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112 Jahre Hannover 96

Alles begann am 12. April 1896 mit der Gründung des Hannoverschen Fußball-Club von 1896 durch ehemaligen Bürgerschüler. Sie hatten sich für 16 Uhr zu einem Spiel auf dem Spielplatz neben dem Schützenhaus mit anschließender Vereinsgründung getroffen. Dieser traditionsreiche Ort liegt an der heutigen Bella Vista, nicht weit entfernt von der AWD-Arena.


Als Gründer sind die Namen von H. Beplate, W. Bielefeld, August Bormann, L. Eggers, Arnold Fokke, Fritz Hoffmann, Georg Kindermann, Fritz Köllermeyer, Franz und Wilhelm Namendorff, August Riehn, F. Vogeler, und Ernst Witte überliefert – leider konnten bisher nicht alle Gründungsmitglieder und ihre Namen ermittelt werden. Unterstützt wurden die Vereinsgründer durch den bekannten „Vater der hannoverschen Ballspiele“, Ferdinand-Wilhelm Fricke.

Bereits am 19. April 1896 wurde auf der ersten Generalversammlung, an der 24 Mitglieder teilnahmen, mit F. Vogeler der 1. Vorsitzende des Vereins gegründet.

In den Anfangsjahren betrieb man das Spiel mit dem ovalen Ball - das sogenannte Rugby-Fußball oder Fußball mit Aufnehmmen des Balles.

Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch!!! Auf die nächsten 112 Jahre!!!

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Hannover - Frankfurt

Personalsituation bei 96: Es fehlen die verletzten beziehungsweise erkrankten Thomas Brdaric, Chavdar Yankov, Michael Tarnat, Jan Rosenthal, Hanno Balitsch und Arnold Bruggink. Den Kader komplettieren Torwart Richard Golz, Dariusz Zuraw, Vahid Hashemian, Gaétan Krebs, Konstantin Rausch und Benjamin Lauth. Ferhat Bikmaz, Bastian Schulz und Salvatore Zizzo spielen in der Oberliga-Mannschaft.

Personalsituation bei Eintracht Frankfurt: Die Liste der Verletzten ist ähnlich lang wie bei 96; es fehlen Christoph Preuß, Alexander Meier, Sotirios Kyrgiakos, Jan Zimmermann, Chris und Mounir Chaftar.

Der Gegner:
Die Eintracht lebt von ihrer mannschaftlichen Geschlossenheit und steht ungemein kompakt. Gute Einzelspieler wie Torjäger Ioannis Amanatidis oder Martin Fenin ordnen sich unter. Bei ihren schnellen und geschickten Kontern sind die Frankfurter sehr gefährlich.

Im Tor hatte Oka Nikolov in den jüngsten Spielen einige Aussetzer, verschuldete damit das eine oder andere Gegentor. Er wird höchstwahrscheinlich durch Stammtorwart Markus Pröll ersetzt, der aber aufgrund einer Syndesmoseverletzung monatelang gefehlt hat. Das Fehlen von Innenverteidiger Sotirios Kyrgiakos schmerzt, weil der Grieche nicht nur hinten aufräumt, sondern auch sehr torgefährlich ist. Im Mittelfeld ist niemand, der das Spiel lenken kann.

Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne).

Anstoß: Am Sonnabend um 15.30 Uhr in der AWD-Arena.

Fernsehen: Bilder von der Partie gibt es am Sonnabend von 18.30 Uhr an in der „Sportschau“ der ARD und um 22 Uhr im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF. Das DSF beschäftigt sich am Sonntag von 9.30 Uhr in „Bundesliga pur“ mit den „Roten“ und der NDR abends von 22.45 Uhr an im „Sportclub live“.

Statistik: Das Hinspiel endete 0:0; 96 gewann nur zwei der jüngsten sechs Heimspiele. Der letzte Frankfurter Sieg in Hannover liegt schon mehr als 20 Jahre zurück, im November 1987 siegte die Eintracht mit 2:1.

Kartenservice: Etwa 38 000 Tickets sind bisher verkauft worden; es gibt also noch genügend Karten an den Tageskassen.

Parkplatzsituation: Die Parkplatzplätze rund um die AWD-Arena sind knapp, weil der Schützenplatz durch das Frühlingsfest nicht zur Verfügung steht. Der Verein bittet die Zuschauer daher, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen – die Eintrittskarten gelten als Fahrscheine.

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Rollentausch im Niemandsland

96 muss aufschauen zur Eintracht: Frankfurter Überholmanöver schmeckt den „Roten“ gar nicht.



Von Norbert Fettback

Hannover. Nicht immer hat es etwas Gutes, ein sportliches Ziel mit einer fixen Zahl zu verbinden. Statt Ansporn zu sein, verkehrt sich die Wirkung mitunter ins Gegenteil, und Paradebeispiele dafür liefern Hannover 96 und Eintracht Frankfurt, die sich am heutigen Sonnabend in der Fußball-Bundesliga um drei Punkte streiten. Bei den „Roten“ hieß es zu Saisonbeginn, man wolle weg vom 40-Punkte-Denken – und impliziert war der Aufbruch Richtung oberes Tabellendrittel. In der Rückrunde läuft 96 jedoch dem eigenen Anspruch hinterher und wirkt in dieser Hinsicht mitunter wie gelähmt. Im Unterschied zur Eintracht, die im Februar mit Blick auf das Saisonziel forsch nachlegte und 45 Punkte als erstrebenswert ausgab. Auch wenn sich die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel jüngst gegen den 1. FC Nürnberg einen unverhofften Ausrutscher erlaubte: Die Fortschritte sind so augenscheinlich, dass selbst die Verantwortlichen darüber staunen.

Eintracht-Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen sprach dieser Tage mit berechtigtem Stolz davon, dass so ein Sprung nach vorne keinem anderen Bundesligisten gelungen sei. Dazu muss man sich in Erinnerung rufen, dass die Frankfurter in den vergangenen beiden Spielzeiten am Ende jeweils 14. waren. 2008 starteten sie mit 23 Zählern – vier weniger als ihr heutiger Kontrahent – in die Rückrunde. Jetzt, da noch sieben Runden zu spielen sind, hat die Eintracht als Achter bereits 42 Punkte auf dem Konto und damit noch alle Chancen auf die Teilnahme am UEFA-Cup – ganz im Unterschied zu 96. Sollte Frankfurt heute gewinnen, dann muss auch offiziell über dieses Thema gesprochen werden, das bei den Hessen ansonsten, wie weiland in Hannover, weiter auf dem Index steht.

96-Trainer Dieter Hecking bescheinigt den Frankfurtern, bei denen nach Jahren der Unberechenbarkeit Kontinuität Einzug gehalten hat, ohne Umschweife, „eine ordentliche Saison zu spielen“. Die Mannschaft sei gut verstärkt worden. Für insgesamt rund 7,5 Millionen Euro wurden in der Winterpause Martin Fenin, der Brasilianer Caio und Evangelos Mantzios verpflichtet – Transfers, die Bruchhagen auch in seiner Meinung bestärken, in der Breite sei die Eintracht „sehr leistungsstark“. Das half in Phasen, in denen wichtige Spieler nicht zur Verfügung standen.

96 fällt es vergleichsweise schwerer zu improvisieren, wenn Stammpersonal ausfällt. Auch das ist ein Grund für das erfolgreiche Überholmanöver, das die Eintracht in den vergangenen Wochen gestartet hat. Dabei galt Hannover in jüngerer Zeit stets als leuchtendes Vorbild dafür, wohin es die Eintracht einmal bringen wollte. Derzeit müssen aber die „Roten“ zum Klub vom Main aufschauen – eine Rolle, die den 96ern nicht gefallen kann.

Funkel meint, der Mannschaft seines Kollegen Hecking fehle die Konstanz der Hinrunde und der richtige Rhythmus. Was er nicht sagt: Zuletzt sind auch zu viele Punkte auf der Strecke geblieben; was Hecking mit dem Wort „Negativlauf“ umschreibt. Den möchte er heute stoppen – ausgerechnet gegen Frankfurt. „Spielerisch“, sagt er, „haben wir den Negativlauf schon lange gestoppt.“

Ein Sieg hätte immerhin den Effekt, dass die 40-Punkte-Marke in Sichtweite geriete, über die 96 so gerne hinauskommen möchte. Ob die Saison für 96 dann noch spannend wird, bliebe abzuwarten. Nur das scheint sicher: Die „Roten“ könnten von Frankfurt in dem Fall zumindest Gesellschaft bekommen – im Niemandsland der Liga.

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Rausch rutscht in den Kader

Hannover (fe). Der Kotrainer war am Freitagnachmittag unverzichtbar. Um beim letzten Üben vor der Bundesligapartie gegen Eintracht Frankfurt zumindest „neun gegen neun“ spielen zu können, musste Dirk Bremser ein gelbes Leibchen überziehen. Verletzungsnöte und Abstellungen für die Oberligamannschaft, für die es um die Qualifikation zur Regionalliga geht, hatten die Reihen gelichtet.

