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8 Spieltag: Hannover 96 - SV Werder Bremen

Umgekehrte Vorzeichen im prestigeträchtigen Nordderby zwischen Hannover 96 und Werder Bremen: Während die Roten erstmals die national-europäische Doppelbelastung spüren, sind die Hanseaten in diesem Jahr international zum Zuschauen verdammt. Am Sonntag geht es nun um die zwischenzeitliche Vormachtstellung im Norden (ab 15.30 Uhr im LIVETICKER.)


Schaffen die Roten den Spagat?
Es ist eine neue Situation, welche die Roten aus Hannover bisher nur als Außenstehender kannten: Unter der Woche europäisch, am Wochenende Bundesliga! Diesen Spagat erfolgreich zu meistern, kostet viel Kraft – vor allem aber mentale Stärke. Nach der erfolgreichen Mission im ukrainischen Poltava am Donnerstag wartet nun der Nordrivale aus Bremen auf die Slomka-Elf. Dass das Team von Thomas Schaaf ausgeruht in das Prestigeduell gehen kann, ist der vergangenen verkorksten Saison an der Weser geschuldet. Am Ende konnte zwar mit Platz 13 immerhin der sportliche Super-Gau verhindert werden, der eigentlich abonnierte europäische Wettbewerb jedoch war weg – wie auch die Vorherrschaft im Norden, die Hannover 96 übernahm. „Die Kräfteverhältnisse im Norden haben sich verschoben", muss auch Bremens Manager Klaus Allofs konstatieren. Nun drängen die Werderaner auf die Wiederherstellung gewohnter Verhältnisse. Die bisherige Saison scheint den Hanseaten recht zu geben, als Tabellenzweiter bleibt Bremen Bayern-Verfolger Nummer eins. Ausschlaggebend für das Hoch an der Weser ist vor allem die stabilisierte Abwehr, die den Weggang des ehemaligen 96ers Per Mertesacker blendend verkraftet hat.

Wer ist die Nummer eins im Norden?
Traditionell elektrisiert dieses Nordderby die Anhänger beider Klubs, auch für 96-Coach Mirko Slomka wartet am Sonntag ein "ganz besonderes Spiel“. Sollte es den Roten gelingen, ähnlich gut aufzutreten wie im vergangenen Jahr, als man den Angstgegner (96 kassierte insgesamt 24 Niederlagen mit 104 Gegentreffer) dominierte und mit 4:1 in die Schranken wies, könnte der Rückstand auf den Kontrahenten auf nur einen Zähler verkürzt werden. Der "Kampf um den Norden“ wäre wieder offener denn je. Dafür ist aber eine deutliche Steigerung gegenüber der zweiten Hälfte von Poltava nötig. Kapitän Steven Cherundolo weiß, dass die dort sichtbaren "taktischen Unzulänglichkeiten" unbedingt abgestellt werden müssen, wollen die Roten in der Erfolgsspur bleiben.

Bangen um Pogatetz
Möglicherweise kommen auf Mirko Slomka neue personelle Sorgen zu. Emanuel Pogatetz plagt sich mit Rückenproblemen herum, sein Einsatz ist gefährdet. Sollte der Österreicher ausfallen, müsste der 96-Trainerstab erstmals seine eingespielte und so erfolgreiche Innenverteidigung sprengen, Mario Eggimann müsste einspringen. Damit steht auch das direkte interne österreichische Duell mit Marko Arnautovic auf der Kippe. Der Bremer Stürmer scheint nach vielen Eskapaden nun endlich richtig in Bremen angekommen und ist neben Pizarro gesetzt. Neben Pogatetz bleibt auch abzuwarten, ob Stürmer Didier Ya Konan gegenüber dem Poltava-Spiel bereits wieder einsatzbereit ist. Werder-Cheftrainer Thomas Schaaf kann wieder auf Verteidiger Sokratis zurückgreifen. Torwart Tim Wiese jedoch muss aufgrund seiner Rotsperre noch aussetzen.


So könnten sie spielen:

Hannover 96: Zieler – Cherundolo, Haggui, Pogatetz (Eggimann), Schulz – Schmiedebach, Pinto, Stindl, Pander – Schlaudraff (Ya Konan), Abdellaoue

SV Werder Bremen: Mielitz – Sokratis, Prödl, Wolf, Ignjovski – Bargfrede, Fritz, Hunt, Marin – Arnautovic, Pizarro

Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerpen)

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Dreifacher "Moa" frustriert Bremen

In einem mitreißenden Nordderby gewinnt Hannover 96 gegen Werder Bremen am Ende mit 3:2 (2:1). Drei Treffer von 96-Stürmer "Moa" Abdellaoue (2. per FEM, 39., 59.) sorgten für Jubel in der AWD-Arena und Frust an der Weser.


Werder konnte durch Arnautovic (45+1) und Pizarro (83.) jeweils verkürzen. Arnautovic sah Rot (78.).

Nur ein Wechsel in der Startelf
Nach dem 2:1- Auswärtssieg in der Europa League gegen Vorskla Poltava stand am Sonntag das nächste Hammerspiel für die Roten auf dem Programm. Mit dem SV Werder Bremen kam ein Rivale aus dem Norden zu Besuch in die AWD-Arena. Gegen die Hansestädter baute Mirko Slomka im Vergleich zum vorherigen Spiel nur im defensiven Mittelfeld um, brachte Manuel Schmiedebach für Altin Lala. Die Gegner rotierten gleich auf mehreren Positionen, Trainer Thomas Schaaf setzte auf Sokratis, der nach seinem Muskelfaserriss zurückkehrte und Schmitz auf die Bank verdrängte. Ebenfalls neu in der Startelf war Marko Marin, der damit den Vorzug vor Mehmet Ekici erhielt. Im Bremer Tor stand wieder Sebastian Mielitz, der den gesperrten Tim Wiese ersetzte.

Furioser Auftakt in der Arena
Bei strahlendem Sonnenschein und toller Stimmung in der Arena starteten die Roten mit einem furiosen Auftakt in die 46. Bundesligabegegnung gegen Werder Bremen. Nach wenigen Sekunden ließ der Bremer Philipp Bargfrede im eigenen Sechzehner das Bein stehen und brachte Lars Stindl damit zu Fall. Schiedsrichter Guido Winkmann gab für diese Szene den berechtigen Elfmeter und dank Mohammed "Moa" Abdellaoue gingen die Roten mit 1:0 in Führung (2.). Nach diesem frühen Führungstreffer kamen die Gäste nur langsam in Fahrt, zunächst waren wieder die 96er durch einen Pass von Christian Pander vor dem Tor der Grün-Weißen. Dann wagten die Hanseaten einen ersten zaghaften Angriff, nach Flanke von Ignjovski landete Claudio Pizzaros Kopfball jedoch in Ron-Robert Zielers Armen (8.). Kurz darauf eine ähnliche Situation: Christian Schulz verliert in der Vorwärtsbewegung den Ball, die Schaaf-Elf nutzte den Fehler sofort aus und versuchte erneut in Person von Pizarro das Leder ins Tor zu befördern – ohne Erfolg (10.). Insgesamt sahen die 49.000 Zuschauer in der ausverkauften Arena keine zwingenden Chancen, lediglich Claudio Pizzaro wirkte in der Offensive der Gäste gefährlich. Nach gut einer Viertelstunde waren dann wieder die Gäste am Drücker: nach Foul von Schmiedebach an Arnautovic konnten die Roten einen Freistoß zunächst klären, der freistehende Pizzaro kam jedoch an den Ball und versuchte es, jedoch aus einer Abseitsposition heraus (16.) Direkt im Anschluss eine gute Kombination auf der anderen Seite von Manuel Schmiedebach und Jan Schlaudraff, dessen Flanke gerade noch von der Bremer Abwehr geklärt werden konnte (17.).



Ein perfekter Tag für "Moa" Abdellaoue: Drei Treffer und drei Punkte


"Moa" eiskalt
Insgesamt zeigten die Hausherren in den Anfangsminuten eine deutliche Steigerung in der Offensive, scheiterten jedoch immer wieder an der grün-weißen Abwehr. Doch auch die Schaaf-Truppe zeigte sich nun deutlich offensivstärker, Arnautovic vergab eine weitere Möglichkeit zum Ausgleich nach gutem Zuspiel von Aaron Hunt (21.). Der Torschütze Abdellaoue setzte im Gegenzug zum Konter an und bediente Schlaudraff mit einer tollen Flanke, leider waren die Bremer in Überzahl (24.). Immer wieder wechselten sich beide Teams noch mit den Chancen ab, nach toller Einleitung von Pizzaro versuchte es nun Marin von der linken Grundlinie aus, Emanuel Pogatetz klärte den Ball jedoch zuverlässig (28.). Kurz darauf versenkte Arnautovic den Ball nach starkem Zuspiel von Hunt Zielers Kasten – der Treffer zählte jedoch auf Grund seiner Abseitsstellung nicht (31.). Weniger treffsicher zeigte sich Sergio Pinto, der nach Pass von Schmiedebach nicht genug Kraft hinter seinen Schuss bekam (38.). Besser machte es sein Kollege "Moa" Abdellaoue, der setzte sich nach Pass von Schlaudraff vor dem Tor der Gäste gegen Keeper Mielitz durch und versenkte die Kugel zum 2:0 (39.). Und das war dem Goalgetter noch lange nicht genug - nur drei Minuten später lief er alleine auf Mielitz zu, verlor jedoch den Ball und auch Schlaudraff hatte im Nachschuss nicht das nötige Quäntchen Glück (42.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte gelang den Gästen dann noch der Anschlusstreffer zum 2:1, Arnautovic versenkte den Ball souverän im Tor der Roten.

Grün-Weiße Stärke nach der Halbzeit
Nach der Pause kam zunächst die Mannschaft von der Weser besser zurück ins Spiel. Pizzaro traf zum Glück der Roten nur den linken Außenpfosten (47.) und Arnautovic fehlte aus der Distanz die Genauigkeit (49.).Auch Pander traf auf der anderen Seite nur das Metall und konnte eine gute Hereingabe von Steven Cherundolo nicht verwerten. Trotz dieses Konters waren die grün-weißen zu dieser Zeit stärker, Pizzaro (52.), Sokratis (55.) und Arnautovic (57.) vergaben eindeutige Chancen und bewiesen damit ihre klasse Fähigkeiten. All das nutze Pizzaro und Co. jedoch nichts, nach starkem Zweikampf von Lars Stindl und anschließender Flanke landete der Ball über Pinto wieder auf "Moas" Fuß, der die Murmel zum 3:1 einschob (59.). Kurz darauf wurde der dreifache Torschütze ausgewechselt, für ihn kam Didier Ya Konan in die Partie. Der Ivorer nutze seine Frische für einen schnellen Konter, verdaddelte jedoch gegen Sebastian Prödl, der dessen Schuss abwehrte (64.). Die 96-Offensive hatte inzwischen wieder an Fahrt aufgenommen, diesmal durch Pander der für seine Flanke keinen Abnehmer fand (65.) und Ya Konan und Schlaudraff, die nach gutem Zusammenspiel ein Abseitstor erzielten (67.).


Fleißig wie ein Bienchen: Lars Stindl holte nicht nur den Elfer raus, sondern ihm gelang auch noch ein Assist

In Überzahl zum Heimdreier
Das Hin-und Her nahm weiter seinen Lauf, diesmal kam Prödl nach einem Freistoß durch Eckici zum Kopfball, knallte den Ball allerdings rechts am Tor vorbei (69.). Schaafs Truppe drängte nun auf das nächste Tor und versuchte es immer wieder vor Zielers Kasten. Erst brachte Eckici einen Freistoß direkt auf den 96- Goalie, der mit beiden Fäusten abwehrte (75.), anschließend zirkelte wieder Eckici den Ball gefährlich auf das linke Lattenkreuz (76.). Der inzwischen für Pander eingewechselte Konstantin Rausch brachte auf der Gegenseite etwas Entlastung, nach gutem Zuspiel von Ya Konan scheiterte die Nummer 34 jedoch an der Bremer Abwehr (77.). Eine unschöne Szene gab es bei den Bremern: Arnautovic sah wegen rohen Spiels die rote Karte (78.) – die Roten also nun in Überzahl. Dennoch der überflüssige Anschlusstreffer der Werderaner: Pizzaro verwandelte nach toller Vorlage von Clemens Fritz volley zum 2:3 (83.). Die letzten Minuten wurden nun zur Zitterpartie, Ekici stand völlig frei vor Zieler, stand glücklicherweise dabei im Abseits (85.). Erneut untermauerten die Bremer ihre Klasse, selbst in Unterzahl. Kurz vor Schluss konnten dann die Roten nochmals für Spannung sorgen, Stindl schickte Ya Konan, der alleine vorm Tor den Ball jedoch links vorbei schob (88.). In den Schlussminuten kam die Slomka-Elf zu zwei letzten Möglichkeiten, Fritz und Melitz verhinderten ein höheres Ergebnis jedoch.

Wichtiger Sieg im Nordderby
Die Roten bewiesen im Nordderby gegen Werder Bremen, dass sie trotz der Doppelbelastung auch in der Liga mithalten können und sicherten sich einen weiteren wichtigen Sieg. Nun haben sie eine gute Ausgangslage, um sich im oberen Tabellendrittel zu etablieren. Die deutlich gesteigerte Offensivstärke wurde insbesondere durch das Triple von "Moa" Abdellaoue belohnt.
rr

STATISTIK

Hannover 96: Zieler - Cherundolo, Haggui, Pogatetz, C. Schulz - Schmiedebach, Pinto - Stindl, Pander (Rausch/76.) - Schlaudraff (Eggimann/86.), Abdellaoue (Ya Konan/61.)

SV Werder Bremen: Mielitz - Sokratis, Prödl, Wolf, Ignjovski (Naldo/86.) - Bargfrede (Rosenberg/60.)- Fritz, Hunt - Marin (Ekici/67.) - Pizarro, Arnautovic

Tore: 1:0 Abdellaoue (2.), 2:0 Abdellaoue (38.), 2:1 Arnautovic (45. + 3), 3:1 Abdellaoue (60.), 3:2 Pizarro (83.)

Gelbe Karten: Cherundolo, Schulz, Schmiedebach, Pinto, Stindl / Wolf, Bargfrede, Marin

Rote Karte: Arnautovic (78./rohes Spiel)

Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerpen)

Zuschauer: 49.000 (ausverkauft)

Fotos: deisterpics

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Stimmen zum Spiel

Werder Bremen-Coach Thomas Schaaf: "Wir haben heute ein schlechtes Spiel gezeigt. In keiner Phase der Partie haben wir so gespielt, wie wir uns das vorgenommen haben. Es hatte keine körperlichen Gründe heute, sondern ging vom Kopf aus. Daraus resultiert alles: Fehlpässe, verlorene Zweikämpfe und und und. Teilweise haben wir blind agiert. Ich kann nicht sagen, warum wir so unkonzentiert agiert haben und unsere Linie nicht gefahren sind. Nur eins steht fest: Wenn man so spielt, kann man kein Spiel gewinnen. Ich habe heute keine Struktur gesehen, was uns in den letzten Wochen stark gemacht hat. Die Niederlage muss uns ärgern. Wir können daraus lernen, so dass wir das nächste Partie besser machen."

96-Coach Mirko Slomka: "Es war gut, dass wir das frühe Tor gemacht haben. Das hat uns eine gewisse Sicherheit gegeben. Wir waren heute defensiv ausgerichtet und haben auf Konter gelauert. Der Plan war über die Außenpositionen die Bremer Abwehr zu durchbrechen. Wir haben das nach der strapaziösen Woche gut gemacht, in der zweiten Halbzeit haben wir sogar noch mehr zweite Bälle gewonnen. Wir hätten in der ersten Hälfte auch noch das 3:0 erzielen können. Werder Bremen war ständig gefährlich, so dass wir uns nicht getraut haben zu offensiv zu spielen und sind eher auf Sicherheit gegangen sind. Ich bin unglaublich glücklich, dass wir das Spiel mit 3:2 gewinnen konnten. Wir haben jetzt 15 Punkte nach dem 8. Spieltag. Das ist ein sehr gutes Ergebnis. Ich bin froh, dass wir die Woche so gut überstanden haben. Wir haben gezeigt, dass wir mit der Doppelbelastung umgehen können. Die Mannschaft hat das toll gemacht."

