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Rosi wird erwachsen

Nach Problemen in der Hinrunde gehört er Sonnabend beim HSV wieder zur 96-Elf


VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Würde man sich auf die jüngsten Eindrücke vom 2:0 in Hoffenheim beschränken, dann müsste man wohl doch zweifeln an der aktuellen Verfassung von Jan Rosenthal. Der U-21-Nationalspieler verstolperte so einiges, was auch „einer ziemlich harten Trainingseinheit am Spieltag“ geschuldet war, wie er erklärt. „Da fehlte die Lockerheit.“
Natürlich lässt sich Dieter Hecking „von den zwei, drei unglücklichen Aktionen nicht blenden. Rosi hat eine gute Vorbereitung gespielt“, also wird der 96-Trainer den Jungstar (21) auch wieder in die Startelf berufen am Sonnabend in Hamburg.

Das war nicht selbstverständlich, denn gegen Ende der Hinrunde hatte Rosenthal seinen Status als Stammspieler verloren. Die Fehlerquote in seinem Spiel war schlicht zu hoch geworden. Für Hecking ist das „ein normaler Prozess, den Rosi durchläuft, er ist doch ein Kopfmensch“ – und macht sich zu viele Gedanken, sobald es mal nicht läuft. „Rosi war nach seinem Kreuzbandriss voll durchgestartet“, erinnert sich Hecking an die vergangene Saison. „Dass mal eine schwierige Phase kommt, ist doch klar.“

Fußballprofis wachsen ja mit ihren Herausforderungen, Rosenthal aber litt vorübergehend unter Wachstumsstörungen. Das beschäftigte ihn: „Der Welpenschutz war von heute auf morgen weg. Man war nicht mehr der Neue, der im Fokus stand. Man ist einer von vielen und muss sich immer wieder aufs Neue beweisen.“ Auch die Fürsorge des Trainers beschränkte sich nun auf wenige Gespräche, und nach einer Vorbereitung mit Verletzungspausen im Sommer fühlte sich Rosenthal „nicht fit“.

Das ist inzwischen anders. „Rosi macht wieder einen spritzigen Eindruck“, urteilt Hecking. Und Rosenthal, der am Dienstag (17.30 Uhr, live im DSF) mit der U 21 in Kobenz gegen Belgien spielt, ist wieder „frohen Mutes. Ich habe die körperliche Fitness, bin gut drauf und weiß, was wir erreichen können.“
Das Ziel ist ein Platz im Europapokal – und ein ordentlicher Neustart am Sonnabend in Hamburg würde dabei ungemein helfen. „Wenn der HSV alle Spieler fit beieinander hat, ist das eine sehr starke Mannschaft“, weiß Rosenthal. „Aber wir müssen das hinkriegen. Da sind auch mehrere Spieler dabei, die schnell verzweifeln, wenn sie spüren, dass nichts geht.“ Rosenthal fährt mit 96 als Spaßbremse zum HSV – ab Sonnabend wird sich zeigen, ob er dazugelernt hat.

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Amerikaner im Anflug


Under Armour soll Diadora als Ausrüster der „Roten“ zur neuen Saison ablösen / Einstieg in den deutschen Markt

Von Norbert Fettback
Hannover. Unterschrieben ist noch nichts, doch im Prinzip ist die Sache so gut wie spruchreif. „Wir werden unseren Ausrüster wechseln“, sagt Martin Kind, der Klubchef von Hannover 96. „Und die Firma Under Armour hat gute Chancen.“ Bereits in den nächsten zehn Tagen erwartet der Fußball-Bundesligist, für den sein Vermarkter Sportfive die Gespräche führt, ein verbindliches Verhandlungsresultat, wer im Sommer 2008 der Nachfolger von Diadora wird.
Die Italiener werden sich nach drei Jahren wieder aus Hannover verabschieden, so viel ist seit Kurzem sicher. Man habe sich nicht darauf einigen können, die Zusammenarbeit fortzusetzen, sagt Kind. „Es gab faire Verhandlungen. Aber irgendwann hat Diadora gesagt: Das können und wollen wir so nicht“, erklärt der Klubchef. Der jetzige Ausrüster zahlt den „Roten“ pro Saison 450 000 Euro, hinzu kommen Sachleistungen von rund 350 000 Euro.
Von der amerikanischen Firma Under Armour mit Sitz in Baltimore, die auf die Herstellung von Funktionswäsche spezialisiert ist, verspricht sich 96 nicht nur ein neues sportliches Erscheinungsbild, sondern auch deutlich mehr Geld. Das hat mit der grundsätzlichen Herangehensweise bei auslaufenden Verträgen zu tun; dem Fußballklub geht es dabei um bessere Rahmenbedingungen und bessere Preise. „Wenn wir mittelfristig auf einen Umsatz von 70 Millionen Euro kommen wollen“, sagt Kind, „dann müssen wir diesen Weg gehen.“ Meldungen, wonach die Amerikaner bereit seien, 750 000 Euro pro Spielzeit zu zahlen, nennt der 96-Klubchef allerdings „aus der Luft gegriffen“.
Wie sich in den Verhandlungen abzeichnet, könnte 96 bei Under Armour im Unterschied zu Diadora „zu marktgerechten Preisen einkaufen“, sagt Kind. Der potenzielle neue Ausrüster, der 2006 einen Umsatz von 430,7 Millionen Dollar erzielte, ist auf dem deutschen Markt bislang nicht nennenswert vertreten; eine große Kaufhauskette handelt allerdings seit geraumer Zeit mit Sportunterwäsche dieses Herstellers, die auch bei etlichen 96-Spielern beliebt ist. Ein Engagement der Amerikaner wäre hierzulande ihr Einstieg in den Profifußball – wie seinerzeit auch im Fall von Diadora. Kinds Einschätzung ist, dass Under Armour mehr Interesse daran hat, die Marke deutschlandweit bekannt zu machen und sich nicht so sehr regional beschränkt wie die Italiener. „In Hannover reicht der Markt nicht aus, um das ausgegebene Geld zu refinanzieren“, sagt der 63-Jährige, der Under Armour als kreatives Unternehmen bezeichnet.
Da die Trikotgestaltung der „Roten“ für die Saison 2008/2009 aufgrund des nötigen Vorlaufs nicht auf die lange Bank geschoben werden kann, ist ein Vertragsabschluss in absehbarer Zeit wichtig. Wie die Hemden aussehen sollen, werde nur mit Zustimmung des hannoverschen Klubs entschieden, betont Kind. Die Frage, welcher Trikotsponsor darauf erscheinen wird, kann er allerdings noch nicht beantworten. 96 würde gern „Kontinuität wahren“ und weiter auf den Reiseveranstalter TUIfly setzen, sagt Kind. Dies sei zurzeit jedoch ein „sensibles Thema“.


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Poker um Mesut Özil – 96 sitzt mit am Tisch

