und den Abstand zur Spitze verkleinern. Für Spannung dürfte also gesorgt sein in diesem Duell gegen St. Gallen, ein Duell das für attraktive und spannende Partien bekannt ist. Bis Freitagmittag waren 28'700 Billets für das Spiel verkauft.
Vorher zum Handballmatch
Für FCB-Fans bietet sich eine glänzende Gelegenheit, sich die Zeit vor dem Match gegen St. Gallen zu verkürzen: Um 15.00 Uhr spielt die U21 des FCB bei freiem Eintritt gegen Brühl St. Gallen das letzte Meisterschaftsspiel der 1. Liga Promotion in diesem Jahr. Das Spiel wurde kurzfristig vom Rankhof in das Leichtathletikstadion St. Jaob verlegt. Und um 17.30 Uhr können alle, die im Besitz eines gültigen FCB-Tickets für das Super-League-Spiel gegen St. Gallen sind (auch Jahreskarte), das NLA-Spiel in der Handballmeisterschaft des RTV Basel gegen St. Otmar St. Gallen für nur 5 Franken Eintritt verfolgen. Diese Partie findet in der Kleinen Sporthalle St. Jakob direkt vis-à-vis des Fussballstadion statt. Die geschlossene Mannschaft des RTV ist danach Gast des FCB beim Spiel gegen den FC St. Gallen.
Mit dem letzten Heimspiel ist dann für die erste Mannschaft des FCB das Fussballjahr 2012 aber noch nicht abgeschlossen. Im Gegenteil, die Basler schliessen das Kalenderjahr mit einer englischen Woche ab. Die Schweizer Fussballmeisterschaft geht zwar mit der 18. Runde an diesem Wochenende in die Pause, der FCB tanzt aber noch auf zwei weiteren Hochzeiten. Zuerst beschliesst er am 6. Dezember in Genk die Gruppenphase in der UEFA Europa League und wäre mit einem Punktgewinn am Ziel, international zu überwintern und in die 1/16-Finals vorzustossen. Zum endgültigen Abschluss reist der Mannschaftstross am nächsten Sonntag zum FC Locarno, um mit dem Cup-Achtelfinal das Jahr dann endgültig abzuschliessen.
„Die Konzentration gilt vorerst aber dem morgigen Spiel gegen St. Gallen,“ sagte Yakin, der keine Experimente im defensiven Mittelfeld machen und Cabral, der gegen Genk gesperrt sein wird, von Anfang an bringen will. Falls der FCB gewinnen sollte, kann man sich auf eine spannende Ausgangslage im Frühling vorbereiten, denn selbst wenn man lediglich den Rückstand nicht verkleinern kann, würden die Punktedifferenz unter den ersten vier Mannschaften höchstens fünf Punkte betragen. Die Spannung im Schweizer Fussball ist also intakt - und der FCB wie zuletzt immer mittendrin.
Ein hart erkämpfter 1:0-Sieg gegen St. Gallen zum Abschluss
Im letzten Meisterschaftsspiel des Jahres gewann der FC Basel 1893 am Samstagabend gegen den FC St. Gallen denkbar knapp mit 1:0 (0:0). Das einzige Tor der Partie erzielte bei eisiger Kälte im St. Jakob-Park Marco Streller in der 67. Minute per Foulpenalty. Der Captain selbst war zuvor im Zweikampf ohne Ball gegen St. Gallens Stéphane Besle zu Boden gegangen, der Entscheid des Schiedsrichters war zumindest strittig. Verdient hatten sich die Basler den Sieg trotzdem, machten sie insbesondere in der zweiten Halbzeit doch mehr für das Spiel und hatten mehr gute Torgelegenheiten als der Gegner. Nach diesem Erfolg rückt der FCB mindestens bis morgen auf den zweiten Platz vor, wo er vor der Winterpause nur noch vom FC Sion verdrängt werden kann. Anzeige
Die Hinrunde der Saison 2012/2013 ging am Samstagabend im St. Jakob-Park für den FC Basel 1893 erfreulich zu Ende. Mit einem 1:0-Sieg gegen den FC St. Gallen, der nach seinem Wiederaufstieg in die Super League eine beeindruckende erste Halbsaison spielte und nach wie vor voll in der Spitzengruppe vertreten ist. Der FCB holte drei wichtige Punkte gegen einen Gegner, der sich im Basler Stadion erneut teuer verkaufte, defensiv gut organisiert war und im Angriff bisweilen seine Eingespielt aufblitzen liess. Doch unter dem Strich zeigte sich das Heimteam insgesamt engagierter und druckvoller, so dass der Sieg – trotz eines glücklichen Penaltypfiffs von Schiedsrichter Kever – in Ordnung geht. Es ist ein guter Abschluss einer Hinrunde, in welcher der FCB lange brauchte, um in die Gänge zu kommen. Mittlerweile scheint die Mannschaft gefestigt und bereit, in der Rückrunde mit aller Kraft die Titelverteidigung anzupeilen.