Nur 17 Spieler wird deshalb der heutige Kader von Chefcoach Dieter Hecking umfassen. Dazu gehört nun auch Konstantin Rausch, der nach einer Oberschenkelzerung wieder mittrainierte. Ob der 18-Jährige auch spielen wird, ließ Hecking offen. „Das sehen wird am Sonnabend“, sagte er.

Zu den erfreulichen Eindrücken des Nachmittags gehörte, dass sich der zuletzt gesperrte Stürmer Mike Hanke recht treffsicher präsentierte. Auch Jiri Stajner zeigte sich tatendurstig: Das bekam speziell Sergio Pinto zu spüren, den er in einer Szene mit dem Ball am Fuß nach allen Regeln der Fußballkunst düpierte.

Klar dürfte auch die Rollenverteilung bei 96 sein. Hecking verwies darauf, seine Mannschaft habe sich in Wolfsburg in der 2. Halbzeit mit zwei Spitzen (Stajner und Benjamin Lauth) nur eine Torchance herausgespielt. Das dürfte ihm die Begründung dafür liefern, Hanke gegen Frankfurt wie gewohnt in die vorderste Linie zu beordern und Stajner im offensiven Mittelfeld aufzustellen.

l Es reicht nicht: Testspieler Nikita Rukavytsya ist wieder abgereist, und der 20-jährige Australier, dessen Wurzeln in der Ukraine liegen, braucht sich keine Hoffnungen auf eine Rückkehr zu machen. „Für unseren Profikader kommt er nicht infrage“, sagte Trainer Dieter Hecking.

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Schärferer Ton bei 96-Reserve

Hannover (kös). Der Ton bei Hannover 96 II ist rauer geworden. Nach der 0:1-Niederlage bei Eintracht Nordhorn am vergangenen Mittwoch hat Dieter Hecking, Cheftrainer der „Roten“, mit seiner Kritik am Erstliganachwuchs für eine schärfere Gangart gesorgt. „Einige meiner Spieler haben hohe Ansprüche, denen müssen sie auch gerecht werden“, sagte Reservetrainer Andreas Bergmann. Gelegenheit dazu haben seine Akteure am heutigen Sonnabend (16 Uhr) beim BV Cloppenburg.

Ein Sieg beim Fünften der Liga würde die Stimmung im 96-Lager gleich um einiges verbessern, zumal die „Roten“ die Qualifikation zur neuen Regionalliga Nord noch aus eigener Kraft schaffen können. Auch wenn 96 derzeit in der Oberliga Nord auf dem enttäuschenden 9. Rang steht, so ist die aktuelle Tabelle durch die zahlreichen Spielausfälle noch stark verzerrt.

„Wir wollen eine ordentliche Leistung abrufen“, sagt Bergmann und glaubt an eine deutliche Steigerung seines Teams gegenüber den vergangenen Begegnungen. Aus dem Erstligakader kommt Mittelfeldakteur Salvatore Zizzo zur Verstärkung. Verteidiger Patrick Herrmann und Stürmer Tilman Zychlinski fallen aus, weil sie vor einer anderen schweren Prüfung stehen: Sie schreiben Abitur-Klausuren.
Herold mit Zuversicht Juniorenfußball: Zuversichtlich sieht Hartmut Herold, Trainer der 96-A-Junioren, dem Bundesliga-Nachholspiel beim VfL Wolfsburg (Sonntag, 12 Uhr) entgegen. „Wir wollen die Partie lange offenhalten, dann sehe ich eine Chance für uns“, sagte er. Zudem hofft der Trainer, dass seine Talente nicht wieder „Lehrgeld zahlen müssen für dumme Fehler“ wie etwa gegen die Spitzenteams Werder Bremen oder Hansa Rostock. Wieder dabei ist Sebastian Latowski nach einer Gelbsperre.

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Ein Mann , ein Sturm

Hanke nach Sperre wieder da. Stajner rückt ins Mittelfeld. Nach zwei Wochen Rotsperre kehrt Mike Hanke heute zurück – wieder als einziger Stürmer.



VON FLORIAN KREBS

HANNOVER. Wenn man nett mit Dieter Hecking plaudern will, stellt man die Frage nach dem System lieber nicht. Einer oder zwei Angreifer? Der 96-Trainer ist die Diskussion leid. Es hatte ihm auch nicht gefallen, als Ex-96-Torjäger Fredi Bobic nach dem 2:3 in Wolfsburg in seiner NP-Kolumne schrieb: „Gegen Frankfurt wäre es mein Wunsch, dass 96 mit zwei Stürmern spielt.“

Bobics Wunsch wird nicht in Erfüllung gehen. Hecking hat sich entschieden, auch gegen wahrscheinlich dicht gestaffelte Frankfurter im 4-2-3-1-System zu beginnen. „Wir hatten in Wolfsburg eine Torchance in der zweiten Hälfte – mit Stajner und Lauth“, sagte Hecking gestern.

Und auch das Leverkusen-Spiel (0:2) hat er stets im Hinterkopf, als er mit Mike Hanke und Benjamin Lauth zum bislang einzigen Mal in dieser Saison auf zwei Angreifer in der Startelf setzte. Das Duo ging unter – wie allerdings die komplette Mannschaft.

Lauth ist aktuell trotz der Personalnot (siehe 96-Analyse) kein Thema für die Anfangsformation. Dafür darf Mike Hanke nach zwei Wochen Rotsperre wieder ran – kehrt zurück in den Ein-Mann-Sturm. Jiri Stajner, zuletzt Hanke-Vertreter und mit drei Toren in den letzten vier Spielen in Topform, rückt ins Mittelfeld.

Hanke, der beim Offensivtraining am Donnerstag gut mit Stajner harmonierte („Das sah sehr gut aus, Stajni ist ein intelligenter Spieler“), mochte sich nicht an der Systemdebatte beteiligen: „Das System spielt erst mal keine Rolle. Ich bin einfach froh, dass ich wieder spiele.“

Hanke fiebert seinem Comeback entgegen wie ein kleiner Junge seinem ersten Fußballtraining: „Ich bin heiß, endlich darf ich wieder ran.“ In Wolfsburg war er auf der Tribüne beinahe verrückt geworden: „Es war sehr bitter, zugucken zu müssen. Wie viele Chancen wir da vergeben haben … Vielleicht hätte ich ein Tor gemacht.“ Heute kann er es nachholen.

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Funkel überrascht von 96

… in der Rückrunde. Frankfurts Trainer schwärmt von Balitsch und Hanke.



96-Gegner Frankfurt ist Achter mit 42 Punkten – die NP sprach mit dem beneidenswerten Trainer Friedhelm Funkel (54).

VON FLORIAN KREBS

Herr Funkel, sind Sie selbst überrascht, wie gut es läuft?

Nein, wir haben das erwartet, weil wir eine gute Mannschaft haben und uns kontinuierlich weiterentwickelt haben.

Sie durften im Winter für acht Millionen Euro einkaufen, der Etat wird auf 65 Millionen erhöht. Ist die Eintracht ein erwachender Riese?

Nein. Wir können uns genau einschätzen. Die ersten sechs Plätze sind auf Jahre hinaus vergeben, da werden wir auch nicht angreifen können. Wir wollen uns zwischen Platz sieben und zwölf etablieren.

Ist der UEFA-Cup denn nicht jetzt schon möglich?

Uns fehlen die Erfahrung und eine noch stärkere Mannschaft. Aber wir sind trotzdem sehr zufrieden. Wir haben vor der Saison 45 Punkte als Ziel ausgegeben. Wenn wir die erreicht haben, dann geben wir neue Ziele aus.

Wo sehen Sie Frankfurt im Vergleich mit 96?

Auf Augenhöhe. Wobei 96 den Vorteil hat, länger in der Bundesliga zu sein, dadurch sind sie uns finanziell ein Stück weit voraus. Beide Vereine haben Vorstände, die sehr realistisch denken, und ihren Trainern viel Vertrauen entgegenbringen. Auch das Umfeld ist ähnlich. Wenn ein bisschen Erfolg da ist, ist die Euphorie riesengroß.

Überrascht Sie der Einbruch von 96 in der Rückrunde?

Ja, schon ein wenig. Ich habe geglaubt, dass diese Mannschaft sehr gefestigt ist und um Platz sechs mit Blickrichtung Platz fünf spielt.

96 muss auf Hanno Balitsch verzichten, den Sie gern nach Frankfurt geholt hätten.

Ich hatte Hanno schon als Spieler in Köln. Er hat eine sehr professionelle Einstellung, will immer Erfolg. Er ist sehr selbstbewusst, ein Führungsspieler, der charakterlich in Ordnung ist. Ich hätte ihn gerne gehabt.