Werder Bremen-Manager Klaus Allofs: "Ich bin mir sehr sicher, wenn Pizarro das 2:2 macht, dann wären wir als Sieger vom Platz gegangen."

96-Geschäftsführer Martin Kind: "Bremen ist eine super Mannschaft und Pizarro ist brandgefährlich. Wir haben jetzt Zeit zum regenerieren. Es waren fußballintensive Wochen in letzter Zeit. Moa ist unglaublich toll – als Spieler und als Typ. Er macht tolle Spiele derzeit."

Rotsünder Marco Arnautovic: "Es tut mir für die Mannschaft unheimlich leid. Es war die erste rote Karte in meinem Leben. Wenn wir mit elf Leuten weiter gespielt hätten, wer es vielleicht anders ausgegangen. Wir sind halt beide zum Ball gegangen! Ich muss mir die Szene noch mal anschauen. Wir haben heute nicht das abgerufen, was wir uns vorgenommen haben."

Werder Bremen-Kapitän Clemens Fritz: "Wir sind in das Spiel gegangen und haben gesagt: Von Anfang an! Dann liegt man direkt nach zwei Minuten 0:1 zurück. In der ersten Halbzeit haben wir vieles falsch gemacht und waren nicht aggressiv genug. Wir haben nicht gut genug gegen den Ball gearbeitet und uns einige Fehler geleistet. Dann verlierst du hier auch. Nach der Pause sind wir besser gestartet, aber es hat uns das Quäntchen Glück gefehlt. Die vergangenen Wochen haben wir vieles richtig gemacht und heute haben wir dafür vieles falsch gemacht. So ist das halt im Fußball. Wir wären lieber mit einem Erfolgserlebnis in die längere Pause gegangen, aber wir haben jetzt Zeit an den Fehler zu arbeiten und daraus zu lernen."

Dreifach-Torschütze "Moa" Abdellaoue: "Ich habe beim dritten Tor gedacht, dass es abseits gewesen wäre. Deswegen war ich so cool. Aber als alle um mich herum gesprungen sind, ist mir klar geworden, dass der Treffer zählt. Ich bin über die drei Tore sehr glücklich, aber das wichtigste sind die drei Punkte, die wir geholt haben. Wir haben einen guten Start in der Bundesliga hingelegt. Ich habe im Moment eine gute Phase, manchmal macht man ein bis zwei Tore pro Spiel und manchmal zwei bis drei Spiel gar keins. Bei mir läuft es halt ganz gut grad."

96-Stürmer Jan Schlaudraff: "Beide Mannschaften haben sehr offensiv gespielt und auch eine gute Leistung gezeigt. Im Moment hapert es bei mir leider mit dem Tore schießen. Wir haben aber gezeigt, dass wir aus dem Donnerstagspiel gegen Poltava gelernt haben. Nach dem Anschlusstreffer der Bremer hatten wir mehr Ballkontrolle und haben dagegen gehalten. Das 3:1 hat uns Selbstvertrauen gegeben. Insgesamt haben wir das deutlich besser gemacht und gezeigt, dass wir aus dem Spiel gelernt haben. Wir haben auch gegen einen besseren Gegner als am Donnerstag gespielt. Die Länderspielpause kommt uns jetzt sehr gelegen, um Kräfte zu sammeln. Wir spielen im Moment absolut am Limit. Wir schaffen es Woche für Woche die optimale Leistung abzurufen. Wir kämpfen jeder für den anderen, sind eine geschlossene Einheit und das macht uns so erfolgreich. "Moa" ist einfach der Spieler, den wir brauchen. Er ist eiskalt vor dem Tor und immer brandgefährlich."

96-Mittelfeldspieler Lars Stindl: "Wir spielen bisher eine super Runde mit Hannover. Wir sind auf jeden Fall auf dem richtigen Weg und haben das Positive aus der vergangenen Saison mit in die neue genommen. Der Übergang ist uns gelungen. Mir tut es gut, dass ich mich diese Woche mal regenerieren kann. Den Kopf frei zu bekommen, ist auch mal wichtig. Es waren fußballintensive Wochen in letzter Zeit. Die anderen müssen ja teilweise wieder ran."

96-Mittelfeldspieler Christian Pander: "Drei Minuten Nachspielzeit haben wir gezittert. Wir sind einfach froh, dass wir das Ding gewonnen haben und die drei Punkte hier behalten. Man hat uns das anstrengende Spiel unter der Woche heute nicht angemerkt. "Moa" ist einfach enorm wichtig für die Mannschaft. Mein Pfostenschuss war es Unvermögen. Aus sieben Metern den Ball nicht reinzumachen geht gar nicht. Das muss ich mir wirklich ankreiden. Das war für mich eine Hundertprozentige. Jetzt kann ich aber drüber lachen. Über die spielfreie Woche freue ich mich sehr."

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9. Spieltag: 1. FC Köln - Hannover 96

Die Roten wollen beim Auswärtsspiel in Köln weiter an ihre bisherige Leistung anknüpfen. Drei Punkte sind im Visier, zumal sie auch noch eine Rechnung aus der vergangenen Saison mit dem FC offen haben - Revanche für die 0:4-Klatsche! Am Sonntag geht es darum, gut in die kommenden Wochen zu starten und sich im oberen Drittel der Bundesliga festzusetzen.

Ernüchterung in der Vorsaison
Gegen den 1. FC Köln haben die Roten etwas gut zu machen – 0:4 hieß es am 26. Spieltag der letzten Saison aus Sicht der 96er. Das Spiel gegen die Domstädter war einer der wenigen größeren Patzer, die sich 96 in der vergangenen Spielzeit geleistet hat. Dabei hatten alle Vorzeichen auf Sieg gestanden. Mit breiter Brust ging die Slomka-Elf in das Spiel gegen die Rheinländer – in der Woche zuvor war schließlich noch der FC Bayern München mit 3:1 entzaubert worden. So nahm man drei Siege in Folge und Tabellenplatz vier mit in das Stadion in Köln-Müngersdorf. Die Gastgeber hingegen hatten sich acht Spieltage vor Schluss auf einem bequemen zehnten Platz niedergelassen, mit einem sicheren Abstand zu den Abstiegsrängen, aber auch wenig Perspektiven nach oben. Für die Niedersachsen ging es dagegen um viel, es lockte die erste europäische Beteiligung seit mehr als 20 Jahren. Eine vielversprechende Ausgangslage für die Slomka-Elf. Doch es sollte alles anders kommen…

Trotz vielversprechendem Beginn Klatsche in Köln
Die Partie hätte für die Roten nicht besser starten können. Sie lieferten mit zahlreichen Torchancen in den ersten 30 Minuten eine ihrer besten Auswärtsleistungen. Die Führung der Niedersachsen war nur noch eine Frage der Zeit - bis Köln zehn Minuten vor der Halbzeit einen Freistoß zugesprochen bekam. Petit traf mit einem wohl haltbaren Schuss für die Gastgeber. Statt eine der zahlreichen eigenen Torchancen zu verwandeln, hieß es 0:1 aus Sicht von Hannover 96. Der Rest ist bekannt: Nach der Kölner Führung ging nichts mehr bei der Slomka-Elf und es sollte noch weitere drei Mal im Tor der Gäste klingeln. "Wir haben Köln erlaubt, sich in einen Rausch zu spielen", ärgert sich Mirko Slomka immer noch und will genau das am Sonntag verhindern. "Es ist eine besondere Motivation für uns als Trainer, die Mannschaft jetzt besser einzustellen als beim letzten Mal."



Unglücklicher Tag für Zieler
Besonders für einen 96-Spieler war es ein bitterer Tag: Der "Kölsche Jung" Ron-Robert Zieler war in seine Heimat zurückgekehrt und wollte vor den Augen seiner Freunde und Verwandten beweisen, warum er zur Nummer Eins im Tor der Roten befördert worden war. Bei Petits Freistoß zum 0:1 sah er jedoch nicht nur unglücklich aus, er verletzte sich zudem an der Schulter und musste zur Pause ausgewechselt werden - ein Tiefpunkt in Zielers steiler Karriere. Knapp einen Monat musste er im Anschluss pausieren. Diesen kurzen Rückschlag hat der Nationaltorhüter aber bekanntermaßen gut weggesteckt und will nun am Sonntag gegen seinen schwer auszurechnenden Ex-Club unbedingt drei Punkte einfahren. "Köln ist momentan eine Wundertüte. Gegen Leverkusen und Hoffenheim haben sie sensationell gespielt, dann aber gegen Hertha wieder einen Rückschlag erlitten", beschreibt Zieler im Vorfeld die fehlende Konstanz des gut in die Saison gestarteten FC.



Unberechenbare Kölner
Um die Unberechenbarkeit von "Poldi & Co" weiß auch Mirko Slomka: "Bislang waren die Kölner zu Hause noch nicht so erfolgreich, sie können dort aber immer über ihrem normalen Leistungsniveau spielen. Genau das müssen wir verhindern." Der 96-Coach schreibt den Geißböcken besonders eine "Qualität im Spiel nach vorn" zu. "Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt", so kann man die Spielweise des Clubs aus der Karnevalshochburg am Rhein wohl am treffendsten beschreiben – immer für eine Überraschung gut und meist unberechenbar. Ein Vorteil auf Seiten der Niedersachsen könnte die bisherige Heimschwäche der Domstädter sein – vier Punkte aus vier Spielen sind eine eher durchwachsene Bilanz. Am Sonntagabend wird es somit wohl auch auf die "Tagesform der Gastgeber ankommen", schätzt der linke Allrounder Christian Pander die Ausgangslage ein. "Alles ist möglich", meint der Ex-Schalker, der zuletzt viermal hintereinander in der Startelf der Roten gestanden hat. Für Trainer Mirko Slomka ist es vor allem wichtig, die beiden "effektiven Stürmer" der Geißböcke Podolski und Novakovic auszuschalten und den "starken Konterfußball" der Kölner zu unterbinden.



Gut aus der Länderspielpause kommen
Ein weiterer entscheidender Faktor dürfte auch sein, wie die beiden Teams aus der Länderspielpause kommen. Die letzte pflichtspielfreie Zeit hat 96 nicht in die Karten gespielt. So gab es im September den ersten Dämpfer für die Slomka-Elf – 0:3 hieß es aus Sicht der Roten beim VfB Stuttgart, die einzige Niederlage der bisherigen Spielzeit für die Niedersachsen. Um einen erneuten Leistungsabfall zu verhindern, hat der 96-Coach nun einige Abläufe im Training geändert: "Anfang der Woche haben wir die Intensität etwas mehr gesteigert. Das ist die nächsten zwei Wochen durch die vielen Spiele nicht mehr möglich. Ebenso haben wir auch Nuancen im Vergleich zum Training vor dem Stuttgartspiel verändert." Die Roten wollen nun "an die Leistung anknüpfen, mit der sie zuletzt aufgehört haben." – da sind sich Spieler und Trainer einig. Um den Oktober zu einem "Goldenen Oktober" werden zu lassen, komme es vor allem auf "Gesundheit und überragende Fitness" an, betont der 96-Coach.



Ohne Schlaudraff nach Köln
Anfang der Woche sah es noch so aus, als könnte Mirko Slomka personell aus dem Vollen schöpfen: Wieder auf Kurs und mit guten Trainingsresultaten zeigten sich Emanuel Pogatetz und Christian Schulz in der Abwehr. Auch die Norweger Abdellaoue und Hauger kehrten ins Mannschaftraining zurück und zeigen sich inzwischen wieder topfit und treffsicher. Im Sturm schienen Slomka mit dem wieder genesenen Moritz Stoppelkamp und Didier Ya Konan alle Alternativen zur Verfügung zu stehen. Allein der Rot gesperrte Artur Sobiech muss letztmals von der Tribüne aus zuschauen. Doch dann die Hiobsbotschaft beim Vormittagstraining am Donnerstag: Jan Schlaudraff musste mit Beschwerden im Knie vorzeitig abbrechen. Nach mehreren Untersuchungen am Nachmittag dann erstmal Entwarnung - es sei nichts im Knie kaputt, hieß es von den Ärzten. Dennoch wird der "Schlaufuchs" den Niedersachsen beim Spiel gegen die Geißböcke am Sonntag nicht mit seinen kreativen Ideen helfen können. "Wir setzen alles daran, dass er am Donnerstag beim Spiel gegen Kopenhagen wieder auflaufen kann", gab Slomka in der Pressekonferenz ein Fehlen des Offensivallrounders in Köln bekannt. Ebenfalls nicht spielfähig ist der zweite Torwart Samuel Radlinger, der sich beim Training eine Zerrung in der Rippenmuskulatur zugezogen hat. Für ihn in den Kader rutscht U23-Keeper Pascal Nagel.

Petit, Geromel und Matuschyk fallen aus
Beim 1. FC Köln fehlt weiterhin Geromel, ebenso wie der langzeitverletzte Petit und nun auch Matuschyk. Brecko kehrt nach seiner Sperre zurück und wird voraussichtlich den gegen Berlin wenig überzeugend spielenden Andrezinho ersetzen. Ansonsten bleibt die Mannschaft vermutlich unverändert, sollten McKenna und Novakovic spielen können, die im Moment noch fraglich sind. Als Alternative in der Innenverteidigung stünden dann Pezzoni, Makino und Jemal bereit.
ms

So könnten sie spielen:

1.FC Köln: Rensing – Brecko, McKenna (Jemal), Sereno, Eichner – Chihi, Riether, Jajalo, Peszko – Podolski, Novakovic

Hannover 96: Zieler - Cherundolo, Haggui, Pogatetz, Schulz – Schmiedebach, Pinto, Stindl, Pander (Rausch) – Ya Konan, Abdellaoue


Schiedrichter: Dr. Jochen Drees (Münster-Sarmsheim)

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Schlag auf Schlag: 7 Spiele in 22 Tagen


Auf die Profis von Hannover 96 warten drei kraftraubende Wochen. Sieben Spiele stehen für die Roten auf dem Programm, in gerade einmal 22 Tagen!

Drei Spiele – drei Wettbewerbe – sechs Tage
Keine Atempause für 96: Die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka hat in den kommenden drei Wochen ein Mammutprogramm zu absolvieren. Viermal Bundesliga, zweimal Europa League, einmal DFB-Pokal, so lautet die anstrengende Aufgabe. Den Startschuss bildet am kommenden Sonntag die Bundesliga-Partie beim 1. FC Köln. Es folgt ein Heimspiel-Dreierpack, wie ihn Hannover 96 noch nie zu bestreiten hatte. Drei Spiele in drei verschiedenen Wettbewerben in nur sechs Tagen, Zeit zum Luftholen bleibt da kaum. Am Donnerstag, 20. Oktober gastiert der FC Kopenhagen zum Europa League-Spiel in der AWD-Arena. Bereits am Sonntag, 23. Oktober, kommt es zum Bundesliga-Gipfel gegen den FC Bayern München. Wiederum nur drei Tage später, am 26. Oktober, ist Mainz 05 in der zweiten DFB-Pokalrunde zu Gast in Hannover.

