Der FC Basel 1893 lud am Montagabend, 9. Mai 2011, zu seiner 117. ordentlichen Generalversammlung ins Kongresszentrum der Messe Basel. Präsidentin Gigi Oeri, die verhindert war, sowie der Vereinsvorstand und der Verwaltungsrat der FC Basel 1893 AG wurden unter grossem Applaus wiedergewählt. Auch die Jahresrechnungen des Vereins und der FCB-AG wurden durch die 410 anwesenden FCB-Mitglieder ohne Gegenstimme genehmigt. Anzeige
Bald schon nach der Begrüssung durch FCB-Vizepräsident Bernhard Heusler, der sich insbesondere bei allen Fans, Mitgliedern, Sponsoren und weiteren Unterstützenden bedankte, ging es amüsant zu und her an der Generalversammlung des FC Basel 1893. Beim kurzen Talk zwischen Mediensprecher Josef Zindel und Cheftrainer Thorsten Fink wurden die 410 anwesenden Vereinsmitglieder gleich zu Beginn der Veranstaltung bestens unterhalten. Wie er die Mannschaft kurz nach dem 2:0 und vor dem grossen Klassiker am Mittwoch gegen den FC Zürich spüre, wurde Fink gefragt. „Sehr gut“, antwortete der 43-Jährige, „gegen die Tessiner hat das Team eine Topleistung gezeigt. Wenn man findet, wir hätten das eine oder andere Tor mehr schiessen müssen, sage ich: Hoffentlich haben wir diese für den Mittwoch aufgespart...“
Damit war die Stimmung im Kongresszentrum der Messe natürlich bereits heiter, und Thorsten Fink zeigte sich im Hinblick auf die letzten vier Saisonspiele betont kämpferisch: „Ich bin wild entschlossen, den Titel zu verteidigen – und die Mannschaft ist es auch!“ Grosse Zustimmung im Saal fand der Basler Übungsleiter schliesslich auch, als er seine Spieler mal so richtig lobte. „Man muss unbedingt auch mal sagen, was für hervorragende Leistungen die Mannschaft in den vergangenen zwei Saisons gebracht hat“, sagte Fink. „Wir haben das Double geholt und uns für die Champions League qualifiziert, und trotzdem sind wir jetzt wieder ganz oben mit dabei – das ist nicht selbstverständlich.“
Fast 26 Millionen Matcheinnahmen
Interessant ging es auch weiter, nachdem Thorsten Fink und Josef Zindel die Bühne an Mathieu S. Jaus „übergeben“ hatten: Der FCB-Finanzchef ging bei der Erläuterung des Geschäftsberichts 2010 auf verschiedene Punkte ein, etwa auf die flüssigen Mittel der FC Basel 1893 AG, die 10,4 Millionen Franken betragen: „Das ist ein sehr guter und wichtiger Wert für uns, damit wir vernünftig wirtschaften können.“ Mit demselben Wohlwollen nahm er auf der Ertragsseite auch die beeindruckende Zahl der Matcheinnahmen zur Kenntnis. „Inklusive den Business Seats beliefen sich diese im abgelaufenen Geschäftsjahr auf fast 26 Millionen Franken, was eine tolle Zahl und eine zentrale Grösse für den Club ist“, so Jaus. Und schliesslich trugen auch die Verbandseinnahmen von knapp 19 Millionen Franken – also insbesondere die Erträge aus der Uefa Champions League – dazu bei, dass der FCB mit einem Gesamtertrag von 57,5 Millionen Franken ein schwer beeindruckendes finanzielles Ergebnis erzielte. „Man muss aufpassen, dass man diese Dimension nicht als selbstverständlich erachtet“, mahnte Mathieu S. Jaus.
Dies insbesondere deshalb, weil die Zahl auf der Aufwandseite der Erfolgsrechnung ganz ähnlich aussieht. Insbesondere der Personalaufwand des Unternehmens FC Basel 1893, das mittlerweile nicht weniger als 168 Angestellte beschäftigt, präsentiert sich mit 31,3 Millionen Franken als sehr stolze Zahl. Als zweitgrösster Ausgabeposten sind in der Erfolgsrechnung die Organisationskosten der Heimspiele aufgeführt, die sich auf 9,5 Millionen Franken belaufen. Insgesamt totalisiert die Aufwandseite einen Betrag von 56,9 Millionen Franken.
Der Jahresgewinn 2010 der FC Basel 1893 AG beläuft sich in der Endabrechnung auf 223‘033.45 Franken. Dass dieser trotz des erfolg- und ertragreichen Geschäftsjahres nicht höher ausfällt, wie es der neutrale Betrachter vielleicht erwartet hätte, hat nebst den erwähnten hohen Kosten verschiedene Gründe. „Einer davon ist etwa der tiefe Euro-Kurs, der bei der Auszahlung der ganzen Champions-League-Gelder zum Tragen kam“, erklärte Mathieu S. Jaus. FCB-Vizepräsident Bernhard Heusler ergänzte: „Zudem darf man nicht vergessen, dass wir uns immer am oberen Limit bewegen und nur dank Präsidentin Gigi Oeri diese interessante und sehr ambitionierte Strategie fahren können.“ Es sei deshalb eine besondere Genugtuung, dass der FCB den Leuten Freude bereiten und gleichzeitig nachhaltig arbeiten könne.
Es ist soweit: Am Mittwoch, 11. Mai 2011, trifft der FC Basel 1893 auswärts auf den FC Zürich (20.15 Uhr, Letzigrund). Die beiden Teams liegen punktgleich an der Super-League-Tabellenspitze, der FCZ hat das um einen Treffer bessere Torverhältnis. Die Basler reisen mit dem Wissen zum Topspiel ins Letzigrund-Stadion, seit nunmehr 19 Spielen nicht mehr gegen die Zürcher verloren zu haben. David Abraham und Gilles Yapi, die zuletzt verletzungshalber ausfielen, stossen wieder zum Kader. Anzeige
Es ist das grosse Gipfeltreffen der beiden erfolgreichsten Schweizer Mannschaften der Saison 2010/11. Und es ist der Klassiker schlechthin, das Aufeinandertreffen der zwei Teams, die sich die Meistertitel der vergangenen sieben Jahre untereinander aufgeteilt haben: Der FC Zürich gegen den FC Basel, der in dieser Zeit dreifache Titelträger von der Limmat (2006, 2007, 2009) gegen den vierfachen Meister vom Rheinknie (2004, 2005, 2008, 2010).
Am Mittwochabend wird der Spitzenkampf angepfiffen, es ist der vorläufige Höhepunkt dieser Meisterschaft – danach dauert es noch zwei Wochen und drei Runden bis zum Saisonende. Wer diesmal Meister wird, qualifiziert sich direkt für die Champions League. Darüber, über die Ausgangslage vor der Partie gegen den FCZ und über die lange Serie der Ungeschlagenheit gab FCB-Trainer Thorsten Fink an der sehr gut besuchten Medienkonferenz am Dienstagnachmittag Auskunft. fcb.ch liefert hier eine Zusammenfassung davon:
Thorsten Fink über…
… seine Gedanken vor dem wichtigen Auswärtsspiel in Zürich: „Wir stehen vor einer tollen, sehr interessanten Partie zwischen den beiden besten Schweizer Mannschaften. Ich möchte mich nicht zu sehr mit dem Gegner abgeben, wir wollen uns auf unsere Stärken konzentrieren. Am Mittwoch ist es wichtig, dass wir von Beginn weg voll konzentriert sind, gut stehen und nicht in Rückstand geraten. Gegen Bellinzona haben wir diesbezüglich Selbstvertrauen getankt, auch wenn das natürlich kein vergleichbarer Spitzengegner war. Trotzdem: Wir haben zu null gespielt und die Mannschaft ist im richtigen Moment wieder da. Wir sind gerüstet für den entscheidenden Kampf um die Meisterschaft.“
… den Entscheidungs-Charakter der Partie im Letzigrund: „Ich sage es noch einmal: Wer dieses Spiel in Zürich gewinnt, ist noch nicht Meister. Jeder, der rechnen kann, weiss das. Es sind danach noch neun Punkte zu vergeben, und sowohl wir als auch der FCZ haben ein schwieriges Restprogramm vor uns. Beide treffen noch auf Thun und Luzern, wir zudem auf St. Gallen, das ja zuletzt auch den Zürchern Probleme bereitete. Und der FCZ muss noch zum Derby gegen GC antreten. Also, da kann noch einiges passieren.“
… die spezielle Serie von 19 Spielen ohne Niederlage gegen den FCZ: „Klar wird das immer wieder erwähnt, und natürlich ist das bei meinen Spielern irgendwo im Kopf drin. Auch bei den FCZ-Profis dürfte das – je nach Spielverlauf – im Unterbewusstsein vielleicht eine kleine Rolle spielen. Aber insgesamt hat diese Serie keinen Einfluss auf die Partie vom Mittwoch. Wir wollen im Vorfeld keine grosse Klappe haben, sondern uns auf unsere Leistung konzentrieren und auf dem Platz überzeugen.“