Mike Hanke ist wieder dabei. Hätten Sie lieber gegen 96 ohne Hanke gespielt?

Uneingeschränkt ja. Mir wäre es lieber gewesen, wenn er noch eine Woche gefehlt hätte. Er ist ein sehr guter Stürmer.

… der noch um seine EM-Chance kämpft.

Ich glaube, dass die Tür zur EM noch nicht zu ist für ihn, wenn er gute Leistungen bringt. Nach dem Spiel gegen uns gönne ich ihm das auch wieder. Und wenn wir zwei Tore erzielen, darf er auch ruhig eins machen (lacht).

Letzte Woche gabs in Ihrem Stadion Fan-Krawalle im Nürnberger Block. Hatten Sie Angst um Ihre Spieler?

Weniger um meine Spieler als um die unmittelbar daneben stehenden Menschen – Kinder, Frauen, echte Fans. Es ist nicht gut, dass diese Idioten so viel Aufmerksamkeit bekommen.

Droht jetzt neues Unheil? Die Fans von 96 und Frankfurt mögen sich nicht.

Ja, ich weiß. Ich hoffe, dass der Vorfall letzte Woche nochmal alle aufgeweckt hat. Unsere Fans haben gesehen, wie negativ solche Vorfälle sind. Sie sollen sich in Hannover vernünftig benehmen. Ins Stadion geht man des Fußballs wegen!

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96 muß viel grüner werden

HANNOVER. Nach oben geht nichts mehr, absteigen kann 96 auch nicht mehr. Trotzdem ist das Frankfurt-Spiel nicht völlig unwichtig. Bei einer Niederlage droht der Absturz auf den letzten Platz der Rückrundentabelle.

Das 2:1 gegen Nürnberg, den einzigen Dreier in der Rückrunde, haben wir in unserer Übersicht grün markiert. 96 muss viel grüner werden! Zuletzt gabs schon wieder fünf sieglose Spiele. „Diese Serie nervt“, sagt Dieter Hecking. Der Trainer (Saisonziel: „Weg vom 40-Punkte-Denken“) weiß: Gibts auch heute kein Erfolgserlebnis, werden die Spötter anfangen vorzurechnen, dass es sogar mit den 40 Punkten schwierig werden könnte.

Ewald Lienen gelang mit 96 die bislang beste Saison seit dem Wiederaufstieg – 45 Punkte. Zumindest diese Marke will Hecking knacken. Doch selbst 96-Chef Martin Kind geht nicht automatisch davon aus, dass es klappt, sagt: „44 Punkte und ein einstelliger Tabellenplatz – das wäre ein versöhnlicher Abschluss.“

Bislang wähnte sich 96 mit Frankfurt auf Augenhöhe – ähnliche Saisonziele (Frankfurt 45 Punkte, 96 siehe oben), vergleichbare Finanzen, Kontinuität in der sportlichen Leitung. Sportlich liefs für 96 sogar besser – bis Weihnachten (27 Punkte für 96, Frankfurt 23). Inzwischen ist Frankfurt das bessere Hannover und darf nach 19 Punkten in zehn Rückrundenspielen vom UEFA-Cup träumen. Da wollte eigentlich 96 hin.

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Fanz: Meine Verteidiger

...sind besser als die von 96“. Vor zehn Jahren stieg er mit den Roten auf, jetzt trainiert er Kuba



Von LARS BEIKE und WINFRIED LEINWEBER

Vor zehn Jahren führte er Hannover 96 zurück in die 2. Liga. Formte Talente wie Ernst, Asamoah und Addo. Seit Januar trainiert er die Nationalmannschaft von Kuba. Soll Castros Kicker zur WM 2010 nach Südafrika bringen.

Reinhold Fanz (54) besuchte BILD in der Redaktion. Das Interview:

BILD: Gut sehen Sie aus, so braun gebrannt...

Fanz: „Ich bin letzte Woche zurück gekommen, war vier Wochen auf Kuba.“

BILD: Sind Sie Samstag bei 96 in der AWD-Arena?

Fanz: „Gegen wen?“

BILD: Wie? Gegen ihren Ex-Klub Frankfurt!

Fanz: „Nee, ich glaube, ich gehe nicht hin.“

BILD: Wie sehen sie die Entwicklung bei den Roten?

Fanz: „Nach der guten Vorrunde hatte ich schon mehr erwartet. Gedacht, dass sie weiter sind. Da muss man mal zum Felix nach Wolfsburg gucken. Es ist schon bedenklich, wenn Hannover so viele Punkte auf Wolfsburg verliert.“

BILD: Mit Ihrer Rückkehr zu 96 hat es nie geklappt. Sie hatten doch einen guten Draht zu Dieter Hecking?

Fanz: „Den Dieter habe ich drei Mal geholt – immer wenn es ihm dreckig ging. Einmal in die Hessen-Auswahl, dann nach Hannover und schließlich nach Braunschweig, als er hier bei Franz Gerber nicht mehr gespielt hat. Aber gegen meine Rückkehr gab es Widerstände im Umfeld...“

BILD: Jetzt sind Sie in Kuba, gönnen sich jeden Abend eine dicke Zigarre, oder?


Fanz: „Nein, um Gottes Willen. Früher nach dem Pokalsieg mit Düsseldorf habe ich mal eine geraucht. Da hatte ich Kopfweh – und am nächsten Morgen die ganzen Fusseln im Mund.“


BILD: Wie kommt Reinhold Fanz aus Ramlingen nach Kuba?

Fanz: „Erst mit dem Zug nach Hannover... Im Ernst: Das lief über den Präsidenten vom Bonner SC, den ich kenne.“

BILD: Nationaltrainer auf Kuba – wie ist das?

Fanz: „Aufregend! Wir haben z. B. einen Trainingsplatz mit so amerikanischem Rasen. Der wuchert in alle Richtungen. Da würde hier nicht mal die Kreisliga drauf spielen.“

BILD: Und das Niveau – auch Kreisliga?

Fanz: „Nein! Die Jungs sind sehr willig und talentiert. Konditionell sind sie so stark wie europäische Profis. Nur bei Taktik und Torabschluss fehlt es noch.“

BILD: Reicht das für die Bundesliga?

Fanz: „Meine Innenverteidiger sind gute Jungs, besser als die von 96. Mit einem Jahr gezieltem Training könnten sechs oder sieben Mann in der Bundesliga spielen. Die sind noch nicht versaut vom Geld, aber man muss sie an die Leine nehmen. Sonst werden sie dick und faul – und wollen nicht mehr trainieren.“

BILD: Die Spieler sind Profis oder Amateure?

Fanz: „Ein Zwischending, teilweise Soldaten oder Studenten.“

BILD: Und was verdienen die?

Fanz: „Meine Stars verdienen 250 Peso, das sind umgerechnet 10 Euro im Monat.“

BILD: Dafür würde hier keiner in der Kreisliga kicken...

Fanz: „Es ist Kuba. Wir waren vier Wochen in der Sportschule in Havanna. Da gibt es keine Einzelzimmer. Acht oder zehn Mann in einem Zimmer – mit Etagenbetten. Wie hier früher in der Jugendherberge.“

BILD: Kuba ist eines der letzten sozialistischen Regimes. Merkt man das?

Fanz: „Es geht schon vorwärts, das Land öffnet sich. Seit 1. April sind Handys erlaubt, auch Internet. Wie war es früher in der DDR? Genau so ist es dort.“

BILD: Ein Beispiel, bitte.

Fanz: „Auf dem Markt gibt es eine Woche nur grüne Paprika. Und die nächste Woche dann an allen Ständen nur Bananen – aber keine Paprika mehr.“

BILD: Aber die Nationalmannschaft kriegt alles, oder?

Fanz: „Wir wollten am Strand trainieren, hatten aber keinen Bus. Ein paar Tage später war der Bus da. Aber kein Benzin. Am Ende hat es dann aber doch irgendwie geklappt. Manchmal ist alles ein bisschen abenteuerlich.“

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Hanke wieder Einzelkämpfer

Er ist wieder da! 96-Torjäger Mike Hanke (24) nach seiner Rot-Sperre heute wieder dabei. Der Nationalstürmer muss gegen Frankfurt als Einzelkämpfer in der Spitze ran.



Jiri Stajner (machte zuletzt 3 Tore in 4 Spielen) rutscht zurück auf die Spielmacherposition, vertritt dort Arnold Bruggink, der mit Innenbanddehnung im Knie ausfällt.

Also keine 2. Spitze gegen die Eintracht. Trainer Dieter Hecking begründet: „Wir haben in Wolfsburg in der 2. Halbzeit mit zwei Spitzen gespielt und nur eine Torchance gehabt – so viel dazu.“

Die Suche nach einem zweiten Knipser für die nächste Saison läuft bei den Roten auf Hochtouren. Einem Kandidaten sagte 96 gestern ab: Australien-Stürmer Nikita Rukavytsya. Hecking: „Wir suchen jemanden, der uns sofort Tore in der Bundesliga garantiert. Das war bei dem Jungen nicht der Fall.“

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Schenkt den Fans endlich wieder einen Sieg

Zum 112.... Heute dürfen die Fans endlich wieder feiern...