Slomka: Keine Sorge vor Einbruch
Auch danach geht es Schlag auf Schlag: Am Samstag, 29. Oktober, folgt das schwere Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach. Am Donnerstag, 3. November, geht es in Kopenhagen möglicherweise schon um das Weiterkommen in der Europa League. Den Abschluss bildet das Gastspiel von Schalke 04 in der AWD-Arena, die Knappen kommen am 6. November nach Hannover. Angst vor einer Überbelastung hat Slomka trotz des harten Programms nicht: "Wir haben viele Variationsmöglichkeiten. Ich habe keine Sorgen vor einem Einbruch, wenn wir verletzungsfrei bleiben."

Moa und Hauger wieder fit
Zur Zuversicht beim 96-Trainer trägt auch bei, dass die Mannschaft abgesehen von den bekannten Langzeitausfällen keine weiteren Verletzten zu beklagen hat. Moritz Stoppelkamp und Emanuel Pogatez konnten nach ihren Pausen beschwerdefrei mittrainieren. Auch die beiden Norweger „Moa“ Abdellaoue und Henning Hauger kehrten nach ihrem unfreiwilligen Oslo-Trip wieder in das Mannschaftstraining zurück. "Die Pause hat ihnen offensichtlich gut getan", sagte Slomka über das skandinavische Duo. Auch die weiteren Nationalspieler kamen ohne Blessuren zurück nach Hannover, so dass der 96-Coach aus dem Vollen schöpfen kann.

Rotation wichtig
Die Roten wollen zwar immer nur von Spiel zu Spiel denken, das Gesamtpaket hat Slomka aber auch im Blick. Daher dürfte es in den kommenden Spielen immer wieder zu Personalwechseln kommen, um Überbelastungen vorzubeugen. "Die Rotation ist wichtig, auch um den anderen Spielern zu zeigen, dass sie gebraucht werden", betont der Trainer.

Logistischer Aufwand
Anstrengende Wochen warten übrigens nicht nur auf das spielende Personal, auch im Umfeld gilt es hart anzupacken. Gerade die drei Heimspiele innerhalb von sechs Tagen erfordern einen großen logistischen Aufwand. Unter anderem muss die Arena für die drei verschiedenen Wettbewerbe nach den jeweiligen Bestimmungen neu hergerichtet werden.

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0:2 mit fadem Beigeschmack

Köln bleibt für Hannover 96 keine Reise wert. Nach der 0:4-Niederlage in der Vorsaison mussten sich die Roten diesmal mit 0:2 (0:1) am Rhein geschlagen geben.



Zwei Geniestreiche von Lukas Podolski entschieden vor 46.000 Zuschauern die Partie im RheinEnergie-Stadion. Zudem haderten die Roten mit einigen Entscheidungen des Schiedsrichters.

Drei Umstellungen im 96-Team
96-Coach Mirko Slomka veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum 3:2-Sieg über Bremen auf drei Positionen. Sofian Chahed verteidigte auf der rechten Seite, im linken Mittelfeld rückte Konstantin Rausch ins Team. Für den verletzten Jan Schlaudraff stürmte Didier Ya Konan. Beim FC Köln stand erstmals Ammar Jemal in der Innenverteidigung. Während Hannover im gewohnten 4-4-2-System spielte, schickte Kölns Trainer Stale Solbakken seine Mannschaft im 4-2-3-1-System auf den Platz. Da Milivoje Novakovic bei den Gastgebern verletzungsbedingt ausfiel, agierte Podolski als einzige Spitze vor dem offensiv ausgerichteten Dreier-Mittelfeld.

Poldi trifft per Freistoß
Beide Teams kamen nach der Länderspielpause jedoch nur schwer in Schwung. Viel Kampf und Krampf im Mittelfeld prägte das Bild, Torchancen blieben zunächst Mangelware. Ein Schuss von Kölns Linksverteidiger Christian Eichner war für 96-Torwart Ron-Robert Zieler genauso eine Pflichtaufgabe (13.) wie Karim Hagguis Kopfball für Kölns Keeper Michael Rensing (14.). Ansonsten fehlte den Angriffsbemühungen beider Teams die Zielstrebigkeit und Genauigkeit, der entscheidende Pass blieb immer wieder in den Abwehrreihen hängen. Die FC-Führung in der 24. Minute fiel so praktisch aus dem Nichts. Sergio Pinto beging in zentraler Position 25 Meter vor dem eigenen Tor ein fragwürdiges Foulspiel. Beim folgenden Freistoß ließ sich Podolski nicht lange bitten. Der Nationalspieler zirkelte den Ball mit links perfekt über die Mauer, der Schuss schlug in der linken unteren Ecke ein. Zieler machte sich zwar lang, hatte aber keine Möglichkeit, den Ball noch zu erreichen. Duplizität der Ereignisse: Wie schon beim letzten Spiel gegen 96 gingen die Gastgeber wieder durch einen Freistoß in Führung. Die Roten antworteten mit deutlich verstärkten Offensivbemühungen auf den Rückstand. Rensing blieb aber sehr aufmerksam und hatte seinen Fünfmeterraum bestens im Griff. Die größte Chance zum Ausgleich entschärfte der ehemalige Bayern-Torwart in der 32. Minute. Nach einer Ecke von Rausch stieg Emanuel Pogatetz am Fünfmetereck zum Kopfball hoch und drückte das Leder Richtung langen Winkel. Mit einer Glanzparade lenkte Rensing den Ball noch über das Tor.

Pinto trifft die Latte
Nach dem Seitenwechsel ließ Slomka seine Mannschaft zunächst unverändert. Die Roten gingen allerdings mit deutlich mehr Engagement als noch im ersten Durchgang zu Werke, erkämpften sich ein optisches Übergewicht und kamen zu Chancen. Pinto hatte mit einem satten Schuss aus der Entfernung Pech, das Leder senkte sich zwar tückisch, landete aber nur auf dem Querbalken (50.). Wenig später der nächste Aufreger, als Ya Konan im Mittelfeld Tempo aufnahm und von der Kölner Abwehr robust gestoppt wurde. In der 60. Minute wechselte Slomka doppelt. Christian Pander kam für den rotgefährdeten Rausch, Moritz Stoppelkamp ersetzte den ebenfalls mit Gelb vorbelasteten Manuel Schmiedebach. Pander sorgte über links gleich für Wirbel, seine scharfe Hereingabe verpasste Ya Konan nur um Zentimeter. Auf der Gegenseite aber auch Glück für die Roten: Adil Chihi setzte einen Kopfball auf die Latte (63.). Bis auf einen weiteren Konter, bei dem Podolski knapp verzog, hielt sich die Gefahr vor dem Tor von Ron-Robert Zieler allerdings im Rahmen. Vielmehr drückten die 96er nun die Gastgeber tief in die eigene Hälfte, der Ausgleich lag in der Luft.

Entsetzen bei 96: Ausgleich zählt nicht
In der 70. Minute wurden die Bemühungen belohnt, Pinto traf nach einem perfekten Angriff über die rechte Seite. Dem Jubel folgte bei den Roten nur Sekunden später Entsetzen: Schiedsrichter Dr. Jochen Drees verweigerte dem Treffer die Anerkennung, Ya Konan soll bei Pintos Schuss in Abseitsposition im Sichtfeld von FC-Keeper Rensing gestanden haben. Eine fragwürdige Entscheidung. Pech hatten die Roten auch in der 78. Minute. Zweimal setzte Pander einen Freistoß in die Mauer - zweimal wehrten die Kölner den Ball mit der Hand ab. Beim ersten Schuss, als die Mauer noch außerhalb des Strafraums stand, pfiff Dr. Drees, beim zweiten Mal blieb seine Pfeife jedoch stumm. So entschied schließlich ein weiterer Knaller von „Poldi“ die Partie. Nach einer Ecke kam der Angreifer in der 85. Minute auf der linken Strafraumseite an den Ball, tunnelte Pinto und zog sofort ab. Trotz spitzem Winkel gab es für Zieler nichts zu halten, der Ball schlug genau im Kreuzeck ein. Dass ähnlich wie bei Pintos nicht gegebenem Treffer diesmal ein Kölner im passiven Abseits stand, das Tor jedoch zählte, passte letztlich in das Bild.

"Prinz Poldi" macht den Unterschied
Durch die 0:2-Niederlage verpasste 96 den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz und muss mit Rang sieben vorlieb nehmen. Nach einer schwachen ersten Halbzeit steigerten sich die Roten im zweiten Durchgang deutlich, hatten jedoch Pech bei den Schiedsrichterentscheidungen. Den Ausschlag für die Kölner gab die individuelle Klasse Podolskis, der mit seinen Treffern die Partie entschied.
rk



STATISTIK

1. FC Köln: Rensing - Brecko (46., Andrezinho, 57. Makino), Sereno, Jemal, Eichner - Lanig, Riether, Chihi (87. Roshi), Jajalo, Peszko - Podolski

Hannover 96: Zieler - Chahed, Haggui, Pogatetz, C. Schulz - Schmiedebach (60. Stoppelkamp), Pinto - Stindl, Rausch (60. Pander) - Abdellaoue, Ya Konan

Tore: 1:0 Podolski (24.), 2:0 Podolski (86.)

Gelbe Karten: Podolski, Chihi, Lanig / Rausch, Schmiedebach, Pogatetz, Pint

Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees (Münster)

Zuschauer: 46.000

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Stimmen zum Spiel

Köln-Trainer Ståle Solbakken: "Hannover hat sehr gut gespielt. Nach einer Länderspielpause ist es zunächst immer schwierig, aber Lukas (Podolski) hat zwei Tore geschossen, die nur er so machen kann. Wir hatten dabei etwas Glück mit der Entscheidung, aber wir auch schon drei fragwürdige Elfmeter in der laufenden Spielzeit gegen uns. Es gleicht sich in der Saison aus, so ist nun mal das Spiel."

96-Coach Mirko Slomka: "Ich beglückwünsche Köln zu drei Punkten. In der ersten Halbzeit haben wir zu wenig Tempo gezeigt und im Spiel nach vorn Chancen liegen gelassen. Wir waren heute einfach nicht konsequent genug. Es gab dann einen fragwürdigen Freistoß, den man nicht hätte pfeifen müssen und dann kassieren wir wie letztes Jahr das 0:1. Wir haben heute zwar sehr dominant gespielt, Torchancen haben trotzdem gefehlt. Das war wohl das Wochenende des passiven Abseits´. So ein klares Tor wie heute muss man einfach geben. Der Assistent kann die Situation nicht entscheiden, der Schiedsrichter hatte die viel bessere Sicht. Das war eine Fehlentscheidung, die sehr weh getan hat. Wir schauen jetzt aber nach vorn, denn wir haben zwei schwere Gegner vor der Brust und hoffen, dass Jan Schlaudraff am Donnerstag wieder da ist."

96-Geschäftsführer Sport, Jörg Schmadtke: "Ich finde es ärgerlich, dass dieses Spiel durch eine Fehlentscheidung entschieden worden ist. Wir haben zwar auch in der zweiten Halbzeit die ganz große Torgefahr nicht gezeigt, aber wenn wir 17 Minuten vor Ende den Ausgleich machen, spricht die Psychologie und die zweite Hälfte dafür, dass wir als Sieger vom Platz gehen."

96-Innenverteidiger Karim Haggui: "Wir hatten heute von der Qualität her die Möglichkeiten, etwas mitzunehmen und in der Tabelle ganz oben zu stehen. Aber das haben wir verpasst. In der ersten Halbzeit haben wir gut ins Spiel gefunden und hatten vorn einige Chancen, die durchaus gefährlich waren, aber dann kam Podolskis Freistoß. Die zweite Hälfte war dann ein Stück besser als die erste. Wir waren aggressiver im Spiel und haben versucht, Druck zu machen. Am Ende haben wir noch versucht, den Ausgleich zu erzielen, aber dann macht Lukas (Podolski) klasse das 2:0 - das ist sehr ärgerlich."

96-Mittelfeldspieler Lars Stindl: "In der Phase, in der wir Druck gemacht haben – wir sind kurz vor dem 1:1 – wird uns dann ärgerlicherweise das Tor aberkannt."

96-Keeper Ron-Robert Zieler: "Meiner Meinung nach war es ein Tor. Die Entscheidung des Schiedsrichters ist superärgerlich für uns. Wir waren am Drücker und kurz davor, den Ausgleich zu erzielen - dann hätte das Spiel vielleicht auch eine andere Wendung genommen. Wir müssen jetzt nach vorn schauen, denn wir haben viele Spiele vor der Brust und wollen wieder punkten."

96-Verteidiger Christian Schulz: "Eine vermeintlich kleine Entscheidung hatte heute eine große Bedeutung. Beim 1:1 lag keine Behinderung des Torhüters vor und von daher waren wir alle sehr verblüfft, als der Schiedsrichter auf Abseits entschieden hat. Es war eine klare Fehlentscheidung und solche Sachen sind dann spielentscheidend. Und dass die Kölner dann noch das 2:0 machen, hat den Abend für die Gastgeber perfekt gemacht."

96-Goalgetter Didier Ya Konan: "Es war ein wichtiges Spiel heute, dass wir leider verloren haben. Das nicht gegebene Tor war der entscheidende Moment in der Partie. Für mich persönlich ist es in diesem Jahr nicht so einfach – mal spiele ich, mal nicht. Ich brauche einfach mehr Rhythmus."

96-Innenverteidiger Emanuel Pogatetz: "Köln hat heute nicht viel besser gespielt als wir. Es war trotzdem eine bittere Niederlage. Wir hatten gute Chancen, aber dann geht Köln aus dem Nichts in Führung. Es war wie letzte Saison: Das Spiel lief gut, dann gibt es den Freistoß und - zack - liegen wir 0:1 zurück. Dieses Mal war für Ron-Robert (Zieler) nichts zu machen."

96-Geburtstagskind Sergio Pinto: "Mein Vorwurf geht heute an den Schiedsrichter. Er hatte beim 1:1 die perfekte Sicht. Das Tor hätte zählen müssen. Das ist schade für uns. Und wenn das Tor gegeben worden wäre, wäre noch etwas für uns drin gewesen. Aufgrund der zweiten Halbzeit hätten wir es verdient, einen Punkt mitzunehmen. Aber jetzt müssen wir alle Kräfte für Donnerstag sammeln."

FC-Keeper Michael Rensing: "Ya Konan habe ich bei dem Gegentreffer gar nicht gesehen. Er hat mich also auch nicht irritiert. Für mich hätte der Treffer von Pinto ganz klar zählen müssen. Somit haben wir heute großes Glück gehabt. Die drei Punkte sind enorm wichtig für uns. Und wir haben trotz allem verdient gewonnen und eine ordentliche Partie gemacht."

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2:2 - Hannover 96 verpasst Big Point

Hannover 96 verpasst durch einen Last Minute-Gegentreffer vom eingewechselten Santin einen Big Point in der Europa League gegen den FC Kopenhagen.

Christian Pander (29.) und Sergio Pinto (82.) brachten die Roten zweimal in Front, N`Doye (67.) und eben "Joker" Santin (90.) glichen jeweils aus. Endstand: 2:2!

Sepp Herberger sollte einmal mehr Recht behalten. Seine Weisheit "Ein Spiel dauert 90 Minuten" und endet dann womöglich zusätzlich nicht nach den eigenen Wünschen, bewahrheitete sich zum Leidwesen der 96er. César Santin entführte per Last-Minute-Tor den Roten im Spiel gegen den dänischen Vertreter FC Kopenhagen in der Europa League Gruppe B die bereits sicher geglaubten drei Punkte aus der AWD-Arena.

