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05er verpassen Tabellenführung mit 2:2 gegen Jena

Es war eine typische Zweitliga-Partie, in der beide Teams nicht am Limit spielten und an deren Ende ein Remis stand. Bitter für die 05er: Das Team von Jürgen Klopp führte mit 2:0 Toren, konnte am Ende aber den Sack nicht zu machen. Carl Zeiss Jena kam zurück ins Spiel und wurde für seine Bemühungen mit einem Punkt belohnt.

Die ersten zehn Spielminuten passierte wenig, beide Teams tasteten sich zunächst einmal an die gegnerischen Strafräume heran, ohne wirklich gefährlich zu werden. Die erste Torchance der Partie ging aufs Konto der Gastgeber, nach Einwurf von Miroslav Karhan in der 12. Minute verlängerte Felix Borja per Kopf auf Isaac Boakye, der die Kugel ebenfalls per Kopf neben das Tor setzte. In der 19. Minute dann der erste Tormöglichkeit für Jena, Jan Simaks Hammer aus 20 Metern segelte nur knapp am Mainzer Kasten vorbei. Tendenziell kamen die Jenaer öfter vor den Strafraum, das aggressive Pressing der Elf von Henning Bürger störte die Mainzer oft früh im Spielaufbau. Doch die 05er lauerten auf Patzer und verwerteten diese gnadenlos, so auch zum 1:0 Führungstreffer in der 29. Minute. Felix Holzner bekam den Ball nicht unter Kontrolle, Markus Feulner nutzte dies eiskalt aus und ging mit vollem Tempo rein. Gerade wieder in die Startelf zurückgekehrt, umspielte Feulner den Jenaer Keeper Vasili Khamutouski und netzte frei ein. Auf der Gegenseite gab es erst wieder in der 36. Spielminute eine Tormöglichkeit, als Simak an der Strafraumgrenze frei zum Schuss kam und nur um Zentimeter am Pfosten vorbei schoss. Daniel Ischdonat wurde in der ersten Halbzeit nur wenig gefordert, doch nach einem Eckball von Simak musste der Mainzer Keeper mit der Faust retten (42. Minute).

Nach Wiederanpfiff wirkten die Mainzer agiler, doch sowohl Neven Subotics Freistoß aus 35 Metern als auch Isaac Boakyes unplatzierter Torschuss aus kurzer Distanz und Strafraumgestochere verfehlten ihr Ziel (49. und 53. Spielminute). In der 56. Minuten dann ein wichtiger Pfiff für die Mainzer. Holzner foulte Feulner im Strafraum, Frank Willenborg entschied auf Elfmeter. Karhan führte zum 2:0 aus. Doch Jena blieb im Spiel, ihr Bester, Jan Simak, machte mit seinem Freistoß aus 25 Metern den Anschluss klar, Ischdonat rechnete nicht mehr damit, dass der Ball die Abwehr überwinden würde und konnte das 1:2 nicht verhindern (60. Minute). Nur eine Minute später hatten die Mainzer die Chance, das alte Torverhältnis wiederherzustellen, doch Boakye verfehlte Subotics verlängerten Eckball von Karhan knapp. Der Neuzugang aus Wolfsburg war wieder unglücklich, als sein Torschuss in der 70. Minute erneut nur hauchdünn am Pfosten vorbeischrammte. Die Mainzer machten in der Schlussviertelstunde richtig Dampf, kamen immer häufiger vor das Tor von Khamutouski, doch die resultierenden Ecken brachten keinen Torerfolg. Die Jenaer legten kurz vor Schluss aber auch noch eine Schippe drauf und hatten in der 82. Minute ihre beste Chance bisher, als Ischdonat gegen den eingewechselten Patrick Amrhein abprallen, der ebenfalls eingewechselte Kosi Saka vergab aus kurzer Distanz nur knapp. Der FC kam aber dennoch zum Ausgleich, in der 85. Minute behielt Sami Allagui im Strafraumgewühl nach einer Simak-Ecke die Übersicht und schob zum 2:2 ein. Kurz vor Abpfiff dann noch eine hochkarätige Möglichkeiten für die Mainzer durch Boayke, doch das Pech blieb dem Neustürmer treu, sein Ball nach Verlängerung von Hoogland verfehlten den Jenaer Kasten erneut knapp (85. Minute). In den letzten Spielsekunden dann noch einmal eine Schrecksekunde: Darlington Omodiagbe lag regungslos im Strafraum des FC Carl Zeiss, der Jenaer Kapitän musste mit der Bahre vom Platz getragen werden. Am Ende blieb es beim letztlich verdienten Remis, die Mainzer haben ihre Chance auf die Tabellenführung vorerst verpasst.

Mainz 05: Ischdonat – Hoogland, Subotic, Noveski, Rose (46. Demirtas) – Karhan, D. Vrancic (84. Amri), Pekovic, Feulner – Boayke, Borja (86. Jovanovic)

Trainer: J. Klopp

FC Carl Zeiss Jena: Khamutouski – Holzner, Omodiagbe, Müller, Stegmayer – Ziegner (77. Amrhein), Kühne, Werner – Simak – Petersen (58. Allagui), Schied (77. Saka)

Trainer: H. Bürger

Schiedsrichter: F. Willenborg (Osnabrück)

Tore: 1:0 Feulner (29. Minute), 2:0 Karhan (56. Minute, FE), 2:1 Simak (60. Minute), 2:2 Allagui (85. Minute)

Zuschauer: 19.500

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05 bringt Führung nicht ins Ziel
Mainz muss sich gegen Schlusslicht Jena mit einem 2:2 begnügen

Vom 23.02.2008

MAINZ Der FSV Mainz 05 hat den Sprung an die Spitze der Zweiten Fußball-Bundesliga verpasst. Vor 19500 Zuschauern im nicht ausverkauften Bruchweg-Stadion musste sich der Tabellenzweite gegen das Schlusslicht FC Carl Zeiss Jena mit einem 2:2 (1:0)-Unentschieden begnügen. Dabei konnten die Mainzer eine 2:0-Führung nicht ins Ziel bringen.

Von

Roland Hessel

Durch Markus Feulner und Miroslav Karhan, der einen an Feulner verwirkten Foulelfmeter sicher verwandelte, hatten sich die 05er einen eigentlich beruhigenden Vorsprung erspielt. Da allerdings der überragende Jenaer Jan Simak nur drei Minuten nach dem 2:0 per direkt verwandeltem Freistoß die Partie wieder "öffnete", kam keine Sicherheit auf. Ein Tor übrigens, das klar auf die Kappe von 05-Schlussmann Daniel Ischdonat geht, der am Ball vorbei griff. Bestraft wurden die Mainzer in Minute 83, als der eingewechselte Sami Allagui eine Simak-Ecke einköpfte.

"Wenn man 2:0 führt, dann muss man das auch zu Ende bringen", brachte es 05-Coach Jürgen Klopp auf den Punkt. "Wir haben den Gegner zurückkommen lassen", wusste der 40-Jährige, dass sich sein Team den verpassten Sprung an die Spitze selbst zuzuschreiben hatte. "Ich bin alles andere als zufrieden. Mehr als den einen Punkt haben wir uns nämlich auch nicht verdient."

Von Beginn an hatten sich die Mainzer schwer getan gegen einen Gegner, der mit einer überraschend offensiven Aufstellung um seine Chance kämpfte. Gegen die mit drei Angreifern aufgelaufenen Jenaer gelang es den 05ern im ersten Abschnitt lange Zeit nicht, das Spiel an sich zu reißen. Nach rund 20 Minuten bekamen die Hausherren die Begegnung freilich besser in den Griff, benötigten aber einen herben Abwehrschnitzer, um die unterm Strich verdiente Führung zu erzielen. Weil sich Felix Holzner von Feulner düpieren und den Ball abluchsen ließ, hatte dieser wenig Mühe noch an Torwart Vasili Khamutouski vorbei zu sprinten und den Ball in die Maschen zu hämmern.

Dass der Vorsprung bis zum Pausenpfiff durchaus auf wackeligen Füßen stand, lag vor allem an Jenas Nummer 19. Der von einigen Bundesligisten umworbene Simak kurbelte nicht nur unermüdlich das Spiel des Letzten an, sondern hatte - einmal links, einmal rechts - aus jeweils spitzem Winkel gute Einschussgelegenheiten.

Nach der Pause schien die Partie dann aber relativ schnell ihren erwarteten Lauf zu nehmen. Erneut war es Jena-Verteidiger Holzner, der sich gegen Feulner im eigenen Strafraum nur mit einem Foul zu helfen wusste. Doch das 2:0 durch Karhan brachte nicht die erhoffte Sicherheit. "Natürlich musst du dann einfach das 3:0 machen", haderte Klopp, der aber auch die kämpferische Einstellung der Gäste respektierte. "Wir haben uns diesen Punkt redlich verdient, weil wir nach dem Rückstand mit enormen Einsatz zurück ins Spiel gefunden haben", resümierte Gäste-Trainer Henning Bürger.

Dass es dennoch ein Dreier für die Mainzer hätte werden können, wenn nicht gar müssen, ist aber auch klar. Schon vor dem späten Ausgleich hatte Isaac Boakye zwei gute Chancen auf 3:1 zu erhöhen, und auch nach dem Treffer zum 2:2 war es die Leihgabe vom VfL Wolfsburg, die mit einem sehenswerten Flugkopfball den Jenaer Keeper zu einer Glanzparade zwang.

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Jürgen Klopp wie einst Wolfgang Frank
Mainzer Trainer will keine Torwart-Diskussion aufkommen lassen/Entwarnung für Jenas Kapitän Omodiagbe
Vom 23.02.2008

rh. Jürgen Klopp hat von Wolfgang Frank viel gelernt. So verdankt der derzeitige Trainer des FSV Mainz 05 seinem ehemaligen Coach seine Fußball-Philosophie. Und einen Teil daraus musste Klopp nach dem ernüchternden 2:2 gegen Zweitliga-Schlusslicht Carl Zeiss Jena hervorkramen. "Wolfgang Frank hat nach einem Unentschieden immer gesagt: Wer weiß, wozu der Punkt gut ist. Ich wäre sehr froh, wenn ich am Ende sagen könnte, dass war genau der Punkt, den es gebraucht hat, um unsere Ziele zu erreichen."
Zufrieden war er freilich nicht. Zumal eindeutig mehr drin gewesen wäre. "Wir haben das nach dem 2:0 einfach nicht gut gemacht. Das ist so. Fakt ist: Wir haben derzeit Probleme. Aber ich bin mir auch sicher, wir kriegen den Dreh wieder." Dass die 05er diesen zumindest am Freitag noch nicht gekriegt haben, lag für den Coach auch an der mangelnden Zeit. "Es war für Mainz 05 eine Woche mit vielen guten Nachrichten. Aber es war auch eine sehr kurze Woche."

"Nach dem zweiten Tor war schon so ein Durchschnaufen zu spüren. Da fehlte dann plötzlich die Konzentration - wenn sie den überhaupt da war", meinte Klopp, der beispielsweise mit dem Auftreten von Top-Torjäger Felix Borja nicht zufrieden war. "Das hat mir überhaupt nicht gefallen. Das war viel zu wenig." Den Fehler von Keeper Daniel Ischdonat, der den Anschluss zum 1:2 ermöglichte, wollte er indes nicht überbewertet wissen. "Natürlich weiß er, dass er den halten muss. Ich werde jedenfalls keine Torwart-Diskussion anfangen."

Sein Gegenüber Henning Bürger sah da schon zufriedener aus. "Wir wussten was uns erwartet hat. Und haben uns darauf eingestellt, zu treten, zu schlagen und zu spielen. Das haben wir klasse umgesetzt", so der Jenaer Trainer, der sich eine halbe Stunde nach dem Spielende noch Sorgen um seinen Kapitän machte. Darlington Omodiagbe war nach einem Zusammenprall bewusstlos ins Krankenhaus gebracht worden. Doch noch am Abend gab´s nach einer Computer-Tomographie Entwarnung. Er konnte sogar direkt die Heimreise antreten.

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Unentschieden fast zwangsläufig
Gastgeber verpassen zweimal das Nachsetzen

Vom 23.02.2008

Nicht gut gespielt, den Sieg dennoch auf einem Silbertablett präsentiert bekommen. Am Ende mussten sich die Spieler des FSV Mainz 05 über sich selber ärgern. Denn wenn man 2:0 führt, ohne überzeugt zu haben, gerade dann muss man konzentriert bleiben und die Ernte einfahren. Das gelang gegen Jena nicht. Und das wurde bestraft.


