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Wache klagt nur über normale Pein

Mainz 05 spielt heute Abend mit Stammtorhüter in Aue / Subotic: "Die werden uns hassen"

Jürgen Klopp wird heute Abend im Auswärtsspiel des FSV Mainz 05 beim FC Erzgebirge Aue (18 Uhr) wohl jener Mannschaft das Vertrauen schenken, die zuletzt zwei Mal 1:1 in der Zweiten Liga spielte. Mit dabei ist der genesene Keeper Dimo Wache. Dessen Ersatzmann Daniel Ischdonat muss allerdings verletzungsbedingt passen. Der mazedonische Nationalspieler Nikolce Noveski flog gestern gesund nach einem 45-minütigen Auftritt beim 2:2 gegen Bosnien am Mittwoch direkt nach Aue.


Von

Jens Grützner

Dass Dimo Wache gestern Mittag noch ein paar Worte über die Knieblessur verlieren sollte, die einen Einsatz heute Abend in Aue zeitweise in Frage stellte, passte dem Kapitän des FSV Mainz 05 nicht so ganz in den Kram. "Was ich habe, ist doch egal", sagte der 34-jährige Torsteher. Auf neuerliche Nachfrage sagte Wache: "Um die ganze Sache ist mir einfach zu viel Wind gemacht worden. Ich habe mir ein paar Tage Pause gegönnt, fertig." Fakt ist, dass Waches bereits "elf Mal" operiertes rechtes Knie eine Reizreaktion zeigte, dass sich Flüssigkeit im Gelenk ansammelte. Der Mainzer Schlussmann begab sich deshalb zum Operateur seines Vertrauen, um die Angelegenheit überprüfen zu lassen. "Ich verspüre normale Schmerzen für einen 34-jährigen Torwart", sagte der Mainzer Kapitän. "Die Hauptsache ist, dass es geht." Daran ließen die Trainingseindrücke am Morgen keinen Zweifel.

Keeper Adolf vor Abschied

Wäre Wache nicht im Stande zu spielen, stünden die 05er vor einem echten Problem, denn Ersatzmann Daniel Ischdonat machte die Fahrt ins Erzgebirge nicht mit. "Es geht nichts", klagte der 31-Jährige gestern Mittag nach intensiven Behandlungen. "Die Adduktoren zwicken", sagte der Keeper. Im Training war ein Ausfallschritt folgenschwer.

"Wir nehmen auf jeden Fall drei Torleute mit nach Aue", sagte Trainer Jürgen Klopp. Auch wenn der Coach nach der gestrigen Einheit von einem problemlosen Auftritt Waches ausging. Oberliga-Schlussmann Rainer Adolf ist genauso im Erzgebirge dabei dabei wie A-Junior Pierre Kleinheider. Für Adolf, der schon ein paar mal bei den Profis auf der Bank saß, könnte es einer der letzten Ausflüge als Mainzer sein. Weil er 23 Jahre alt ist, passt er nicht mehr in das Konzept der Amateure, die per Dekret auf Unter-23-Jährige setzen müssen. "Die Lage ist ein bisschen verzwickt", sagt der Torwart. "Noch habe ich eine Zukunft hier nicht ganz abgeschrieben, aber es sprechen ein paar Punkte gegen mich." Zuvorderst der 20-jährige Oberliga-Ersatzmann Daniel Davari und der 18-jährige Kleinheider. Rainer Adolf hofft, dass er zumindest früh genug am Samstag wieder am Bruchweg ist, um ab 15.30 Uhr im Oberliga-Spitzenspiel gegen Worms mitzumischen. "Da habe ich noch eine Rechnung offen." Das Hinspiel endete 0:1.

Pierre Kleinheider bestieg bestens gelaunt den Mannschaftsbus gen Osten. "Ich schnuppere jetzt einfach mal rein", sagte er. Der Junior war seit vergangenen Freitag im Profitraining. Auch der 19-jährige Innenverteidiger Neven Subotic war gut drauf im Hinblick auf das Duell. "Der Platz in Aue wird feucht und tief sein. Und die Leute im Stadion werden uns hassen. Was für eine wunderbare Situation." Das meint der bärenstarke Amerikaner ernst. Bo Svensson musste zu Hause bleiben, den Innenverteidiger plagt eine Magen-Darm-Grippe. Chadli Amri wird weiter wegen Rückenbeschwerden behandelt. Nicht im Kader aus sportlichen Gründen: Ranisav Jovanovic und Wellington.

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05-Trainer Klopp erwartet offensive Sachsen

Ball­kon­trolle soll Überfall stoppen


Von
Reinhard Rehberg


Mainz - FC Erz­gebirge Aue. Das klingt seit Jahren nach extremen Wit­terungs­bedin­gun­gen, nach wilder Atmo­sphäre, nach lei­den­schaft­lichem Kampf­getüm­mel, nach Hektik, nach Rennerei, nach Blut­grät­sche. Wer dort bestehen will in der Zweiten Fußball-Bun­des­liga, der muss sich über­win­den können. Diese Aufgabe stellt sich dem auf­stieg­sam­bitio­nier­ten FSV Mainz 05 am Frei­tag­abend im Erz­gebirgs­sta­dion.

Das hoch­las­sige Spit­zen­spiel zwischen den 05ern und der TSG Hof­fen­heim war geprägt von vielen harten, aber fairen Zwei­kämp­fen. Hier ist Tim Hoogland (Mitte) zur Stelle, stört den Hof­fen­hei­mer Demba Ba bei der Ball­annahme. So viel Lei­den­schaft ist auch am Freitag gefragt, wenn die Mainzer in Aue antreten.

Magere 23 Punkte hat der Tabel­len­dritt­letzte FC Aue bislang auf dem Konto. Fette 20 Zähler davon stammen aus den bislang 12 Heim­spie­len. Das zeigt: Im Erz­gebirgs­sta­dion spielen die "Schacht­scheißer" (Titel des Fan-Magazins) eher selten wie ein Abstiegs­kan­didat. Das ver­deut­licht auch das Tor­ver­hält­nis von 24:11.

"Wenn es eine Mann­schaft gibt, bei der ich mich wundere, dass die so tief unten drin hängt", erklärte Jürgen Klopp gestern, "dann ist das der FC Aue." Womit der Trainer des FSV Mainz 05 ver­deut­lichen wollte, dass sein Team da am Frei­tag­abend (18 Uhr) vor einer knüp­pel­har­ten, aber auch reiz­vol­len Aufgabe steht im Sach­sen­land.

Dazu kommt die aktuelle Situation in Aue. Fünf Punkte Rückstand auf einen Nich­tab­stiegs­platz, dem ver­zwei­felt stram­peln­den Klub steht das Wasser neun Spieltage vor Sai­son­ende Unter­kante Oberlippe. Und beim 2:2 im Heimspiel am Oster­sonn­tag gegen den Spit­zenklub SC Freiburg fühlten sich die Auer von Schieds­rich­ter Felix Zwayer benach­tei­ligt, ungerecht behandelt, man könnte auch sagen: betrogen. Bei einem ein­deu­tigen Foul im Strafraum hatte Zwayer Aue-Stürmer Sanibal Orahovac die Gelbe (Schwalben)-Karte unter die Nase gehalten. Da stand es 2:1 für den FC. Drei Minuten vor dem Abpfiff glichen die Frei­bur­ger mit ihrem zweiten Stan­dard­tor noch zum aus­gespro­chen glück­lichen 2:2 aus.

Seitz heizte den Emo­tio­nen­kes­sel auf

Roland Seitz heizte danach den Emo­tio­nen­kes­sel auf. "Wenn die DFL uns in dieser Liga nicht haben will, dann soll man uns das sagen...", schnaubte der Aue-Trainer vor den Kameras. In dieser auf­gepeitsch­ten Atmo­sphäre also treten die 05er am Freitag an im Erz­gebirgs­sta­dion.

"Alles, was da zuletzt passiert ist", sagt Klopp, "werden die natürlich jetzt ins nächste Spiel packen." Von daher rechnet der 05-Coach damit, dass sich die Auer Spieler auf den Auf­stiegs­kan­dida­ten aus Mainz stürzen werden wie hungrige Wölfe. Klopp: "Da wird es rund gehen, die werden Gas geben ohne Ende."

Und da sich die Auer im Abstiegs­kampf schon in einer Endspiel-, in einer Letzte-Chance-Situation wähnen, dürften die Gastgeber auch - wie schon gegen den SC Freiburg - mächtig offensiv aus­gerich­tet antreten: nach vorn rennende Außen­ver­tei­diger, nur ein Defen­siv­mann im Mit­tel­feld und ansonsten nur gelernte Stürmer, vorne zwei fuß­bal­lerisch starke Spitzen.

Klopp: "Wir stehen vor einem sehr komplexen Fuß­ball­spiel"

"Sechs Stunden Busfahrt, und dann ein lebloser Vortrag", sagt Klopp. "Das ist es nicht, was wir uns vor­stel­len. Wir stehen vor einem sehr komplexen Fuß­ball­spiel, und damit haben wir uns aus­ein­ander­zuset­zen." Die 05er wollen versuchen, Vorteile zu ziehen aus der unan­geneh­men Druck­situa­tion des Gegners. Klopp wird seine Mann­schaft, die gegen den Ball zuletzt lei­den­schaft­lich und sehr gut orga­nisiert gear­bei­tet hat, darauf vor­berei­ten, dass die wild anstür­men­den Auer genügend bespiel­bare Räume anbieten werden. Und dann wird es darum gehen, was die Mainzer daraus machen.

Klopp schwebt vor, dass seine Mann­schaft, die spie­lerisch zwei­fel­los das größere Potenzial hat, immer wieder Phasen einstreut mit langen Ball­besitz­zei­ten. Das zwinge den Gegner, noch weitere Wege zu gehen. Und das ersticke auch immer wieder das Offen­siv­feuer der Auer.

Natürlich bestehe bei diesem Konzept die Gefahr, so Klopp, "dass man sich einen Wolf spielt". Womit der 05-Coach andeuten will: Die 05er neigen schon mal dazu, sich an Spiel­kon­trolle und Mit­tel­feld-Über­legen­heit zu ergötzen, was dann oft dazu führt, dass die breit ange­leg­ten Umschal­tak­tio­nen oft irgend­wann und irgendwo mit einem Fehlpass enden. Statt immer wieder ziel­gerich­tet und kon­sequent den geg­neri­schen Strafraum anzu­steu­ern, oder zumindest in den tor­gefähr­lichen Räumen mit Dribb­lings oder Tem­poak­tio­nen Freistöße zu erzwingen.

Mehr Wucht von der Bank

Das wird in Aue die Aufgabe von Markus Feulner sein und von den beiden Stürmern. Gegen die TSG Hof­fen­heim haben Felix Borja und Srdjan Baljak schwer geschuf­tet. Das war in Ordnung. In Aue wird es darum gehen, dieses defensive Niveau zu halten, mit dem gleichen Eifer aber auch Abschluss­mög­lich­kei­ten zu erar­bei­ten. Borja ist der Straf­raum­typ. Baljak kann mit seiner Schnel­lig­keit und seinen unbe­rechen­baren Haken Vorteile machen.

Und wenn einer müde ist, dann muss von der Bank mehr Wucht kommen als gegen die TSG Hof­fen­heim. Da verlor Isaac Boakye vorne zu viele Bälle, Damir Vrancic fand keinen Einstieg. Da war Ranisav Jovanovic eindeutig der effek­tivste Ein­wech­sel­spie­ler, einer, der sofort heiß lief mit zwei starken Aktionen. Mag sein, dass der Kampf in Aue erst in der Schluss­vier­tel­stunde ent­schie­den wird.

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"Nicht mehr verdient"
Klopp: Kein Aufstieg ohne Siege/Aue-Chef langt verbal zu

Vom 29.03.2008

Von
Jens Grützner

Jürgen Klopp fasste die Partie in Aue letztlich mit wenigen Worten zusammen. "30 Minuten waren beschissen, 60 Minuten in Ordnung, da hat man nicht mehr als ein Remis verdient." Beim Blick auf das Restprogramm nach dem zurückliegenden 1:1 gegen 1899 Hoffenheim hatte der 40-Jährige am meisten Bauchschmerzen vor dem Auftritt in Aue. "Denn hier war der Kessel aufgrund der vergangenen Vorkommnisse mit unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen ja schon angeheizt, bevor wir auf das Feld kamen."

Und aufgrund dieser Konstellation sei der eine Punkt auch "gar nicht schlecht", so Klopp. "Aber natürlich ist auch klar, dass wir am Ende nicht aufsteigen, wenn wir keine Spiele mehr gewinnen."

Der Mainzer fordert am Sonntag in einer Woche gegen den SV Wehen Wiesbaden "wieder Konstanz über 90 Minuten". Den Auern versuchte Klopp zumindest etwas Trost zu spenden. "Das mit dem Elfmeter tut mir leid. Aber jeder hatte in dieser Runde schon Schiedsrichterentscheidungen gegen sich." Der 05er erklärte: "Wir haben schon größere Abstände aufgeholt. Die Auer haben große Qualität. Man muss nur Ruhe bewahren, dann schafft man das schon."