Happy Birthday, 96!

Gegen Frankfurt kann die Nordkurve ein Geburtstags-Ständchen anstimmen. Die Roten haben heute Geburtstag, werden 112 Jahre alt. Am 12. April 1896 wurde der Klub gegründet.

Aber wirds auch ein schöner Geburtstag? Die Truppe von Trainer Dieter Hecking holte in den letzten 11 Spielen nur einen einzigen Dreier...

Darum der Geburtstags-Wunsch: Schenkt den Fans endlich wieder einen Sieg!

Den letzten gab‘s am 1. März gegen Nürnberg (2:1). Und davor am 8. Dezember gegen Bremen (4:3)! Dazwischen liegt eine Serie von Pleiten, Pech und Pannen.

Altin Lala: „Zum Geburtstag gehört immer ein Geschenk. Und ein schöneres Geschenk als drei Punkte und ein gutes Spiel können wir den Fans nicht machen.“

38000 Fans wollen heute auf den roten Geburtstag die Korken knallen lassen – wenn es Hanke & Co. in der Eintracht-Kiste knallen lassen.

Geburtstags-Party, auch wenn die Saison gelaufen ist. Der verletzte Oldie Michael Tarnat: „Unser Ziel für die letzten Spiele muss jetzt sein, dass die Leute sagen: Mensch, wir freuen uns wieder auf die neue Saison und wir unterstützen 96, kaufen Dauerkarten und haben Spaß daran, den Jungs zuzuschauen.“

Schenkt den Fans endlich wieder einen Sieg! Dann kann die Geburtstags-Party richtig losgehen...

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Vorläufiger Spielbericht: H96 - Eintracht Frankfurt 2:1 (1:1)


Endlich! Die Roten beschenken sich selbst zum 112. Geburtstag von Hannover 96 und bezwingen in Unterzahl Eintracht Frankfurt mit 2:1 (1:1). Sergio Pinto, Torschütze zum zwischenzeitlichen Ausgleich (35.) hatte wegen Nachtretens Rot gesehen (61.). Mit toller Moral stemmte sich Hecking-Elf gegen eine drohende Niederlage und holte sich durch den späten Treffer von Christian Schulz (89.) auf Zuspiel des bärenstarken Jokers Hashemian endlich den zweiten Heimdreier nach der Winterpause. Marco Russ hatte die Hessen in Minute 27 in Front gebracht.


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Spielbericht: H96 - Eintracht Frankfurt 2:1 (1:1)


Endlich! Die Roten beschenken sich selbst zum 112. Geburtstag von Hannover 96 und bezwingen in Unterzahl Eintracht Frankfurt mit 2:1 (1:1). Sergio Pinto, Torschütze zum zwischenzeitlichen Ausgleich (35.) hatte wegen Nachtretens Rot gesehen (61.). Mit toller Moral stemmte sich Hecking-Elf gegen eine drohende Niederlage und holte sich durch den späten Treffer von Christian Schulz (89.) auf Zuspiel des bärenstarken Jokers Hashemian endlich den zweiten Heimdreier nach der Winterpause. Marco Russ hatte die Hessen in Minute 27 in Front gebracht.



Pröll kehrt zurück
Personalsorgen auf beiden Seiten: Die neuesten Ausfälle Bruggink (Innenbanddehnung) und Balitsch (Magen-Darm-Grippe) kompensierte 96-Coach Dieter Hecking mit dem nach Rotsperre wiederkehrenden Mike Hanke, für den Stajner aus der Angriffsspitze auf die Zehnerposition zurückging sowie Christian Schulz, für den Vinicius hinten links verteidigte. Der hessische Gast wartete mit Stammkeeper Pröll auf, der nach langer Verletzung für Nikolov (Oberschenkelverhärtung) zwischen die Pfosten zurückkehrte. Dazu ersetzte Toski Weissenberger (Muskelverhärtung), Galindo und Inamoto begannen für Vasoski und Caio.

Pinto mit Sonntagsschuss
Aktiveres und kombinationssichereres Team in den Anfangsminuten waren die Gäste, die 96 keinen Raum zur Entfaltung ließen. Gejubelt wurde allerdings auf der anderen Seite – wenn auch nur kurzzeitig: Ismael hatte einen Huszti-Freistoß aus dem rechten Halbfeld aus kurzer Distanz eingenetzt (15.), war jedoch knapp zu früh gestartet. Daher richtig, den vermeintlichen Treffer zu annullieren. Auch nach dieser Szene blieb die SGE die bessere und gefährlichere Mannschaft. So konnte Amanatidis einen Cherundolo-Aussetzer fast nutzen (23.), kurz darauf zielte Fink aus dem Rückraum nur knapp daneben (24.). So war der Führungstreffer der Eintracht in der 27. Minute auch verdient: Im Anschluss an eine Toski-Ecke köpfte Ismael das Spielgerät unglücklich genau in den Lauf von Marco Russ, der 96-Schlussmann Enke aus 15 Metern per Dropkick keine Abwehrchance ließ. Und die Eintracht war nah daran, den Vorsprung auszubauen. Amanatidis köpfte nach Toski-Linksflanke nur knapp neben den rechten Pfosten (29.), fünf Minuten später bewahrte Enke die Roten mit zwei starken Paraden gegen Fink und anschließend Köhler vor dem 0:2. Wie aus dem Nichts plötzlich aber doch der überraschende 96-Ausgleich: Sergio Pinto fand 25 Meter vor Gegners Kasten keine Anspielstation, drehte sich einmal um die eigene Achse und zog einfach ab (Foto unten). Das Geschoss fand seinen Weg als Aufsetzer in die äüßerste linke Torecke (35.). Doch Frankfurt reagierte keinesfalls geschockt. So dauerte es nur zwei Minuten, bis Amanatidis Cherundolo am linken Flügel austanzte und Enke aus 15 Metern zu einer erneuten Glanztat zwang (37.). So durfte sich 96 bei seinem Keeper bedanken, mit einem zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften 1:1 in die Pause gehen zu dürfen.



Hashemian wirbelt
Zum zweiten Durchgang hatte Dieter Hecking mit Vahid Hashemian dann eine zweite Sturmspitze auf den Rasen geschickt. Fahrenhorst blieb für den Iraner draußen, Vinicius rückte nach innen, Schulz nach hinten links. Und Hashemian brachte sofort frischen Wind ins Spiel der Roten. Bereits wenige Sekunden nach Wiederanpfiff verfehlte sein Linksschuss aus 14 Metern nur knapp den linken Giebel. In der 48. Minute grätschte der Iraner am linken Pfosten stehend in ein schönes Hanke-Anspiel, schoss aber erneut über die Querlatte. Dann tauschten beide 96-Angreifer die Rollen – Hashemian legte klug auf Hanke zurück, der jedoch aus 14 Metern in die Wolken abschloss (50.). Frankfurt hatte der neuen 96-Offensive nun nicht mehr viel entgegenzusetzen, abgesehen von einer Großchance durch Amanatidis, der nach Toski-Zuspiel aus sieben Metern am einmal mehr klasse reagierenden Enke scheiterte (56.). Ein Aufreger mit anschließender Rotemn Karte für Sergio Pinto sorgte schließlich für einen Bruch im Spiel, zum Erstaunen aller in dem der Gäste. Toski hatte Pinto An der Mittellinie umgesenst, der 96er seine Nerven anschließend nicht im Zaum. Pinto trat nach, so dass Schiedsrichter Kinhöfer nichts übrig blieb, als den Halbportugiesen unverzüglich des Platzes zu verweisen (61.) – bereits die zweite glatte Rote für Pinto im Saisonverlauf. In der Folge beherrschten nicht die Hessen, sondern die Niedersachsen die Partie und hätten durch Huszti sogar bald die eigene Führung markieren können. Doch der Ungar scheiterte nach Hashemian-Anspiel hart bedrängt von Ochs an Pröll (75.). Schon zuvor hätte es Handelfmeter für die Gastgeber geben müssen, doch Kinhöfer übersah das glasklare Handspiel des SGE-Verteidigers (66.). Doch 96 gab nicht auf und kam so in der Schlussphase doch noch zum inzwischen durchaus verdienten, und viel umjubelten Siegtreffer: Den besten 96-Angriff des Spiels krönte der überragende Hashemian mit einem mustergültigen Zuspiel genau in den Lauf des mitlaufenden Christian Schulz, der Pröll aus sieben Metern keine Abwehrchance ließ (89.).