In der ersten Halbzeit war das Spiel zwischen dem FCB und dem FC St. Gallen etwas zerfahren. Es gab auf beiden Seiten viele Ballverluste, viele Spielunterbrüche und dafür verhältnismässig wenig Rhythmus. Die Basler waren von Beginn weg bemüht, schwungvoll die Oberhand zu gewinnen – was auch teilweise, aber eben nicht vollends gelang. Nicht, dass es keine Torchancen gegeben hätte: Philipp Degen prüfte Torhüter Daniel Lopar bereits in der 2. Minute mit einem Volley, der wohl als Flanke gedacht war, aus dem aber ein gefährlicher Schuss wurde. Auf der anderen Seite tauchte Oscar Scarione zweimal vor Yann Sommer auf (19./24.), allerdings ohne allzu grosse Hektik zu verursachen.
Gute FCB-Chancen vor und nach der Pause
Etwas näher ans Tor kamen in der Folge die Gastgeber. Zunächst schoss Fabian Frei nach einer halben Stunde aus 20 Metern mit links aufs Tor, doch Lopar konnte parieren. Dann musste der FCSG-Torhüter eingreifen, als Valentin Stocker einen Eckball direkt aufs Tor zog (38.). Weitere gute Chancen vor der Pause hatten David Degen mit einem starken Schuss von innerhalb des Strafraums, doch auch der strich am Tor vorbei. Und schliesslich wurde Fabian Schärs Halbvolley, nach einem Kopfball-Zuspiel von Alex Frei, von St. Gallens Philippe Montandon ins Corner-Out abgelenkt. Nach dem Seitenwechsel hielt der FCB diese etwas verstärkte Druckphase, die vor dem Pausenpfiff eingesetzt hatte, aufrecht. In der ersten Szene nach dem Wiederanpfiff spielten sich David und Philipp Degen über die rechte Seite hervorragend durch, ehe Letzterer mit einem Linksschuss das Tor verfehlte. Die noch grössere Chance vergab Schär, als er mit seinem Nachschuss nach Alex Freis Freistoss aus kürzester Distanz ganz knapp scheiterte (58.).
Danach kam die Szene, welche die Partie entscheiden sollte: Marco Streller wurde im St. Galler Strafraum(ohne Ball) in einen Zweikampf mit Stéphane Besle verwickelt, bei dem der FCB-Captain zu Boden ging. Ein Rencontre, bei dem man nicht zwingend auf Penalty entscheiden muss – was Schiedsrichter Kever aber tat. Streller nahm die Gelegenheit wahr und traf souverän in die rechte untere Torecke zum 1:0. Auch danach ging es – abgesehen vom einen oder anderen schnellen St. Galler Konter – vornehmlich in eine Richtung. David Degen traf in der 72. Minute nach starkem Durchspiel mit Stocker das Aussennetz. Kurz darauf musste Yann Sommer gegen Franck Etoundi parieren, ehe Fabian Frei mehr oder weniger alleine auf Lopar zustürmen konnte – und in diesem seinen Meister fand. Erst in der Nachspielzeit wurde es dann im Basler Strafraum noch das eine oder andere Mal brenzlig, doch es blieb beim knappen 1:0-Erfolg für die Mannschaft von Murat Yakin.
Yakin: „St. Gallen hat uns alles abverlangt“
Der FCB-Trainer betonte hinterher, dass der FC St. Gallen seiner Mannschaft in diesem Spiel alles abverlangt habe. „Es war ein sehr kampf- und taktikbetontes Spiel“, so Yakin. „Insgesamt hatten wir aber mehr Chancen und sehr viele Corner, aus denen wir allerdings zu wenig machten.“ Es sei sehr wichtig gewesen, im letzten Meisterschaftsspiel noch einmal drei Punkte zu holen und den Anschluss an die Spitze zu wahren. Besonders hervorheben wollte Yakin noch seinen Captain Marco Streller, der sich in der ersten Hälfte eine Schnittwunde am Unterschenkel zugezogen hatte, die in der Pause provisorisch genäht werden musste. „Es war stark, dass Pippi noch einmal zurückgekommen ist, für die Mannschaft gekämpft und in der entscheidenden Szene Verantwortung übernommen hat.“
Weiter geht es für den FCB am kommenden Donnerstag mit dem letzten Europa-League-Gruppenspiel auswärts gegen den KRC Genk. Ein Unentschieden genügt dort den Baslern, um im europäischen Wettbewerb zu überwintern. Und danach folgt die definitive Dernière des Jahres, wenn das Yakin-Team am 9. Dezember 2012 im Cup-Achtelfinal im Tessin auf den FC Locarno trifft. Es wäre ein wunderbarer Abschluss des 2012, wenn die Basler nach dem St. Gallen-Spiel auch die beiden letzten Partien positiv gestalten könnten.