Von Volker Wiedersheim
Hannover. Die „Roten“ eine Woche vor dem Rückrundenstart der Fußball-Bundesliga: Doch plötzlich interessiert sich das 96-Publikum nur noch am Rande dafür, wer in Hamburg schwächelt, spielt und gewinnt. Das Spektakel diese Woche heißt: Mesut Özil.
Und es bietet alles, was ein packendes Bundesliga-Drama ausmacht. Es geht ums ganz große Geld, um Lug und Trug und ein trauriges Talent, beim Spitzenklub Schalke 04 kaltgestellt, 19 Jahre alt, mit türkischen Wurzeln, aber vier „U 21“- Länderspielen für Deutschland in der Vita, mit ordentlich Bums im linken Fuß und der Melancholie des Träumers im Blick.
In Nebenrollen: Mesuts einmischungsfreudiger Vater Mustafa Özil, der umtriebige Düsseldorfer Spielerberater Reza Fazeli (auch Agent von Hamit Altintop und Yildiray Bastürk) und allerhand Schattengestalten der Fußball-Szenerie. Dem Schalker Manager Andreas Müller fällt (aus Özils Sicht) die Rolle einer bösen Stiefmutter zu, und Fenerbahce Istanbul, der VfB Stuttgart und auch Hannover 96 konkurrieren wohl um den Part der erlösenden guten Fee, die aber nur mit einem dicken Geldkoffer auf die Bühne darf.
Die Handlung: Im Nebel wechselseitiger Unterstellungen und Beschimpfungen liegt der Ursprung des Dramas, dessen Kern ein Allerwelts-Ärger ist. Özil wollte nach Lincoln Schalker Spielmacher werden. Das hätten ihm Müller und Trainer Mirko Slomka auch versprochen, zusammen mit einer Gehaltserhöhung auf rund 1,5 Millionen Euro pro Jahr. Doch dann hatte auf Özils Position Ivan Rakitic einen Lauf. Und das Talent bekam statt des neuen Vertrages den Platz auf der Tribüne – etwa bis zum Vertragsende 2009?
Wohl kaum, wenn man sieht, wie jetzt die Fetzen fliegen. Manager Müller soll gesagt haben, dass „Özil nie mehr für Schalke spielt“. Laut Slomka wird „Özil von seinem Vater und seinem Berater ferngesteuert“. Und der 19-Jährige, erbärmlich schlecht beraten, plapperte in einem gestern veröffentlichten „kicker“-Interview kindlich naiv von „fehlendem Vertrauen“, „Frechheit“ und „einer schmutzigen Kampagne“. Gemeint war damit auch, dass die „Bild“-Zeitung alle Vertragsdetails gesteckt bekam und den Kicker zum Abzocker stempelte. Auf welcher Seite der Informant des Boulevards stand? Selbst das ist unklar in diesem irren, wirren Stück. Berater Reza Fazeli wollte sich zu all dem gestern nicht äußern: „Wir geben bis Donnerstag keinen Kommentar ab“ – was nach bisherigem Verlauf eine Riesenüberraschung wäre.
Nun streckt also Hannover 96 mehr als nur die Fühler nach diesem Spieler aus, der zugleich ein tolles Talent und ein Problem-Profi ist. Was auch immer geschieht, es muss schnell gehen, denn Donnerstag ist Transferschluss. Klubchef Martin Kind hat Sportdirektor Christian Hochstätter beauftragt, mit den Schalker Kollegen zu verhandeln. Beide Seiten signalisierten die Unvereinbarkeit der von Schalke geforderten sieben Millionen Euro Ablöse und der von Hannover 96 höchstens aufzubringenden vier bis fünf Millionen.
Aber das muss nichts heißen. Jetzt wird gefeilscht und gehandelt über Sofortzahlungen und spätere Raten. Und parallel versuchten die „Roten“ gestern, alles mit dem Spieler, Vater und Berater unter einen Hut zu bringen. Den Schalker Vertrag mit maximal 1,5 Millionen Jahresgehalt hatte Özil ausgeschlagen. Böte ihm 96 eine ähnliche Summe, wäre er sofort Spitzenverdiener, irgendwo zwischen Mike Hanke, Thomas Brdaric und Christian Schulz. „Wir kommentieren diese Zahlen nicht“, lautete gestern der Kommentar von Kind. Dass 96 mit der Özil-Verpflichtung in gewaltige Dimensionen vorstoßen würde, dem will der Klubchef allerdings auch nicht widersprechen. Nur mal zur Erinnerung: Im Sommer kamen Hanke für mindestens vier Millionen Euro, Christian Schulz für 1,4 Millionen, Benjamin Lauth für 500 000, und die Übernahme von Chavdar Yankov kostete noch einmal 1,1 Millionen. Noch lässt sich das alles mit „Investitionsfreude“ beschreiben.
Es gibt eine Grenze zum Kaufrausch. Deren Verlauf hängt allerdings vom sportlichen Nutzen ab. 30 Bundesligaspiele, kein Tor. Das sind Özils Fakten. Dass er vom Start weg in Hannover als torgefährlicher Spielmacher leistet, was Jiri Stajner, Arnold Bruggink, Jan Rosenthal, Benjamin Lauth und Sergio Pinto nicht zur Zufriedenheit bewerkstelligten, ist also kaum zu erwarten. Andererseits: Mesut Özil könnte Szabolcs Huszti oder Jan Rosenthal – wenn auch mit anderer Spielweise – ersetzen. Schließt einer der 96-Lieblinge mit dem Abschied aus Hannover das Loch in der 96-Kasse, das Özils Verpflichtung reißen würde? Der Klub könnte versucht sein, so zu rechnen. Auch dafür gibt es eine treffende Vokabel: Risiko.
Donnerstag fällt der Vorhang. Und am Sonnabend geht er für 96 wieder auf. Jede Woche Drama. Auch ohne Özil.


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96 und VfB warten auf Signal von Özil

Hannover (wie). Der Transferpoker um den 19-jährigen Mittelfeldspieler Mesut Özil ist noch nicht entschieden: Der Fußball-Bundesligist Hannover 96 bemüht sich weiterhin um den „U 21“-Nationalspieler, der allerdings auch vom Meisterklub VfB Stuttgart umworben wird. „Ein Fortschritt ist nicht erkennbar“, stellte gestern ein skeptischer 96-Klubchef Martin Kind fest. „Wir beurteilen das im Moment sehr zurückhaltend. Und wir bräuchten jetzt mal ein eindeutiges Signal von dem Spieler und vom FC Schalke.“
Wie berichtet, war der vom Boulevard zum „Problem-Profi“ abgestempelte Gelsenkirchener mit türkischen Wurzeln bei Manager Andreas Müller und Trainer Mirko Slomka vor allem wegen Verstimmungen zwischen Özils Vater Mustafa und Spielerberater Berater Reza Fazeli einerseits sowie den Schalkern andererseits in Ungnade gefallen. Ein „kicker“-Interview des Spielers mit Vorwürfen gegen den Klub besorgte nun den Rest. „Nach diesem Interview ist die Tür zu“, schimpfte Trainer Mirko Slomka.
Offensichtlich beharrt der FC Schalke inzwischen nicht mehr auf der ursprünglich im Raum stehenden Ablösesumme von sieben Millionen Euro. Doch wie weit Manager Müller in den Verhandlungen davon nachgibt, war gestern noch nicht abzusehen. Dabei ist der VfB Stuttgart wohl in der besseren Ausgangslage – nicht zuletzt, weil der Klub gestern den Abschied des Brasilianers Ewerthon zu Espanyol Barcelona bestätigte – das bietet Spielraum in Kader und Klubkasse. „Wir haben unser Interesse an Özil bekundet. Aber die sieben Millionen Euro Ablöse, die im Raum stehen, sind zu hoch“, meinte VfB-Teammanager Horst Heldt. Auch Stuttgarts Trainer Armin Veh hat ein Auge auf Özil geworfen: „Er ist eines der größten Talente in Deutschland und würde uns weiterbringen.“
Bei Hannover 96 gab sich vor allem Trainer Dieter Hecking als Fan Özils zu erkennen, der die Spielmacherrolle im Mittelfeld ausfüllen könnte. „Diese Position ist bei 96 seit Jan Simak vakant“, ergänzte 96-Sportdirektor Christian Hochstätter jetzt beim Medien-Neujahrsempfang des Klubchefs. „Aber wir haben eine intakte Mannschaft und wollen nichts ins Wackeln bringen“, meinte Hochstätter mit Blick auf das Umfeld des Spielers. Der hatte sich in Gelsenkirchen nicht auf einen mit bis zu 1,5 Millionen Euro pro Jahr dotierten Vertrag eingelassen. Dazu Kind: „Das ist alles etwas unglücklich gelaufen, aber es ist auch nicht unsere Baustelle. Allerdings machen das ganze Umfeld und die öffentliche Diskussion es auch nicht leichter für uns.“


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Heckings Daumen zeigt nach oben

Von Norbert Fettback
Hannover. Der Ton wurde gestern zeitweise schärfer bei Hannover 96, und das hatte nichts mit der Bundeswehr zu tun, die in der AWD-Arena mit militärischem Zeremoniell ihren Jahresempfang gab. Zack, zack – so ging es auch auf dem nahe gelegenen Trainingsplatz zu, wo die Bundesliga-Fußballer von Hannover 96 die letzte Etappe auf dem Weg zum Rückrundenstart in Angriff nahmen. Kurze Ballstafetten, kompromisslose Zweikämpfe, knackige Ansagen: Vier Tage vor dem Nordderby beim Hamburger SV macht sich Trainer Dieter Hecking an den Feinschliff. Und dabei wird der 43-Jährige, wenn bestimmte Sachen nicht seinen Vorstellungen entsprechen, gelegentlich auch mal laut wie ein Hauptfeldwebel.
Etwa dann, wenn der Ball schnell und auf möglichst kurzem Weg durch die eigenen Reihen nach vorn wandern soll, ohne der anderen Seite Gelegenheit zu geben, die Aktion zu stören. Wenn es dabei passiert, dass etwa Abwehrspieler Vinicius die Kugel unterm Fuß hindurch ins Aus gehen lässt, dann platzt Hecking schon mal der Kragen. „Mehr Konzentration, ,Vini‘!“, schallte es nach dieser Szene über den Platz. Doch der Trainer verteilte auch Lob nach gelungenen Aktionen wie einer feinen Eingabe von Jiri Stajner, die Benjamin Lauth mit einem blitzsauberen Tor krönte.
Das war es nicht allein, was Heckings Laune gestern sichtlich steigerte. Er nahm erfreut zur Kenntnis, wie sich Christian Schulz und Valérien Ismaël am Vormittag und am Nachmittag präsentierten, die ins Mannschaftstraining zurückgekehrt waren. Zumindest Schulz, der aufgrund einer Einblutung im Oberschenkel länger pausieren musste, könnte für das Spiel in Hamburg unerwartet zur Alternative werden. „Warten wir es mal ab“, sagte Hecking. „Es sind bis dahin ja noch ein paar Tage.“
Schulz und Ismaël hatten am Vortag wie auch Jan Rosenthal einen Laktattest absolviert, und das Ergebnis überraschte offenbar auch Hecking. „Die Werte lagen durchweg in einem erfreulich guten Bereich“, sagte er. Schulz und Ismaël hätten ihre Defizite in kurzer Zeit anscheinend gut aufgearbeitet. Schulz ging sogar noch einen Schritt weiter: „Ich fühle mich fit, die Arbeit der Physiotherapeuten hat etwas gebracht“, sagte der Mittelfeldspieler. „Jetzt möchte so schnell wie möglich ins Team zurückkehren.“
Ismaël, dem eine Schleimbeutelentzündung im Knie zu schaffen machte, ist mittlerweile auch wieder beschwerdefrei. Hecking merkte ausdrücklich an, dass der Ausdauerwert des Franzosen dem der anderen 96-Spieler entspreche. Die spannende Frage lautet: Kann der Innenverteidiger das dazu nutzen, kurzfristig den Anschluss zu schaffen? Hecking hat sich in dieser Hinsicht stets zurückhaltend gegeben; was er gestern sagte, war dazu angetan, mit dem Daumen nach oben zu zeigen. „Ismaël muss seine gute körperliche Verfassung jetzt in gute Leistungen im Training und im Spiel umsetzen.“ Ob das aber bis Sonnabend hinzukriegen ist?