Die Spielsysteme: Die Mainzer agierten im gewohnten flachen 4-4-2-System, in dem es im Vergleich zum 1:0-Sieg in Mönchengladbach lediglich eine Veränderung gab. Markus Feulner rückte wieder auf seine angestammte Position im linken Mittelfeld. Nejmeddin Daghfous musste auf der Bank Platz nehmen. Der Gast überraschte mit einem 3-4-3, wobei Jan Simak sich oft auch ins Mittelfeld zurückfallen ließ, letztendlich überall zu finden war.

Die erste Halbzeit: Die Gastgeber kamen nur schwer in die Gänge. Wohl auch, weil sie eine weitaus defensivere Jenaer Mannschaft erwartet hatten. Da sie aber hinten weitgehend nichts anbrennen ließen, verdienten sich die 05er die Führung, für die allerdings eine Einzelleistung von Feulner herhalten musste. Danach versäumte es die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp, direkt nachzusetzen. Im Gegenteil. In den letzten Minuten vor der Pause kam Jena deutlich auf.

Die zweite Halbzeit: Eigentlich lief alles nach Plan, auch wenn der große spielerische Schwung weiterhin vermisst wurde. Das 2:0 war verdient, sorgte aber nicht für Sicherheit. Wieder wurde nicht nachgelegt. Der Anschluss schließlich machte aus dem zuvor schon zerfahrenem Spiel ein richtig zähes. Chancen gab´s dennoch. Ob´s nun Pech oder Unvermögen war, das mögliche 3:0 oder später das 3:1 hätte alle Spekulation beendet.

Fazit: Seit Beginn der Rückrunde läuft es nicht rund bei Mainz 05. In Gladbach wurden die spielerischen Defizite noch mit großartigem Kampf wett gemacht, gegen eine kämpferisch gleichwertige, manchmal sogar überlegene Mannschaft war das naturgemäß nicht möglich. Fast zwangsläufig kommt dann ein solches Ergebnis zustande.

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Vier Spiele, immer dies­sel­ben Vorwürfe

Von Jörg Schneider

Niemand wird ernsthaft auf die Idee kommen, dieses 2:2 vom Frei­tag­abend gegen den Tabel­len­letz­ten dem Schieds­rich­ter in die Schuhe schieben zu wollen. Dennoch ist die Vor­stel­lung von Frank Wil­len­borg, Jahrgang 1979, es wert, sich näher damit zu befassen. Dass der Job, den die Unpar­tei­ischen im Pro­fifuß­ball ver­rich­ten, besonders schwierig ist, die Pfei­fen­män­ner sich häufig mit schau­spie­lern­den Profis aus­ein­ander setzen müssen, die wie trotzige Heran­wach­sende die Tole­ranz­gren­zen austesten, ist jedem klar. Und dass jede Szene heute durch eine Vielzahl von TV-Kameras bis ins Kleinste seziert werden kann, macht die Aufgabe sicher­lich nicht leichter. Frank Wil­len­borg, Real­schul­leh­rer aus Osnabrück jedoch, gehört zu den Schieds­rich­tern, die auch ohne das ungemüt­liche Beiwerk anschei­nend absolut fehl am Platze sind. Spätes­tens nach dessen Auftritt am Bruchweg muss die Frage erlaubt sein, wie es diesem Unpar­tei­ischen gelungen ist, bis in die Zweite Liga auf­zustei­gen?

Jürgen Klopp for­muliert es so: "Das ist ganz eindeutig ein Schiri, der nicht pfeifen kann, weil er nichts vom Fußball versteht. Er kann nicht ein­schät­zen, was normales Zwei­kampf­ver­hal­ten und was Foul ist." Er selbst, gesteht der 05-Trainer, könne kein Spiel pfeifen, obwohl er etwas vom Fußball verstehe. Für jemanden, der diesen Sport jedoch nicht ver­stan­den habe, werde es enorm schwierig, ein Spiel zu leiten. Wil­len­borg bewertete eine Menge komplett anders als alle übrigen auf dem Platz und Drumherum. "Ich habe schon nach dem ersten Foulpfiff darauf hin­gewie­sen, dass wir hier Fußball spielen und dass man dabei harte Zwei­kämpfe führe", sagte Marco Rose. Wil­len­borg steigerte sich in eine Unsi­cher­heit, die dazu führte, dass der Mann am Ende jeglichen Überblick verlor und den Eindruck erweckte, er bete regel­recht darum, die Zeit möge schneller vergehen. Doch gerade hinten heraus pas­sier­ten Wil­len­borg haar­sträu­bende Dinge. Mehrfach ließ der Unpar­tei­ische das Spiel wei­ter­lau­fen als verletzte Spieler am Boden lagen. Nach einem Duell zwischen Markus Feulner und einem Ver­tei­diger an der Außen­linie blieb der Jenaer liegen, Wil­len­borg pfiff nicht ab (obwohl er dies nach Regel 5 hätte tun müssen), kümmerte sich aber um den Spieler, während das Spiel wei­ter­lief. Ein 05er schoss den Ball schließ­lich ins Aus - der Schiri, der dies alles verpasste, setzte die Partie fort mit Freistoß für Jena.

Die dra­mati­schen Schluss­sekun­den: Dar­ling­ton Omodiagbe lag im eigenen Strafraum und schwebte, wie sich später her­aus­stellte, in Lebens­gefahr, weil der Ver­tei­diger seine Zunge ver­schluckt hatte. Wil­len­borg ließ laufen, Tim Hoogland wäre im Strafraum fast über Omodiagbe gestol­pert, Isaac Boakye hatte die Chance zum Sieg­tref­fer, schoss aber knapp am Tor vorbei - ebenso am Kopf Omo­diag­bes.

Diese Partie war sein viertes Zweit­liga­spiel. Sein Pro­fide­büt feierte der Osna­brü­cker im Hinspiel in Jena: Den 2:1-Sieg­tref­fer der 05er erzielte Daniel Gunkel mit einem direkten Freistoß - Wil­len­borg hatte indi­rek­ten Freistoß gepfiffen, entschied jedoch trotzdem auf Tor. Am 26. September 2007 pfiff der 29-Jährige beim 3:0 von TuS Koblenz gegen Fürth. Im "Kicker" stand: "Keine Linie... In der Zwei­kampf­bewer­tung oft falsch... Rote Karte für Fel­gen­hauer viel zu hart."

Am 23. November leitete Wil­len­borg die Partie Mön­chen­glad­bach - Kickers Offenbach (3:0). Im Fach­maga­zin stand: "Man möchte nicht erleben, was passiert, wenn er einmal eine brisante und nicht so einfache Partie wie diese pfeifen muss. Kata­stro­phale Zwei­kampf­bewer­tung." Nun die Jena-Partie am Bruchweg, in der Wil­len­borg so viel falsch bewertete. Mitten in die aufgrund diverser Fehl­ent­schei­dun­gen bei etlichen Toren in der Bun­des­liga öffent­lich geführten Schieds­rich­ter-Kon­tro­verse gibt Wil­len­borg jetzt Anlass zu einer ganz neuen Variante der Dis­kus­sion. Denn bislang ging's in den Beschwer­den nur um Schiris, die eine Fehl­ent­schei­dung trafen oder einen schlech­ten Tag hatten.

Kicker, denen die Klasse fehlt, um Pro­fifuß­ball zu spielen, finden sich über kurz oder lang in der ent­spre­chen­den Ama­teur­liga wieder. Die Frage ist: Wie viele Gele­gen­hei­ten erhält Frank Wil­len­borg überhaupt noch, sich im Pro­fibe­reich zu eta­blie­ren? Nach vier Einsätzen mit immer denselben Vorwürfen scheint es so, als habe der Mann die falsche Sportart gewählt. Das mag hart klingen, aber die Zunft der Unpar­tei­ischen sollte geeig­netere Leute in ihren Reihen haben.

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05er ließen Kon­zen­tra­tion, Tem­pera­ment und Fle­xibi­lität vermissen

Lock­fuß­ball statt Power­fuß­ball

Mainz - Dem Fußball-Zweit­ligis­ten FSV Mainz 05 fehlt zum Rück­run­den­beginn die nötige Sta­bilität. Beim ent­täu­schen­den 2:2 gegen den Tabel­len­letz­ten FC Jena am Frei­tag­abend am Bruchweg ver­schleu­derte die Mann­schaft von Trainer Jürgen Klopp ohne Not zwei wichtige Punkte im sich immer mehr zuspit­zen­den Auf­stiegs­kampf.

Kurz vor dem Abpfiff hatte Isaac Boakye (Mitte) noch die große Chance zum Sieg­tref­fer, doch der Schuss des 05-Stürmers flog wenige Zen­time­ter am rechten Pfosten des Jenaer Kastens vorbei. Es blieb beim ent­täu­schen­den 2:2.

Welche Argumente man auch immer anführen mag für den holprigen Einstieg in die Rückrunde, diesen leicht möglichen Heimsieg gegen den FC Jena hätte der FSV Mainz 05 nach der schönen 2:0-Führung nicht mehr aus der Hand geben dürfen. In dieser letzten halben Stunde, als die 05er den Tabel­len­letz­ten mit eigenen Fehlern und einer merk­wür­dig ver­hal­tenen Spiel­weise wieder zurück in die Partie holten, offen­barte durchaus schon öfter auf­getre­tene Probleme.

Diese im Sommer neu zusam­men­gestellte Mann­schaft hat ein Gesicht. Und damit erzwingt die Klopp-Elf auch Siege, und sie wird mit dieser Qualität auch weiterhin Punkte holen. Was fehlt, das ist zuweilen der Instinkt, die Bereit­schaft, auch mal ein Spektakel abzu­lie­fern. In einer bestimm­ten Spiel­phase die ein­gefah­renen Gleise zu verlassen und den Gegner die über­legene Qualität gnadenlos spüren zu lassen.

Gegen den FC Jena haben die 05er ihren abge­klär­ten, abwar­ten­den Ansatz ab dem 2:0 (55.) auf die Spitze getrieben. Statt den rund um den über­ragen­den Indi­vidua­lis­ten Jan Simak deutlich limi­tier­ten Gegner in dessen Hälfte zu beschäf­tigen, fest­zuna­geln, unter Druck zu setzen, den Zuschau­ern viel­leicht ein 3:0 und 4:0 anzu­bie­ten, wollten die Mainzer Profis die Partie mit nach­las­sen­dem Aufwand über die Runden schaukeln.

Stimmung war mäßig

Spürbar ist, dass diese Art von Fußball im Moment am Bruchweg den Funken zum Publikum nicht über­sprin­gen lässt. Die Stimmung bei der Jena-Partie war mäßig. Das hat weniger zu tun mit den spie­leri­schen Problemen, die diese Mann­schaft gegen­wär­tig hat ohne den zentralen Mit­tel­feld­tech­niker Daniel Gunkel. Spektakel am Bruchweg waren von jeher nicht geprägt von Zucker­bäcker­fuß­ball, denn von Kampf, Lauf­bereit­schaft, Lei­den­schaft und Tempo. Wenn das stimmte, dann haben die Anhänger am Bruchweg auch Punkt­ver­luste verziehen. Nach dem Motto: Alles versucht, aber heute hat es nicht gereicht - der Gegner war besser oder glück­licher.

Direkt nach dem Abpfiff hat Jürgen Klopp am Frei­tag­abend eine Spie­ler­sit­zung abge­hal­ten. Kernthema, so der 05-Coach: "Wir waren nicht hart genug gegen uns selbst." Und das ist keine Frage von Ein­stel­lung und Kampflust. Das ist eine Men­talitäts­frage. Und da lassen die 05er mit dem aktuellen Personal zuweilen Tem­pera­ment, Fle­xibi­lität vermissen.

In Mön­chen­glad­bach war die Mann­schaft auf gna­den­losen Kampf, auf Lauf­bereit­schaft, auf defensive Disziplin ein­gestellt - durch­gezo­gen. Gegen den FC Jena waren die 05er auf ein gedul­diges Offen­sivspiel ein­gestellt: Gegner in den torun­gefähr­lichen Räumen auch mal machen lassen, Ball abnehmen, schnell umschal­ten und in die offenen Räume ein­bre­chen. Das Konzept ging auf bis zum 2:0. Die Mainzer Profis machten in diesem Stil weiter. Aller­dings mit nach­las­sen­dem Eifer in den defen­siven und offen­siven Zwei­kämp­fen. Das hatte Anflüge von Ergeb­nis­ver­wal­tung. Und schon waren zwei Punkte weg.

Die Mischung macht's

Bringt diese Spiel­weise nicht das gewünschte Ergebnis, dann vermissen die Anhänger am Bruchweg den Kampf- und Tem­pofuß­ball, die aus Lei­den­schaft gespeis­ten Spektakel, dieses Allein­stel­lungs­merk­mal der Mainzer früherer Tage. Wahr­schein­lich ist es so: Die Mischung macht´s.