Das Telegramm:
FC Basel 1893–FC St. Gallen 1:0 (0:0) St. Jakob-Park. – 30‘062 Zuschauer. – SR Sascha Kever. Tore: 67. Streller 1:0 (Foulpenalty).
FC Basel: Sommer; Philipp Degen, Schär, Dragovic, Steinhöfer; Cabral; D. Degen (81. Diaz), Fabian Frei, Stocker, Alex Frei (62. Salah); Streller.
Bemerkungen: FCB ohne Voser und Jevtic (beide verletzt). FCB-Ersatzbank: Vailati, Park, Yapi, Diaz, Salah, Sauro und Zoua. Restliche Spieler U21 oder ohne Aufgebot. – St. Gallen ohne Pa Modou (gesperrt), Cavusevic und Lehmann (alle verletzt). – Verwarnungen: 40. Ph. Degen (Foul). 57. Montandon (Foul). 76. Mathys (Foul)
Der Nachwuchs-Campus der Stiftung Nachwuchs-Campus Basel konnte am Montagmittag, 3. Dezember 2012, in Anwesenheit vieler Gäste sein Aufrichtfest feiern. Einzelne Teile im Aussenbereich des Campus auf den Sportanlage St. Jakob sind bereits heute offen, die Gesamteröffnung des Gebäudes und des ganzen Areals soll im Sommer 2013 folgen. Anzeige
Benno Kaiser, Geschäftsführer der Stiftung Nachwuchs-Campus Basel, durfte sich am Montagmittag zum Aufrichtfest trotz klirrender Kälte über zahlreiche Besucher auf der Campus-Baustelle freuen. Die Regierungsräte Dr. Christoph Eymann (Basel-Stadt) und Urs Wüthrich (Basel-Landschaft) waren ebenso auf die Sportanlagen St. Jakob gekommen wie natürlich Stiftungsratspräsidentin Gigi Oeri, BS-Sportamtleiter Peter Howald, FCB-Präsident Bernhard Heusler mit seinen Verwaltungsratskollegen Adrian Knup, Georg Heitz und Stephan Werthmüller sowie Nachwuchschef Massimo Ceccaroni, diverse Medienschaffende und viele weitere Gäste.
Architekt und Generalplaner Luca Selva begrüsste die Besucher nach einem Apéro sowie dem traditionellen Richtspruch auf der Baustelle und informierte sie, dass zwei der fünf neuen Fussballplätze auf dem Campus bereits in Betrieb seien – derzeit allerdings schneebedeckt. Auch das neue Kunstrasenfeld müsste schon im Januar 2013 einsatzbereit sein. „Und dann freuen wir uns, wenn im kommenden Sommer die weiteren Plätze bereit sind und das Gebäude einzugsbereit ist“, so Selva. Als einige Besonderheiten des Campus hob der Architekt etwa den Eingangsbereich hervor, der „exakt so breit geplant wurde wie ein Fussballtor“. Oder die Fassade des Gebäudes, deren spezielle Loch-Musterung die zeitliche Abfolge der sportlichen Geschichte des FC Basel 1893 zeige.
Grosser Dank an Gigi Oeri
Schliesslich wollte es Luca Selva nicht unterlassen, den vielen Verantwortlichen für dieses schöne Projekt zu danken: „Zunächst einmal geht der Dank an Stiftungs-Geschäftsführer Benno Kaiser, der immer ansprechbar ist und uns unterstützt, wo er kann. Überdies möchte ich die Gemeinde Münchenstein und die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft erwähnen, die ganzen Planer, Bauleute und Unternehmer und in allererster Linie natürlich Gigi Oeri. Sie wollte das Projekt von Anfang an unbedingt und setzte alles daran, dass es schliesslich so weit kam, wie es jetzt gekommen ist.“ Als Dankeschön für ihre grosse Unterstützung erhielt die Ehrenpräsidentin des FC Basel 1893 ein Bild mit 6000 Fotos von der Campus-Baustelle überreicht.
Danach bedankte sich auch Benno Kaiser im Namen der Bauherrschaft noch ganz herzlich bei allen Mitwirkenden: „Wir sind auf alle Baufachleute angewiesen, damit wir unser sportliches Ziel – die Campus-Eröffnung im Sommer 2013 – auch wirklich erreichen.“ Das war sodann auch das Schlusswort, ehe sich die Aufricht-Gesellschaft in den ersten Stock des Campus-Rohbaus begab und im glücklicherweise provisorisch geheizten Raum ein schönes Baustellen-Mittagessen zu sich nahm.
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