Leonhardt gegen Schiris

Doch vor allem Vorsitzender Uwe Leonhardt war kaum zu beruhigen aufgrund der Fehlentscheidung von André Stachowiak in der 52. Minute. Und Leonhardt vergaloppierte sich verbal. "Wir dürfen die Leute nicht davonkommen lassen, die solche Fehler machen", sagte der Auer. "Wir sind hier nicht im Disneyland. Wir sind ein Wirtschaftsunternehmen, bei dem 60 Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen." Aber man wolle sich bei den Klagen "nicht auf das Niveau der Schiedsrichter begeben, die hier pfeifen". Wobei Leonhardt mit seinen Worten mehr als daneben lag.

FC-Trainer Roland Seitz erklärte: "Zum zweiten Mal hintereinander haben wir ein Riesenspiel geliefert, zum zweiten Mal sind wir riesig enttäuscht." Zum 3:3 von Miroslav Karhan sagte der Coach: "Eine unglückliche Standardsituation, bei der Billard gespielt wird und Karhan eiskalt verwandelt." Aber jetzt kämen machbare Kaliber in Form des 1.FC Kaiserslautern und FC Augsburg. Seitz etwas weinerlich: "Wir hätten den Klassenerhalt verdient."

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Schon sechs Unentschieden
Mainz droht Ziel aus den Augen zu verlieren

Vom 29.03.2008

Sechs Unentschieden, zwei Siege, eine Niederlage: So liest sich die Bilanz des FSV Mainz 05 in der Rückrunde. Das 3:3 am Freitagabend beim FC Erzgebirge Aue hemmte erneut die Bestrebungen zur direkten Erstliga-Rückkehr.


System: FSV-Coach Jürgen Klopp hatte die 05er in der gleichen Formation der Vorwochen aufs Feld geschickt, im flachen 4-4-2-System. Der Auer Trainer Roland Seitz reaktivierte Kapitän Jörg Emmerich, schickte diesen als Libero zu den Manndeckern Thomas Paulus und Tomasz Kos ins Abwehrzentrum. Davor agierten Skerdilaid Curri und Florian Heller im Zentrum. Das behagte den 05ern nicht. "Wir haben das Spiel nach unserem guten Auftakt zu breit angelegt, dadurch keinen Zugriff mehr auf die Partie gehabt", sagte Klopp.

Nach dem zwischenzeitlichen 1:2 stellte der 05-Trainer auf ein 4-3-3 um. Markus Feulner ging aus dem Mittelfeld nach vorne zu Felix Borja und Srdjan Baljak. Ab den Einwechslungen von Isaac Boakye und Elkin Soto versuchten es die Gäste dann mit einem 4-4-2 mit Raute.

Chancen: Nach dem 2:1 der Auer registrierte Jürgen Klopp kaum mehr herausgespielte Torchancen der Gastgeber. Beim Pfostentreffer von Adam Nemec (28.) zuckte der 05er nicht zusammen: "Den hätte Dimo Wache gehalten." - Der anschließende Ball sei dann ja von 05-Verteidiger Tim Hoogland an die Latte geköpft worden.

Dem 3:2 von Fabian Müller ging ein schwerer Fehler von Marco Rose voraus. "Da hat Marco Rose einen Tick zu viel Fußball gespielt. Das weiß er selbst", so der Coach. Dann kam nichts mehr von Aue. Die 05er dagegen hatten durch Srdjan Baljak (70.) und Felix Borja (82.) noch gute Möglichkeiten. Doch vor allem Borja geht zurzeit die Torgefahr ab.

Fazit: Kurz vor Karhans Ausgleich machte sich die Erzgebirgsbahn 50 Meter hinter der Gegentribüne auf die Fahrt weg aus Aue den Berg hoch. Nicht steil bergauf, aber stetig. Die 05er punkten ebenfalls stetig, aber das Ziel gerät langsam aus den Augen und die Konkurrenten setzen zum Überholen an. Das kann auf einem Schienenstrang nicht passieren.

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Es ist die richtige Zeit für eine Zäsur
05-Manager Christian Heidel spricht von Trainingslager vor Spiel gegen SV Wehen Wiesbaden

Vom 29.03.2008

Von
Roland Hessel

Die Contenance verliert Christian Heidel wirklich nur selten. Doch in der Pause war der Manager des FSV Mainz 05 richtig angefressen. Nach gespielten 45 Minuten und dem hoch verdienten 1:2-Rückstand der Mainzer beim FC Erzgebirge Aue sprach der 44-Jährige von schülerhaftem Verhalten, davon, dass seine Mannschaft überhaupt nicht auf dem Platz sei. Eine Halbzeit später war der Ärger noch nicht verraucht, die Stimmung nicht wirklich gut. Aber immerhin konnte Heidel dann wieder ein einigermaßen positives Fazit ziehen.

"Mit dem einen Punkt müssen wir natürlich insgesamt einverstanden sein. Auch wenn mehr drin war - aber nicht mit der Einstellung der ersten Halbzeit." Diese, so Heidel weiter, hätte eine Mainzer Mannschaft gezeigt, wie er sie in dieser Saison noch nicht gesehen hätte. "Da hat die Ordnung nach der frühen Führung überhaupt nicht gestimmt. Da wurde nur diskutiert, lamentiert, nicht mehr gespielt. Wir können von Glück sagen, dass der Rückstand nicht höher war." Die Mannschaft habe zwar dann nach dem Seitenwechsel eine Reaktion gezeigt und auch nur noch eine Chance der Gastgeber zugelassen, dennoch sei dieses Spiel die richtige Zeit für eine Zäsur. "Wir dürfen uns keine weiteren unnötigen Punktverluste mehr erlauben. Keine Frage, jetzt zählen bald nur noch Siege", unterstrich der Manager, der ein Kurz-Trainingslager vor dem wichtigen Heimspiel am kommenden Sonntag gegen den SV Wehen Wiesbaden nicht ausschließen wollte. "Ich habe da nur ganz kurz mit Trainer Jürgen Klopp drüber gesprochen. Es ist noch nichts entschieden. Aber von Vereinsseite wäre es kein Problem", führte der 05-Manager weiter aus. "Und wir haben das ja in dieser Saison noch nicht gemacht", meinte er lächelnd. In den vergangenen Jahren war es fast schon zu einer lieb gewonnenen Tradition geworden, dass sich die 05er immer dann für ein paar Tage zurückziehen, wenn es den Anschein hatte, dass eine Neujustierung nötig sei.

"Passivität abstellen"

Dies scheint nun nach nur zwei Siegen in neun Rückrundenspielen mal wieder der Fall zu sein. Die Spieler werden wohl nicht drum herum kommen. Auch wenn sie sich mehr als einsichtig zeigten. "Wir haben nach dem 1:0 aufgehört, Fußball zu spielen", gab Mittelfeldmann Markus Feulner unumwunden zu. "Diese Passivität müssen wir abstellen, sonst kommen wir nicht zu den Siegen, die wir unbedingt brauchen", meinte Feulner weiter. Und: "Nur Mannschaften, die auch solche Spiele gewinnen, steigen auch auf."

Mittelfeld-Kollege Daniel Gunkel ging sogar noch einen Schritt weiter und sprach davon, dass "wir in den entscheidenden Momenten zu phlegmatisch" waren. "Man schießt in Aue nicht einfach so drei Tore. Und dann nehmen wir trotzdem nur einen Punkt mit. Das ist zu wenig. Absolut zu wenig. Das brauchen wir gar nicht zu diskutieren", ärgerte sich der Torschütze zum 1:0. Und da sich dies wie ein roter Faden durch die Rückrunde ziehe, "müssen wir von Spieltag zu Spieltag um Platz drei beißen".

In der Kabine hätte sich die Mannschaft zunächst selbst wachgerüttelt. "Wir haben erst einmal unter uns aufgeräumt", erzählte Gunkel. Dabei wäre es nicht um Schuldzuweisungen gegangen, sondern darum, "dass wir wieder von vorne beginnen", wie Kollege Feulner unterstrich. Immerhin, so Feulner weiter, hätten die 05er dann Moral gezeigt. Eine Moral, die Gunkel allein freilich nicht reicht. "In der jetzigen Phase der Saison gibt es kein Taktieren mehr, jetzt müssen wir Punkte holen. Gegen Wiesbaden zählt nur der Dreier."

Was Heidel natürlich gerne hört. "Wir werden in Ruhe darüber nachdenken, was wir in den nächsten Tagen machen werden", versprach der 05-Manager abschließend, bevor er sich auf den langen Heimweg zurück vom Erzgebirge ins Rheinhessische machte. Dass diese Gedanken - zumindest von seiner Seite - in Richtung Trainingslager gehen, dies schien am Freitagabend festzustehen...

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Hervorragende Auer sehen sich um den Lohn gebracht: 3:3 gegen Mainz

Aue. Mit seiner besten Saisonleistung hat der FC Erzgebirge Aue ein eindrucksvolles Zeichen im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga gesetzt. Nach einer hervorragenden und begeisternden Vorstellung sahen sich die „Veilchen“ durch eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters dennoch um den verdienten Lohn gebracht. Das 3:3 (2:1) gegen den 1. FSV Mainz 05 war am Ende schlichtweg zu wenig für die stark abstiegsbedrohten Erzgebirger. Vor 11 500 Zuschauern hatten zunächst Thomas Paulus (9.) und Adam Nemec (17.) den frühen Rückstand durch Daniel Gunkel (5.) gedreht. Nach dem von Miroslav Karhan (52.) verwandelten Elfmeter, der von den Unparteiischen wegen eines angeblichen Handspiels noch klar vor dem Strafraum gegeben wurde, ging Aue durch Fabian Müller (69.) nochmals in Führung, musste aber den erneuten Ausgleich von Karhan (75.) hinnehmen.

„Das können wir uns nicht bieten lassen, es ist für mich völlig unverständlich, wie sich dieser Linienrichter benommen hat. Hier geht es um Existenzen“, sagte Aues Präsident Uwe Leonhardt. Trainer Roland Seitz sah es genauso: „Da fehlen einem die Worte. Es tut einfach weh, wenn man Woche für Woche verschaukelt wird. Vielleicht wollen das einige das so.“

...

Von Nervenflattern im Abstiegskampf war auch nach der Pause keine Spur, ein Unterschied zwischen Abstiegskandidat und Aufstiegsfavorit praktisch nicht erkennbar. Trotzdem kam Mainz dank einer Fehlentscheidung von Schiedsrichter André Stachowiak zum Ausgleich. Der Unparteiische gab für ein angebliches Handspiel von Emmerich, das zudem klar vor der Linie war, Elfmeter. „Was soll man da machen, wenn die Schiedsrichter gegen uns sind“, sagte Curri zu dieser Entscheidung. Karhan ließ vom Punkt Bobel keine Chance. Aue kämpfte, gab alles, und kam zurück. Müller nutzte einen kapitalen Patzer von Marco Rose in der Mainzer Abwehr schloss eiskalt ab, ehe Karhan erneut zum Ausgleich traf.

[LVZ vom 29.03.2008]

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Mainzer Coach spricht nach Wehen-Spiel mit Manager Heidel über Vertrag


Von

Lutz Eberhard

MAINZ Schon bald werden die Anhänger des Fußball-Zweitligisten Mainz 05 wissen, ob Jürgen Klopp über den 30, Juni hinaus Trainer der Nullfünfer bleibt. "Im Moment gibt es nichts Neues", sagte Klopp am Sonntag dieser Zeitung. "Irgendwann nach dem Spiel gegen Wehen werden wir uns zusammensetzen, Christian Heidel und ich. Dann gibt es eine Entscheidung und die Veröffentlichung."

Nach der Partie am Sonntag gegen den SV Wehen Wiesbaden, steht das nächste Partie der Mainzer am Freitag, 11. April, beim FC Augsburg an. An diesem Dienstag geht Klopp mit seinem Team in ein dreitägiges Trainingslager, um die Sinne für den Aufstiegskampf zu schärfen. Diese Übung hat in Mainz Tradition. "Es geht jetzt nur um das Trainingslager und das Spiel gegen Wehen", sagte Klopp. Danach soll das Rätselraten um sein Zukunft beendet werden, denn immer mehr Spekulationen werden bemüht, um Tendenzen zu erkennen. "Es gibt nichts Neues. Ich hatte bisher ja gar keine Zeit, mir Gedanken zu machen", bekräftigte Klopp .

Auf der Homepage des Trainers häufen sich die Sympathiekundgebungen von HSV-Fans. Dagegen stehen Liebesbekundungen der 05-Anhänger. Die HSV-Verantwortlichen schweigen beharrlich über ihre Vorstellungen. Es sickerte bisher lediglich durch, dass nicht alle engeren Kandidaten für die HSV-Stelle der Öffentlichkeit bekannt sind: Zwei Fußballlehrer sollen gute Aussichten haben, das Rennen für sich zu entscheiden, ohne bisher genannt worden zu sein. "Einstimmigkeit" im Vorstand solle bei der Auswahl des Trainers herrschen, haben sich die vier Vereinsführer vorgenommen, zu denen neben Vorstandschef Bernd Hoffmann und Dietmar Beiersdorfer auch Marketing-Frau Katja Kraus und Breitensport-Vorstand Christian Reichert gehören. Während Beiersdorfer anscheinend dazu tendiert, einen erfahrenen Coach wie Stevens zu holen, kann sich Hoffmann auch einen jüngeren Mann vorstellen, der den Klub auch sympathisch nach außen verkauft.