Ein wenig mehr Offen­siv­pres­sing, ein wenig mehr aggres­sives Zupacken im Mit­tel­feld, ein wenig mehr Tempo- und Power­fuß­ball, und der ange­knockte FC Jena hätte den Kopf nicht mehr hoch­bekom­men am Bruchweg, nicht nach einem 0:2. "Natürlich gehört auch das Offen­siv­pres­sing zu unserem Reper­toire", sagt Klopp. "Gegen Jena hätten wir auf diese Art und Weise vier, fünf Tor­chan­cen mehr haben können. Aber wir haben es halt nicht gemacht."

Einem indi­vidu­ell deutlich unter­lege­nen Gegner das Mit­tel­feld feil zu bieten, den Gegner sich in seinen begrenz­ten Mög­lich­kei­ten ein­spie­len und bis in Straf­raum­nähe unge­bremst austoben zuzu­las­sen, das macht keinen Sinn. Das birgt ein eher Risiko an Tagen, an denen beim Torhüter und in der Abwehr­reihe Kon­zen­tra­tions­schwächen ihr Unwesen treiben.

Diese Spielart kann dann besonders gefähr­lich sein, wenn der Gegner im offen­siven Mit­tel­feld einen Über­flie­ger stellt, der mit jedem läp­pischen Stan­dard­ball Torgefahr pro­duzie­ren kann. Und diesen Klas­semann hatte der FC Jena mit dem bril­lan­ten Jan Simak, der sich beim Schluss­licht taktisch um nichts anderes kümmern muss als um ein paar Soloein­lagen nebst gefühl­voll ange­schnit­tenen Freistößen und Eckbällen. Dazu hätte man dem Tschechen am Frei­tag­abend nicht zwangs­läu­fig Gele­gen­hei­ten bieten müssen. Wenn die 05er den FC Jena kom­pro­miss­los von der Mainzer Rasen­hälfte fern gehalten hätten.

Vieles rela­tiviert sich natürlich durch die Tatsache, dass Daniel Ischdonat seine 1,3 Anteile hatte an den beiden Gegen­tref­fern. Der 05-Keeper in Glad­bach­form, und obige Dis­kus­sion wäre wahr­schein­lich nie geführt worden.

Indi­vidu­elle Form

Insgesamt geht es immer auch um indi­vidu­elle Form. Tim Hoogland sucht noch nach seiner langen Ver­let­zungs­pause. Marco Rose hat seine Probleme. Felix Borja hatte einen schwachen Tag. Damir Vrancic zeigte sich nicht in der zentralen Mit­tel­feldrolle, er forderte die Bälle nicht. Das poten­ziert sich an solchen unguten Tagen.

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05-Torwarttrainer: "Hat schon den einen oder anderen Punkt geholt" / Wache vor Rückkehr?


Vom 26.02.2008

Zwei kapitale Schnitzer in den vergangenen beiden Heimspielen von Daniel Ischdonat haben die Torwart-Diskussion rund um den Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 angeheizt. Für Torwart-Trainer Stephan Kuhnert dennoch kein Grund, schon jetzt Konsequenzen zu ziehen.


Von

Roland Hessel

"Natürlich wird jetzt diskutiert. Das ist nicht zu vermeiden", gibt sich Stephan Kuhnert, der in der eigenen aktiven Zeit so einige Auf und Abs mitgemacht hat, gelassen. Der 47-Jährige weiß natürlich, dass nun der Name Dimo Wache vehement ins Spiel gebracht wird. "Es ist nunmal so, dass sofort der Baum brennt, wenn ein Torhüter einen Fehler macht. Und dass dann Dimo als langjährige Nummer eins gehandelt wird, ist auch völlig normal."

Ob aber der eigentliche Stammkeeper, der nach seiner halbjährigen Verletzungspause seit zwei Begegnungen immerhin wieder auf der Bank sitzt, beim nächsten Auswärtsspiel in Freiburg (Montag, 3. März, 20.15 Uhr), tatsächlich ins Mainzer Tor zurückkehrt, darauf wollte sich Kuhnert gestern im AZ-Gespräch nicht festlegen. "Wir haben eine ganze Trainingswoche Zeit und werden diese auch abwarten", so der einstige Zweitliga-Keeper: "Wir werden ganz normal arbeiten und dann am Montag eine gute Lösung präsentieren."

"Eine bittere Geschichte"

Über den 31-Jährigen Ischdonat, der als eigentliche Nummer drei nach dem Ausfall der eigentlichen Nummer zwei Christian Wetklo seit zehn Begegnungen das 05-Tor hütet, will Kuhnert indes nicht den Stab brechen. "Ischi hat der Mannschaft ja schon den einen oder anderen Punkt geholt", betont der Torwarttrainer, der aber auch die gravierenden Fehler des gebürtigen Leverkuseners gegen Greuther Fürth und nun gegen Jena nicht in Abrede stellt. "Bei dem Freistoß von Jan Simak muss er einfach stehen bleiben, darf die Bewegung nicht mitmachen. Dann hat er den Ball, dann passiert nichts." Ischdonat hatte den zwar aufs Tor gezogenen, aber eigentlich ungefährlichen Freistoß unterschätzt, darauf gehofft, dass die Situation bereinigt wird, bevor der Ball in seine Nähe kam. Als dem nicht der Fall war, reagierte er zu spät und falsch. "Eine bittere Geschichte für ihn", so Kuhnert. "Seine Enttäuschung hat man ihm deutlich angesehen."

Der zweite Gegentreffer, als Jenas Sami Allagui eine Simak-Ecke am kurzen Pfosten relativ unbedrängt einnicken durfte, muss Ischdonat nicht auf seine Kappe nehmen. "Nicht sein Fehler", legt sich Kuhnert fest. "Da muss ein Feldspieler klären. Aus mangelnder Disziplin oder auch Aufmerksamkeit ist dies nicht geschehen." Zugeteilt war in diesem Fall Felix Borja, doch der Angreifer hatte überhaupt nicht ins Geschehen eingegriffen. Grundsätzlich, so Kuhnert weiter, seien solche Bälle für einen Torhüter schwer zu verteidigen. "Die Ecke kam gut in die Schnittstelle." Dass die Pfosten bei Eckbällen der Gegner seit Saisonbeginn nicht mehr durch Abwehrspieler besetzt sind, hat für den Torwarttrainer auch keine Bedeutung. "Ich glaube nicht, dass das Tor nicht gefallen wäre, wenn da ein Spieler auf der Linie gestanden hätte."

Ischdonat oder Wache, einer der beiden Routiniers wird also in Freiburg das Mainzer Gehäuse hüten. Der 34-Jährige Wache sei bereit für einen Einsatz, unterstreicht Kuhnert, betont aber noch einmal: "Ischdonat hat bisher stark gehalten. Wir haben grundsätzlich gute Torhüter. Und einer wird am Montag spielen..."

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Beutel: Klima für Stadion kritisch

OB im MRZ-Gespräch: Fußball-Arena in Bretzenheim aber machbar - Kohlekraftwerk-Beschluss wird nicht revidiert

Der neue Stadionstandort sorgt schon wieder für Zündstoff. Klimatisch ist das Gelände nicht unproblematisch.

MAINZ. Mit den Worten "kritisch, aber machbar" fasst Oberbürgermeister Jens Beutel (SPD) die Gutachter-Aussage zum neuen Stadion-standort zusammen. Problematisch ist das Gebiet, weil von hier aus die Frischluft über die Felder in Richtung Bretzenheim und Innenstadt strömt. Deshalb müssen beim Bau einer neuen Fußballarena strikte Vorgaben eingehalten werden. Wie eng es zugeht, verdeutlicht Beutel mit den Worten: "Wenn der K.o.-Faktor bei 10 liegt, sind wir bei 9."

Im MRZ-Gespräch stellte Beutel allerdings auch klar, dass der ursprünglich favorisierte Standort am Europakreisel ebenso problematisch gewesen wäre. Das Ja zum Bau einer Arena stehe insofern immer am Ende eines Abwägungsprozesses.

Dass sich die Anwohner in Bretzenheim nun Sorgen machen, kann Beutel nachvollziehen. Proteste wegen zu erwartender Lärmbelastung hält der OB allerdings für eine "Mentalitätsfrage" - bei einer Beeinträchtigung an nur 17 Tagen im Jahr. Ängste vor einer Multifunktionsarena will Beutel ausräumen: Nur wegen der EU-Förderrichtlinien dürfe kein reines Sportstadion gebaut werden. Neben dem Sport werde es jedoch allenfalls eine oder zwei Veranstaltungen pro Jahr geben - wie jetzt schon die jährliche Massentaufe der Zeugen Jehovas am Bruchweg.

Beutel sicherte zu, die betroffenen Bürger in Kürze in einer Einwohnerversammlung zu informieren. Auch der Ortsbeirat Bretzenheim soll in seiner nächster Sitzung über den Planungsstand informiert werden.

Keine neuen Argumente sieht der OB zum Thema Kohlekraftwerk. Nach wie vor geht Beutel davon aus, dass die hohen Gaspreise und die fehlende Liefersicherheit gegen ein neues Gas- und Dampfkraftwerk auf der Ingelheimer Aue sprechen. Das Stadtoberhaupt gibt sich daher überzeugt: Der Neubau-Beschluss wird nicht mehr revidiert.

Dass Teile der CDU und die FDP mittlerweile öffentlich von einem neuen Kohlekraftwerk abrücken, nennt Beutel "Opportunismus" mit Blick auf die Kommunalwahl 2009. Diese Fraktionen hätten alle Beschlüsse mitgetragen und seien damit auch "alle verantwortlich".

Auch die Grünen - wie ÖDP/Freie Wähler von Anfang an gegen den Kohle- block - haben Zweifel an den Motiven der Liberalen. Diese hätten "angesichts des massiven Bürgerprotests jetzt wohl kalte Füße bekommen", mutmaßt Stadtratsmitglied Tabea Rößner. Jetzt von der FDP vorgetragenen Argumente wie die Feinstaubbelastung seien schließlich nicht neu: "Seit nunmehr zwei Jahren wiederholen wird im Stadtrat gebetsmühlenartig stichhaltige Argumente gegen das Kohlekraftwerk."

Das wiederum bestreitet OB Beutel und hält den Kraftwerksgegnern eine "verzerrte" Darstellung der Wirklichkeit vor. Tatsächlich werde beispielsweise die Feinstaubbelastung der Parcusstraße durch das Kohlekraftwerk lediglich um 0,1 Prozent steigen. "Beim Silvesterfeuerwerk wurde siebenmal so viel Feinstaub produziert wie im Kraftwerk in einem Jahr."

Beutel hat zwar Verständnis dafür, wenn Bürger sagen: Wir sind an der Grenze der Belastbarkeit angekommen. "Aber wenn die Bürger das ernst nehmen würden, hätten wir nicht diese nicht unerhebliche Steigerung des Energieverbrauchs." (jok)

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Heute ist 40-Jähriger im achten Jahr 05-Coach


Vom 27.02.2008
Von

Jens Grützner

Heute startet Jürgen Klopp in sein achtes Jahr als Trainer des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05. Womöglich endet das erfolgreiche Engagement des 40-Jährigen am Bruchweg aber im Sommer. Ende März will sich Klopp äußern, ob er den auslaufenden Vertrag beim Aufstiegsanwärter verlängert oder zu einem anderen Arbeitgeber wechselt.

Gestern Mittag sah sich Klopp mit der Schlagzeile des Kölner Express konfrontiert. Dieser fragte: Was läuft da mit Klopp und dem FC? Dass der Kölner Zweitliga-Coach Christoph Daum den Klub bei einem Nichtaufstieg verlässt, ist klar. Aber selbst bei einem Sprung zurück in die Eliteklasse wird über einen Ausstieg des 54-Jährigen in Köln gemunkelt. Derzeit rangiert der FC auf Rang vier. Nun soll 05-Manager Christian Heidel gesagt haben: "Wir wissen, dass auch Jürgen Klopp in Köln ein Kandidat ist." Wobei Heidel dem 05-Trainer gestern sofort erklärte, die übliche Floskel zum Besten gegeben zu haben, wonach Klopp wohl bei jedem Verein, der auf Trainersuche sei, Kandidat ist. Klopp: "Fakt ist, dass es keinen Kontakt zu den Kölnern gab oder gibt." Klopp ist bekanntlich auf der Kandidatenliste beim Erstligisten Hamburger SV und wird auch als Nachfolger von Giovanni Trapattoni bei Red Bull Salzburg gehandelt.