… die mögliche FCB-Aufstellung gegen den FCZ: „David Abraham und Gilles Yapi sind nach ihren Verletzungen wieder zurück beim Team. Ob sie von Beginn weg spielen werden, lasse ich im Moment noch offen – man muss ja nicht immer gleich alles verraten. Zudem möchte ich noch das Abschlusstraining abwarten, und dann wird entschieden.“
… die Frage, ob er jetzt für ein Unentschieden im Spitzenspiel vom Mittwoch unterschreiben würde: „Nein, grundsätzlich gehen wir überall hin, um zu gewinnen. Meine Mannschaft ist zu gut, um sich im Vornherein mit einem Unentschieden zufrieden zu geben. Wir haben die Qualität, gegen jeden Gegner zu siegen –das ist unsere Spielphilosophie, auch wenn uns das natürlich nicht immer gelingt. Das heisst aber nicht, dass wir in Zürich in der 90. Minute alles nach vorne werfen würden, wenn es 0:0 steht…“
… die Aussicht auf die direkte Qualifikation des Schweizer Meisters für die Gruppenphase der Champions League: „Mir geht es in erster Linie darum, mit dem FC Basel die Meisterschaft zu gewinnen. Dass man sich damit direkt für die Champions League qualifiziert, ist natürlich ein sehr schöner und wichtiger Bonus. Es ist ein toller Anreiz und es wäre das i-Tüpfelchen einer aus meiner Sicht hervorragenden Saison. Nochmals: Wir haben im letzten Jahr das Double geholt, uns für die Champions League qualifiziert und dann in der Gruppenphase eine ziemlich gute Figur abgegeben. Das hat durchaus Substanz gekostet. Dass wir jetzt trotzdem nach wie vor um den Titel spielen, ist eine grosse Leistung der Mannschaft. Man darf nicht vergessen, dass wir kein Abo auf den Meistertitel haben. Und sollte der FCZ am Ende dieser Saison einen Tick besser sein als wir, dann muss man das auch mal akzeptieren. In diesem Fall würden wir uns eben über die Qualifikation in die Champions League spielen, davon bin ich überzeugt. Aber wie gesagt: Jetzt warten wir mal die letzten Spiele ab und hoffen, dass wir dann wieder auf dem Barfüsserplatz feiern können.“
… sein Outfit an der Medienkonferenz, das den sommerlichen Temperaturen angepasst war: „Heute habe die kurzen Hosen an – am Mittwoch in Zürich hoffentlich nicht…“
Der FC Basel 1893 erreichte am Mittwoch, 11. Mai 2011, im grossen Gipfeltreffen auswärts beim FC Zürich ein 2:2-Unentschieden. Dabei war der FCB zweimal in Rückstand geraten und musste gegen den starken FCZ einem phasenweise sehr grossen Druck standhalten. Alex Frei erzielte beide Treffer für seine Mannschaft. Nach diesem 2:2 im Letzigrund hat sich an der Ausgangslage vor den letzten drei Spielrunden nichts verändert, die Zürcher und die Basler liegen nach wie vor punktgleich an der Tabellenspitze – es geht spannend weiter im Meisterschafts-Finish. Anzeige
Es bleibt dabei: Der FC Zürich kann gegen den FC Basel weiterhin nicht gewinnen. Auch im 20. Spiel in Serie vermochten die Zürcher die Basler nicht zu bezwingen. Und dies, obschon sie am Mittwochabend im grossen Spitzenspiel der Schweizer Super League durchaus die Gelegenheit dazu gehabt hätten. Zweimal ging der sehr gut aufgelegte FCZ gegen den FCB in Führung, in gewissen Phasen der Partie setzte das Team von Trainer Urs Fischer die Basler gehörig Druck und erarbeitete sich mehrere hochkarätige Torgelegenheiten. Doch am Ende bewies die Mannschaft von Thorsten Fink doch wieder die Klasse und die Effizienz – insbesondere in der Person des zweifachen Torschützen Alex Frei – um im Letzigrund ungeschlagen vom Platz zu gehen.
„Wir können sicher zufrieden damit sein, dass wir mit einem Punkt nach Hause fahren“, sagte Trainer Fink nach dem Spiel. „Mit der ersten Halbzeit war ich nicht zufrieden, da haben wir zu viele Torchancen zugelassen. Im zweiten Durchgang hat meine Mannschaft aber gezeigt, dass sie sich nicht einfach so geschlagen gibt – und dass sie nicht so viele Chancen braucht, um zum Erfolg zu kommen. Das ist auch eine Qualität.“ FCZ-Trainer Fischer war einverstanden damit, und sagte: „Es reicht nicht, wenn man gegen den FC Basel mit einem Tor Abstand führt, das haben wir heute wieder einmal gesehen.“
Djuric belohnt FCZ für starke Halbzeit
Begonnen hatte die Partie mit zwei Choreographien der jeweiligen Fan-Kurven, die der schönen Affiche die verdiente, äusserst stimmungsvolle Atmosphäre verliehen. 22‘800 Zuschauer sahen im Letzigrund einen beidseitig lebhaften Start und einen Gast aus Basel, der in den ersten Minuten gleich dreimal – zumindest halbwegs – gefährlich vor das Tor des FC Zürich kam. Die Aktionen von Alex Frei, Aleksandar Dragovic und Xherdan Shaqiri hatten aber noch nicht die nötige, letzte Präzision.
Ab diesem Zeitpunkt waren dann mehrheitlich die Zürcher, die aggressiv in Richtung Basler Tor marschierten. Die erste grosse Schrecksekunde überstanden die vielen mitgereisten Basler Fans noch, als Alexandre Alphonse mutterseelenalleine auf FCB-Torhüter Franco Costanzo zulief und das Kunststück fertig brachte, den Ball neben das Tor zu zirkeln (18.). Danach scheiterte auch Dusan Djuric knapp (26.) und wenig später nochmals Alphonse, der diesmal den Pfosten traf. Doch kurz vor dem Pausenpfiff wurden die Zürcher doch noch für ihren tatsächlich sehr überzeugenden Auftritt der ersten Halbzeit belohnt: Djuric verwertete eine Flanke von Marco Schönbächler im zweiten Versuch zum 1:0, nachdem Costanzo seinen Kopfball noch pariert hatte.
Der grosse Auftritt von Alex Frei
Damit war der FCB für den zweiten Durchgang stark gefordert. Erst im Verlauf desselben kamen die Basler etwas besser in Fahrt und arbeiteten sich auch wieder vermehrt in Richtung der gefährlichen FCZ-Zone vor. Allerdings war es zunächst noch einmal Alphonse, der in der 53. Minute erneut den Pfosten traf, als er wiederum alleine auf Costanzo zulaufen konnte. Auf der Gegenseite kam der FCB knapp zehn Minuten später zu seiner bisher besten Chance, als Marco Streller einen schönen Querpass vor das Zürcher Tor spielte, wo Alex Frei knapp verpasste.
Weil genau dieser Alex Frei aber in der Rückrunde 2010/11 kaum ein Spiel bestreitet, in dem er nicht mindestens einmal trifft, durften die Basler Fans in der 69. Minute erstmals jubeln: Der beste FCB-Torschütze schloss einen tollen Angriff über Markus Steinhöfer und Streller – der erneut eine perfekte Vorlage für seinen Sturmpartner lieferte – eiskalt zum 1:1-Ausgleich ab. Damit war die turbulente Schlussphase dieses enorm spannenden Spitzenkampfs – Fink: „Das war von beiden Teams beste Werbung für den Schweizer Fussball“ – definitiv eingeleitet. Eine Viertelstunde vor Schluss bebte das Letzigrund erneut: Ein Ballverlust im Basler Mittelfeld führte dazu, dass Alphonse den eingewechselten Nikci lancierten konnte und dieser zwischen Costanzos Beinen hindurch zum (nicht unverdienten) 2:1 für den FCZ traf.
Allein, die Zürcher Freude war von sehr kurzer Dauer. Nur gerade zwei Zeigerumdrehungen später gelangte der Ball via Dragovic erneut zu Alex Frei, der von der rechten Seite auf Höhe der Strafraumgrenze mit links trocken und präzis zum 2:2-Ausgleich einschoss. Damit ist die Ausgangslage im Kampf um die Schweizer Meisterschaft dieselbe wie vor dem Gipfeltreffen: Der FC Zürich und der FC Basel liegen drei Runden vor Schluss punktgleich an der Tabellenspitze. In zwei Wochen wird eines der beiden Teams den Meisterkübel in die Höhe stemmen dürfen. Für den FCB besteht der nächste Schritt auf dem Weg dorthin im Heimspiel gegen den FC Thun vom kommenden Sonntag.
Das Telegramm:
FC Zürich–FC Basel 2:2 (1:0) Letzigrund. – 22‘800 Zuschauer. – SR Stephan Studer. Tore: 43. Djuric 1:0. 69. Frei 1:1 (Streller). 75. Nikci 2:1. 77. Frei 2:2 (Dragovic).