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Hecking : Noch einiges Gutzumachen

Na endlich! Es darf wieder gejubelt und gezittert werden. Nach quälender Vorbereitung starten die Profiklubs wieder mit der Punktejagd. Und zum Auftakt des Jahres 2008 kommt es gleich zum attraktiven Nordduell zwischen dem HSV aus Hamburg und jenem aus Hannover.


Damals war 96 praktisch chancenlos. Nun hofft Hecking, am Samstag eine solche „deutliche Unterlegenheit“ seines Teams nicht mehr zu sehen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt für den 96-Coach auf der Hand: „Nur über unsere besondere Qualität der mannschaftlichen Geschlossenheit werden wir bestehen können. Davon lebt meine Mannschaft. Es würde ihr nicht gerecht werden, einzelne Spieler herauszuheben.“ Sollte es gelingen, „100 Prozent von jedem Einzelnen abzurufen“, sei alles möglich. Gelingt dieses nicht, „wird das ganze Gebilde instabil“. Als Negativbeispiel nannte Hecking auf der Pressekonferenz am Donnerstag das 1:5 zum Hinrundenabschluss in Cottbus. Trotz dieser Schlappe verdienten sich die Roten die Stellung als zweitstärkstes Auswärtsteam der Liga. „Ich erwarte, dass wir nach vorne spielen und vor ausverkauftem Haus beweisen, dass wir dieses zu Recht geworden sind“, nimmt der 43-Jährige seine Elf in die Pflicht, von Beginn an konzentriert aufzutreten.

Im Defensivverbund gegen van der Vaart
So würde es auch dem eigenen Selbstverständnis widersprechen, HSV-Star Rafael van der Vaart einen speziellen Sonderbewacher auf die Füße zu stellen. „Ihn müssen wir im gesamten Defensivverbund bekämpfen“, beschreibt Dieter Hecking die einzig Erfolg versprechende Marschroute. „Ganz ausschalten“ könne man einen Spieler seiner Qualität ohnehin nicht. Trotzdem zeigt sich der 96-Cheftrainer sehr zuversichtlich, mit Punkten aus der Hansestadt zurückzukehren. „Wir wissen, was uns erwartet – und sind bestens darauf vorbereitet.“ Nach den Anstrengungen der vielen Trainingseinheiten fiebere man dem Rückrundenstart nun wirklich entgegen.

Rosenthal oder Stajner?
Welche Startelf Hecking am Samstag auf den Rasen der HSH Nordbank-Arena schicken will, wollte dieser noch nicht abschließend verraten. Neben der Zehnerposition scheint auch der Platz am rechten Flügel noch umkämpft zu sein. Das interne Duell zwischen Jan Rosenthal und Jiri Stajner stehe noch „Unentschieden“, so der Trainer. Ob die zuletzt verletzten Valérien Ismaël und Christian Schulz bereits wieder ein Thema für die Startformation sein können, muss ebenfalls noch abgewartet werden.

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Özil sagt Hochstätter ab

Gestern 20.49 Uhr



Von G. RUHMÖLLER, P. WENZEL, A. GRASMUCK und CH. SONNENBERG

Plötzlich war alles vorbei! Der Poker um den Problem-Schalker Mesut Özil (19). Für Hannover 96 kam gestern um 20.49 Uhr das Aus. Özil sagt den Roten ab! Der Spieler selbst rief bei Christian Hochstätter an. Der Sportdirektor: „Er hat sich für das Gespräch bedankt und gesagt, dass es Hannover nicht wird.“ Das Ende eines Tages, an dem die Roten noch mal alle Register zogen, um das Talent nach Hannover zu locken. Nach dem Vormittags-Training düsten Sportdirektor Christian Hochstätter und Trainer Dieter Hecking los - Richtung Westen. Gleichzeitig startete Özil (war vom Training freigestellt) in Gelsenkirchen mit seinem Berater - Richtung Osten. Auf halber Strecke kam es zu einem Geheim-Treffen an der Autobahn 2.

Nach 90 Minuten gingen beide Seiten auseinander. Ohne Ergebnis! Kein Wunder. Meister Stuttgart war zwar am Mittag aus dem Poker ausgestiegen. Die Ablöse von rd. 5 Mio. Euro war den Schwaben zuviel. Aber dafür mischte plötzlich ein anderer Klub mit: Werder Bremen. Nach dem Gespräch mit Hochstätter und Hecking war Özil gleich weitergefahren zum nächsten Treffen - mit Werder-Manager Klaus Allofs. Da ging es ganz schnell. Am späten Abend war der Deal fast perfekt. Hochstätter: „Wir haben alles versucht, der Spieler hat sich anders entschieden. So ist nun mal das Geschäft.“ Aber vielleicht taucht Özil ja doch noch mal bei den Roten auf. Hochstätter will das nicht ausschließen. „Wer weiß, was in einem Jahr ist. Wir werden ihn nicht aus den Augen verlieren.“

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Ismael in Hamburg auf der Bank


HANNOVER. Das geht jetzt doch schneller als erwartet – Valérien Ismaël wird am Sonnabend erstmals im Kader für ein 96-Punktspiel stehen. „Für einen Einsatz von Anfang an wirds zwar noch nicht ganz reichen“, meint Dieter Hecking, aber „ich gehe fest davon aus, dass er mit nach Hamburg fährt“.
Der 96-Trainer freut sich über die Fortschritte, die er beim Franzosen im Training beobachtet. „Es macht Spaß, ihn zu sehen“ sagt Hecking, „er hat jetzt mehr Sicherheit, seine Bewegungen sind deutlich runder.“

Der Laktattest am Montag hat ergeben, dass Ismaël „auf dem Stand der anderen Spieler ist“. Der 32-Jährige hat also keine Fitness-Defizite mehr, jetzt gehts darum, sich mit der Mannschaft einzuspielen.
Möglich, dass Ismaël in Hamburg eingewechselt wird und dann am folgenden Sonnabend beim Heimspiel gegen Karlsruhe schon in der Startelf steht. Für Ismaël ist es jedenfalls ein wichtiges Signal, schon beim Rückrundenauftakt dabei zu sein, wenn auch anfangs nur auf der Bank.
Einen „richtig guten Eindruck“ macht auch Christian Schulz auf den Trainer. Hecking lässt „die Tür auf“ für den Mittelfeldmann – möglich, dass der Stammspieler der Hinrunde doch noch in die Startelf rückt. Dann müsste Altin Lala wohl erstmal auf der Bank Platz nehmen.
Als Leibwächter für HSV-Star Rafael van der Vaart ist Lala jedenfalls nicht vorgesehen. „Wir werden van der Vaart nicht in Manndeckung nehmen“, meinte Hecking.

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Mike ist HSV Schreck

5 Tore in 9 Spielen



Er will endlich wieder „richtige Tore“ feiern...Im Training ballerte sich Mike Hanke (24) schon mal warm. Aber die Vorbereitung nervt den Nationalstürmer. „Es wird Zeit, dass es endlich wieder los geht. Ich bin heiß auf Spiele und Tore.“ Vor allem gegen den HSV... In neun Spielen gegen Hamburg hat Hanke mit seinen Ex-Klubs Schalke und Wolfsburg fünf Treffer erzielt - so viele wie gegen keinen anderen Verein! HSV-Schreck Hanke. Das Hinspiel war sein 1. Spiel für 96 - dort ging er ausnahmsweise leer aus. Mike: „Daran denke ich nicht mehr. Davor war ich lange verletzt, mein Hund war gestorben. Jetzt habe ich ganz andere Vorraussetzungen.“ Gestern schaute auch noch sein Mentalcoach Holger Fischer vorbei - also alles klar für Hanke-Tore beim HSV.

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Stajner muß bleiben !

Machtwort von Hecking Das freut die Fans...



Kult-Stürmer Jiri Stajner muss bei 96 bleiben! Frankfurt wollte den Tschechen auf den letzten Drücker noch holen (BILD berichtete exklusiv). Trainer Dieter Hecking sprach gestern mit Stajner, verkündete danach: „Wir gehen mit Jiri in die Rückrunde. Damit ist das Thema vom Tisch.“ Statt mit Frankfurt nach Berlin fährt Stajner mit 96 nach Hamburg. Und hofft beim Derby beim HSV auf einen Platz in der Startelf. Allerdings ist er leicht angeschlagen. Beim 2:0 in Hoffenheim (zwei Stajner-Tore) bekam er einen Tritt auf den Knöchel. Gestern wurde er im Training an derselben Stelle wieder getroffen, musste zweimal behandelt werden. Aber Stajner biss bis zum Ende der Einheit auf die Zähne. Damit er am Samstag von Anfang an dabei ist...

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Hamburger SV - Hannover 96

am 02.02.2007, 15.30 Uhr, in der HSH Nordbank-Arena



Nächster Gegner: Hamburger SV


Aktuelle Situation:


Obwohl der Hamburger SV die Hinrunde erfolgreich als Tabellendritter abgeschlossen und in der Vorbereitung auf die Rückrunde alle vier Testspiele gewonnen hat, kommt er nicht richtig zur Ruhe.

Zwei große Baustellen überschatten derzeit den Trainings- und Spielbetrieb rund um die HSH-Nordbank-Arena: zum einen die ungeklärte Situation von Kapitän und Starspieler Rafael van der Vaart und zum anderen die Suche nach einem Nachfolger für den am Saisonende ausscheidenden HSV-Trainer Huub Stevens.