Passendes Geburtstagsgeschenk
So bescherte der ehemalige Bremer mit seinem vierten Saisontreffer den Roten nicht nur den ersten Sieg nach langer Durststrecke, sondern gleichzeitig auch ein passendes Geschenk zum 112. Geburtstag. Zum eigentlichen Matchwinner avancierte allerdings Vahid Hashemian, von dem praktisch alle gefährlichen 96-Aktionen des zweiten Durchgangs ausgingen. Die Gäste aus Hessen verpassten es, ihre Überzahl zu nutzen und mussten einen Rückschlag im Kampf um die UEFA-Cup-Plätze hinnehmen. Für Sergio Pinto wird die Partie sicherlich eine längere Sperre nach sich ziehen, Dieter Hecking wird auf seinen Schützling zunächst einmal verzichten müssen.
or

STATISTIK

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Ismael, Fahrenhorst (46. Hashemian), Vinicius – C. Schulz, Lala, Pinto, Stajner, Huszti (90. Krebs) – Hanke (68. Rausch)

Eintracht Frankfurt: Pröll – Ochs, Russ, Galindo, Spycher – Inamoto (78. Mahdavikia), Fink, Köhler, Fenin, Toski (68. Mantzios) – Amanatidis

Tore: 0:1 Russ (27.), 1:1 Pinto (35.), 2:1 C. Schulz (89., Hashemian)

Gelbe Karten: - / Amanatidis, Toski, Mantzios

Besondere Vorkommnisse: Pinto sieht Rot wegen Nachtretens (61.)

Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)

Zuschauer: 38.104

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Sergio Pinto für fünf Spiele gesperrt

DFB legt Strafmaß nach Platzverweis im Spiel gegen Frankfurt fest.



96-Mittelfeldspieler Sergio Pinto ist für die nächsten fünf Spiele in der Fußball-Bundesliga gesperrt. Das Sportgericht des DFB folgte damit dem Strafantrag des DFB-Kontrollausschusses.

Sergio Pinto war am vergangenen Samstag im Spiel gegen Eintracht Frankfurt des Feldes verwiesen worden.

Er kann somit frühestens zum letzten Saisonspiel am Samstag, den 17. Mai, in der AWD-Arena gegen Energie Cottbus eingesetzt werden.

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Pinto entschuldigt sich

96-Mittelfeldspieler Sergio Pinto hat sich am Sonntag zu seinem Platzverweis im Spiel gegen Eintracht Frankfurt geäußert. „Ich kann das nicht erklären, ich kann mich nur entschuldigen - bei der Mannschaft, den Trainern, den Fans und natürlich bei Toski“, sagte Sergio Pinto einen Tag nach seiner Tätlichkeit gegen Faton Toski. „Da gibt es gar nichts schön zu reden, ich hatte einen Blackout.“



Hecking kündigt Konsequenzen an

Bereits sein zweiter in dieser Rückrunde. Denn schon am 18. Spieltag gegen den HSV hatte sich Sergio Pinto durch eine ähnliche Aktion eine Rote Karte und eine Sperre für vier Spiele eingehandelt. Diesmal muss er als Wiederholungstäter voraussichtlich mit einer noch längeren Sperre rechnen. Die Saison dürfte für Pinto damit gelaufen sein. Nicht nur das ärgert 96-Cheftrainer Dieter Hecking maßlos. „Ich habe in anderen Fällen ganz klar Stellung bezogen, was ich von solchen Aktionen halte“, so Hecking. „Dann kann ich so etwas natürlich nicht einfach so akzeptieren. Das wird Konsequenzen haben.“ Welche genau – darüber will Dieter Hecking in aller Ruhe mit Sportdirektor Christian Hochstätter und 96-Geschäftsführer Martin Kind beraten. Vermutlich also erst nach dem Auswärtsspiel gegen Dortmund am kommenden Mittwoch. Trotz der dritten Roten Karte für Hannover 96 in der Rückrunde stellt sich der Trainer vor sein Team. „Mich ärgern solche Undiszipliniertheiten einzelner Spieler. Denn grundsätzlich hat die Mannschaft einen guten Charakter“, machte Dieter Hecking deutlich.

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Happyend in Unterzahl

Hannover 96 kommt beim 2:1 gegen Frankfurt erst in Schwung, als die Mannschaft nach Pintos Roter Karte nur noch zu zehnt ist



Von Heiko Rehberg
Hannover. Manchmal ist es hilfreich, nicht auf seinen Vorgesetzten zu hören. Man sollte das jetzt nicht unbedingt verallgemeinern und heute gleich im Büro ausprobieren, aber das Beispiel von Christian Schulz beweist, dass man sich ruhig mal taub stellen muss. Der 25-Jährige hatte Hannover 96 in der Fußball-Bundesliga mit seinem Tor in vorletzter Minute einen 2:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt beschert, aber wenn es nach Dieter Hecking, seinem Trainer, gegangen wäre, dann hätte Schulz niemals dort stehen dürfen, wo der geniale Pass des Kollegen Vahid Hashemian hinkam. „Ich wollte Schulz schon tadeln, weil er als defensiver Mittelfeldspieler ständig als Mittelstürmer aufgetaucht ist“, sagte Hecking.

Man muss das vielleicht erklären: 96 war nach der Roten Karte für Sergio Pinto in der 61. Minute in Unterzahl, Schulz ist nach einer Verletzung noch nicht ganz fit; in solchen Situationen ist es ratsam, erst einmal hinten dicht zu machen und das 1:1 über die Runden zu bringen. Aber Schulz hatte wohl am Donnerstagabend Fernsehen geschaut und sich gedacht: Wenn der kleine FC Getafe gegen die großen Bayern 115 Minuten mit zehn Mann spielen und drei Tore schießen kann, dann schaffen wir ja wohl gegen Frankfurt in einer halben Stunde einen Treffer. Schulz, der verteidigende Mittelstürmer, erledigte die Sache selbst, sodass selbst sein Chef nicht mehr böse sein konnte.
Hannover 96 – das ist die Erkenntnis des 28. Spieltages – scheint gewillt, aus der Rolle im Tabellen-Niemandsland etwas zu machen. Beim 2:3 gegen den VfL Wolfsburg hatte die Mannschaft ihren Anteil an einem turbulenten Nachmittag. Gegen Frankfurt hatte sie nicht nur ein spätes Happy End im Angebot; was sich immer gut macht, weil den Menschen auf dem Weg nach Hause der Schlussjubel präsenter ist als der Ärger über viele Minuten davor. Diesmal hatten die „Roten“ auch einen überraschenden Beitrag zu der in Hannover leidenschaftlich geführten Taktikdebatte dabei, und der geht so: Mit zehn Mann läuft es viel besser als mit elf.

Bis zur Roten Karte für Pinto, dessen Tätlichkeit an Faton Toski an Dummheit schwer zu überbieten ist, hatte 96 eine schwache Leistung gezeigt. Die 1. Halbzeit war sogar miserabel und das 1:1 nach Toren von Frankfurts Marco Russ (27. Minute) und ausgerechnet Pinto schmeichelhaft. Ohne den famosen Torwart Robert Enke, der sich in die Eintracht-Schüsse warf, „wäre das Spiel schon zur Pause gegessen gewesen“, wie 96-Trainer Hecking hinterher meinte.
Die Mängelliste war lang, enttäuschend aber war neben der Unzahl von Fehlpässen vor allem, dass mit Ausnahme von Altin Lala – und mit Abstrichen Valérien Ismaël – niemand die Ärmel hochkrempelte. Steve Cherundolo wirkte hinten rechts wie geistesabwesend, Vinicius und Frank Fahrenhorst hätten sich auch als Slalomstange gut gemacht. Im Mittelfeld hatte Pinto eine gute Aktion (sein Tor), Jiri Stajner schien nach seiner Vertragsverlängerung so beflügelt, dass er immer nur das Schwierige wollte; Szabolcs Huszti setzte den schon etwas länger dauernden Versuch fort, sein großes Potenzial minimal einzusetzen. Und Stürmer Mike Hanke spielte im ersten Einsatz nach seiner Sperre unglücklich und hölzern wie vor seiner Sperre.

Dann flog Pinto raus, und plötzlich entdeckte nicht nur Hecking, „dass wir grätschen, festhalten, kämpfen“. Der eingewechselte Hashemian wühlte sich durch die Eintracht-Abwehr und zum Liebling des Tages, hinten links trat der 18-jährige Konstantin Rausch auf wie ein 28-Jähriger. Und dann war da ja noch Christian Schulz, der einfach nicht auf seinen Trainer hören wollte. „Die Mannschaft rückt noch enger zusammen, wenn es ihr dreckig geht“, sagte Hecking. Es war für ihn die wichtigste Erkenntnis des 2:1-Sieges gegen Frankfurt.

In diesem Sinne ist 96 für das Spiel am Mittwoch in Dortmund zu wünschen: ein schnelles 0:1, ein Platzverweis, vielleicht noch eine kleine verletzungsbedingte Auswechslung. Dann steht dem Auswärtssieg beim Pokalfinalisten nichts mehr im Weg.