Der 40-jährige Mainzer betont, dass er kein Problem damit hat, was im Zuge seiner Überlegungen alles über ihn berichtet wird - so lange keine Unwahrheiten verbreitet werden. "Denn nur Leute, die mich kennen, können mich wirklich beurteilen. Das Geschreibsel anderer interessiert mich nicht." Dass ein Hamburger Scout dem HSV-Vorstand nach einer einwöchigen Erkundungstour nun davon berichtet haben soll, dass Klopp mitunter zu spät zu Trainingseinheiten komme, macht den 05-Coach rasend. "Ich bin schon als Spieler nie unpünktlich gewesen, weil es nicht zu meinem Naturell gehört. Das ist also gelogen." Dass angeblich auch Klopps lässiger Kleidungsstil, sein häufig unrasiertes Gesicht, negativ aufgefallen und entsprechend vermerkt worden seien, belustigt den Mainzer fast: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Wahl der Klamotten bei Trainerverpflichtungen wichtig sein soll. Ein Huub Stevens springt in Hamburg im Trainingsanzug rum, genauso wie Michael Skibbe in Leverkusen."

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Jürgen Klopp arbeitet "mit voller Konzentration am 05-Aufstieg" / "Reicht man den Jungs den kleinen Finger, nehmen sie den ganzen Arm"

Vom 27.02.2008

Das verflixte siebte Jahr ist Geschichte, ab heute ist Jürgen Klopp im achten Jahr Trainer des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05. Gestern sprach der 40-jährige Mainzer über seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft am Bruchweg.

Herr Klopp, was bedeuten Ihnen die vergangenen Jahre?

Klopp: Irgendwie schaffe ich es immer, diesen Termin zu vergessen. Ich erinnere mich nur daran, dass es an einem Fastnachtsdienstag losging. Seitdem hat sich mein Leben aber auf jeden Fall dramatisch verändert. Und zwar nur zum Positiven. Ich wollte schon immer Proficoach werden. Ich genieße den Luxus, jeden Tag gut gelaunt auf die Arbeit zu gehen.

Aufgrund der Schnelllebigkeit vorangeganger 05-Trainer muss Sie die Dauer Ihrer Amtszeit überraschen, oder?

Klopp: Vorher war Mainz 05 eine Art Raketenabschussbasis für Trainer. Aber die Vereinsverantwortlichen hatten letztlich immer alles richtig gemacht bei ihren Entscheidungen, weil das Mindestmaß der Ziele - meist der Nichtabstieg - , erreicht wurden. Vieles musste dann ineinandergreifen um zum jetzigen Zustand, einer Phase des Stabilisierens, zu gelangen. Und das neue Stadion wird dazu beitragen, dass es mit der Stabilität weitergeht. Ziel muss sein, dass sich Mainz 05 immer unter den ersten 20 Vereinen in Deutschland befindet. Auf- und Abstiege sind dann immer drin.

Was war der Tiefpunkt in den zurückliegenden sieben Jahren?

Klopp: Tiefpunkt war sicherlich der Nichtaufstieg 2002 in Berlin. Wir dachten damals, dass eine einmalige Chance verpasst worden ist. Der Tag drauf war aber schon wieder einer der wichtigsten, weil wir die Aufbruchstimmung spürten.

Wie hat sich Ihr Leben als Trainer in Mainz verändert?

Klopp: Ich habe seit meinem Dienstantritt Tausende von Fußballspiele sehen können. Das war vorher nie drin. Ich bin ein paar Schritte weitergekommen auf dem Weg, das Spiel zu verstehen. Als Mensch bin ich vor Aufgaben gestellt, in Situationen reingedrängt worden, die ich mir nie habe vorstellen können Ich habe gelernt, mit Druck umzugehen. Als Spieler konnte man Fehler in gewisser Weise ja auch den zehn Kollegen auf dem Platz in die Schuhe schieben. Ich habe gelernt, Dinge richtig einzuordnen, zu bewerten, was wirklich wichtig ist und was ist nur oberflächlich wichtig ist.

Überrascht Sie noch etwas in diesem Geschäft?

Klopp: Große Überraschungen gibt es eigentlich nicht mehr. Ich habe schon als Kind jeden möglichen Zeitungsartikel über Fußball gelesen, bin also mit allen Geschichten, die der Job so bietet, groß geworden. Interessant ist allerdings, dass Mannschaften doch immer unterschiedliche Gesichter haben. Gerade ist es bei uns so: Reicht man den Jungs den kleinen Finger, nehmen sie den ganzen Arm.

Wie erleben Sie das Interesse an Ihrer Person im Zuge zu besetzender Trainerposten in der Bundesliga und anderswo? Diskussionen, die ja auch an Ihre Ankündigung geknüpft sind, sich bis Ende März über den eigenen auslaufenden Vertrag in Mainz Gedanken zu machen.

Klopp: Die generelle Situation momentan ist ungewöhnlich. Der FC Bayern München und der Hamburger SV erklärten im Saisonverlauf, in die nächste Runde mit einem anderen Trainer zu gehen. Die Münchner haben sich für Jürgen Klinsmann entschieden, die Hamburger nehmen sich noch etwas Zeit mit einer Verkündigung. Gewöhnlich läuft es doch so, dass ein Trainer von einen auf den anderen Tag entlassen und gleich ein Nachfolger präsentiert wird. Das Thema ist dann vier Tage in den Medien und anschließend nicht mehr. In dem Moment, in dem ich von einer Bedenkzeit für mich bis Ende März gesprochen habe war mir klar, dass es immer wieder zu Spekulationen kommen würde. Dieses Mal habt ihr also insgesamt länger Zeit, über Trainerneubesetzungen zu schreiben. Ich habe kein Problem damit. Ich nutze den Zeitraum für mich. Und egal wie ich mich entscheide: Es werden sich ein paar Leute mit mir freuen, ein paar andere nicht. Ansonsten bin ich zu 100 Prozent mit meinen Gedanken bei Mainz 05. Mein einziges Ziel ist es, mit dieser Mannschaft aufzusteigen. Und ich kann beide Themen wirklich sensationell gut voneinander trennen.

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Jürgen Klopp seit sieben Jahren Coach / 27. Februar 2001 als Geburtsstunde der neuen 05er

Vom 27.02.2008

Was als Experiment, zudem ein durchaus gewagtes, begann, ist mittlerweile zu einer Institution geworden. Heute jedenfalls geht Jürgen Klopp in sein achtes Jahr als Cheftrainer des FSV Mainz 05. In den sieben Jahren zuvor ist unendlich viel passiert bei dem Fußball-Zweitligisten, aber auch bei Klopp selbst.


Von

Roland Hessel

Es war eine schwierige Situation, in der die 05-Verantwortlichen am Fastnachtswochenende 2001 steckten. Die Mannschaft mal wieder im tiefstem Abstiegskampf, der zweite Trainer schon verschlissen Und in diesen trüben Tagen kam dann Manager Christian Heidel die rettende Idee. "Wir machen es einfach selbst", erinnert sich der 44-Jährige gerne an die Momente, als die spektakuläre Entscheidung reifte. Für Eckhard Krautzun, der schon ohne Fortune den glücklosen Rene Vandereycken abgelöst hatte, sollte nicht einer der üblichen "Feuerwehrleute" den Trainerjob beim Zweitligisten übernehmen, sondern ein noch aktiver Spieler. Und mit Jürgen Klopp, dem damals 33-Jährigen A-Schein-Inhaber war dieser schnell gefunden.

"Reizpunkt setzen"

"Die Lage war so dramatisch, dass wir reagieren mussten. Aus der Verantwortung für den Verein heraus gab es jetzt aber keine andere Möglichkeit, einen Reizpunkt zu setzen", sagte 05-Präsident Harald Strutz auf der Vorstellungs-Pressekonferenz am 27. Februar 2001. Wie sich mittlerweile herausstellte, ein Datum, das für den Verein und seinen neuen Trainer ein extrem einschneidendes war.

Was in den Tagen, Monaten und Jahren nach der Inthronisierung des Rechtsverteidigers, der zuvor elf Jahre für die Rheinhessen gespielt hatte, folgte, ist hinlänglich bekannt. Noch am gleichen Abend schlug Mainz 05 den MSV Duisburg durch einen Treffer von Christof Babatz mit 1:0, startete eine fulminante Aufholjagd, die mit dem sicheren Liga-Verbleib belohnt wurde. Klopp, der ursprünglich nur für zwei Begegnungen einspringen sollte, durfte natürlich bleiben. In den folgenden zwei Jahren entwickelte sich unter dem Jung-Trainer in und um Mainz herum ein Fußball-Hype ungeahnten Ausmaßes. Zweimal in Folge scheiterten die 05er nur hauchdünn am Aufstieg in die Bundesliga. Jedes Mal gewannen Verein und Trainer in ganz Deutschland an Ansehen und Profil.

Als es dann im dritten Anlauf im Mai 2004 doch klappte, stieg nicht nur Mainz 05 erstmalig in die Beletage des deutschen Fußballs, sondern auch Jürgen Klopp endgültig bei den Mainzer Fans in den Sympathie-Olymp auf. Es folgten zwei Jahre, in denen die 05er recht souverän die Liga hielten. Zwei Jahre, in denen der Aufstieg Klopps unaufhaltsam fortschritt. Den Spitznamen "Harry Potter" erhielt er aus mehreren Gründen. Einer war natürlich die runde Brille, die zu seinem Markenzeichen wurde. Aber auch sein jugendliches Auftreten und letztendlich seine Zauberkräfte, die einen so kleinen Verein wie Mainz 05 im Haifischbecken Bundesliga bestehen ließen, machten ihn immer populärer.

Schließlich landete er sogar im Fernsehen. Als Experte verstärkte er das WM-Team des ZDF. Eine Verbindung, durch die beide Parteien gewannen. Klopp machte sich nun endgültig bundesweit einen Namen als brillanter Rhetoriker, als Fachmann, der sein Wissen authentisch und vor allem verständlich "rüberbringen" kann. Bis zur Europameisterschaft in diesem Sommer wird Klopp diese Zusatz-Tätigkeit auf jeden Fall fortführen.

Ob er seine Tätigkeit bei Mainz 05 fortführen wird, dies steht indes noch in den Sternen (siehe auch zweite Sportseite) . Durchaus möglich, dass der 40-Jährige, der seinem Klub auch nach dem Abstieg die Treue hielt, nach 18 Jahren Mainz 05 den Verein im Sommer verlässt. Sein Vertrag läuft jedenfalls aus. Noch hat er sich nicht erklärt, bis Ende März läuft die selbst auferlegte Bedenkzeit. "Kloppo kann jederzeit unterschreiben und die Laufzeit selbst eintragen", hat Manager Heidel immer wieder betont. Doch der gebürtige Schwabe, der immer gesagt hat, dass er nicht auf ewig in Mainz bleiben werde, ziert sich. Auch wenn eine spektakuläre Möglichkeit nur knapp an ihm vorüber gegangen ist.

Auf jeder Kandidatenliste

Beim FC Bayern München hat er auf der Liste gestanden. Bayern-Manager Uli Hoeneß höchstpersönlich hatte beim Mainzer Coach angerufen, um das grundsätzliche Interesse auszuloten. Dass die Münchner sich dann doch für Jürgen Klinsmann entschieden haben, schmälert die beruflichen Möglichkeiten Klopps keineswegs. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass er vom Hamburger SV umworben wird. Der österreichische Spitzenklub Red Bull Salzburg hat angefragt oder anfragen lassen. Gehandelt werden auch der VfB Stuttgart oder Schalke 04. In beiden Fällen soll Klopp heißer Kandidat sein, falls die derzeit glücklosen Trainer Armin Veh (Stuttgart) oder Mirko Slomka (Schalke) gehen müssen.

Spitzenreiter Finke

Derzeit sind dies alles Spekulationen, denen Klopp durch sein beharrliches Schweigen freilich immer wieder Nahrung gibt. Klar ist: Jürgen Klopp ist nach dem Bremer Thomas Schaaf der derzeit dienstälteste Profi-Trainer, in der Zweiten Liga ist er sogar die Nummer eins. Insgesamt gab oder gibt es nur neun Übungsleiter, die länger ununterbrochen bei einem Verein tätig waren.

Spitzenreiter ist übrigens Volker Finke vom SC Freiburg, mit dem Klopp in seiner Anfangszeit gerne verglichen wurde. Bis zu seiner Demission im vergangenen Sommer war Finke 5843 für die Breisgauer tätig. Am heutigen Tag bringt es Jürgen Klopp auf genau 2555 Tage. Wie viele es noch werden, vermag niemand zu sagen. An Finkes Rekord wird er aber nicht heran kommen. Dass dies für ihn kein Ziel sei, das betont Klopp schon seit Jahren.