Die Clubleitung des FC Basel 1893 und seine Geschäftsleitung sind im Anschluss an das Auswärtsspiel FC Zürich–FC Basel vom 11. Mai 2011 aufgrund der Zeitnähe noch von keiner offiziellen Seite über den genauen Sachverhalt der Ausschreitungen im Stadion Letzigrund informiert worden, weshalb ihnen zum jetzigen Zeitpunkt eine substantielle Stellungnahme zum Verlauf der Ereignisse nicht möglich ist. Anzeige
Die Beobachtungen der eigenen Sicherheitskräfte, Begleitpersonen und Sozialarbeiter sowie die aus den Medienberichten gewonnenen Erkenntnisse reichen aber eindeutig aus, um die nicht zu akzeptierenden Vorkommnisse in aller Deutlichkeit zu verurteilen. Clubleitung, Trainer und Spieler distanzieren sich in aller Form und ohne Vorbehalte von Vandalen und sind nicht bereit, reine Krawallmacher als FCB-Fans zu betrachten. Vielmehr ist der FCB überzeugt, dass solche Matchbesucher weder den Verein noch die Mannschaft noch den Fussball schätzen und bedauert ohne Einschränkung die entstandenen Schäden. Gleichzeitig bedankt sich der FC Basel 1893 bei all seinen Fans und Matchbesuchern, die sich so verhielten und verhalten, wie man es von Gästen erwartet.
Der Ausbruch von Gewalt am Eingang zum Stadion zeigt einmal mehr, dass der Fussball und die Fussballspiele nicht vom Phänomen der Gewalt befreit sind. Sie belegen auch, dass die viel zitierte Eingriffsmöglichkeit eines einzelnen Clubs zur Vermeidung einer konkreten Gewalteskalation beschränkt ist. Umso wichtiger ist, dass der FCB seine Verantwortung wahrnimmt, indem er konsequent seine aufwändige Fan- und Sicherheitspolitik mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln fortsetzt.
Der FC Basel wird sich auch durch die jüngsten Vorkommnisse nicht davon abbringen lassen, dass neben der Kooperation mit dem FC Zürich, mit dem er rund um das Spiel erneut eine vorzügliche Zusammenarbeit hatte, und der Polizei bei der Eruierung der Straftäter und der Sanktionierung der Straftaten der Dialog mit allen Involvierten zentraler Gegenstand seiner Bemühungen sein wird. Diese Involvierten sind die Behörden, die Polizei, die Clubs und die Fans. Der FCB wird sich nach wie vor in diesem Bereich, in dem gerne und teilweise ganz bewusst mit Feindbildern pauschaliert und tatsächliche Unterschiede "verwischt" werden, für eine Differenzierung einsetzen und gegen eine pauschale Kriminalisierung der Fangruppen in der Schweiz eintreten.
Denn nach Ansicht des FCB erlaubt nur die differenzierte Sicht auch eine adäquate, faire und rechtstaatswürdige Behandlung und damit Stärkung jener Menschen, die sich als Fans in den Fankurven der Fussballstadien bewegen. Konkret wird der FCB im eigenen Stadion, aber auch auf der Stufe der Liga und des Verbandes seine Bemühungen noch verstärken, dass zum Beispiel die Eingangssituationen zu den Gästesektoren in allen Stadien, die derzeit von den Fans aller Klubs eher als aggressions- denn sicherheitsfördernd empfunden werden, infrastrukturell und personell verbessert werden.
Der FC Basel 1893 bittet um Verständnis, dass er sich im Moment zusätzlich zu dieser Stellungnahme nicht weiter zu den Vorfällen vom 11. Mai 2011 in Zürich äussert, da er derzeit noch nicht über ausreichend Informationen verfügt.
Dem FC Basel 1893 steht in der drittletzten Super-League-Runde die nächste schwierige Aufgabe bevor: Nach dem bewegenden Spiel gegen den starken FC Zürich treffen die Basler nun am Sonntag, 15. Mai 2011 (16.00 Uhr, St. Jakob-Park) mit dem FC Thun auf das Team von Trainer Murat Yakin, das zuletzt dreimal in Serie gewonnen hat. Trotzdem strebt der FCB gegen die Berner Oberländer natürlich einen Sieg an, um im Kampf um die Meisterschaft gegen den FCZ zumindest nicht an Boden zu verlieren. Anzeige
Das Spitzenspiel vom vergangenen Mittwoch beim FC Zürich (2:2) war auch am Freitagnachmittag noch präsent in Thorsten Finks Gedanken. Der Trainer des FC Basel 1893 griff das Thema an der Medienkonferenz im Hinblick auf die Partie vom Sonntag gegen den FC Thun noch einmal kurz auf: „Wir haben auswärts ein Unentschieden geholt, gegen eine Mannschaft, die Meister werden kann und will. Mit diesem Resultat können wir zufrieden sein, auch wenn wir nicht unseren besten Fussball zeigten.“
Dieses 2:2 vom Letzigrund, oder vielleicht viel mehr die aus Basler Sicht effiziente und abgebrühte Art und Weise, wie es zustande kam, will Fink gedanklich mitnehmen in die letzten drei Runden der Saison 2010/11. „Wer in so einem Spiel die Nerven nicht verliert und noch einen Punkt mit nach Hause nimmt, der kann auch Meister werden“, findet der Basler Übungsleiter. Allerdings sei es gar nicht so einfach, nach einer derart aufwühlenden Partie jeweils sofort wieder die perfekte Einstellung für das nächste Spiel zu finden.
Wie beim Boxen
Diese ist aber zweifellos Voraussetzung, wenn der FC Basel am Sonntag im Heimspiel gegen den FC Thun die so dringend benötigten drei Punkte einfahren will – und damit vielleicht sogar von einem allfälligen „Ausrutscher“ des FCZ zu profitieren kann, der sich am Wochenende der delikaten Aufgabe des Zürcher Derbys gegen GC stellen muss. Doch nicht nur die Grasshoppers erfreuen sich einer guten Form, auch der Basler Gegner aus dem Berner Oberland hat zuletzt beeindruckt: Dreimal in Serie haben die Thuner gewonnen, unter anderem mit 1:0 auswärts gegen die Young Boys.
„Der FC Thun ist sehr gut organisiert“, sagt Thorsten Fink, „es ist nicht einfach, gegen sie zum Ziel zu kommen.“ Deshalb müsse der FCB am Sonntag die nötige Geduld aufbringen, die Laufwege einhalten und den Ball zirkulieren lassen, bis sich eine Lücke auftue. Zur Veranschaulichung zieht der Basler Übungsleiter einen Quervergleich zu einer anderen Sportart: „Es ist ein bisschen wie beim Boxen, man muss den Angriff taktisch klug vorbereiten und im richtigen Moment zuschlagen – also in unserem Fall: in die Räume gehen und zum Abschluss kommen.“
Finks liebstes FCB-Lied…
Beim 3:2-Sieg im ersten Rückrundenspiel gegen die Thuner hat der FCB dies immerhin dreimal geschafft – „unsere Offensive kommt also durchaus zurecht mit der Verteidigung des FC Thun, wenn die Konzentration und Disziplin stimmen“, so Fink. Am Sonntag könnte allenfalls auch der wieder einsatzbereite Scott Chipperfield dabei mithelfen, der Thuner Abwehr Probleme zu bereiten. Ob der Routinier von Beginn weg (im linken Mittelfeld?) zum Einsatz kommt, lässt Fink noch offen, eines ist für den FCB-Trainer aber klar: „Er kann uns in den letzten drei Saisonspielen auf jeden Fall noch helfen.“ Nicht dabei sind gegen Thun die gelbgesperrten David Abraham, der durch Beg Ferati ersetzt wird, und Behrang Safari. Für den Schweden könnte Xherdan Shaqiri wieder einmal als Linksverteidiger auflaufen.
Mit welcher Aufstellung auch immer – Thorsten Fink und freut sich auf einen weiteren schönen Fussball-Sonntag im St. Jakob-Stadion, bis am Freitagmittag waren 26‘100 Tickets verkauft. „Ich bin sicher, es gibt erneut eine fantastische Kulisse“, so der Trainer. „Und ich hoffe sehr, dass die Fans am Ende wieder mein Lieblingslied anstimmen: ‚Glaubet nid an Gaischter, glaubet nid an Gaischter‘…“
Das Restprogramm der beiden Titelanwärter:
Datum FC Basel 1893 FC Zürich So, 15. Mai 2011 FC Thun (h) Grasshoppers (a) So, 22. Mai 2011 FC St. Gallen (a) FC Luzern (a) Mi, 25. Mai 2011 FC Luzern (h) FC Thun (h)
Der Sonntag, 15. Mai 2011, war abgesehen vom garstigen Wetter ein blendender Tag für den FC Basel 1893: Die Basler gewannen ihr Heimspiel gegen den FC Thun ohne grosse Probleme mit 5:1 (2:1) und führen damit die Super-League-Tabelle zwei Runden vor Schluss mit drei Punkten Vorsprung auf den FC Zürich an; die Zürcher unterlagen den Grasshoppers mit 1:3. Die Tore für den FCB gegen Thun erzielten Benjamin Huggel, Alex Frei (2), Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri. Anzeige
In zehn Tagen geht die Schweizer Fussball-Meisterschaft zu Ende. Zwei Runden sind noch zu spielen und der FC Basel 1893 hat sich am regenreichen Sonntagnachmittag eine hervorragende Ausgangslage für eine erfolgreiche Titelverteidigung geschaffen. Vor 29‘060 Zuschauern lieferte das Team von Trainer Thorsten Fink eine sehr souveräne Leistung ab und tat mit dem 5:1-Sieg über den FC Thun zudem gehörig etwas für das Torverhältnis. Dass der grosse Konkurrent im Kampf um den Titel, der FC Zürich, zur gleichen Zeit gegen die Grasshoppers mit 1:3 unten durch musste, spielte dem FCB natürlich umso mehr in die Karten.