Mit Klopp gab es ein Gespräch in dessen Privathaus in einem Mainzer Stadtteil - sonst ist alles Spekulation. Hamburger Medien wollen allerdings erfahren haben, Klopp sei nicht die erste Wahl. Mitglieder des Aufsichtsrates sträuben sich offenbar auch noch gegen eine Verpflichtung des 40-Jährigen. Sie würden einen erfahrenen Kandidaten bevorzugen, heißt es. So soll der Niederländer Fred Rutten von Twente Enschede ein ernsthafter Kandidat sein, aber nach dem ewigen Hin und Her nur noch wenig Lust auf den HSV verspüren. So wird zumindest der Ex-Schalker Youri Mulder, Mitglied im Trainerstab von Twente, zitiert: "Es ist die Frage, ob er als zweite Wahl kommen würde."

HSV noch ein Thema?

Hätte Klopp damit kein Problem? Beim FC Bayern wurde er im Januar lediglich von Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann ausgestochen. Und dann als letzte Variante zum HSV? Kaum vorstellbar. In Mainz, dort ist er seit Februar 2001 im Amt, liegt der neue Vertrag unterschriftsreif parat. Und das Gehalt, das schon jetzt deutlich über einer Million Euro liegt, würde sogar ligaunabhängig aufgestockt werden können. Für 05-Präsident Harald Strutz gibt es keinen Grund zur Eile: "Er kann sich auch am letzten Spieltag, am 8. Mai, entscheiden. Ich erkenne darin für Mainz 05 keinen Nachteil. Wir werden nicht unruhig."

Manager Christian Heidel sagt: "Unsere Planungen sind durch die Klopp-Entscheidung nicht beeinträchtigt." Und er werde auch keinesfalls mit Anzug und Krawatte ins Gespräch mit Klopp gehen. "Wir sehen uns ja ständig." Heidel unterstrich das "besondere Verhältnis" zu Klopp und sagte weiter: "Er wird mich kaum mit einer neue Sache überraschen. Ich war in der Vergangenheit und bin in der Gegenwart gut informiert." Noch dürfen Strutz und Heidel mit dem Verbleib von Klopp kalkulieren.

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Mainz 05 bezieht Trainingslager / Klopp: "Perspektive ist glänzend"

Vom 31.03.2008

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Jens Grützner

Dass Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 vor dem Duell am nächsten Sonntag gegen den SV Wehen Wiesbaden ein Trainingslager bezieht, ist klar. Heute stellt sich heraus, wohin es Trainer Jürgen Klopp und die nur noch viertplatzierten Profis wohl von Dienstag bis Donnerstag verschlägt. Acht Spieltage vor Saisonende benötigen die 05er wieder einmal eine - im übertragenen Sinne - Kopfwäsche.

Die Situation im Aufstiegskampf: Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach ist nach dem gestrigen 1:0 gegen die TuS Koblenz acht Punkte besser als der FSV Mainz 05 - der Mitabsteiger kann wieder für die Eliteklasse planen. 1899 Hoffenheim ist vier Punkte voraus - und zeigt seit Rückrundenbeginn keine Anzeichen von Schwäche. Und nach dem 3:1 bei Kickers Offenbach liegen nun auch die Kölner zwei Zähler vor den 05ern. Der SC Freiburg ist punktgleich mit dem FSV auf Rang fünf, zwei Zähler dahinter rangiert Greuther Fürth auf Platz sechs. Dass die Mainzer in neun Rückrundenspielen nur zwölf Punkte holten, ist Grund für das Herausrutschen aus den Aufstiegsrängen.

"Jetzt geht es darum, die letzten acht Spiele einzuläuten", sagt Jürgen Klopp. Dass die Spieler das vergangene 3:3 beim Abstiegskandidaten FC Erzgebirge Aue durchaus selbstkritisch betrachtet hätten, sei gut und schön, so der 40-Jährige, "aber wer kann es denn nur besser machen: Die Jungs in kurzen Hosen und Trikots." Weil einige von Konzentrationsproblemen berichteten, folgt nun die Fahrt in die Abgeschiedenheit, um das Wesentliche wieder in den Blickpunkt zu rücken. "Und die Perspektive ist absolut positiv", sagt Jürgen Klopp. Manager Christian Heidel pflichtet dem Coach bei: "Wir sind die einzige Mannschaft im Aufstiegskampf, die noch fünf Heimspiele und nur drei Auswärtsspiele vor sich hat." Die anderen müssen jeweils vier Mal in fremden Stadien ran. Aber: Die 05er haben in den Heimpartien der Rückrunde nur eine Bilanz von einem Sieg, zwei Remis und einer Pleite.

"Ich kann mich eigentlich an keine Saison erinnern, in der wir kein Trainingslager zwischendurch bezogen haben", sagt Christian Heidel. "Wir wollen einfach jede Möglichkeit ausschöpfen. Und jetzt müssen die Kräfte wieder gebündelt werden. Das hat viel mit Motivation, mit Konzentration zu tun." Und Heidel abschließend: "Nach Urlaub wird das ganz bestimmt nicht aussehen." Es geht wohl ins Badische.

Die Mainzer müssen auch spielerische Defizite beheben. Die Punkteteilung im Erzgebirge hatte Klopp zufolge ihren Grund weniger in mangelnder Einstellung, denn in einer falschen Reaktion auf das System des Gegners. "Wir waren in der ersten Hälfte viel zu breit aufgestellt gegenüber dem 3-5-2 der Auer", so der 40-Jährige noch einmal. "Darauf kann man besser reagieren." Schon vor der Pause, beim Stand von 1:2, stellte Klopp das eigene 4-4-2-System auf ein 4-3-3 um. Aber erst nach dem Seitenwechsel klappte es besser.

Zu den Problemen der 05er zählen aber auch fehlende Stürmertore. Felix Borja, Srdjan Baljak und Isaac Boakye trafen jeweils nur einmal in der Rückrunde. "Eine Sache ist natürlich, wie wir die Bälle vorne reinspielen", sagt Jürgen Klopp. Aber es ist auch offensichtlich, dass Baljak trotz besserer Form im Vergleich zur Vorrunde die Konsequenz abgeht, Borja keine Durchschlagskraft mehr besitzt und Boakye von der Bank überhaupt keinen Gewinn darstellt. Deshalb verfolgten die 05er auch ganz genau den Auftritt des ab Oktober verletzten Petr Ruman im Amateure-Spiel gegen Worms. Klopp: "Wir hatten eine Ruman-Web-Cam installiert." Im Saison-Schlussspurt gehe es darum, wer die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass wieder Tore fallen. "Vergangene Taten zählen nicht" - eine Warnung an den zehnfachen Torschützen Borja. Klopp: "Es tut gut, dass Petr wieder da ist."

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Manager Heidel sieht keine Krisensituation / Trainingslager zur "Schärfung der Sinne"

Vom 01.04.2008

Heute fährt Fußball-Zweitligist Mainz 05 ins dreitägige Trainingslager nach Grünberg, der Fachwerkstadt in Mittelhessen. Am Sonntag (14 Uhr) steigt dann das Derby gegen den SV Wehen Wiesbaden.


Von

Lutz Eberhard

"Wir haben keine Krisensituation", unterstrich 05-Manager Christian Heidel gestern. "Wir haben eine hervorragende Ausgangsposition. Ich hätte den Vorschlag mit dem Trainingslager auch gemacht, wenn wir 6:0 in Aue gewonnen hätten." Es gehe um "die Schärfung der Sinne", verdeutlichte Heidel. "Mit der Partie gegen Wehen stehen innerhalb von zehn Tagen drei Spiele auf dem Programm. Da geht es um neun Punkte." Erst Wehen, dann am Freitag, 11. April, beim FC Augsburg und am Dienstag, 15. April, kommt der SC Paderborn ins Bruchweg-Stadion.

"Wir brauchen Konzentration bis in die Haarspitzen. Das ist kein Krisentrainingslager. Wir haben sieben Spiele in Folge nicht verloren, und nur eine Niederlage gegen Fürth in der Rückrunde - die zählen wir ja nicht", beschwor Heidel am Montag die Stärke der 05er. "Nun wird der Endspurt eingeläutet. Es geht jetzt um alles", das sollen auch die Fans zu spüren bekommen.

Die Fans kennen das: Trainingslager, Klausurtagung, Besinnungstage - das hat Tradition bei Mainz 05. Und Präsident Harald Strutz meinte: "Wenn Klopp das will, dann machen wir das." Schon zu früheren Zweitligazeiten und auch in den drei Jahren Erste Liga nutzte Jürgen Klopp gerne den Abstand von Mainz - so ging es nach Geisenheim in den Rheingau, zwei Mal in die Erbismühle im Taunus. In der ersten Erstligasaison, nach dem 1:2 beim HSV, der fünften Niederlage in Folge, zogen Klopp und seine Mannschaft sogar nach Vaals in Holland. Es folgte das 0:3 im Heimspiel gegen Hertha BSC. Die Klasse wurde gehalten.

Im März 2006 folgten nach der fastnachtlichen Heimpleite gegen den 1. FC Kaiserslautern besinnliche Tage an der Rheinfront. Mit dem "Geist von Nierstein" wurde bei Borussia Dortmund 1:1 gespielt und es folgte der Klassenerhalt. Im Herbst 2006 suchten Klopp und Team zum ersten Mal den der Westerwald auf und übten in Westerburg. Nach dem 1:6 im Heimspiel gegen Bremen wurde getagt, es folgte das 1:1 in Leverkusen. Aber es blieb mau in der Hinrunde.

Vor ziemlich genau einem Jahr dann wieder der Westerwald. Rund 120 Kilometer von der Heimat entfernt sollte die "Mission impossible" neu gezündet werden, im Hotel Glockenspitze in Altenkirchen. Es folgte das 2:3 beim VfL Wolfsburg, doch der Abstieg konnte nicht abgewendet werden.

Nun geht es bei den Tagen in Grünberg um das große Ziel: den Wiederaufstieg. Und auch im Aufstiegsjahr 2004 richtete Klopp sein Team Ende März neu aus. In der Erbismühle im Taunus wurde nach der 0:2-Heimniederlage gegen Arminia Bielefeld (Montag, 20. März 2004) getagt, denn das Unternehmen Aufstieg war in höchster Gefahr (nach dem 26. Spieltag stand Platz sechs zu Buche mit 39 Punkten, Bielefeld war Dritter mit 42 Punkten). Danach wurde ein 0:0 in Cottbus erkämpft, ein wichtiger Punktgewinn, wie sich in der Endabrechnung herausstellen sollte.

Schonung für Wache

Daniel Ischdonat befindet sich aufgrund seiner Adduktorenverhärtung weiter im Aufbautraining. Der 05-Torhüter soll im Verlauf dieser Woche wieder ins Teamtraining einsteigen. Am Montag fehlten Dimo Wache (Schonung), Stefan Markolf (leichte Schädelprellung), Mario Vrancic (Achillessehnenprobleme) und Chadli Amri (Aufbautraining).

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Fünf Tore in neun Rück­run­den­spie­len

Benjamin Auer: "Mainz steigt auf"

Bochum - Vier Jahre hat Benjamin Auer das Trikot des FSV Mainz 05 getragen. 2006 wechselte der Mit­telstür­mer zum Bun­des­ligis­ten VfL Bochum. Dort hat der 27-Jährige nach einer Durst­stre­cke von ein­ein­halb Jahren gerade eine über­ragende Phase: fünf Tore in neun Rück­run­den­spie­len. Die MRZ sprach mit dem Torjäger auch über die aktuelle Auf­stiegs­kampf­situa­tion am Bruchweg.

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Benjamin Auer, bis 2006 Torjäger beim FSV Mainz 05, hat gerade eine über­ragende Zeit im Trikot des VfL Bochum: fünf Tore in neun Rück­run­den­spie­len. Dennoch wird der 27-Jährige im Sommer den Klub wohl wechseln.

Benjamin Auers Rückruf erreichte den MRZ-Redakteur gestern auf dem Trai­nings­gelände am Bruchweg im Gespräch mit dem 05-Manager. "Bestellen Sie Christian Heidel mal einen schönen Gruß", sagte der Mit­telstür­mer des Fußball-Bun­des­ligis­ten VfL Bochum bestens gelaunt und lachend. "Und sagen sie ihm, dass im Sommer mein Vertrag ausläuft..." Heidel, ebenfalls lachend: "Alles klar, da denken wir mal drüber nach." 15 Tore in 56 Zweit­liga­spie­len und 15 Tore in 60 Bun­des­liga­spie­len, Auer hatte beim FSV Mainz 05 keine schlechte Zeit.

# Herr Auer, wollen Sie denn weg aus Bochum, es läuft doch gerade glänzend für Sie?

Mein Vertrag läuft im Sommer aus und ich werde mir alles anhören. In meine Ent­schei­dung werden auch die letzten ein­ein­halb Jahre ein­fließen, und die waren grausam. In der Vorrunde war ich in Bochum sogar schon abge­schrie­ben. Da kamen in der Öffent­lich­keit Aussagen von Manager Stefan Kuntz und von Trainer Marcel Koller, dass eine Trennung viel­leicht besser wäre für alle Seiten. Das war keine schöne Situation für mich. Und das habe ich, auch wenn es jetzt gerade super läuft, auch nicht vergessen. Wenn jeder dich abschreibt, dann bleibt da immer etwas hängen.

# Wäre denn eine Rückkehr nach Mainz, sofern dort überhaupt Interesse besteht, tatsäch­lich eine Option?

Ich würde mir das auf jeden Fall anhören. Ich habe gerade in Anweiler mein drittes Fit­ness­stu­dio auf­gemacht nach Pirmasens und Landau, wenn ich da in der Nähe sein könnte, das wäre nicht schlecht. Und meine Freundin hat sich in Mainz auch immer über­ragend wohl­gefühlt. Aber auch das Ausland würde mich mal reizen. Mal abwarten, was so reinkommt an Angeboten.