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Manager Heidel hat klare Vorstellungen zur Zukunft von Mainz 05

Vom 28.02.2008

Der Manager des 1. FSV Mainz 05 hat einen Vertrag bis zum Jahr 2013 unterschrieben. Wir sprachen mit Christian Heidel über die Ziele im sportlichen und wirtschaftlichen Bereich des Fußball-Zweitligisten.


Von

Lutz Eberhard

Christian Heidel hat eine klare Vision, die nun auch mit dem Bau der Coface Arena umgesetzt werden soll (siehe auch Bericht unten auf dieser Seite und erste Lokalseite). "Unser klares Ziel ist es, den Verein unter den 24 Top-Klubs in Fußball-Deutschland zu etablieren", schilderte der 05-Manager am Mittwoch im Gespräch mit der AZ. "Die Voraussetzungen sind mit dem Stadionbau gegeben. Wir könnten dann sportlich und wirtschaftlich eher mithalten. Ich sage aber auch, es gibt keine Garantie auf Erste Liga, aber die Wahrscheinlichkeit ist größer. Düsseldorf und Leipzig haben tolle Stadien, spielen aber Dritte oder Vierte Liga."

"Personenunabhängig"

Heidel will auch erreichen, dass der Klub "personenunabhängig" bestehen kann. "Ich lege mich da fest, Klubs die kein neues Stadion bekommen, wie vielleicht Aue oder Koblenz, die halten sich in Zukunft nicht in der Zweiten Liga. Aber die meisten Vereine bauen ja auch." Das große Plus der Nullfünfer sei es, dass mit Kontinuität gearbeitet werde. "Es war aber immer klar, dass Jürgen Klopp irgendwann geht. Wir hoffen nur, dass der Tag noch nicht gekommen ist."

Heidel sagt zudem, dass der Spielbetrieb in der Coface Arena nicht bedeutet, dass nicht mehr in den Bruchweg investiert werde. "Wir haben dort Millionen reingesteckt. Es fehlen aber immer noch zwei Naturrasenplätze." In Zukunft könnte in der Haupttribüne am Bruchweg die Geschäftsstelle einziehen. Der heutige VIP-Raum und die elf Logen bieten sich an, denn schon Ende 2009 läuft der Mietvertrag mit der Wohnbau im King-Park-Center aus, das stadtnahe Unternehmen hat Eigenbedarf angemeldet. Am Bruchweg wird das Trainingszentrum stehen, die Heimspiele der Amateure und Jugendteams stattfinden.

Heidel erkennt keinen Sinn darin, den Verwaltungsapparat aufzublähen. "Jeder muss mehr arbeiten, wenn das neue Stadion kommt." Kurzfristig wird die Stelle des Marketingleiters besetzt, Klaus Drach wechselt bekanntlich Ende dieser Woche zum VfL Wolfsburg. "Wir sind bei unserer Entscheidung im Finale", sagte Heidel gestern. Über fünfzig "gute Bewerbungen" lagen dem Verein vor. "In Zukunft müssen wir unsere Sponsoren betreuen und direkt mit der Vermarktung der Coface Arena beginnen", beschrieb Heidel die Anforderungen. "Ich werde mich nicht nur um das neue Stadion kümmern können, sonst verzettele ich mich."

Wichtig ist für den Manager auch, dass Mainz 05 sich nicht ausruht, die Stellung in der Stadt stabilisiert. "Wir erfahren ein einmaligen Rückhalt. Da dürfen wir uns nicht ausruhen. Das neue Stadion darf die Wesensart des Vereins nicht verändern. Der Bruchweg-Geist muss mit umziehen", hofft Heidel. Schon jetzt macht sich der Manager Gedanken, wie mit einer "monströsen Feier" der Abschied vom Bruchweg-Stadion ablaufen könnte.

Solide Finanzplanung

Sportlich spielt die Coface Arena und deren Einnahmemöglichkeiten noch keine Rolle bei den aktuellen Überlegungen des Managers. "Es wäre fatal, jetzt Geld auszugeben, das wir noch nicht haben. Wir planen weiter nur mit den Mitteln, die jetzt zur Verfügung stehen", betonte der 44-Jährige. Bis auf Damir Vrancic stehen alle Spieler des aktuellen Kaders über den 30. Juni 2008 hinaus unter Vertrag. Isaac Boakye (für 100 000 Euro vom VfL Wolfsburg ausgeliehen), kann für 1,5 Millionen Euro gekauft werden. Die Nullfünfer können die Option nach dem 34. Spieltag ziehen. "Mit dem Berater von Damir Vrancic gab es ein Gespräch. Er muss seinen eigenen Stellenwert erkennen und selbst entscheiden. Damir hat eine gute Entwicklung genommen", sagte Heidel zu den Perspektiven des 22-jährigen Mittelfeldspielers. "Es hat aber noch kein konkretes Gespräch gegeben."

Gespräche mit Neustädter

Positiv bewertet der 05-Manager die Arbeit im Jugend- und Amateurbereich. "Wir sind sehr zufrieden, wie sich dort alles entwickelt." Bei Peter Neustädter läuft der Vertrag aus, Amateur-Koordinator Manfred Lorenz führte erste Gespräche mit dem Trainer des Aufstiegskandidaten in die Regionalliga.

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red. Neven Subotic und Tim Hoogland haben am Mittwoch nicht am Teamtraining des Fußball-Zweitligisten 1. FSV Mainz 05 teilgenommen. Neven Subotic trainierte aufgrund seiner Wadenprellung nur auf dem Fahrrad und erhielt intensive Pflege. Tim Hoogland musste aufgrund muskulärer Probleme im Oberschenkel pausieren. Ins Mannschaftstraining zurückgekehrt ist Stefan Markolf nach überstandener Oberschenkelzerrung.

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Mainz 05 wird in der nächsten Woche bekanntgeben, mit welchem Ausrüster der Verein in Zukunft zusammenarbeitet.

Die Entscheidung fällt zwischen dem italienischen Sportartikelhersteller Lotto, seit acht Jahren Mainzer Ausrüster, und dem US-Konzern Nike.

Nach AZ-Informationen geht die Tendenz in Richtung Nike, es wird wohl ein Vertrag über fünf Jahre abgeschlosssen werden. Manager Heidel wollte sich gestern nicht zu diesem Thema äußern.

Ob die Mainzer dann auch mit einem Nike-Ball spielen, ist offen, denn dem Vernehmen nach könnte schon in der kommenden Spielzeit ein einheitlicher Liga-Ball zum Einsatz kommen. Bewerber sind Adidas, Nike und Derbystar. Zur Zeit spielen die 05er mit Molton-Bällen.

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05-Manager Heidel hat viel Sympathie für Kölner Variante / Verein plant Fan-Bauausschuss / "Keine Rockkonzerte"

Vom 28.02.2008

Von

Lutz Eberhard

In der Diskussion um den neuen Stadionstandort an der Koblenzer Straße sieht 05-Manager Christian Heidel bei den Thema Klimaschutz die Stadt am Zuge. "Wenn es gewünscht ist, bin ich bei Gesprächen mit Anwohnern aber gerne dabei. Aber bei den anstehenden Fragen ist der Verein im Moment nicht gefordert", verdeutlichte Heidel gestern (siehe auch erste Lokalseite). "Seitdem die Standortentscheidung gefallen ist, wird an allen Fronten gearbeitet. Es macht Spaß zuzusehen." Beim Verkehrskonzept greife das Modell Bruchweg mit Absperrungen. "Wir zahlen auch jetzt schon für die Parkplätze in der Universität."

In den kommenden Wochen werde festgelegt, welches Beraterbüro die funktionale Ausschreibung formuliere. Dann werde dokumentiert, was ein "Generalunternehmen" für Planung, Architektur und Bau zu leisten habe. Es gehe um den Charakter und die Philosophie, die baulich umgesetzt werden müsse. "Bei uns wird Arena draufstehen und Stadion drinstecken." Heidel orientier sich an der Kölner WM-Arena, ohne etwas vorschreiben zu wollen. Natürlich wird die Coface Arena für knapp 35 000 Zuschauer wesentlich kleiner sein als das 50 000er Stadion in Köln. Aber bei diesem Stadion sei von außen und innen direkt erkennbar, dass es sich um ein Fußball-Stadion handele. "Ich tendiere zu einer eckigen Variante", sagte Heidel. Und viele Stehplätze sollen angeboten werden. Die Mainzer haben dies mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) abgesprochen, es werden über 10 000 Stehplätze geschaffen. "Wir planen auch einen Fan-Bauausschuss", so Heidel im AZ-Gespräch.

Heidel stellte zudem fest, dass die Anwohner keinesfalls befürchten müssten, dass dort an jedem Wochenende, wenn kein Fußball rolle, dann ein Rockkonzert stattfinde. "Es geht um 17 bis 20 Tage Fußball an 365 Tagen im Jahr. Es gibt keinen Markt für Rockkonzerne in solchen kleinen Stadien", weiß Heidel. "Multifunktional heißt, dass in den Räumen im Inneren Tagungen, Veranstaltungen und Kongresse stattfinden können. Das bekommt in Bretzenheim niemand mit. Am Stadion sind genug Parkplätze für solche Veranstaltungen." Niemand plane mit Einnahmen durch nicht-sportliche Großveranstaltungen.


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Beutel: Klima-Probleme bei Stadionbau beherrschbar
Bürgermeister Norbert Schüler und OB Jens Beutel sind überzeugt:
der Standort Bretzenheim für das neue 05-Stadion ist machbar.

Vom 28.02.2008
Von Monika Paul

Für Oberbürgermeister Jens Beutel (SPD) ist ein Stadion-Bau in Bretzenheim die letzte Chance, eine neue 05-Arena zu errichten. "Das ist der einzige Standort, der in Frage kommt. Wenn das Stadion hier nicht gebaut wird, dann gibt es kein neues Stadion in Mainz", sagte Beutel gestern der AZ.

Bei der Standortsuche sei der Stadtvorstand nicht "blauäugig" vorgegangen. Ein Neubau an dieser Stelle sei wegen der Kaltluftströme nach Bretzenheim und in die Innenstadt bedenklich, räumte er ein, dennoch sei Rechtssicherheit für die Stadt gegeben. Der Gutachter habe bei seiner ersten Einschätzung zwischen Kaltluft-Entstehung und Kaltluft-Transport unterschieden: Erstes sei "kritisch, aber beherrschbar", zweites "kritisch, aber kompensierbar". Um einen Ausgleich für die Frischluftzufuhr zu schaffen, werde auf ein Parkdeck für die neue Fachhochschule verzichtet. Das Stadion solle mit einer von 25 auf 20 Meter reduzierten Höhe möglichst niedrig gebaut werden. Auch würden auf den Parkplätzen für das Stadion keine Bäume gepflanzt.

Das klimaökologische Konzept der Stadt sieht vor, fünf Kaltluftschneisen zu erhalten, die wie fünf Finger einer Hand zur Innenstadt führen. Diese Frischluftschneisen sind zwar nicht dezidiert im Flächennutzungsplan ausgewiesen, die Stadt muss aber im Rahmen von Bebauungsplanverfahren darauf achten, dass es nicht zu schwerwiegenden Klimabelastungen kommt. Der entsprechende Nachweis für den Stadion-Neubau wird in einem Umweltbericht geführt, den ein Karlsruher Institut verfasst.

Beutel rechnet nicht damit, dass die Verkehrsbelastung am neuen Standort größer ist als bislang am Bruchweg. Es gelte das gleiche Verkehrskonzept, umliegende Wohngebiete würden also vor Heimspielen für Nicht-Anlieger gesperrt. Die geplanten 1200 Parkplätze, die vom Europakreisel her erschlossen werden, seien ausreichend. Falls sich im Rahmen der Bebauungsplanung doch noch ein größerer Bedarf ergebe, könne die Stadt jederzeit zusätzliche Grundstücke am Europakreisel erwerben.

Beutel relativierte die Aussage, das Portland-Areal sei nur aus taktischen Gesichtspunkten ins Gespräch gebracht worden. Die Weisenauer Fläche sei aber zu teuer, und die Verkehrserschließung wäre schwierig geworden, so Beutel.

Die Grünen forderten gestern Einsicht in die klimaökologische Voruntersuchung zum Standort. "Wir nehmen die Bedenken der Anwohner gegenüber dem Stadion in Bretzenheim sehr ernst", erklärte Fraktionssprecher Günter Beck. Das Stadion liege mitten in einem "Kaltluftsee von herausragender Bedeutung", ergänzt Matthias Rösch, baupolitischer Sprecher. Angesichts zunehmend warmer Sommermonate sei eine gute Frischluftzufuhr für die Innenstadt unbedingt notwendig.