„Die Basler waren diesmal eine Nummer zu gross für uns“, lobte Thun-Trainer Murat Yakin nach dem Spiel den Gegner. „Man hat deutlich gemerkt, dass der FCB Meister werden will.“ Es waren dies Worte, die Yakins Antipode natürlich gerne hörte. „Ich teile diese Einschätzung“, sagte ein hochzufriedener Thorsten Fink. „Wir waren von Anfang an sehr konzentriert und haben die richtige Reaktion auf das FCZ-Spiel gezeigt.“ Und der Basler Übungsleiter freute sich zudem darüber, dass sein Team das Tempo bis zum Schluss hochhielt und wieder einmal viele Treffer erzielte: „Wir haben nun mal sehr viel Qualität in der Offensive.“
Wieder Benjamin Huggel mit dem 1:0
Der FCB dominierte das Spiel gegen die Berner Oberländer in allen Belangen. Geduldig arbeitete er sich jeweils nach vorne, auch wenn die ganz grossen Torgelegenheiten zunächst noch ausblieben. Wie schon im letzten Heimspiel, beim 2:0 über die AC Bellinzona, war es auch gegen Thun wieder Benjamin Huggel, der das wichtige 1:0 erzielte. Der Münchensteiner drückte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie, nachdem Granit Xhaka beim selben Versuch knapp gescheitert war. Dass die Basler kurz darauf nach einer der ganz wenigen Thuner Chancen den 1:1-Ausgleich durch Stephan Andrist hinnehmen mussten, blieb die einzige unschöne Szene aus FCB-Sicht.
Denn auch danach waren es ausschliesslich die Spieler von Thorsten Fink, die im St. Jakob-Park für die Musik sorgten. Kurz vor der Pause erzielte Alex Frei per Penalty seinen 25. Meisterschaftstreffer, nachdem Marco Streller von Stipe Matic gefoult worden war. Danach, könnte man rückblickend sagen, war der Bann endgültig gebrochen – daran vermochten auch der Pausenunterbruch und das äusserst garstige Wetter in der zweiten Halbzeit nichts zu ändern. Vielleicht zusätzlich angetrieben von der guten Nachricht aus dem Zürcher Letzigrund, wo GC zur Pause gegen den FCZ bereits mit 2:0 führte, drängte der FCB Mal für Mal in Richtung Thun-Keeper Da Costa. Ein besonderes Erlebnis resultierte daraus für Granit Xhaka: Der 18-jährige Mittelfeldspieler erzielte in der 53. Minute seinen ersten Ligatreffer für den FCB – und was für einen! Xhaka nahm die Flanke von Jacques Zoua von halblinker Position im Strafraum volley ab und traf zum 3:1 ins Schwarze.
Tor Nummer 26 für Alex Frei
Die Stimmung im „Joggeli“ näherte sich damit ihrem Höhepunkt – doch es war noch lange nicht alles, was die Zuschauer zu sehen bekamen. Nur fünf Minuten nach Xhakas Volleytreffer zirkelte Alex Frei von der linken Seite aus einen Freistoss aufs Tor. In der Mitte lenkte Aleksandar Dragovic zwar nicht den Ball, aber wenigstens Torhüter Da Costa entscheidend ab, so dass der Freistoss des Basler Top-Torjägers direkt in die Thuner Maschen flog. Wieder hatte also Alex Frei ein Doppelpack erzielt, er ist nun bei 26 Saisontreffern angelangt – eine fantastische Quote.
Den Schlusspunkt setzte an diesem erfolgreichen Basler Sonntag Xherdan Shaqiri. Der 19-Jährige durfte wieder einmal als Linksverteidiger einspringen, weil Behrang Safari genauso wie David Abraham gelbgesperrt fehlten. Shaqiri machte seine Sache sehr gut und genoss durchaus auch Freiheiten – wie übrigens auf der anderen Seite auch Markus Steinhöfer –, um sich an vielen Basler Offensivaktionen zu beteiligen. In der 79. Minute nahm Shaqiri ein Zoua-Zuspiel an, schlug an der linken Strafraumecke einen Haken in die Mitte und zirkelte den Ball mit rechts präzise in die entfernte Ecke des Thuner Gehäuses. Mittlerweile stand auch dem GC-Sieg im Zürcher Derby nichts mehr im Weg, auch wenn Alexandre Alphonse noch der Ehrentreffer zum 1:3 gelungen war.
Nun bleiben für den FCB, der die Tabelle neu mit drei Punkten Vorsprung auf den FCZ anführt, noch die Partien gegen St. Gallen und Luzern. „Das werden zwei ganz schwierige Spiele“, vermutet Trainer Thorsten Fink. „Vor allem St. Gallen kämpft gegen Abstieg und damit um jeden Grashalm. Wir müssen für beide Spiele nochmals die volle Konzentration abrufen.“ Und mit welcher Einstellung seine Mannschaft in die beiden letzen Partien auf dem Weg zur Titelverteidigung gehen muss, weiss Fink auch schon: „Wir sollten die Euphorie mitnehmen, dürfen aber auf keinen Fall überheblich auftreten. Das ist manchmal ein schmaler Grat.“
Das Telegramm:
FC Basel–FC Thun 5:1 (2:1) St. Jakob-Park. – 29‘063 Zuschauer. – SR Massimo Busacca. Tore: 34. Huggel 1:0 (G. Xhaka). 38. Andrist 1:1. 43. Frei 2:1 (Foulpenalty). 53. G. Xhaka 3:1 (Zoua). 59. Frei 4:1. 79. Shaqiri 5:1 (Zoua).
FC Thun: Da Costa; Lüthi, Schindelholz, Matic (46. Schneider), Klose, Wittwer (46. Sanogo); Glarner, Bättig, Demiri (78. Rama); Lezcano.
Bemerkungen: FCB ohne Stocker, Chipperfield, Tembo, Wieser, Unal (alle verletzt), Abraham und Safari (beide gesperrt). FC Thun ohne Hediger und Schirinzi (beide verletzt). – Verwarnungen: 25. Dragovic (Foul). 32. Glarner (Foul). 42. Matic (Foul). 61. Da Costa (Unsportlichkeit).
Der FC Basel 1893 trifft am Sonntag, 22. Mai 2011 auswärts auf den FC St. Gallen. Der Schweizer Meister liegt zwei Runden vor Schluss als Tabellenführer drei Punkte vor dem FC Zürich und strebt in der Ostschweiz einen Sieg an. Gelingt dies dem FCB und kann der FCZ gleichzeitig in Emmenbrücke gegen Luzern nicht gewinnen, dürfen die Basler bereits am Sonntag die erfolgreiche Titelverteidigung feiern. FCB-Trainer Thorsten Fink aber rechnet damit, dass sein Team noch beide letzten Partien gewinnen muss. Anzeige
„Wir sind noch nicht Meister!“ Auch wenn viele sein Team – entsprechend der vielversprechenden Ausgangslage – bereits mit einer Hand am Pokal sehen: Thorsten Fink betont vor dem sonntäglichen Auftritt des FC Basel in St. Gallen in aller Deutlichkeit, dass die Geschichte dieser Saison noch nicht zu Ende geschrieben ist. Der FCB-Trainer weiss aus eigener Erfahrung, dass noch vieles passieren kann, auch wenn das grosse Ziel zum Greifen nah ist. „Ich gehe davon aus, dass wir unsere beiden letzten Spiele gegen St. Gallen und Luzern gewinnen müssen“, sagt der Basler Übungsleiter deshalb.
Natürlich weiss auch Fink, dass sich seiner Mannschaft am Sonntag bei ähnlich positivem Verlauf wie am vergangenen Wochenende bereits der erste Matchball bietet. Das heisst: Holen die Zürcher auswärts beim FC Luzern mindestens einen Punkt weniger als die Basler, steht der FCB nach dieser 35. Super-League-Runde als Schweizer Meister fest. „Mir ist es vollkommen egal, wann wir den Titel holen – Hauptsache, wir schaffen es“, sagt Fink und glaubt zu wissen, worauf es letzten Endes ankommen wird: „Sowohl wir als auch die Zürcher haben noch zwei schwierige Spiele. Wer bis zum Schluss die besseren Nerven behält, wird Meister.“
Gestärktes Selbstvertrauen
Dass der 43-Jährige dies seiner Mannschaft zutraut, steht ausser Frage. Oft genug hat der FCB bewiesen, dass ihn so schnell nichts aus der Ruhe bringt. Am eindrücklichsten haben die Basler dies zuletzt im Direktduell gegen den FC Zürich gezeigt, als sie sich im Letzigrund trotz eines sehr starken Gegners und für einmal deutlich weniger Torchancen ein gutes 2:2-Unentschieden erarbeiteten. „Solche und andere Erfahrungen aus der Vergangenheit geben meinem Team ein gestärktes Selbstvertrauen“, weiss Fink. „Wir haben viele Spieler mit grosser Charakterstärke, deshalb spielen sie auch beim FC Basel.“
Überdies ist der FCB-Trainer überzeugt davon, dass sich seine Profis der zwar guten, aber noch nicht entschiedenen Ausgangslage bewusst sind. Im Training werde sehr konzentriert gearbeitet, und trotzdem gehe die Mannschaft mit Spass ans Werk. „Die Mischung stimmt, es ist Zug drin – die Spieler sind heiss auf den Titel“, so Fink. In St. Gallen erwartete der Deutsche „ein schwieriges Spiel gegen einen Gegner, der ums Überleben in dieser Liga kämpft“. Der FCB sei deshalb darauf eingestellt, dass die St. Galler durchaus aggressiv auf die dringend benötigten Punkte hinarbeiten würden – und natürlich wolle der Tabellenerste entsprechend dagegenhalten: „ Wir dürfen sie nicht ins Spiel kommen lassen, wollen sie unter Druck setzen und selbst unser Spiel aufziehen – dann kommen wir zu unseren Chancen.“ Und wenn sich der FCB Torgelegenheiten erspielt, fallen in der Regel früher oder später auch Tore.