Volle Kraft voraus im 4-3-3-System
Dabei begann die Partie mit einem Überraschungsgast auf dem Rasen. In der Aufstellung der Roten an diesem Abend tauchte Jan Schlaudraff auf. In der Woche noch um seinen Einsatz wegen Schmerzen an der Patellasehne gebangt, stand der hannoversche Stürmer am Abend auf dem Rasen der AWD-Arena. Und noch eines sollte 96-Trainer Mirko Slomka aus der Tüte zaubern. Die Gastgeber starteten in einer 4-3-3-Formation. In der Defensive nahm Kapitän Steven Cherundolo anstatt Sofian Chahed seine altbewährte Position ein, im linken Mittelfeld erhielt Christian Pander den Vorzug vor "Kocka" Rausch. Geballte Kraft sollte hingegen im Sturm auflaufen: Mit "Moa" Abdellaoue, Didier Ya Konan und dem wieder genesenen Jan Schlaudraff lautete das Motto des Abend: Volle Kraft voraus! Gäste-Trainer Roland Nilsson setzte auf der Gegenseite auf seinen Angreifer Pape Paté Diouf und ließ César Santin auf der Bank. Sollte der Griff in die Wundertüte den gewünschten Effekt bringen und den 96ern einen Sieg bescheren?

96 auf Angriffstour
Gegen tief stehende Dänen starteten die Roten ihre Angriffsbemühungen bereits in den ersten Minuten. Die Nilsson-Elf hingegen versuchte es mit längen Bällen in die Spitze. Erste Möglichkeiten auf den Führungstreffer hatten Ya Konan, der sich über rechts in den Sechzehner der Dänen wuselte (5.) sowie "Schlaufi", der aus guter Position nichts Erfolgreiches verbuchen konnte (7.) – ein dänisches Bein verhinderte einen Treffer. Den anschließenden Eckstoß "Schlaufis" setzte Pander ans Außennetz. Es war erneut die Nummer 24 namens Pander, der butterweich in den Gästestrafraum flankte, Keeper Wiland kam gerade noch zwischen das 96-Sturmduo "Moa" und "Didi", um den Ball rauszufausten (10.) Nach einer kurzen Ecke landete der Ball am langen Pfosten, wo der Norweger lauerte – vergebens (15.). Die erste Aktion der Gäste gab es dann durch N´Doye, der mit einem langem Pass Bolaños schickte, dessen Flanke Zieler mühelos aus der Luft pflückte. In der ersten Viertelstunde der Partie agierten die 96er agiler, tauchten immer wieder vor dem Gästetor auf, verpassten es aber, in Führung zu gehen. Ya Konan versuchte es mit einem Rückpass auf die Strafraumkante, wo sein Sturmpartner Schlaudraff lauerte, der die Kugel nicht richtig traf (19.). Das auffälligste am dänischen Spiel zu dieser Zeit: Der neongelb besohlte Dame N´Doye, der ab und an die Flucht nach vorn suchte, dabei aber allein auf weiter Flur blieb.


Mit viel Gefühl: Christian Pander erzielte die 1:0-Führung für die Niedersachsen.

Pander beweist Auge
Den ersten Pander-Hammer aus 18 Metern konnte Torwart Wiland (27.) noch parieren, beim zweiten Versuch blieb dem FC-Keeper nur noch ein verwunderter Blick. Es klingelte im Kasten des Schweden. Nach einem katastrophalen Fehlpass Claudemirs war es erneut Pander, der aus 20 Metern den Blick für das Wesentliche erkennen ließ und den Ball mit Auge trocken im linken Eck versenkte. Wiland blieb nur der Blick nach hinten, wo die Kugel im Netz zappelte (29.). "Moa" legte kurz darauf noch einen nach, verzog die Kunststoffkugel aber rechts am Pfosten vorbei. Die Gäste kamen nur mit Hilfe der 96er zu einer Chance. "Schulle" rutschte die Kugel über den Schlappen, der Assistent erkannte jedoch eine Abseitsstellung der Gäste und entschärfte somit die Situation. Einen feinen Angriff über Ya Konan, der Stindl auf rechts schickte und dessen Zuspiel Schlaudraff auf Ya Konan folgte, vergab der Ivorer nur knapp (40.). Der sprintstarke Schlaudraff tauchte anschließend halb links im Strafraum vor Wiland auf - die Zuschauer feierten innerlich bereits das 2:0, sein Lupfer und den damit verbundenen Treffer machte jedoch Torwächter Wiland zunichte. Ein zweites Tor wollte einfach nicht fallen! Die Roten waren nun einem weiteren Treffer näher als die Dänen dem Ausgleich. Schiedsrichter Dahumel hatte nach 45 plus eins ein Einsehen und lud per Abpfiff zum Pausentee. Es war zwar kalt auf den Rängen, das hannoversche Fanherz hatte sich aber durch Panders Führungstreffer zwischenzeitlich erwärmt, doch sollte es in der zweiten Halbzeit entflammt werden?

Pintos Hammer-Tor egalisiert Santin
Nach Anpfiff setzen die Gastgeber ihr Spiel munter fort und blieben am Drücker. "Moa“ zum Ersten per Brust (47.), beim zweiten Versuch prallte der Norweger unsanft mit dem dänischen Torhüter zusammen, konnte aber nach kurzer Verletzungspause das Spiel fortsetzen. Vor dem Tor Zielers herrschte derweilen Flaute. Auch N´Doye verpasste knapp nach Flanke von Bengtsson (52.). Es blieb dann bei zwei minimalen Chancen auf beiden Seiten, bevor das Spiel in eine trügerische Ruhe verfiel, aus der beide Mannschaften Knall auf Fall geweckt werden sollten. Nach diversen Fehlpässen beider Teams im Mittelfeld und einem verzweifelten Versuch N´Doyes von der Mittellinie (64.) nutzten die Kopenhagener nach einer Ecke Bolanos schamlos eine vermeintlich ungefährliche Situation im Fünfmeter-Raum aus: N´Doye sprang höher als Zieler und köpfte die Kugel zum 1:1-Ausgleich ein (67.). Aus dem Dornröschenschlaf erweckt, legte die Nilsson-Elf einen Zahn zu - Grindheim zog aus 16 Metern ab (69.). Ein Angriff über zwei Stationen – Wiland hatte per Abstoss Bolanos hinter der Mittellinie in Szene gesetzt – setzte sich der Selbige gegen Pinto durch, Zieler konnte den Schuss jedoch abwehren (77.). Doch in den zweiten 45 Minuten sollte für die Roten noch nicht aller Tage Abend sein. Nach einem Freistoss Panders nach Foul an Ya Konan blockte die dänische Defensive den Schuss zwar ab, doch der Mann für alle Fälle sollte wie so oft bei den 96ern Sergio Pinto sein. Der Mittelfeldspieler zog hammerhart aus 27 Metern ab – ein Schuss wie ein Strich schlug unhaltbar in Wilands Kasten ein (81.). Doch die bereits sicher geglaubten drei Punkte sollten den Gastgeber noch in der letzten Spielminute wie Sand durch die Hände rinnen. Nachdem Ya Konan von der Strafraumkante noch eine dicke Chance knapp am Kasten vorbeisetzte (87.) und Stoppelkamp in die Arme des dänischen Schlussmannes schlenzte (88.), entzauberte der eingewechselte Santin sowohl Slomkas Elf als auch die 43.100 Zuschauer auf den Rängen. Der Brasilianer setzte sich auf links gegen Cherundolo durch und versenkte den Ball durch die Beine des unglücklich aussehenden Zielers zum 2:2-Endstand (90.).



Unglücklich agierte beim Ausgleich Keeper Ron-Robert Zieler, der ausnahmsweise nicht den besten Tag erwischt hatte

Auf nach Kopenhagen!
Die Begegnung in der Europa League Gruppe B an diesem Abend glich ein wenig einer Achterbahnfahrt im dänischen Vergnügungspark Tivoli: Während der 90 Minuten gefühlsmäßig rauf und runter und von der Qualität her nicht so süß wie das Blätterteig-Gebäck "Kopenhagener". Am 3. November hat Hannover 96 dann auswärts die Möglichkeit, jenes doch noch zu vernaschen und den dänischen Fußballvertreter gleich mit – mit einem Sieg im Stadion PARKEN.
nr

Hannover 96: Zieler - Cherundolo, Haggui, Pogatetz, Schulz (72. Rausch) - Pinto, Stindl, Pander - Schlaudraff (78. Stoppelkamp), Ya Konan, Abdellaoue (84. Lala)

FC Kopenhagen: Wiland - Bengtsson, Ottesen, Sigurdsson, Thomsen - Bolanos, Delaney, Claudemir (54. Kristensen), Grindheim (84. Santin) - Diouf (70. Oviedo), N'Doye

Tore: 1:0 Pander (29.), 1:1 N`Doye (67.), 2:1 Pinto (81.), 2:2 Sanntin (90.)

Gelbe Karten: - / Grindheim, Delaney

Schiedsrichter: Laurent Duhamel (FRA)

Zuschauer: 43.100

Fotos. deisterpics

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Stimmen zum Spiel

96-Coach Mirko Slomka: "Das war eine sehr gute erste Halbzeit, jedoch haben wir die Torchancen nicht konsequent genug ausgenutzt. Wir haben gut attackiert, hatten griffige Stürmer und sind gut über die Außen gekommen. In der zweiten Halbzeit haben wir das nicht weiter so umgesetzt und um den Ausgleich gebettelt. Beim 1:1 sahen wir nicht gut aus. Wir sind aber durch den Distanzschuss von Pinto zurückgekommen und hatten danach noch weitere Chancen. In der 90. Minute sehen wir in der Rückwärtsbewegung schlecht aus. Wenn ein Spieler so nah am Torwart ist, sieht das zwar unglücklich aus, aber ich mache Ron keinen Vorwurf. Es ist bedauerlich, dass wir das Spiel nicht gewinnen konnten, wir wären mit sieben Punkten an der Tabellenspitze gewesen. Jetzt ist das eingetreten, was wir vermeiden wollten. Es bleibt sehr eng in der Gruppe, wahrscheinlich bis zum letzten Spieltag. Wir hätten den Sieg heute verdient gehabt. Man muss gerade international über 90 Minuten seine Linie durchziehen, das haben wir nicht geschafft.
Wir müssen die Situation beim ersten Tor nochmal genau betrachten. Ron wurde eng bedrängt, auch von den eigenen Spielern, da ist es schwierig, sich im Gewühl durchzusetzen und die Armlänge Vorsprung zu haben. Es sind intensive, aber auch spannende Wochen - Und Wochen der Entscheidung. International sind wir weiter voll dabei und noch ungeschlagen. Wir wollen in der Bundesliga unsere Serie halten und zu Hause weiter ungeschlagen bleiben."

96-Stürmer Jan Schlaudraff: "Das 2:2 kurz vor Schluss ist eine große Enttäuschung. Der Gegner war vorher mausetot und kommt so wieder ins Spiel. Am Ende haben wir uns dumm angestellt. Wir hatten das in den vergangenen Wochen öfters, dass eine Halbzeit gut war und die andere schlecht. Heute war es ähnlich, wir hatten gute 35 Minuten und haben danach das Spiel aus der Hand gegeben. Wir müssen über 90 Minuten Vollgas geben und uns nicht auf einer Führung ausruhen. Die erste halbe Stunde hatten wir alles im Griff, daran müssen wir anknüpfen."

Linksverteidiger Christian Schulz: "Wir haben die erste Halbzeit sehr gut gespielt und einige Torchancen gehabt. In der zweiten Halbzeit waren wir zu wenig offensiv und haben zu sehr auf Konter gespielt. Es ist sehr ärgerlich, in der 89. Minute den sicher geglaubten Sieg noch aus den Händen zu geben. Wir hätten mit dem Sieg "Big Points" landen können. Ron hat schon so viele super Spiele gemacht und eine super Entwicklung hingelegt. Fehler passieren jedem Spieler, als Torwart ist das natürlich immer bitter. Ich habe selten jemand in dem Alter gesehen, der als Torwart so ruhig und sicher ist. Bayern am Sonntag wird für uns das leichteste Spiel, sie sind der klare Favorit. Klar ärgert man sich über das Unentschieden, aber das muss abgehakt werden. Wenn die Bayern kommen, steht die ganze Stadt Kopf. Das ist für alle die Gelegenheit, sich zu beweisen, denn im Prinzip kommt da ja die Deutsche Nationalmannschaft."

Mittelfeldspieler des FC Kopenhagen Claudemir: "Ich habe den Gegenspieler vor dem ersten Tor nicht gesehen. Das war mein Fehler."

Torschütze César Santin: Durch das Unentschieden sind wir wieder im Rennen. Wir haben noch drei Spiele, davon zwei zu Hause. Die Chancen stehen wieder gut in die nächste Runde einzuziehen. Ich habe beim Zuschauen gesehen, dass es schwierig wird. Hannover hat kompakt gestanden. Wir mussten schnell spielen, um eine Chance zu bekommen, so wie wir es beim Tor gemacht haben. Das war ein sehr wichtiger Treffer in der letzten Minute. Heute war es etwas glücklich, an der Verteidigung noch vorbei zu kommen."

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Glückwunsch zu diesem tollen Sieg gestern hand017



Gab leider aber vor dem Spiel sehr unschöne Szenen. Die Polizei hatte den Verdacht, dass Hannoversche Ultras Pyrotechnik mit ins Stadion gebracht hätten. Diese sollten angeblich zwischen den Fahnen und Bannern an deren Standort versteckt worden sein.

Als Maßnahme und zum Schutz anderer Personen und für die allgemeine Sicherheit stürmte die Polizei also den Bereich der Ultras. Diese wollten sich das natürlich nicht gefallen lassen, zu Tätlichkeiten gegenüber von Beamten kam es fast garnicht. Die Polizei versprüchte Pfefferspray und versuchte somit die dort stehenden Fans zu verscheuchen, dabei wäre ein Fan sogar fast in den Unterrang gestürzt und konnte gerade noch so festgehalten werden. (Die betroffenen Ultras stehen im Oberrang auf den ersten paar Reihen)

Ergebnis dieser Maßnahme: 27 Verletzte, darunter ein 11-jähriges Kind, mehrere Menschen mussten in Krankenhäuser eingeliefert werden, verletzte Polizisten gab es keine und Pyrotechnik wurde nach ausführlicher Durchsuchung der Materialien natürlich nicht gefunden.

Interessanteres Detail dieser ganzen Pyrotechnik-Geschichte.

In der laufenden Saison gab es in den Bundesligastadien keinen Verletzten durch den Einsatz von Pyrotechnik und dabei wird doch recht häufig gezündet.

Die Polizei hat es mit einer Gegenmaßnahme zum Schutz anderer Personen gleich mal auf 27 gebracht, Respekt.... doh

Habe diesen Vorfall von einemvertrauenswürdigem Kumpel erfahren, der gestern vor Ort war und das Geschehen von einigen Reihen weiter oben beobachtet hat. Die regionale Presse hat zu dem Vorfall auch schon berichtet.




Glückwunsch nochmal zum Sieg, ich freu mich auf Kopenhagen laugh hand017


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Original geschrieben von: toubi
Glückwunsch zu diesem tollen Sieg gestern hand017

Interessanteres Detail dieser ganzen Pyrotechnik-Geschichte.

In der laufenden Saison gab es in den Bundesligastadien keinen Verletzten durch den Einsatz von Pyrotechnik und dabei wird doch recht häufig gezündet.

Die Polizei hat es mit einer Gegenmaßnahme zum Schutz anderer Personen gleich mal auf 27 gebracht, Respekt.... doh

Habe diesen Vorfall von einemvertrauenswürdigem Kumpel erfahren, der gestern vor Ort war und das Geschehen von einigen Reihen weiter oben beobachtet hat. Die regionale Presse hat zu dem Vorfall auch schon berichtet.

Glückwunsch nochmal zum Sieg, ich freu mich auf Kopenhagen laugh hand017


War sehr geil gestern, leider fehlten in der Kurve einige,
den die unteren Reihen haben komplett das Stadion verlassen.

Verstehe die Ochsen nicht, warum machen die keine Kontrollen vor den Blöcken ???
Naja, so ist das in Deutschland !!!

Bist du in Kopenhagen ?
Wird sicher sehr geil, das Stadion halb "ROT" !