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Borja/Boakye proben noch

Egal, welche Entscheidung Jürgen Klopp für seine berufliche Zukunft auch trifft, eines ist ihm nicht mehr zu nehmen: Seit diesem Donnerstag ist er der Rekordtrainer des 1. FSV Mainz 05 und löst Heinz Baas ab (1959 bis 1966). Ob noch sehr viele Tage zu den bisher 2556 (sieben Jahre, ein Tag) hinzukommen, weiß nur Klopp selbst.

Momentan plagen ihn jedoch andere Sorgen. Sein Angriff lahmt, die Abstimmung zwischen Isaac Boakye (26) und Felix Borja (27) passt noch nicht. Zwar hat jeder in der Rückrunde jeweils einmal getroffen, aber keiner ruft sein Potenzial ab. Weder der von Wolfsburg ausgeliehene Ghanaer, der seine Qualitäten in der Ballsicherung hat, wenn er mit dem Rücken zum Gegner agiert, noch der sprunggewaltige und explosive Ecuadorianer. Auffällig ist, dass beide zu sehr in die Mitte ziehen und die Laufwege nicht stimmen. Borja, in der Vorbereitung verletzt und im ersten Spiel gelbgesperrt, ist noch nicht in der Form der Hinserie (neun Tore) und hat Probleme, den Ball zu behaupten. "Natürlich ist das noch nicht perfekt", erklärt Klopp, "aber wir geben ihnen die Zeit, sich zu finden." Mit Borjas Leistung gegen Jena war der Trainer gar nicht einverstanden, "aber Felix hat diese Woche sehr gut trainiert und ist sehr selbstkritisch mit sich umgegangen. Das deutet auf eine klare Steigerung hin."

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Stadionbau: Wie geht es weiter?


Regelmäßige Koordination im Arbeitsstab - Bebauungsplanentwurf in Vorbereitung - Vorstellung des Projektes im Ortsbeirat Bretzenheim (04.03.08, 19.00 Uhr) und in einer Einwohnerversammlung (07.03.08, 19.00 Uhr, Ort: TSG-Sporthalle, Röntgenstraße)
Der "Arbeitsstab Stadion" freut sich über die breite Zustimmung des Rates zum Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplanentwurf des multifunktionalen Stadions südlich des Europakreisels, der geplanten "Coface-Arena". Oberbürgermeister Jens Beutel, Bürgermeister, Bau- und Sportdezernent Norbert Schüler, Wirtschaftsdezernent Franz Ringhoffer und Umweltdezernent Wolfgang Reichel bewerten den Beschluss als Erfolg der gesamten Verwaltung: "Die schnelle Entscheidung wurde möglich, weil viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Vorbereitung gute Arbeit geleistet haben."


Der Arbeitsstab werde das Projekt "Coface-Arena" unter Einbeziehung des Finanzdezernenten Kurt Merkator weiter vorantreiben, machte der Oberbürgermeister deutlich. Man werde sich weiterhin regelmäßig treffen, um das Projekt zu koordinieren: "Wir haben Fahrt aufgenommen und jetzt geht es Schlag auf Schlag, um keine Zeit zu verlieren." Als nächster Schritt werde nun unter Federführung des Baudezernenten der Bebauungsplanentwurf in Planstufe I vorbereitet. "Wir wollen damit im April oder Mai soweit sein," so Bürgermeister Schüler. Der dazu erforderliche umfassende Umweltbericht wird in der Zuständigkeit von Umweltdezernent Reichel erarbeitet. "Im Vordergrund stehen hier klimaökologische Fragen wie zum Beispiel die Frage der Kompensation der Auswirkungen des Baukörpers auf die Kaltluftbewegungen in Richtung Zahlbachtal. Schon heute steht aber laut Zwischenbericht des Gutachters fest, das es hier keine k.o-Faktoren gibt," unterstrich der Umweltdezernent. Weitere Stellungnahmen der Ämter fließen ebenfalls ein.

Wirtschaftsdezernent Ringhoffer ergänzt: "Die GVG hat inzwischen einen ersten Zeit- und Strukturplan aufgestellt, der nach Abstimmung mit dem 1. FSV Mainz 05 vom Stadtvorstand befürwortet wurde. Danach wurde als erste Maßnahme ein Interessenbekundungsverfahren mit Veröffentlichung im Deutschen Ausschreibungsblatt veranlasst." Damit solle sichergestellt werden, erläutert Ringhoffer, dass ein erfahrenes Beraterbüro mit einer Funktionalbeschreibung der "Coface-Arena" betraut wird und die Vorbereitungen für einen Öffentlichen Teilnehmerwettbewerb zur Auswahl eines Bauunternehmens getroffen werden können.

Der Arbeitsstab hofft nun auf eine Rückkehr zur Normalität im Stadtteil Gonsenheim, wo während der Grundstücksverhandlungen die Wogen zwischen Verkaufswilligen und Gegnern hoch geschlagen waren. Nachdem der Aufstellungsbeschluss für das Gelände in Nachbarschaft des Fachhochschulneubaus nun steht, sollen dem Bretzenheimer Ortsbeirat bereits in einer Sondersitzung am 04. März Informationen zum geplanten Stadionbau gegeben werden. Für den 07. März lädt die Stadt um 19.00 Uhr zu einer Einwohnerversammlung ein, in der Oberbürgermeister Jens Beutel, Bürgermeister und Baudezernent Norbert Schüler, Sozial- und Finanzdezernent Kurt Merkator, Wirtschaftsdezernent Franz Ringhoffer und Umweltdezernent Wolfgang Reichel das Projekt vorstellen. Der Ort der Einwohnerversammlung: TSG-Sporthalle in der Röntgenstraße .
(bia)


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05-Mittelfeldspieler ein Kandidat für Freiburg-Spiel / Heidel hat Hoffenheim auf Rechnung

Vom 29.02.2008

Am Montag tritt Fußball-Zweitligist Mainz 05 beim SC Freiburg (20.15 Uhr / live im DSF) an. Die Kreativabteilung im Mittelfeld könnte wieder aktiv werden, Daniel Gunkel steht zur Verfügung und Elkin Soto ist nach Verletzung und Krankheit wieder nah an der Mannschaft dran.


Von

Lutz Eberhard

Für den Manager des 1. FSV Mainz 05 fällt die Entscheidung über den Aufstieg in die Erste Fußball-Bundesliga erst am 34. Spieltag. "Und jedes Spiel wird schwer, ob der Gegner Freiburg oder Paderborn heißt", sagt Christian Heidel. Auch das 2:2 im Heimspiel gegen Jena wird nicht besser, weil die Thüringer im DFB-Pokal den Deutschen Meister VfB Stuttgart aus dem Rennen geworfen haben. "Das Unentschieden war völlig unnötig, wir hätten gewinnen müssen", sagt Heidel, der immer noch von einer "Niederlage" spricht. "Individuelle Fehler" hätten zum Punktverlust beigetragen, "es fehlte die Konzentration, es gibt ja bei Standardsituationen klare Zuordnungen". Für den 44-Jährigen passieren zu viele Fehler nach den so genannten Standardsituationen. "Wir haben statistisch gesehen die beste Abwehr (nur 21 Gegentreffer in 21 Spielen), aber schon acht oder neun Tore nach Ecken oder Freistößen bekommen."

Kein Torwartproblem

Intern werde auch kein "angebliches Torwartproblem" diskutiert, unterstreicht der Manager. "Wenn ein Torwart einen Fehler macht, dann gibt es immer in der Öffentlichkeit Diskussion, das gilt doch auch für einen Stürmer, dem zehn Spiele lang kein Treffer gelingt." Gewisse Hoffnungen hegt Heidel mit der Rückkehr von Elkin Soto: "Ich habe in diesen Tagen lange mit Jürgen Klopp gesprochen, er ist ganz begeistert von ihm. In den vergangenen 14 Tagen hat Soto enorme Fortschritte gemacht", beschreibt Heidel die Situation des Kolumbianers nach dessen Kreuzbandriss im Sommer und weiteren gesundheitlichen Problemen im Januar. "Ich denke schon, dass er schnell wieder zum engeren Kreis gehört, man darf nicht vergessen, dass neben ihm zuletzt auch Gunkel als Kreativkraft gefehlt hat."

Im Aufstiegsrennen sieht Heidel 1899 Hoffenheim nicht als neuen Mitkonkurrenten: "Die hatte ich vom ersten Spieltag an auf der Rechnung. Da wurde super Qualität eingekauft, die brauchten aber auch Zeit. Das ist doch bei uns mit Boakye und Borja auch so." Hoffenheim werde bis zum Ende um einen Aufstiegsplatz mitspielen und "das ist auch das erklärte Ziel des Klubs", das Gerede über Sicherung des Klassenerhaltes nur ein Ablenkungsmanöver. Immerhin, so AZ-Informationen, steht schon der Vertrag, dass 1899 Hoffenheim bei einem Erstligaaufstieg bis zur Fertigstellung der eigenen Arena in Sinsheim im Stadion in Mannheim spielen würde.

Die eigene Coface Arena liegt für die Nullfünfer noch zwei Jahre entfernt, vorerst geht es im Bruchweg-Stadion weiter. Dass die Stimmung dort nachgelassen habe, will Heidel so nicht stehen lassen. "Wenn da jemand klagt, dann tut er dies auf hohem Niveau. Ich möchte unser Publikum mit keinem anderen tauschen. Es hat sich vielleicht die Art der Unterstützung geändert, es wird viel und dauerhaft gesungen", hat Heidel festgestellt. "Ich wünsche mir manchmal die direkte Unterstützung durch `FSV, FSV`-Rufe, das zündet mehr. Das spürt die Mannschaft sofort." In Mainz gebe es ein prima Miteinander von Mannschaft und Zuschauern. "Ich bekomme immer noch Gänsehaut, wenn die Teams vorgestellt werden und unsere Zuschauer die Gäste mit Applaus begrüßen. Das ist toll. Das hat mir übrigens in Koblenz gefallen, da wurden wir auch, immerhin im Derby, mit Applaus empfangen." Nie dürfe man sich, so der Manager, in Mainz über das Publikum beschweren, "unsere Zuschauer haben auch Maßstäbe für andere Klubs gesetzt".

"Taktische Disziplin"

Für die Partie am Montag beim SC Freiburg erwartet der Manager einen spielstarken Gegner. "Nur mit taktischer Disziplin werden wir etwas erreichen. Wenn wir dagegenhalten gibt es dort Unruhe. Aber man sieht auch, die haben in neun Spielen zuletzt nur ein Sieg gefeiert und sind trotzdem im Aufstiegsrennen mit dabei", betonte der 05-Manager im Gespräch mit der AZ.

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Defensive als Mainzer Basis im Breisgau
05er wollen in Freiburg an Gladbach-Spiel anknüpfen /Noch einige Aufstellungs-Varianten


Vom 01.03.2008

Mit der starken Defensiv-Leistung vom Gladbach-Spiel als Basis, dazu mit klaren Aktionen in der Offensive - so will Jürgen Klopp, der Trainer des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05, am Montag (20.15 Uhr, live im DSF) das Spitzenspiel beim SC Freiburg angehen.

Von

Roland Hessel

Dass sich die Mainzer vor dem Gang zum Tabellenfünften natürlich viel lieber an dem 1:0-Auswärtscoup vor zwei Wochen bei Tabellenführer Borussia Mönchengladbach orientieren als am jüngsten 2:2 im heimischen Bruchweg gegen das damalige Schlusslicht Carl Zeiss Jena, versteht sich von selbst. "Wenn wir die Defensive in den Mittelpunkt stellen, dann sind wir schwer zu spielen", betonte Klopp, dass das schnelle Umschalten von Defensive zu Offensive ein wichtiger Bestandteil der Trainingswoche war.

Denn aus einer sicheren Abwehr heraus sollen die Breisgauer unter Druck gesetzt werden. "Wir glauben zu wissen, was uns erwartet", sagte Klopp, der die beiden letzten Freiburger Begegnungen gegen Augsburg (1:0) und in Hoffenheim (0:2) genau unter die Lupe genommen hat. "Eine schnelle, spielstarke Mannschaft, die sehr flexibel agiert. Die aber auch Möglichkeiten bietet, die Räume zu nutzen."

Wer nun am Montag diese Räume nutzen soll, kann oder darf, dies stand freilich am Freitag noch nicht fest. "Wir haben nach wie vor ein paar Problemfälle", berichtete Klopp, der immerhin gestern Daniel Gunkel, Chadli Amri, Tim Hoogland und Neven Subotic, die zuvor hatten kürzer treten müssen, wieder im Training begrüßen konnte. "Wer am Montag anfangen kann, ist noch nicht klar. Einige der Jungs sind erst auf dem Weg", will der 40-Jährige logischerweise jedwedes Risiko vermeiden. "Wenn wir viele Spieler in Topform haben, dann brauchen wir bei dem einen oder anderen kein Risiko eingehen. Aber das wissen wir jetzt noch nicht", konnte Klopp bei der freitäglichen Pressekonferenz Personalfragen nicht beantworten.