Nicht viele Änderungen
Thorsten Fink kündigt an, dass er im Vergleich zum erfolgreichen Heimspiel gegen den FC Thun (5:1) nicht viele Änderungen in seiner Aufstellung vornehmen wird. Das heisst auch, dass es noch nicht sicher ist, ob die zuletzt gesperrten David Abraham und Behrang Safari wieder in die Startelf zurückkommen. Ihre „Vertreter“ Beg Ferati und Granit Xhaka zeigten gegen die Berner Oberländern – wie der Rest des Teams – eine tadellose Leistung. „Ich überlege es mir noch“, sagt Fink und ergänzt: „Es sind taktische Gedankengänge, die dabei eine Rolle spielen. Wir analysieren die Schwächen des Gegners und entscheiden dann, wer diese am besten ausnutzen kann.“
Zwei Spiele stehen dem FC Basel 1893 in dieser Saison also noch bevor. Im Idealfall kann er gemeinsam mit seinen Fans bereits am Sonntagabend feiern. Falls nicht, kommt es am darauffolgenden Mittwoch zum grossen Finale, wenn der FCB im St. Jakob-Park den FC Luzern empfängt und der FC Zürich zuhause gegen den FC Thun antritt. Für das Nervenkostüm aller Beteiligten gäbe es sicherlich gesündere Szenarien als dieses…
0:0 in St. Gallen – die Entscheidung fällt erst am Mittwoch
Der FC Basel 1893 kam am Sonntag, 22. Mai 2011 in der zweitletzten Super-League-Runde auswärts gegen den FC St. Gallen trotz klarer Überlegenheit nicht über ein 0:0-Unentschieden hinaus. Weil der Tabellenzweite FC Zürich in Luzern gleichzeitig klar mit 5:0 gewann, bleibt der Kampf um die Schweizer Meisterschaft bis zur letzten Runde am kommenden Mittwoch spannend. Der FCZ ist bis auf einen Punkt zum FCB aufgeschlossen – und hat nun exakt dasselbe Torverhältnis.
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Zwei Pfostenschüsse und ein aberkannter Treffer nach einer knappen Offside-Entscheidung – das Glück stand am Sonntagnachmittag, der zumindest in Sachen Wetter die gesamte Palette anzubieten hatte, nicht auf Seiten des FC Basel. Die Mannschaft von Trainer Thorsten Fink war in der St. Galler AFG-Arena gegen einen aufopferungsvoll kämpfenden und gut eingestellten Gastgeber zwar überlegen. Doch Kapital konnte er keines daraus schlagen. Nach dem torlosen Unentschieden in der Ostschweiz stehen die Basler in der Tabelle weiterhin zu oberst, allerdings ist der Vorsprung auf den FC Zürich auf einen Punkt geschrumpft. Der FCB hat nun 70 Zähler auf dem Konto, der FCZ 69 – und beide weisen ein Torverhältnis von 73:44 auf.
„Es war das erwartet schwere Spiel für uns“, sagte Fink nach dem Schlusspfiff und seinem ersten 0:0 als Trainer des FC Basel. „Ich bin zufrieden mit der Disziplin und der Einstellung meiner Mannschaft, in St. Gallen holt man eben nicht einfach im Vorbeigehen einen Sieg.“ Fink befand den sonntäglichen Gegner als sehr gut organisiert, weshalb sein Team auch nicht zu übermässig vielen Torchancen gekommen sei. „Schade konnten wir die eine oder andere davon nutzen“, so der 43-Jährige. Und dann richtete der Basler Übungsleiter seinen Blick bereits nach vorne: „Wir haben es immer noch in den eigenen Händen und können am Mittwoch gegen Luzern in unserem Stadion die Meisterschaft gewinnen – das ist doch das Schönste, was es gibt.“ Gelegen käme es dem FCB sicher, wenn sich die Luzerner dabei ähnlich widerstandslos präsentieren wie beim 0:5 am Sonntag gegen den FCZ…
11. Minute – der erste Pfostenschuss
Ein zäher Widersacher für die Basler war hingegen der FC St. Gallen. Der FCB war zwar während den gesamten 90 Minuten klar spielbestimmend, doch allzu viel liessen die Ostschweizer in der Tat nicht zu. Ganz verhindert werden konnte die Basler Offensive natürlich trotzdem nicht – Alex Frei etwa traf bereits in der 11. Minute den Pfosten, nachdem er von Marco Streller perfekt lanciert worden war. Nach einer guten halben Stunde, als es über der AFG-Arena mittlerweile donnerte, blitze und aus Kübeln goss, kam es im St. Galler Strafraum zum nächsten Aufreger: Diesmal war es Streller, der in der Mitte von Behrang Safari angespielt wurde – und per Hechtkopfball zum vermeintlichen 1:0 für sein Team traf. Doch das Schiedsrichterteam entschied in der umstrittenen Szene auf Offside. Auf Seiten der Gastgeber hatte FCB-Leihgabe Fabian Frei in der 34. Minute eine der wenigen Torszenen für sein Team, als er mit seinem Weitschuss an Franco Costanzo scheiterte.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich zwar das Wetter – nun schien plötzlich die Sonne – nicht aber die Physiognomie des Spiels. Der FCB war weiterhin tonangebend, allerdings ohne sich ganz zwingende Torgelegenheiten herauszuspielen. Die besten Chancen hatten Xherdan Shaqiri, dessen Schuss von Torhüter Lopar über die Latte gelenkt wurde (69.) und vor allem Granit Xhaka, der nach einem tollen Streller-Zuspiel von über die linke Seite kam und mit einem scharfen Schuss den Pfosten traf (72.). In der Schlussphase der Partie dosierten beide Teams das offensive Risiko, zumal St. Gallen im Kampf um den Abstieg mit dem einen Punkt gegen den FCB zufrieden war. Und auch die Basler wollten angesichts des klaren Zwischenstands vom Spiel Luzern-FCZ nicht Gefahr laufen, am Ende noch in einen verheerenden Konter zu laufen.
Gegen Luzern ohne Huggel und Dragovic
Also blieb es beim torlosen Unentschieden und dem nach wie vor hoffnungsfrohen Blick auf den kommenden Mittwoch mit dem letzten Meisterschaftsspiel gegen den FC Luzern: „Ich freue mich auf eine tolle Partie im hoffentlich ausverkauften St. Jakob-Park“, sagte Thorsten Fink. „Wir werden alles daran setzen, das Spiel zu gewinnen – dann stehen wir dort, wo wir stehen wollen!“ Bei der Derniere nicht mit dabei sein können Benjamin Huggel und Aleksandar Dragovic, die nach ihren vierten Gelben Karten gesperrt ausfallen. Mit dem Selbstvertrauen des Tabellenführers und Titelverteidigers, der sich in drei Tagen aus eigener Kraft erneut zum Schweizer Meister küren kann, sagte Fink dazu: „Wir haben sehr gute Leute, welche die beiden Gesperrten ersetzen können.“
Das Telegramm:
FC St. Gallen–FC Basel 0:0 (0:0) AFG-Arena. – 19‘500 Zuschauer (ausverkauft). – SR Alain Bieri. Tore: keine.
Costanzo: „Ich möchte mich mit einer grossen Meister-Party verabschieden“
Der Torhüter und Captain des FC Basel 1893 wird den Club Ende Saison verlassen. Nach fünf erfolgreichen Jahren mit zwei Meistertiteln und drei Cupsiegen bestreitet der Argentinier am Mittwoch, 25. Mai 2011 sein letztes Spiel für den FCB. Am Montagmittag gab der 30-Jährige in einer Runde von Medienschaffenden Auskunft über seinen bevorstehenden Abschied. Anzeige Als Franco Costanzo im Sommer 2006 vom spanischen Club Deportivo Alaves zum FC Basel stiess, läutete er in dessen Tor eine neue Ära ein. Der Argentinier wurde damals Nachfolger von Pascal Zuberbühler, der zu West Bromwich Albion wechselte und zuvor seit 1999 – mit einjährigem Unterbruch – das Tor der Basler gehütet hatte. Costanzo erwies sich in den folgenden Jahren bis heute als äusserst sicherer Rückhalt und gewann mit dem FCB 2008 und 2010 den Schweizer Meistertitel sowie 2007, 2008 und 2010 den Cup-Wettbewerb.