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Rückkehr in Dortmund ?

Fußball: Schon am Mittwoch steht Hannover 96 die nächste Aufgabe in der Bundesliga bevor – und mit dem Auswärtsspiel in Dortmund wartet ein dicker Brocken.

Im personell zuletzt arg gebeutelten Spielerkader zeichnen sich Lichtblicke ab. Arnold Bruggink (Innenbanddehnung) trainierte gestern wieder und soll sich heute einem Belastungstest unterziehen. Auch Hanno Balitsch, der gegen Frankfurt aufgrund einer Magen-Darm-Grippe fehlte, war dabei und dürfte übermorgen wieder zum Aufgebot zählen.

Deutliche Fortschritte macht Jan Rosenthal (Schambeinentzündung); Trainer Dieter Hecking hofft, dass der 22-Jährige für das Heimspiel gegen Hertha BSC am 26. April wieder ein Thema ist. Heute wird um 15 Uhr trainiert, morgen um 14 Uhr.

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96-Stürmer trumpft auf und sticht Hanke aus



Von Norbert Fettback
Hannover. Es war die Szene des Spiels. Nicht nur, weil Hannover 96 damit drei Punkte im Sack und das nicht mehr für möglich Geglaubte geschafft hatte, sondern weil diese Aktion zu den raren fußballerischen Glanzlichtern dieses Nachmittags gehörte. Die Beteiligten: Szabolcs Huszti (als Einfädler), Vahid Hashemian (als Passgeber) und Christian Schulz (als Vollstrecker). Die Unbeteiligten: drei sichtlich konsternierte Frankfurter Abwehrspieler und Eintracht-Torwart Markus Pröll, dem in der 89. Spielminute allein die Aufgabe zufiel, den Ball aus dem Netz zu holen.


2:1 lautete danach aus 96-Sicht die frohe Botschaft auf der Anzeigetafel der AWD-Arena; auf dem Platz und auf den Rängen machten sich wenig später, als das Resultat endgültig Bestand hatte, Ausgelassenheit und Glückseligkeit breit. Einer hatte besonderen Grund zur Freude: Vahid Hashemian, für viele der eigentliche Matchwinner, obwohl er gar nicht ins Tor getroffen hatte.
Aber er hatte diese geniale Eingebung, die das Spiel entschied und die es Christian Schulz so kinderleicht machte, den Siegtreffer zu erzielen. „In so einer Situation einen solchen Pass zu spielen, das verdient ein Riesenlob“, sagte Trainer Dieter Hecking, der mit der Einwechslung des Iraners zur 2. Halbzeit diesmal alles richtig gemacht hatte.


Hashemian tat das persönliche und zugleich kollektive Erfolgserlebnis sichtlich gut. Seinen strahlenden Gesichtsausdruck von der Ehrenrunde im Stadion trug er noch eine halbe Stunde später zur Schau, als im kleinen Kreis die Fragen auf ihn einprasselten und es dabei vor allem um die eine Szene ging: die vor dem Siegtreffer.

„Ich habe den Kopf kurz hochgenommen“, sagte der 31-Jährige. „Eigentlich wollte ich ja schießen, aber Christian Schulz hatte eine gute Position. Da habe ich mich entschieden, zu ihm zu passen.“ Wie an der Schnur gezogen nahm der Ball seinen Weg durch den Frankfurter Strafraum zu Schulz, der mühelos vollenden konnte.

Edelreservist Hashemian, zum 15. Mal in dieser Saison eingewechselt, überraschte am Sonnabend endlich einmal positiv. In den Spielen zuvor hatte er all denen fleißig Vorlagen geliefert, die ihn wegen seiner Spielweise und vor allem wegen der fehlenden Tore kritisiert hatten. Und die Fakten geben den Kritikern Recht: Seit seinem Wechsel vom FC Bayern München zu den „Roten“ vor drei Jahren hat es Hashemian in 75 Bundesliga-Einsätzen auf lediglich neun Treffer gebracht – zu wenig für einen, der mit der Erwartung verpflichtet wurde, ein Torjäger zu sein. Dass seine Zeit in Hannover mit dem im Sommer auslaufenden Vertrag zu Ende geht, dürfte dem Iraner spätestens klar gewesen sein, als der Klub Mike Hanke unter Vertrag nahm.

Auch wenn es sich Hashemian nicht anmerken ließ: Gegen Frankfurt durfte er frohlocken, denn er war klar der bessere 96-Stürmer. Und er will auch in den noch ausstehenden sechs Spielen alles geben, „auch wenn ich weiß, dass ich nächste Saison nicht mehr in Hannover bin“. Vorlagen und Tore: Das ist das beste Bewerbungsschreiben für neue Arbeitgeber.

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Gegen Randale

BILD beobachtete den Einsatz rund um die AWD-Arena Böller-Anschläge auf die Fan-Kurve, Bengalische Feuer auf dem Rasen. Letzte Woche musste das Spiel Frankfurt - Nürnberg 20 Minuten unterbrochen werden, stand kurz vorm Abbruch. Der wöchentliche Wahnsinn in der Bundesliga.



Beim Spiel gegen Frankfurt schaute BILD hinter die Kulissen, beobachtete den Polizei-Einsatz rund um die AWD-Arena.

Und entdeckte Ungewöhnliches: In Hannover gibt die Polizei den Fans sogar Kneipen-Tipps!

12 Uhr, Einsatz-Zentrale der Polizei auf der West-Tribüne. Hier ist Michael Schütte (48) der Boss. Seit fünf Jahren ist der Polizei-Oberrat Einsatz-Leiter bei 96-Spielen. Schütte gießt sich einen Kaffee ein, erzählt: „Wir haben viel aufgebaut. Mit Unterstützung vom Verein und den Fans. Denn ohne das Mitwirken der Fans geht Sicherheit nicht.“

Und ohne Technik auch nicht. In und um die AWD-Arena wird jeder Winkel videoüberwacht. 23 schwenkbare Kameras liefern Live-Bilder für die Monitoren in der Einsatz-Zentrale. Zwei Beamte sitzen ständig vor den Flimmerkisten. 96-Fans sehen sie fast nie. Schütte: „Wir haben kaum Probleme mit den Heim-Fans.“ Aber mit Gäste-Fans. Die kriegen eine „Spezial-Behandlung“...

Eine Maßnahme: Gäste-Fans werden schon am Bahnhof empfangen - aber nicht mit Helm und Schlagstock. Seit dem Bremen-Spiel im Dezember sind vier „Konflikt-Manager“ der Polizei im Einsatz, extra gekennzeichnet durch rote Westen. Deren Boss Eckhard Gremmler (60): „Sie sollen auf Fans zugehen, sie betreuen.“

Und geben sogar Kneipen-Tipps, wo Gäste-Fans die Wartezeit bis zum Spiel beim Bierchen überbrücken können - ohne mögliche Störungen oder Provokationen von 96-Fans. Schütte: „Wir haben da bestimmte Gaststätten, stellen die Leute nicht irgendwo nur ab.“ Die Taktik kommt an. Ein Fan: „Die Konflikt-Manager sind super. Mehr Fans als Polizisten.“

Im Stadion geht es nett weiter: Der Gästeblock der AWD-Arena ist werbefrei, damit die Fans ihre Banner aufhängen können.

Aber nur „Schmuse-Kurs“ hilft auch nicht. Beim Frankfurt-Spiel waren fünf Undercover-Beamte zwischen den 4000 Eintracht-Fans im Einsatz, lieferten wichtige Hinweise. Wie diesen: Einige Chaoten versteckten Pyro-Pulver in den Schuhen. Kurze Funk-Durchsage zur Einlass-Kontrolle - und alle musste die Schuhe ausziehen.

Abends nach dem Spiel bilanziert Schütte: „Unser Konzept funktioniert, keine großen Störungen.“ Bis auf ein paar fliegende Bierbecher blieb alles ruhig.

Wäre schön, wenn jedes Bundesliga-Spiel so friedlich ablaufen würde...

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Hecking zieht schon eine Saisonbilanz



VON JONAS FREIER
Dieter Hecking, was war in der ersten Halbzeit los?
So kannst du nicht spielen. Wenn die Eintracht nach dem ersten Tor den Sack zumacht, dann sitzen wir in der Kabine – und das Spiel ist gegessen.

War es aber nicht.
Irgendwie kriegen wir das schon hin – so sah es in der ersten Halbzeit aus. Ich weiß, dass die Jungs nicht so denken, das sieht man dann in der zweiten Halbzeit mit zehn Mann: Da wurde gegrätscht, da wurde gehalten, da war man eng dran. Das sind Sachen, die sollten eigentlich durchgängig so sein.