# Warum sind die ein­ein­halb Jahre so schlecht gelaufen bis zu dieser tollen Rückrunde?

Da waren natürlich meine Ver­let­zun­gen. Erst die Virus-erkran­kung, die mich zwei­ein­halb Monate gekostet hat. Dann ein Mus­kel­faser­riss, da waren drei Wochen in der Vor­berei­tung weg. Und als ich nach Kai­sers­lau­tern aus­gelie­hen war das halbe Jahr, da musste ich mit einer ange­ris­senen Patel­lasehne drei Monate aussetzen. In der Vorrunde jetzt war ich fit, ich habe gut trainiert, ich hatte das Gefühl, eine Chance verdient zu haben, aber der Trainer hat mich nicht auf­gestellt. Da hatte ich die Sache in Bochum eigent­lich schon abgehakt.

# Wie kam es jetzt zu der über­raschen­den Wende?

In der Winter-Vor­berei­tung war ich gut drauf. In den Test­spie­len habe ich schon gemerkt, dass ich beim Trainer plötzlich wieder eine Rolle spiele. Ich war in vielen Test­spie­len in der A-Elf und habe auch meine Tore gemacht. Und dann stand ich beim ersten Rück­run­den­spiel in der Startelf. Obwohl das in Bremen war, hatte ich innerlich überhaupt keinen Druck, ich hatte überhaupt keine großen Erwar­tun­gen an mich. Das war nur alles besser als in der grausamen Zeit vorher. Haupt­sache spielen. Und dann habe ich sofort ein Tor gemacht, und seitdem läuft es einfach perfekt.

# Am Samstag haben Sie beim 3:3 gegen Borussia Dortmund zwei Klas­setore gemacht, eines hat Ihnen ein ehe­mali­ger 05-Kollege perfekt vorgelegt. Sind Sie noch ein­gespielt mit Mimoun Azaouagh aus den alten Mainzer Zeiten?

Dass Mimoun nach Bochum gekommen ist im Winter, das war für mich ein Voll­tref­fer. Er hat mich mit seiner positiven Art sofort aufgebaut, er hat mir ständig Mut gemacht und gesagt, dass wir bald zusammen auf dem Platz stehen. Das hat mir total geholfen. Klar, Mimoun kennt mich, er kennt meine Laufwege, er sucht mich. Das funk­tio­niert super, und das hat auch damit zu tun, dass wir schon in Mainz zusam­men­gespielt haben. Das war für uns ja auch eine gute Zeit in Mainz. Jetzt habe ich in neun Rück­run­den­spie­len fünf Tore gemacht, wir haben 14 Punkte geholt in der Zeit, in der gesamten Vorrunde waren es nur 19. Ich denke, Mimoun und ich haben unseren Anteil daran.

# Mainz 05 steckt im Auf­stiegs­kampf. Jürgen Klopp hat seine Mann­schaft gerade zu einem Kurz-Trai­nings­lager zusam­men­gezo­gen. Sie kennen diese Besin­nungs­tage aus Ihrer Zeit am Bruchweg. Was wird da passieren?

Viele Ein­zel­gespräche, viele Grup­pen­gespräche, viele Mann­schafts­sit­zun­gen. Kloppo wir jeden Einzelnen noch mal beschwören und ein­schwören. Er wird auch bestimmt wieder eine Idee haben, wie sich die Mann­schaft auf das große Ziel gemeinsam ein­schwören, fokus­sie­ren kann. Das macht Kloppo über­ragend. Ich bin überzeugt davon, dass Mainz 05 den Aufstieg schafft. Und ich wünsche das dem Klub auch.

# Torjäger Felix Borja trifft gerade nicht. Sie kennen das ja nur zu gut. Was können Sie ihm raten?

Keine Zeitung lesen, ruhig bleiben und einfach wei­ter­machen. Wenn er weiter hart arbeitet, rennt und kämpft, dann fällt ihm schon bald wieder ein Ball vor die Füße und das Ding ist drin. Und dann läuft es wieder. Auch bei Torjägern ist es meistens so, dass Fleiß irgend­wann belohnt wird. Borja ist ein guter Fußballer, ich habe ihn ein paar mal gesehen, er wird bald wieder treffen.

# Sie sind mit Mainz 05 im Jahr 2003 in Braun­schweig trotz Ihrer vier Treffer nicht auf­gestie­gen, ein Jahr später hat es mit viel weniger Punkten geklappt. Was raten Sie dem Klub in der aktuellen Situation, wie bekommt man die Ner­ven­anspan­nung am besten in den Griff?

Weniger mit den anderen Klubs beschäf­tigen, nur auf sich schauen. Nur der nächste Gegner zählt. Ein Spiel nach dem anderen abhaken, nicht drei, vier Wochen vor­aus­schauen. Wer sich mit anderen Dingen als mit dem nächsten Spiel beschäf­tigt, von mir aus mit dem Rest­pro­gramm der Gegner, der wird nur abgelenkt, das stört die Kon­zen­tra­tion. Aber was erzähle ich, das habe ich ja alles in Mainz gelernt. Kloppo hat das immer genau so gepredigt, und das werden die auch jetzt wieder so durch­zie­hen. Mainz 05 steigt auf, sie haben wirklich genug Qualität dafür.

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Es gibt Profis des 1. FSV Mainz die mögen Trainingslager nicht. Eingebrockt haben die Kicker vom Bruchweg den Aufenthalt in der Abgeschiedenheit Mittelhessens selbst.

Eine Niederlage gegen Greuther Fürth in den vergangenen neun Partien, diese Bilanz liest sich nur auf den ersten Blick gut, denn es gab auch sechs Unentschieden und nur zwei Siege.

Und jetzt stehen die letzten acht Spieltage der Saison an: mit Platz vier als Ausgangsposition für das Ziel Wiederaufstieg. Mainz 05 gewinnt in diesen Wochen zu selten, und bei den sechs Punktgewinnen war jeweils mehr drin - sogar gegen das erstligareife Hoffenheim.

Jürgen Klopp setzt in Grünberg wieder sein besonderes Talent ein: die Ansprache an das Team. Die Konzentration auf das Wesentliche wird eingefordert, denn es ist so, dass Fußballprofis daran öfter erinnert werden wollen.

Klopp hat in den gut sieben Jahren seiner Tätigkeit in Mainz meistens den Schalter umlegen
können. Aber es muss nun auch auf dem Rasen direkt eine Reaktion erfolgen, lethargische Auftritte, vor allem vor heimischem Publikum, führen zu weiteren Punktverlusten.

Das Spiel gegen den SV Wehen, dieses besondere Derby gegen Wiesbaden, kann zum Startschuss für einen fulminanten 05-Schlussspurt genutzt werden. Nur mit Siegen kann das selbst gesteckte Ziel erreicht werden.

Und neun Punkte im zehn Tagen wären ein Signal an die Konkurrenz. Wehen, Augsburg und Paderborn - in dieser Phase wird in Jürgen Klopp die Entscheidung reifen und seine Erklärung folgen, ob für ihn die „Mission Mainz" erfüllt ist. Nur Siege werden ihm Argumente liefern, hier weiter machen zu wollen.

Und da der 05-Trainer nur erfolgsorientiert denkt und handelt, ist es ihm völlig egal, ob einige seiner Spieler das Trainingslager als sinnvoll erachten. Er verlangt nur, dass sie ihren Job, machen - und das erwarten auch die Fans.

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FSV Mainz 05 ruft am Freitag zum Schulterschluss auf dem Domplatz auf / Heidel: "Richtiger Zeitpunkt"

Vom 03.04.2008

Mainz 05 macht mobil: Acht Spieltage vor Saisonschluss in der Zweiten Liga und dem Derby am Sonntag gegen den SV Wehen Wiesbaden vor der Nase, ruft der momentan viertplatzierte Klub im Aufstiegskampf Fans und Profis am Freitag (17.30 Uhr) zum Schulterschluss auf den Domplatz. Der Slogan der Kampagne: "Wir alle sind Mainzer!"


Von

Jens Grützner

Sonderaktionen gehören zur Geschichte des FSV Mainz 05 in Auf- und Abstiegskämpfen. Christian Heidel erinnert sich an die erste Aufkleberkampagne 1995. "Mainz bleibt drin", stand dort nach Auskunft des Managers zu lesen. "Da haben manche Leute gedacht, die ticken nicht richtig", sagt Heidel. Schließlich trennten den Klub sieben Punkte vom rettenden Ufer in der Zweiten Liga. Doch die 05er kamen noch am Ufer an. Später warb der jetzige Coach Jürgen Klopp als Spieler mit geballter Faust auf Postern für das Ziel Klassenverbleib. Im letztlich vergeblichen Aufstiegskampf 2002 verteilten die 05er Stimmzettel. Deren Aufschrift lautete: Wählen sie den Aufstieg. In der vergangenen Saison zierte der Slogan "Mission possible" Fanutensilien. Doch der Abstieg war dann doch unvermeidbar.

"Dieses Mal geht es weniger um einen guten Slogan", sagt Christian Heidel. "Trainer und Mannschaft schwören sich im Trainingslager auf dien Endspurt ein. Da war es auch für uns an der Zeit ein Zeichen zu setzen, dass unsere Mannschaft gemeinsam mit unserer Stadt und unserer Region für dieses Ziel kämpft", sagt 05-Präsident Harald Strutz. Der Manager wieder: "Für so etwas ist immer der richtige Zeitpunkt vonnöten. Und nach unserer Meinung ist dieser jetzt gekommen. Nun ist die entscheidende Saisonphase." Von Dienstag bis heute versammelte Trainer Jürgen Klopp die Profis in Grünberg.

Heidel bezweifelt nicht, dass die Unterstützung in der Bevölkerung für Mainz 05 groß ist. "Aber wir wollen eine Emotionalisierung. Wir wollen, dass das Stadion am Sonntag und in den restlichen Heimspielen einem Tollhaus gleicht. Denn das hat eine Wirkung auf die Spieler." Heidel ist sich sicher, dass jeder Mainzer Profi unbedingt aufsteigen wolle. Spürten die 05er, dass es jedem einzelnen Fan ebenso gehe, könne dies zusätzliche Kräfte freisetzen.

Christian Heidel stellt klar, dass "wir keine Übermannschaft sind. Auch wir hatten Gurkenspiele bis jetzt dabei. Aber das hatten die Kölner auch, die nun auf Platz drei stehen." Aus Köln vernimmt der Mainzer Manager via Boulevard-Medien die Kunde, dass die FC-Profis sich jetzt schon definitiv in der Bundesliga sehen. "Wir wollen aufsteigen und kitzeln dafür jetzt alles heraus. Das ist absolut legitim", sagt Heidel.

Fünf Heimspiele und drei Auswärtspartien stehen den 05ern bis zum 18. Mai noch bevor. Mit dem Kurztrainingslager in Grünberg vor dem Nachbarschaftsduell mit Aufsteiger Wiesbaden äußert sich Jürgen Klopp zufrieden. "Ich habe viele Einzel- und Gruppengespräche führen können." Der Manager war bei einer einstündigen Mannschaftssitzung zugegen und begeistert von den Worten, die Klopp fand. "Und das Team hat sehr konzentriert zugehört." Außerdem stimmte der Elan in den Übungseinheiten. Gestern ordnete Klopp eine Partie Elf-gegen-elf an. Christian Heidel: "Ich dachte beinahe, dass es dabei um Punkte ging, so heftig war das." Gestern Abend trafen sich die Spieler dann ohne Coaches zu einer Aussprache.

Christian Heidel ist sich sicher: "Wenn Mannschaft und Fans in den letzten acht Spielen ans Limit gehen, dann sind wir wieder in der Bundesliga."

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Jens Lothar Hessel vom Fanclub "Catweazle" will Traditionsaufbau vermeiden

Vom 04.04.2008

Von

Michael Heinze

Nein, als Lokalderby würde Jens Lothar Hessel die sonntägliche Zweitliga-Partie zwischen den Mainzer und Wiesbadener Fußballern nicht bezeichnen. "Ein Derby ist für mich das Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern", macht der Vorsitzende des 05-Fanklubs "Catweazle" deutlich. "Gegen den SV Wehen-Wiesbaden, das ist ein Nachbarschaftsduell, weil die Tradition erst wachsen muss." Wobei Hessel weder hofft noch davon ausgeht, dass sich diese Tradition so schnell entwickeln wird. "Da ich nicht glaube, dass Wehen mit in die Erste Liga aufsteigt, hätte ich nichts dagegen, wenn das für längere Zeit das einzige Gastspiel des SVW in Mainz sein wird." Dass sich beide Klubs in der kommenden Runde in Liga zwei wieder sehen, wünscht sich der 34-Jährige auf jeden Fall nicht. "Irgendwann muss die Durststrecke ja beendet sein."