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Jep ist leider nicht das erste Mal, dass die Polizei seeehr undurchdacht agiert... Im Stadion auf kleinen Raum, dazu noch im Oberrang, einer wär ja fast wie schon erwähnt runtergestürzt...


Jep, fahren zu viert nach Kopenhagen... smile


Gab etwas Ärger mit den Karten, ca. 2000 Leute wie wir auch hatten ja über Kopenhagen bestellt, die haben ma alle Bestellungen aus Deutschland annulliert, jetzt ham die Vereine sich darauf geeinigt einen zusätzlichen Block einzurichten und die Karten werden über 96 verkauft.

Werden uns da schön den Tag über die Stadt angucken und dann das Spiel gucken... smile


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2:1 - 96 stoppt die Bayern

Was für ein Nervenkrimi! Hannover 96 schlägt den FC Bayern München nach einer großartigen Leistung mit 2:1 (1:0) und wiederholt damit die Überraschung der Vorsaison.


Geburtstagskind "Moa" Abdellaoue brachte die Roten per Foulelfmeter in Front (23.), Christian Pander erhöhte mit einem abgefälschten Fernschuss auf 2:0 (53.). Der Anschlusstreffer Alabas (83.) kam zu spät für den Rekordmeister, der zudem früh einen Platzverweis für Boateng hinnehmen musste (29.). Steven Cherundolo sah die Ampelkarte (63.).

Heiß, heißer – 96 gegen Bayern! Die Partie der Roten gegen den Rekordmeister und derzeitigen Tabellenführer sorgte am zehnten Spieltag für Feuer unterm Dach. Nicht nur die Akteure auf dem Rasen sorgten für ein packenes Duell, sondern auch ein Leichtmetall namens Aluminium hatte während der 90 Minuten einen großen Anteil an der das Fußballherz erwärmenden Begegnung.

Slomka setzt auf "Doppel-Sechs"
Drei Tage nach dem Spiel in der Europa League gegen den FC Kopenhagen setzte Miirko Slomka auf Altbewährtes in der Aufstellung. Für Didier Ya Konan fand sich Manuel Schmiedebach unter den ersten Elf wieder - der 96-Coach zog einen seiner beiden "Sechser" dem Einsatz eines zuletzt dritten Stürmers vor. Bei den Gästen aus München gab es zwei Änderungen. Luis Gustavo rückte für Tymoshchuk, Jerome Boateng für van Buyten in die Startelf.

Geburtstagskind "Moa" erzielt das 1:0
Den Sieg aus der vergangenen Saison noch im Hinterkopf warteten 49 000 Zuschauer gebannt auf das, was in den bevorstehenden beiden Halbzeiten auf sie zukommen sollte. Und das war einiges. Bereits ab Anpfiff von Schiedsrichter Manuel Gräfe wurde den Fans auf den Rängen schnell klar, wolang der Weg zum Sieg an diesem Tag führte: unaufhaltsam nach vorn – und zwar auf beiden Seiten. Die Gastgeber schlugen den Pfad als Erste ein. Ein Pass von Pinto auf Pander lenkte die Bayern-Verteidiger zur Ecke. Schulz köpfte das Spielgerät allerdings ungefährlich übers Tor (6.). Doch auch der Rekordmeister ließ sich nicht lange bitten, lauerte im Mittelfeld auf Fehlpässe der 96er und tauchte im Anschluss mit den abgefangenen Bällen ab und an vor 96-Torwart Zieler auf. Dann die erste dicke Chance durch Abdellaoue. Nach einem Traumpass von Pander sprintete der Norweger in der Mitte der Bayern-Abwehr davon und fand sich allein vor Nationalkeeper Neuer vor. Das Geburtstagskind des heutigen Tages hatte sein Zielwasser wohl noch nicht verdaut, denn der 26-Jährige verzog und traf nur das Aluminium (11.). Dem Leichtmetall sollte an diesem Abend noch eine besondere Rolle zukommen. Eine Glanzparade Zielers rettete kurz darauf den Rückstand seiner Mannschaft – Ribery passte scharf auf die bayrische Tormaschine Gomez, der das 1:0 für seine Farben vorm Kopf hatte. Doch der hannoversche Torwächter stahl ihm diesen Glücksmoment und lenkte den Ball über die Latte (13.). Durchatmen hieß es dann für alle 96-Fans, als sich Kroos das Leder schnappte und hinter der Mittellinie eine Sololauf startete, den er mit einem satten Schuss an das Quergebälk von Zielers Kasten beendete (20.) – erneut war das Aluminium ins Rampenlicht gerückt. Unerwartet, aber nicht undankbar, nahmen die Roten kurz darauf ein Präsent des Bayern-Defensivmannes Lahms an, der Cherundolo unsachgemäß im Strafraum von den Beinen holte - Schiedsrichter Gräfe entschied sofort auf Elfmeter. Passend zum Ehrentag vollstreckte Abdellaoue und bescherte sich womöglich das schönste Geschenk (23.). Das Tor erhitzte die fröstelnden 96-Gemüter auf den Rängen, doch es sollte noch ein paar Grad wärmer werden. Nach einem Foul von Rafinha an Pinto kurz hinter der Mittellinie explodierte die Stimmung auf dem Platz. Während Pinto an der Seitenlinie von den Physiotherapeuten behandelt wurde, entwickelte sich neben ihm ein Handgemenge zwischen mehreren Spielern, die anschließend in einer Rudelbildung endete (27.) Die wüste Schubserei mündete in einer roten Karte für Boateng, der Schulz unsanft zu nah gekommen war. "Schulle" kassierte auch noch einen Karton, allerdings nur den gelben.


Ein Dank in den Himmel: Geburtstagskind "Moa" Abdellaoue zeigte sich nervenstark

Bayern macht Druck
Nachdem sich die erhitzen Gemüter beruhigt hatten und die Gäste nun zu zehnt das Spiel fortsetzten, versuchte es der am heutigen stark spielende Pander mit einem strammen, aber erfolglosen Schuss (31.). Mit gestärktem Selbstvertrauen setzten die Roten den Kampf um die Punkte fort. Schmiedebach auf Stindl, dessen Querpass allerdings in Neuers großen Händen (36.) landete. Brenzlig wurde es dann noch einmal kurz vor Schluss. Badstuber schickte Müller lang auf rechts, der passte haargenau auf Gomez, der die Kugel im 96-Strafraum nicht optimal erwischte und in den klaren Abendhimmel drosch (38.). Wirkungslos blieb auch Kroos´ Freistoss aus 20 Metern von halb rechts, den Pinto klärte (40.). Die ersehnte 2:0-Führung hatte dann Stindl auf dem Fuß - sein Teamkollege "Moa" hatte Bayern-Jüngling Badstuber zuvor schwindelig gespielt – doch der Mittelfeldspieler semmelte die Kunststoffkugel über aus wenigen Metern über Neuers Kasten (44.). Kurz vor Ende der ersten Hälfte gab es auf dem Rasen noch einen Abstecher in eine andere Sportart. Nicht auf der Platte, aber im 96-Strafraum sahen die Mifiebernden ein Ping-Pong-Duell zwischen beiden Teams – am Ende ging es ohne nennenswertes Ergebnis mit der 1:0-Führung der Gastgeber in die Kabinen.

Pander sorgt für das 2:0
Auch mit zehn Mann blieben die Bayern unberechenbar. Gomez allein gegen Zieler, der glänzend parierte (46.). Im Gegenzug brachte Pander die Kugel scharf vor den Bayern-Kasten, doch Neuer war eine Handbreit schneller am Ball als "Moa" (47.). Auf der anderen Seite bewies der 96-Torhüter, warum er in den Kader der Nationalmannschaft berufen wurde. Kopenhagen längst abgehakt, vollbrachte er zwei Heldentaten und hielt die Führung fest. Und es sollte noch besser kommen. Der nimmermüde Pander kreuzte am Bayern-Strafraum auf und bewies erneut seine Schussstärke – zum Nachsehen von Neuer. Von Gustavos Fuß schlug der Ball eine kuriose Bahn ein und sprang unaufhaltsam ins Tor des Bayern-Keepers, dem nur der Blick zurück blieb - 2:0 (50.). Zwischendurch prüfte Schweinsteiger noch die Festigkeit von Zielers Außennetz. Dann ein erneuter Auftritt des Leichtmetalls an diesem Abend. Nachdem sich Cherundolo wieselflink auf rechts gegen Lahm durchgesetzt, den Ball auf den Fünfer zurückgelegt hatte, war es Stindl, der die Kugel an den rechten Pfosten setzte (52.). Fleißig wie die Bienen erarbeiten sich die Roten auch weitere gute Chancen - es summte ordentlich vorm Kasten des aktuellen Nationalkeepers. Doch Vorsicht! Nach dem Last-Minute-Ausgleichstreffer am Donnerstagabend gegen Kopenhagen taten die 96er gut daran, den Gegner nicht zu unterschätzen.


Christian Pander zeigte eine starke Partie und steuerte einen Treffer bei

Cherundolo sieht Gelb-Rot
Spielermäßig ausgeglichen gestaltete sich dann das Spiel ab der 63. Minute. Nach einem Foul an Ribery sah Cherundolo die gelb-rote Karte und ging vorzeitig duschen. Lahm setzte derweilen noch einmal Zieler in Szene (67.), doch auch ein 18-Meter-Freistoß von Kroos brachte den hannoverschen Keeper nicht aus der Ruhe (69.). Nur eine Minute später prüfte Gustavo nicht nur Zielers Fähigkeiten, sondern Kroos nach einer Ecke auch die Höhe der AWD-Arena. Im Minutentakt ging es munter weiter. Stindl auf "Moa", der am Elfmeterpunkt am Leder vorbeirutschte (71.), auf der Gegenseite verteidigten die 96er ihre Führung in Gemeinschaftsarbeit, nachdem Müller bedrohlich vorm Heimtorwart aufkreuzte (73.). Es war wieder der bärenstarke Pander, der einen 25-Meter-Freistoss über die Querlatte hämmerte (80.). Und dann passiert es doch. Der eingewechselte Alaba zog an Chahed vorbei und brachte das Leder trocken im hannoverschen Netz unter (84.) – nur noch 2:1. Der zwischenzeitlich für Abdellaoue gekommene Ya Konan versuchte nach einem Pass von Stindl ein Solo, blieb aber in der Defensive der Gäste hängen (85.). Eine Riesenchance vereitelte dann das Duo Zieler/Aluminium, das gegen Schweinsteiger rettete (88.). Vier Minuten lang sollte das 96-Herz noch einmal erhöhte Taktzahl durchstehen müssen, denn: Erst vertendelte Neuer vorm eigenen Strafraum den Ball, Rausch zog einfach aus der Ferne ab, verfehlte jedoch den leeren Kasten. Dann noch einmal Luft anhalten. Kroos fand sich bei Meter 20 zum Freistoss ein, der Münchener zeigte allerdings Nerven und verzog das Leder.

Dreier bliebt daheim
Und dann war es vollbracht! Nach einem unglaublich, mit purer Spannung gespicktem Spiel behielten die Roten den Dreier daheim und besiegten den derzeitigen Tabellenführer erneut zuhause. Fußball at it´s best – diese Aussage trifft wohl an jenem zehnten Spieltag der Saison 2011/12 auf das heutige Match zu. Ein Wehmutstropfen hat der Sieg allerdings: Cherundolo und Pinto werden aufgrund ihrer Karten beim nächsten Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach fehlen.
nr

STATISTIK

Hannover 96: Zieler - Cherundolo, Haggui, Pogatetz, C. Schulz (46. Rausch) - Schmiedebach, Pinto, Stindl, Pander - Abdellaoue (79. Ya Konan), Schlaudraff (71. Chahed)

FC Bayern München: Neuer - Rafinha (68. Alaba), Boateng, Badstuber (87. Petersen), Lahm - Gustavo, Schweinsteiger - Müller, Kroos, Ribery - Gomez (84. Olic)

Tore: 1:0 Abdellaoue (23.), 2:0 Pander (50.), 2:1 Alaba (82.)

Gelbe Karten: Pinto, Schulz, Schmiedebach, Zieler / Ribéry

Besondere Vorkomnisse: Cherundolo (63. gelb-rot), Boateng (30. rot)

Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)

Zuschauer: 49.000

Fotos: deisterpics

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Stimmen zum Spiel

FC Bayern-Präsident Uli Hoeneß: "Pinto ist ein großer Schauspieler, er gehört nach Hollywood zur Oscarverleihung. Er wurde gar nicht gefoult, stattdessen überschlägt er sich vier Mal, liegt lange am Boden und nach ein paar Minuten rennt er wieder wie ein Wiesel über den Platz. Wie der heute Nacht schlafen kann, möchte ich mal wissen. Das ist eine Schande. Er hat das ganze Spiel durcheinander gebracht."

FC Bayern-Coach Jupp Heynckes: "In der Endphase hätten wir die Partie fast noch gedreht. Bastian Schweinsteiger hatte zum Schluss noch eine großartige Torchance, in der Zieler den Ball an den Pfosten lenken konnte. Auch Gustavo und Alaba haben noch gute Möglichkeiten. Trotzdem muss man die Leistung der 96er achten. Es ist eine gut zusammengestellte und strukturiert Mannschaft. Sie sind körperlich auf der Höhe, deswegen hat es hier jede Mannschaft schwer. Ich hätte sowohl Schulz als auch Boateng eine gelbe Karte gegeben, aber nicht mehr. Die Schiris hatten ein sehr schwieriges Spiel zu pfeifen. Ich würde dennoch niemals an der Stelle die rote Karte ziehen. Emotionen sind allerdings das Salz in der Suppe beim Fußball. Ich war heute mit der Leistung meiner Mannschaft mehr zufrieden als bei manch bisherigem Sieg, wo wir 4:0 oder 5:0 gewonnen haben. Diese Niederlage wirft uns nicht um."

96-Coach Mirko Slomka: "Es war eine leidenschaftliche Partie mit vielen emotionalen Elementen und auch vielen aggressiven Zweikämpfen. Um gegen Bayern bestehen zu können, muss man sehr laufstark sein und eine Strategie haben, die das weltklasse Kurzpassspiel der Bayern unterbindet. Wir haben es heute geschafft und die Bayern dadurch nicht ins Spiel kommen lassen! Die Situation um die rote Karte hat sehr lange gedauert. Ich hätte an der Stelle des Schiedsrichters gar keine Karte verteilt und das Spiel weiter laufen lassen. Die 30 Minuten Überzahl haben wir leider nicht so gut ausgenutzt wie wir es uns gewünscht hätten. Brisant wurde es, als wir durch Cherundolos gelb-rote Karte ebenfalls nur noch zu zehnt waren. Wir haben alles dran gesetzt, die Null zu halten. Insbesondere Ron-Robert Zieler gilt heute das Lob. Er hat weltklasse pariert. Gerade nach der Kritik zum letzten Spiel hat er nun gezeigt, dass er damit umgehen kann und die passende Antwort gefunden. Auch die Fans haben uns heute super unterstützt."

Bayern Kapitän Philipp Lahm: "Den Elfer kann man pfeifen, ob er gepfiffen werden muss, ist eine andere Frage."

96-Verteidiger Christian Schulz: "Die Bayernspieler Toni Kroos und Jerome Boateng haben sich über den am Boden liegenden Pinto gebückt und ihn beschimpft. Das ist eine absolute Unsitte. Ich bin nur dahin gegangen, um dazwischen zu gehen, Platz zu machen für die Ärzte und Ruhe reinzubringen. Da hat sich Boateng wohl provoziert gefühlt. Ich habe ihn ein bisschen weggeschoben und er hat dann heftiger reagiert und zu einem heftigen Stoß ausgeholt. Ich denke, dass eine rote Karte da durchaus berechtigt ist. Ich musste ausgewechselt werden, weil ich sonst bei der nächsten kleineren Aktion vom Platz geflogen wäre."