Wie zufrieden sind Sie?
Andere wären froh, wenn sie 38 Punkte hätten. Unsere Heimbilanz wird langsam auch immer besser. Wir haben noch drei Heimspiele, die kann man alle gewinnen. Wenn man sogar über 30 Punkte (zurzeit sind es 22, d. Red.) zu Hause erspielt – das hat Hannover auch noch nicht geschafft.

Wie gehts weiter?
Wenn wir die nächsten sechs Spiele normal punkten, werden wir rückblickend auf die Saison sagen: Da war eine richtig klasse Phase drin, da war eine Phase drin, wo wir von den Punkten her nicht gut waren – und nach hinten raus war alles normal. Vielleicht habe ich damit schon das Fazit der Saison gezogen. Jetzt fahren wir nach Dortmund, da hast du alle Möglichkeiten. Aber da darfst du nicht nur Spalier stehen und die aufbauen für das Pokalendspiel – nein, denen musst du auf die Füße treten.

Was planen Sie nächste Saison?
Nächstes Jahr wird es wahrscheinlich schwieriger. Gladbach und Köln haben jetzt schon einen höheren Etat als wir, Hoffenheim sowieso. Trotzdem werden wir versuchen, die Mannschaft kontinuierlich zu verbessern. Aber das versuchen andere auch. Und wenn andere bessere finanzielle Möglichkeiten haben, dann äußert sich das in der Qualität der Spieler. Und trotzdem haben wir gegen Frankfurt gezeigt, dass hier was gar nicht so Schlechtes zusammenwächst

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96 will ihn trotzdem nicht mehr

Hashemian ganz stark. In Dortmund in der Startelf?



Joker Vahid Hashemian belebte das 96-Spiel, bereitete das 2:1 vor. Mit einem UI-Cup-Platz will er sich von 96 verabschieden.

VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Warum hat er nicht öfter so bärenstark gespielt? Seit längerer Zeit steht fest, dass Vahid Hashemian den Verein im Sommer verlassen muss. Am Sonnabend glänzte er bei seinem 15. Saisonauftritt als gefährlicher und beweglicher Stürmer mit guter Übersicht – den 2:1-Siegtreffer von Christian Schulz bereitete er mit einem Klassepass vor. Erst nach Hashemians Einwechslung zur Pause kam 96 ins Spiel.

Von Trainer Dieter Hecking gabs ein „Riesenlob“, Hashemian sei „überhaupt belebend“ für das 96-Spiel gewesen. Robert Enke fand Hashemian „überragend“. Valérien Ismaël lobte: „Vahid hat gezeigt, was für eine Qualität er hat. Er kann den Ball halten, sehr hoch köpfen. Er hat einen tollen Pass gespielt. Ich freue mich einfach für ihn.“

Wie schon bei seinem bislang einzigen Saisontor am vierten Spieltag gegen Bochum (3:2) und beim 3:0 in Rostock Ende November trug Hashemian als Joker maßgeblich zum zweiten 96-Sieg in diesem Jahr bei. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte der Iraner freudestrahlend: „Jetzt können wir lockerer werden und nach oben gucken.“ Man spiele ja noch dreimal zu Hause, „wenn wir alles gewinnen, können wir vielleicht noch den UI-Cup schaffen“.

Hashemian, nicht gerade bekannt für markige Worte, will sich unbedingt mit einem Erfolg aus Hannover verabschieden. Sein auslaufender Vertrag wird ja nicht verlängert – in seinen letzten Wochen im 96-Trikot will er noch einmal zeigen, was er kann: „Ich bin nächste Saison nicht mehr hier, aber ich gebe bis zum Ende alles für Hannover. Das sind alles nette Kollegen, wir hatten viel Spaß zusammen.“

Nach seiner starken Vorstellung darf Hashemian plötzlich sogar auf einen Platz in der Startelf gegen Dortmund hoffen. In der ersten Halbzeit hing Mike Hanke als einzige Spitze in der Luft, nach der Umstellung auf den Zweiersturm Hashemian-Hanke lief es besser. Hashemian fand die Doppelspitze „sehr gut, Wir hatten viele gute Chancen.“ Vor allem, weil Hashemian so stark war.

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Woher das kommt kann ich nicht erklären

Das verdient Respekt – am Tag nach seinem Ausraster stellte sich Sergio Pinto den unbequemen Fragen der NP.



VON FLORIAN KREBS
Wie gehts?
Scheiße. Ich habe dafür keine Erklärung. Ich möchte mich bei der Mannschaft, dem Verein und natürlich den Fans entschuldigen für dieses Fehlverhalten. Riesenkompliment an die Mannschaft, dass sie das Spiel mit zehn Mann trotzdem gewonnen hat.

Warum sind Sie schon wieder ausgerastet?
Das kann ich mir nicht erklären.

Sie haben ein Tor erzielt, es gab doch eigentlich keinen Grund.
So siehts aus.

Tragen Sie Probleme oder Frust mit sich rum? Gehts Ihnen denn gut?
Keine Ahnung, wie das passieren konnte.

Hat Toski Sie vorher beleidigt? Gabs eine Vorgeschichte?
Nein. Er hat mich fies getreten, und dann weiß ich nicht. Ein Blackout! So brutal fand ich es nicht, dass man mich jetzt sechs Wochen sperren muss. Es gibt Schlimmeres in der Bundesliga.

Vragel da Silva …
Das ist überhaupt kein Vergleich. Das Schlimme ist, dass ich vorbestraft bin. Ich lasse mich überraschen. Vielleicht guckt der liebe Gott ein bisschen mit.

Lassen Sie sich was einfallen für die Kollegen?
Das muss erstmal sacken, ich will nicht so viel Drumrum. Mittwoch ist ja schon wieder ein wichtiges Spiel. Danach werde ich mir sicherlich was einfallen lassen für die Mannschaft.

Werden Sie künftig die Hilfe eines Psychologen oder eines Mentaltrainers suchen?
Ich arbeite schon seit Jahren mit jemandem zusammen. Aber es hat nichts damit zu tun, ob ich mit jemandem arbeite oder nicht. Das war ein Fehlverhalten – fertig, aus. Woher das kommt, kann ich nicht erklären. Ich weiß es nicht.

Haben Sie Angst, dass Ihre Zeit in Hannover abgelaufen sein könnte?
Darüber mache ich mir überhaupt keine Gedanken. Trainer, Sportdirektor und Herr Kind werden irgendwas entscheiden, dann werden wir darüber sprechen. Schaun wir mal, was dabei rauskommt.

Sie hoffen also, dass Sie bleiben dürfen …
Klar, sonst wäre ich ja nicht nach Hannover gewechselt. Wenn das wegen so einer Sache … ach, was soll ich machen.

Wie verbringen Sie den Rest des missglückten Wochenendes – zu Hause einigeln oder rausgehen?
Ich werde mir gemeinsam mit meiner Freundin was Gutes einfallen lassen.

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Angebot für Gladbachs Polanski

VON ANDREAS WILLEKE UND GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. 96-Sportdirektor Christian Hochstätter will seinen Ziehsohn zu 96 holen. Wie die NP erfuhr, hat Mönchengladbachs Eugen Polanski ein 96-Angebot vorliegen. Allerdings will auch Getafe den 22-Jährigen verpflichten.
Der spanische Klub, gegen die Bayern am vergangenen Donnerstag unglücklich im UEFA-Cup-Viertelfinale ausgeschieden, bietet 250 000 Euro netto mehr.
Hochstätter hatte den in Polen geborenen Polanski 2004 nach Gladbach gelotst. Der Mittelfeldspieler hätte auch für Polen spielen können, entschied sich jedoch für Deutschland. 2006/ 2007 kam er in Gladbach nur sporadisch zum Einsatz, in der aktuellen Saison spielt er bei der Borussia keine Rolle mehr, er machte nur noch acht Spiele.

Zum Saisonende läuft sein Vertrag beim wahrscheinlichen Aufsteiger in die Bundesliga auf. Polanski ist damit ablösefrei – das macht ihn für 96 interessant. Allerdings braucht Hannover eigentlich keinen defensiven Mittelfeldspieler, sondern offensive.

Hochstätter will zugreifen, da das Talent auf dem Markt ist. Nach der WM 2006 hatte Bundestrainer Joachim Löw den U-21-Nationalspieler als kommenden Nationalspieler gelobt.

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29. Spieltag: Borussia Dortmund - Hannover 96


Die Roten wollen in Dortmund nach dem 2:1-Sieg gegen Frankfurt einen weiteren Schritt in Richtung oberes Tabellendrittel machen. Der BVB strebt dagegen danach, sich für das am vergangenen Sonntag bei Bayern München erlittene 0:5-Debakel zu rehabilitieren und wieder Selbstvertrauen vor dem Pokalfinale am kommenden Samstag gegen denselben Gegner zu sammeln.