Diesen Frühling nun haben Franco Costanzo und der FC Basel 1893 gemeinsam entschieden, dass sie künftig getrennte Wege gehen. Mit Yann Sommer steht eines der grössten Torhüter-Talente der Schweiz, ein „Eigengewächs“ des FCB, als Nachfolger für den 30-jährigen Argentinier bereit. Geht der grosse Wunsch von Franco Costanzo sowie Tausenden in und ausserhalb der Region Basel in Erfüllung, kann sich der langjährige FCB-Goalie am Mittwoch mit einer grossen Meister-Party verabschieden.
Vorher aber sprach Franco Costanzo noch über…
… die Chancen auf den Meistertitel: „Wir hatten von Beginn der Saison an das grosse Ziel, den Titel zu verteidigen. Wir wussten, dass es schwierig wird, aber nun haben wir kurz vor Schluss immer noch die Möglichkeit, es aus eigener Kraft zu schaffen. Ich bin überzeugt, dass es uns gelingen wird, für mich hat sich mit dem letzten Sonntag nichts verändert. Wir müssen Luzern schlagen, und das werden wir tun. Ich habe überhaupt keine Zweifel.“
… die Anspannung vor dem grossen Spiel: „Wir sind vor jeder Partie sehr konzentriert, aber das Spiel am Mittwoch ist schon speziell. Jeder weiss, wie wichtig es für uns ist, das ganze Drumherum, die Atmosphäre, die am Mittwochabend herrschen wird – darauf freuen wir uns. Viel grösser als sonst ist der Druck aber nicht, beim FCB hat man immer Druck. Die grosse Erwartung der Fans macht uns stärker, der FCB muss jedes Spiel gewinnen; wer das nicht versteht, kann nicht hier spielen.“
… seine letzte Tage als Torhüter des FC Basel: „Ich muss schon sagen: Es ist ein seltsames Gefühl, wirklich komisch. Mehr als die Wörter ‚strange’ und ‚weird’ fallen mir auf Englisch nicht ein, ich kann es also nicht genau beschreiben. Man blickt zurück und merkt, wie unglaublich schnell die fünf Jahre vergangen sind. Am letzten Sonntag in St. Gallen ist mir eingefallen, dass ich dort im Sommer 2006 mein erstes Spiel für den FCB gemacht habe. Und jetzt war es das zweitletzte. Nun folgt noch dieses grosse, letzte Spiel am Mittwoch, in dem es aber einzig und alleine darum geht, dass wir Meister werden und danach mit den Fans auf dem Barfi feiern können.“
… seine Zeit insgesamt beim FCB: „Ich habe unglaublich viele schöne Momente erlebt, tolle Erfahrungen gesammelt, mit vielen guten Spielern zusammengearbeitet, habe Titel gewonnen und in der Champions League gespielt. Ich war sehr glücklich hier, auch privat haben sich meine Frau und ich sehr wohl gefühlt und uns an das Leben in der Schweiz gewöhnt, unsere Kinder sind alle hier geboren – demnächst kommt ja schon das nächste... Wir werden die Schweiz vermissen, denn ich hatte hier die besten fünf Jahre meiner Karriere. Für den FCB hoffe ich, dass er diese ausgesprochene Winner-Mentalität weiterhin behalten wird, das macht diesen Club aus.“
… die Tatsache, dass er nicht mehr weiter hier spielen wird: „Abschied nehmen ist nie einfach, wenn es einem irgendwo gut gefällt. Aber ich bin Profi und hatte deshalb keine Mühe damit, trotzdem seriös weiterzuarbeiten und unsere Ziele im Auge zu haben. Es ist ja nicht das Ende der Welt, nur ein Torhüterwechsel, das gibt es im Fussball immer wieder. Mit Yann Sommer und Massimo Colomba hat der FCB zwei sehr gute Goalies und wird deshalb kein Problem haben, mich zu ersetzen. Ich verlasse den Club mit ausnahmslos guten Gefühlen. Ich bin nach dieser Saison zwar nicht mehr der FCB-Torhüter, aber ich werde immer ein grosser FCB-Fan bleiben.“
… den grossen Zuspruch des Basler Publikums: „Es ist grossartig, wenn man als Fussballprofi so etwas erleben darf. Die FCB-Fans standen immer hinter mir, egal was passierte. Auch unter diesem Aspekt waren die fünf Jahre hier wunderbar und ich kann mich nur bei allen bedanken, die dazu beigetragen haben. Ich bin sehr glücklich, dass ich diesen grossen Zuspruch erfahren durfte.“
… seine Zukunft: „Im Moment ist sie noch nicht klar geregelt. Ich habe verschiedene Optionen, die ich gemeinsam mit meiner Familie anschauen werde – dann wird entschieden. Nach Argentinien werde ich vorläufig nicht zurückkehren, dort habe ich schon vor meiner Zeit in Europa gespielt. Ansonsten aber bin ich offen für alles Mögliche, so war es auch, als ich nach Basel kam. Da hätte ich anfangs vielleicht auch nicht gedacht, dass ich fünf Jahre hier bleiben würde. Wichtig ist, dass das Gesamtpaket stimmt – für die Familie und für mich. Aber jetzt will ich so oder so zuerst noch einmal alles daran setzten, dass wir am Mittwoch Meister werden – ich möchte mich mit einer grossen Party aus Basel verabschieden!“
Der FC Basel 1893 trifft im entscheidenden, letzten Meisterschaftsspiel dieser Saison am Mittwoch, 25. Mai 2011 auf den FC Luzern (20.15 Uhr, St. Jakob-Park). Die Basler dürfen damit rechnen, im vollen „Joggeli“ auf eine Kulisse zu treffen, die sie auf dem angestrebten Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung unterstützen wird. Captain Franco Costanzo, dessen Frau am Dienstag den 4,5 Kilogramm schweren Jungen Ciro zur Welt brachte, wird ein letztes Mal das FCB-Tor hüten. Nicht dabei sein können die gesperrten Benjamin Huggel und Aleksandar Dragovic. Anzeige
Am Tag vor dem grossen Spiel wiederholte Thorsten Fink noch einmal, was er schon damals betont hatte, als der FC Basel die Tabelle bisweilen mit sieben Punkten Vorsprung anführte: „Ich habe immer gesagt, dass wir bis zum letzten Spieltag werden kämpfen müssen.“ Wie recht der FCB-Trainer damit hatte! Diese letzte Runde steht nun unmittelbar bevor. Und während die prickelnde Ausgangslage die Mannschaft sowie den Trainerstab scheinbar nicht aus der Ruhe zu bringen vermag, so hat man doch das Gefühl, dass das Nervenkostüm der meisten anderen „Beteiligten“ beim Warten auf den Mittwochabend nicht ganz unbelastet bleibt.
Es ist fraglos ein grosser Moment, der dem Basler Fussballpublikum zum Abschluss der Saison 2010/11 bevorsteht. Gewinnt der FCB sein Heimspiel gegen den FC Luzern, ist er auch im zweiten Jahr unter Trainer Thorsten Fink Schweizer Meister. Es wäre der 6. Meistertitel seit 2002, der 14. insgesamt. Mit einem Punkt Vorsprung auf den FC Zürich gehen die Basler in diese letzte Runde, die Zürcher treten zu Hause gegen den FC Thun an. „Jetzt geht es um alles“, sagt Fink, „nun müssen wir in unserem vollen Stadion allen zeigen, dass wir Meister werden wollen – ich freue mich sehr auf diese tolle Situation.“
Zuversichtlicher Marco Streller
Auch Marco Streller blickt dem letzten Meisterschaftsspiel hoffnungsfroh entgegen. „Die Vorfreude ist sehr gross, und mit einem Sieg können wir alles klar machen“, sagt der FCB-Stürmer. „Wir haben viele Spieler im Kader, die wissen, wie man Meister wird – das stimmt mich für den Mittwoch sehr zuversichtlich, aber auch demütig gegenüber dieser grossen Aufgabe.“ Streller äussert auch noch einen Satz zum zweiten Titelaspiranten: „Unabhängig vom Ausgang war der FCZ in dieser Saison ein ganz starker Konkurrent.“ Während der Partie gegen Luzern interessiere es ihn aber herzlich wenig, was im Letzigrund passiere. „Wir denken an nichts anderes als an unsere Leistung. Wenn wir die abrufen können, werden wir Meister.“
Einer von jenen routinierten Spielern, die Streller angesprochen hat, wird bei der Saison-Derniere allerdings nicht mit dabei sein können: Benjamin Huggel bezog am Sonntag in St. Gallen seine vierte Gelbe Karte und ist gesperrt; dasselbe gilt für Innenverteidiger Aleksandar Dragovic. Während Dragovic sicher durch David Abraham ersetzt wird, lässt es Fink noch offen, ob er im zentralen Mittelfeld für Huggel entweder den etwas defensiveren Cabral oder den eher nach vorne orientierten Granit Xhaka aufstellen wird. „Man muss ja nicht vor jedem Spiel alle Details verraten“, sagt der FCB-Trainer dazu.