Vom dreitägigen Kurztrainingslager in der Sportschule Grünberg verspricht sich Hessel einiges. "So etwas hat ja schon in der Vergangenheit hin und wieder den Erfolg zurückgebracht." Das Manko beim Fußballsportverein in den zurückliegenden Wochen aus seiner Sicht: Zu wenige 05-Kicker schöpfen ihr Potenzial aus. Als Beispiel führt der Heidesheimer Felix Borja an. "Man hat in der Vorrunde ja gesehen, dass er durchaus Tore schießen kann. Ich denke, Borja läuft da vorne von Anfang bis Ende. Aber momentan fehlt es einfach an Zuspielen aus dem Mittelfeld." Das "Känguru" bekomme die Pille zu selten in den Fuß gespielt. Zu oft segele die Kugel zu hoch in den 16er. Zwar sei Borja kein schlechter Kopfballspieler. "Aber in der Luft kann man die Bälle eben nicht so gut annehmen." Fest steht für Hessel, dass der Profi aus Ecuador noch das eine oder andere Tor erzielen wird bis zum Saisonfinale am 18. Mai gegen den FC St. Pauli.

Wenig Positives fällt Hessel ein, wenn man ihn auf Isaac Boakye anspricht. "Der hat mit Sicherheit die Erwartungen nicht erfüllt. Borja und Boakye harmonieren nicht." Große Hoffnungen setzt der Mittdreißiger, der seit der Gründung am 9. September 1996 Chef der 25 "Catweazles" ist, in die Comebacks von Elkin Soto und vor allem Petr Ruman. Der Kolumbianer und der Tscheche sollen für die Wende sorgen. "Was mir auffällt ist, dass in unmittelbarer Nähe des gegnerischen 16ers selten Freistöße für uns gepfiffen werden", so Hessel. "Soto und Ruman gehen in Eins-gegen-Eins-Situationen und suchen die Zweikämpfe. Wenn sie gefoult werden, könnte Daniel Gunkel auch mal aus 18 Metern zum Freistoß antreten - und müsste nicht aus 30 Metern schießen."

Die drei Ex-05er Christian Hock, Sandro Schwarz und Uwe Stöver, die am Sonntag an den Bruchweg zurückkehren, hat Hessel ("Wehen ist für mich ein Verein wie jeder andere") noch alle selbst kicken sehen. "Hock war sicherlich ein echter Nullfünfer, der immer gekämpft hat", sinniert der Heidesheimer, der sein täglich Brot als Amtscontroller im Mainzer Bürgeramt verdient. "Stöver war in seiner 05-Zeit viel verletzt - und Schwarz hat nicht immer so erfolgreich gespielt." Der Abgang des heutigen SVW-Kapitäns habe keinen riesigen Verlust an spielerischer Qualität bedeutet.

"Ich denke, wir zittern uns zu einem 1:0-Erfolg", wagt Hessel zum Schluss noch eine Prognose. "Das reicht mir voll und ganz." Worauf es ankommen wird? "Wir müssen einfach so spielen wie gegen Hoffenheim. Wehen ist nicht so stark wie 1899 und wenn wir genauso kämpfen, dann machen wir auch das nötige Tor." Die Vision des Kommunalbeamten: "Ruman gibt sein Comeback - sei es auch nur für zehn Minuten - und macht kurz nach seiner Einwechslung als Joker das entscheidende Ding."

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Klare Pluspunkte für 05er
Mainzer in allen Mannschaftsteilen besser besetzt als der SVWW


Vom 04.04.2008

Sechs Punkte trennen Erstliga-Absteiger FSV Mainz 05 von Zweitliga-Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden vor dem Fußballspiel der Nachbarn am Sonntag (14 Uhr) in Mainz. Die Mainzer sind Vierter, die Wiesbadener Siebter. Das 05-Team von Jürgen Klopp benötigt nach drei Remis in Serie dringend wieder ein Erfolgserlebnis, um im Aufstiegskampf nicht weiter an Boden zu verlieren. Die Hessen können ohne Druck aufspielen. Sie wollen sich allerdings für die 1:3-Vorrundenniederlage revanchieren. Die AZ vergleicht die Mannschaftsteile.


Von

Jens Grützner

Eins vorneweg: Dass der SV Wehen Wiesbaden am Sonntag ohne die gesperrten Ronny König und Marko Kopilas auskommen muss, wiegt richtig schwer. Der routinierte Innenverteidiger Kopilas sitzt das letzte Spiel nach einer Roten Karte ab, der zehnfache Saisontorschütze König kassierte beim zurückliegenden 1:1 gegen die Spvgg Greuther Fürth Gelb-Rot. Der FSV dagegen kann aus dem Vollen schöpfen.

Torhüter

Der Mainzer Schlussmann Dimo Wache kassierte zuletzt drei Treffer in Aue, eine realistische Abwehrchance besaß der 34-Jährige bei keinem. Aufgrund seiner Kniereizung schonte sich Wache zu Wochenbeginn. Nach seiner Rückkehr in die Mannschaft vor fünf Spielen in Folge einer langen Reha, gab sich der Kapitän keine Blöße, hielt aber auch keinen der begehrten, prinzipiell als unhaltbar geltenden Bälle. SVWW-Keeper Thomas Richter hat sich richtig in die Saison gebissen. Der 28-Jährige, der vorher lediglich in der Regionalliga Erfahrung sammelte, spielt mittlerweile auf hohem Niveau. Allerdings leistet sich Richter gerne einen kapitalen Fehler pro Spiel, meist beim Rauslaufen oder Flankenbällen - Bewertung: Leichtes Plus Mainz 05.

Abwehr

Zusammen mit Borussia Mönchengladbach stellt der FSV Mainz 05 immer noch die beste Abwehr der Liga (27 Gegentreffer). Die Viererketten-Mitglieder Tim Hoogland, Neven Subotic, Nikolce Noveski und Marco Rose patzten wider Erwarten in Aue. Im Kollektiv beim 1:1-Ausgleich, Rose im Alleingang vor dem Auer 3:2. Doch davon dürften sie sich nicht beeindrucken lassen. Vor allem Marco Rose war zuletzt im Aufwind, sowohl was das Tackling, als auch die Spieleröffnung anging. Tim Hoogland beeindruckte schon ein paar Mal in dieser Saison als Matchwinner mit seinen Kopfballtreffern. Der Mittelblock Nikolce Noveski/Neven Subotic ist der beste in der Liga.

An Stelle des gesperrten Marko Kopilas verteidigt Dajan Simac in der Wiesbadener Innendeckung neben Kristjan Glibo. Glibo hat sich seinen Stammplatz seit dem 1:3 im Hinspiel erkämpft. Er ist der Ruhepol im Team. Simac ist antrittsschnell, doch die Spieleröffnung ist nicht sein Ding. Auf den Außen sind Torge Hollmann und Ales Kokot solide Arbeiter, wobei Kokot in der Vorrunde wesentlich besser war als zuletzt. Insgesamt kassierte der SVWW 38 Tore - Bewertung: Dickes Plus Mainz 05.

Mittelfeld

Sommerzugang Miroslav Karhan ist seit der Winterpause die erhoffte Führungsfigur. Mit seinen beiden Treffern ermöglichte der mittlerweile um jeden Ball kämpfende Slowake den 05ern in Aue das Remis. Auch Karhans Pässe haben noch an Präzision gewonnen. Die Freistöße von Daniel Gunkel sind zurecht gefürchtet. Fünf Mal verwandelte Gunkel bisher direkt. Und mit zunehmender Fitness nach einer Pause aufgrund einer Entzündung entlang der Wirbelsäule wird der 27-Jährige auch aus dem Spiel heraus wieder effektiver. Milorad Pekovic auf der anderen Seite ist überspielt. Das Problem: Die 05er haben eigentlich keinen anderen "bällefressenden" Sechser. Markus Feulner spielt zurzeit auf einem ordentlichen Niveau - mit Luft nach oben -, soweit die Stammspieler. Von der Ersatzbank erhöht vor allem Elkin Soto den teaminternen Druck.

Die Hessen hoffen auf einen Einsatz des zuletzt verletzten Benjamin Siegert auf der rechten Seite. Siegert kann Tempo machen., doch er ist ein Stimmungsspieler. Ersatzmann ist der unerfahrene, hoch veranlagte, aber langsame Enis Alushi. Ist Siegert fit, bilden Ex-05er Sandro Schwarz und Patrick Bick den Mittelblock. Beides sind rechtschaffene Kämpfer. Bick überschreitet dabei auch gerne Mal die Grenzen erlaubter Aggressivität. Im Spiel nach vorne sind beide aber keine echten Strippenzieher. Der Mann für die Akzente ist Maximilian Nicu. Wobei der sechsfache Torschütze in der Vorrunde noch besser drauf war als jetzt. Nicu stand im Winter kurz vor einem Wechsel zu Hertha BSC Berlin - Bewertung: Dickes Plus Mainz 05.

Angriff

Die Stürmer sind die Mainzer Sorgenkinder. Felix Borja, Isaac Boakye und Srdjan Baljak bewerkstelligten in der Rückrunde lediglich drei Treffer. Borja ist mitunter zu eigensinnig, Baljak fehlt die Durchschlagskraft und Boakye zeigte insgesamt viel zu wenig seines Potenzials. Dass der genesene Petr Ruman jetzt den teaminternen Druck auf die drei erhöht, lässt hoffen. Nejmeddin Daghfous und Ranisav Jovanovic schafften es nicht. Dass Borja ein exzellenter Stürmer sein kann, bewies der Ecuadorianer ja mit neun Vorrundentreffern. Angesichts des Ausfalls von Ronny König dürfte SVWW-Coach Christian Hock auf Bakary Diakité und Dennis Schmidt setzen. Schmidt ist von Bayer Leverkusen ausgeliehen. In der Jugend setzte er Akzente, schaffte es ins U 19-Nationalteam. Doch in Wiesbaden wirkt er bisweilen etwas übermotiviert. Beim 2:2 in Jena stolperte er zumindest einen Treffer rein. Diakité ist von den 05ern an die Hessen ausgeliehen. Hock setzt ihn gerne als hängende Spitze ein, doch ohne König muss er ganz vorne ran. Diakités Bilanz ist ordentlich: sechs Treffer. Als Joker steht Valentine Atem bereit, der auch im Hinspiel traf - Bewertung: Plus Mainz 05.

Prognose

Rufen die Mainzer über 90 Minuten ihr Potenzial ab, bilden sie eine Einheit und bleiben sie über die gesamte Spielzeit konzentriert, kann der Sieger eigentlich nur Mainz 05 heißen. Aber wehe, sie präsentieren sich nachlässig, dann haben die Gäste gute Chancen - das zeigt der Saisonverlauf.

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Ex-05-Profi und Marketingmann Uwe Stöver führt den SV Wehen Wiesbaden als Manager ins nächste Profijahr

Vom 04.04.2008

grü. Der FSV Mainz 05 gegen den SV Wehen Wiesbaden: Das ist auch ein bisschen das Duell der Manager Christian Heidel und Uwe Stöver, die 1999 gemeinsam an Marketingstrategien für die Mainzer tüftelten, die dann letztlich auch Erfolg hatten.


Der direkte Weg von Fußballern vom Mainzer Bruchweg zum Wehener Halberg war in den zurückliegenden Jahren viel belaufen. Zu den bekannteren Schreitern gehörten: Guido Schäfer, Michael Müller, Thomas Zampach und Ermin Melunovic. Mit diesen Aktiven schafften die Wiesbadener zwar nicht den Aufstieg, aber sie hielten sich mit ihnen in der Regionalliga. Mit Christian Hock orchestrierte dann ein Ex-05-Profi als verantwortlicher Trainer den Sprung in den Profibereich. Im Team: Der ehemalige 05er Sandro Schwarz, der über den Umweg Rot-Weiß Essen Taunusstein erreichte. Und seit November nun arbeitet Uwe Stöver, in 45 Zweitliga-Spielen von 1995 bis 1999 in Mainz aktiv, als Manager der Hessen an der Fortsetzung der Erfolgsstory. Man kann sagen, dass sich die Nähe zu Mainz für die Wiesbadener gelohnt hat. Wobei ein Uwe Stöver auch am Aufstieg der 05er von einem No-Name-Klub zu einem Sympathieträger Anteil hat.

1999 schulte Stöver vom von vielen Knieverletzungen gezeichneten Profi zum Marketingmenschen auf der Geschäftsstelle am Bruchweg um und coachte nebenbei die Amateure-Mannschaft. Zusammen mit Manager Christian Heidel arbeitete Stöver am Image der 05er. "Unser Ziel war, den Klub für Zuschauer und Sponsoren attraktiver zu machen, um mehr Mitglieder zu bekommen", erinnert sich der Neu-Hesse. "Es war kühn damals, dies offensiv zu formulieren."

Plakate mit Hock

Im Juli 1999 stellten die Mainzer ihr Modell der Öffentlichkeit im Schloss vor. Großer Bestandteil der publikumswirksamen Arbeit waren großflächige Schwarz-Weiß-Plakate. Auf einem war Stürmer Sven Demandt zu sehen, der lässig neben einem Kühlschrank lehnte. Ein Mainzer Sportjournalist hatte dem 05-Goalgetter den Kosenamen Kühlschrank aufgrund dessen Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor verliehen. Vom anderen Plakat grüßte: Christian Hock. In alten Lederhosen und mit einem alten Lederball wirkte er auf dem Bild wie ein Flashback zu den Zeiten von Fritz Walter und Co. Uwe Stöver erinnert sich daran, dass es darüber hinaus harte Arbeit war, Tickets für Mainzer Spiele an den Mann und die Frau zu bringen. "Ich bin mit einem Mitarbeiter in die Universität rein. Beim ersten Mal habe ich 60 Tickets verkauft, beim zweiten immerhin 120, dann waren es 300." Der Ex-Profi fühlte sich für vieles verantwortlich, wollte die Chance, die ihm die 05er ermöglicht hatten, nutzen. "Eigentlich gab es seine Stellung bei uns im Verein zuvor ja gar nicht. Aber Uwe hat sich sehr gut eingebracht. Wobei er wohl auch nicht für möglich gehalten hat, ein paar Jahre später Manager eines Zweitligisten zu sein", sagt Christian Heidel. Und Uwe Stöver erklärt: "Unser Modell war auf drei bis fünf Jahre angelegt. Es war für mich spannend mit anzusehen, wie es mit den sportlichen Erfolgen einhergehend aufging."