Die Roten vor Augen, den Pott im Sinn?
Sind die Augen der Borussia vor dem Spiel gegen Hannover 96 voll konzentriert auf den aktuellen Gegner gerichtet? Oder lugt die Doll-Elf vielleicht bereits auf das bevorstehende brisante Pokalfinalduell gegen die Bayern aus München – zufällig derselbe Gegner, der die Schwarz-Gelben in der Generalprobe vor wenigen Tagen schlicht auseinander genommen hat? Die Bundesligapartie gegen die Roten bildet somit sozusagen die Sandwichfüllung zwischen zwei denkwürdigen Partien gegen den Rekordmeister. Mit einem Erfolg im Berliner Olympiastadion könnten die Westfalen eine bis dato enttäuschend verlaufene Saison doch noch mit einem Titel krönen. Auch wenn das Hauptaugenmerk bei den Borussen deshalb verständlicherweise auf dem Pokalendspiel liegen wird, kann die Partie gegen die Roten allerdings auch im Hinblick auf die Begegnung am Samstag eine Schlüsselrolle einnehmen. 96-Cheftrainer Dieter Hecking rechnet angesichts der Dortmunder Pflicht zur Wiedergutmachung fest mit einem besonders aggressiv auftretenden Gegner. „Da hat es sicherlich deutliche Worte von Thomas Doll gegeben“, sagt Hecking. „Jeder seiner Spieler will sich durch eine gute Leistung am Mittwoch für das DFB-Pokalendspiel empfehlen.“ Insbesondere im Defensivverhalten offenbarten die Westfalen zuletzt teilweise eklatante Mängel. Für Thomas Doll muss es also darum gehen, seiner Mannschaft neues Selbstvertrauen einzuhauchen und die Kommunikation zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen zu verbessern. Verzichten muss Doll bei diesem Unterfangen auf seinen Mittelfeldstaubsauger Tinga, der auf Grund seiner fünften gelben Karte gesperrt zuschauen muss. Auch ein Comeback von Torwart Robert Weidenfeller wird es in dieser Saison nicht mehr geben. Der 28-Jährige sollte eigentlich bereits vergangenen Sonntag bei den Bayern wieder zwischen den Pfosten stehen - 113 Tage nach seiner Schulter-Operation und einer "perfekt verlaufenen Reha" (Weidenfeller). Allerdings hatte sich Weidenfeller am Samstag im Abschlusstraining einen Innenbandteilriss im rechten Knie zugezogen und fällt nun bis zum Saisonende aus.



Bruggink und Balitsch vor Comeback
Die Roten möchten im Signal Iduna-Park an ihre gute Leistung in der zweiten Halbzeit gegen Eintracht Frankfurt anknüpfen und in der Tabelle wieder etwas nach oben klettern. „Wir werden versuchen einen Dreier zu landen“, stellt 96-Coach Dieter Hecking vor der Partie klar. „Es ist aber schwierig in Dortmund. Die kommen immer gut aus der Kabine – und das vor 75.000 euphorisierten Zuschauern.“ In Anbetracht der zuletzt anfälligen BVB-Defensive hat Hecking bereits angekündigt, von seinem gewohnten 4-2-3-1-System abzurücken und zwei nominelle Sturmspitzen vor einer Raute zu installieren: „Es gibt Ansätze beim BVB, die wir für unser Spiel denken ausnutzen zu können. Ein Zweiersturm könnte hier das richtige Mittel sein.“ Somit ist der Weg frei für das Angriffsduo Mike Hanke/Jiri Stajner. Der zuletzt klasse aufspielende Vahid Hashemian wird somit erneut in die Jokerrolle schlüpfen müssen. Wieder zurück auf den Rasen rücken die beiden zuletzt angeschlagenen Mittelfeldspieler Arnold Bruggink (nach Innenbanddehnung) und Hanno Balitsch (nach Magen-Darm-Grippe). „Bruggs Innenband scheint zu halten – Hanno hat drei Kilo verloren, wird aber alles probieren“, so 96-Trainer Dieter Hecking. Ob es für Balitsch, der erstmals rechts in der Raute agieren wird, allerdings bereits für einen Einsatz über die volle Distanz reicht, muss abgewartet werden. Während Jan Rosenthal (Lauftraining nach Schambeinentzündung) und Sergio Pinto (Rotsperre) nicht als Alternative zur Verfügung stehen, bleiben Gaétan Krebs oder Benjamin Lauth weitere Optionen. Wichtigerer Erfolgsfaktor als die Namen des aktiven Personals sei aber ohnehin die Einstellung seiner Spieler, betont Dieter Hecking. „Wir müssen in den Zweikämpfen präsent sein und dürfen nicht nur nebenher laufen wie in der ersten Halbzeit gegen Frankfurt.“

So könnten beide Teams spielen:

Borussia Dortmund: M. Ziegler – Rukavina, Hummels, Wörns, Dédé – Kehl, Kringe, Buckley, Federico – Frei, Petric

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Ismaël, Vinicius, C.Schulz – Lala, Balitsch, Bruggink, Huszti - Stajner, Hanke

Schiedsrichter: Günter Perl (München)

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96 drückt bei Schlaudraff aufs Tempo

FC Bayern gibt den Nationalspieler frei / Sportdirektor Hochstätter verhandelt mit Hoeneß



Von Jörg Grußendorf
Hannover. Die „Roten“ hätten ihn am liebsten schon vor einem Jahr geholt, vor der Winterpause gab es eine erneute Liaison. Doch so weit wie jetzt war Hannover 96 im Kampf um Nationalspieler Jan Schlaudraff noch nie. Gestern war Sportdirektor Christian Hochstätter bereits in München, um mit Uli Hoeneß, dem Manager des FC Bayern, über einen Wechsel des 25-jährigen Profis und Wunschspielers von Hochstätter und Trainer Dieter Hecking zu verhandeln.

Schlaudraff hatte sich am Sonntag erst mit den Bayern-Verantwortlichen darauf geeinigt, dass er trotz eines bis 2010 laufenden Vertrages den Klub verlassen kann; Hochstätter hat diese Chance sofort genutzt und ist gestern Vormittag nach München geflogen. „Ich wollte mich schlau machen, in welcher Größenordnung sich dieser Transfer bewegt“, sagte der 44-Jährige, „das weiß ich jetzt. Und jetzt beginnt die Arbeit.“ Das Ganze werde mit Trainer Dieter Hecking und mit Klubchef Martin Kind besprochen, sagte Hochstätter. Dann werde er Kontakt mit dem Spieler und dessen Berater aufnehmen. „Erst dann wissen wir, wie teuer das Gesamtpaket ist und ob es für uns überhaupt möglich ist“, sagt der 96-Sportdirektor. „Bisher kennen wir ja erst die Höhe der Ablösesumme.“ Die wollte er nicht nennen – laut Spekulationen liegt sie bei zwei Millionen Euro.

Sicherlich nicht zu viel für einen Spieler mit den Qualitäten Schlaudraffs. Dass der schnelle, torgefährliche Offensivspieler in München nicht zurechtkam und nur 48 Minuten in der Bundesliga und 97 im UEFA-Cup-Wettbewerb spielen durfte, hat mehrere Gründe. Sein Dilemma begann bereits damit, dass er nach seinem Wechsel aus Aachen erst Ende September vergangenen Jahres richtig fit wurde. Grund war eine Bandscheibenoperation. Seine Lieblingsposition hinter den Spitzen gibt es im System des FC Bayern gar nicht, und die Konkurrenz im Sturm ist zu groß. So bat der 25-Jährige um seine Freigabe. „Im Nachhinein war der Wechsel zu Bayern nicht förderlich für meine Entwicklung“, sagte Schlaudraff. „Die Situation ist schon frustrierend.“

Aufbauend dürfte für ihn sein, dass die Interessenten für ihn Schlange zu stehen scheinen. „Ich habe einige Anfragen und ein konkretes Angebot aus der Bundesliga“, sagte er. Der morgige 96-Gegner Borussia Dortmund (Anpfiff ist um 20 Uhr), Hertha BSC, der VfB Stuttgart und eben die „Roten“ sollen auf der Liste stehen.

Das konkrete Angebot dürfte von 96 sein – so überzeugt wie die Sportliche Leitung von Schlaudraff ist. „Jan kann uns mit seiner Spielart und -weise weiterhelfen“, sagt Hecking, der den Profi aus gemeinsamen Tagen in Aachen kennt und mit ihm vor ein paar Tagen ausführlich telefoniert hat. „Nur weil der Trainer Hecking heißt, kommt er aber nicht nach Hannover. Wir müssen schon mehr bieten.“ Dabei denkt der 96-Coach nicht ans Geld. Denn er weiß: „Wenn es dem Jan einzig ums Geld geht, dann haben wir gegen unsere Mitbieter keine Chance.“ Er will ihn von 96 überzeugen und meint, dafür viele gute Argumente zu haben. Hoffentlich hört Schlaudraff gut zu.

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