Dafür gewährte der 43-Jährige einen kleinen Einblick in die mentale Vorbereitung der Mannschaft: „Diesmal ist es sicher auch die Aufgabe von uns Trainern, die Spieler auf allfällige negative Situationen einzustellen und ihnen mögliche Lösungen dafür zu bieten.“ Es sei ja zum Beispiel nicht auszuschliessen, dass der FCB wider Erwarten mit 0:1 in Rückstand gerate, darüber müsse man mit der Mannschaft sprechen. „Aber es ist wichtig, dass wir aufgrund unserer Erfahrung dann das nötige Vertrauen haben, einen solchen Rückstand wieder aufzuholen.“ Soviel zur Theorie – der Plan des Titelanwärters sieht natürlich ganz andere Szenarien vor.
Costanzos drittes Kind ist da!
Die Saison 2010/11 ist am Mittwochabend nicht das einzige, was zu Ende geht. Mit dem Spiel gegen den FC Luzern wird auch die Zeit einen Abschluss finden, während der Franco Costanzo das Tor des FC Basel 1893 gehütet hat. Fünf Jahre lang bot der Captain der Mannschaft einen sicheren Rückhalt – in der kommenden Spielzeit nun wird er von Yann Sommer abgelöst. Sicher ist mittlerweile auch, dass Costanzo gegen die Zentralschweizer spielen kann, denn seine Frau Carla brachte am Dienstag noch rechtzeitig vor der grossen Finalissima einen gesunden, 4,5 Kilogramm schweren Sohn mit Namen Ciro auf die Welt. Der FCB gratuliert der Familie Costanzo ganz herzlich zum jüngsten Nachwuchs!
Neben dem Argentinier bestreit mit Beg Ferati ein weiterer verdienter Spieler seinen letzten Einsatz für den FCB. Der 24-jährige Verteidiger, der seit 2008 beim 13-fachen Schweizer Meister unter Vertrag steht, wechselt auf die kommende Saison hin zum SC Freiburg und erfüllt sich damit seinen „Bundesliga-Traum“.
Die Voraussetzungen für einen weiteren wunderbaren und emotionalen Basler Fussballabend sind also zweifellos gegeben. Was noch fehlt, ist das Tüpfelchen auf dem i.
fcb.ch
Zuletzt bearbeitet von Bamm-Bamm; 24/05/201118:47.
Der FC Basel 1893 ist zum 14. Mal Schweizer Meister! Die Basler gewannen am Mittwoch, 25. Mai 2011 im ausverkauften St. Jakob-Park gegen den FC Luzern mit 3:0 (2:0) und sicherten sich nach einer sehr überzeugenden Leistung und einem perfekten Drehbuch die verdiente Titelverteidigung. Die Treffer für das Team von Trainer Thorsten Fink erzielten Alex Frei, Xherdan Shaqiri und Jacques Zoua. Grossartig: Dank dem Meistertitel qualifiziert sich der FCB direkt für die Champions League 2011/12! Anzeige
Was für ein Fussballabend, was für ein Abschluss dieser fantastischen FCB-Saison! Im letzten Heimspiel der Super-League-Meisterschaft feiert der FC Basel 1893 dank einer sehr abgeklärten Leistung einen 3:0-Sieg über den FC Luzern und sichert sich damit seinen 14. Schweizer Meistertitel! Es war nach dem 3:0 von Jacques Zoua in der 54. Minute, als im vollen und emotional enorm geladenen St. Jakob-Park erstmals an diesem Abend Thorsten Finks Lieblingslied angestimmt wurde: „Glaubet nid an Gaischter, glaubet nid an Gaischter, der FCB wird Schwizer Maischter, …“ Und wie er das wurde!
Der wunderbare Fussballabend im „Joggeli“ verlief ganz nach dem Geschmack der grossen Mehrheit der 37‘500 Zuschauer. Das Drehbuch hatte vorgesehen, dass Alex Frei bereits in der 6. Minute das etwas beruhigende 1:0 gelang und das Stadion ein erstes Mal zum Beben brachte. Der FCB-Topskorer (27 Ligatreffer) schloss einen schönen Angriff über Behrang Safari und Jacques Zoua ohne Mühe ab. Der FCB war klar die bessere Mannschaft, liess aber nach dem Führungstreffer etwas nach. Deshalb war es enorm wichtig, das Xherdan Shaqiri mit einer sehenswerten Einzelleistung und einem Schuss aus rund 20 Metern kurz vor der Pause das 2:0 erzielte.
Zoua mit der Entscheidung
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Basler die Kadenz wieder merklich – und dies schon bald mit Erfolg in Form des mindestens vorentscheidenden 3:0-Treffers: Zoua traf nach einem Eckball von Alex Frei zum dritten Basler Tor, und fortan gab es im St. Jakob-Park bereits kein Halten mehr. Je näher der Abpfiff rückte, desto regelmässiger ging die Welle durch die Ränge im Stadion und die Leute sangen: „Das isch unsere FCB, das isch unsere FCB, …“ Und sie hörten nicht mehr auf zu feiern, bis die Spieler des neuen Schweizer Meisters auf der Haupttribüne den hoch verdienten Pokal überreicht bekamen.
Einen der emotionalsten Momente erlebten die 37‘500 allerdings kurz vor dem Schlusspfiff. Trainer Thorsten Fink wechselte Torhüter Franco Costanzo aus und ermöglichte ihm damit einen unglaublich aufwühlenden Abschied aus dem St. Jakob-Park. Die Leute standen und verabschiedeten den Top-Torhüter, der dem FCB seit 2006 einen ganz starken Rückhalt geboten hatte, mit einer Standing Ovation. Costanzo seinerseits zog sein Trikot über den Kopf und trug darunter ein T-Shirt mit der Botschaft: „Dangge Basel“. Und dann verliess er mit Tränen in den Augen den Platz – als Schweizer Meister und mit seinem sechsten persönlichen FCB-Titel.
Bereits sicher in der Champions League
Die Leistung des FCB, diesen grossen Titel nach dem Double-Gewinn 2010 verteidigt zu haben, kann der Mannschaft und dem Trainerstab nicht hoch genug angerechnet werden. Seit den Grasshoppers 1995 und 1996 war es nie mehr einem Schweizer Team gelungen, sich zweimal hintereinander für die Champions League zu qualifizieren. Im Gegenteil scheiterten sowohl der FC Thun als auch der FC Zürich und natürlich der FC Basel selbst regelmässig an der viel zitierten Doppelbelastung – die in physischer und mentaler Hinsicht nicht wegzudiskutieren ist.
Diesmal aber war es anders. Der FCB setzte sich im Verlauf der Saison bald schon in der vordersten Region der Tabelle fest und präsentierte sich im Herbst 2010 in der europäischen Königsklasse gleichzeitig von seiner Sonnenseite. Mit einem Auswärtssieg in Rom und tollen Spielen zuhause gegen die Italiener, gegen Bayern München und auch gegen den CFR Cluj machte in Europa einmal mehr äusserst positiv auf sich aufmerksam. Der dritte Rang in dieser starken Gruppe war ein schöner Erfolg für die Mannschaft von Trainer Thorsten Fink. Danach konnte sich der FCB auf die Meisterschaft konzentrieren und setzte sich am Ende gegen einen ganz starken Konkurrenten – den FC Zürich – erfolgreich durch.
Ausschlaggebend dafür waren das starke Basler Kollektiv und die Breite des Kaders. Und natürlich auch die grosse Qualität von Spielern wie Alex Frei mit seinen 27 Saisontreffern oder Franco Costanzo mit seinen zahlreichen wertvollen Paraden – um nur zwei der vielen grossen FCB-Figuren zu benennen. Es braucht insgesamt viel Charakter in einer Mannschaft, wenn diese die Ausfälle von wichtigen Kräften wie Behrang Safari, Benjamin Huggel, Xherdan Shaqiri oder Valentin Stocker verkraftet und am Ende trotzdem ganz oben steht. Und es braucht ein gut funktionierendes Gebilde, für das selbstverständlich nicht zuletzt auch das Trainerteam um Thorsten Fink verantwortlich zeichnete.
Das Telegramm:
FC Basel–FC Luzern 3:0 (2:0) St. Jakob-Park. – 37‘500 Zuschauer (ausverkauft). – SR Massimo Busacca. Tore: 6. Frei 1:0 (Zoua). 45. Shaqiri 2:0. 54. Zoua 3:0 (Frei).
Maik Schwert (24) kommt aus Essen und ist seit vielen Jahren Fan des FC Schalke 04. Doch sein Herz schlägt seit einem Camping-Urlaub im Jahr 2001 auch stark für den FC Basel 1893. Am vergangenen Mittwoch besuchte Maik zum ersten Mal ein Spiel des FCB und erlebte die grossen Emotionen, die Pokalübergabe sowie die Meisterfeier mit. Kein Wunder, war der Deutsche hellauf begeistert, wie er im Interview mit fcb.ch erzählt. Anzeige
Das Webteam des FC Basel 1893 erreichte am 19. Mai 2011 die folgende E-Mail:
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Redaktion
Ich wohne im Ruhrgebiet (Deutschland) Nähe Schalke und bin etwas aufgeregt, da ich mir nächste Woche einen ganz großen Wunsch erfüllen werde. Ich fliege nach Basel, um mir das Meisterschaftsspiel gegen den FC Luzern anzuschauen.
Nun wollte ich wissen – klar, soll man nicht zu früh von der Meisterschaft sprechen – wie das in der Schweiz mit der Pokalübergabe geregelt wird. Ist das so wie in Deutschland oder würde der Pokal bereits am kommenden Sonntag in St. Gallen überreicht werden, falls der FCB dort bereits Meister werden würde.