Nun kann Uwe Stöver auf einem wesentlich höheren Ausgangsniveau als dem damaligen der Mainzer zeigen, was er kann. "Ich kann jetzt schon sagen, dass ich den richtigen Schritt hierher getan habe", sagt der 41-Jährige. Zwischen Mainz und Wiesbaden lagen sieben Jahre beim 1.FC Kaiserslautern, in denen Uwe Stöver zuletzt für das Nachwuchsleistungszentrum verantwortlich war, sprich: für alles von der Amateure-Abteilung der Pfälzer hinab bis zu den jüngsten Talenten. Er wechselte aus einem laufenden Vertrag beim FCK heraus. "Ich bin nicht im Groll gegangen. Ich hatte die Chance der Weiterentwicklung. Nachdem ich mir in Wiesbaden alles angeschaut habe, wollte ich sie nutzen."

Schon bevor Uwe Stöver beim Klub des Wasserfiltermillionärs Heinz Hankammer anheuerte, entwickelte sich der SV Wehen Wiesbaden rasant. Rasanter, als es viele für möglich gehalten haben. Im Schnitt werden die Hessen zum Saisonende über 9000 Zuschauer begrüßt haben. In der Aufstiegssaison auf dem Halberg tauchten durchschnittlich nur 900 Anhänger auf. "Für mich ist besonders spannend, dass die Strukturen im Verein zwar schon gelegt, aber noch veränderbar sind", sagt der Manager. Die großen Ziele der Stöverschen Arbeit sind: Aufbau eines Jugendleistungszentrums mit hauptamtlichen Kräften, Etablierung der zweiten Mannschaft in der Regionalliga, um den bestmöglichen Unterbau für die Profimannschaft zu haben, und natürlich die Etablierung der ersten Mannschaft im Lizenzfußball. Die Wehen-Wiesbadener Amateure steigen als derzeitiger Oberliga-Zweiter locker in die neue Regionalliga auf. Und Stöver kann jetzt schon das zweite Jahr der Profis in der Zweiten Liga planen. "Deswegen verdient das Trainerteam großen Respekt", sagt Uwe Stöver. "Unsere Spieler rekrutierten sich fast ausschließlich aus dem Bereich Regionalliga und von Zweitliga-Absteigern. Christian Hock als Verantwortlicher hat eine harmonische Einheit geschaffen." Eine, die mit 37 Punkten als Siebter nur sechs Zähler unterhalb den Mainzern rangiert. Dass Hock, mit dem Stöver einige Spiele am Bruchweg die linke Seite bearbeitet hatte, Trainer ist, trug auch zur Entscheidung Pro-Wiesbaden bei. Nicht, dass Stöver und Hock beste Kumpels wären. "Aber man kennt den Charakter des anderen. Das macht die Sache einfacher", so der Manager. Zu Hock fällt ihm folgendes ein: "Christian ist sehr umgänglich, leistungsorientiert und ehrlich - das sind Attribute, die ich auch für mich in Anspruch nehme."

Stöver hat alle Leistungsträger bis auf einen längerfristig an den Klub gebunden. Der eine: Bakary Diakité, der vom FSV Mainz 05 an den Aufsteiger ausgeliehen ist. "Aber ich denke, dass wir gute Möglichkeiten haben, ihn zu verpflichten." Der Angreifer, der Probleme mit 05-Trainer Jürgen Klopp hatte, avancierte zwischenzeitlich zum Nationalspieler von Mali. Die Grundlagen sind also vorhanden, um aus Wiesbaden tatsächlich auch eine Fußballstadt zu machen. Dass Stöver irgendwann die Arbeit eines Managers mit der eines Trainer wieder tauschen könnte, will der 41-Jährige nicht ausschließen, "aber im Moment sieht es nicht danach aus."

Seit seinem Amtsantritt an der Mainzer Straße in Wiesbaden hat Uwe Stöver ein, zwei mal mit Christian Heidel telefoniert. "Er hat mir viel Glück gewünscht", sagt der Wehen-Wiesbadener Manager. "Wir haben ein gutes, freundschaftliches Verhältnis."

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4.000 Fans feiern die 05er auf dem Domplatz

Das gibt es nur in Mainz: Das kurzfristig initiierte Fanevent des 1. FSV Mainz 05 hat am frühen Freitagabend bei nasskalter Witterung 4.000 05-Fans auf den Mainzer Domplatz gelockt. Dort schrieben sich die Mainzer Fußballprofis bei den unzähligen Autogrammwünschen zwei Stunden lang die Finger wund und standen den Fans Rede und Antwort. Die 05er wollten mit dieser ganz speziellen Autogrammstunde zwei Tage vor dem Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden die heiße Phase im Aufstiegskampf einleiten und die Nähe zu den Fans demonstrieren.

05-Coach Jürgen Klopp reagierte begeistert auf den Ansturm der Fans und rief ihnen von einer Bühne aus zu: „Überragend, was hier los ist! Sind wir schon aufgestiegen? Wir haben noch acht Spiele Zeit, um wirklich unseren Aufstieg zu feiern und das hier noch zu toppen. Und am Sonntag fangen wir damit an.“ 05-Manager Christian Heidel stimmte ihm zu: „Wir haben noch acht Spiele um unser Ziel zu erreichen: Wir wollen aufsteigen. Das schaffen wir aber nur, wenn wir in den kommenden Wochen alle zusammen stehen und dies so wie heute auch deutlich demonstrieren.“

Bei der Autogrammstunde am Freitag ist dies gelungen. Die 05er verteilten tausende Poster mit dem Slogan „Wir stehen hinter euch! Wir alle sind Mainzer!“. Auch der Mainzer Einzelhandel beteiligt sich rege an der Aktion. Am Freitag bekundeten bereits rund 250 Mainzer Geschäfte und Kneipen in der Innenstadt durch das Aufhängen der offiziellen Poster des Fanevents ihre Unterstützung für die 05er.

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Mainz: Pressekonferenz kommende Woche

Klopp entscheidet sich bald
Das Bangen der Mainzer Fans hat voraussichtlich in der kommenden Woche ein Ende: Trainer Jürgen Klopp will bald bekannt geben, ob er seine Arbeit bei den Rheinhessen fortsetzt oder nicht.


Jürgen Klopp und Mainz 05, das passte bislang - auch in Zukunft?
"Irgendwann nach dem Spiel am Sonntag gegen den SV Wehen Wiesbaden werden wir uns zusammensetzen", sagte Klopp auf einer Pressekonferenz am Freitag: "Dann wird es eine Entscheidung geben. Die werden wir verkünden."

Klopps Vertrag bei den 05ern läuft zum 30. Juni dieses Jahres aus. Seit dem 28. Februar 2001 ist der 40-Jährige am Bruchweg im Amt, wechselte damals vom Spieler- direkt ins Trainerfach und führte den 1. FSV nach einigen vergeblichen Versuchen 2004 ins Bundesliga-Oberhaus. Dort hielten sich die Mainzer drei Spielzeiten lang, stiegen aber im vergangenen Sommer wieder ab.

Jürgen Klopp durfte bleiben und soll auch jetzt nach Wunsch der Klubverantwortlichen verlängern. Der Weg für Klopp ist geebnet in Mainz: Manager Christian Heidel weitete seinen Kontrakt kürzlich bis 2013 aus, der Klub bekommt ein modernes Stadion. Ursprünglich sollte sich der charismatische Trainer bis März entscheiden, wobei Heidel ihn auch nach Ablauf des Monats nicht unter Druck setzen wollte.

Klopp gehört zu den Kandidaten auf die Stevens-Nachfolge beim Hamburger SV. Und der hat seinen Trainerfindungsprozess offensichtlich immer noch nicht abgeschlossen. Ein neuer Trainer bei den Hansestädtern ist jedenfalls noch nicht bekannt.


Vor dem Heimspiel am Sonntag (14 Uhr) gegen den hessischen Nachbarn SV Wehen Wiesbaden belegt die Mannschaft von Jürgen Klopp Rang vier in der Zweiten Liga. Zwei Punkte trennen den Klub von Aufstiegsplatz drei, den zurzeit der 1. FC Köln innehält. Nur ein Sieg bei fünf Unentschieden sorgte zuletzt dafür, dass der 1. FSV gegenüber der Konkurrenz aus Hoffenheim und Köln etwas an Boden verlor.

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Wir alle sind Mainzer Ich hab die Wehen

Von Sven Hieronymus

So, es hat ja mal wieder geklappt. Trainingslager und danach ein Sieg. So weit okay, aber... Wenn ich schon ein Trainingslager mache, dann doch bitte schön auch eins für die Fans. Immer nur für die Mannschaft ist doch auf Dauer total unprofessionell. Da schicke ich als Verein mal die Ultras, die Metzger, die Supporters und alle anderen in eine nette Jugendherberge mit Gesellschaftsraum und kläre mal alle Probleme in Einzel- und Gruppengesprächen und Motivationskursen. Da kann jeder mal dem anderen sagen, was er doof findet und man einigt sich auf einen gemeinsamen Support. Dann bekommt der Titel dieser neuen Aktion "Wir alle sind Mainzer" (zufällig ein Liedtitel einer unbedeutenden Musikkapelle aus Mainz) doch gleich einen ganz anderen Zusammenhang.

Vielleicht werden unsere Fangesänge dann auch mal wieder so richtig lustig und nicht ständig diese Endlosschleife "Auf geht´s rot-weiße Jungs..." Das finde ich fast so spannend wie früher das Testbild oder heute endlos brennende Kamine im Fernsehen.

Auf der anderen Seite, wenn jetzt die restlichen Spieler all der anderen Mannschaften genau so grottenschlecht kicken wie die Wiesbadener gestern, hätte man sich alle Lager auch schenken können. Da hätten unsere Jungs sich auch am Samstagabend schön ein paar Lager hinter die Binde kippen können und hätten trotzdem gewonnen. Dann hätten Fangesänge wie "Vollgesoffe ham wir noch Euer Tor getroffe", "Selbst mit vier Promille sind wir viel besser an der Pille", "Machen wir abends noch ne Sause - fahrt ihr doch mit der Linie 6 nach Hause" oder "Und können wir auch nicht grad laufe - das langt immer noch für euern Haufe" alle Fanstreitigkeiten einfach beiseite geräumt.

Ich hab mich wirklich gefragt, wie die Jungs von de ebsch Seit überhaupt so viel Punkte bisher hatten sammeln können. Ja, das passiert, wenn man sich als Landeshauptstadt eines Bundeslandes ein Fußballteam kaufen muss. SV Wehen Wiesbaden. Dass ich nicht lache. Dann müssten wir uns ja nach dem Bau des neuen Stadions FSV Mainz-Bretzenheim 05 nennen. Was der Wiesbadener so alles macht, um Anerkennung zu finden, ist einfach unfassbar. Erst klauen Sie uns die Vororte, dann erschleichen sie sich unsere Postleitzahlen und am Schluss ergaunern die sich noch unsere Busnummern, nur weil sie nicht bis hundert zählen können. Weil wir sie aber immer noch nicht ernst nehmen, kaufen sie sich einfach noch einen Fußballclub und meinen, jetzt in unserem Ansehen ganz weit vorne zu sein. Und weil sie selbst nichts gebacken bekommen, werden die Mainzer Bube Hocki und Sandro noch in Führungspositionen gehievt, in der Hoffnung sich so irgendwie, irgendwo beliebt zu machen.

Ihr Wiesbadener, jetzt mal unter uns. Es ist ja noch nicht mal so, dass ich euren Verein SV Wehen nicht irgendwie mögen würde, aber ich kann doch nicht mit einem gekauften Fußballclub so angeben. Ich gehe doch auch nicht hin, drehe zu Hause meinen Warmwasserhahn auf und sage: "Guck mal, ich hab heiße Quellen!" Es hat doch alles seine Grenzen. Wir Mainzer kaufen uns doch auch nicht einfach den Paul Schockemöhle ein, barren irgendwelche Mombacher Kleppergäul und veranstalten auf dem Domplatz ein Pfingstreitturnier in der Hoffnung, damit olympisch zu werden. Seht ihr liebe Nachbarn. Wir sind Meenzer und ihr nicht!

Der Autor ist Comedian und Frontsänger von "Se Bummtschacks"

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05-Trainer Jürgen Klopp weiß längst, was er macht

Vom 07.04.2008

Von

Lutz Eberhard

Jürgen Klopp zieht für die finale Phase des Aufstiegskampfes alle Register. Trainingslager in Grünberg mit Einschwörung auf die letzten acht Spiele, am Samstagabend sahen die 05-Profis einen speziell angefertigten Film im Teamhotel "Favorite". "Wir haben einige Szenen zusammenschneiden lassen, dass alle noch einmal spüren konnten, was diesen Verein ausmacht", erläuterte Klopp. Jugendspieler kamen zu Wort und auch Fans. "Die Spieler wurden sensibilisiert." Klopp weiß, um was es geht; er braucht keine Hilfe mehr für seine Entscheidung.