Deshalb ist es auch noch offen, ob Elkin Soto eventuell erstmals in dieser Saison im Kader steht. "Elkin steht auf jeder Liste", grinste Klopp, "auf der, die spielen, auf der, die auf der Bank sitzen und auf der, die nicht im Kader sind." Das Problem bei dem Kolumbianer sei, dass er kein Trainingsweltmeister sei, erklärte Klopp. "Aber bis auf das Spiel mit den Amateuren beim Landesligisten Kickers Obersthausen, bei dem er sich gut bewegt hat, haben wir nunmal nur Trainingseindrücke." Grundsätzlich sei der 28-jährige Techniker allerdings auf einem guten Weg. "Ein bis zwei Spiele über 90 Minuten mehr in den Beinen würden ihm aber gut tun."

Linksverteidiger Stefan Markolf wird nach seiner Verletzung im Oberliga-Team am Samstag gegen Hauenstein Spielpraxis sammeln.

In der Torwartfrage sei nichts entschieden, beteuerte Klopp. "Das steht noch nicht fest", antwortete der 05-Coach auf die Frage, wer in Freiburg die Nummer eins sein werde. Daniel Ischdonat, der derzeitige Keeper, hatte bekanntlich zuletzt zweimal gepatzt, die eigentliche Stammkraft Dimo Wache ist längst auf die Bank zurückgekehrt. "Wir wissen, dass wir das bis Montag hinkriegen", wollte sich Klopp nicht in die Karten schauen lassen. Nur so viel gab der Trainer preis: "Egal, wer letztlich spielt und bei allem Verständnis, dass das im Moment diskutiert wird, hoffe ich einfach, dass wir einen in der Kiste haben, der selbstbewusst an die Sache herangeht. Aber da habe ich ein richtig gutes Gefühl."

Jena abgehakt

Abgehakt ist übrigens mittlerweile das dürftige 2:2 gegen Jena, auch wenn die Jenaer Pokal-Sensation beim VfB Stuttgart den Mainzer Punktverlust in etwas anderem Licht erscheinen lässt. "Ich hatte vor Jena ja vorher schon gewarnt. Dennoch hätten wir sie schlagen müssen. Das Stuttgarter Ergebnis hat uns leider nicht mehr gut getan. Dafür kam es zu spät", lächelte Klopp. Auch die schwache Vorstellung von Topstürmer Felix Borja, der am vergangenen Freitag definitiv nicht seinen besten Tag erwischt hatte, soll Schnee von gestern sein. "Ich hatte mit Felix ein sehr langes Gespräch. Und bisher hat er die richtige Reaktion gezeigt. Jetzt hoffe ich, dass dies bis Montag so bleibt. Sonst muss ich vielleicht noch einmal nachlegen", weiß Klopp nur zu genau, dass in Freiburg ein Borja in Topform schon wichtig wäre. Zwar haben die Breisgauer nur eines der letzten neun Spiele gewonnen, dafür dokumentieren sie die Dichte an der Spitze.

Den Zweiten aus Mainz kann die Mannschaft um Trainer Robin Dutt nämlich bei einem Sieg überholen. Und: "Wenn es bei denen klick macht, können sie dich schwindlig spielen..."

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Feilschen um Klopp

Auf dem Trainermarkt hat sich ein munteres Bieterverfahren um den Mainzer Coach Jürgen Klopp entwickelt. Zu den Teilnehmern gehören unter anderem Hamburg, Schalke und eine österreichische Vereinigung.
Von Philipp Selldorf

Hätte nicht jemand die Regelung mit dem Schaltjahr erfunden, wäre der gregorianische Kalender ständig in Bewegung, und in 350 Jahren würden Frühlingsanfang und Weihnachten auf einen Tag fallen. Das kann niemand wollen. Allerdings hat sich jetzt gezeigt, dass das Jahr 2008 für einen verlängerten Februar besonders ungünstig ist: Da sich Jürgen Klopp in Mainz bis Ende März Bedenkzeit über seine Trainerzukunft ausbedungen hat, müssen die Fans seiner künftigen Vereine noch einen weiteren unerträglichen Tag warten.

Zwar könnte Klopp seinen Vertrag beim Zweitligisten Mainz 05 mit beliebiger Dauer verlängern, doch konkurriert der FSV mit vielen anderen Bewerbern. Namentlich ermittelt wurden bisher der Hamburger SV, Stuttgart, Schalke 04, der 1. FC Köln sowie eine Vereinigung namens Red Bull Salzburg. Ferner soll es eine hohe Dunkelziffer weiterer Angebote geben. Durch einen Anruf von Uli Hoeneß hat sich außerdem der FC Bayern München das Vorkaufsrecht auf Klopp gesichert, der damit als Nachfolger für Jürgen Klinsmann bereits feststeht.

Klopp hat diesen irritierenden Zustand bisher unverletzt verkraftet. Die Gedanken an seine persönliche Zukunft und die aktuelle Arbeit beim FSV könne er "sensationell gut voneinander trennen", erklärte er während dieser Woche im sympathischen Mainzer Dialekt. Dennoch wird eine Lösung gesucht, damit die Fans der um ihn werbenden Vereine nicht zu sehr enttäuscht werden. Zuschriften von Anhängern des HSV, Schalke und anderer Klubs auf Klopps persönlicher Homepage lassen Szenen der Verzweiflung befürchten, sobald er über den nächsten Vertrag entscheidet.

Da es dem Trainer trotz seiner energetischen Natur nicht möglich ist, mehrere Teams gleichzeitig zu trainieren, wird nun ein Bieterverfahren organisiert. Anwärter können bis Ende März in speziell eingerichteten Datenräumen Klopp-Unterlagen sichten, historische Taktiktafeln und Videos einsehen sowie Zeugenaussagen von Klopp-Spielern wie Manuel Friedrich hören. Volle Diskretion wird zugesichert. Die höchste Offerte entscheidet. Die nächsten unterlegenen Bieter sollen Entschädigungen erhalten: Wahlweise wird ihnen Urs Meier oder Johannes B. Kerner zur Verfügung gestellt.

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Klopp tüftelt noch an der Auf­stel­lung gegen Freiburg

Kommen jetzt Wache und Soto?

Mainz - Für den FSV Mainz 05 geht es nach dem Punkt­ver­lust gegen den Tabel­len­vor­letz­ten CZ Jena darum, seine Auf­stieg­sam­bitio­nen neu zu bestäti­gen. Gele­gen­heit dazu bietet die Aus­wärtspar­tie zum Abschluss des 22. Spiel­tages beim SC Freiburg. Jürgen Klopp hat aller­dings bis Mon­tag­abend (20.15 Uhr) noch einige offene Bau­stel­len zu bear­bei­ten.

Sein letztes Pflicht­spiel für die 05er am Bruchweg bestritt Elkin Soto (links) noch in der Bun­des­liga gegen Gladbach. Dimo Wache stand nach seiner Ver­let­zung vom August erstmals wieder im Testspiel gegen den KSC im Januar im 05-Tor.

Die Aufgabe ist nicht einfach. Für das Zweit­liga­aus­wärtss­piel am Mon­tag­abend beim Sportclub Freiburg (20.15 Uhr) kann Jürgen Klopp nahezu aus seinem kom­plet­ten Kader schöpfen. Bis auf Christian Wetklo und Petr Ruman bewerben sich theo­retisch alle Profis des FSV Mainz 05 für einen Platz in der Startelf. Doch der 05-Trainer kann in manchen Fällen nur hoffen, dass auch wirklich drin steckt, was drauf steht. Die vielen Ver­let­zungs­pro­bleme der ver­gan­genen Wochen, die einige immer wieder zu Trai­nings­pau­sen zwangen, dazu die Form­schwäche diverser 05-Spieler (mög­licher­weise die Folge daraus) ermög­lich­ten dem Abstiegs­kan­dida­ten FC Carl Zeiss Jena ein 2:2 am Bruchweg nach 0:2-Rückstand.

Da machte sich das Fehlen von Daniel Gunkel im zentralen Mit­tel­feld stark bemerkbar. Oder die Außen­ver­tei­diger, die durch Krankheit oder vor­ange­gan­gener Ver­let­zung noch nicht wieder in Form waren. Der Torhüter, der im zweiten Heimspiel in Folge erheb­lichen Anteil am negativen Ausgang hatte. Um Zugang zum Spiel ringende Mit­tel­feld­spie­ler und schließ­lich ein Torjäger, der merk­wür­dig abwesend wirkte - eine Summe von Auffäl­lig­kei­ten, die den Leis­tungs­unter­schied zwischen dem Tabel­len­zwei­ten und dem damaligen Schluss­licht neu­tra­lisier­ten.

"Ich hoffe, wir haben die Pause richtig genutzt, um die einzelnen Dinge abzu­arbei­ten und die Spieler wieder an 100 Prozent her­anzu­führen", sagte Klopp gestern. Ob das gelinge, wisse er selbst nicht. "Wer in Freiburg spielen wird, ist mir noch nicht ganz klar" ver­sicherte der Trainer glaubhaft, "weil die Jungs erst auf dem Weg sind." Drei absch­ließende Trai­nings­ein­hei­ten, gestern Abend, am Samstag und am Sonn­tag­mit­tag vor der Abreise nach Freiburg sollen Klopp Klarheit ver­schaf­fen.

Die Tor­hüter­frage: Klopp räumt ein, dass die 05-Trainer nach Daniel Isch­donats zweitem fol­gen­schwe­ren Fehler im Heimspiel überlegen, ob nun die Zeit reif sei für ein Comeback von Dimo Wache. "Das steht noch nicht fest, wer spielt", sagte der 40-Jährige. Er wünsche sich jedoch bei allen nach­voll­zieh­baren Dis­kus­sio­nen um die Keeper, dass er in Freiburg einen selbst­bewuss­ten Torhüter zwischen den Pfosten stehen habe. Das dürfte für keinen der beiden Rou­tiniers ein Problem dar­stel­len. Klopp oder Stephan Kuhnert werden einfach ent­schei­den müssen, ob sie dem Kapitän nach einem halben Jahr Pause jetzt zutrauen, wieder die Nummer eins zu sein.

Die Abwehr: Neven Subotic hat zwar zwei Tage nicht trainiert, die 05er gehen jedoch davon aus, dass der 19-Jährige spielen kann. Auf den beiden Außen ist Tim Hoogland eine Woche weiter in der Arbeit und sollte auch wieder dyna­mischer sein. Marco Rose ist wieder gesund. Der frisch gebackene Vater dürfte strotzen vor Bereit­schaft.

Das Mit­tel­feld: Daniel Gunkel ist nach drei­wöchi­ger Pause diese Woche wieder ins Geschäft ein­gestie­gen, hat aber zur Vorsicht am Don­ners­tag noch einmal pausiert. "Wir müssen abwarten", sagt Klopp, "bei ihm sind die drei Tage noch ganz wichtig." Der zentrale Mit­tel­feld­mann, davon kann wohl aus­gegan­gen werden, sollte in Freiburg in jedem Fall zum Einsatz kommen - auch mit nur 80 Prozent Form und Fitness. Klopp macht keinen Hehl daraus, dass er damit lie­bäu­gelt, Elkin Soto zu bringen. "Er ist ein Kandidat für alles, aber ich bin mir noch nicht im Klaren. Elkin könnte noch ein, zwei Test­spiele gebrau­chen", erklärt der 05-Trainer. Zwei Einsätze bei den Amateuren sind alles, was der Kolum­bia­ner nach seiner langen Ver­let­zungs­zeit an Praxis auf­zuwei­sen hat. "Elkins Problem ist, dass er nicht der Trai­nings­welt­meis­ter ist", so Klopp. Soto biete in den Einheiten selten alles an, was er könne. "Wir haben ihn wegen seines Spiels ver­pflich­tet. Diese Eindrücke, die wir aus den TV-Mit­schnit­ten von ihm erhielten, hat Elkin immer bestätigt. Jetzt fehlen mir die Eindrücke, aber er steht auf allen Listen."

Miroslav Karhan, Milorad Pekovic, Daniel Gunkel - käme Soto hinzu ins linke Mit­tel­feld müsste Klopp Markus Feulner, der zuletzt als einer der wenigen auf­stei­gende Form bewies auf die Bank setzen - oder das System ändern (wobei dann immer noch einer zu viel wäre im Mit­tel­feld) Feulner könnte hinter den Spitzen spielen und stünde damit in Kon­kur­renz zu Chadli Amri. Von ihm sagt Klopp: "Wenn der ein Phase hat, in der er im Training nichts spürt, ist er brutal stark." Amri, so heißt es, fühlte sich in dieser Woche im Training aus­gespro­chen gut.