Zuletzt kursierten Namen wie Fred Rutten (Twente Enschede) und Jürgen Klopp (Mainz 05) als mögliche Nachfolger für Stevens durch die Hamburger Gazetten. Juventus Turins Sportdirektor Alessio Secco war zu ersten Gesprächen über van der Vaarts mögliche Verpflichtung zur kommenden Saison zu Gast in Hamburg.
Ruhiges Arbeiten sieht wohl anders aus.


Wichtige Abgänge:
Sascha Kirschstein (Greuther Fürth)
Benjamin Lauth (Hannover 96)
Mehdi Madavikia (Eintracht Frankfurt)
Boubacar Sanogo (Werder Bremen)
Stefan Wächter (Hansa Rostock)
Raphael Wicky (FC Sion)


Wichtige Zugänge:
Vadis Odjidja-Ofoe (RSC Anderlecht )
Anton Putsilo (Dinamo Minsk)
(beide in der Winterpause)
Mohamed Zidan (Mainz 05)
Romeo Castelen (Feyenoord Rotterdam)
Jérôme Boateng (Hertha BSC)


Verletzte/Gesperrte/Fehlende Spieler:
Thimothee Atouba (Afrika-Cup)
Mohamed Zidan (Afrika-Cup)
Juan Pablo Sorin (Reha nach Knie-OP)
Romeo Castelen (Knieprellung)


Scorerliste:
Rafael van der Vaart 12 (9 Tore, 3 Vorlagen)
Ivica Olic 9 (7 Tore, 2 Vorlagen)
José Paolo Guerrero 4 (2 Tore, 2 Vorlagen)

Vergangene fünf Pflichtspiele:
DFB-P.: Rot-Weiss Essen (A) 3:0
UEFA: FC Basel (H) 1:1
BL: Karlsruher SC (A) 1:1
BL: Energie Cottbus (H) 0:0
UEFA: Dinamo Zagreb (A) 2:0


Bundesligabilanz gegen Hannover 96:
Heimbilanz: 11 S - 3 U - 5 N
Auswärtsbilanz: 6 S - 7 U - 7 N
Gesamtbilanz: 39 Spiele - 17 S - 10 U - 12 N


Letzte Spiele:
2007/2008: 96 - HSV 0:1
2006/2007: HSV - 96 0:0, 96 - HSV 0:0

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Golz im Interview

Er ist eine Torwart-Ikone und Bundesliga-Legende. Mit 453 Bundesligaspielen für den Hamburger SV und den SC Freiburg ist der 39-jährige Richard Golz hinter Oliver Kahn immer noch der Spieler mit den meisten Einsätzen in der Liga. Auf sein Debüt bei den Roten wartet der geborene Berliner aber noch. Der

96-Reservekeeper spricht in einem Interview mit hannover96.de unter anderem über das bevorstehende Nordderby, Hannovers Nummer 1 Robert Enke und seine Zukunftspläne.





Hallo Richie, ein Derby liegt vor Euch. Hast Du noch irgendeine einschneidende Erinnerung an ein Derby der Vergangenheit?


Richard Golz: „Ich überlege gerade, ob ich selber überhaupt schon ein Derby gegen Hannover gespielt habe. Ich glaube, mich erinnern zu können, vor mindestens 15 Jahren mal hier in Hannover gespielt zu haben. Ich glaube, das ging 2:2 aus.“ (Anm. d. Redaktion: Da trügt Richard Golz sein Gedächtnis ein wenig: In der 96-Abstiegssaison 88/89 gewannen die Hamburger mit 3:2 in Hannover, Golz saß hier allerdings nur auf der Bank. Beim Rückspiel in Hamburg, das der Gastgeber 4:1 gewann, stand Golz dann im Kasten. 2:2 endete dagegen das letzte echte Derby mit dem HSV beim FC St. Pauli 1997, bei dem Golz im Kasten stand.).


In der Öffentlichkeit wird Derbys immer wieder eine besondere Rolle zugesprochen. Ist es für Euch Spieler denn auch etwas ganz Besonderes? Wirklichen Derbycharakter hat die Partie zwischen den beiden HSVs ohnehin nicht, oder?


Richard Golz: „Das stimmt. Der Begriff Derby wird aus meiner Sicht manchmal etwas überstrapaziert. Richtige, klassische Derbys sind die Stadtderbys wie zwischen dem HSV und St. Pauli. Da spricht dann die ganze Stadt rüber – und es gibt genau zwei Meinungen. Das letzte „Derby“ mit Hannover in Hamburg, das ja 0:0 ausging, war allerdings schon etwas Besonderes, Schließlich war ich da gerade nach Hannover gekommen. Ich habe mich damals sehr gefreut, dass wir einen Punkt geholt haben. Wir hätten sogar gewinnen können, aber für uns war das damals ein wichtiger Erfolg. Da ging es uns noch nicht so gut!“ (schmunzelt. Anm. d. Red.: 96 kletterte durch den Punkt von Rang 17 auf Rang 16).

Heißt das, ein Punkt wäre Dir am Samstag zu wenig?


Richard Golz: „Naja, es kommt immer darauf an, wie das Spiel läuft. Sicherlich kann man mit einem Punkt in Hamburg zufrieden sein. Aber wir merken ja auch, dass es in dieser Saison bei uns ganz gut läuft. Dann denkt man natürlich auch mal darüber nach, solch ein Spiel zu gewinnen.“

Zumal Hamburg lange Zeit so etwas wie ein Lieblingsgegner der Roten war…

Richard Golz: „Ja, das habe ich mir auch sagen lassen. Die Statistik ist ganz gut.“ (Anm. d. Red.: von elf Spielen nach Wiederaufstieg gewann 96 fünf, bei zwei Niederlagen, vier Unentschieden)

Du bist schon ewig im Profigeschäft. Was hat sich im Laufe der Jahre am auffälligsten verändert?


Richard Golz: „Der Profifußball hat sich parallel zur Veränderung der Medienlandschaft entwickelt. Es gibt viel mehr Kanäle, viel mehr Berichterstattung. Fußball ist viel trendiger geworden. Der Anteil von Frauen im Stadion hat sich ja dramatisch erhöht. (macht eine Pause und lacht) Dramatisch ist vielleicht nicht das richtige Wort. Er ist auf jeden Fall sehr viel höher als vor zwanzig Jahren. Inzwischen wird auf allen Ebenen über Fußball gesprochen. Da geht es nicht mehr nur ums Sportliche, sondern auch um Society und Klatsch. Fußball hat also einen ganz anderen Stellenwert bekommen, weshalb mehr darüber berichtet wird. Früher gab es keine Kamerateams beim Training. Aber das war ja eine langsame Entwicklung und ging nicht von heute auf morgen – man nimmt das als Spieler und Teil des Ganzen gar nicht so wahr.“

Das kommende Spiel gegen den HSV ist gleichzeitig der Rückrundenstart. Wie wichtig ist es, gerade dort ein Zeichen zu setzen?

Richard Golz: „ Ein guter Start hilft immer. Wenn man jetzt allerdings das erste Spiel der Vorrunde nimmt: da haben wir in der Vorbereitung alles weg gedonnert, haben das erste Spiel verloren – und trotzdem eine tolle Hinrunde gespielt. Trotzdem gibt es natürlich nichts Besseres als mit einem Sieg zu starten. Das ist die Bestätigung für die Arbeit der letzten vier, fünf Wochen. Dann gehen die nächsten Spiele schon einfacher. Gewinnen ist immer gut!“

Ihr seid gut gewappnet?

Richard Golz: „Ja klar. Wir kommen in der Vorbereitung ganz gut in Tritt, auch wenn es nicht so ist wie im Sommer, wo wirklich von Anfang an alles gut lief. Dieses Mal hatten wir ein paar Hänger drin. Aber eigentlich finde ich es so besser, wenn man sich Stück für Stück steigert, als wenn man von Anfang an auf so hohem Niveau spielt – und dann das erste Spiel verliert. Dann wäre alles zu glatt. So wie es ist, sind wir gut im Plan. Der HSV hat sicherlich eine gute Mannschaft… aber die müssen uns erstmal schlagen. Wenn wir einen guten Tag haben, sind wir wirklich verdammt schwer zu schlagen.“

Gibst Du einen Tipp ab?

Richard Golz: „Ich glaube, dass es ein ähnliches Spiel wie im Hinspiel werden könnte. Wer das erste Tor schießt, gewinnt. Ich habe eigentlich ein ganz gutes Gefühl, dass wir das Hinspiel ausgleichen können. Also: 1:0 für uns!“

Gibt es noch persönliche Kontakte zum HSV?


Richard Golz: „Mit Didi Beiersdorfer habe ich ja noch selber zusammengespielt. Dort besteht noch Kontakt. Auch Rodolfo Cardoso, der auch in Freiburg war, aber nicht mit mir zusammen gespielt, den treffe ich noch ab und zu in Hamburg. Wir wohnen beide im Norden der Stadt und wir laufen uns dann und wann über den Weg.“

Du hast viele Torhüter kommen und gehen sehen in Deiner Laufbahn. Wo würdest Du Robert Enke qualitativ einstufen?

Richard Golz: „Nun, ich war ja zumeist die Nummer eins in meinen Vereinen (lacht). Somit waren die Kollegen, mit denen ich zu tun hatte, nicht mit Robert zu vergleichen. Seitdem Robert wieder in Deutschland zurück ist, gibt es keinen, der auf diesem Niveau so konstant gespielt hat. Ganz einfach. So kann man das ausdrücken. Es spricht eigentlich alles für ihn: die Entwicklung der letzten Jahre, sein Alter – das allerbeste Torwartalter. Und ich könnte mir gut vorstellen, dass er die Europameisterschaft auch wirklich spielt. Wenn Lehmann nicht spielen würde, gibt es für mich überhaupt keinen Grund, über jemanden anders nachzudenken.“

Robert spielt gegen den HSV sein 150. Bundesligaspiel. Bedeutet ein solches Jubiläum etwas für einen Spieler?