Und dann musste der 05-Trainer auf den Zaun, obwohl er nicht wollte (siehe auch dritte Sportseite), und sich hinter seinen Spielern versteckt hatte. "Ich brauche keine Liebesbekundungen mehr", sagte Klopp nach der Partie gegen den SV Wehen Wiesbaden. "Aber ich bin ja auch nicht aus Holz." Der 40-Jährige hat sich entschieden, das ist zu spüren. Er wird in den nächsten Tagen eine abschließendes Gespräch mit Manager Christian Heidel führen. Der neue Vertrag steht, Klopp kennt alle Konditionen. Vom Hamburger SV gibt es kein konkretes Angebot. Die Variante "Zusage an Mainz 05 bei Aufstieg" steht weiter im Raum. Gestern unterstrich Klopp: "Ich will nicht auf Zeit spielen. Und das mit dem Zaun - diesen zusätzlichen Beweis habe ich nicht gebraucht", lächelte der 05-Trainer, seit über sieben Jahren im Amt. Die Fans kämpfen eben um ihren "Aufstiegshelden"...

Die Spieler sowie die Klubverantwortlichen reagieren auf Fragen zur Zukunft des Trainers schon zu unaufgeregt. Neven Subotic meinte: "Ich habe das Gefühl, er hat sich entschieden." Klopp habe in Mainz eine besondere Position, "er hat alles erreicht, bis zur Uefa-Cup-Teilnahme. Es gibt Gründe zu bleiben und zu gehen. Wir wollen aufsteigen, das ist das Ziel. Gerne gehen wir mit ihm in die Erste Liga." Und Manager Christian Heidel sagte am Sonntagabend: "Dass er auf den Zaun sollte, das hat bestimmt keinen Einfluss auf seine Entscheidung. Er kommt auf uns zu, heute aber bestimmt nicht." Die AZ-Information, dass das Gespräch am Dienstag stattfinden soll, wollte Heidel so nicht bestätigen. "Es gibt keinen bestimmten Termin, aber wir sehen uns jeden Tag." Klar ist, die Verkündung eines Abschiedes von Klopp kurz vor dem "Doppelspieltag" beim FC Augsburg (Freitag, 11. April) und daheim gegen den SC Paderborn (Dienstag, 15. April) könnte sich kontraproduktiv auswirken...

Am Wochenende hatte der 05-Manager in Richtung HSV gewettert: "Die HSV-Scouts müssen alle mal zum Optiker, wenn behauptet wird, Klopp sei zu spät zum Training gekommen." Heidel zur Situation in Hamburg: "Dass der HSV die Trainersuche mit konkreten Namen so lange laufen lässt, ist ohnehin nicht in Ordnung. Es geht auch um andere Vereine." Für 05-Präsident Harald Strutz stand gestern fest: "Klopp entscheidet sich nicht aus der Emotion heraus, sondern nach Überzeugung."

Dennoch: Die Kundgebungen für Jürgen Klopp überlagerten die Freude über den so wichtigen Sieg gegen den SV Wehen Wiesbaden, und das hat auch den 05-Trainer nicht unbeeindruckt gelassen.
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rh. Dimo Wache: Bis zur 80. Minute ohne jede Chance sich auszuzeichnen. Dann durfte der Kapitän seinen ersten und einzigen Ball halten. Note: 2,5

Tim Hoogland: Brach mit seinem fünften Saisontor den Bann, als er im Stile eines Mittelstürmers zum Ball ging. Hatte viel Platz auf seiner Seite, den er zu einigen Vorstößen nutzte.Note: 2,5

Neven Subotic: Verschätzte sich einmal bei einem hohen Ball, holte sich später eine blutige Nase, im Abwehrzentrum fast beschäftigungslos.Note: 3

Nikolce Noveski: Hinten ebenso ohne Arbeit wie Kollege Subotic. Hätte in der 38. Minute mit dem Außenrist fast das 3:0 erzielt.Note: 3

Marco Rose: Ein Fehler, als er sich von Dennis Schmidt den Ball abluchsen ließ (17.), dann grundsolide. Ordentliche Flanken.Note: 3

Miroslav Karhan: Überragend vor der Pause, als er das 1:0 vorbereitete und das 2:0 in Klasse-Manier selbst erzielte. Wird mehr und mehr zum Kopf der Mannschaft.Note: 1,5

Daniel Gunkel: Leitete das 1:0 ein, markierte mit dem 3:0 schon sein neuntes Saisontor. Dazu ein Abseitstreffer und das Pech, dass ein weiteres Tor durch das Bein von Ales Kokot verhindert wurde.Note: 2

Milorad Pekovic: Deutlich besser als zuletzt. Der Zerstörer hat aber noch Luft nach oben.Note: 3

Markus Feulner: Wie gewohnt viel unterwegs, aber nicht immer effektiv. Seinen Hammer aus 30 Metern lenkte SVWW-Torwart Richter an den Außenposten.Note: 3

Srdjan Baljak: Ein Torjäger wird der Serbe in seinem Fußballer-Leben nicht mehr. Aber wenn er solche Leistungen abruft, muss das auch nicht sein. Extrem viel unterwegs, immer anspielbar. Toller Assist zum 2:0, provozierte mit unbändigem Einsatz die Rote Karte gegen Simac. Verließ schließlich unter donnerndem Applaus den Platz.Note: 1,5

Felix Borja: Die Torgefahr ist dem Ecuadorianer abhanden gekommen. Nicht immer glücklich in seinen Aktionen, aber zumindest der Einsatz stimmte.Note: 3,5

Isaac Boakye: Brauchte zehn Minuten nach seiner Einwechslung, bevor er das erste Mal explodierte, aber nur die Latte traf. Dann der Assist zum 3:0.Note: 0

Elkin Soto: Der zweite Kurzeinsatz war schon besser als der vor einer Woche in Aue. Gute öffnende Pässe.Note: 0

Ranisav Jovanovic: Mischte in der verbleibenden Zeit ordentlich mit.Note: 0

Bewertungen: Note 1=sehr gut; Note 2=gut; Note 3=Durchschnitt; Note 4=unter Durchschnitt; Note 5=mangelhaft; Note 0=keine Bewertung, da Einsatz zu kurz.

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Mainzer lassen nach der Führung nicht locker

Vom 07.04.2008

Fußball-Profis sind doch lernfähig. Denn wenn man bisher den 05ern vorwerfen konnte, dass sie gegen defensiv ausgerichtete Gegner nicht genug Torgefahr entwickeln und nach einer Führung nicht nachlegen, dann zeigte das Spiel gegen Wehen, dass sie auch ganz anders können.


Die Voraussetzung: Während 05-Trainer Jürgen Klopp auf exakt die Mannschaft setzte, die zuletzt die drei Mal in Folge Unentschieden spielte und davor 1:0 gegen Offenbach gewonnen hatte, musste Wehens Coach Christian Hock umbauen. Für den gesperrten Zehn-Tore-Mann Ronny König bekam Neuzugang Dennis Schmidt eine Chance im Sturmzentrum. Zudem kam Benjamin Siegert für Enis Alushi ins Team.

Das System: Beide Mannschaften agierten im gleichen System, interpretierten aber das flache 4-4-2 aber völlig unterschiedlich. Während sich die Gäste ihre zwei Viererketten als Verteidigungslinien aufbauten und sich partout nicht aus der Grundformation und selten über die Mittellinie locken ließen, rochierten die Mainzer im Mittelfeld, versuchten Ball und Gegner laufen zu lassen und die massierte Abwehr der Wiesbadener von Fall zu Fall mit direktem Spiel auszuhebeln.

Die Umsetzung: Mainz 05 begann geduldig und erspielte sich in der Anfangsviertelstunde einen gefühlten Ballbesitz von 90 Prozent. Doch erst als in den Aktionen nach Vorne mehr Risikobereitschaft war, kam es zu Torchancen. Als Tim Hoogland die hochverdiente Führung erzielte, setzte 05 direkt nach - mit der Folge, dass nur vier Minuten später der Gast ein zweites Mal bezwungen wurde.

Die Rote Karte, die sich der Wehener Simac nach nur zwei Minuten Spielzeit nach der Pause einhandelte, tat dem Mainzer Spiel indes zunächst nicht gut. Mit dem Vorsprung im Rücken und in dem Bewusstsein, dass der Gegner dezimiert war, wurde es für kurze Zeit ein wenig zu locker angegangen. Doch die Zügel gaben die 05er nie aus der Hand. Und bei größerer Konsequenz, aber auch mit ein bisschen mehr Glück, währen noch mehr Tore möglich gewesen.

Fazit: Das Trainingslager scheint gefruchtet zu haben. Was sich die 05er in Grünberg vorgenommen haben, wurde gegen Wehen nahezu perfekt umgesetzt. Einziges Manko: Einmal mehr trugen sich die Stürmer nicht in die Torschützenliste ein. Obwohl gleich vier Angreifer Einsatzzeiten erhalten hatten.

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Mainzer Spieler zufrieden mit sich selbst / Für Gunkel war´s ein leckerer Sieg / Karhan verlangt Siegesserie


Vom 07.04.2008

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Roland Hessel

Miroslav Karhan ist ein ruhiger Typ. Der Slowake in Diensten des FSV Mainz 05 ist keiner, der seine Emotionen vor sich her trägt. Und der 31-Jährige wurde auch nach dem souveränen Sieg gegen den "kleinen" Nachbarn von der anderen Rheinseite seinem Ruf gerecht. "Wir haben 3:0 gewonnen. Das ist alles, was zählt", meinte der Routinier, der immerhin Rekordnationalspieler seines Heimatlandes ist. Über seine eigene Leistung wollte er gar nicht sprechen. "Die ist nicht wichtig. Wichtig ist nur, dass wir gewinnen." Zu seinem Tor nur so viel: "Ich hatte viel Raum und habe den Ball ins Tor geschossen." Auch über den Gegner verlor Karhan nur wenige Worte, die aber alles aussagen: "Wir waren darauf vorbereitet, dass sie defensiv stehen. Sie wollten kontern, wir haben das nicht zugelassen. Das ist unser Erfolg." Und schließlich: "Wir wussten, dass wir keine Geschenke mehr verteilen dürfen. Wir müssen eine Siegesserie starten."

Eine klare Aufforderung des Mittelfeldspielers, die sich auch seine Mitspieler zu eigen machten. "Wir konnte mit den klaren Sieg auch ein bisschen was fürs Torverhältnis tun", freute sich Markus Feulner, der unterstrich, dass "heute die eindeutig bessere Mannschaft gewonnen" habe. "Dimo Wache ist mit einem absolut sauberem Trikot in die Kabine gegangen. Das sagt doch schon alles", grinste der 26-Jährige. Der Gast sei schließlich nur auf Schadensbegrenzung aus gewesen.

Ein Umstand, den auch 05-Manager Christian Heidel hervor hob. "Ich weiß nicht, ob Wehen zu viel Respekt vor uns hatte oder wir uns diesen Respekt in diesem Spiel erarbeitet haben", rätselte Heidel, der sich freute, dass mit Kurz-Trainingslager und Fan-Fest auf dem Domplatz unter der Woche alles richtig gemacht wurde. "So haben wir uns das vorgestellt." "Die Atmosphäre war einmalig", lobte der 44-Jährige den 05-Anhang, der auch nicht ungeduldig wurde, als es nach der Roten Karte gegen den Wehener Dajan Simac plötzlich nicht mehr so rund lief. "Das hat eine Zeit lang nicht ganz so doll ausgesehen", gab Heidel zu. Aber: "In Gefahr sind wir ja nicht geraten."

Auch Mittelfeldmann Daniel Gunkel, der sich mehr und mehr zum Torjäger mausert, wusste, dass die 05-Angriffsmaschinerie gegen dann nur noch zehn Gegner für kurze Zeit ins Stocken geraten war. "Das ist schon eine Kopfsache", gab der Schütze des letzten Mainzer Tores zu. "Du führst 2:0, bist klar überlegen und dann auch noch in Überzahl. Da musst du dich schon mal kurz neu sortieren." Ansonsten habe das Spiel einfach nur Spaß gemacht und am Ende sei ein "leckerer, verdienter Sieg" herausgesprungen. Lecker deswegen, weil man sich während der "Besinnungstage" in Grünberg wieder vor Augen geführt hätte, dass man auf dem Feld hungriger sein müsse. "Wir haben in dieser Woche vier, fünf Mal ausführlich miteinander geredet. Und jedes Mal war ich danach so heiß, dass ich am liebsten direkt die Fußballschuhe angezogen hätte und auf den Platz gegangen wäre", so der 28-Jährige.

Auch Verteidiger Neven Subotic hob die Richtigkeit des Trainingslagers hervor. "Wir haben heute gezeigt, wie es in unserer Situation sein muss. Jeder hat zehn Prozent draufgelegt. Und das hat gerade in den Zweikämpfen den Unterschied gemacht", unterstrich der 19-Jährige, der - wie zuvor auch Gunkel - gar nicht darauf abheben wollte, dass das Spiel aufgrund der räumlichen Nähe der Kontrahenten ein besonderes gewesen sei.

Harald Strutz sah dies fast naturgemäß ein wenig anders. "Das war ein Prestige-Sieg", strahlte der 05-Präsident, der im übrigen auch ein kleines Haar in der Suppe fand. "Ich hätte mir wegen des Torverhältnisses schon zwei Tore mehr gewünscht", monierte Strutz - ohne den Akteuren freilich wirklich böse zu sein. Immerhin gab´s nicht nur den erst zweiten Heimsieg in der Rückrunde, sondern einen überzeugenden noch dazu.