Freue mich auf nächste Woche und darauf, von Ihnen zu hören und verbleibe mit freundlichen Grüßen,
Natürlich haben wir Maik gerne Auskunft über den ungefähren Ablauf einer allfälligen Meisterfeier gegeben und ihn gefragt, ob wir ihm nach dem Luzern-Spiel ein paar Fragen stellen dürften. Nach seinem Einverständnis haben wir uns nach der Meisternacht beim Stadion mit ihm getroffen und das folgende Interview geführt:
Mike, kannst du bitte kurz etwas zu Deiner Person sagen? Ich heisse Maik Schwert, bin 24 Jahre alt und komme aus Essen in der Nähe von Gelsenkirchen. Ich bin seit knapp zehn Jahren Fan des FC Basel. Wir waren im Urlaub auf einem Campingplatz in der Nähe von Arnheim, und da wurden die Schweizer Spiele in der Sendung „ran“ auf Sat1 übertragen. Seither verfolge ich die Partien des FCB auch via Internet, zum Beispiel auf www.fcb.ch. Es hat mich in den letzten Jahren beeindruckt, wie ein Verein eine Liga so dominieren kann und so viele Titel holen kann. Von Beginn an war es mein Traum, auch mal ein Spiel anschauen zu können und das hat ja nun endlich geklappt. Dazu muss ich sagen, dass ich einen Flug gewonnen hatte, das hat das Ganze natürlich erleichtert. Ich habe mir dann bereits im Februar das Ticket für die letzte Partie der Saison gekauft. Der FC Luzern war damals zwar gerade Wintermeister geworden, doch ich dachte mir, der FCB packt das unter Thorsten Fink noch und ich werde meine erste Meisterfeier erleben können.
Wer ist in Deutschland Dein Lieblingsverein? Bei uns in der Familie ist es Tradition, Schalke-Fan zu sein. Mein Opa geht zum Beispiel seit über 60 Jahren auf Schalke und hat mich mit sieben Jahren mitgenommen, meine Oma zahlt mir seit 18 Jahren die Dauerkarte. Leider habe ich da noch nie eine Meisterfeier miterleben können...
Wie lange warst Du nun in Basel und wo hast du übernachtet? Ich war zwei Tage in Basel, ich bin am Spieltag um 10 Uhr hier angekommen. Zwei Tage deshalb, weil ich nicht wusste, wie es mir nach der Meisterfeier gehen würde... (schmunzelt). Der erste Tag war natürlich voll und ganz dem Fussball gewidmet, während ich mir am zweiten Tag noch die Stadt angeschaut habe. Übernachtet habe ich im Hotel Balegra, wo ich in der Meisternacht den Markus vom Fanclub Bravehearts kennengelernt habe. Als Respekt und Dankeschön für die Reise aus dem Ruhrgebiet hat er mir gleich einen Schal geschenkt. Auch dieser Augenblick bleibt unvergesslich.
Wie hast Du das Spiel erlebt? Ich war ziemlich nervös wegen der ganzen Situation. Während dem Spiel habe ich viele Fotos gemacht, so kann ich unzählige Eindrücke mit nach Deutschland nehmen, insbesondere um zeigen zu können, wie eine Meisterfeier aussehen kann, damit auch Schalke endlich mal wieder Meister werden kann... Was mir auch besonders aufgefallen ist, war die Szene mit der Auswechslung von Franco Costanzo, das war Gänsehaut pur! Und die Stimmung aus der Muttenzer Kurve war natürlich auch sehr eindrucksvoll. Und dann der Weg durch den Tunnel zum Barfüsser-Platz, als man stehenblieb und gemeinsam Lieder gesungen hat, da kam gleich wieder dieses Gänsehaut-Feeling auf.
Wie haben die Feierlichkeiten im St. Jakob-Park gefallen? Die Spieler haben ja eine Ehrenrunde gedreht und da habe ich alle mal aus der Nähe gesehen. Dann habe ich mich getraut, erst wollte ich ja nicht, runter auf den Rasen zu gehen. Dort habe ich mich hingekniet wie ein kleiner Junge und habe meine Füsse fotografiert, die auf dem Rasen stehen. Dieses Erlebnis zusammen mit anderen Fans habe ich sehr genossen.
Und danach gingst du in die Innenstadt an die Meisterfeier. Ja. Beim Barfüsserplatz stand ich dann direkt unter dem Balkon. Ich war sehr aufgeregt und habe mich gefreut, als dann die Spieler endlich kamen. Auch die Vorstellung der Spieler durch Benjamin Huggel war ein Erlebnis. Als ich dann etwa um drei Uhr im Hotel ankam, habe ich gleich noch den Fernseher angeschaltet, wo die Meisterfeier nochmals gezeigt wurde.
Wirst Du wieder einmal an ein FCB-Spiel kommen? Auf jeden Fall, vermutlich wird es noch nicht für diesen Sommer reichen, obwohl ich sehr gerne auch mal an ein Champions-League-Spiel kommen würde, um zu sehen, wie da die Stimmung ist. Spätestens nächstes Jahr sollte es aber sicher klappen.
Gibt es Unterschiede zwischen der Fankultur des FC Basel und Schalke 04? Ja, sicher bei den kreativen Aktionen hier in Basel, wie zum Beispiel bei den tollen Choreografien. Was mir aber auch aufgefallen ist, sind die vielen jungen Fans. Ansonsten sehe ich aber viele Gemeinsamkeiten, so sind etwa beides grosse Traditionsvereine.
Hat dich bei Deinem Besuch in Basel etwas überrascht? Ja, die Nähe des Vereins zu den Fans. 17 Minuten nach meiner Anfrage bezüglich einer allfälligen Pokalübergabe in St. Gallen hatte ich von der Webredaktion des FCB bereits eine Antwort inklusive dem Hinweis, wo eine allfällige Meisterfeier in der Stadt über die Bühne gehen würde. Ich glaube nicht, dass ich bei Schalke oder Bayern München so schnell eine Antwort erhalten hätte. Ich finde es bewundernswert, dass sich ein Club, der sich in Europa doch schon einen Namen gemacht hat, in dieser Art und Weise auf seine Fans und deren Bedürfnisse eingeht. Was mich auch überrascht hat: Auf Schalke sind es jeweils bis zu 60'000 Zuschauer. Dass auch rund die Hälfte davon eine derartige Stimmung aufkommen lassen kann, ist bemerkenswert. Basel hat nicht nur die Meisterschaft gewonnen und damit verbunden die Teilnahme an der Champions League, sondern auch ein richtig grosses Fussballherz aus dem Ruhrgebiet erobert.
Der FC Basel 1893 hat für die kommenden drei Jahre den 24-jährigen Schweizer Kay Voser verpflichtet. Der Vertrag des auf verschiedenen Positionen einsetzbaren Spielers bei den Grasshoppers lief aus, weshalb er ablösefrei zum FCB wechseln kann. Ein entsprechender Vertrag bis am 30. Juni 2014 ist am 31. Mai 2011 unterzeichnet worden. Anzeige
Kay Voser kam als Zehnjähriger vom FC Fislisbach aus dem Aargau zu den Grasshoppers, bei denen er in der Saison 2005/2006 in der ersten Mannschaft debütierte, seither dem Profikader angehörte und über 100 Spiele in der Super League bestritt. Aufgrund des nun ausgelaufenen Vertrages mit GC suchte der polyvalente, schnelle Aussenspieler, der vorwiegend auf der linken und rechten Verteidigerseite, aber auch auf den Mittelfeldseiten eingesetzt werden kann, eine neue sportliche Herausforderung.
FCB-Trainer Thorsten Fink äusserte sich sehr zufrieden über diesen ersten Zuzug für seine Defensive der Zukunft, in der durch die Abgänge von Beg Ferati (SC Freiburg) und von Behrang Safari (RSC Anderlecht) zwei Positionen frei wurden. „Wir haben Voser schon seit langem beobachtet und ihn immer im Auge behalten. Ich freue mich auf einen noch jungen, schnellen und vor allem ehrgeizigen Spieler.“
Kay Voser wird am 20. Juni 2011 mit dem FCB das Training aufnehmen und am 25. Juni 2011 mit ins Trainingslager an den Tegernsee reisen.
Zur Person:
Name Kay Voser Geboren 4. Januar 1987 Nationalität Schweizer Geburtsort Baden Position Abwehr/Mittelfeld Grösse 1,74 m Gewicht 70 kg
Karriere
Bis 1997: FC Fislisbach 1997-2005: Grasshoppers Nachwuchs 2005-2011: Grasshoppers Profi-Kader
Spielen mit Verantwortung - Responsible Gaming
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Die Sportwette dient in erster Linie der Unterhaltung und macht das Verfolgen von Sportereignissen spannender.
Denn die Spannung einer Wette ergibt sich aus der Überzeugung, es besser zu wissen und diese mittels eines Geldeinsatzes auf die Probe zu stellen.
Wetten Sie nicht, um Geld zu gewinnen oder um aus einem langweiligen Leben zu entkommen. Spielen Sie nur mit Einsätzen, welche Sie sich leisten können.
Wetten Sie nicht über ihre Verhältnisse.
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