Bayern-Keeper Manuel Neuer: "Ich war zu weit weg, um die Situation mit der Rangelei zu beurteilen. Eins weiß ich auf jeden Fall: Die Schiedsrichter haben nicht den Überblick bewahrt. Wir haben heute sicherlich auch Pech gehabt, wir hatten gute Chancen und hätten in Führung gehen können. Dann gab es aber erst den Elfer gegen uns und dann bekommen wir in der zweiten Hälfte auch noch das 2:0. Mit der roten Karte und mit zehn Mann gegen Hannover auswärts ist es dann schwierig, das Spiel noch zu kippen. Die Tore waren für mich blöd. Das ist ärgerlich, aber es gehört zum Fußball dazu und das weiß ich."

Rotsünder Jerome Boateng: "Ich hab zu Pinto gesagt, dass er sich nicht so anstellen soll, weil es nicht so schlimm war, wie er es dargestellt hat. Es war eine schauspielerische Glanzleistung und so was ist unsportlich. Schulz hat mich und Kroos zuerst weggestoßen, daraufhin hab ich zurückgeschubst. Ich weiß nicht, warum ich dann Rot bekomme und Schulz nur Gelb. Die rote Karte war sicherlich mit einer der Knackpunkte in der Partie. Ich ärger mich sehr über diese Niederlage, denn verdient war sie nicht. Auch mit zehn Mann haben wir uns gute Torchancen erarbeitet."

96-Torwart Ron-Robert Zieler: "Jeder Sieg ist schön, auch gegen München. Die Bayern sind die beste Mannschaft in Deutschland. So eine Leistung wie heute tut immer gut. Ich weiß, was ich kann und ich wollte an meine Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen. Fehler passieren, aber die muss man abhaken. Am Donnerstag gegen Kopenhagen haben wir zwei Punkte liegen lassen, dafür heute drei gewonnen. Die Fans waren überragend, das war eine tolle Atmosphäre. Die Sprechchöre zur Nummer Eins habe ich gehört und sie ehren mich, aber man muss das natürlich auch richtig einordnen. Das heute war eine Topleistung von uns!"

FCB-Stürmer Mario Gomez: "Man muss sehen, wie die rote Karte entstanden ist. Ich finde, für Schauspielern sollte es auch Rot geben. Wir hatten im Spiel Riesenchancen, haben die aber nicht genutzt. Der Torwart von Hannover 96 hat super gehalten, in drei Szenen alleine gegen mich. Es sollte mit einem Tor für mich einfach nicht sein. Wir wollten das Spiel gewinnen und hätten das auch in Unterzahl schaffen können. Es gab einige Aktionen, in denen mir das Glück gefehlt hat. Als ich ausgewechselt wurde, haben wir gehofft, dass Ivica Olic vielleicht noch ein Tor gelingt."

Bayerns Mittelfeldspieler Bastian Schweinsteiger: "Ich weiß nicht, ob Rafinha Pinto vor der Rudelbildung überhaupt berührt hat. Ich mag Schauspieler nicht. Jerome darf das dennoch nicht passieren. Christian Schulz und andere Spieler waren in der Szene auch nicht unbeteiligt, das gehörte sich nicht. Ich hätte als Schiedsrichter allen Gelb gegeben. Hannovers Tore sind zum Teil durch Glück entstanden, wenngleich uns der Elfmeter nicht passieren darf. Wir haben alles versucht, aber unsere Chancen nicht genutzt. Die Niederlage ärgert uns, das sind Punktverluste, die wehtun. Ich glaube, wenn wir zu elft weiterspielen, gewinnen wir die Partie."

Geburtstagskind und Torschütze zum 1:0 Moa Abdellaoue: "Das ist ein großartiger Geburtstag! Die drei Punkte und mein Tor sind die schönsten Geschenke überhaupt, es könnte nicht besser sein. Es ist immer schön, Tore zu schießen. Das es heute gegen Bayern war ist schön, aber nicht das entscheidende. Die Atmosphäre und die Fans heute waren fantastisch. Wir wussten, dass wir eine Chance auf drei Punkte haben, wenn wir guten Fußball spielen. Die Gegner waren wirklich stark, aber die Unterstützung von den Rängen hat uns sehr geholfen. Der mögliche Rekord von Manuel Neuer hat uns nicht gestört, wir mussten treffen. Wir wussten, dass wir unsere Chancen erhalten würden und auch Möglichkeiten, Tore zu schießen. Ron-Robert ist sehr wichtig für uns und ein herausragender Spieler. Heute Abend werde ich mich noch mit einigen Freunden treffen und den Geburtstag langsam ausklingen lassen."

Hannovers Angreifer Jan Schlaudraff: "Siege gegen Bayern München bringen auch nur drei Punkte. Aber im Vorfeld kann man damit natürlich nicht rechnen. Bayern ist eine sehr gute Mannschaft, aber wir haben gezeigt, dass wir auch eine gute Mannschaft sind. Wir haben defensiv gut gearbeitet und gut gekontert. Nach "Stevies" Platzverweis hatten wir beim Zehn-gegen-Zehn allerdings Probleme. Der Sieg ist etwas glücklich, aber nicht unverdient. Wir wollten zu Hause ein gutes Bild abgeben und mit unserer Leistung zur Stimmung auf den Rängen beitragen. Manuel Gräfe ist einer der besten Schiedsrichter Deutschlands. Ich habe die Szenen bei der Rudelbildung noch nicht gesehen und kann dazu noch nichts sagen. Der Elfmeter war okay, Lahm hakt gegen Cherundolo ein. Wir wollten den Bayern Paroli bieten, das ist uns gelungen. Ron-Robert Zieler ist ein herausragender Torwart, das hat er heute gezeigt!"

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Original geschrieben von: toubi

Jep, fahren zu viert nach Kopenhagen... smile

Gab etwas Ärger mit den Karten, ca. 2000 Leute wie wir auch hatten ja über Kopenhagen bestellt, die haben ma alle Bestellungen aus Deutschland annulliert, jetzt ham die Vereine sich darauf geeinigt einen zusätzlichen Block einzurichten und die Karten werden über 96 verkauft.

Werden uns da schön den Tag über die Stadt angucken und dann das Spiel gucken... smile


Wir haben auch bei Bill.... bestellt, aber Oberrang,
der ja fast in unserer Hand ist,
da haben sie nicht anulliert, halt Unterrang und sowas.

Glaube ihr werdet auch Karten im Oberrang kriegen.

Wir fahren mit 50 Mann Bus, mit Nachbardorf zusammen.

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daumenhoch


Schaun wir mal, Hauptsache wir ham die Karten hehe...

Hätten wir gewusst, dass unsere Karten zum FCK-Bereich gehören hätten wir natürlich dort nicht bestellt, das stand aber auch nirgends. Erst nachdem die Stornierungen bekannt gegeben wurden stand dann bei der Platzauswahl keine Gästefans....

Aber an sich ein Unding die einfach so zu stornieren, ist immerhin ein gültig geschlossener Vertrag, sowie die Daten der Besteller überall herauszugeben...

Naja, wat solls...


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Das irgendeine Reaktion auf die Vorfälle vom Bayernspiel kommen musste war ja klar.... obs man wirklich so ausdrücken muss, wie man es letztendlich gemacht hat sei mal dahingestellt, aber man kann den Ärger und die Wut auf die Polizei auf jeden Fall nachvollziehen.




In Hannover hissten die 96-Anhänger ein 30 Meter langes Transparent mit der Aufschrift: "F***t euch Bullenschweine".

https://www.sport1.ch/sport1ch/generated/article/tnt_fussball/2011/10/26/17555000000.html


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Die ganze Aktion war irgendie über, warum stürmen die überhaupt den Block ?

Man hätte die ganze Sache auch vorm Block machen können und alle durchsuchen, anstatt erst alle in den Block lassen und dann mit Tränengas rumzusauen.
War doch klar, das es da ärger gibt.

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Die große Ernüchterung

Hannover unterliegt Mainz 0:1 (0:1, 0:0) nach Verlängerung - Didier Ya Konan vergab in allerletzter Sekunde noch einen Strafstoß - damit war das Ausscheiden der Roten in der 2. Runde des DFB-Pokals besiegelt.


Aus der Traum! Nur drei Tage nach dem Triumph über Bayern München ist die Mannschaft von Hannover 96 wieder auf dem harten Boden der Tatsachen angekommen. In der zweiten Runde des DFB-Pokals unterlagen die Roten durch ein Tor von Andreas Ivanschitz (94.) vor 30.100 Zuschauern in der heimischen AWD-Arena dem 1. FSV Mainz 05 mit 0:1 (0:0, 0:0, 0:1) nach Verlängerung. Tragische Figur war Didier Ya Konan, der in letzter Sekunde mit einem Elfmeter am Mainzer Keeper Christian Wetklo scheiterte.

96 auf einer Position verändert - Mainz rotiert
96-Coach Mirko Slomka veränderte sein Team gegenüber dem 2:1-Erfolg über Bayern München nur auf einer Position. Im linken Mittelfeld begann Konstantin Rausch, Christian Pander besetzte die Linksverteidigerposition in der Viererkette, während Christian Schulz zunächst auf der Bank Platz nahm. Der Mainzer Trainer Thomas Tuchelt mischte seine Mannschaft im Vergleich zum 0:0 bei Hertha BSC dagegen kräftig durch. Im Tor stand Christian Wetklo, zudem rotierten Anthony Ujah, Eric-Maxim Choupo-Moting und Yunus Malli in die Mannschaft.

Besserer Start für Mainz
Dennoch erwischten die Gäste zunächst den besseren Start und erarbeiteten sich die größeren Spielanteile. Auch die erste nennenswerte Torchance ging auf das Konto der 05er. Choupo-Moting vernaschte an der rechten Strafraumkante Emanuel Pogatetz, passte präzise auf Malli, der es mit einem Schuss in die kurze Ecke versuchte. 96-Keeper Ron-Robert Zieler tauchte aber schnell genug ab und konnte die Situation bereinigen (8.). Die erste Gefahr für das Mainzer Gehäuse brachte ein Freistoß Christian Panders, der es nach Foul an "Moa" Abdellaoue aus rund 30 Metern direkt probierte, jedoch knapp über das Tor zielte (11.).


Kampf um den Ball: Emanuel Pogatetz (rechts) und Eric-Maxim Choupo-Moting lieferten sich etliche Zweikämpfe.

Viel Stückwerk in Halbzeit Eins
Chancen blieben in den kommenden Minuten Mangelware. Beide Teams verhedderten sich immer wieder im Spielaufbau, Gefahr vor den jeweiligen Toren entstand so keine. Erst als der Mainzer Angreifer Anthony Ujah an Cherundolo vorbei in den Strafraum eindrang und im Duell mit Zieler zu Fall kam, herrschte kurz Aufregung (22.). Schiedsrichter Dr. Felix Brych zeigte aber sofort "Weiterspielen" an. Im Gegenzug hätte Lars Stindl beinah für die Führung der Hausherren gesorgt, nach einer Ecke probierte er es per Volleyabnahme, Wetklo war genauso auf dem Posten wie Sekunden später, als der aufgerückte 96-Verteidiger Karim Haggui mit einem Kopfball scheiterte (23.). Einem Torerfolg am Nächsten kam nur eine Minute später der 05er Marco Caligiuri - von Pander viel zu einfach laufen gelassen - sein Schlenzer ging nur Zentimeter am langen Eck vorbei. Das sollte es dann allerdings mit brenzligen Situationen bis zum Pausenpfiff gewesen sein. Beide Teams ließen den letzten Willen und Zug zum Tor vermissen, auch die Genauigkeit in den Abspielen stimmte nicht. Etliche Fehlpässe prägten das Bild, folgerichtig ging es mit einem 0:0 in die Pause.

Gute Phase nach der Pause
Nach dem Wechsel nahm die Begegnung kurzfristig an Fahrt auf. Während Ujah auf Seiten der 05er zwar an Haggui, nicht aber an Zieler vorbei kam (47.), vergab für die Roten der zur Pause eingewechselte Moritz Stoppelkamp. Nach einer schönen Kombination über Jan Schlaudraff und Abdellaoue kam "Stoppel" 15 Meter vor dem Mainzer Tor frei an den Ball, seinem platzierten Schuss fehlte jedoch die Geschwindigkeit, so dass Wetklo rechtzeitig im bedrohten Eck zugreifen konnte (50.). Nicht eingreifen brauchte der Torwächter der Rheinland-Pfälzer fünf Minuten später, als sich eine Flanke von Cherundolo Richtung langes Eck verirrte und am Winkel vorbeistrich.

Bis zum Abpfiff torlos
In der 57. Minute war das Tor der Roten plötzlich in großer Gefahr. Ujah spielte an der Strafraumkante Choupo-Moting frei. Zieler stürzte aus seinem Kasten, bekam den Ball zwar nicht richtig zu fassen, es reichte allerdings, um den 05-Angreifer entscheidend zu irritieren. Mit vereinten Kräften wurde die Szene im Anschluss geklärt. Zweimal stand in der Folge wieder Gäste-Torwart Wetklo im Mittelpunkt. Erst klärte er gegen Abdellaoue (58.), dann war er gegen Stindl zur Stelle, der nach einer zu kurz abgewehrten Pander-Freistoßflanke zum Schuss kam. Das sollte es jedoch für lange Zeit mit Torraumszenen gewesen sein. Bis zum Schlusspfiff dominierten wieder Fehlpässe und technische Unzulänglichkeiten das Geschehen. Einzig Christian Pander sorgte mit einem Volley-Knaller aus 35 Metern auf die Lattenoberkante für Aufregung (70.). Herausgespielt war diese Chance nicht, sondern wie vieles in der Partie dem Zufall geschuldet. Das 0:0 entsprach dem Spielverlauf, auch ein Pinto-Freistoß in die Arme von Wetklo verhinderte die Verlängerung nicht (87.).

Ivanschitz bringt Mainz in Führung
Von den folgenden 30 Minuten Zugabe waren gerade einmal drei vergangen, als plötzlich die Gäste jubelten. Der Rechtsverteidiger Zdenek Pospech flankte, am langen Pfosten wartete der eingewechselte Andreas Ivanschitz mutterseelenallein und hatte keine Mühe, den Ball an Zieler vorbei im Tor unterzubringen. Waren die Angriffsbemühungen der 96er zuvor schon wenig zielstrebig, so verloren die Roten nach dem Rückstand völlig ihre Linie. Es war kaum ein Aufbäumen zu spüren, dem Spielaufbau fehlte jegliche Kreativität, immer wieder wurden die lang nach vorne geschlagenen Bälle von der Mainzer Verteidigung geklärt. Und doch sollte die Partie noch einen letzten Knalleffekt parat halten.


Die große Chance zum Ausgleich: Didier Ya Konan tritt in der 120. Minute zum Elfmeter an.

Die große Chance zum 1:1 - Elfmeter in der 120. Minute
Schon in der Nachspielzeit der Verlängerung, bei der letzten verzweifelten Flanke, verlängerte Stindl im Sechzehner per Kopf an den Fünfmeterraum. Nach dem Kopfball wurde er vom Rechtsverteidiger der Mainzer Malik Fathi hart umgerempelt. Dr. Brych entschied zu Recht auf Strafstoß. Sollten sich die Roten mit der letzten Aktion der Begegnung doch noch in das nicht mehr für möglich gehaltene Elfmeterschießen retten? Sollte es doch noch ein Happy End geben? Didier Ya Konan schnappte sich die Kugel, nahm Anlauf… und scheiterte mit einem halbhohen Schuss in die Mitte an Wetklo! Nur Sekunden später folgte der Abpfiff, und während die Mainzer den Karnevalsstart um ein paar Tage nach vorn verlegten, blieb auf Seiten der Roten nur Leere und Ernüchterung.