Richard Golz: „Ich glaube, bei 150 fängt man noch nicht an zu zählen (lacht). Vielleicht bei 100, das ist das erste Jubiläum – und das nächste Mal dann vielleicht wieder bei 250.“

Sehr ungewöhnlich bei 96 ist die Tatsache, dass es gleich vier Torleute im Kader gibt. Wie stark ist der Konkurrenzkampf hinter Robert Enke um die Nummer zwei im Tor?

Richard Golz: „Das Ziel ist sicherlich, Morten Jensen näher ranzuführen. Er hat regelmäßige Spielpraxis in der Oberligamannschaft. Der nächste persönliche Schritt wäre für ihn sicherlich schon, dann auf der Profibank zu sitzen. Wobei das ihm im Endeffekt auch nicht soviel bringen würde. Wichtig ist doch vor allem, Spielpraxis zu sammeln. Was dann ist, wenn Robert mal nicht spielen kann, das weiß keiner von uns. Im Moment gehe ich aber schon davon aus, dass wenn heute das Spiel wäre, ich es bestreiten würde.“

Frank und Morten hatten ja bereits die Gelegenheit, jeweils einmal spielen zu können, als Robert ausfiel. Du hättest sicherlich auch Lust, noch einmal für 96 auf dem Rasen zu stehen, oder?

Richard Golz: „Ja natürlich! Ich muss ja auch wenigstens irgendwie statistisch in Erscheinung treten. (lacht)

Wenn es diese Saison nicht klappt, gäbe es durchaus auch noch die Option, noch ein Jahr dranzuhängen?


Richard Golz: „Ja, die Möglichkeit besteht schon. Wir haben darüber gesprochen. Und es wird demnächst auch eine Entscheidung geben.“

Beim Surfen auf Deiner Homepage sind uns einige interessante Sachen aufgefallen. So nennst Du als Deinen Lieblingsspieler Jimmy Floyd Hasselbaink – zwar sicherlich kein No-Name-Spieler, trotzdem sicherlich nicht die typische Kanone, die man bei solchen Befragungen erwartet…

Richard Golz: „Ich finde, man unterschätzt ihn aufgrund seines Bewegungsablaufes total. Es gibt Dinge, die kann man nicht so greifen. Und der gefiel mir einfach.“

Hast Du mal irgendwann gegen ihn gespielt?

Richard Golz: „Zum Glück nicht! (lacht)

Du hast die Trainer A-Lizenz gemacht. Eine Zukunftsentscheidung? Oder ist eine Tätigkeit im Marketing, wie bereits bei Freiburg ausprobiert, weiterhin eine Option für Dich?

Richard Golz: „Ich hatte immer irgendeine Kombination aus Trainer und Marketing bzw. Trainer und Bürotätigkeit im Kopf. Aber das geht nicht. Dann müsste ich schon Teammanager in England sein – oder Felix Magath beerben. In den letzten Jahren habe ich nun die B- und A-Lizenz gemacht und habe auch schon angefangen, bei der U19 und U23 das Torwarttraining zu leiten und habe gemerkt, dass es mir mehr Spaß macht, auf dem Platz zu stehen. Deswegen möchte ich auch mehr in die Richtung. Das muss keine Spezialisierung auf den Torwarttrainer sein. Da bin ich offen.“

Du hast eine Bildergalerie auf Deiner Seite. Dort sind viele Fotos von heiligen Orten abgebildet – Kabinen alter Stadien, sogar die Toilette am Millerntor. Ist dieses spontane Knipsen ein Hobby von Dir?

Richard Golz: „Die Toilette gibt es nun ja leider nicht mehr (lacht). Aus welchen Gründen auch immer habe ich das in den letzten Jahren nicht mehr so gemacht. Ich hatte tatsächlich immer eine Digi-Cam dabei und bei den Spielen den einen oder anderen Schnappschuss gemacht. Vielleicht sollte ich es wieder anfangen. Aber die Stadien sind ja fast alle neu jetzt – da gibt es nicht mehr viel Spannendes zu sehen.“

Toll fanden wir auch das Trikot aus der Saison 90/91. Hast Du alle Deine Torwarttrikots gesammelt?

Richard Golz: „Ich hatte sie alle gesammelt, habe sie aber im letzten Jahr beim „Tag der Legenden“ zur Verfügung gestellt. Die wurden dann versteigert oder irgendwie unter die Leute gebracht. Ich hab die Fotos gemacht, die Kiste stand im Keller und ich dachte: die ziehe ich sowieso nicht mehr an.“

Vielen Dank für das interessante Gespräch, Richie. Und viel Erfolg Euch in Hamburg!

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ohne Vahid Hashemian und Dariusz Zuraw

Nach der Trainingseinheit am Freitagnachmittag machte sich die Mannschaft von Dieter Hecking auf den Weg nach Hamburg. Am Samstag findet in der Hamburger HSH Nordbank Arena (ab 15 Uhr im LIVETICKER) das erste Spiel unserer Roten in der Rückrunde statt — ohne Vahid Hashemian und Dariusz Zuraw.



Überraschungen angekündigt

Nach der dem Nachmittagstraining gab Cheftrainer Dieter Hecking bekannt, dass er am heutigen Freitag ohne Darek Zuraw und Vahid Hashemian nach Hamburg reisen werde. Die Startaufstellung, mit der er in der HSH Nordbank Arena auflaufen wird, wollte Hecking aber noch nicht preisgeben. Nur soviel: „Ich weiß, wie ich morgen spielen werde, das steht schon fest. Es wird einige Überraschungen geben.“



Zizzo wieder fit

Sal Zizzo, der sich im Trainingslager des Oberligateams einen Anriss des Syndesmosebandes zugezogen hatte, hat von seinem Arzt bereits wieder grünes Licht bekommen. „Mich hat das auch gewundert“, sagte Dieter Hecking zu der schnellen Genesung des 20-Jährigen, dem die Ärzte eine Pause von vier Wochen prophezeit hatten. Bei der Partie der U23 am Sonntag in Lurup wird der US-Amerikaner allerdings noch nicht dabei sein.

Folgende 18 Spieler nominierte 96-Cheftrainer Dieter Hecking für die Partie gegen den Hamburger SV:

Enke, Golz – Ismaël, Cherundolo, Vinicius, Fahrenhorst, Tarnat – Balitsch, Krebs, Schulz, Rosenthal, Pinto, Lala, Huszti, Bruggink – Hanke, Lauth, Stajner

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Auswärts ein Riese

96 will beim HSV morgen mutig „nach vorne spielen“. 96 fühlt sich stark und beschwört seine Tugenden als disziplinierte Schweißgemeinschaft vor dem Rückrundenstart morgen beim HSV.


VON GUNTHER NEUHAUS

HANNOVER. Es war im 96-Trainingslager auf Teneriffa an der Zeit für große Worte. Man bemühe sich darum, den schlafenden Riesen 96 zu wecken, sagte also Sportdirektor Christian Hochstätter, „und ich denke, er hat schon ein Auge auf“. Beim 4:3 gegen Bremen am 16. Spieltag hatte sich der 96-Riese sogar schon ein wenig aufgerichtet, beim 1:5 in Cottbus schnarchte er aber wieder.

„Wir haben noch viel Arbeit vor uns, um irgendwann riesig zu sein“, sagte Dieter Hecking in einem Interview, das auf der HSV-Homepage veröffentlicht wurde. Gestern legte er gewissermaßen seine Rübezahl-Agenda vor. Nur gemeinsam sei man stark, „wir müssen den Mannschaftsgedanken leben. Schaffen wir das nicht, wird Hannover 96 keine gute Rückrunde spielen“, warnte der 96-Trainer. „Wenn wir nicht hundertprozentig konzentriert spielen, sind wir eine Mannschaft, die von jedem zu schlagen ist.“

Nach der großartigen Hinrunde schienen sich einige 96-Profis in der winterlichen Vorbereitungsphase aufs Zaubern verlegen zu wollen. Dazu fehlt es aber doch an der individuellen Klasse. 96 ist vor allem dann stark, wenn dem Gegner mit aggressivem Pressing zugesetzt wird, wenn Raum und Zeit insbesondere im Mittelfeld zum knappen Gut werden.

Beim 2:2 gegen St. Pauli vor der Haustür des HSV in Hamburg etwa habe 96 viel zu lasch agiert, „so einen Auftritt darf es nicht geben“, schimpfte Hecking nun, „sonst wird das ganze Gebilde instabil“. Gleichwohl reagierte er selbstbewusst auf die Frage nach den Stärken des HSV: „96 ist eine richtig gut spielende Mannschaft“, der andere HSV sei zu ignorieren – das ist das Signal, das Hecking damit vermitteln will: „Wir werden unsere Stärken einbringen.“

Hecking fährt „sehr optimistisch nach Hamburg“. 96 werde mutig „nach vorne spielen und vor ausverkauftem Haus beweisen, dass wir zu Recht eine der besten Auswärtsmannschaften der Bundesliga geworden sind“ (mit 14 Punkten). Bisher gibt sich 96 vor allem in der Fremde als Riese, das soll morgen auch der seit drei Bundesligaspielen sieglose HSV zu spüren bekommen.

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Hecking hat 2 starke Probleme

Stajner und Schulz drängen in die Start-Elf


Von GREGOR RUHMÖLLER

Voll und ganz glücklich war er über die Vorbereitung nicht...