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05er siegen glatt 3:0 gegen harmlose Wehener / Rote Karte für SVWW-Verteidiger Simac

Vom 07.04.2008

MAINZ Es war ein leichter 3:0 (2:0)-Erfolg für den 1. FSV Mainz 05 im Derby über den SV Wehen Wiesbaden in der der Zweiten Fußball-Bundesliga. Die harmlosen Gäste hatten dem Aufstiegskandidaten nichts entgegenzusetzen. Negativer Höhepunkt, des ansonsten fairen Spiels, war die Rote Karte für den Wehener Dajan Simac, kurz nach der Halbzeitpause.


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Lutz Eberhard

Ein bisschen mehr Gegenwehr war vom in dieser Saison bisher so starken Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden im ausverkauften Mainzer Bruchweg-Stadion schon erwartet worden. Aber so agierte über die meiste Zeit nur Mainz 05. Lediglich nach der Rote Karte für den Gästespieler Dajan Simac (47.), nach einer Notbremse gegen 05-Stürmer Srdjan Baljak, verloren die Gastgeber für gut zwanzig Minuten den Faden Aber Wiesbaden konnte dies nicht nutzen.

Hock: Verdienter Erfolg

"Der Mainzer Sieg ist mehr als verdient", konstatierte SVWW-Trainer Christian Hock. "In der ersten Halbzeit waren wir absolut desolat, obwohl Mainz keineswegs überragend gespielt hatte." In der zweiten Hälfte sei es dann nur um Schadensbegrenzung gegangen, "wenigstens dies hat geklappt". 05-Trainer Jürgen Klopp war mit der ersten Halbzeit seines Teams "sehr zufrieden". Alles was man sich im Kurztrainingslager im hessischen Grünberg vorgenommen habe, das sei auch umgesetzt worden. "Wehen hat tief gestanden und taktisch diszipliniert gespielt. Wir haben Geduld gehabt und Ruhe bewahrt", bilanzierte Klopp. "Das erste Tor wurde erzwungen, so wollten wir das. Das zweite Tor gelang auch nach einer Balleroberung." Nach der Roten Karte habe sein Team, "ich nenne es mal positiv, zu flexibel gespielt". Das sei sicherlich ein Ansatzpunkt für die Trainingsarbeit der nächsten Tage. Schon am Freitag muss Mainz in Augsburg antreten, und der SVWW erwartet den FC St. Pauli.

Mainz 05 bestimmte vom Anpfiff weg das Landeshauptstadt-Duell. Bei einem Fernschuss von Markus Feulner (16.) hatte Gästetorwart Thomas Richter Mühe, und der Ball streifte sogar noch den Pfosten. Der Druck auf den SV Wehen wurde stärker, aber den Nullfünfern gelang keine finale Aktion, die zu einem Treffer führte. Es war dann Rechtsverteidiger Tim Hoogland, der in bester Stürmermanier nach einer glänzenden Aktion über Daniel Gunkel und Miroslav Karhan das 1:0 (28.) erzielte. Fünf Minuten später vollstreckte Karhan dann technisch versiert selbst zum 2:0, nach dem er einen klasse Pass von Baljak aufgenommen hatte. Es folgte nach dem Wiederanpfiff der Platzverweis für Simac, der Baljak die Chance zu einem Treffer geraubt hatte, als er ihn kurz vor der Strafraumgrenze gefoult hatte, der Serbe wäre durch gewesen.

Mainz 05 blieb am Drücker, aber wurde nachlässig, schlampiges Passspiel hemmte den Spielfluss, dennoch hätten Gunkel (59.), Ales Kokot rettete für den geschlagenen Richter, und Isaac Boakye (75./Unterkante Latte) ) das Ergebnis höher schrauben können. Für 05-Torwart Dimo Wache gab es nur eine brenzlige Situation, in der 80. Minute. Kurz danach erzielte Gunkel das 3:0, nach Zuspiel von Boakye.

"Heute hat die Mannschaft nicht so gespielt, als wäre die Liga schon gesichert", meinte Hock. Dass für den SV Wehen Wiesbaden da aber nichts mehr anbrennen kann ist sicher. Für die Mainzer haben sich zumindest einige dunkle Wolken am Aufstiegshimmel verzogen.

Klopp von Fans gefeiert

Jürgen Klopp wurde von den 05-Fans auf den Zaun zum obligatorischen "Humba" nach Siegen gefordert. "Ich gehöre da nicht mehr hin, das ist was für die Protagonisten, für die Spieler. So war das auch verabredet", erklärte der 05-Trainer, der dann doch den anhaltenden "Jürgen auf den Zaun"-Rufen nachgab. "Zum definitiv letzten Mal." Dies war aber kein versteckter Hinweis auf einen möglichen Abschied. Eine Entscheidung könnte aber in dieser Woche bekanntgegeben werden. "Das war mit dem Trainingslager eine super intensive Woche, und am Freitag spielen wir wieder. Wir wollten einen guten Start in die letzten acht Spiele, das ist gelungen", sagte Klopp.

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Innenministerium gibt grünes Licht für Planungen

Die Vorbereitungen für den Stadionneubau in Mainz werden mit Hochdruck vorangetrieben

Mainz (ddp-rps).
Die Vorbereitungen für den Stadionneubau in Mainz werden mit Hochdruck vorangetrieben. Wie die Stadt am Montag mitteilte, gab das Mainzer Innenministerium nun grünes Licht für weitere Planungsschritte. Damit könne die Stadt die ersten Schritte für den Bau der Infrastruktur planen, erläuterte ein Stadtsprecher auf ddp-Anfrage. Von den auf insgesamt 60 Millionen Euro veranschlagten Baukosten für die Arena sind 15 Millionen Euro für Infrastrukturmaßnahmen vorgesehen. Davon zahlt das Land 7,5 Millionen Euro.

Mit der Zusage des Innenministeriums könne diese Summe nun bereits verplant werden, ohne dass ein offizieller Zuschussbescheid vorliege, hieß es vonseiten der Stadt. Das Innenministerium habe in seinem Schreiben vom 2. April ausdrücklich die Initiativen der Stadt zum Kauf der Grundstücke und zur Beauftragung von Projektplanern begrüßt.

Das neue Stadion des Fußballclubs Mainz 05 für 35 000 Zuschauer soll bis 2010 auf den Feldern des Mainzer Stadtteils Bretzenheim entstehen. Gegen das Projekt gibt es Bedenken von Anwohnern, die Probleme mit Klima, Lärm und randalierenden Besuchern befürchten. Die Stadt sicherte am Montag erneut zu, alle Bedenken und Einwände in dem weiteren Verfahren berücksichtigen zu wollen.

Am 23. April soll der Mainzer Stadtrat die nächste Planungsstufe beschließen. Derzeit wird ein Masterplan für das Vorhaben entwickelt, der in ein Bebauungsplanverfahren münden soll. Das Verfahren mit Bürgerbeteiligung soll nach dem Willen der Stadt bis zum Sommer absolviert werden.

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05-Präsident fordert Siegeswillen auch auswärts ein / Manager Heidel zu Borja: "Der Junge will unbedingt"

Vom 08.04.2008

Den Derby-Erfolg im Rücken, zwei schwere Partien gegen Abstiegskandidaten vor der Brust. Zudem warten die Fans des 1. FSV Mainz 05 auf die Antwort von Jürgen Klopp auf die Trainerfrage. Im Mittelpunkt des Interesses steht für die Klubverantwortlichen allerdings der Auftritt am Freitag (18 Uhr) beim Tabellenzwölften FC Augsburg.


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Lutz Eberhard

Für den Präsidenten des Fußball-Zweitligisten Mainz 05, Harald Strutz, ist die Ausgangslage klar: "Diesen Siegeswillen vom Sonntag muss die Mannschaft jetzt auch auswärts zeigen. Unsere Chance für den Aufstieg ist realistisch, auch wenn die Mannschaft vielleicht dafür mehr tun muss als andere. Aber sie kann es auch." Manager Christian Heidel lobte am Montag vor allem die Zuschauer: "Wir hatten ja eine schwache Phase, da hat man gespürt, dass die Leute auf den Rängen helfen wollten." Die Heimspiele seien das große Plus im Endspurt, noch vier Mal wird am Bruchweg angepfiffen (gegen SC Paderborn, 1. FC Kaiserslautern, Alemannia Aachen und FC St. Pauli). Auswärts müssen die Nullfünfer in Augsburg, beim VfL Osnabrück und in Köln ran.

Heidel machte gestern Felix Borja Mut, der seit sieben Spielen auf einen Torerfolg wartet. Der zehnte Saisontreffer liegt lange zurück, der gelang dem Ecuadorianer beim wichtigen 1:0-Erfolg über Borussia Mönchengladbach am 18. Februar. "Der Junge will unbedingt, er wird auch wieder treffen. Wir haben noch sieben Spiele, wenn er da wieder trifft, bin ich hochzufrieden." Heidel schließt aus, Borja habe, weil er nun wisse, dass er über den Sommer hinaus in Mainz bleibe, Tempo aus seinen Aktionen genommen. "Das spielt keine Rolle", sagte Heidel im Gespräch mit der AZ deutlich. Anfang Januar hatte Mainz 05 den Angreifer vorzeitig für rund 800 000 Euro vom griechischen Champions-League-Teilnehmer Olympiakos Piräus gekauft und bis 2011 unter Vertrag genommen. Zuvor hatte er 200 000 Euro Leihgebühr bis 30. Juni 2008 gekostet.

Bei anderen Akteuren im 05-Kader hat Heidel schon erkannt, dass die Form steigt. "Kein Spieler kann 34 Spiele auf oberstem Niveau absolvieren. Wichtig ist, dass jetzt alles raus gekitzelt wird." Besonders bei Daniel Gunkel und Srdjan Baljak zeigt die Formkurve steil nach oben. "Bei Baljak hat man das auch auch am Beifall gespürt, als er ausgewechselt wurde", bemerkte Heidel.

Für den "Doppelspieltag" in Augsburg und daheim gegen Paderborn sieht der 05-Manager den größeren Druck bei Augsburg: "Jetzt nur das Unentschieden gegen Aue, zuvor die Heimniederlage gegen Paderborn; sechs Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz bei sieben Spielen ist ein gesundes Polster, aber nicht beruhigend." Für den Tabellenletzten SC Paderborn, so glaubt Heidel, sei der Freitag richtungsweisend, da kommt der 1. FC Köln. "Ein Sieg könnte Kräfte freisetzen."

Zur Zukunft von Trainer Jürgen Klopp in Mainz gibt es keinen neuen Sachstand. Gestern gab es das übliche Telefonat zwischen Coach und Manager, heute folgt ein turnusgemäßes Treffen. Ob Jürgen Klopp sich vor dem "Doppelspieltag" wie angekündigt erklärt, das war am Montagabend völlig offen.

Ärger in Hamburg

In Hamburg wird es in der Trainerdiskussion immer unruhiger. Jetzt platzte Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer, einem der Hauptschuldigen an diesem Dilemma, der Kragen, weil der TV-Bezahlsender Premier gemeldet hatte, Louis van Gaal (noch AZ Alkmaar) werde HSV-Trainer. Beiersdorfer scharf: "Wenn einer besonders gute Quellen hat, die näher dran sind als der Platzwart, der Zeugwart, die Waschfrau, der Sportdirektor oder der Vorstand..., das ist doch unwürdig. Wie viele Namen wurden genannt? 15, 20? Ich könnte Ihnen ja noch 100 Namen aufzählen." Noch Hamburg-Coach Huub Stevens erklärte Journalisten die Situation van Gaals in Alkmaar: "Er hat beim Vorstand angekündigt, dass er im Sommer aufhören möchte, hat dies danach auch seinen Spielern mitgeteilt. Doch die Mannschaft hat das nicht akzeptiert, kämpft um van Gaal und will ihn doch noch zum Bleiben überreden."

Jürgen Klopp spielt offenbar an der Alster keine Rolle mehr. Für Mainz 05 geht es nun darum, setzt er seine Trainerkarriere bei einem Aufstieg fort, oder verkündet er seinen Abschied und wartet auf andere Angebote? Und wann ist für die Klopp-Erklärung der richtige Zeitpunkt? Das ist die zur Stunde fast noch interessantere Frage.

Im Training fehlten gestern Miroslav Karhan (krank), Tim Hoogland (Nackenprobleme) und Felix Borja (Patellasehne).

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Die Sportwette dient in erster Linie der Unterhaltung und macht das Verfolgen von Sportereignissen spannender.
Denn die Spannung einer Wette ergibt sich aus der Überzeugung, es besser zu wissen und diese mittels eines Geldeinsatzes auf die Probe zu stellen.
Wetten Sie nicht, um Geld zu gewinnen oder um aus einem langweiligen Leben zu entkommen. Spielen Sie nur mit Einsätzen, welche Sie sich leisten können.
Wetten Sie nicht über ihre Verhältnisse.

Wenn Sie oder jemanden, den Sie kennen, ein Problem mit Spielsucht hat, raten wir Ihnen, dass Sie Hilfe von einer dieser anerkannten Organisationen in Betracht ziehen:

18+ Glücksspiel kann süchtig machen - Hilfe finden Sie auf www.buwei.de

Gamblers Anonymous
Webseite www.gamblersanonymous.org

Gambling Therapy
Webseite www.gamblingtherapy.org

Weiterführende Links finden Sie auch außerdem weiter unten bei unseren Partnerseiten.

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