Wieder frühe Enttäuschung im Pokal
Letztlich setzte sich Mainz in einem Spiel zweier Mannschaften, die beide deutlich unter ihren Möglichkeiten blieben, glücklich, aber nicht unverdient durch. Die Roten ließen dagegen eine große Chance zum Weiterkommen fahrlässig liegen. Wie schon in den vergangenen Jahren ist damit der DFB-Pokal für Hannover 96 mit einer frühen Enttäuschung zu Ende gegangen.
rk

STATISTIK:

Hannover 96: Zieler – Cherundolo, Haggui, Pogatetz, Pander – Stindl, Pinto, Schmiedebach (46. Stoppelkamp), Rausch (100. Schulz) – Schlaudraff (69. Ya Konan), Abdellaoue

1. FSV Mainz 05: Wetklo – Pospech, Bungert, Noveski, Fathi – Caligiuri (72. Risse), Kirchhoff, Malli (104. Baumgartlinger), Soto – Choupo-Moting, Ujah (76. Ivanschitz)

Tore: 0:1 Ivanschitz (94.)

Gelbe Karten: Cherundolo, Pinto – Soto, Ivanschitz

Besondere Vorkommnisse: Wetklo hält Foulelfmeter von Ya Konan (120. + 3)

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych

Zuschauer: 30.100

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Stimmen zum Spiel

96-Coach Mirko Slomka: "Entscheidend ist, wie man mit Siegen umgeht und nicht mit Niederlagen. Wir sind zwar in der Bundesliga oben dran, aber das heutige Spiel hat gezeigt, dass wir keine Spitzenmannschaft sind und noch nicht soweit sind. Wir haben heute einiges vermissen lassen. Vor allem sind wir nicht an unserer Grenzen gegangen. Das ist sehr enttäuschend. Für die zweite Halbzeit haben wir nochmal alles neu geordnet. Phasenweise ist es uns gelungen Druck zu machen, allerdings haben uns die Mainzer keine Räume gegeben. Wir hatten wenig Möglichkeiten, uns die Räume zu erarbeiten und in der Verlängerung war dann klar, dass eine Mannschaft vielleicht einen schweren Fehler macht. Wir waren leider einmal nachsichtig und sind in Rückstand geraten. Wir haben dann mit allen Mitteln und Möglichkeiten versucht, auf den Ausgleich zu gehen, der ist aber trotz des Elfmeters in der letzten Minute nicht gelungen. Über die gesamte Spielzeit betrachtet, waren die Mainzer die bessere und präsentere Mannschaft. Wir sind sehr unglücklich, dass wir in diesem Pokalheimspiel ausgeschieden sind. Eigentlich gibt es bei uns zwei Elfmeterschützen, zum einen "Moa" und der Jan Schlaudraff, der war nicht mehr auf dem Platz. "Moa" wurde auch gefoult, lag noch am Boden und hatte ein leichte Verletzung, er war sich nicht sicher. Da hat "Didi" sich den Ball genommen, normalerweise trifft er ja auch."

Mainz 05-Coach Thomas Tuchel: "Wir wollten heute unseren Weg fortsetzen, den wir seit vier bis fünf Wochen zurück gelegt haben, auch wenn uns bisher die Egebnisse fehlen. Das ist uns heute gelungen. Wir haben einen sehr mutigen, kompakten und aggressiven Auftritt hingelegt. Wir waren übers ganze Spiel lauffreudig und sicher im Passspiel. Wir sind mit erhobenem Haupt und hohen Ansprüchen hierher gereist. Ich bin stolz auf die Mannschaft und das, was sie geleistet hat, auch wenn unser Sieg in letzter Sekunde nochmal auf wackeligen Beinen stand. Christian Wetklo hat super gehalten, nicht nur den Elfmeter. Ich hatte schon lange im Vorfeld beschlossen, dass er die DFB-Pokalspiele bekommt. Er ist ein super Torwart und das bin ich ihm schuldig."

96-Stürmer "Moa" Abdellaoue: "Ich wusste zunächst nicht, ober der Schiedsrichter das Foul an mir oder an Stindl gepfiffen hat. Ich lag dann am Boden und war leicht angeschlagen. Ich habe "Didi" angeschaut und er war bereit den Elfer zu schießen. Es ist sehr unglücklich für ihn gelaufen. Schade, dass er nicht getroffen hat. Er muss den verschossenen Elfmeter aber vergessen und weiter nach vorn blicken. Die erste Hälfte haben wir nicht gut genug gespielt, in der zweiten Halbzeit haben wir uns dann gesteigert, da hatten wir auch gute Torchancen, aber wir haben einfach nicht getroffen. Wir sind natürlich jetzt sehr unglücklich. Wir können auf jeden Fall nicht die Häufigkeit der Spiele dafür verantwortlichen machen. Das Problem ist, dass wir kein Tor geschossen haben. Unser Spiel war einfach nicht gut. Wir müssen unser Spiel machen, das hat heut nicht funktioniert. Aber so ist Fußball manchmal. Ich hatte selbst eine gute Chance und hätte treffen müssen, aber manchmal ist alles einfach nicht gut genug."

Mainz-Torschütze Andreas Ivanschitz: "Es war wichtig für uns mit einer positiven Einstellung ins Spiel zu gehen. Wir wollten unbedingt weiterkommen. Das hat man von der ersten Minute an gesehen. Mich freut es unheimlich für die Mannschaft, dass wir eine Runde weiter gekommen sind. Das kann der notwendige Punch gewesen sein. Dieser Glücksmoment, zusammen weiter gekommen zu sein, kann auch fürs Wochenende hilfreich sein. Beim Tor, dachte ich zunächst, dass der Ball zu weit und zu hoch ist, eine typische Bananenflanke, ich hab dann aber einfach spekuliert und bin durchgerannt. Das haben wir die letzten Trainingseinheiten thematisiert, von der Sturmspitze einfach durchzulaufen. Ich hab nicht viele Möglichkeiten gehabt, also hab ich den Ball einfach in die kurze Ecke platziert. Ich bin überglücklich, es war auch ein ganz wichtiges Tor für mich, weil ich einige Chancen ausgelassen habe in den letzten Spielen, die sogar einfacher zu machen waren. Ich denke nicht, dass man in der Situation einen Strafstoß geben muss. Das war überzogen."

Mainzer Elferschreck Christian Wetklo: "Ich hab gar nicht wahrgenommen, dass da was war. Ich denke, dass es kein Elfer war. Ist auch egal. Der Schiri hat ihn gepfiffen. Man kann es nicht ändern. Ich dachte, dass es die letzte Aktion sein wird und wenn ich ich halte, dann pfeift er ab. So war es dann auch, umso schöner für uns alle also. Ich hatte noch in Erinnerung, dass Ya Konan immer recht nah am Torwart vorbei schießt und deshalb bin ich lange stehen geblieben und hab das Bein stehen lassen. Manchmal hat man einfach ein Gefühl. Er hat genau so geschossen, dass ich ihn halten konnte. Es war wieder ein starkes Spiel von uns allen. Das einzige was besser hätte laufen können, wäre das ein oder andere Tor mehr, was wir hätten schießen können. Ich wusste schon drei bis vier Tage vorher, dass ich das Pokalspiel bekomme. "

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11. Spieltag: Borussia Mönchengladbach - Hannover 96

Im Duell der Bayern-Besieger müssen die Roten am Samstag im Borussia-Park in Mönchengladbach antreten. Gelingt nach dem Pokal-Aus eine erneute Trendwende? (ab 15:30 Uhr im LIVETICKER)

Enge Konstellation
Im Borussia-Park geht es am Samstag ab 15:30 Uhr nicht nur um drei Punkte, vor allem geht es darum, in der Tabelle auch weiterhin den Platz im vorderen Bereich zu verteidigen. Die Begegnung kann dabei durchaus als Spitzenspiel gelten, schließlich empfängt der Siebte (Mönchengladbach) den Vierten (Hannover 96). Wie eng es derzeit in der Liga zugeht, zeigt ein Blick auf die aktuelle Konstellation. Die Roten stehen als Viertplatzierte mit 18 Punkten zwar drei Ränge, aber nur einen Punkt vor den Fohlen, die derzeit den siebten Rang belegen. Bei einer Niederlage würde 96 sogar der Sturz bis auf Platz acht drohen, bei einem Sieg wäre dagegen auch der Sprung auf den zweiten Rang möglich.



Nur zusammen sind wir stark: Für eine geschlossene Mannschaftsleistung sind die Roten bekannt - und die hilft bekanntlich auch beim Siegen.



Die beiden Bayern-Besieger im Duell
Zwischen Mönchengladbach und Hannover lassen sich in dieser Saison durchaus einige Parallelen ziehen. So sind die Gladbacher im heimischen Stadion genauso wie 96 noch unbesiegt, neben drei Siegen über Wolfsburg, Kaiserslautern und Nürnberg erreichte die Elf vom Niederrhein gegen Stuttgart und Leverkusen jeweils ein Unentschieden. Die zweite große Gemeinsamkeit zwischen beiden Teams: Sie konnten in dieser Saison als bisher einzige Teams den FC Bayern München besiegen. Hannover schaffte dies am vergangenen Spieltag beim 2:1-Heimerfolg. Noch etwas überraschender war der 1:0-Auswärtstriumph der Gladbacher in der Münchener Allianz-Arena am ersten Spieltag. Der Siegtorschütze Igor de Camargo wird den Borussen am Samstag allerdings nicht zur Verfügung stehen. Der Belgier zog sich eine Knieverletzung zu und fällt längere Zeit aus.

Klassenerhalt in letzter Sekunde
Dass die Elf von Trainer Lucien Favre in dieser Saison überhaupt in der ersten Liga spielt, war bis zur letzten Sekunde der vergangenen Spielzeit fraglich. Erst in der Relegation gegen den VfL Bochum sicherten sich die Gladbacher den Ligaverbleib. Noch im Februar schien der Sturz in die zweite Liga unvermeidlich, mit dem neuverpflichteten Favre als Coach gelang dann aber eine spektakuläre Aufholjagd. An diese Form knüpfen die Fohlen in der neuen Spielzeit an. Stützen der Mannschaft sind mit Torhüter Marc-André ter Stegen und Wirbelwind Marco Reus zwei junge deutsche Spieler, die sich inzwischen im Haifischbecken Bundesliga glänzend zurechtfinden. Auch weitere junge Akteure, etwa Rechtsverteidiger Tony Jantschke oder die beiden Mittelfeldspieler Roman Neustädter und Patrick Herrmann haben den Sprung zur Stammkraft geschafft und belohnen Favre damit für seinen Mut, auf einheimische Talente zu setzen. Eine der entscheidenden Figuren im Spiel der Fohlen ist mit Innenverteidiger Dante ein Brasilianer. Der kopfballstarke Abwehrmann läuft nach einem langen Durchhänger in der vergangenen Hinrunde nun wieder zu gewohnter Form auf. Vor seinem Comeback steht zudem Stürmer Raul Bobadilla.


Ein "Bein" der sicheren Bank in der 96-Innenverteidigung: Emanuel Pogatetz (hier im Duell gegen den Gladbacher de Camargo).

Slomka: Deutliche Steigerung zeigen
Auf Seiten der Roten muss Coach Mirko Slomka auf die beiden gesperrten Sergio Pinto (5. Gelbe) und Steven Cherundolo (Gelb-Rot gegen Bayern) verzichten. Für den 96-Kapitän dürfte Sofian Chahed auf die Position hinten rechts rücken. Als Eins-zu-Eins-Ersatz für "Pinte" bieten sich Lars Stindl oder Altin Lala an, Ya Konan könnte dann wie im Europa League-Spiel gegen Kopenhagen auf der rechten Mittelfeldposition beginnen. Unabhängig vom Personal auf dem Platz hofft Slomka auf eine deutliche Reaktion seiner Mannschaft nach der unbefriedigenden Leistung im Pokal gegen Mainz: "Ich erwarte eine deutliche Steigerung!" Vor allem bei Angriffen über die Außenbahn sieht Slomka Luft nach oben: "Da muss mehr Druck kommen. Wir wollten da mehr Akzente setzen." Dass die Mannschaft nach dem bitteren Pokal-Aus gegen die 05er zu lange mit den Gedanken bei der Niederlage ist, glaubt der Trainer der Roten dagegen nicht. "Natürlich waren wir niedergeschlagen. Aber wir sollten uns damit nicht zu lange beschäftigen, es bringt nichts, nur zurückzublicken", erklärt Slomka. Zurecht! Schließlich kann das Geschehene nicht mehr geändert werden. Das Spiel in Mönchengladbach bietet dagegen die Möglichkeit, die hervorragende Position in der Bundesliga weiter auszubauen, und diese Möglichkeit wollen die Roten nutzen!



So könnten sie spielen:

Borussia Mönchenglabdach: ter Stegen - Jantschke, Stranzl, Dante, Daems - Marx, Neustädter - Herrmann, Arango - Reus, Hanke

Hannover 96: Zieler - Chahed, Haggui, Pogatetz, Schulz – Ya Konan, Stindl, Schmiedebach, Pander - Schlaudraff – Abdellaoue

Schiedrichter: Thorsten Kienhöfer (Herne)

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Hauger muss operiert werden

Auf Grund seiner anhaltenden Leistenbeschwerden muss 96-Mittelfeldspieler Henning Hauger operiert werden. Der 26-Jährige wird sich am Montag in München einem Eingriff an beiden Leisten unterziehen.

Ausfalldauer noch offen
Wie lange der Norweger ausfallen wird, ist noch offen. Hauger wird Hannover 96 definitiv am Samstag in Mönchengladbach, beim Europa League-Spiel in Kopenhagen am kommenden Donnerstag sowie beim Heimauftritt der Roten gegen Schalke 04 am Sonntag, 6. November, nicht zur Verfügung stehen.

Wir wünschen Henning Hauger einen guten Operationsverlauf und gute Besserung! Wir hoffen, ihn bald wieder gesund auf dem Platz begrüßen zu können!

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Strafverfahren wegen Ultra-Plakats eingeleitet
28.10.2011 11:30 Uhr

Es war neben dem verschossenen Strafstoß von Didier Ya Konan der Aufreger des Pokalabends: das beleidigende und niveaulose Spruchband einiger 96-Ultras als Antwort auf den Polizeieinsatz vor dem Bayern-Spiel am Sonntag. Die Klubverantwortlichen reagierten am Donnerstag mit Kritik und Unverständnis über die Aktion. Die Polizei stellte das Plakat noch am Spielabend sicher und leitete wegen des Verdachts der Beleidigung ein Strafverfahren gegen unbekannt ein.
Die Polizei hat das Plakat, auf dessen Rückseite sich eine beleidigende Äußerung befand, noch am Spielabend sichergestellt und ein Strafverfahren eingeleitet.

Hannover. Es war neben dem verschossenen Strafstoß von Didier Ya Konan der Aufreger des Pokalabends: das beleidigende und niveaulose Spruchband einiger 96-Ultras als Antwort auf den Polizeieinsatz vor dem Bayern-Spiel am Sonntag. Die Klubverantwortlichen reagierten am Donnerstag, einen Tag nach dem Pokalaus gegen den FSV Mainz 05, mit Kritik und Unverständnis über die Aktion. Die Polizei stellte das Plakat noch am Spielabend sicher und leitete wegen des Verdachts der Beleidigung ein Strafverfahren gegen unbekannt ein.

Nach der Halbzeitpause hatten 96-Ultras im Oberrang der Nordkurve – genau dort, wo drei Tage zuvor Polizisten auf der Suche nach eingeschmuggeltem Feuerwerk Pfefferspray gegen Fans eingesetzt hatten – ein Spruchband mit unflätigen Beleidigungen gegen Polizeibeamte entrollt. Begleitet wurde die Aktion von Schmährufen einiger Ultras einerseits und einem Pfeifkonzert eines Großteils der Fans im Stadion andererseits. Erst zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit wurde das Plakat eingerollt – offenbar auch nach Vermittlung des 96-Fanbeauftragten Frank Watermann. Normalerweise müssen Banner angemeldet werden. Beleidigungen und Diffamierungen sind im Stadion nicht erlaubt.