96-Trainer Dieter Hecking über die letzten Wochen: „Es war eine ordentliche Vorbereitung, keine Spitzen-Vorbereitung.“

Als Beispiel nannte er die erste Halbzeit im Test bei Zweitligist St. Pauli (2:2): „So was darf es nicht geben.“

Schon gar nicht morgen im Start-Derby beim HSV. Für die Roten spricht: Bis auf den dauerverletzten Thomas Brdaric (Reha nach drei Knie-OP´s) sind alle Spieler fit. Die größten Probleme die Hecking hat, sind zwei unerwartet starke Spieler.

Jiri Stajner und Christian Schulz drängen in die Start-Elf. Die stand nach dem Test-2:0 in Hoffenheim eigentlich so gut wie fest. Änderte sich plötzlich.

Stajner drehte nicht nur in Hoffenheim (2 Tore), sondern auch im Training richtig auf. Macht Druck auf Jan Rosenthal, der auf der rechten Außenbahn eigentlich gesetzt war. „Unentschieden“ steht es laut Hecking im Duell der beiden.

So sieht es auch bei Schulz und Altin Lala aus. Der Ex-Bremer meldete sich nach Einblutungen im Oberschenkel früher als erwartet fit zurück. Und kämpft mit dem Kampfzwerg aus Albanien um einen Platz im defensiven Mittelfeld.

Und noch eine Position ist offen: Wer ist beim HSV der 96-Spielmacher? Vorteile für Arnold Bruggink nach der starken Leistung in Hoffenheim. Aber Konkurrent Sergio Pinto hat noch eine Außenseiter-Chance.

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Noch gibt es drei Fragezeichen in Heckings Aufstellung



Hannover (gru). Das größte Geheimnis vor dem Nord-Derby lüftete Dieter Hecking auch am Freitagnachmittag nicht. „Die Aufstellung steht fest“, sagte der Trainer von Hannover 96, „ich werde sie euch aber nicht verraten.“ Es gab auch beim gestrigen Training keine deutlichen Hinweise darauf, mit welcher Elf die „Roten“ heute beim Hamburger SV (Anpfiff ist um 15.30 Uhr) starten werden.

Acht Positionen dürften feststehen; über die restlichen drei darf munter gerätselt werden. Im defensiven Mittelfeld sollte Altin Lala neben Hanno Balitsch spielen. Denn über Christian Schulz, den eigentlichen Stammspieler, hatte Hecking in jüngerer Zeit des Öfteren gesagt, dass „Schulle“ aufgrund von Oberschenkelverletzung und Grippe etliche wichtige Trainingseinheiten verpasst habe. Im Zweikampf Jiri Stajner/Jan Rosenthal auf der rechten Außenbahn dürfte der Tscheche derzeit ganz leicht die Nase vorn haben – zumal Rosenthal nach der gestrigen Trainingseinheit ziemlich geknickt die Mehrkampfanlage verließ und Stajner der Spaß am Fußballspielen wieder sichtlich anzumerken ist.

Auf die Position hinter den Spitzen hoffen Arnold Bruggink und Sergio Pinto. „Mannschaft und Trainer kennen meine Qualitäten“, sagt Bruggink, „und ich weiß, was ich kann.“ Der Niederländer gibt sich absolut selbstbewusst; und solche Spieler braucht Hannover 96 in Hamburg dringend.

So könnte es kommen, aber vielleicht plant Hecking auch ganz anders …

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96-Traum

Hecking redet von Platz fünf. Mut beim Angriff auf Europa. Noch nie waren die Erwartungen vor einer Rückrunde so groß – schafft 96 den Sprung nach Europa?



VON ANDREAS WILLEKE

HANNOVER. 96-Chef Martin Kind hat neulich Mannschaft und Trainer zum Essen eingeladen. Dabei servierte er auch seine Erwartungen an die ersten drei Partien der Rückrunde – sieben Punkte sollen es werden. Einige mussten schlucken, denn alle drei Gegner liegen in der Tabelle vor 96, zwei gehören sogar zu den Branchenführern: Heute gehts in Hamburg los, dann folgen die Heimspiele gegen Karlsruhe und Bayern.

Kinds mutige Ansprache zeigt vor allem, dass die Ansprüche gestiegen sind. In der Winterpause blieb offenbar viel Zeit zum Träumen, auch für die Fans. Noch nie seit dem Aufstieg schien der UEFA-Cup so angreifbar. Mit Trainer Ewald Lienen hatte 96 zwar nach der Hinrunde 2004 noch einen Punkt mehr gesammelt. Doch der unattraktive Konterfußball bremste die Euphorie.

2008 begleiten die Mannschaft ganz andere Bilder nach Hamburg – das sensationelle 4:3 gegen Bremen im vorletzten Hinrundenspiel beflügelt die Fantasien. Dieser Sieg war der größte Schritt weg vom Image der grauen Maus, das jenseits von Hannover dem roten Scheinriesen anhaftet.

„Wir brauchen mehrere solcher Spiele wie gegen Bremen“, wünscht sich jedoch Dieter Hecking. Der Trainer weiß, dass die 96-Aktie dann bundesweit neu bewertet wird.

Der logische, passende Streich wäre heute ein Erfolg in Hamburg. Der große HSV ist Dritter und rechnet sich Chancen auf den Titel aus. „Ein Sieg wäre sensationell, der würde unsere Ambitionen unterstreichen“, meint Kind.

Der 96-Chef hat mit zehn Millionen Euro den Weg nach Europa gepflastert. Nationalspieler wie Mike Hanke und Christian Schulz kamen, zuletzt mit Valérien Ismaël ein weiterer Star. Zur nächsten Saison soll erneut ähnlich viel investiert werden. Die Bemühungen um den schließlich nach Bremen gewechselten Schalker Mesut Özil machten das deutlich. Alle Investitionen haben ein klares Ziel – Europa.

„Ein fünfter Platz wäre für uns wie der Gewinn der Meisterschaft. Um das zu schaffen, müsste es optimal laufen“, sagt Hecking. Da erkennen wir den Trainer bei seiner Lieblingsübung: Realistische Ziele einfordern, ohne die Euphorie zu stoppen. Niemandsland oder Europa, bremsen oder träumen – zwischen diesen Polen wird sich 96 auch in der Rückrunde bewegen. Es sei denn, alles läuft optimal.

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Stajner liebt den HSV


Mit gesenktem Kopf schlich Jan Rosenthal gestern nach dem Abschlusstraining vom Platz – muss er etwa heute auf die Bank? Nach den beiden Test-Treffern in Hoffenheim und starken Trainingsleistungen könnte Jiri Stajner heute statt Rosenthal im rechten Mittelfeld beginnen.

Trainer Dieter Hecking lobte den Tschechen zuletzt besonders. Der HSV gehört ja auch zu Stajners Lieblingsgegnern.

Stajner trifft besonders gern gegen Hamburg: Im August 2003 erzielte er beim 3:0 einen Treffer und gab zwei Vorlagen; beim 2:1 im Mai 2005 erzielte er nach der HSV-Führung den Ausgleich. Beim Hinspiel in der folgenden Saison (1:1) brachte er 96 in Führung, beim Rückspiel (2:1) trat er die Ecke, die Dariusz Zuraw zum 1:0 nutzte.

Spielt er, dürfte das den Hamburgern nicht gefallen. Stajner ist unberechenbar, und so etwas mögen Taktik-Füchse wie HSV-Coach Huub Stevens gar nicht.

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Vinicius will nicht Sündenbock spielen

Der Brasilianer fühlt sich wieder gut. Er verteidigt neben Fahrenhorst. Ismaël auf der Bank.Wird aus der 96-Wackelabwehr heute wieder ein Bollwerk? Vor allem der zuletzt kritisierte Vinicius hat sich viel vorgenommen.



VON FLORIAN KREBS

HANNOVER. Das wollen die 96-Verteidiger nie wieder hören. „Wir wussten, dass 96 hinten Probleme hat, das haben wir ausgenutzt“, lästerte Energie-Stürmer Dennis Sörensen nach dem Cottbuser 5:1 kurz vor Weihnachten. 28 Treffer kassierte 96 in der Hinrunde – nur Dortmund, Wolfsburg (beide 30) und Bielefeld (38) sind in der Abwehr anfälliger.

Einer der Sündenböcke hieß Vinicius. Der sonst so zuverlässige Brasilianer spielte keine gute Hinrunde – auch weil er im Sommer fast die komplette Vorbereitung verpasst hatte. Rückenprobleme, eine langwierige Entzündung an der Fußsohle – erst am sechsten Spieltag (0:3 gegen Leverkusen) kam er erstmals zum Einsatz, lief dem Rückstand die ganze Hinrunde hinterher. „Die letzten drei, vier Spiele war ich ziemlich müde.“ Als 96 Valérien Ismaël verpflichtete, musste dem 27-Jährigen klar sein: Der Stammplatz ist weg.

Trotzdem gab Vinicius in jeder Trainingseinheit Gas: „Ich habe hart gearbeitet, wollte die Vorbereitung unbedingt nutzen, um mich zu verbessern.“ Er hats geschafft.

Weil Ismaël letzte Woche über Knieprobleme (Sehnenreizung und Schleimbeutelentzündung) klagte und die Tests gegen Paderborn und Hoffenheim verpasste, steht Vinicius heute doch wieder in der Startelf. Ismaël ist zwar wieder gesund und fährt mit nach Hamburg – er sitzt aber nur auf der Bank. Ein Einsatz von Beginn an käme noch zu früh für den 32-Jährigen.