Der Angriff: Er habe ein inten­sives Gespräch mit Felix Borja geführt, berichtet der 05-Trainer. Dabei habe er dem Torjäger erklärt, warum Klopp unzu­frie­den gewesen sei mit dem Spiel des Stürmers, dem der Coach unter anderem eine Teil­schuld beim Jenaer 2:2-Ausgleich gegeben hatte. "Daraufhin kam von Felix die richtige Reaktion", lautet Klopps einziger Kommentar zu diesem Thema. Borja wird wohl wieder mit Isaac Boakye spielen. "Isaac gewinnt immer mehr an Sicher­heit", sagt Klopp. Und: "Irgend­wann muss ich mich ent­schei­den, ob es reicht bei diesem oder jenem. Dann muss es auch gehen."

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Abwehrproblem der 05er verhindert Kader-Platz des Kolumbianers heute in Freiburg


Vom 03.03.2008

Elkin Soto hat die gestrige Fahrt des FSV Mainz 05 nach Freiburg mitgemacht. Doch der Mittelfeldspieler des FSV Mainz 05 wird nach seinem vor Saisonbeginn erlittenen Kreuzbandriss voraussichtlich nicht im Mainzer Kader stehen. Trainer Jürgen Klopp setzt angesichts des verletzungsbedingten Ausfalls von Rechtsverteidiger Tim Hoogland wohl Fabian Liesenfeld als 18. Mann auf die Bank. Klopp: "Aber Elkin bekommt auch so auf jeden Fall das Gefühl, wieder dran zu sein."
Herr Soto, wie war der Heilungsverlauf Ihrer komplizierten Verletzung bis heute?

Soto: Am Anfang haben mir die Ärzte gesagt, ich würde mindestens ein halbes Jahr ausfallen, wahrscheinlich sogar länger. Das ist glücklicherweise nicht passiert. Ich konnte bis Ende des Jahres 2007 nur individuelles Aufbautraining absolvieren, das war schon hart. Dass der Heilungsverlauf aber so positiv war, verdanke ich einigen Menschen, die mich hervorragend unterstützt haben. Dafür kann ich mich gar nicht genug bedanken.

Sie sammelten zuletzt bei den Amateuren Spielpraxis. Wie viel Prozent Ihrer alten Leistungsstärke haben Sie mittlerweile erreicht?

Soto: Als das erste Amateure-Spiel angepfiffen wurde, hatte ich schon ein bisschen Angst. Aber nach ein paar Minuten war klar, dass mein Knie hält. Ich hatte keine Schmerzen und konnte voll mitgehen. Diese Spiele waren wirklich sehr wichtig für mich. Ich habe neues Selbstvertrauen, weiß wieder, wie es sich anfühlt, auf dem Platz zu stehen.

Interview

Wie viel Prozent meiner Leistungsfähigkeit ich tatsächlich schon erreicht habe, kann ich nicht sagen. Ich fühle mich von Tag zu Tag besser, weiß aber auch, dass ich mich weiter steigern muss. Noch fehlt mir meine alte Aggressivität im Zweikampf, das habe ich bemerkt. Auch wenn es mir schwer fällt, muss ich geduldig sein und mir meine Leistung neu erarbeiten. Wann bestreiten Sie Ihr erstes Saisonspiel?

Soto: Diese Frage wird jeder Fußballer zu ehrgeizig beantworten. Natürlich möchte ich so schnell wie möglich wieder spielen. Aber die Trainer müssen entscheiden, wann es für mich soweit ist. Ich denke, dass sie mir bald immer mal wieder einige Minuten Spielpraxis geben werden. Und dann werde ich auch irgendwann wieder von Anfang an spielen.

In einem Interview mit unserer Zeitung haben Sie vor Saisonbeginn gesagt, dass es ein spannendes Jahr mit fünf, sechs Aufstiegskandidaten gibt, inklusive den Nullfünfern. Hat sich Ihr Eindruck bis heute verfestigt, schafft Mainz den Aufstieg?

Soto: Da habe ich damals nicht so falsch gelegen. Im Grunde sind es sogar mehr Mannschaften, die Kontakt zur Spitzengruppe haben; eigentlich die halbe Liga. Diese Ausgeglichenheit zeigt sich von Woche zu Woche an den Veränderungen in der Tabelle. Mal abgesehen von Mönchengladbach wechseln die Positionen ständig. Ich freue mich sehr, dass wir im Aufstiegsrennen dabei sind. Und mittlerweile holen wir uns aber auch auswärts Punkte, wie in Mönchengladbach. Ob wir aufsteigen, kann ich natürlich nicht sagen. Aber ich weiß, dass wir nur als Mannschaft aufsteigen können.

Mit Isaac Boakye hat der FSV in der Winterpause einen weiteren Stürmer verpflichtet. Hat Jürgen Klopp ein Offensivproblem?

Soto: Nein, wir hatten auch vor seiner Verpflichtung sicher keine schlechten Offensivspieler. Aber Isaac ist ein guter, erfahrener Spieler, der die Mannschaft verstärkt. Wir brauchen jeden guten Mann, um unser Ziel zu erreichen. Der Weg dahin ist lang und schwierig. Man braucht über eine komplette Saison einen richtig starken Kader, um Ausfälle zu kompensieren und am Ende aufsteigen zu können. Isaac bringt uns in dieser Beziehung ganz sicher einen Schritt nach vorne. Das hat er auf dem Platz auch schon bewiesen.

Seit Wochen wird öffentlich über die Zukunft des Coachs diskutiert. Wird der Mainzer Trainer auch in der kommenden Saison noch Jürgen Klopp heißen?

Soto: Ja, diese Spekulationen bekommen wir als Spieler natürlich auch mit. Aber wir beschäftigen uns nicht damit. Wir haben ein Ziel und müssen uns darauf konzentrieren, es zu erreichen. Diese Themen sind Themen der Öffentlichkeit, nicht die der Spieler. Ich kann nur sagen, dass es die Spieler sehr freut, dass sich große Klubs aus der Bundesliga für unseren Coach interessieren. Das zeigt die Wertschätzung, die man ihm entgegen bringt.

Wie sieht Ihre persönliche Zukunft aus? Werden Sie auch in der kommenden Saison für Mainz 05 spielen? Möglicherweise ein weiteres Jahr in der Zweiten Liga?

Soto: Ich habe immer gesagt, dass ich mich in Mainz sehr wohl fühle. Auch im letzten Interview mit Ihrer Zeitung. Daran hat sich bis heute nichts geändert und gilt auch für meine Frau. Ich hatte diese beiden schweren Verletzungen, aber die Mannschaft und die Verantwortlichen des Vereins standen immer auf meiner Seite. Das erlebt man nicht überall. Dafür bin ich sehr dankbar und das möchte ich auch gerne zurückzahlen. Mit Toren und guten Leistungen. Glauben Sie mir: Ich verschwende keinen einzigen Gedanken an einen Vereinswechsel. Mein Ziel ist die Bundesliga mit 05. Das gilt für den kompletten Verein und ich möchte Teil dessen sein. Sollte es tatsächlich so kommen, dass wir den Aufstieg verpassen, dann werde ich eben noch ein weiteres Jahr in der Zweiten Liga für 05 spielen.

Das Gespräch führten

Abel Völkner, Steffen Richter

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Wache hat die Jugend im Blick
Mainzer Kapitän spielt wohl und fördert junge Sportler
VON DANIEL MEUREN


Dimo Wache (dpa)


Heute Abend soll Dimo Wache vermutlich mal wieder seine Routine für den FSV Mainz 05 einbringen. Dann soll der 34 Jahre alte Torhüter beim wichtigen Auswärtsspiel beim Aufstiegskonkurrenten SC Freiburg (20.15 Uhr, live im DSF) mit seiner Erfahrung aus 259 Zweitligaspielen und 74 Bundesligaeinsätzen in fast 13 Mainzer Dienstjahren vermutlich den zuletzt unsicheren Daniel Ischdonat ablösen und der Hintermannschaft Sicherheit geben, nachdem Wache wegen der Folgen einer schweren Schulterverletzung zuletzt ein halbes Jahr lang zuschauen musste. Sein Trainer Jürgen Klopp, der vermutlich auch auf den wiedergenesenen Daniel Gunkel und erstmals in dieser Saison auf den lange verletzten Elkin Soto zurückgreifen kann, scheint dieses Handicap nicht sonderlich zu fürchten und deutete den Wechsel im Tor zumindest indirekt an. "Ich gehe davon aus, dass wir am Montag einen selbstbewussten Torhüter im Tor stehen haben", sagte Klopp.

Wache selbst will zu seiner eigenen Situation derzeit nichts sagen. Stattdessen berichtet er von einem Engagement außerhalb seines Profijobs. Mit seinem Sportgeschäft und einer Reihe Mainzer Unternehmer hat Wache in den vergangenen Monaten "Dimos Talentschuppen" aufgebaut. Wache und seinen Geschäftspartner Michael Dörner treibt dabei die Idee um, jungen Talenten aus Mainz beim Sprung in den Leistungssport unter die Arme zu greifen. "Ich habe die ganze Geschichte vom Talent zum Leistungssportler mitgemacht", sagt Wache, der mit 16 Jahren sein Elternhaus im niedersächsischen Dorf Ovelgönne in Richtung Bayer Leverkusen verließ. "Ich weiß, welche Probleme es zum Beispiel gab, damit ich vorher ins 30 Kilometer entfernte Oldenburg zum Training kam."


Den vorerst maximal fünf Nachwuchssportlern, die sich über die Website www-dimos-talentschuppen.de bewerben konnten, will Wache nun bei der Lösung einiger dieser Schwierigkeiten auf dem Weg in den Leistungssport helfen. Die 15 Jahre alte Jugendnationalspielerin Annika Leber beispielsweise wird nun dreimal in der Woche aus Mainz zum Training beim Fußball-Zweitligaklub Wörrstadt gebracht. "Für sie war das ein ganz großes Problem, bei dem wir enorm helfen können", sagt Wache. Den Fahrdienst finanziert der eingetragene Verein durch Sponsorengeld, das vor allem der Mainzer Kapitän dank seiner Prominenz akquiriert.

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SC-Coach Robin Dutt interessiert lange Durststrecke der Breisgauer nicht


Vom 03.03.2008
grü. Robin Dutt gestern Nachmittag anzurufen, war keine gute Idee. "Ich gucke Zweite Liga", knurrte der Trainer des SC Freiburg durch die Leitung. "Versuchen sie es in 20 Minuten noch einmal." Aber selbst 40 Minuten später war er nicht wirklich guter Laune. Heute Abend empfängt der SC den FSV Mainz 05.

Vielleicht lag es auch an der Gesprächseröffnung, dass der 43-Jährige nicht so redselig war. Dabei ist Fakt, dass die Breisgauer aus den zurückliegenden neun Spielen nur einen Sieg holten. Die Frage nach den Gründen beantwortete Dutt wie folgt: "Die Bilanz ist wirklich nicht wichtig. Wir brauchen jetzt ein gutes Spiel, darauf kommt es an." Zack.

Robin Dutt erklärte anschließend, dass der SC unter seiner Regie grundsätzlich auf dem richtigen Weg sei. "Im Verein wird hervorragende Arbeit geleistet." Und die Sache mit dem Aufstiegskampf thematisiert der Fußballlehrer sowieso nur ungerne. "Intern haben wir Ziele für diese Saison fixiert. Aber die werden natürlich nicht nach außen getragen."

Das Hinspiel endete 1:1. "Jetzt sind wir zu Hause. Und wenn ich die Statistik mal in unserem Sinne drehe: Wir sind immer noch die stärkste Heimmannschaft", so der Freiburger. Dutt schickt Michael Langer an Stelle von Alexander Walke zwischen die SC-Pfosten. Ein Torwartwechsel also, wie ihn die 05er auch vornehmen - von Daniel Ischdonat zu Dimo Wache. "Aber wir nehmen ihn auf einem hohen Niveau vor. Wir waren nicht grundlegend unzufrieden mit Walkes Leistung. Das unterscheidet unsere Situation von der in Mainz", so Dutt

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Die Sportwette dient in erster Linie der Unterhaltung und macht das Verfolgen von Sportereignissen spannender.
Denn die Spannung einer Wette ergibt sich aus der Überzeugung, es besser zu wissen und diese mittels eines Geldeinsatzes auf die Probe zu stellen.
Wetten Sie nicht, um Geld zu gewinnen oder um aus einem langweiligen Leben zu entkommen. Spielen Sie nur mit Einsätzen, welche Sie sich leisten können.
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