Polizeibeamte und Ordnungskräfte waren beim Entfernen des Banners nicht unmittelbar beteiligt. Auch gab es keine Aufforderung per Stadiondurchsage, das Spruchplakat einzurollen. Eine erneute Eskalation habe man unbedingt vermeiden wollen, hieß es noch am Abend aus Vereinskreisen. Das lag auch im Interesse der Polizei, die sich während des Spiels im regen Austausch mit den 96-Sicherheitskräften befand: „Es hätte zu einer weiteren Eskalation kommen können, wenn die Polizei da reingegangen wäre“, sagte Polizeisprecher Heiko Steiner.

Beleidigungen dieser Art seien nicht zu akzeptieren, sagte 96-Trainer Mirko Slomka am Donnerstag zu der Ultra-Aktion. „Da sind Kinder und Jugendliche im Stadion. Das ist kein schönes Zeichen.“ Jetzt fragen sich die 96-Verantwortlichen, wie das Banner trotz verschärfter Sicherheitsvorkehrungen vor der Partie überhaupt ins Stadion gelangen konnte. Darüber lässt sich derzeit nur spekulieren. Möglicherweise war das alles andere als kleine Stoffpaket vor dem Spiel über den Zaun geworfen oder bereits vorher im Stadion deponiert worden.

Stephan Fuhrer und Volker Wiedersheim
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Doppelter Reus führt Gladbach zum Sieg

Keine Punkte am Niederrhein: Am 11. Bundesliga-Spieltag musste Hannover 96 eine 1:2 (1:1)-Auswärtsniederlage bei Borussia Mönchengladbach einstecken.

Marco Reus entschied die Partie vor 51.036 Zuschauern mit einem Doppelpack für die Fohlen. Der zwischenzeitliche Ausgleich durch Emanuel Pogatetz reichte für Hannover nicht zu einem möglichen Punktgewinn. Trotz einer durchaus guten Auswärtsleistung traten die Roten ihre Heimreise mit leeren Händen an.

Ohne Cherundolo und Pinto
Auf Seiten der Hausherren vertraute Coach Lucien Favre der Elf von der Vorwoche, nur das Wechselspiel zwischen Haverd Nordveidt und Thorben Marx setzte der Schweizer fort. Diesmal erhielt wieder der Däne Nordveidt den Vorzug. Mirko Slomka war auf Grund der Sperren von Sergio Pinto und Steven Cherundolo zu zwei Änderungen gezwungen. Pintos Platz im defensiven Mittelfeld übernahm Altin Lala, auf der rechten Seite verteidigte Sofian Chahed. Am bewährten 4-4-2-System veränderte der Trainer der Roten nichts.

Pogatetz patzt und trifft
Die Gastgeber ergriffen zunächst die Initiative, ohne allerdings zu nennenswerten Torchancen zu kommen. So ging ein Schuss von Patrick Herrmann aus halbrechter Position um einige Meter am Tor vorbei (7.). Gefährlich wurde es erstmals in der 12. Minute, als Juan Arango nach einem mit Gelb geahndeten Foul von Manuel Schmiedebach an Mike Hanke den fälligen Freistoß von der rechten Strafraumkante direkt auf das Tor zog. Zieler ließ sich aber nicht überraschen und lenkte den Ball souverän mit einer Hand über die Latte. Der erste ernsthafte Angriff der Roten hätte in der 19. Minute beinah die Führung gebracht. Jan Schlaudraff setzte sich bei einem schnellen Konter auf der rechten Außenbahn durch, seine flache Hereingabe erreichte Pander, der aus vollem Lauf abzog und ans Außennetz schoss.


Ups and downs: Emanuel Pogatetz (hier gegen Hanke) war vorne
und hinten im Blickfeld

Das Tor fiel zwei Minuten später, jedoch für Borussia Mönchengladbach. Der Ex-96er Mike Hanke setzte mit einem direkt gespielten Steilpass Marco Reus in Szene, der im Strafraum Emanuel Pogatetz schlecht aussehen ließ und mit einem Flachschuss durch die Beine des Österreichers in die kurze Ecke vollstreckte. Die Antwort der Roten ließ aber nicht lange auf sich warten. Ausgerechnet Pogatetz, vier Minuten zuvor beim Gegentor nicht schuldlos, war nach einem scharf getretenen Freistoß von Christian Pander aus rund 40 Metern zur Stelle und gab dem Ball per Kopf die entscheidende Richtungsänderung (26.). In den folgenden zwanzig Minuten bis zum Seitenwechsel bestimmten die Hausherren das Geschehen und kamen zu mehreren guten Chancen. Zunächst setzte Arango einen Freistoß knapp rechts neben den Pfosten, dann rückte das Duell Reus gegen Zieler in den Blickpunkt. Einmal behielt der 96-Keeper die Oberhand (38.), beim zweiten Mal rettete Pogatetz mit einer beherzten Grätsche noch vor seinem Torhüter (44.). So ging es mit einem 1:1-Unentschieden in die Pause, für die Roten ein durchaus akzeptabler Halbzeitstand.

Reus vs. Zieler
Die Roten kamen mit Schwung aus der Pause und hatten auch die erste Gelegenheit. Wie beim 1:1-Ausgleich zog Pander einen Freistoß mit viel Zug zum Tor, diesmal verpassten sowohl die 96er als auch die Borussen den Ball, ter Stegen war aber zur Stelle und lenkte den Aufsetzer über die Latte (47.). Auf der Gegenseite ging das Privatduell zwischen Reus und Zieler in die nächste Runde. Konnte der Torwart der Roten in der 50. Minute mit einer starken Parade noch klären, war er 60 Sekunden später zum zweiten Mal geschlagen. Der wieselflinke Angreifer der Fohlen erhielt in abseitsverdächtiger Position rund 30 Meter halblinks vor dem Tor den Ball in den Lauf gespielt, zog in der Mitte an Karim Haggui vorbei und schloss mit einem trockenen Schuss von der 16er-Grenze zum erneuten Führungstreffer ab. Wie schon nach dem 0:1 fand 96 schnell eine Antwort – nur diesmal sollte der Treffer nicht zählen. Lars Stindl hatte aus dem Hintergrund geschossen, Mohammed Abdellaoue entscheidend abgefälscht. Dabei stand „Moa“ leider im Abseits, dem 2:2 wurde zu Recht die Anerkennung verweigert (55.).


Marco Reus machte den Unterschied: Der Nationalspieler war immer brandgefährlich

Mit der Einwechslung von Didier Ya Konan für Lala wollte Slomka die Offensive stärken, und der Ivorer hatte tatsächlich nach nur wenigen Sekunden auf dem Platz die Chance zum 2:2. Nach einer scharfen Pander-Flanke lenkte ter Stegen den Ball in die Mitte, hier kam „Didi“ nur Zentimeter zu spät (57.). Auch die nächste gute Chance gehörte Ya Konan, diesmal blockte Roel Brouwers im Strafraum den Schuss ab (67.). Bei Abdellaoues Versuch zwei Minuten später fehlte dann die Genauigkeit, der Norweger setzte das Spielgerät knapp über das Gehäuse. Das Drängen der Roten auf den Ausgleich eröffnete den Gladbachern Freiräume zum Kontern, doch auch die Fohlen zeigten sich im Abschluss zu ungenau. Nach Vorlage des starken Reus zog Arango aus zehn Metern ab, der Mann aus Venezuela verzog allerdings deutlich. Weitere Gegenstöße der Gladbacher endeten in den Abwehrbeinen der 96er, so dass die Partie bis zur Schlussphase spannend blieb. Nachdem Brouwers eine Hereingabe des eingewechselten Konstantin Rausch gerade noch vor Abdellaoue klärte (80.), blieben weitere Chancen der Roten jedoch aus. Zwar machten die Gäste in den letzten Minuten ordentlich Druck, die Gladbacher Abwehr ließ aber nichts mehr zu. So war es in der 89. Minute sogar Zieler zu verdanken, der gegen Herrmann klärte, dass nicht noch das dritte Gegentor fiel.

Gladbach behält weiße Heimweste
Die Borussia behielt durch den 2:1-Sieg ihre weiße Heimweste, Hannover 96 verpasste es dagegen, bei einem direkten Konkurrenten zu punkten. Die Roten zeigten eine durchaus engagierte Leistung und eine klare Verbesserung gegenüber dem Pokal-Aus gegen Mainz. Dass es dennoch nicht zu Punkten reichte, war der schlechteren Chancenauswertung gegenüber den Gastgebern geschuldet. Seine fünfte gelbe Karte kassierte Manuel Schmiedebach, der damit gegen Schalke aussetzen muss.
rk

STATISTIK

Borussia Mönchengladbach: ter Stegen – Jantschke, Stranzl (44. Brouwers), Dante, Daems – Nordtveit, Neustädter (69. Marx) – Herrmann, Arango – Reus, Hanke (82. Bobadilla)

Hannover 96: Zieler – Chahed, Haggui, Pogatetz, Schulz (87. Eggimann) – Stindl, Schmiedebach, Lala (56. Ya Konan), Pander (69. Rausch) – Schlaudraff, Abdellaoue

Tore: 1:0 Reus (21., Hanke), 1:1 Pogatetz (26., Pander), 2:1 Reus (51., Arango)

Gelbe Karten: - / Schmiedebach, Ya Konan, Stindl

Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)

Zuschauer: 51.036

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Stimmen zum Spiel

Gladbach Trainer Lucien Favre: "Es war ein hartes Spiel für uns. Hannover hat sehr gut gespielt und war ein starker Gegner. In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt, wir hatten auch 63 Prozent Ballbesitz. In der zweiten Hälfte war es für uns schwer, das Spiel zu beherrschen. Hannover ist dann immer stärker geworden. Wir haben dann vergessen zu spielen und waren überhastet. Es war wichtig für uns, wieder einmal zuhause zu siegen. Elf Spiele mit 20 Punkten ist nicht so eine schlechte Bilanz."

96-Coach Mirko Slomka: "Glückwunsch an Mönchengladbach zum Sieg. Die erste Halbzeit war mehr ein taktisches Abtasten. In der zweiten Hälfte haben wir dann ein gutes Spiel gezeigt, hatten spielerische Vorteile und waren präsent. Wir hatten zwar mehrere Tormöglichkeiten, aber keine hundertprozentigen Chancen. Aus halben Chancen ist es halt schwer, Tore zu schießen. Marco Reus hat uns heute mehrere Male in Schwierigkeiten gebracht. Er ist ein sehr guter Spieler. Wenn Gladbach so weiterarbeitet, können sie einen ähnlichen Weg gehen wie Hannover 96 letzte Saison."

zu Christian Panders Auswechslung: "Christian wirkte etwas müde, dadurch fehlte in den Minuten vor der Auswechslung die Präzision. Wir wollten mit "Kocka" den Druck hochhalten und frischen Wind reinbringen."

96-Geschäftsführer Sport, Jörg Schmadtke: "Heute waren zwei Elemente entscheidend: Zum Einen haben wir Reus nicht richtig verteidigt bekommen und zudem ein Stück weit Präzision vermissen lassen. Da muss eine Flanke auch mal auf den Punkt kommen und ein auch Pass in die Tiefe. Deshalb haben wir heuet kein zweites Tor gemacht. Die Kraft hat auf keinen Fall gefehlt, wie man an dem Aufwand in der letzten Viertelstunde sehen konnte."

96-Mittelfeldspieler Christian Pander: "Wir haben heute munter mitgespielt, aber ein bis zwei Chancen liegen lassen. So reicht es dann noch nicht mal für einen Punkt. Das ist natürlich sehr ärgerlich. Wir hätten es heute besser machen müssen. Mir hat am Ende die Kraft etwas gefehlt. Wir nehmen aber diese ganzen Spiele gern mit und freuen uns auf Donnerstag."

96-Stürmer Jan Schlaudraff: "Wir fangen mit dem 2:1 in der zweiten Halbzeit erst richtig an, Fußball zu spielen. Das ist das Problem. In der ersten Hälfte haben wir uns vorgenommen, defensiver und kompakter zu stehen und nach vorn zu kontern. Aber dadurch, dass wir defensiver stehen, bekommt man den Eindruck, wir sind zu passiv. Wir sind nicht an den Männern dran und spielen nur lange Bälle. Nach der Gladbacher Führung können wir dann auf einmal Fußball spielen und arbeiten uns Chancen heraus. So hätten wir von der ersten Minute an auftreten müssen."

96-Urgestein Altin Lala: "Heute sind wir leider leer ausgegangen. Reus hat zwei entscheidende Situationen gehabt. Er hat das Spiel entschieden. Wenn er in Fahrt kommt, ist es schwierig, ihn auszuschalten. In der zweiten Halbzeit haben wir endlich gut ins Spiel gefunden, doch dann kommt der Gladbacher Führungstreffer. Wir hatten dann zwar noch gute Chancen, aber keine Hundertprozentige."

96-Innenverteidiger Karim Haggui: "Wir haben in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt und waren heute einfach nicht spritzig genug. Dazu kommt, dass Reus ein schneller und gefährlicher Spieler ist. Bei seinen beiden Toren sahen wir in der Defensive sehr unglücklich aus. In der zweiten Hälfte waren wir viel besser. Insgesamt hat Gladbach die eine oder andere Chance mehr gehabt. Wenn man 1:2 verliert, kann man nicht zufrieden sein. Es wäre heute sicherlich mehr drin gewesen. Wir hätten die Möglichkeit gehabt, ganz oben dran zu bleiben, aber auswärts tun wir uns einfach schwerer."


Gladbachs Innenverteidiger Dante: "Wir haben heute nicht so gut gespielt. Wir wollten kompakt stehen und aggressiv vorn draufgehen. Wenn wir den Gegner zu viel Platz lassen, bekommen wir Probleme. Das haben wir in den letzten zwanzig Minuten erlebt. Da müssen wir die Chancen zum 3:1 nutzen. Das 2:2 gegen Leverkusen war noch im Hinterkopf. Unser Ziel sind immer drei Punkte. Hannover hat zwar sehr gute Spieler, aber wir haben am Ende gewonnen."

Gladbachs Keeper Andre ter Stegen: "Für uns war der Sieg ein schönes Erfolgserlebnis. Es war ein wichtiges Spiel und wir sind konzentriert aufgetreten. Zuletzt konnten wir nicht so überzeugen. Heute haben wir uns zurückgemeldet. Wir müssen allerdings Woche für Woche Punkte holen und an diese Leistung anknüpfen. Ich hatte wenig zu tun, aber umso besser, wenn ich ohne Beschäftigung bleibe. Ich freue mich auch für Marco Reus. Wir wissen um seine Qualität."

Borussia-Stürmer Marco Reus: "Ich bin sehr froh, getroffen zu haben. Wir standen heute in der Mitte sehr gut. Wir wollten heute die Punkte behalten, das hat geklappt. Es ist sicherlich schön vom Interesse der Bayern zu hören, aber ich bin in Gladbach und fühle mich hier sehr wohl."

Borussias Innenverteidiger Roel Browers: „Wir waren heute besser als in den letzten Spielen. Die erste Halbezeit war sehr gut. Die Pässe kamen an und wir haben den Raum gut genutzt. In der zweiten Hälfte war es schwieriger. Da haben wir angefangen zu zittern. Es war viel Arbeit heute. 96 hat es uns nicht leicht gemacht."

Gladbachs Stürmer Mike Hanke: "Wir sind eine sehr heimstarke Mannschaft. Wir müssten aber auswärts auch einmal genauso spielen. Mit Reus zusammen zu spielen, macht unheimlich viel Spaß und ist sehr einfach. Ich weiß immer genau wie er läuft und wohin er spielt."

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