Beim 2:0 in Hoffenheim gaben Vinicius und Frank Fahrenhorst eine sichere Innenverteidigung ab. Bollwerk statt Wackelabwehr – so wollen sie sich auch heute präsentieren. Vinicius selbstbewusst: „Ich fühle mich gut und freue mich, dass es endlich wieder losgeht.“

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Stevens : Sind vor Hannover gewarnt


Im Sommer wechselt HSV-Trainer Huub Stevens (54) nach Eindhoven, um wieder bei seiner kranken Frau zu sein. Der Holländer spricht über Gefühle, van der Vaart und 96.


VON FLORIAN KREBS

Herr Stevens, Sie gehen in Ihre letzten vier Monate als HSV-Trainer und wahrscheinlich auch als Bundesliga-Trainer. Ein komisches Gefühl?

Da mache ich mir momentan gar keine Gedanken drüber. Wichtig ist, was heute und morgen ist.

Keine Zeit für Gefühle?

Die hat man vielleicht mal, wenn man abends im Bett liegt und den Tag hinter sich hat. Aber auch da nur ganz selten. Der HSV erfordert meine ganze Aufmerksamkeit, das wird bis zum letzten Tag so sein.

Was wünschen Sie sich zum Abschluss?

Wir haben vor der Saison gesagt, dass wir besser als letzte Saison, als wir Siebter waren, abschneiden wollen. Daran hat sich nichts geändert. Wir haben eine gute Ausgangsposition geschaffen in der Hinrunde, sind noch in allen drei Wettbewerben vertreten. Wir werden versuchen, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen. Wir werden aber nicht über irgendwelche Geschichten reden, die nicht realistisch erscheinen.

Ist denn der erste HSV-Titel seit 21 Jahren realistisch? Ihr Klubchef Bernd Hoffmann meinte auf der Mitgliederversammlung: „Es wird Zeit.“

Waren Sie dabei, als er das gesagt hat? Bernd Hoffmann hat gesagt, der HSV hätte einen Titel verdient. Das ist ein Unterschied. Titel hat noch niemand durch Reden und Interviews in der Zeitung gewonnen, sondern nur durch hartes Arbeiten auf dem Platz.

Sie gehen, Rafael van der Vaart wohl auch. Machen Sie sich Sorgen um den HSV?

Das ist mir alles zu spekulativ. Fakt ist, dass Rafael van der Vaart beim HSV einen Vertrag bis 2010 hat. Und bisher ist für ihn beim HSV keine offizielle Anfrage eingegangen. Rafael van der Vaart hat in der Hinrunde gezeigt, dass er mit voller Konzentration beim HSV ist und was erreichen will. Da mache ich mir keine Sorgen darüber, was im Sommer sein könnte.

Belastet der Wirbel um van der Vaart die Mannschaft?

Nein, das ist überhaupt kein Thema. In Fußball wird generell viel Wirbel gemacht, Hamburg ist eine Medienstadt, Rafael ist eine Symbolfigur der Stadt, die medial sehr präsent ist – das beeinflusst keineswegs die Leistung oder die Abläufe rund um die Mannschaft.

Hart, zart oder beides – wie sollte Ihr Nachfolger sein?

Wir können uns gern über den aktuellen HSV und den Trainer Huub Stevens unterhalten. Über Nachfolgekandidaten oder was der HSV bei seiner Suche berücksichtigen soll, darüber werde ich mich nicht äußern.

Alles klar. Wie lief denn die Vorbereitung?

Es macht keinen Sinn, über Zustände von Vorbereitungen zu philosophieren. Entscheidend ist, was die Mannschaft gegen 96 abruft. Da zählt das Ergebnis, es interessiert keinen Menschen mehr, ob wir in der Vorbereitung phasenweise nicht so gut gearbeitet, aber vier Spiele gewonnen haben.

Dann reden wir übers 96-Spiel ...

Wir sind froh, dass es endlich wieder losgeht, zudem mit einem Heimspiel. Das Nordderby gegen 96 hat immer einen besonderen Reiz. Im Hinspiel war es eng. Wir haben 1:0 gewonnen, haben drei- oder viermal die Latte getroffen, trotzdem wurde es in der Schlussphase nochmal eng. Benny Lauth hatte die große Chance zum Ausgleich, Frank Rost hat da gut gehalten. Hannover hat eine gute Mannschaft! Wir sind gewarnt und werden alles geben müssen, um das Spiel zu gewinnen. Die Fans erwarten viel!

Ist ein Sieg Pflicht?

Von Pflichtsiegen zu sprechen, ist sowieso nicht meine Art. Das ist respektlos dem jeweiligen Gegner gegenüber. Und erinnern Sie sich mal ans Ende der Hinrunde. Da haben alle über uns gesagt: Oh nein, wie können die 0:0 gegen Cottbus spielen! Eine Woche später hat das gleiche Cottbus 5:1 gegen Hannover gewonnen. In der Bundesliga liegt alles nah beieinander. Pflichtaufgaben gibt es nicht.

Was sagen Sie zur Entwicklung in Hannover?

Das kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Ich kann darüber sprechen, was sich beim HSV entwickelt. Aber wie weit Hannover entfernt ist von uns? Etwas mehr als 150 Kilometer, glaube ich. Das ist zu weit, um dort entsprechende Einblicke zu haben.

Wer wird Meister?

Ich habe immer gesagt, die Bayern werden Meister. Dabei bleibe ich.

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Spielbericht: Hamburger SV - H96 1:1 (0:1)


Die Roten starten mit einem 1:1 (1:0) beim Hamburger SV in die Rückrunde. Szabolcs Huszti hatte eine tolle erste 96-Halbzeit durch seinen verwandelten Foulelfmeter (40.) gekrönt.


Ivica Olic glich für den dann stärker werdenden Gastgeber aus (70.). Kurz vor Abpfiff musste Sergio Pinto nach einem Nachtreten mit Rot vom Platz.

Tarnat muss abwinken
Kurzfristig musste 96-Linksverteidiger Michael Tarnat aufgrund von Adduktorenbeschwerden abwinken. Christian Schulz rückte dafür links in die Viererkette, in der Neuzugang Ismael noch fehlte. Lala übernahm zusammen mit Balitsch die Sechserposition. Im Mittelfeld erhielten Stajner und Bruggink den Vorzug vor Rosenthal und Pinto. Auf Gastgeberseite ließ Huub Stevens die erfolgreiche Pokalelf von Essen (3:0) auflaufen. Choupo-Moting stürmte also zunächst erneut für Guerrero.

Huszti gewohnt nervenstark
Die Roten kamen klasse aus der Winterpause. Von Beginn an machten sie die Räume eng und übernahmen deutlich das Kommando. Hanke zwang HSV-Keeper Rost bereits nach fünf Minuten mit einem gefährlichen Aufsetzer vom linken Strafraumeck zum Nachfassen. Eine Viertelstunde war gespielt, als der agile Stajner im Anschluss an einem gelungenen Doppelpass mit Huszti rechts im Strafraum auch noch Kompany umkurvte, aber freistehend an Rost scheiterte. Hanke war zu überrascht, um die Nachschusschance gewinnbringend unterzubringen (15.). Vom Gastgeber war derweil nichts zu sehen, die 96-Defensive wurde kaum gefordert. So blieb 96 das torgefährlichere Team: Bruggink zwang Rost nach Stajner-Ablage mit einem Distanzschuss erneut zu einer Glanztat (27.). Nach einer halben Stunde hatte sich 96 ein Chancenplus von 11:1 herausgespielt! Und das Bild sollte sich bis zur Pause nicht ändern. Lediglich HSV-Schlussmann Rost verhinderte lange den Rückstand. Auch Stajners Fernschuss landete in dessen Armen (36.). So musste schließlich ein Strafstoß herhalten, um Rost zu bezwingen. Christian Schulz war nach einem mutigen Offensivvorstoß links in den HSV-Strafraum eingedrungen, wo ihn Demel ungeschickt zu Boden schickte (Foto unten). Elfmeterspezialist Szabolcs Huszti zeigte auch diesmal keine Nerven und ließ Rost mit einem beherzten Schuss ins rechte Eck keine Abwehrchance (40.) – die hoch verdiente Halbzeitführung der Leinestädter.

Offener Schlagabtausch – Olic trifft
Stevens reagierte und stellte um: Reinhardt rückte in die Viererkette, Kompany und Olic orientierten sich weiter nach vorne. Die erste Torchance hatten aber erneut die Roten: Bruggink rutschte sein Volleyversuch nach Cherundolo-Flanke aber über den Spann (51.). Nach Hamburgs erster Torchance durch Boateng, der eine Einzelaktion mit einem scharfen Schuss vom linken Strafraumeck, der aber knapp über die Querlatte strich (54.), entwickelte sich plötzlich ein offener Schlagabtausch. Im direkten Gegenzug hatte Huszti enorm viel Pech, als sein Außenristschuss nur den linken Außenpfosten traf (55.). Auch Hanke verpasste die Vorentscheidung bei zwei aufeinander folgenden aussichtsreichen Situationen (56.). Mit dem nun eingewechselten Guerrero erspielten sich die Gastgeber immer mehr ein Übergewicht. Der Peruaner stellte Vinicius verstärkt vor Probleme – gleich zweimal verfehlte ein Schrägschuss aus identischer Position nur hauchdünn den linken Pfosten (61., 66.). Spiel entscheidend sollte dann die 70. Minute werden: Zunächst vergab 96 gleich zweimal die Vorentscheidung – Stajner konnte nach Huszti-Rechtsflanke einen Kopfball am linken Pfosten nicht entscheidend platzieren, Huszti ließ sich von HSV-Schlussmann Rost das Leder vom Fuß nehmen – dann schlugen die Gastgeber zu! Der weite Abstoß Rosts wurde von Vinicius unglücklich mit dem Hinterkopf auf den ansonsten abgemeldeten van der Vaart weitergeleitet. Der Holländer scheiterte zunächst am glänzend reagierenden Enke, doch Ivica Olic stand goldrichtig und konnte zum Ausgleich abstauben. Nun wollten beide Teams nicht mehr zu viel riskieren, weitere Chancen ergaben sich kaum.Lediglich Huszti versuchte es noch einmal aus der Ferne, doch der 23-Meter-Schuss ging knapp über das Gestänge (82.). Für einen letzten Aufreger sorgte somit die einzige unschöne Szene der Partie: der eingewechselte Sergio Pinto wurde zunächst rüde von de Jong umgesenst, und verlor die Nerven. Im Liegen ließ sich der Halbportugiese zu einem Tritt hinreißen. Schiedsrichter Perl zögerte nicht und gab Pinto Rot wegen einer Tätlichkeit (88.). De Jong wurde nicht bestraft.

96 verpasst K.O.-Schlag
Ein munteres Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten endet somit mit einem insgesamt leistungsgerechten Remis. Nach deutlicher Überlegenheit in Durchgang eins musste sich die Hecking-Elf in Hälfte zwei immer größer werdendem Druck der Gastgeber aussetzen und kassierte folgerichtig den Ausgleich. Mit etwas Glück hätte 96 bei weiteren eigenen Gegenstößen aber durchaus auch den K.O.-Schlag setzen können. Durch den Punktgewinn in Hamburg bleiben die Elbestädter aber weiterhin ein gern gesehener Gegner der Niedersachsen.


Hamburger SV: Rost – Demel, Kompany, Mathijsen, Boateng (77. Benjamin) – Jarolim (46. Reinhardt), de Jong, Choupo-Moting (59. Guerrero), Trochowski, Olic – van der Vaart

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Vinicius, Fahrenhorst, Schulz – Balitsch (69. Rosenthal), Lala, Stajner (75. Pinto), Bruggink, Huszti (87. Lauth) – Hanke

Tore: 0:1 Huszti (40. FEM, Schulz), 1:1 Olic (70., van der Vaart)

Schiedsrichter: Gunter Perl (München)

Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)

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Huszti für Ungarn


Während Szabolcs Huszti nach längerer Pause wieder für die ungarische Nationalmannschaft nominiert wurde, musste 96-Rechtsverteidiger Steven Cherundolo seinen geplanten Länderspieleinsatz gegen Mexiko am kommenden Mittwoch, 6. Februar, absagen. Der 28-jährige US-Amerikaner laboriert nach dem Hamburgspiel an einer leichten Adduktorenzerrung.


Leichtere Blessuren

Neben Cherundolo und Michael Tarnat (Adduktorenprobleme) fehlte beim Sonntagstraining der Roten zudem Hanno Balitsch, der sich beim 1:1 in der HSH Nordbank-Arena hatte mit Wadenproblemen auswechseln lassen müssen.


Huszti für Ungarn

Während also Steven Cherundolo auf seinen internationalen Einsatz verzichten muss, wird der Ungar Szabolcs Huszti erstmals nach längerer Pause wieder für die Magyaren in Aktion sein. Huszti wurde für das Testspiel Ungarns gegen die Slowakei am Mittwoch, dem 06. Februar, nominiert. Am Donnerstag wird der 96-Flügelflitzer wieder in Hannover zurück erwartet. Bereits am Mittwoch rechnet Dieter Hecking mit U21-Nationalspieler Jan Rosenthal, der einen Tag vorher in Koblenz gegen Belgien spielt.


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Enke im Interview

96-Kapitän will nicht klagen und denkt an die Nationalmannschaft.


Robert Enke war nach dem 1:1 in Hamburg sehr zufrieden.
VON FLORIAN KREBS



Wie hat Ihnen das Spiel gefallen?

Ich bin begeistert, das war richtig gut. Ich hatte keinen Ball zu halten in der ersten Halbzeit, wir haben uns mit dem Tor belohnt. Leider konnten wir nicht nachlegen. Machen wir das 2:0, bringen wir das Spiel nach Hause. Die letzte halbe Stunde war Hamburg besser, deswegen ist das 1:1 nicht unverdient.
Sekunden vor dem 1:1 hatte Huszti das 2:0 auf dem Fuß …
Wir hatten ja vorher auch noch den Pfostenschuss und noch zwei andere Situationen. Aber es kann nicht jeder Schuss sitzen.


Wie ist denn der Ausgleich passiert?

Wenn ich Glück habe, prallt der Ball irgendwo anders hin und nicht Olic vor die Füße. Aber der HSV hatte sich dieses Tor aufgrund seiner Chancen irgendwo verdient.
Punkt gewonnen oder zwei verloren?
Ein Punkt in Hamburg ist ja nicht so schlecht. Wir sollten das jetzt nicht so verkaufen, als wenn wir verloren hätten.


Also war es auch für Sie ein gelungener Rückrundenstart …

Ja, absolut gelungen. Wie wir vor allem in der ersten Halbzeit gespielt haben, das war hervorragend. Schade, dass wir nicht mit drei Punkten belohnt wurden. Trotzdem war das sehr gut. Wäre schön, wenn wir jetzt mit drei Punkten gegen Karlsruhe nachlegen könnten.


Sie dürfen nicht zur Nationalmannschaft reisen. Überrascht?

Nee, nee. Ich wusste das vorher, es war ja klar, dass zum ersten Test nur zwei Torhüter mitfahren. Ich denke, ich werde im März (am 26. März spielt Deutschland in Basel gegen die Schweiz) dabei sein.

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Stajner spielt sich rein

Er hofft auf neuen 96-Vertrag. Probleme nur nach Abpfiff.


Nach der guten Leistung hofft Jiri Stajner auf einen neuen 96-Vertrag.
VON ANDREAS WILLEKE

HAMBURG. Am Anfang stand er in der Mannschaft, am Ende war er wieder allein. Das Nachspiel zog sich in Hamburg so lang hin, dass Jiri Stajner nicht im Mannschaftsbus nach Hannover zurückfahren konnte.
Stajner war zur Dopingprobe ausgelost worden. „Normalerweise geht das schnell bei mir“, doch in Hamburg dauerte es über eine Stunde, bis Stajner seinen Becher abgeben konnte. „Sechs bis sieben Wasser“ musste er trinken, nebenbei räumte er mit einem Vorurteil auf. „Es gab kein Bier“, so dass der Tscheche nüchtern Auskunft geben konnte.

Bereits Mitte der letzten Woche ahnte er, „dass ich spiele“. Hamburg ist ja auch ein guter Spielplatz für den 31-Jährigen. „Ich habe hier ein paar Tore geschossen“, auch diesmal war er nah dran. In der 16. Minute spielte sich Stajner perfekt frei, zielte dann aber Torwart Frank Rost aus sieben Metern an die Brust. „Ich wollte ins kurze Eck schießen, Pech.“
In der zweiten Hälfte köpfte Stajner aus spitzem Winkel drüber, „auch eine gute Chance“. Das blieben aber die einzigen unglücklichen Aktionen. Stajner hat seine Chance genutzt und dürfte sich vorerst in die Mannschaft gespielt haben. „Das ist schön“, sagt er kühl, „aber wie lange noch?“
Stajner spricht aus Erfahrung. „Ich wollte im Sommer weg, und jetzt im Winter vielleicht wieder“, berichtet er, „aber ich habe immer meine Spiele gemacht.“ Sie können nicht voneinander lassen – Stajner gehört zu 96 wie Netzer zu Delling.
Nach sechs 96-Jahren endet im Juni sein Vertrag. „Ich möchte irgendwo Fußball spielen“, sagt Stajner, „Hannover wäre gut, auch für meine Familie, dann muss ich nicht umziehen.“
Dazu müsste Stajner seine gute Leistung in den nächsten Wochen bestätigen. Für die Mannschaft sieht er jedenfalls eine gute Perspektive. „Wir können jeden Gegner schlagen.“

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Pinto`s Blitz-Rot


Sergio Pinto (27) sorgte beim 1:1 für den 96-Tiefpunkt. Nach einem Foul von de Jong trat er dem HSV-Holländer in den Unterleib. Schiri Perl (München) stand vier Meter daneben und zeigte Pinto die Rote Karte. In der 75. Minute war er eingewechselt worden. In der 89. Minute musste Pinto wieder runter. Jetzt drohen vier Wochen Sperre. Und dazu gibt´s eine Geldstrafe von 96. Die dürfte bei 5000 Euro liegen. Trainer Dieter Hecking sauer: „So ein Verhalten lassen wir nicht durchgehen. Das darf ihm nicht passieren. Da muss er sich zurückhalten.“ Der Trainer hofft, dass die Attacke von de Jong als Provokation bewertet wird. „Dann kriegt er vielleicht nur 3 Spiele Sperre.“ Anfang der Woche weiß er mehr. Dann kommt das Urteil. Von einem Stammplatz ist Pinto jetzt erstmal weit entfernt. Dabei war er für die Spiele gegen den KSC und den FC Bayern - trotz der guten Leistung von Arnold Bruggink in Hamburg - in der engeren Wahl für die Start-Elf. Hecking: „Gegen solche Gegner kann man einen wuseligen Typ wie Pinte eigentlich gut gebrauchen.“ Daraus wird nix: Pinto muss sich die beiden Knaller-Spiele von der Tribüne aus anschauen.

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